[0001] Die Erfindung betrifft eine als Rillenschiene gestaltete Schiene für die Bildung
von Verkehrswegen für Schienenfahrzeuge, die im Wesentlichen aus einer Normalschiene
und einem aus zwei durch Schrauben zusammengehaltene Rahmenhälften bestehenden Rahmen
gebildet ist, wobei zwischen der Normalschiene und den beiden Rahmenhälften elastische
Zwischenlagen angeordnet sind, von denen sich die eine bis etwa zur Oberkante des
Rahmens und des Schienenkopfes erstreckt, während die andere im Bereich der Unterkante
des Schienenkopfes endet, und wobei der Fuß der Normalschiene sich auf einer elastischen
Unterlage abstützt.
[0002] Rillenschienen der vorgenannten Art werden häufig auf Straßen verlegt, d. h. die
Verkehrswege der betreffenden Schienenfahrzeuge müssen sich den Verkehrsraum mit anderen
Verkehrs systemen teilen. Die Rillenschienen werden daher meist auf Beton verlegt
und die Zwischenräume mit Magerbeton, Pflastersteinen und/oder Asphalt ausgefüllt,
so dass auch im Bereich der Gleiszonen ebene Verkehrsflächen gebildet werden. Die
feste Einbindung der Rillenschienen in den Verkehrsraum bringt es mit sich, dass beim
Befahren der durch die Rillenschienen gebildeten Gleise höherfrequente Schwingungen
angeregt werden.
[0003] Um die Übertragung des Körperschalls von den Schienen auf den Unterbau zu vermindern
ist es bekannt, zwischen dem Fuß der Rillenschiene und dem Unterbau elastische Unterlagen
vorzusehen.
[0004] Bekannte elastische Unterlagen für Straßenbahnschienen sind aus unterschiedlichen
Werkstoffen gebildet. Bei einer der bekannten elastischen Unterlagen wird als Werkstoff
eine Mischung aus einer zähharten Kunststoffmasse und Körnern verwendet (DE 34 39
252 A1). Hierbei füllen die elastischen Unterlagen den gesamten Raum zwischen dem
Schienenfuß und dem Unterbau aus.
[0005] Bei einer anderen bekannten elastischen Unterlage für Straßenbahnschienen wird als
Werkstoff ein zelliges Polyurethan-Elastomer verwendet (EP 0 308 876 A1). Auch in
diesem Falle füllen die elastischen Unterlagen, den gesamten Raum zwischen dem Schienenfuß
und dem Unterbau aus.
[0006] Die genannnten bekannten elastischen Unterlagen lassen nur sehr geringe Federwege
zu, so dass auch nur eine geringe Dämpfung des Körperschalls erreicht wird.
[0007] Es ist auch bereits bekannt, die elastische Unterlage als Gummiprofil auszubilden
und in dem Gummiprofil in Abständen angeordnete Kanäle vorzusehen (DE 33 45 388 A1).
Dieser elastische Unterlage läßt zwar größere Federwege zu. Auch hierbei wird nur
eine in vielen Fällen nicht ausreichende Dämpfung des Körperschalls erreicht.
[0008] Eine ausreichende Dämpfung des Körperschalls kann zwar dadurch erzielt werden, dass
sich die Schiene mit sich nach unten verjüngenden Seitenflächen über eine elastische
Zwischenlage gegen ein ebenfalls sich nach unten verjüngendes Lager abstützt (EP 0
222 277 A1). Bei dieser Schienenlagerung sind bei Belastung der Schiene nicht nur
Kräfte in vertikaler Richtung zu übertragen, sondern auch in horizontaler Richtung,
also quer zur Schienenlängsrichtung. Dies ist jedoch nicht immer erwünscht.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Rillenschiene derart auszubilden,
dass einerseits eine ausreichende Dämpfung des Körperschalls erreicht wird und bei
der andererseits nur in vertikaler Richtung Kräfte zu übertragen sind.
[0010] Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht bei einer Rillenschiene der eingangs genannten
Art darin,
- dass die unter dem Fuß der Normalschiene angeordnete elastische Unterlage wellenförmig
ausgebildet ist
- und dass zwischen dem Steg der Normalschiene und den elastischen Zwischenlagen ein
unelastischer Füllkörper vorgesehen ist.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der unter dem Fuß der Normalschiene angeordneten
elastischen Unterlage sind ausreichend große Federwege der Schiene möglich, so dass
- je nach Höhe und Abstand der einzelnen Wellen der elastischen Unterlage - die jeweils
gewünschte Dämpfung des Körperschalls erreicht wird. Der unelastische Füllkörper gewährleistet
einerseits eine einwandfreie Führung der Schiene innerhalb des Rahmens und ermöglicht
es darüber hinaus, die Dicke der zwischen der Schiene und den beiden Rahmenhälften
angeordneten elastischen Zwischenlagen sehr gering zu halten.
[0012] In Ausgestaltung der Erfindung ist die unter dem Fuß der Normalschiene angeordnete
elastische Unterlage aus Gummi oder gummielastischem Kunststoff gebildet. Durch entsprechende
Wahl der Qualität des Gummis bzw. des gummielastischen Werkstoffs ist eine weitergehende
Einstellung der Größe des Federweges möglich.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden seitlichen Enden der unter
dem Fuß der Normalschiene angeordneten elastischen Unterlage nach oben abgewinkelt
und übergreifen den Fuß der Normalschiene. Dadurch ist die elastische Unterlage unverrückbar
unter der Schiene arretiert.
