[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines Tintenstrahl-Druckkopfes,
der Düsenöffnungen aufweist und zu diesen führende Tintenkanäle, in denen elektrische
Antriebselemente zum Ausstossen von Tinte aus den Düsenöffnungen angeordnet sind,
bei dem die Düsenöffnungen und die Tintenkanäle mit Reinigungsflüssigkeit zwangsgespült
werden. Eine Vorrichtung gemäss diesem Verfahren zur Reinigung eines Tintenstrahl-Druckkopfes,
mit einer Aufnahmevorrichtung für einen Druckkopf, Anschlussmitteln zur flüssigkeitsdichten
Ankopplung einer Reinigungsmittelleitung an die Düsenöffnungen eines in die Aufnahmevorrichtung
eingesetzten Druckkopfes, und einer Spülvorrichtung zur Beaufschlagung der Reinigungsmittelleitung
mit Reinigungsflüssigkeit ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
[0002] Es sind Bauformen von Tintenstrahldruckern bekannt, bei denen die Tintenstrahl-Druckköpfe
jeweils mit einem Tintentank zu einer Tintenkartusche mit integriertem Druckkopf unlösbar
verbunden sind. Vom Hersteller der Drucker sind diese Tintenkartuschen Einweg-Produkte
konzipiert, die gegen gefüllte Neuprodukte ausgetauscht werden sollen, sobald der
Tintenvorrat in dem Tintentank aufgebraucht ist.
[0003] Im Laufe der Zeit können sich in den Düsenöffnungen und in den zu diesen führenden
feinen Tintenkanälen Ablagerungen und Verunreinigungen ansammeln, beispielsweise durch
eingetrocknete Tintenreste. Derartige Verunreinigungen können die Tintenkanäle im
Druckkopf oder die Düsenöffnungen verengen oder blockieren, so dass einzelne Düsen
nicht mehr ordnungsgemäss funktionieren oder ausfallen können und das Druckbild beeinträchtigt
wird. Wenn - wie von den Druckerherstellern beabsichtigt - zusammen mit jeder neuen
Tintenfüllung ein neuer Druckkopf eingesetzt wird, werden diese Beeinträchtigungen
zwar weitgehend vermieden. Allerdings bedeutet der häufige Austausch hochwertiger
Druckköpfe einen erheblichen Herstellungsaufwand und verursacht hohe Kosten, die vom
Hersteller an den Endverbraucher weitergegeben werden. Darüber hinaus wird die Umwelt
durch die entsorgten Druckköpfe zusätzlich belastet.
[0004] Aus den genannten Gründen ist es sinnvoll, gebrauchte Tintenkartuschen zur erneuten
Benutzung aufzuarbeiten. Die Aufarbeitung umfasst eine Wiederbefüllung der Tintenkartusche
mit neuer Tinte und eine Überholung des Druckkopfes, welche im wesentlichen durch
eine gründliche Reinigung von sämtlichen Verunreinigungen gewährleistet ist. Dadurch,
dass der mögliche Tintendurchsatz der Druckköpfe ein Mehrfaches der Füllung der Tintenkartusche
ist, sind derartige "Refill"-Produkte mit Neuprodukten in der Regel qualitativ gleichwertig.
[0005] Die Qualität der Refill-Produkte hängt unmittelbar davon ab, dass die Druckköpfe
möglichst rückstandsfrei gereinigt werden, ohne die feinen Strukturen der Tintenkanäle
und Düsenöffnungen zu verschleissen oder zu beschädigen. Um dies zu erreichen, wendet
man bislang eine Zwangsspülung an, bei der Reinigungsflüssigkeit unter Druck von aussen
durch die Düsenöffnungen gespült wird, also entgegen der Strömungsrichtung der Tinte
im Druckbetrieb ("Umkehr-Spülung"). Dadurch gelingt es, selbst festsitzende Fremdkörper
nach innen aus den in der Regel nach aussen konisch zulaufenden Düsenöffnungen zu
entfernen.
[0006] Die Reinigungswirkung durch einfache Spülverfahren ist jedoch dadurch begrenzt, dass
die Düsenöffnungen beim Spülen fluidisch miteinander verbunden sind, so dass sich
vor einem verengten oder blockierten Querschnitt lediglich ein relativ geringer Überdruck
aufbauen kann. Reicht der Überdruck nicht aus, um die Verunreinigung zu lösen und
fortzuschwemmen, ist eine befriedigende Reinigung nicht möglich und der betreffende
Druckkopf ist endgültig unbrauchbar.
