(19)
(11) EP 1 443 600 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.08.2004  Patentblatt  2004/32

(21) Anmeldenummer: 03016462.8

(22) Anmeldetag:  22.07.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01R 4/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 31.01.2003 DE 10304108

(71) Anmelder: CobiNet Fernmelde u. Datennetzkomponenten GmbH
68542 Heddesheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Krey, Cornelius
    69493 Hirschberg (DE)

(74) Vertreter: Maucher W., Dipl.-Ing. et al
Patent- und Rechtsanwaltssozietät, PA Dipl.-Ing. W. Maucher, PA und RA H. Börjes-Pestalozza, Dreikönigstrasse 13
79102 Freiburg i. Br.
79102 Freiburg i. Br. (DE)

   


(54) Anschlussklemme für kunststoffisolierte Leitungen


(57) Die Erfindung betrifft eine Anschlussklemme für kunststoffisolierte Leitungen. Für die erfindungsgemäße Anschlussklemme ist kennzeichnend, dass diese ein Gehäuse aufweist, in welchem zumindest ein Klemmkontakt mit einem Klemmschlitz vorgesehen ist und dass die Anschlussklemme mindestens einen Leitungshalter hat, der im Gehäuse in Längsrichtung des Klemmkontaktes verschieblich geführt ist und der zumindest einen quer zur Schieberichtung orientierten Leitungskanal aufweist, wobei der Leitungshalter zum Aufschieben auf den zumindest einen Klemmkontakt wenigstens eine Klemmkontakt-Aufnahme hat und wobei der Leitungskanal in einem Schiebebereich des Leitungshalters den dem Leitungskanal zugeordneten Klemmschlitz des zumindest einen Leitungshalters schneidet. Der erfindungsgemäße Leitungshalter erlaubt auch unter beengten Platzverhältnissen ein löt- und schraubfreies Verbinden mit den Leitungsadern, wobei die Anschlussklemme sehr kompakt und platzsparend ausgestaltet werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlussklemme für kunststoffisolierte Leitungen.

[0002] In Verteilerschränken sind regelmäßig eine Vielzahl von Leitungen unter beengten Platzverhältnissen zu verbinden. Um ein schraub- und lötfreies Anschalten der Leitungsadern zu ermöglichen, hat man bereits verschiedene Anschlussklemmen geschaffen.

[0003] Es besteht jedoch die Aufgabe, eine Anschlussklemme der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die möglichst platzsparend ausgestaltet und auch unter beengten Platzverhältnissen bequem und leicht zu beschalten ist.

[0004] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei der Anschlussklemme der eingangs erwähnten Art insbesondere darin, dass die Anschlussklemme ein Gehäuse aufweist, in welchem zumindest ein Klemmkontakt mit einem Klemmschlitz vorgesehen ist, und dass die Anschlussklemme mindestens einen Leitungshalter hat, der im Gehäuse in Längsrichtung des Klemmkontakts verschieblich geführt ist und der zumindest einen quer zu Schieberichtung orientierten Leitungskanal aufweist, wobei der Leitungshalter zum Aufschieben auf den zumindest einen Klemmkontakt wenigstens eine Klemmkontakt-Aufnahme hat und wobei der Leitungskanal in einem Schiebebereich des Leitungshalters den dem Leitungskanal zugeordneten Klemmschlitz des zumindest einen Leitungshalters schneidet.

[0005] Die erfindungsgemäße Anschlussklemme weist ein Gehäuse auf, in dem ein Leitungshalter verschieblich geführt ist. Der Leitungshalter hat einen Leitungskanal, in den eine kunststoffisolierte Leitung eingeführt werden kann. Der Leitungshalter ist mit einer als Klemmkontakt-Aufnahme ausgestalteten Aussparung auf zumindest einen Klemmkontakt aufschiebbar. Da der Leitungskanal in einem Schiebebereich des Leitungshalters einen dem Leitungskanal zugeordneten Klemmschlitz im Klemmkontakt schneidet, wird eine im Leitungskanal befindliche Leitung beim Verschieben des Leitungshalters im Gehäuse gleichzeitig auch auf den Klemmschlitz aufgeschoben. Der erfindungsgemäße Leitungshalter erlaubt somit auch unter beengten Platzverhältnissen ein löt- und schraubfreies Anschalten der Leitungsadern, wobei die erfindungsgemäße Anschlussklemme sehr kompakt und platzsparend ausgestaltet werden kann.

