[0001] Die Erfindung betrifft einen pneumatisch arbeitenden Klopfer, beispielsweise für
das Abklopfen von Behälterwandungen, mit einem Gehäuse, in dem ein Schlagkolben gelagert
ist, der mit Druckluft gegen die rückwirkende Kraft einer Feder gegen eine Oberwand
des Gehäuses bewegbar ist, welche Feder in einer oberen Kammer angeordnet ist, die
eine Entlüftungsbohrung besitzt und mit wenigstens einem Luftkanal, durch den eine
unter dem Kolben angeordnete untere Kammer entlüftet wird, wenn der Schlagkolben einen
vorbestimmten Hub ausgeführt hat.
[0002] Pneumatisch arbeitende Klopfer der genannten Art sind seit langem bekannt. Beispielsweise
offenbart die DE 25 49 551 A einen pneumatisch arbeitenden Klopfer, der insbesondere
für das Abklopfen von staubförmigem Material von Behälterwandungen vorgesehen ist.
Dieser weist ein Zylinderrohr auf, in dem ein Schlagkolben gelagert ist. Das Zylinderrohr
ist an einem Ende mit einem Deckel und an einem anderen Ende mit einer Prallplatte
verschlossen. Der Schlagkolben wird gegen die rückwirkende Kraft der Feder angehoben
und nach der Umstellung eines Ventils gegen die Prallplatte bewegt.
[0003] Ein weiterer pneumatischer Klopfer dieser Art ist aus der EP 0 345 484 bekannt geworden.
Bei diesem ist in einer Gehäuseseitenwand eine Steuerbohrung vorgesehen. Diese Steuerbohrung
ist über eine Steuerleitung mit einem 3/2-Wegeluftventil in Verbindung. Dieses Ventil
ist zudem mit einem Anschlussloch in der Ventilwandung verbunden. Damit soll eine
automatische Taktsteuerung der Kolbenschläge ohne mechanische, mit dem Kolben zusammenwirkende
Teile möglich sein. Nachteilig ist bei diesem Klopfer jedoch die vergleichsweise aufwändige
Herstellung und Montage.
[0004] Die Erfinder haben sich die Aufgabe gestellt, einen pneumatisch arbeitenden Klopfer
der genannten Gattung zu schaffen, der kostengünstiger herstellbar und einfacher montierbar
ist. Der Klopfer soll trotzdem funktionssicher sein.
[0005] Die Aufgabe ist bei einem pneumatisch arbeitenden Klopfer der genannten Gattung dadurch
gelöst, dass im Schlagkolben ein Steuerelement angeordnet ist, das zur Schnellentlüftung
der unteren Kammer bei einem vorbestimmten Hub des Schlagkolbens den genannten Luftkanal
freigibt und diesen bei Rückführung des Schlagkolbens in die untere Schlagposition
wieder schliesst.
[0006] Beim erfindungsgemässen Klopfer sind insbesondere ein 3/2-Wegeluftventil und entsprechende
Steuerleitungen nicht erforderlich. Die Umsteuerung erfolgt mit dem im Schlagkolben
angeordneten Steuerelement, was eine einfache und insbesondere sehr kompakte Konstruktion
ermöglicht. Eine besonders betriebssichere und dauerhafte Ausführung ist dann gewährleistet,
wenn das Steuerelement als Steuerkolben ausgebildet ist.
[0007] Eine besonders einfache und kompakte Ausführung ergibt sich dann, wenn gemäss einer
Weiterbildung der Erfindung der Luftkanal zur Schnellentlüftung der unteren Kammer
im Kolben angeordnet ist. Auf eine aussenseitig angeordnete Luftleitung kann in diesem
Fall verzichtet werden.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass über dem Steuerkolben
ein Druckraum angeordnet ist und der Steuerkolben in eine Schliessstellung bringbar
ist, in welcher der Druckraum mit einer Druckleitung verbunden ist. Durch Entlüftung
des Druckraumes kann dann der Steuerkolben angehoben und der Luftkanal zur Schnellentlüftung
freigegeben werden. Das Entlüften des Druckraumes erfolgt gemäss einer Weiterbildung
der Erfindung durch ein Entlüftungsloch in dem Kolbengehäuse. Vorzugsweise sind mehrere
solche Entlüftungslöcher vorgesehen, wobei jeweils ausser einem Entlüftungsloch alle
geschlossen sind. Die Entlüftungslöcher befinden sich in unterschiedlichen Hubhöhen
und entsprechen damit unterschiedlichen Schlagkräften. Durch Verschliessen bzw. Öffnen
eines Entlüftungsloches kann damit die Schlagkraft in einfacher Weise geändert und
damit an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. Die Feder, welche den Schlagkolben
belastet, muss hierbei nicht ausgewechselt werden.
