[0001] Die Erfindung betrifft ein dekoratives Oberflächenmaterial mit einer Lentikularfolie
zum Erzeugen eines dekorativen Wechselbild- und/oder Animationseffektes.
[0002] Lentikularfolie werden insbesondere dann verwendet, wenn der erzeugte dekorative
Effekt lebendige gestaltet werden soll, was beispielsweise bei Werbeaufschriften gewünscht
wird. Dies wird durch den sogenannten Lentikulareffekt erzielt, bei welchem Zwei-
oder Mehrbild-Informationen räumlich voneinander getrennt aus einem Bild heraus dargestellt
werden. Dieser Lentikulareffekt wird auch Wechselbild- oder 3D- bzw. Animationseffekt
genannt. Das für das Druckbild erforderliche Druckmotiv wird dabei spiegelbildlich
beispielsweise in Form von Streifen, auf Papier angebracht und das bedruckte Papier
an der Rückseite einer transparenten Folie fixiert. Das Fixieren erfolgt passgenau,
beispielsweise wie bei einem Bilderrahmen zwischen zwei Glasscheiben. Durch Verwendung
des vorgenannten Druckpapiers ist jedoch der Einsatz dieser Lentikularfolie ausschließlich
auf die Innenanwendung limitiert, da Papier auch bei etwaiger Beschichtung oder Imprägnierung
bei seiner Verwendung im Außenbereich Wasser aus der Umgebung aufnimmt. Durch die
Wasseraufnahme kann die Fixierung des Druckbildes verloren gehen, so dass das Druckbild
für den Betrachter verzerrt erscheint.
[0003] Hier kann man Abhilfe schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß wird ein dekoratives Oberflächenmaterial mit einer Lentikularfolie
zum Erzeugen eines dekorativen Wechselbild- und/oder Animationseffektes vorgeschlagen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Lentikularfolie eine witterungsbeständige
Kunststofffolie ist, welche an ihrer Rückseite mit einem Aufdruck zum Erzeugen des
dekorativen Wechselbild- und/oder Animationseffektes versehen ist.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Oberflächenmaterials sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0006] Die Erfindung betrifft weiters ein Schneesportgerät, wie Ski oder Snowboard, welches
das erfindungsgemäße dekorative Oberflächenmaterial wenigstens in Teilbereichen seiner
Oberfläche aufweist. Der Einsatz des erfindungsgemäßen dekorativen Oberflächenmaterials
ist jedoch keineswegs auf die Verwendung bei der Herstellung von Skiern oder Snowboards
eingeschränkt, sondern kann für jede Art der Verwendung im Außenbereich zum Einsatz
kommen. Die Erfindung betrifft daher ebenso einen Werbeträger, welcher das erfindungsgemäße
dekorative Oberflächenmaterial wenigstens in Teilbereichen seiner Oberfläche aufweist.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren 1 bis 2 in beispielhafter Weise
erläutert, wobei Fig. 1 das Prinzip einer Lentikularfolie und Fig. 2 eine Lentikularfolie
bei deren Verwendung als Oberflächenmaterial eines Skis zeigt.
[0008] In Fig. 1 wird die Lentikularfolie 1 gezeigt, welche an einer Oberflächenseite eine
Vielzahl oberflächlich geprägter Linsen 2, beispielsweise Zylinderlinsen, aufweist.
[0009] Je nach der Dichte der Anordnung der Linsen 2 kommen die Motive für die zu erzeugenden
Bilder je nach Format variiert werden. Für Bilder im Großformat sind 45 Linsen pro
Inch vorgesehen, wogegen für kleinere Bilder beispielsweise im DIN-A4-Format 75 Linsen
pro Inch vorgesehen sind.