[0006] Um erforderlichenfalls auch mehrere paarweise einander zugeordnete Leitungsadern anschließen zu können, ist es möglich, jeder Leitung jeweils einen Leitungshalter im Gehäuse zuzuordnen. Die Handhabung der erfindungsgemäßen Anschlussklemme wird jedoch begünstigt, wenn im Gehäuse der Anschlussklemme ein Leitungshalter verschieblich geführt ist, der zumindest zwei, vorzugsweise paarweise einander zugeordnete Leitungskanäle hat.

[0007] Um eine größtmögliche Zahl von Anschlussmöglichkeiten zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn jedem Leitungskanal ein Klemmkontakt im Gehäuse der Anschlussklemme zugeordnet ist.

[0008] Eine Weiterbildung gemäß der Erfindung von eigener schutzwürdiger Bedeutung sieht vor, dass die Leitungskanäle etwa auf einer in Schieberichtung des Leitungshalters orientierten Geraden auf dem Leitungshalter angeordnet sind und dass die den Leitungskanälen zugeordneten Klemmkontakte unter Bildung eines Einfädelfreiraumes in Schieberichtung voreinander beabstandet im Gehäuse vorgesehen sind. In unverschalteter Stellung ist der Leitungshalter im Gehäuse in einer Schiebestellung positioniert, in der die in den Leitungskanälen befindlichen Leitungsadern noch in den Einfädelfreiräumen der in Schieberichtung voreinander beabstandeten Klemmkontakte angeordnet sind. Durch Verschieben des Leitungshalters im Gehäuse werden auch die Leitungsadern auf den Leitungsschlitz der ihnen zugeordneten Klemmkontakte aufgeschoben und somit die elektrische Verbindung hergestellt.

[0009] Vorteilhaft ist es, wenn die für eine Anschlussklemme bestimmten Leitungsadern auf die selbe Länge abgelängt werden können. Um nun aber die mit gleicher Länge in die Anschlussklemme vorstehenden Leitungsadern nur mit dem ihnen zugeordneten Klemmkontakt zu verbinden und um die Leitungsadern an den ihnen demgegenüber nicht zugeordneten Klemmkontakten vorbeizuführen, ist es möglich, in den Klemmkontakten Langlöcher oder dergleichen Aussparungen vorzusehen, durch die eine nicht zur Verbindung bestimmte Leitungsader hinduruchgeführt und zu dem ihr zugeordneten Klemmkontakt weitergeleitet werden kann. Möglich ist aber auch, die laschenförmigen Klemmkontakte in den nicht zur Verbindung bestimmten Laschenbereichen derart abzuwinkeln, dass ein Vorbeiführen einer Leitungsader möglich ist.

[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht jedoch vor, dass die Leitungshalter fahnenartig ausgebildet sind und dass die Kontaktfahnen dieser Kontakthalter in Schieberichtung orientierte Klemmschlitze aufweisen.

[0011] Zum Einfädeln der Leitungsadern in den Klemmschlitz des ihnen zugeordneten Klemmkontaktes ist es zweckmäßig, wenn die an einem Schlitzende randseitig offenen Klemmschlitze eine sich zum Rand hin trichterförmig erweiternde Schlitzöffnung aufweisen.

[0012] Um sich ein zeitaufwändiges Abisolieren der Leitungsadern zu ersparen, ist es vorteilhaft, wenn zumindest einer der einen Klemmschlitz begrenzenden Schlitzränder des zumindest einen Klemmkontaktes als Schneidkante ausgebildet ist.