[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch ein Schnitt durch einen erfindungsgemässen Klopfer und
- Figur 2
- ein Schnitt durch den Klopfer gemäss Figur 1, wobei der Schlagkolben angehoben ist.
[0011] Die Figur 1 zeigt einen Klopfer 1, der ein zylindrisches Gehäuse 2 besitzt, das an
einem Ende mit einem Deckel 3 und am anderen Ende mit einer Prallplatte 25 aus Kunststoff
zur Dämpfung versehen ist. Die Prallplatte 25 liegt an einem Anschlussflansch 11 an,
der mit einer hier lediglich angedeuteten Behälterwandung 22 verschraubt ist. Mit
dem Klopfer 1 kann mit kräftigen Schlägen gegen die Behälterwand 22 ein hier nicht
gezeigtes gelöstes Material gelockert und zum Ausfliessen gebracht werden. Der Anschlussflansch
11 ist mit dem Gehäuse 2 verschraubt.
[0012] Im Deckel 3, der eine Oberwand des Gehäuses 2 bildet, ist eine Entlüftungsbohrung
6 angeordnet, an die vorzugsweise ein Schalldämpfer 10 angeschlossen ist. Diese Entlüftungsbohrung
6 ist mit einer oberen Kammer 18 verbunden, in der eine Spiralfeder 8 oder ein anderes
geeignetes Federelement angeordnet ist. Die Feder 8 ist an einem Ende am Deckel 3
und am anderen Ende an einem Schlagkolben 5 abgestützt. Der Deckel 3 ist vorzugsweise
auf das Gehäuse 2 aufgeschraubt.
[0013] In der Figur 1 ist der Schlagkolben 5 in der Schlagposition gezeigt, in welcher dieser
auf der Prallplatte 25 aufliegt. Am vorderen Ende des Kolbens 5 befindet sich ein
umlaufender ringförmiger Raum 7, der über eine radiale Anschlussöffnung 12 des Gehäuses
2 mit einer Druckluftleitung 17 verbunden ist. Mittels eines Drosselventils 14 kann
der Druckaufbau und damit die Intervallzeit in einer ersten Zweigleitung 34 eingestellt
werden. Eine zweite Zweigleitung 13 führt zu einer weiteren Anschlussöffnung 23, die
wie ersichtlich im Abstand zur Prallplatte 25 radial im Gehäuse 2 verläuft. Diese
Anschlussöffnung 23 ist über einen Durchgang 24 des Schlagkolbens 5 mit einem Raum
20 innerhalb eines Steuerkolbens 4 verbunden, der ein Steuerelement bildet. Dieser
Steuerkolben 4 ist in einer Bohrung 26 eines ersten Kolbenteils 5a achsial begrenzt
verschieblich gelagert und mit Dichtungsringen 27 gegenüber der Bohrung 26 abgedichtet.
Frontseitig angeordnete Dichtungselemente 21 dichten in Figur 1 den Steuerkolben 4
gegenüber einer Wandung 28 des Schlagkolbens 5 ab. Mittig in der Wandung 28 ist ein
Durchgang 9 angeordnet, der in Figur 1 vom Steuerkolben 4 verschlossen ist. Der Steuerkolben
4 kann auch durch ein anderes Steuerelement, beispielsweise eine Membran ersetzt sein.
Der Steuerkolben 4 zeichnet sich jedoch durch besondere Dauerhaftigkeit aus.
