(57) Verfahren zur Überwachung einer Gruppe mobiler Gegenstände, wobei mittels eines,
insbesondere tragbaren, der Gruppe zugeordneten Endgerätes elektromagnetische Signale
empfangen werden, die von einem der Gruppe zugehörigen Gegenstand ausgesendet werden,
wobei das Endgerät und die Gegenstände in unmittelbarem Funkkontakt stehen,
wobei die Signale eine Kennung aufweisen, die jeweils den einzelnen Gegenstand und/oder
die Gruppe identifizieren,
wobei die Kennungen der einzelnen Gegenstände und/oder die Kennung der Gruppe in einem
Speicher des Endgerätes als Inventarliste hinterlegt sind,
wobei das Endgerät anhand des empfangenen Signals die Zugehörigkeit eines Gegenstandes
zur Gruppe feststellt,
wobei eine Eigenschaft des Signals, insbesondere die Signalstärke, vom Endgerät überprüft
wird, wobei aus der Eigenschaft der Abstand zwischen dem Gegenstand und dem Endgerät
ermittelt wird, und
wobei ein für einen Nutzer vernehmbarer Hinweis ausgegeben wird, sobald der Gegenstand
einen vorgebbaren zulässigen Abstand zum Endgerät überschreitet.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung einer Gruppe mobiler
Gegenstände, wobei mittels eines insbesondere tragbaren und der Gruppe zugeordneten
Endgerätes elektromagnetische Signale empfangen werden, die von einem der Gruppe zugehörigen
Gegenstand ausgesendet werden, wobei das Endgerät und die Gegenstände in unmittelbarem
Funkkontakt stehen. Die Erfindung betrifft auch ein System zur Umsetzung des Verfahrens.
[0002] Anlagen, die derartige Verfahren zur Überwachung realisieren, sind beispielsweise
in Kaufhäusern installiert. Dort sind die Waren jeweils mit einem abnehmbaren Transponder
versehen, der ein Signal auslöst, sobald er in den Sende- und Empfangsbereich eines
Endgerätes - hier in Form einer Antenne am Ausgang des Warenhauses - gerät. Diese
Systeme sind bezüglich der Waren unspezifisch und funktionieren lediglich innerhalb
der von den Antennen abgesteckten Gebiete. Ähnliche Systeme sind auch zur Überwachung
von Personen, beispielsweise als "elektronische Handschellen", bekannt. Sie basieren
auf dem Prinzip der Ortung eines Senders (z.B. GSM) mittels Peilung oder über ein
GPS (
Global
Positioning
System). Diese Systeme sind technisch aufwendig und für private Anwendungen kaum zu
gebrauchen. Vor allem ist die Nutzung der jeweiligen Datennetze gebührenpflichtig,
so dass sie für den täglichen Hausgebrauch zu kostenintensiv sind.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es nunmehr, ein Verfahren zur Überwachung von Gegenständen
zu schaffen, das sich einfach und mit kostengünstigen Mitteln umsetzen lässt und das
dem Nutzer eine einfache und komfortable Möglichkeit bietet, die ihn persönlich betreffenden
Gebrauchsgegenstände jederzeit unter Kontrolle zu haben. Außerdem soll ein System
zur Umsetzung des Verfahrens geschaffen werden.
[0004] Diese Aufgaben werden durch das Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruch
1 und das System nach Anspruch 8 gelöst.
[0005] Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung liegt darin, einen ständigen und unmittelbaren
Funkkontakt zwischen dem vorteilhafterweise mobilen Endgerät und der Gruppe von zu
behütenden Gegenständen aufrecht zu halten. Falls einer der Gegenstände aus dem Überwachungsbereich
gerät, wird Alarm geschlagen, wobei der Überwachungsbereich im wesentlichen der unmittelbaren
Umgebung des Nutzers entspricht und vorteilhafterweise von diesem eingestellt werden
kann. Ein für die Erfindung besonders vorteilhafter Bereich liegt etwa zwischen einem
und hundert Metern. Die einzelnen Geräte hängen damit gewissermaßen an einer "elektronischen
Leine", die vom Endgerät gehalten wird, wobei das Endgerät in unmittelbarer Nähe des
Nutzer sich befinden sollte. Solche Systeme lassen sich mit den heute gebräuchlichen
Techniken, beispielsweise mit einer Nahfunktechnik wie insbesondere "Bluetooth", einfach
und preiswert realisieren. Oft sind die entsprechenden Voraussetzungen in den schon
heute erhältlichen Geräten vorhanden.