[0013] Um zum Aufschieben der Leitungsadern die Klemmkontakte unverrückbar und sicher im Gehäuse der erfindungsgemäßen Anschlussklemme zu halten, ist es vorteilhaft, wenn auf gegenüberliegenden Seiten der Führungsöffnung paarweise einander zugeordnete Nuten zur Aufnahme jeweils eines Klemmkontaktes vorgesehen sind.

[0014] Zum Einfädeln der Leitungsadern in die erfindungsgemäße Anschlussklemme ist es vorteilhaft, wenn die Kanalöffnung des zumindest einen Leitungskanals einen randseitig vorzugsweise gerundeten Einführtrichter aufweist.

[0015] Um die Leitungsadern erforderlichenfalls auch wieder lösen und entfernen zu können, ist es zweckmäßig, wenn insbesondere auf der dem zumindest einen Klemmkontakt abgewandten Stirnseite des Leitungshalters eine Angriffsstelle für einen Ziehhaken oder dergleichen Ausziehwerkzeug vorgesehen ist.

[0016] Die platzsparende Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anschlussklemme wird begünstigt, wenn der Klemmschlitz des zumindest einen Klemmkontaktes in einer schräg zur Längserstreckung des ihm zugeordneten Leitungskanals orientierten Schlitzebene angeordnet ist. Durch die vorzugsweise um 45° schräg gestellten Klemmkontakte wird zudem eine hohe Kontaktsicherheit erreicht, da durch die Winkelstellung des Kontaktes Torsions- und Rückstellkräfte auf die Ader wirken. Schließlich wird bei getwisteten Aderpaaren der Twist weitestgehend beibehalten.

[0017] Um die Zugentlastung der Leitungsadern noch zusätzlich zu begünstigen, ist es vorteilhaft, wenn am Innenumfang des zumindest einen Leitungskanals wenigstens eine Klemmrippe oder dergleichen Ausformung als Zugentlastung für die im Leitungskanal befindliche Leitung vorgesehen ist.

[0018] Zweckmäßig ist es, wenn die Anschlussklemme auf eine Platine montierbar ist und wenn ein über das Gehäuse vorstehender Endbereich des zumindest einen Klemmkontaktes mit einer auf der Platine vorgesehenen Leiterbahn elektrisch verbunden ist.

[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn jede Leitungsader wahlweise von beiden Seiten des Gehäuses in den zugeordneten Leitungskanal einführbar ist, und wenn jeder Leitungskanal dazu beidseits offen ausgestaltet ist.

[0020] Um die Leitungsadern gleichzeitig sicher und leicht verschieblich im Gehäuse der erfindungsgemäßen Anschlussklemme halten zu können, ist es zweckmäßig, wenn jedem Leitungskanal zumindest auf einer Seite des Gehäuses ein in Schieberichtung des Leitungshalters orientierter Längsschlitz als Durchstecköffnung für die Leitungsader zugeordnet ist.

[0021] Um die Leitungshalter gut auf die Klemmkontakte aufschieben und dabei die Isolierung der Leitungsadern im Klemmschlitz mit den entsprechenden Klemmkontakten kontaktieren zu können, sieht eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, dass zumindest ein Leitungshalter auf seiner dem zumindest einen Klemmkontakt abgewandten Stirnseite eine durch das Gehäuse zugängliche Aufnahmevertiefung zur Aufnahme der Werkzeugspitze eines Eindrückwerkzeuges, vorzugsweise der Schraubenzieherspitze eines Schraubenziehers, aufweist. Durch die in die Aufnahmevertiefung eingeführte Schraubenzieherspitze eines als Eindrückwerkzeug dienenden Schraubenziehers lässt sich eine ausreichende Schiebekraft auf den entsprechenden Leitungshalter aufbringen, um diesen in der ihm zugeordneten Führungsöffnung leicht verschieben zu können.