[0010] Bedingt durch die optischen Effekte dieser Linsen 2 können an der Rückseite der Folie
angebrachte Druckbilder für den Betrachter selektiv sichtbar gemacht werden. Dabei
werden zumindest zwei Bilder in Form der Stressen 4, 5 ineinander verschachtelt an
der Rückseite der Folie 1 aufgedruckt. Diese Lentikularbilder, welche in Form der
Streifen 4, 5 vorgesehen sind, müssen passgenau und spiegelverkehrt, sohin in Form
ihrer L (links)- bzw. R (rechts)-Streifen vorliegen, um den gewünschten Wechselbild-
bzw. Animationseffekt zu ergeben. Gemäß Fig. 1 wird ein sogenannter Wechselbildeffekt
dargestellt, welcher durch Kippen in Richtung des Winkels ∝ erzeugt wird. Durch das
Kippen sind abwechselnd zumindest zwei räumlich getrennte Druckmotive für den Betrachter
7 sichtbar. So ist beispielsweise nach Kippen in Richtung das Pfeils 6, bedingt durch
die optische Eigenschaften der Linse 2 jeweils ein Druckmotiv sichtbar, wogegen durch
Kippen in Richtung des Pfeils 6' das zweite, räumlich getrennte Druckmotiv für den
Betrachter 7 sichtbar wird. Dadurch wird ein sogenannter Wechselbild- oder 2D-Effekt
bewirkt.
[0011] Sind jedoch anstelle der vorgenannten zwei Bilder fünf bis zehn Bilder von an der
Rückseite der Folie in entsprechender Streifenform vorgesehen, so verschiebt sch das
Bild in Richtung eines dreidimensionalen, mehrschichtigen Effekts. Hier steht weniger
ein Wechselbild, beispielsweise in Form eines Bewegungsablaufes im Vordergrund, sondern
die Bildtiefe, also die räumliche Anordnung von etwa fünf bis zehn in den Hintergrund
nacheinander angeordneter, vorzugsweise räumlich getrennter Bildmotive. Durch die
hohe Anzahl dieser Bildmotive wird ein sogenannter Animationseffekt erzeugt.
[0012] Zum Erzeugen der Lentikularfolie werden Thermoplastfolien, vorzugsweise aus ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol)
oder TPU (thermoplastischem Polyurethan) zu Folien verarbeitet. Die Foliendicke beträgt
zwischen etwa 0,4 bis 12 mm je nach eingestellter Extrudersdüsenbreite. Um den vorgenannten
dekorativen Wechselbild- und/oder Animationseffekt zu ermöglichen, ist die Thermoplastfolie
eine transparente Thermoplastfolie. Die oberflächlich geprägten Linsen 2 werden kontinuierlich
während der Extrusion oder auch nach Extrusion der Thermoplastfolie mittels Prägewalzen
erzeugt. Dabei wird beispielsweise bei einer Prägetemperatur von etwa 180°C und einem
Prägedruck von etwa 220 bar eine Prägetiefe von etwa 80 µm erzeugt, wobei man von
einer Foliendicke von 700 µm ausgeht. Die Rückseite der Thermoplastfolie wird elektrisch,
beispielsweise durch Koronabestrahlung vorbehandelt, um das Bedrucken mit den spiegelbildlich
angeordneten Streifen 4, 5 des Druckmotivs zu ermöglichen. Das Bedrucken erfolgt direkt,
d.h. ohne zusätzliches Druckpapier, auf die vorzugsweise vorbehandelte Folie mittels
üblicher Drucktechniken, wie Thermotransfer-, Offsetoder Siebdruck.
[0013] Durch das Vorbehandeln kann die Druckfarbe in vorteilhafter Weise an der Folienoberfläche
fixiert werden, so dass dieses dekorative Oberflächenmaterial, bedingt durch den Einsatz
einer witterungsbeständigen Kunststofffolie, auch im Außenbereich, beispielsweise
als Werbeträger, aber auch für Ski- und Snowboardherstellung verwendet werden kann.
[0014] Eine lediglich beispielhafte, nicht aber einschränkende Verwendung des erfindungsgemäßen
dekorativen Oberflächenmaterials zur Herstellung eines Schalenskis 8 ist die Fig.
2 dargestellt.
[0015] Bei dem in Fig. 2 gezeigten Schalenski 8 ist das erfindungsgemäßen dekorativen Oberflächenmaterial
1 mit einem Schalenmaterial für Skier 9 verklebt. In Richtung des Betrachters sind
die oberflächlich geprägten Linsen 2 der Lentikularfolie im Oberflächenmaterial angeordnet.
