[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hörgerät insbesondere geeignet für das Tragen
an der Ohrmuschel bzw. hinter dem Ohr gemäss dem Wortlaut nach Anspruch 1.
[0002] An der Ohrmuschel bzw. hinter dem Ohr getragene Hörgeräte weisen in der Regel am
Ausgang für das akustische Signal einen sogenannten Hörmittel bzw. ein gebogenes Akustikübertragungselement
auf, an welches ein akustischer Verbindungsschlauch aufgesteckt wird zum Übertragen
des Signals bzw. Schalls in den Gehörgang. Dieses am Hörgerät angeordnete Übertragungselement
inkl. Schlauch zum Gehörgang ist auffällig, fügt sich in der Regel nicht optimal an
die anatomischen Begebenheiten, und zudem können sich aufgrund der Biegung und Absätzen
im akustischen Übertragungskanal Impedanzsprünge bzw. Störungen in der Schallübertragung
einstellen. Entsprechend wird in der W099/04601 vorgeschlagen, einen vorverformten
Verbindungsschlauch aus einem steifen Material für die Übertragung des akustischen
Signals zu verwenden. Dabei ist nachteilig, dass praktisch jeder Schlauch speziell
an die jeweilige Anatomie eines Ohres anzupassen ist.
[0003] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung für die oben beschriebene
Problematik vorzuschlagen.
[0004] Erfindungsgemäss vorgeschlagen wird ein Hörgerät, insbesondere geeignet für das Tragen
an der Ohrmuschel bzw. hinter dem Ohr, entsprechend dem Wortlaut nach Anspruch 1.
[0005] Entgegen des heute üblicherweise verwendeten sogenannten Hörwinkels, welcher direkt
am akustischen Ausgang des Hörgerätes angeordnet ist und welcher in der Regel einen
Biegewinkel von ca. 90° aufweist, wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, am akustischen
Ausgang ein rohrförmiges Anschlusselement anzuordnen für das Verbinden des Ausgangs
mit einem Schlauch für die Schall- bzw. Akustikübertragung in den Ohrkanal, dessen
Biegewinkel < 80° ist.
[0006] Dabei wird gemäss einer Ausführungsvariante vorgeschlagen, den Schlauch in das Anschlusselement
zu führen, d.h. der Innendurchmesser des akustischen Übertragungskanals im Anschlusselement
entspricht etwa dem Aussendurchmesser des Schlauches, damit letzterer in diesen akustischen
Übertragungskanal eingeführt werden kann.
[0007] Weiter wird vorgeschlagen, den Schlauch im Anschlusselement fest anzuordnen, beispielsweise
mittels Kleben, Schweissen, durch rutschfestes Aussbilden der Grenzfläche zwischen
Schlauch und Anschlusselement, etc.
[0008] Gemäss einer weiteren Ausführungsvariante wird vorgeschlagen, am akustischen Ausgang
des Hörgerätes eine Anschlusspartie vorzusehen zum direkten Verbinden des akustischen
Ausgangs mit dem Schlauch, wie beispielsweise durch Ausbilden eines Anschlussstutzens,
Kragens, etc.
[0009] Die Abbiegung vom Akustikausgang des Hörgerätes in Richtung Eingang des Gehörganges
kann einerseits durch gebogenes Ausbilden des Anschlusselementes erzielt werden, wodurch
handelsübliche in der Regel flexible Verbindungsschläuche verwendet werden können.
Es ist aber auch möglich, das Anschlusselement weitgehendest gerade auszubilden und
einen wenigstens teilweise vorgebogenen Schallschlauch zu verwenden.
[0010] Weitere bevorzugte Ausführungsvarianten des erfindungsgemässen Hörgerätes bzw. der
erfindungsgemäss vorgeschlagenen Anschluss- und Übertragungspartie sind in abhängigen
Ansprüchen charakterisiert.
[0011] Die Erfindung wird nun beispielsweise und unter Bezug auf die beigefügten Figuren
näher erläutert.