[0022] Nach einer Weiterbildung gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass im Umfangsrandbereich der dem zumindest einen Klemmkontakt abgewandten Stirnseite des Leitungshalters zumindest auf einer Umfangsseite, vorzugsweise an gegenüberliegenden Umfangsseiten, eine durch das Gehäuse zugängliche Vertiefung zur Aufnahme der Werkzeugspitze eines Ausziehwerkzeuges, vorzugsweise der Schraubenzieherspitze eines Schraubenziehers, vorgesehen ist. An diesen Vertiefungen kann ein Schraubenzieher oder dergleichen Ausziehwerkzeug derart sicher an den Leitungshaltern angreifen, dass diese zum Lösen der Leitungsadern aus den ihnen zugeordneten Führungsöffnungen herausschiebbar sind.

[0023] Eine Weiterbildung gemäß der Erfindung von eigener schutzwürdiger Bedeutung sieht vor, dass das Gehäuse an seiner Gehäuseaußen- und/oder -innenseite vorzugsweise vollflächig eine schirmende Metallisierung trägt. Da somit der Kontaktbereich der Leitungsadern oder in Adernpaare im Gehäuse wirkungsvoll abgeschirmt ist, lässt sich insbesondere auch eine solche Ausführungsform mit metallisiertem Kunststoffgehäuse besonders gut für Datenkabel oder andere Hochfrequenz-Schwachstromkabel verwenden. Diese Metallisierung kann beispielsweise durch eine auf das Gehäuse außen- und innenseitig aufgedampfte Metallschicht gebildet sein.

[0024] Um das Gehäuse vollflächig mit einer Metallschicht versehen zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Klemmkontakte in einem in das Gehäuse einsetzbaren Gehäuseboden aus isolierendem Material gehalten sind. Dieser Gehäuseboden lässt sich auch nachträglich noch in das mit einer schirmenden Metallschicht versehene Gehäuse einsetzen, ohne dass Fehlkontaktierungen zwischen den Klemmkontakten und der Metallschicht des Gehäuses zu befürchten sind.

[0025] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Ansprüchen sowie der Zeichnung. Die einzelnen Merkmale können je für sich oder zu mehreren bei einer Ausführungsform gemäß der Erfindung verwirklicht sein.

[0026] Es zeigt:
Fig. 1
das Gehäuse einer für kunststoffisolierte Leitungsadern bestimmten Anschlussklemme in einer perspektivischen Darstellung, in der auch im Gehäuseinneren befindliche Klemmkontakte zu erkennen sind,
Fig. 2
die Klemmkontakte der Anschlussklemme aus Fig. 1 in einer Vorderansicht,
Fig. 3
einen für das Gehäuse in Fig. 1 bestimmten Leitungshalter in einer Draufsicht auf seine Leitungshalter-Unterseite,
Fig. 4
den Leitungshalter aus Fig. 3 in einer Vorderansicht,
Fig. 5
den Leitungshalter aus den Fig. 3 und 4 in einer Seitenansicht,
Fig. 6
eine geringfügig abgeänderte Ausführungsform einer für kunststoffisolierte Leitungsadern bestimmten Anschlussklemme in einer perspektivischen Darstellung,
Fig. 7
die ebenfalls in einer perspektivischen Darstellung gezeigte Anschlussklemme aus Fig. 6, wobei die Anschlussklemme hier vollständig mit Leitungsadern bestückt ist,
Fig. 8
die Anschlussklemme aus Fig. 6 und 7 in einer Teil-Draufsicht auf die Gehäuse-Oberseite, wobei in eine der im Gehäuseinneren vorgesehenen Führungsöffnungen ein Leitungshalter eingeschoben ist,
Fig. 9
die Anschlussklemme aus Fig. 8 in einem Teil-Querschnitt in Schnittebene VIII - VIII aus Fig. 8,
Fig. 10
die Anschlussklemme aus den Fig. 6 bis 9 in einer Draufsicht auf die Gehäuseunterseite, wobei auf der Gehäuseunterseite deutlich die freien Enden fahnenartiger Klemmkontakte vorstehen, welche Enden dort mit einer Leiterbahn verbindbar sind,
Fig. 11
eine mit Fig. 7 vergleichbare perspektivische Darstellung der in den Fig. 6 bis 10 gezeigten Anschlussklemme, wobei durch die in verschieblichen Leitungshaltern vorgesehenen Leitungskanäle jeweils eine Leitungsader hindurchgeführt ist, und
Fig. 12
den von der Gehäuseunterseite aus in das Gehäuse der Anschlussklemme aus Fig. 6 bis 11 einsetzbaren Gehäuseboden mit den daran gehaltenen Klemmkontakten, wobei auf eines der Klemmkontakt-Paare ein Leitungshalter aufgeschoben ist.