[0014] Der zwischen dem Steg der Normalschiene und den elastischen Zwischenlagen vorgesehene
unelastische Füllkörper ist zweckmäßigerweise aus expandiertem Polypropylen (EPP)
gebildet. Dieser Werkstoff ist kostengünstig und erfüllt die an den Füllkörper gestellten
Ansprüche in vollem Umfang.
[0015] Der Gegenstand der Erfindung kann noch dadurch verbessert werden, dass die zwischen
der Normalschiene und den beiden Rahmenhälften angeordneten elastischen Zwischenlagen
aus Gummi oder gummielastischem Kunststoff gebildet sind. Dies ermöglicht eine so
weiche Einstellung der elastischen Zwischenlagen, dass keine oder zumindest keine
nennenswerten horizontalen Kräfte auf die beiden Rahmenhälften ausgeübt werden.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Breite des unelastischen
Füllkörpers auf die Breite zwischen dem Kopf der Normalschiene und dem oberen Teil
der jeweiligen Rahmenhälfte abgestimmt. Durch die Wahl der Breite des unelastischen
Füllkörpers ist einerseits eine Anpassung der Breite der Rille der Rillenschiene an
die jeweiligen Erfordernisse möglich, während anderseits die der Rille abgewandte
Seite der Rillenschiene an die Breite der Lauffläche des Rades des Schienenfahrzeugs
angepasst werden kann. Beispielsweise kann im Bereich von Kurven die Breite des unelastischen
Füllkörpers größer sein als dessen Breite auf gerader Strecke, so dass sich im Bereich
von Kurven eine größere Breite der Rille der Rillenschiene ergibt.
[0017] Zur Veranschaulichung der Erfindung wird sie anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine Rillenschiene der eingangs genannten Art in einem Querschnitt
dargestellt.
[0018] Die dargestellte Rillenschiene besteht im Wesentlichen aus einer Normalschiene
1 und einem aus zwei Rahmenhälften
2 und
3 gebildeten Rahmen sowie zwei zwischen der Normalschiene
1 und den beiden Rahmenhälften 2 und 3 angeordneten elastischen Zwischenlagen
4 und
5. Die elastische Zwischenlage 4 erstreckt sich bis etwa zur Oberkante des Kopfes der
Normalschiene 1; die elastische Zwischenlage 5 erstreckt sich lediglich bis in den
Bereich der Unterkante des Kopfes der Normalschiene 1. Die beiden Rahmenhälften 2
und 3 sind durch Schrauben
6 zusammengehalten.
[0019] Unter dem Fuß
7 der Normalschiene 1 ist eine wellenförmige elastische Unterlage
8 angeordnet und zwischen dem Steg
9 der Normalschiene 1 und den elastischen Zwischenlagen 4 und 5 ist ein unelastischer
Füllkörper
10 vorgesehen. Die beiden seitlichen Enden der elastischen Unterlage 8 sind nach oben
abgewinkelt und übergreifen den Fuß 7 der Normalschiene 1.
1. Als Rillenschiene gestaltete Schiene für die Bildung von Verkehrswegen für Schienenfahrzeuge,
die im Wesentlichen aus einer Normalschiene und einem aus zwei durch Schrauben zusammengehaltene
Rahmenhälften bestehenden Rahmen gebildet ist, wobei zwischen der Normalschiene und
den beiden Rahmenhälften elastische Zwischenlagen angeordnet sind, von denen sich
die eine bis etwa zur Oberkante des Rahmens und des Schienenkopfes erstreckt, während
die andere im Bereich der Unterkante des Schienenkopfes endet, und wobei der Fuß der
Normalschiene sich auf einer elastischen Unterlage abstützt,
dadurch gekennzeichnet,
1.1 dass die unter dem Fuß (7) der Normalschiene (1) angeordnete elastische Unterlage
(8) wellenförmig ausgebildet ist
1.2 und dass zwischen dem Steg (9) der Normalschiene (1) und den elastischen Zwischenlagen
(4, 5) ein unelastischer Füllkörper (10) vorgesehen ist.
2. Rillenschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unter dem Fuß (7) der Normalschiene (1) angeordnete elastische Unterlage (8)
aus Gummi oder gummielastischem Kunststoff gebildet ist.
3. Rillenschiene nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden seitlichen Enden (11, 12) der unter dem Fuß (7) der Normalschiene (1)
angeordneten elastischen Unterlage (8) nach oben abgewinkelt sind und den Fuß (7)
der Normalschiene (1) übergreifen.
4. Rillenschiene nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zwischen dem Steg (9) der Normalschiene (1) und den elastischen Zwischenlagen
(4, 5) vorgesehene unelastische Füllkörper (10) aus expandiertem Polypropylen (EPP)
gebildet ist.
5. Rillenschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen der Normalschiene (1) und den beiden Rahmenhälften (2, 3) angeordneten
elastischen Zwischenlagen (4, 5) aus Gummi oder gummielastischem Kunststoff gebildet
sind.
6. Rillenschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des unelastischen Füllkörpers (10) auf die Breite zwischen dem Kopf der
Normalschiene (1) und dem oberen Teil der jeweiligen Rahmenhälfte (3, 4) abgestimmt
ist.