[0006] Ein weiterer Kerngedanke der Erfindung liegt darin, die einzelnen Gegenstände und/oder
die dem Nutzer zuzuordnende Gruppe von Gegenständen zu individualisieren. Einem Endgerät
ist somit eine bestimmte Zahl individueller Gegenstände zur Überwachung zugeordnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird dadurch realisiert, dass die von den Gegenständen
ausgehenden Signale eine Kennung aufweisen, die individuell für einen einzelnen Gegenstand
und/oder individuell für die Gruppe sind. Dabei sind die Kennungen der Gegenstände
und/oder die Kennung der Gruppe in einem Speicher des Endgerätes in der Art einer
Inventarliste hinterlegt. Anhand der Signale lassen sich dann die zur Gruppe gehörigen
Gegenstände identifizieren. Ob der Gegenstand aus der Sphäre des Endgerätes gelangt,
wird dadurch festgestellt, dass insbesondere die Stärke der jeweiligen Signale vom
Endgerät ständig überprüft wird, wobei die Signalstärke als Maß für den Abstand zwischen
Gegenstand und Endgerät (Empfangsradius) interpretiert wird. Dieser Radius ist vorteilhafterweise
vom Nutzer einstellbar, um das System flexibel an die jeweilige Situation anpassen
zu können. Sobald ein Gegenstand aus dem Empfangsradius gerät, wenn also die Signalstärke
kleiner als ein vorgegebener Grenzwert ist, gibt das Endgerät dem Nutzer mit einem
vernehmbaren Hinweis, beispielsweise einem optischen oder akustischen Signal, Alarm,
wobei dem Nutzer angezeigt werden kann, welches Gerät verloren ist.
[0007] Wegen der einfachen und kostengünstigen Mittel zur Umsetzung, eignet sich das Verfahren
insbesondere zu Überwachung von persönlichen Gegenständen des täglichen Bedarfs. Dazu
lassen sich neben der Geldbörse und dem Schlüssel weit mehr Dinge, ohne die sich heutzutage
niemand mehr in der Öffentlichkeit bewegt, der Gruppe von Gegenständen zuordnen. In
die Gruppe aufgenommen werden könnten beispielsweise ein Mobiltelephon, ein PDA (Personal
Digital Assistent), ein USB-Stick (mobiles Speichermedium mit USB Schnittstelle) oder
abnehmbare Bedienteile von KFZ-Audioanlagen. Da mit der Anzahl der mitgeführten Gegenstände
das Risiko eines Diebstahls steigt und die Gefahr besteht, eines dieser Geräte einfach
irgendwo zu vergessen, lassen sich die Geräte mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
sicher anleinen. Teure Verluste werden mit dem System vermieden.
[0008] Für die Realisierung des Verfahrens sind zwei Methoden zu bevorzugen: Zum einen kann
es vorteilhaft sein, das zu behütende Gerät mit einem eigenen Sender auszustatten,
dessen durch eine Kennung individualisiertes Signal vom Endgerät aufgenommen wird.
Diese Variante der aktiven Ausstrahlung ist insbesondere für Geräte vorteilhaft, die,
wie Mobiltelephone oder PDA's, über eine Funkschnittstelle verfügen. In der anderen
Variante werden passive Label, wie Transponder am Gegenstand angebracht, die ein vom
Endgerät ausgesandtes Signal, individuell modifizieren und reflektieren. Das veränderte
Signal wird dann vom Endgerät empfangen. Diese Variante ist vorteilhaft, da mit hoher
Wahrscheinlichkeit in der Zukunft jeder Gegenstand, der einen Mindestwert übersteigt,
bereits vom Hersteller mit einem ihn über derartige Identifikationsdaten zu identifizierenden
Informationsträger versehen sein wird. Außerdem ist es dem Nutzer möglich, ein solches
Label nachträglich an jedem beliebigen Gegenstand selbst anzubringen. Bei beiden Verfahren
werden die einzelnen Gegenstände beim Endgerät durch Einloggen als zur Gruppe gehörig
registriert. Das Einloggen kann flexibel gestaltet werden, so dass der Nutzer bei
Bedarf denen einen oder den anderen Gegenstand in das System einbringen oder aus dem
System herausnehmen kann.