[0027] In Fig. 1 ist das auf eine Platine montierbare Gehäuse 1 einer Anschlussklemme dargestellt, die zum elektrischen Kontaktieren kunststoffisolierter Leitungsadern bestimmt ist. Zu diesem Zweck sind im Gehäuse 1 zwei voneinander beabstandete Klemmkontakte 2, 3 vorgesehen, die etwa fahnenartig ausgestaltet sind. Wie aus Fig. 2 deutlich wird, sind die Fahnenstangen 4 dieser fahnenartigen Klemmkontakte 2, 3 an ihren über das Gehäuse 1 vorstehenden Teilbereichen mit einer Leiterbahn verbindbar, während an der Kontaktfahne 5 selbst ein Klemmschlitz 6 vorgesehen ist.

[0028] Im Gehäuse 1 ist eine Führungsöffnung 7 vorgesehen, in der ein Komplementär geformter Leitungshalter 8 verschieblich geführt ist. Der in den Fig. 3 bis 5 näher dargestellte Leitungshalter 8 weist zwei Leitungskanäle 9, 10 auf, in die jeweils eine Leitungsader 11 eingeführt werden kann. Zum Aufschieben des mit den Leitungsadern 11 bestückten Leitungshalters 8 auf die im Gehäuse 1 befindlichen Klemmkontakte 2, 3 weist der Leitungshalter 8 eine von den Leitungskanälen 9, 10 durchsetzte Klemmkontakt-Aufnahme 12 auf.

[0029] Da die Leitungskanäle 9, 10 in einem Schiebebereich des Leitungshalters 8 jeweils einen den Leitungskanälen 9, 10 zugeordneten Klemmschlitz 6 in den Klemmkontakten 2, 3 schneiden, wird eine in den Leitungskanälen 9, 10 befindliche Leitung beim Verschieben des Leitungshalters 8 im Gehäuse 1 gleichzeitig auch auf den Klemmschlitz 6 des zugeordneten Klemmkontaktes 2, 3 aufgeschoben.

[0030] Um beim Aufschieben der Leitungsadern gleichzeitig auf deren Isolierung durchtrennen und die Leitungsader mit dem Klemmkontakt kontaktieren zu können, ist zumindest einer der die Klemmschlitze 6 begrenzenden Schlitzränder als Schneidkante ausgebildet. Aus den Fig. 1 und 2 wird deutlich, dass die Klemmkontakte 2, 3 zur paarweisen Kontaktierung hintereinander angeordnet sind, wobei der hintere Kontakt zwei mit seiner Kontaktfahne nach oben versetzt ist, so dass beide Leitungsadern eines Aderpaares gleichzeitig ohne seitliche Verschiebung kontaktiert werden können. Durch den Winkel bei der Kontaktfahne kann die für den unteren Klemmkontakt 3 bestimmte Leitungsader ohne Behinderung an dem oberen Klemmkontakt 2 vorbeigeführt werden. Damit ist auch eine einheitliche Leitungslänge der Adernpaare möglich.

[0031] Die hier dargestellte Anschlussklemme erlaubt somit auch unter beengten Platzverhältnissen ein löt- und schraubfreies Anschalten der Leitungsadern, wobei die Anschlussklemme sehr kompakt und platzsparend ausgestaltet werden kann.