[0012] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- schematisch im Schnitt ein Hörgerät, einerseits aufweisend einen heute üblicherweise
verwendeten Hörwinkel, sowie erfindungsgemäss vorgeschlagene Anschluss- bzw. Übertragungselemente,
- Fig. 2
- im Schnitt in Vergrösserung einen erfindungsgemäss vorgeschlagenen Anschluss eines
Schallschlauches direkt am akustischen Ausgang eines Hörgerätes und
- Fig. 3
- im Schnitt eine weitere Ausführungsvariante des Anordnens eines Schallschlauches am
Akustikausgang eines Hörgerätes.
[0013] In Fig. 1 ist schematisch im Schnitt ein Hörgerät 1 dargestellt, aufweisend an seinem
oberen Ende einen Akustikausgang 3, an welchem heute üblich ein sogenannter Hook 5
angeordnet ist. An der Endpartie 6 dieses Hörwinkels wird heute üblicherweise ein
Schlauch aufgesteckt für das Übertragen des Akustik- bzw. Schallsignals am bzw. in
den Gehörgang eines Ohres.
[0014] Gemäss der vorliegenden Erfindung wird nun vorgeschlagen, an Stelle des erwähnten
Hörwinkels ein verkürztes Anschlusselement 7 am Akustikausgang 3 des Hörgerätes 1
anzuordnen, in welches Anschlusselement 7 der Schallschlauch 9 geführt ist.
[0015] Wie in Vergrösserung im Schnitt in Fig. 2 dargestellt, wird vorzugsweise der Schlauch
9 direkt auf einen Stutzen oder Anschlussnippel 13 geführt, welcher am Akustikausgang
3 des Hörgerätes 1 vorstehend ausgebildet ist. Dabei ist der Schlauch 9 in das Anschlusselement
7 hineingeführt, wobei der im Anschlusselement 7 vorgesehene Akustikkanal 8 einen
Innendurchmesser aufweist, welcher etwa dem Aussendurchmesser des Schlauches 9 entspricht.
Mittels dem relativ steif ausgebildeten Anschlusselement 7 wird der Schlauch 9 fest
am Akustikausgang 3 des Hörgerätes 1 gehalten, indem das Anschlusselement 7 auf ein
Gewinde 11 am Akustikausgang gedreht und festgehalten wird. Vorzugsweise ist der Schlauch
9 mit dem Anschlusselement 7 fest, beispielsweise durch Kleben oder Schweissen, verbunden,
sodass ein Ausreissen verunmöglicht wird.
[0016] In der Ausführungsvariante gemäss Fig. 2, in welcher das Anschlusselement nur noch
einen relativ kleinen Biegewinkel von ca. 10 bis 20° aufweist, kann auch ein vorgebogener
Schlauch 9 verwendet werden, welcher vorzugsweise optimal an die Anatomie des Ohres
angepasst ist. Da bekanntlich kein Ohr gleich ist wie das andere, wird der zu verwendende
Schlauch vorzugsweise aus einer Serie von "genormten" vorgebogenen Schläuchen ausgewählt.
In der Regel bilden Anschlusselement 7 und der Schlauch 9 eine Einheit, so dass auch
eine Auswahl verschiedener Winkel/Schlauchkombinationen möglich ist.
[0017] Falls ein heute üblich auf dem Markt angebotener Schlauch verwendet werden soll,
besteht auch die Möglichkeit, die Biegung am Hörgerät mittels einem entsprechend stärker
gebogenen Anschlusselement herzustellen, wie schematisch und im Schnitt in Fig. 3
dargestellt. Entgegen dem Anschlusselement in Fig. 2 ist dasjenige in Fig. 3 wesentlich
stärker gebogen und weist einen Winkel von ca. 60 bis 70° auf. Nun kann ein heute
üblicherweise angebotener gerader Schlauch 9 durch den Akustikgang 8 des Anschlusselementes
7 eingeschoben werden und wiederum fest mit dem Anschlusselement verbunden werden.