[0009] Die Identifikationsdaten bestehen wegen der Simplizität der Informationsträger vorteilhafterweise
nur aus einer Ziffernfolge oder einem Code. Eine Übersetzung des Codes hin zu einer
produktbezogenen Klartextinformation kann mit Hilfe einer zentralen Serveranwendung
ermöglicht werden. Die Funktionalität des Online-Datenabgleichs mit dieser serverbasierten
Datenbank über eine (Mobil-) Funkverbindung kann in das zu verwendende Endgerät integriert
werden.
[0010] Diese Identifikationsdaten werden mittels eines drahtlosen Funkverfahren in ein mobiles,
schnurloses Endgerät eingelesen. Wie schon dargelegt können als Endgerät Handys, PDAs
oder ähnliche zur Kommunikation geeignete Geräte verwendet werden. Dazu wird das Endgerät
mit einer entsprechenden Leseeinrichtung sowie zugehöriger Software ausgestattet.
Mittels dieses Geräts wird anhand der Identifikationsdaten die Inventarliste der mitzuführenden
Geräte angelegt und dauerhaft gespeichert. Im Normalbetrieb ist die Software darauf
programmiert, den Empfangsradius des Geräts nach den in der Inventarliste eingegebenen
Identifikationsdaten abzusuchen. Fehlt einer der Gegenstände, wurde er vergessen oder
wurde er gestohlen, schlägt das Endgerät Alarm.
[0011] Um eine ständige Kontrolle über die Gegenstände zu haben, ist es vorteilhaft, vermittels
des Endgerätes deren Vorhandensein innerhalb des eingestellten Empfangsradius in periodischen
Abständen, beispielsweise im Sekundentakt, zu überprüfen. Zur Optimierung der Energieaufwendung
können sich die Zyklen auch selbständig verändern. Wenn das System merkt, dass die
Lage der Gegenstände unverändert bleibt, können die zeitlichen Abstände zwischen den
Abfragen länger werden. Umgekehrt kann es vorteilhaft sein, einen Gegenstand, der
sich gerade vom Endgerät entfernt, in kürzeren Abständen zu kontrollieren. Dabei ist
es auch vorteilhaft, wenn der Alarm differenziert gegeben wird und die Art des Alarms
dem Nutzer weitere Information gibt. So kann beispielsweise der Alarm durch ein unterbrochenes
Piep-Geräusch realisiert werden, wobei die Frequenz des Tones für eines der Geräte
und wobei die Länge der Unterbrechungen für die Entfernung des Gegenstandes vom Endgerät
charakteristisch ist.
[0012] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung eignet sich das Verfahren
auch zur Suche eventuell abhanden gekommener Gegenstände. Dazu kann ein außerhalb
des Empfangsradius befindlicher Gegenstand beispielsweise mit einem Peilsender geortet
werden, wobei der Peilsender insbesondere als Teil des Empfangsgerätes vorgesehen
werden. Um eine Peilung vornehmen zu können, wird am Endgerät eine höhere Sende- und/oder
Empfangsleistung abgerufen. Mit einer Richtantenne kann dann der Gegenstand eingepeilt
werden. Mit der vom Endgerät ausgehenden Peilung wird es wegen der begrenzten Reichweite
nur möglich sein, innerhalb eines relativ kleinen auf derzeit etwa 1 km begrenzten
Radius zu orten. Um den Radius auszudehnen, ist es vorteilhaft, wenn die individuelle
Kennung eines verlorenen Gegenstandes an ein anderes externes Endgerät übermittelt
wird, mit dem dann eine Kontaktaufnahme zu dem Gegenstand versucht wird. So kann das
Endgerät beispielsweise über GSM eine Verbindung zu dem anderen Endgerät aufbauen.
Schlägt das primär zuständige Endgerät Alarm, können die Identifikationsdaten an andere
(vorher definierte) Geräte übermittelt werden, die dann ihrerseits ihren Empfangsradius
nach dem vermissten Gegenstand absuchen. "Findet" eines dieser benachrichtigten Geräte
den verlorenen Gegenstand, kann es via Telekommunikationsverbindung (voice, email,
SMS) den Nutzer über den Fund informieren. Alternativ kann eine Sprachverbindung aufgebaut
werden. Bei gelungener Kontaktaufnahme durch das externe Endgerät wird so dem zugeordneten
Endgerät eine Nachricht über den Verbleib des verlorenen Gegenstandes übermittelt.