[0007] Zur Verbesserung der Reinigungswirkung ist ausweislich der EP 1 101 616 A1 bereits
vorgeschlagen worden, den Druckkopf während der Spülung von aussen mit Ultraschall
anzuregen, ähnlich wie bei den bekannten Ultraschall-Reinigungsbädern. In der Praxis
hat sich jedoch gezeigt, dass die mit den Düsenöffnungen versehenen Düsenplatten der
Druckköpfe und zum Teil die Antriebselemente - Heizelemente oder Piezo-Schwinger -
beschädigt werden. Möglicherweise treten bei der äusseren Anregung mit energiereichem
Ultraschall schädliche Resonanzspitzen auf. Jedenfalls ist eine Verbesserung der Reinigung
durch Beschallung von aussen nicht erreichbar. Hinzu kommt, dass die Integration einer
Ultraschall-Einrichtung in die Spülvorrichtung relativ aufwendig ist.
[0008] Angesichts der vorangehend geschilderten Problematik liegt der Erfindung die Motivation
zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches eine verbesserte Reinigungswirkung hat
als eine einfache Zwangsspülung, dabei jedoch schonender und weniger aufwendig ist
als bekannte Ultraschall-Reinigungsverfahren. Eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens soll ebenfalls angegeben werden.
[0009] Augehend von dem bekannten Verfahren mit den eingangs genannten Merkmalen wird erfindungsgemäss
vorgeschlagen, dass während der Zwangsspülung mit Reinigungsflüssigkeit die Antriebselemente
oszillierend angesteuert werden.
[0010] Eine Besonderheit des erfindungsgemässen Verfahrens ist, dass gleichzeitig mit der
Durchströmung der Düsenöffnungen und Tintenkanäle die Antriebselemente betätigt werden.
Hierzu werden die Antriebelemente des Druckkopfes - bei thermischen Tintenstrahl-Druckern
sind dies elektrische Heizwiderstände, bei Piezo-Druckern piezo-elektrische Aktoren
- durch eine elektrische Wechsel- oder Impulsspannung angesteuert. Dadurch werden
in dem Bereich der Tintenkanäle vor den Düsenöffnungen in der durchströmenden Reinigungsflüssigkeit
Druckwellen angeregt, wie sie im normalen Betrieb eines Druckers zum Ausstoss von
Tintentröpfchen aus den Düsenöffnungen führen. Während des erfindungsgemässen Reinigungsverfahren
wird folglich der Strömungsdruck durch die Zwangsspülung durch periodische Druckschwankungen
überlagert.
[0011] Ein Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens ist, dass auf Ablagerungen und Verunreinigungen
in den Düsenöffnungen und Tintenkanälen Kräfte ausgeübt werden, die in den Amplitudenspitzen
der Druckwellen grösser sind als der maximal mögliche Strömungsdruck durch die Zwangsspülung.
Durch die oszillierenden Druckwellen bzw. -impulse werden selbst hartnäckig festsitzende
Verunreinigungen zuverlässig gelöst und mit der Reinigungsflüssigkeit ausgespült.
Insbesondere an den Heizwiderständen thermischer Tintenstrahl-Druckköpfe anhaftende
Tintenablagerungen werden sicher entfernt.
[0012] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das erfindungsgemässe Verfahren besonders
schonend arbeitet. Im Gegensatz zu bekannten Reinigungsverfahren mit externer Ultraschalleinkopplung
treten nämlich keine unkontrollierten Resonanzen auf, so dass eine Beschädigung der
filigranen Strukturen der Düsenplatte mit den Düsenöffnungen und der Tintenkanäle
weitgehend ausgeschlossen ist.
[0013] Nicht zuletzt kann das erfindungsgemässe Verfahren mit geringem Aufwand durchgeführt
werden. Verglichen mit einem einfachen Spülverfahren ist nämlich lediglich eine Wechselspannungsquelle
erforderlich, die mit den elektrischen Betriebsanschlüssen des Druckkopfes verbunden
wird. Die praktische Realisierung ist auf jeden Fall deutlich einfacher, als wenn
eine externe Ultraschall-Reinigungseinrichtung zur Verfügung gestellt werden müsste,
wie im Stand der Technik bekannt.