An der Rückseite ist die Lentikularfolie, wie oben angeführt, bedruckt und vliesbeschichtet,
oder mit einem Kleber versehen, um zusätzlich die Verbindung mit dem Schalenmaterial
9 zu gewährleisten. Wie bei Schalenskiem üblich, überdeckt das Schalenmaterial nicht
nur die Skioberfläche, sondern darüber hinaus verlaufend ebenso den Bereich der Seitenwangen
12. Die Unterseite des Schalenmaterials ist mit Ober bzw. Untergurt 10, 11 verklebt.
Diese bilden mit den Seitenwangen 12 einen Torsionskasten für den Skikern 13. Die
Materialien im Obergurt 10 bzw. Untergurt 11 und den Seitenwangen 12 bestehen vorzugsweise
aus diskontinuierlich hergestellten Schichtpressstoffen, welche aus mit Phenol-, Melamin-,
oder Mischharzen getränkten Papieren oder Glasfaserrovings zu Platten hoher Festigkeit,
Zähigkeit und Elastizität verpresst wurden, Die hohe Steifigkeit der Obergurt-, Untergurt-
und Seitenwangenmaterialien verleiht dem Ski ein dynamisches Fahrverhalten. Der Skikern,
welcher durch kraftschlüssige Verbindung mit Ober- und Untergurt 10, 11 verklebt ist,
besteht, wie im vorliegenden Fall gezeigt, aus mehreren Holzlagen oder auch anderen
Kernmaterialien, welche zu Blöcken verleimt sind. Seitlich an den Skikern 13 sind
die Einlagenmaterialien 14, beispielsweise in Form von Platten oder Streifen, vorgesehen.
Diese eignen sich als Kanteneinlagen für die Stahlkanten 15.
[0016] An der der Skioberfläche abgewandten Seite befindet sich die Skilauffläche 16, welche
vorzugsweise aus einem hockmolekularen extrudierten Polyethylenlaufflächenbelagsmaterial
ausgebildet ist, welches mit dem Einlagenmaterial 14 verklebt ist.
[0017] Durch den Skiaufbau, wie er beispielsweise in Fig. 2 gezeigt wird, kann ein sogenannter
Schalenski mit zufriedenstellender mechanischen Eigenschaften, wie hoher Abriebfestigkeit
und hoher Drehsteifigkeit erzeugt werden. Zusätzlich weist dieser Ski, bedingt durch
die erfindungsgemäß eingesetzte Lentikularfolie 1 ein lebendiges Dekorbild auf, welches
dem Betrachter entweder in Form eines zweidimensionalen Wechselbildes oder in Form
eines dreidimensionalen, mehrlagigen Motives mit hohen Animationseffekt erscheint.
Der vorgenannte Einsatz der Lentikularfolie ist jedoch ebenso auf die Herstellung
von Snowboards zu übertragen.
[0018] Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das erfindungsgemäße dekorative Oberflächenmaterial,
welches eine Lentikularfolie aus witterungsbeständigem Kunststoff aufweist, die an
ihrer Rückseite mit einem Aufdruck zum Erzeugen des dekorativen Wechselbildund/oder
Animationseffektes versehen ist, für eine Reihe von Anwendungen, insbesondere im Außenbereich
geeignet ist. Dies deshalb, da das für den Lentikulareffekt erforderliche Druckbild
direkt, d.h. ohne etwaige Zuhilfenahme von Druckpapieren, auf die witterungsbeständige
Kunststofffolie, insbesondere mittels Koronabestrahlung, wird das Druckbild zusätzlich
fixiert. Als Kunststofffolien eignen sich nicht nur witterungsbeständige, sondern
auch mechanisch abriebfeste Kunststofffolien, so dass das erfindungsgemäße dekorative
Oberflächenmaterial beispielsweise bei der Herstellung von Ski- oder Snowboardoberflächen,
aber auch zur Herstellung von Werbeträgern für den Außenbereich verwendet werden kann.
1. Dekoratives Oberflächenmaterial mit einer Lentikularfolie zum Erzeugen eines dekorativen
Wechselbild- und/oder Animationseffektes, dadurch gekennzeichnet, dass die Lentikularfolie eine witterungsbeständige Kunststoffolie ist, welche an ihrer
Rückseite mit einem Aufdruck zum Erzeugen des dekorativen Wechselbild- und/oder Animationseffektes
versehen ist.
2. Dekoratives Oberflächenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lentikularfolie eine transparente Kunststofffolie ist.
3. Dekoratives Oberflächenmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie aus thermoplastischen Kunststoffen bzw. Kunststoffmischungen,
ausgewählt aus der Gruppe ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), PA (Polyamid), TPU (thermoplastische
Polyurethane) PET (Polyethylenterephtholat), PP (Polypropylen), PVC (Polyvinylchlorid),
PMMA (Polymethylmethacrylat), PC (Polycarbonat) und PVDF (Polyvinylidenfluorid), oder
aus Ionomeren besteht.
4. Dekoratives Oberflächenmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Folienrückseite zumindest zwei ineinander verschachtelte Bilder zum Erzeugen
des dekorativen Effektes eines Wechselbildes vorgesehen sind.
5. Dekoratives Oberflächenmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Folienrückseite zumindest fünf Bilder ineinander verschachtelter Form vorgesehen
sind, so dass ein dreidimensionaler, dekorativer Animationseffekt erzeugt wird.
6. Dekoratives Oberflächenmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Folienoberfläche eine Vielzahl oberflächlich geprägter Linsen zum Erzeugen
des dekorativen Wechselbild- und/oder Animationseffektes vorgesehen sind.
7. Schneesportgerät, wie Ski oder Snowboard, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Schneesportgerätes wenigstens teilweise aus wenigstens einer Lentikularfolie
aus witterungsbeständigem Kunststoff besteht und dass diese witterungsbeständige Kunststofffolie
an ihrer Rückseite mit einem Aufdruck zum Erzeugen des dekorativen Wechselbildund/oder
Animationseffektes versehen ist.
8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lentikularfolie eine transparente Kunststofffolie ist.
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie aus thermoplastischen Kunststoffen bzw. Kunststoffmischungen,
ausgewählt aus der Gruppe ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), PA (Polyamid), TPU (thermoplastische
Polyurethane) PET (Polyethylenterephtholat), PP (Polypropylen), PVC (Polyvinylchlorid),
PMMA (Polymethylmethacrylat), PC (Polycarbonat) und PVDF (Polyvinylidenfluorid), oder
aus Ionomeren besteht.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Folienrückseite zumindest zwei ineinander verschachtelte Bilder zum Erzeugen
des dekorativen Effektes eines Wechselbildes vorgesehen sind.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Folienrückseite zumindest fünf Bilder in ineinander verschachtelter Form vorgesehen
sind, so dass ein dreidimensionaler, dekorativer Animationseffekt erzeugt wird.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Folienoberfläche eine Vielzahl oberflächlich geprägter Linsen zum Erzeugen
des dekorativen Wechselbild- und/oder Animationseffektes vorgesehen sind.
13. Webeträger, wie Werbetafeln, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Werbeträgers wenigstens teilweise aus wenigstens einer Lentikularfolie
aus witterungsbeständigem Kunststoff besteht und dass diese witterungsbeständige Kunststofffolie
an ihrer Rückseite mit einem Aufdruck zum Erzeugen des dekorativen Wechselbild- und/oder
Animationseffektes versehen ist.
14. Werbeträger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Lentikularfolie eine transparente Kunststofffolie ist.
15. Werbeträger nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie aus thermoplastischen Kunststoffen bzw. Kunststoffinischungen,
ausgewählt aus der Gruppe ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), PA (Polyamid), TPU (thermoplastische
Polyurethane) PET (Polyethylenterephtholat), PP (Polypropylen), PVC (Polyvinylchlorid),
PMMA (Polymethylmethacrylat), PC (Polycarbonat) und PVDF (Polyvinylidenfluorid), oder
aus Ionomeren besteht.
16. Werbeträger nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass an der Folienrückseite zumindest zwei ineinander verschachtelte Bilder zum Erzeugen
des dekorativen Effektes eines Wechselbildes vorgesehen ist.
17. Werbeträger nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass an der Folienrückseite zumindest fünf Bilder in ineinander verschachtelter Form vorgesehen
sind, so dass ein dreidimensionaler, dekorativer Animationseffekt erzeugt wird.
18. Werbeträger nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass an der Folienoberfläche eine Vielzahl oberflächlich geprägter Linsen zum Erzeugen
des dekorativen Wechselbild- und/oder Animationseffektes vorgesehen sind.