[0013] Als System lässt sich die Erfindung realisieren durch ein Endgerät und mindestens
einen dem Endgerät zugeordneten mobilen Gegenstand, wobei Mittel vorhanden sind, die
zwischen dem Endgerät und dem Gegenstand einen unmittelbaren drahtlosen Austausch
von Signalen ermöglichen. Erfindungsgemäß weist das Endgerät eine Empfangseinheit
mit Identifikationsmodul auf, die den Gegenstand anhand seiner von ihm ausgehenden
spezifischen Signale erkennt und als zugeordneten Gegenstand erkennt. Zudem hat das
Endgerät eine Analyseinheit, die anhand einer Eigenschaft des Signales, insbesondere
der Amplitude, die Entfernung zum Gegenstand ermittelt und mit einem vorgegebenen
Grenzwert vergleicht, wobei der Grenzwert den genanten Überwachungsradius definiert.
Sobald der Gegenstand aus dem Überwachungsradius gelangt, gibt eine Alarmeinheit einen
für den Nutzer vernehmbaren Hinweis aus.
1. Verfahren zur Überwachung einer Gruppe mobiler Gegenstände, wobei mittels eines, insbesondere
tragbaren, der Gruppe zugeordneten Endgerätes elektromagnetische Signale empfangen
werden, die von einem der Gruppe zugehörigen Gegenstand ausgesendet werden, wobei
das Endgerät und die Gegenstände in unmittelbarem Funkkontakt stehen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Signale eine Kennung aufweisen, die jeweils den einzelnen Gegenstand und/oder
die Gruppe identifizieren,
dass die Kennungen der einzelnen Gegenstände und/oder die Kennung der Gruppe in einem
Speicher des Endgerätes als Inventarliste hinterlegt sind,
dass das Endgerät anhand des empfangenen Signals die Zugehörigkeit eines Gegenstandes
zur Gruppe feststellt,
dass eine Eigenschaft des Signals, insbesondere die Signalstärke, vom Endgerät überprüft
wird, wobei aus der Eigenschaft der Abstand zwischen dem Gegenstand und dem Endgerät
ermittelt wird, und
dass ein für einen Nutzer vernehmbarer Hinweis ausgegeben wird, sobald der Gegenstand
einen vorgebbaren zulässigen Abstand zum Endgerät überschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass vom Endgerät ein Signal ausgesendet wird, das durch einen am Gegenstand befindlichen
Transponder modifiziert und reflektiert wird, bevor es vom Endgerät empfangen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Signal von einem am Gegenstand befindlichen Sender abgestrahlt wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass vermittels des Endgerätes in periodischen Abständen das Vorhandensein der Gegenstände
innerhalb eines Überwachungsradius, nämlich des zugelassenen Abstands zum Endgerät,
überprüft wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dasseinaußerhalbdes Überwachungsradius befindlicher verlorener Gegenstand mit einem
Peilsender geortet wird, wobei der Peilsender insbesondere Teil des Empfangsgerätes
ist.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die individuelle Kennung des verlorenen Gegenstandes an ein weiteres externes Endgerät
übermittelt wird, wobei mit diesem eine Kontaktaufnahme zu dem verlorenen Gegenstand
versucht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dassbeigelungener Kontaktaufnahme durch das externe Endgerät dem zugeordneten Endgerät
eine Nachricht über den Verbleib des verlorenen Gegenstandes übermittelt wird.
8. System, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche,
aufweisend ein Endgerät und mindestens einen dem Endgerät zugeordneten mobilen Gegenstand,
wobei Mittel vorhanden sind, die zwischen dem Endgerät und dem Gegenstand einen unmittelbaren
drahtlosen Austausch von Signalen ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Endgerät eine Empfangseinheit mit Identifikationsmodul aufweist, die den Gegenstand
anhand seiner von ihm ausgehenden spezifischen Signale als zugeordneten Gegenstand
erkennt,
dass das Endgerät eine Analyseeinheit aufweist, die anhand einer Eigenschaft des Signals,
insbesondere der Signalstärke, die Entfernung zum Gegenstand ermittelt und mit einem
vorgegebenen Grenzwert vergleicht, wobei der Grenzwert den Überwachungsradius definiert,
dass das Endgerät eine Alarmeinheit aufweist, die einen für einen Nutzer vernehmbaren
Hinweis ausgibt, sobald der Gegenstand aus dem Überwachungsradius gelangt.
9. System nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Endgerät ein Mobiltelephon oder ein PDA mit einer Sendeeinheit für Nahfunk, insbesondere
nach dem Bluetooth Standard, ist.