[0014] Der Schlagkolben 5 besteht aus einem ersten Kolbenteil 5a sowie einem zweiten Kolbenteil
5b. Diese beiden Kolbenteile 5a und 5b sind fest miteinander verbunden. Gegenüber
einer Innenseite 29 des Gehäuses 2 ist der Schlagkolben 5 mittels Dichtungsnuten 19
abgedichtet. Im Schlagkolben 5 verläuft achsial wenigstens ein Lüftungskanal 16, der
an einem Ende mit der oberen Kammer 18 und am anderen Ende mit einem ringförmigen
Raum 30 verbunden ist. Der Raum 30 ist gemäss Figur 1 durch den Steuerkolben 4 gegenüber
dem Durchgang 9 verschlossen.
[0015] Der Schlagkolben 5 kann gegen die rückwirkende Kraft der Feder 8 von der Prallplatte
25 angehoben werden, indem über die erste Zweigleitung 34 Druckluft in die untere
Kammer 7 eingeleitet wird. Hierbei wird gleichzeitig über die zweite Zweigleitung
13, die Anschlussbohrung 23 sowie über den Durchgang 24 Druckluft in den Raum 20 eingeleitet.
Das Drosselventil 14 ist nun so eingestellt, dass hierbei die Druckluft langsamer
in die Kammer 7 als in die Kammer 20 einströmt. Dadurch ist dieser Druck in der Kammer
20 grösser als in der Kammer 7 und damit das Ventil 14 verschlossen. Dadurch ist sichergestellt,
dass der Steuerkolben 4 dicht an der Wandung 28 anliegt und der Durchgang 9 verschlossen
bleibt. Der Druck in der Kammer 7 ist so gewählt, dass der Schlagkolben 5 gegen die
rückwirkende Kraft der Feder 8 angehoben wird. Der Durchgang 9 bleibt hierbei verschlossen.
Der Druck in der Kammer 20 bleibt erhalten, bis der Durchgang 24 eine offene Entlüftungsbohrung
15b erreicht, welche radial die Wandung 2 durchdringt. Der Druck in der Kammer 20
fällt damit auf den Umgebungsdruck. Der erhöhte Druck in der Kammer 7 bleibt jedoch
erhalten, sodass der Steuerkolben 4 sofort von der Wandung 28 abgehoben wird.
[0016] Wie die Figur 2 zeigt, ist der Durchgang 9 bei abgehobenem Steuerkolben 4 mit dem
Luftkanal 16 verbunden. Sind im Schlagkolben 5 mehrere solche Luftkanäle 16 vorhanden,
so sind sämtliche Luftkanäle 16 mit dem Durchgang 9 verbunden. Die untere Kammer 7
ist damit über den Durchgang 9, den wenigstens einen Luftkanal 16 und über die Entlüftungsbohrung
6 mit Umgebungsluft verbunden.
[0017] Damit sinkt sofort der Druck in der unteren Kammer 7 und entsprechend nimmt der Druck
auf die Unterseite des Schlagkolbens 5 ab. Die Kraft der Feder 8 auf den Schlagkolben
5 überwiegt damit die Kraft der Druckluft auf den Schlagkolben 5 und dieser bewegt
sich damit nach unten und schlägt auf der Prallplatte 25 auf. Die aus der Kammer 7
verdrängte Luft gelangt gemäss den Pfeilen 31 und 32 durch den Durchgang 9 in den
Luftkanal 16 und durch die Entlüftungsbohrung 6, in den Schalldämpfer und schliesslich
in die Umgebungsluft. Der Schlag auf die Prallplatte 25 wird auf den Anschlussflansch
11 und von diesem auf die Behälterwandung 22 übertragen.
[0018] Der Schlagkolben 5 wird somit angehoben, bis der Durchgang 24 die offene Entlüftungsöffnung
15b erreicht hat. Ist ein grösserer Hub des Schlagkolbens 5 und entsprechend ein stärkerer
Schlag gewünscht, so wird die Entlüftungsbohrung 15b verschlossen und die Bohrung
15a durch Entfernen eines Verschlusselementes 33, beispielsweise einer Inbusschraube
geöffnet. Die Entlüftungsbohrungen 15c und 15d bleiben weiterhin verschlossen. Soll
die Schlagkraft hingegen vermindert werden, so wird die Entlüftungsbohrung 15c oder
15d geöffnet und die entsprechende andere Entlüftungsbohrung 15a bzw. 15b geschlossen.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind vier Entlüftungsbohrungen 15a bis 15d vorgesehen.
