[0001] Die Erfindung betrifft einen Reflektor gemäß des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 und eine Reflektorlampe gemäß des Oberbegriffs des Patentanspruchs 7.
I. Stand der Technik
[0002] Ein derartiger Reflektor und eine derartige Reflektorlampe ist beispielsweise in
der europäischen Offenlegungsschrift EP 0 446 461 offenbart. Diese Schrift beschreibt
eine Reflektorlampe mit einem parabolischen Reflektor und einer darin angeordneten
Halogenglühlampe, die eine axial in der Längsachse des Lampengefäßes ausgerichtete
Glühwendel besitzt, wobei die Längsachse des Lampengefäßes mit der optischen Achse
des Reflektors identisch ist. Dadurch ist die Glühwendel in der optischen Achse des
Reflektors angeordnet, so dass Lichtstrahlen, die den Reflektors verlassen im wesentlichen
parallel ausgerichtet sind und eine Bündelung des Lichts in eine bevorzugte Abstrahlrichtung
ermöglicht wird.
II. Darstellung der Erfindung
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Reflektor bereitzustellen, dessen Abbildungseigenschaften
an eine Glühlampe, insbesondere eine ohne Vorschaltgerät an Netzspannung betriebene
Halogenglühlampe, angepasst sind, die zwei nebeinander abgeordnete, der Lichtemission
dienende Wendelabschnitte besitzt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 oder
8 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen beschrieben.
[0005] Der erfindungsgemäße Reflektor ist schalenförmig und weist eine lichtreflektierend
ausgebildete Innenseite, einen Bodenbereich, eine Lichtaustrittsöffnung sowie einen
im Bodenbereich angeordneten Durchbruch zur Aufnahme einer Glühlampe auf, wobei die
lichtreflektierend ausgebildete Innenseite erfindungsgemäß derart gewölbt ist, dass
der Reflektor zwei Brennlinien besitzt. Diese Ausgestaltung des Reflektors ermöglicht
es, die Glühlampe derart in den Reflektor einzusetzen, dass ihre beiden nebeneinander
angeordneten, der Lichtemission dienenden Wendelabschnitte jeweils in einer Brennlinie
des Reflektors angeordnet sind. Dadurch wird das Licht beider Wendelabschnitte von
dem Reflektor gebündelt und in die gewünschte Abstrahlungsrichtung gelenkt.
[0006] Vorteilhafterweise sind die beiden Brennlinien in einer gemeinsamen Ebene angeordnet,
und verlaufen vorzgsweise parallel oder konisch zueinander. Dadurch ist der Reflektor
bestens geeignet für Lampen, die eine U-förmige oder V-förmige Glühwendel mit mindestens
zwei auf unterschiedlichen U- bzw. V-Schenkeln der Glühwendel angeordneten lichtemittierenden
Wendelabschnitten besitzt.
[0007] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Reflektor derart zu formen, dass
die lichtreflektierend ausgebildete Innenseite in einer beliebigen, senkrecht zu den
Brennlinien verlaufenden Querschnittsebene durch den Reflektor eine elliptische Kontur
besitzt, wobei die beiden Brennpunkte der elliptischen Kontur jeweils in dem Schnittpunkt
einer der Brennlinien mit der Querschnittsebene angeordnet sind. Zusätzlich ist der
Reflektor vorzugsweise derart geformt, dass die lichtreflektierend ausgebildete Innenseite
in der parallel zu den Brennlinien verlaufenden und die kleinen Halbachsen der elliptischen
Konturen enthaltenden Querschnittsebene eine parabelförmige Kontur besitzt. Durch
diese Formgebung wird eine gute Bündelung des von beiden Wendelabschnitten emittierten
Lichts erreicht.
[0008] Um den erfindungsgemäßen Reflektor auch in rotationssymmmetrischen Leuchten verwenden
zu können, ist der äußere Rand der Lichtaustrittsöffnung vorteilhafterweise kreisförmig
und nur der innere Rand der Lichtaustrittsöffnung elliptisch ausgebildet. Entsprechend
variiert die Wandstärke des Reflektors entlang der Lichtaustrittsöffnung. Der erfindungsgemäße
Reflektor besteht vorteilhafterweise aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus Polyphenylensulfid.