[0032] Um erforderlichenfalls mehrere paarweise einander zugeordnete Leitungsadern anschließen zu können, ist es möglich, jeder Leitung jeweils einen Leitungshalter 8 im Gehäuse 1 zuzuordnen. Die Handhabung der erfindungsgemäßen Anschlussklemme wird jedoch wesentlich begünstigt, wenn im Gehäuse 1 der Anschlussklemme nur ein Leitungshalter 8 verschieblich geführt ist, der zumindest zwei, vorzugsweise paarweise einander zugeordnete Leitungskanäle 9, 10 hat.

[0033] Aus Fig. 4 wird deutlich, dass die Kanalöffnungen der im Leitungshalter 8 vorgesehenen Leitungskanäle 9, 10 einen randseitig gerundeten Einführtrichter 8 aufweisen, der das Einfädeln und Einführen der Leitungsadern in die Leitungskanäle 9, 10 wesentlich erleichtert. Dabei ist in Fig. 4 auch erkennbar, dass auf der den Klemmkontakten 2, 3 abgewandten Stirnseite des Leitungshalters 8 eine Angriffsstelle 13 für einen Ziehhaken oder dergleichen Ausziehwerkzeug vorgesehen ist. Durch Ansetzen dieses Ziehhakens oder dergleichen Ausziehwerkzeuges kann der Leitungshalter 8 bei Bedarf auch wieder aus dem Gehäuse 1 herausgezogen werden, um die elektrische Verbindung der im Leitungshalter 8 befindlichen Leitungsadern zu lösen.

[0034] Um die in den Leitungskanälen 9, 10 befindlichen Leitungsadern gegen einen axialen Zug zu entlasten, ist es vorteilhaft, wenn am Innenumfang der Leitungskanäle 9, 10 wenigstens eine - hier nicht dargestellte - Klemmrippe oder dergleichen Ausformung vorgesehen ist.

[0035] In Fig. 4 wird deutlich, dass die Klemmkontakte 2, 3 beidseits in Nuten 14 geführt sind, die paarweise einander zugeordnet im Gehäuse 1 vorgesehen sind.

[0036] In den Fig. 6 bis 12 ist eine Anschlussklemme zum elektrischen Kontaktieren isolierter Leitungsadern 11 in einer geringfügig abgeänderten Ausführungsform dargestellt. Die Anschlussklemme gemäß den Fig. 6 bis 12 weist ein Gehäuse 1 mit zumindest einer Führungsöffnung 7 auf, in der ein komplementär geformter Leitungshalter 8 verschieblich geführt ist. Das in den Fig. 6 bis 12 dargestellte Gehäuse 1 weist im vorliegenden Fall vier Führungsöffnungen 7 auf, in denen jeweils ein Leitungshalter 8 verschieblich geführt ist, wobei jeder Leitungshalter 8 zum paarweisen Kontaktieren einander paarweise zugeordneter Leitungsadern 11 zwei Leitungskanäle 9, 10 hat.

[0037] Aus einem Vergleich der Fig. 6 bis 12 wird deutlich, dass in jede Führungsöffnung 7 zwei fahnenartige Klemmkontakte 2, 3 vorstehen, von denen jeder Klemmkontakt 2, 3 einen Klemmschlitz 6 trägt. Diese Klemmkontakte 2, 3 sind an einem hier einteilig ausgestalteten, gegebenenfalls aber auch mehrteilig auszubildenden Gehäuseboden 16 gehalten, der von der Gehäuseunterseite in das Gehäuse 1 einsetzbar ist und aus isolierendem Material besteht.

[0038] Zum Aufschieben des mit den Leitungsadern 11 bestückten Leitungshalters 8 auf die im Gehäuse 1 befindlichen Klemmkontakte 2, 3 weist jeder Leitungshalter 8 eine von den Leitungskanälen 9, 10 durchsetzte Klemmkontakt-Aufnahme 12 auf. Diese Klemmkontakt-Aufnahme 12, die lediglich zu den Klemmkontakten hin offen ausgestaltet ist, umschließt die Klemmkontakte 2, 3 an ihren Umfangsseiten derart isolierend, dass ein unerwünschter elektrischer Kontakt mit der schirmend metallisierten Oberfläche des Gehäuses 1 mit Sicherheit vermieden wird. Beim Einschieben des Leitungshalters 8 in das Gehäuse 1 schneiden die in seinen Leitungskanälen 9, 10 befindlichen Leitungsadern 11 jeweils einen Klemmschlitz 6 in den Klemmkontakten 2, 3 derart, dass der elektrische Kontakt zwischen den Leitungsadern 11 und dem zugeordneten Klemmkontakt 2, 3 hergestellt ist.