Damit die Biegung beim Einstossen des Schlauches 9 erhalten bleibt, sind vorzugsweise
keilförmige Fixierstellen 15 im Anschlusselement 7 vorgesehen. Schlussendlich wird
der Akustikübertragungsschlauch 9 erneut auf einen Anschlussstutzen oder Anschlussnippel
13 an der Akustikausgangsöffnung 3 aufgeschoben, wodurch ein weitgehendst stufenloser
Übergang im Schall- oder Akustikübertragungskanal erzielt werden kann.
[0018] Der grosse Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt einerseits darin, dass durch
entsprechendes Ausbilden von Anschlusselement 7 und Schallübertragungsschlauch 9 eine
optimale Anpassung an die Anatomie des Ohres erreicht werden kann, was sich insbesondere
in Verringerung der Auffälligkeit beim Tragen eines Hörgerätes manifestiert. Im Weiteren
kann eine weitgehendst stufenlose Übertragung des Schalls erzielt werden und zudem
ist auch die Biegung weitgehendst gleichmässig, sodass das Auftreten von Impedanzsprüngen
bzw. Sprüngen in der Schallübertragung vermieden bzw. verringert werden kann. Zudem
kann der Akustiker einen Schallschlauch separat wechseln und das Winkelstück bleibt
jeweils erhalten.
[0019] Selbstverständlich handelt es sich bei den erfindungsgemäss dargestellten Akustik-
bzw. Schallübertragungselementen lediglich um Beispiele und sowohl die Ausgestaltung
des Anschlusselementes 7, wie auch des Schall- oder Akustikübertragungsschlauches
9 kann auf verschiedenste Art und Weise erfolgen. Lediglich die Tatsache, dass das
Anschlusselement eine Biegung von mindestens < 80° aufweist, ist ein wesentliches
Unterscheidungsmerkmal gegenüber den heute üblicherweise verwendeten Hooks bzw. Hörwinkeln.
1. Hörgerät, insbesondere geeignet für das Tragen an der Ohrmuschel bzw. hinter dem Ohr,
aufweisend einen Ausgang (3) für Akustik bzw. Schallsignale, dadurch gekennzeichnet, dass am Ausgang (3) ein rohrförmiges Anschlusselement (7) angeordnet ist für das Verbinden
des Ausgangs (3) mit einem Schlauch (9) für die Schall- bzw. Akustikübertragung in
oder an den Ohrkanal, wobei das Anschlusselement einen Biegewinkel von < 80° aufweist.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (9) in das Anschlusselement (7) geführt ist, dass heisst, der Innendurchmesser
des Akustikkanals (8) des Anschlusselementes (7) entspricht in etwa dem Aussendurchmesser
des Schlauches.
3. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (9) in das Anschlusselement geführt und fest mit diesem verbunden ist,
wie beispielsweise mittels Kleben, Schweissen, durch rutschfestes Ausbilden der Grenzfläche
zwischen Schlauch und Anschlusselement, etc.
4. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Akustikausgang (3) des Hörgerätes (1) eine Anschlusspartie wie ein Anschlussstutzen
oder - nippel (13) angeordnet ist zum Verbinden des Ausgangs (3) mit dem Schlauch
(9).
5. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsschlauch (9) wenigstens teilweise vorgebogen ist, vorzugsweise weitgehendst
entsprechend typisch auftretender Ohrkonturen bzw. entsprechend der Anatomie eines
Ohres.
6. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (7) relativ kurz ausgebildet ist mit einem Biegewinkel im Bereich
von ca. 5 bis 45°.
7. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der akustische Verbindungsschlauch (9) im Anschlusselement (7) verlaufend und fest
mit diesem verbunden ist und mittels dem Anschlusselement (7) schraubbar am Akustikausgang
(3) des Hörgerätes (1) auf einem Anschlussstutzen oder Anschlussnippel (13) gehalten
wird.
8. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Akustikausgang (3) des Hörgerätes (1) ein Gewinde (11) angeordnet ist zum aufschraubbar
festen Anordnen des Anschlusselementes (7).