Dadurch kann er als Spritzgussteil hergestellt werden und besitzt ein geringes Gewicht.
[0009] Die erfindungsgemäße Reflektorlampe besitzt einen Reflektor mit einer darin montierten
Glühlampe, wobei die eine Glühwendel mindestens zwei der Lichtemission dienende Wendelabschnitte
aufweist. Der Reflektor ist schalenförmig ausgebildet, weist eine lichtreflektierend
ausgebildete Innenseite, eine Lichtaustrittsöffnung und einen Bodenbereich mit einem
darin angeordneten Durchbruch für die Glühlampe auf. Erfindungsgemäß ist die lichtreflektierend
ausgebildete Innenseite des Reflektors derart geformt, dass der Reflektor zwei Brennlinien
besitzt, und die Glühlampe ist derart in dem Reflektor ausgerichtet, dass die mindestens
zwei Wendelabschnitte jeweils entlang einer der beiden Brennlinien angeordnet sind.
Dadurch wird das Licht beider Wendelabschnitte von dem Reflektor gebündelt und in
die gewünschte Abstrahlungsrichtung gelenkt.
[0010] Die erfindungsgemäße Reflektorlampe besitzt vorzugsweise eine Glühwendel mit zwei
verbundenen, im wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Schenkeln, die jeweils
in einer der Brennlinien des Reflektors angeordnet sind und die jeweils mindestens
einen der Lichtemission dienenden Wendelabschnitt aufweisen.
III. Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
[0011] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Eine Draufsicht auf die Lichtaustrittsöffnung des Reflektors gemäß des bevorzugten
Ausführungsbeispiels
- Figur 2
- Eine erste Seitenansicht des in Figur 1 abgebildeten Reflektors
- Figur 3
- Eine zweite Seitenansicht des in Figur 1 abgebildeten Reflektors in einer gegenüber
Figur 2 um 90 Grad gedrehten Ansicht
- Figur 4
- Eine schematische Seitenansicht einer Reflektorlampe gemäß des bevorzugten Ausführungsbeispiels
[0012] Bei dem in den Figuren 1 bis 3 abgebildeten Reflektor handelt es sich um einen schalenförmigen
Reflektor 10 aus Kunststoff, der vorzugsweise im Spritzgussverfahren hergestellt ist.
Der Reflektor 10 besitzt eine Lichtaustrittsöffnung, deren Außenrand 12 kreisförmig
und deren Innenrand 13 elliptisch ausgebildet ist. Die Innenseite, das heißt die innere
Oberfläche des Reflektors 10 ist mit einer lichtreflektierenden Aluminiumschicht 11
versehen. Der schalenförmige Reflektor 10 weist in seinem, der Lichtaustrittsöffnung
gegenüberliegenden Bodenbereich einen kreisförmigen Durchbruch für eine Halogenglühlampe
auf. Abgesehen von dem Außenrand 12 der Lichtaustrittsöffnung besitzt der Reflektor
10 keine Rotationssymmetrie. In einer beliebigen, parallel zu der Lichtaustrittsöffnung
verlaufenden Querschnittsebene besitzt die Innenseite 11 des Reflektors 10 eine elliptische
Kontur. Je weiter man sich von der Lichtaustrittsöffnung weg in Richtung des Bodenbereichs
bewegt, um so größer werden die Abweichungen von der Rotationssymmetrie, das heißt,
um so größer wird die Exzentrizität der vorgenannten elliptischen Querschnitte. Die
beiden Brennpunkte der vorgenannten elliptischen Querschnitte liegen jeweils auf einer
Geraden, die die Brennlinien 14, 15 des Reflektors 10 bilden. Der Abstand D der beiden
Brennlinien 14, 15 voneinander beträgt 5 mm. Die große Halbachse A der vorgenannten
elliptischen Querschnitte erstreckt sich in Richtung der Verbindungsstrecke der beiden
Brennlinien 14, 15 und die kleine Halbachse B erstreckt sich senkrecht zu dieser Verbindungsstrecke.