[0039] Um das Einschieben zu erleichtern, ist auf der den Klemmkontakten 2, 3 abgewandten Stirnseite eine Aufnahmevertiefung 20 vorgesehen, in welche die durch die nach oben hin offene Führungsöffnung 7 des Gehäuses 1 eingreifende Werkzeugspitze eines als Eindrückwerkzeug dienenden Schraubenziehers einsetzbar ist. Mit Hilfe dieses Eindrückwerkzeuges wird das Verschieben des Leitungshalters 8 in der Führungsöffnung 7 wesentlich erleichtert.

[0040] Um die Leitungsadern bei Bedarf aber auch vom Klemmkontakt 2, 3 lösen und aus dem Klemmschlitz 6 befreien zu können, weisen die Leitungshalter 8 im Umfangsrandbereich ihrer dem zumindest einen Klemmkontakt 2, 3 abgewandten Stirnseite zumindest auf einer Umfangsseite eine durch das Gehäuse 1 zugängliche Vertiefung 13 zur Aufnahme der Werkzeugspitze eines Ausziehwerkzeuges, vorzugsweise der Schraubenzieherspitze eines Schraubenziehers, auf. Während die Klemmkontakte 2, 3 vorzugsweise aus einem elektrisch leitfähigen Metall bestehen, ist das Gehäuse 1 und der Leitungshalter 8 demgegenüber aus Kunststoff hergestellt. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Gehäuse 1 auf seiner Gehäuseinnen- und seiner Gehäuseaußenseite vorzugsweise vollflächig einem metallische, insbesondere auf die Kunststoff-Oberfläche des Gehäuses 1 aufgedampfte metallische Beschichtung als Abschirmung aufweist. Eine derart abgeschirmte Anschlussklemme ist insbesondere für Datenkabel oder andere Hochfrequenz-Schwachstromkabel vorgesehen.


Ansprüche

1. Anschlussklemme für kunststoffisolierte Leitungen mit einem Gehäuse (1), in welchem zumindest ein Klemmkontakt (2, 3) mit einem Klemmschlitz (6) vorgesehen ist, sowie mit mindestens einem Leitungshalter (8), der im Gehäuse (1) in Längsrichtung des Klemmkontakts (2, 3) verschieblich geführt ist und der zumindest einen quer zur Schieberichtung orientierten Leitungskanal (9, 10) aufweist, wobei der Leitungshalter (8) zum Aufschieben auf den zumindest einen Klemmkontakt (2, 3) wenigstens eine Klemmkontakt-Aufnahme (12) hat und wobei der Leitungskanal (9, 10) in einem Schiebebereich des Leitungshalters (8) den dem Leitungskanal (9, 10) zugeordneten Klemmschlitz (6) des zumindest einen Leitungshalters (8) schneidet.
 
2. Anschlussklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (1) der Anschlussklemme ein Leitungshalter (8) verschieblich geführt ist, der zumindest zwei, vorzugsweise paarweise einander zugeordnete Leitungskanäle (9, 10) hat.
 
3. Anschlussklemme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Leitungsader (11) wahlweise von beiden Seiten des Gehäuses (1) in den zugeordneten Leitungskanal (9, 10) einführbar ist, und dass jeder Leitungskanal (9, 10) dazu beidseits offen ausgestaltet ist.
 
4. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Leitungskanal (9, 10) ein Klemmkontakt (2, 3) im Gehäuse (1) der Anschlussklemme zugeordnet ist.
 