Selbstverständlich können auch mehr oder weniger Entlüftungsbohrungen vorgesehen sein.
Diese sind wie gezeigt etwa in mittlerer Höhe des Gehäuses 2 angeordnet. Denkbar ist
auch eine Ausführung mit einer stufenlos verstellbaren Entlüftungsöffnung. Wesentlich
ist hierbei, dass die Feder 8 nicht gewechselt werden muss, wie dies üblich war.
[0019] Befindet sich der Schlagkolben 5 in der in Figur 1 gezeigten Stellung, so wird in
der unteren Kammer 7 sowie in der Kammer 20 ein Druck aufgebaut. Der Schlagkolben
5 wird damit selbsttätig wieder angehoben, wobei der Durchgang 9 vom Steuerkolben
4 verschlossen gehalten wird. Der oben erwähnte Schlagzyklus beginnt damit von neuem
und wird selbsttätig wiederholt, bis der Druck in der Druckluftleitung 17 unterbrochen
wird. Der Schlagkolben 5 kehrt dann in die in Figur 1 gezeigte Position zurück.
1. Pneumatisch arbeitender Klopfer, beispielsweise für das Abklopfen von Behälterwandungen
(22), mit einem Gehäuse (2), in dem ein Schlagkolben (5) gelagert ist, der mit Druckluft
gegen die rückwirkende Kraft einer Feder (8) gegen eine Oberwand (3) des Gehäuses
(2) bewegbar ist, welche Feder (8) in einer oberen Kammer (18) angeordnet ist, die
eine Entlüftungsbohrung (6) besitzt und mit wenigstens einem Luftkanal (16), durch
den eine unter dem Schlagkolben (5) angeordnete Kammer (7) entlüftet wird, wenn der
Schlagkolben (5) einen vorbestimmten Hub ausführt, dadurch gekennzeichnet, dass im Schlagkolben (5) ein Steuerelement (4) angeordnet ist, das zur Schnellentlüftung
der unteren Kammer (7) bei einem vorbestimmten Hub des Schlagkolbens (5) den genannten
Luftkanal (16) freigibt und diesen bei der Rückführung des Schlagkolbens (5) in eine
untere Schlagposition wieder schliesst.
2. Klopfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (4) als Steuerkolben ausgebildet ist.
3. Klopfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftkanal (16) im Schlagkolben (5) angeordnet ist.
4. Klopfer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass über dem Steuerkolben (4) ein Druckraum (20) angeordnet ist und der Steuerkolben
(4) in eine Schliessstellung bringbar ist, in welchem ein Durchgang (9) zwischen der
genannten un teren Kammer (7) und einer Kammer (30) des Schlagkolbens (5) verschlossen
ist.
5. Klopfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) eine Anschlussöffnung (12) aufweist, welche die genannte untere Kammer
(7) mit einer Druckleitung (17) verbindet.
6. Klopfer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) eine weitere Anschlussöffnung (23) aufweist, welche eine Zweigleitung
(13) der Druckluftleitung (17) mit einer Kammer (20) des Steuerkolbens (4) verbindet.
7. Klopfer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drosselventil (14) vorgesehen ist, mit welchem der Druckaufbau in der unteren
Kammer (7) einstellbar ist.
8. Klopfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Entlüftungsbohrungen (15a bis 15d) vorgesehen sind, die in unterschiedlichen
Hubhöhen mit einer Druckkammer (20) des Steuerkolbens (4) verbindbar sind.
9. Klopfer nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkolben (4) stirnseitig ein Dichtungsmittel (21) aufweist, das in einer
Schliessstellung an einer Wandung (28) des Schlagkolbens (5) anliegt und damit ein
Durchgang (9) verschlossen wird.