In der Tabelle sind für dreizehn, senkrecht zu den Brennlinien 14, 15 auf unterschiedlicher
Höhe H angeordnete Querschnittsebenen Werte für die großen und kleinen Halbachsen
A, B der elliptischen Kontur der Reflektorinnenseite 11 angegeben. In der Seitenansicht
der Figur 2, das heißt, in der Ebene, die senkrecht zu den vorgenannten Querschnittsebenen
und entlang der kleinen Halbachsen B verläuft, besitzt der Reflektor 10 eine parabelförmige
Kontur. Mit anderen Worten ausgedrückt, die Höhe H ist als quadratische Funktion der
kleinen Halbachse B darstellbar. Die Höhe H = 0 mm entspricht dem Reflektorboden und
H = 26,2 mm der Lichtaustrittsöffnung. Die zu dem jeweiligen Höhenwert H gehörenden
Werte für die Halbachsen A, B der Ellipsenkonturen der Innenseite 11 sind in der Tabelle
aufgelistet.
[0013] In Figur 4 ist eine Reflektorlampe in stark schematisierter Darstellung abgebildet.
Diese Reflektorlampe besitzt einen Reflektor 10 und eine darin angeordnete Hochvolt-Halogenglühlampe
20. Der Reflektor 10 weist, abgesehen von der Gestalt des Durchbruchs 16', die gleichen
Eigenschaften wie der in den Figuren 1 bis 2 abgebildete Reflektor auf. Aus diesem
Grund wurden in den Figuren 1 bis 4 für identische Reflektorteile dieselben Bezugszeichen
verwendet. Die Halogenglühlampe 20 ist für den Betrieb an Netzspannung vorgesehen,
ohne Verwendung eines Vorschaltgerätes. In dem gläsernen Lampenkolben 22 der Halogenglühlampe
20 ist eine Glühwendel 21 gasdicht eingeschlossen, die mittels zweier Stromzuführungen
23 mit elektrischer Energie versorgt wird. Die Glühwendel 21 ist im wesentlichen U-förmig
ausgebildet und weist zwei parallel angeordnete, der Lichtemission dienende Wendelabschnitte
211, 212 auf. Jeder U-Schenkel der Glühwendel 21 ist mit einem der Lichtemission dienenden
Wendelabschnitt 211, 212 versehen. Die Halogenglühlampe 20 ist mittels Kitt derart
in dem Durchbruch 16' des Reflektors 10 fixiert, dass die Wendelabschnitte 211, 212
jeweils in einer der Brennlinien 14 bzw. 15 des Reflektors 10 angeordnet sind.
[0014] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die oben näher erläuterten Ausführungsbeispiele.
Beispielsweise kann die Reflektorlampe mit unterschiedlichen genormten Sockeln, wie
zum Beispiel GU10, GZ10, G9, E14 oder E27 versehen werden. Außerdem kann die Glühwendel
der Lampe derart gestaltet werden, dass beispielsweise jeder U-Schenkel der Glühwendel
20 mehr als nur einen der Lichtemission dienenden Wendelabschnitt aufweist.
Tabelle:
Abmessungen des in den Figuren 1 bis 4 abgebildeten Reflektors |
Höhe H [mm] |
Große Halbachse A [mm] |
Kleine Halbachse B [mm] |
0 |
9,35 |
7,90 |
0,15 |
9,95 |
8,60 |
1,20 |
13,45 |
12,49 |
2,60 |
17,04 |
16,29 |
4,40 |
20,75 |
20,14 |
6,40 |
24,22 |
23,70 |
8,60 |
27,54 |
27,08 |
11,00 |
30,75 |
30,34 |
13,40 |
33,65 |
33,28 |
16,20 |
36,75 |
36,41 |
19,20 |
39,82 |
39,50 |
22,40 |
42,83 |
42,54 |
26,20 |
46,16 |
45,89 |
1. Reflektor für eine Glühlampe, der schalenförmig ausgebildet ist, eine lichtreflektierend
ausgebildete Innenseite (11), einen Bodenbereich und eine Lichtaustrittsöffnung aufweist,
wobei im Bodenbereich ein Durchbruch (16, 16') für eine Glühlampe (20) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtreflektierend ausgebildete Innenseite (11) derart gewölbt ist, dass der
Reflektor (10) zwei Brennlinien (14, 15) besitzt.
2. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Brennlinien (14, 15) in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
3. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Rand (13) der Lichtaustrittsöffnung elliptisch ausgebildet ist.
4. Reflektor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einer beliebigen, senkrecht zu den Brennlinien (14, 15) verlaufenden Querschnittsebene
durch den Reflektor (10) die lichtreflektierend ausgebildete Innenseite (11) des Reflektors
(10) eine elliptische Kontur besitzt, wobei die Brennpunkte der elliptischen Kontur
in dem Schnittpunkt jeweils einer der Brennlinien (14, 15) mit der Querschnittsebene
angeordnet sind.
5. Reflektor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der parallel zu den Brennlinien (14, 15) verlaufenden und die kleinen Halbachsen
der elliptischen Konturen enthaltenden Querschnittsebene durch den Reflektor (10)
die lichtreflektierend ausgebildete Innenseite (11) des Reflektors (10) eine parabelförmige
Kontur besitzt.
6. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Rand der Lichtaustrittsöffnung kreisförmig ausgebildet ist.
7. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (10) aus einem Kunststoff besteht.
8. Reflektorlampe mit einem Reflektor (10) und einer darin angeordneten Glühlampe (20),
wobei
- die Glühlampe (20) eine Glühwendel (21) mit mindestens zwei parallel zueinander
angeordneten, der Lichtemission dienenden Wendelabschnitten (211, 212) besitzt,
- der Reflektor (10) schalenförmig ausgebildet ist, eine lichtreflektierend ausgebildete
Innenseite (11), einen Bodenbereich und eine Lichtaustrittsöffnung aufweist, wobei
im Bodenbereich ein Durchbruch (16') für die Glühlampe (20) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die lichtreflektierend ausgebildete Innenseite (11) des Reflektors (10) derart gewölbt
ist, dass der Reflektor (10) zwei Brennlinien (14, 15) besitzt,
- die Glühlampe (20) derart in dem Reflektor (10) ausgerichtet ist, dass die mindestens
zwei Wendelabschnitte (211, 212) jeweils entlang einer der Brennlinien (14, 15) angeordnet
sind.
9. Reflektorlampe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Brennlinien (14, 15) in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
10. Reflektorlampe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in einer beliebigen, senkrecht zu den Brennlinien (14, 15) verlaufenden Querschnittsebene
durch die Reflektorlampe die lichtreflektierend ausgebildete Innenseite (11) des Reflektors
(10) eine elliptische Kontur besitzt, wobei die Brennpunkte der elliptischen Kontur
in dem Schnittpunkt jeweils einer der Brennlinien (14, 15) mit der Querschnittsebene
angeordnet sind.
11. Reflektorlampe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Glühwendel (21) zwei miteinander verbundene Schenkel besitzt, wobei auf jedem
dieser Schenkel mindestens einer der mindestens zwei Wendelabschnitte (211, 212) angeordnet
ist und jeder Schenkel jeweils in einer der Brennlinien (14, 15) des Reflektors (10)
angeordnet ist.
12. Reflektorlampe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der parallel zu den Brennlinien (14, 15) verlaufenden und die kleinen Halbachsen
der elliptischen Konturen enthaltenden Querschnittsebene durch die Reflektorlampe
die lichtreflektierend ausgebildete Innenseite (11) des Reflektors (10) eine parabelförmige
Kontur besitzt.