[0014] Bei der Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass jeweils
ein Teil einer Mehrzahl in einem Druckkopf vorhandener Antriebselemente angesteuert
wird. Tintenstrahl-Druckköpfe nach dem Stand der Technik haben für jede Tintenfarbe
zum Teil bis zu mehreren Hundert Düsen. Dadurch, dass während der Zwangsspülung jeweils
nur einzelne Antriebselemente oder Gruppen von Antriebselementen betätigt werden,
die im Druckkopf an eine Versorgungsleitung angeschlossen sind, kann eine selektive
Reinigung erfolgen, wobei die Energie lokal konzentriert eingekoppelt werden kann.
[0015] Die Reinigungswirkung durch die vorangehend beschriebene selektive Ansteuerung kann
dadurch noch erhöht werden, dass einzelne Antriebselemente bzw. Gruppen von Antriebselementen
phasenverschoben mit Wechselspannung betrieben werden. Durch die Überlagerung der
Amplitudenspitzen können lokal stärkere Druckimpulse in der Reinigungsflüssigkeit
erzeugt werden, wodurch auf Fremdkörper und Verunreinigungen grössere Kräfte ausgeübt
werden können.
[0016] Alternativ ist es möglich, sämtliche Antriebselemente eines Druckkopfes gleichzeitig
anzusteuern. Diese Art der Ansteuerung ist einfach zu realisieren und ermöglicht durch
die parallele Reinigung aller Düsenöffnungen und Tintenkanäle kurze Reinigungszyklen.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, dass die Strömung der Reinigungsflüssigkeit bei der
Zwangsspülung von der Aussenseite der Düsenöffnungen nach innen durch die Tintenkanäle
gerichtet ist. Die Reinigungsflüssigkeit wird dabei von aussen durch den Druckkopf
gepumpt. Wegen der zum Druckbetrieb des Druckkopfes umgekehrten Strömungsrichtung
wird dieses Verfahren als Umkehrspülung bezeichnet. Die Kombination der Umkehrspülung
mit der erfindungsgemässen Ansteuerung der Antriebselemente ist dadurch besonders
effektiv, dass durch die Spülströmung und die Oszillation der Antriebselemente auf
Ablagerungen und Blockierungen Kräfte in entgegengesetzte Richtungen ausgeübt werden,
und zwar insbesondere im Bereich der Düsenöffnungen. Dort bilden sich erfahrungsgemäss
durch eingetrocknete Tinte besonders hartnäckige Verunreinigungen, die zur Gewährleistung
der Druckqualität möglichst restlos entfernt werden müssen. Dadurch, dass die Düsenöffnungen
von innen nach aussen konisch verengt zusammenlaufen, können darin festsitzende Fremdkörper
durch die erfindungsgemässe Umkehrspülung sicher nach innen herausgedrückt werden.
[0018] Alternativ ist es ebenfalls möglich, dass die Strömung der Reinigungsflüssigkeit
bei der Zwangsspülung von innen durch die Tintenkanäle durch die Düsenöffnungen nach
aussen gerichtet ist. Die Zwangsspülung hat dabei die gleiche Strömungsrichtung wie
die Tintenströmung im Betrieb des Druckkopfes. Durch die erfindungsgemässe Ansteuerung
der Antriebselemente werden Druckimpulse in Strömungsrichtung überlagert, so dass
der Tinten-Stömungsweg frei gespült wird.
[0019] Vorzugsweise wird die Strömungsrichtung der Zwangsspülung während der Reinigung zumindest
einmal umgekehrt. Dadurch wird die Reinigungswirkung verbessert. Ausserdem ist dieses
Vorgehen zur Aufarbeitung von Tintenkartuschen mit Tintentank und fest integriertem
Druckkopf zweckmässig: Während der Umkehrspülung wird der Tintentank von aussen durch
den Druckkopf mit Reinigungsflüssigkeit gefüllt; nach Umkehrung der Spülrichtung,
beispielsweise indem von aussen Unterdruck an die Düsenöffnungen angelegt wird, wieder
leer gesaugt. Anschliessend kann die Wiederbefüllung mit Tinte erfolgen.
[0020] Bevorzugt werden die Antriebselemente im wesentlichen mit der Betriebsfrequenz und/oder
-amplitude des Druckkopfes im Druckbetrieb eines Tintenstrahl-Druckers angesteuert.
Dadurch ist sichergestellt, dass einerseits die Antriebselemente nicht elektrisch
überlastet werden und andererseits keine schädlichen Druckspitzen und Resonanzen erzeugt
werden. In der Praxis können die Antriebselemente mit einer Frequenz von ca. 5 bis
20 kHz angesteuert werden.
[0021] Als Reinigungsflüssigkeit sollte eine Flüssigkeit zum Einsatz kommen, welche ähnliche
physikalische Eigenschaften hat wie die in dem Druckkopf eingesetzte Tinte. Im Hinblick
auf die Verfügbarkeit und die Übertragbarkeit des Reinigungsergebnisses auf den realen
Druckbetrieb des Druckkopfes ist es günstig, dass als Reinigungsflüssigkeit Tinte
verwendet wird. Im einfachsten Fall kann dieselbe Farbtinte verwendet werden, mit
welcher der Tintentank einer Tintenkartusche anschliessend wiederbefüllt werden soll.
Alternativ kann eine Reinigungsflüssigkeit verwendet werden, die in ihrer Zusammensetzung
im wesentlichen einer Farbtinte entspricht, im Gegensatz dazu jedoch keine farbgebenden
Substanzen enthält, sogenannte farblose Tinte. Gegebenenfalls können an Stelle der
Farbstoffe oder Pigmente reinigungsaktive Substanzen, Lösungsmittel oder dergleichen
zugefügt sein.
[0022] Eine vorteilhafte Erweiterung des erfindungsgemässen Verfahrens sieht vor, bei der
Ansteuerung elektrische Betriebsparameter der Antriebselemente gemessen werden. Die
Ansteuerung der Antriebselemente erfolgt durch Anschluss an eine elektrische Wechselspannungsquelle,
wobei sich jeder Typ von Antriebselement durch charakteristische Betriebsparameter
auszeichnet, beispielsweise Stromaufnahme oder Phasenverschiebung. Abweichungen von
vorgegebenen Referenzwerten deuten in der Regel auf einen Defekt hin. Dadurch, dass
während der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens diese Betriebsparameter
gemessen und mit Referenzwerten verglichen werden, ist eine aussagekräftige Funktionsprüfung
im selben Arbeitsgang möglich. Wird ein Defekt festgestellt, kann eine Tintenkartusche
aussortiert werden, bevor die Wiederbefüllung erfolgt.
[0023] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Reinigung eines Tintenstrahl-Druckkopfes,
mit einer Aufnahmevorrichtung für einen Druckkopf, Anschlussmitteln zur flüssigkeitsdichten
Ankopplung einer Reinigungsmittelleitung an die Düsenöffnungen eines in die Aufnahmevorrichtung
eingesetzten Druckkopfes, und einer Spülvorrichtung zur Beaufschlagung der Reinigungsmittelleitung
mit Reinigungsflüssigkeit.
[0024] Derartige Vorrichtungen sind bekannt, wobei in die Aufnahmevorrichtung für den Druckkopf
in der Regel eine Tintenkartusche mit integriertem Druckkopf zur Aufarbeitung mittels
Zwangsspülung eingesetzt werden kann.
[0025] Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird bei einer erfindungsgemässen
Vorrichtung vorgeschlagen, dass die Aufnahmevorrichtung elektrische Kontaktelemente
aufweist, welche an eine elektrische Ansteuervorrichtung anschliessbar sind und mit
elektrischen Betriebsanschlüssen eines in die Aufnahmevorrichtung eingesetzten Druckkopfes
kontaktierbar sind.
[0026] Während die Spülvorrichtung an die Düsenöffnung des Druckkopfes anschliessbar ist
und durch Druck- oder Saugbetrieb eine Spülung oder Umkehrspülung durchgeführt werden
kann, erfolgt über die elektrischen Kontaktelemente die elektrische Verbindung des
Druckkopfes mit einem Ansteuergenerator für die Antriebselemente. Dadurch können diese
gleichzeitig mit der Zwangsspülung betätigt werden.
[0027] Die Ansteuervorrichtung kann ein externer Signalgenerator sein, der elektrische Impulse
an die Antriebselemente abgibt, die im wesentlichen dem Druckbetrieb entsprechen.
Eine besonders einfache und pragmatische Lösung sieht hierzu vor, dass als Ansteuergenerator
für die erfindungsgemässe Reinigungsvorrichtung ein Drucker verwendet wird, von dem
die Ansteuersignale für den Druckkopf abgegriffen werden. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass der Druckkopf auch bei der Reinigung im optimalen Bereich angesteuert wird -
identisch mit dem realen Druckbetrieb. Ausserdem kann eine Reinigungsvorrichtung durch
entsprechende Adaptierung eines neuen Druckers mit geringem Aufwand zur Aufarbeitung
von Tintenkartuschen für diesen neuen Druckertyp umgerüstet werden.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorrichtung wird im Folgenden anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
- Fig.1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung (schematisch);
- Fig.2
- eine vergrösserte Teilansicht der Vorrichtung gemäss Fig.1 im Schnitt;
- Fig.3
- eine Ansicht A-A gemäss Fig.2.
[0029] Fig.1 zeigt in Seitenansicht eine erfindungsgemässe Reinigungsvorrichtung 1, in die
eine Tintenkartusche 2 eingesetzt dargestellt ist. Die dem Betrachter zugewandte Wand
der Vorrichtung 1 ist zur deutlicheren Darstellung weggelassen.
[0030] Die Vorrichtung 1 hat eine Aufnahmevorrichtung 3, in welche die Tintenkartusche 2
eingesetzt werden kann. Für ein leichtes Einsetzen und Entnehmen kann ein Deckel 4
aufklappbar sein, wie mit dem Pfeil angedeutet, und in geschlossener Stellung zur
Fixierung der Tintenkartusche 2 verriegelt oder eingerastet werden.
[0031] Die Tintenkartusche 2 wird im wesentlichen aus einem Tintentank 5 gebildet, an dem
ein Druckkopf 6 fest angebracht ist. An der in Seite der Tintenkartusche 2, die in
dieser Ansicht links liegt, befinden sich elektrische Betriebskontakte 18, die intern
mit dem Druckkopf 6 verbunden sind.
[0032] Der Druckkopf 6 liegt im eingesetzten Zustand der Tintenkartusche 2 durch eine Dichtung
7 flüssigkeitsdicht abgedichtet an einer Anschlussöffnung 8 an. Diese Anschlussöffnung
8 ist an eine Pumpeinrichtung 9 angeschlossen, die ihrerseits mit einem Reinigungsmitteltank
10 verbunden ist.
[0033] Erfindungsgemäss weist die Reinigungsvorrichtung 1 in der Aufnahmevorrichtung 3 angeordnete
elektrische Kontaktelemente 11 auf, die an eine elektrische Ansteuervorrichtung 12
angeschlossen sind. Die Kontaktelemente 11 liegen elektrisch leitend an den Betriebskontakten
18 der eingesetzten Tintenkartusche 2 an.
[0034] Fig. 2 zeigt vergrössert eine Schnittansicht des Druckkopfes 6. Deutlich ist eine
Düsenplatte 13 erkennbar, die Düsenöffnungen 14 aufweist. Zu diesen Düsenöffnungen
14 führen von dem Tintentank 5 Tintenkanäle 15. Diese Tintenkanäle 15 sind unmittelbar
vor den Düsenöffnungen 14 zu Tintenausstosskammern 16 erweitert, in denen Antriebselemente
17 zum Ausstoss von Tintentröpfchen aus den Düsenöffnungen 14 angeordnet sind. Diese
Antriebselemente 17 sind beispielweise elektrische Heizwiderstände, die mit den Betriebskontakten
18 verbunden sind.
[0035] Aus Fig.2 und 3 ist deutlich entnehmbar, wie die Dichtung 7, vorzugsweise ein elastischer
Dichtring, so an der Düsenplatte 13 dichtend anliegt, dass sämtliche Düsenöffnungen
14 fluidisch an die Anschlussöffnung 8 angekoppelt sind.
[0036] Die Pumpe 9 kann zwischen Saug- und Pumpbetrieb umgeschaltet werden. Im Saugbetrieb
kann in dem Tintentank befindliche Flüssigkeit - Resttinte oder Reinigungsflüssigkeit
- durch den Druckkopf 6 nach aussen abgesaugt werden. Die Flüssigkeit strömt bei dieser
Spülung in dieselbe Richtung wie die Tinte im Betrieb eines Druckers. Im Pumpbetrieb
wird Reinigungsflüssigkeit bzw. Tinte von aussen durch den Druckkopf 6 in den Tintentank
5 gepresst. Wegen der umgekehrten Strömungsrichtung wird dieser Betrieb als Umkehrspülung
bezeichnet.
[0037] Während der Spülung bzw. Umkehrspülung gibt die Ansteuervorrichtung 12 oszillierende
Impulse bzw. Wechselspannungssignale ab, welche über die Kontaktelemente 11 und die
Betriebskontakte 18 den Antriebselementen 17 zugeführt werden. Die Impulse bzw. Wechselspannungssignale
entsprechen hinsichtlich Frequenz und Amplitude im wesentlichen den Betriebssignalen
eines Tintenstrahldruckers, so dass in den Düsenöffnungen 14 und den Tintenkanälen
15 entsprechende Druckwellen angeregt werden. Dadurch wird die Reinigungswirkung der
Spülung erhöht. Als Ansteuervorrichtung 12 kann im einfachsten Fall ein Drucker dienen,
an dem die Betriebssignale für den Druckkopf 6 abgegriffen werden.
1. Verfahren zur Reinigung eines Tintenstrahl-Druckkopfes, der Düsenöffnungen aufweist
und zu diesen führende Tintenkanäle, in denen elektrische Antriebselemente zum Ausstossen
von Tinte aus den Düsenöffnungen angeordnet sind,
bei dem die Düsenöffnungen und die Tintenkanäle mit Reinigungsflüssigkeit zwangsgespült
werden,
gekennzeichnet dadurch,
dass während der Zwangsspülung mit Reinigungsflüssigkeit die Antriebselemente oszillierend
angesteuert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Teil einer Mehrzahl in dem Druckkopf vorhandener Antriebselemente angesteuert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche in dem Druckkopf vorhandenen Antriebselemente gleichzeitig angesteuert
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebselemente phasenverschoben angesteuert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömung der Reinigungsflüssigkeit bei der Zwangsspülung von der Aussenseite
der Düsenöffnungen nach innen durch die Tintenkanäle gerichtet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömung der Reinigungsflüssigkeit bei der Zwangsspülung von innen durch die
Tintenkanäle durch die Düsenöffnungen nach aussen gerichtet ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsrichtung der Reinigungsflüssigkeit bei der Zwangsspülung umgekehrt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebselemente im wesentlichen mit der Betriebsfrequenz und/oder -amplitude
des Druckkopfes im Druckbetrieb eines Tintenstrahl-Druckers angesteuert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebselemente mit einer Frequenz von ca. 5 bis 20 kHz angesteuert werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Reinigungsflüssigkeit Tinte verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ansteuerung elektrische Betriebsparameter der Antriebselemente gemessen werden.
12. Vorrichtung zur Reinigung eines Tintenstrahl-Druckkopfes (6), mit
einer Aufnahmevorrichtung (1) für einen Druckkopf (6),
Anschlussmitteln (7, 8) zur flüssigkeitsdichten Ankopplung einer Reinigungsmittelleitung
an die Düsenöffnungen (14) eines in die Aufnahmevorrichtung (1) eingesetzten Druckkopfes
(6), und
einer Spülvorrichtung (9) zur Beaufschlagung der Reinigungsmittelleitung mit Reinigungsflüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmevorrichtung (1) elektrische Kontaktelemente (11) aufweist, welche an
eine elektrische Ansteuervorrichtung (12) anschliessbar sind und mit elektrischen
Betriebsanschlüssen (18) eines in die Aufnahmevorrichtung (1)
eingesetzten Druckkopfes (6) kontaktierbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (11) an einen Signalgenerator (12) anschliessbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (11) an einen Drucker anschliessbar sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spülvorrichtung eine Flüssigkeitspumpe (9) aufweist.