5. Anschlussklemme nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungskanäle (9, 10) etwa auf einer in Schieberichtung des Leitungshalters (8) orientierten Geraden auf dem Leitungshalter (8) angeordnet sind und dass die den Leitungskanälen (9, 10) zugeordneten Klemmkontakte (2, 3) unter Bildung eines Einfädelfreiraumes in Schieberichtung voneinander beabstandet im Gehäuse (1) vorgesehen sind.
 
6. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Leitungshalter fahnenartig ausgebildet ist und dass die Kontaktfahne (5) des zumindest einen Leitungshalters (8) wenigstens einen in Schieberichtung orientierten Klemmschlitz (6) aufweist.
 
7. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der an einem Schlitzende randseitig offene Leitungsschlitz (6) des zumindest einen Klemmkontaktes (2, 3) eine sich zum Rand hin trichterförmig erweiternde Schlitzöffnung aufweist.
 
8. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der einen Klemmschlitz (6) begrenzenden Schlitzränder des zumindest einen Klemmkontaktes (2, 3) als Schneidkante ausgebildet ist.
 
9. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf gegenüberliegenden Seiten der Führungsöffnung (7) paarweise einander zugeordnete Nuten zur Aufnahme jeweils eines Klemmkontaktes (2, 3) vorgesehen sind.
 
10. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalöffnung des zumindest einen Leitungskanals (2, 3) einen randseitig vorzugsweise gerundeten Einführtrichter (15) aufweist.
 
11. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere auf der dem zumindest einen Klemmkontakt (2, 3) abgewandten Stirnseite des Leitungshalters (8) eine Angriffsstelle (13) für einen Ziehhaken oder dergleichen Ausziehwerkzeug vorgesehen ist.
 
12. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschlitz (6) des zumindest einen Klemmkontaktes (2, 3) in einer schräg zur Längserstreckung des ihm zugeordneten Leitungskanals (9, 10) orientierten Schlitzebene angeordnet ist.
 
13. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass am Innenumfang des zumindest einen Leitungskanals (9, 10) wenigstens eine Klemmrippe oder dergleichen Ausformung als Zugentlastung für das im Leitungskanal (9, 10) befindliche Leitung vorgesehen ist.
 
14. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussklemme auf eine Platine montierbar ist und dass ein über das Gehäuse (1) vorstehender Endbereich des zumindest einen Klemmkontaktes (2, 3) mit einer auf der Platine vorgesehen Leiterbahn elektrisch verbunden ist.
 
15. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Leitungskanal (9, 10) zumindest auf einer Seite des Gehäuses (1) ein in Schieberichtung des Leitungshalters (8) orientierter Längsschlitz (21) als Durchstecköffnung für die Leitungsader (11) zugeordnet ist.
 
16. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Leitungshalter (8) auf seiner dem zumindest einen Klemmkontakt (2, 3) abgewandten Stirnseite eine durch das Gehäuse (1) zugängliche Aufnahmevertiefung (18) zur Aufnahme der Werkzeugspitze eines Eindrückwerkzeuges, vorzugsweise der Schraubenzieherspitze eines Schraubenziehers, aufweist.
 
17. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass im Umfangsrandbereich der dem zumindest einen Klemmkontakt (2, 3) abgewandten Stirnseite des Leitungshalters (8) zumindest auf einer Umfangsseite, vorzugsweise an gegenüberliegenden Umfangsseiten, eine durch das Gehäuse (1) zugängliche Vertiefung (13) zur Aufnahme der Werkzeugspitze eines Ausziehwerkzeuges, vorzugsweise der Schraubenzieherspitze eines Schraubenziehers, vorgesehen ist.
 
18. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) an seiner Gehäuseaußen- und/oder -innenseite vorzugsweise vollflächig eine schirmende Metallisierung trägt.
 
19. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die schirmende Metallisierung durch eine auf das Gehäuse insbesondere aufgedampfte Metallschicht gebildet ist.
 
20. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmkontakte (2, 3) in einem in das Gehäuse (1) einsetzbaren Gehäuseboden (16) aus isolierendem Material gehalten sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht