Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss für Gerätetüren mit einer verformbaren Dichtung.
Er besteht aus einem geräteseitigen Kloben und einem türseitigen Verschlussgehäuse.
Bei den Geräten handelt es sich vorwiegend um Heißgeräte, in denen Lebensmittel oder
andere Güter erhöhter Temperatur oder evtl. leicht erhöhtem Druck ausgesetzt werden.
Stand der Technik
[0002] Aus der EP 1111175 ist ein Verschluss für Türen von Geräten bekannt geworden, in
denen Waren erhöhter Temperatur und/oder Druck ausgesetzt werden. Dieser Verschluss
weist am Gerätegehäuse einen Schließzapfen auf, dem ein Riegelelement in Form eines
U-förmigen Federbügels gegenübersteht. Dieser Bügel ist auf einer mit Betätigungsgriff
verbundenen Welle gelagert und kann in Vertiefungen des Schließzapfens einrasten.
Durch Drehung des Handgriffes wird der unter Federkraft stehende Bügel auf eine achsparallele
Fläche angehoben werden, wodurch die Tür zu öffnen ist.
[0003] Der Schließzapfen ist so ausgebildet, dass eine Zwischenrast entsteht, die durch
Linksdrehung des Griffes vorentriegelt wird und dass man anschließend durch Rechtsdrehung
voll öffnen kann.
[0004] Bei diesem Verschluss könnte es als störend empfunden werden, dass man zwei Öffnungsbewegungen
in entgegengesetzter Richtung und in vorbestimmter Reihenfolge ausführen muss.
Darstellung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zweistufigen Verschluss zu entwickeln,
der bei einfachem Aufbau unmissverständlich zu bedienen ist.
[0006] Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, dass in dem Verschlussgehäuse ein zweiarmiger,
federbelasteter Sperrhebel gelagert ist, dessen Lastarm mit einem Bolzen in den Kloben
eingreift und dessen Kraftarm einem Mitnahmehebel gegenüber steht, der federnd auf
einem Haltehebel gelagert ist, dass der Kraftarm des Sperrhebels zwei Anschlagflächen
aufweist, gegen die eine Nase des Mitnahmehebels stößt, und dass der Kloben außer
einer Rastmulde eine höhenversetzte Vorrastmulde aufweist. Dabei kann die Türöffnung
in zwei Stufen erfolgen, indem bei Erstbetätigung des Haltehebels der Bolzen des Sperrhebels
von der Rastmulde in die Vorrastmulde wandert und bei Zweitbetätigung die Vorrastmulde
verlässt, wodurch sich die Tür voll öffnen lässt.
[0007] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Kloben so ausgebildet, dass er
auf einer Längsseite nur eine Rastmulde aufweist. Wenn dieser Kloben um 180° versetzt
montiert wird, ergibt sich ohne weitere Veränderungen ein einstufiger Verschluss.
[0008] Der Kunde selbst kann also vor Ort entscheiden, ob er das Gerät mit ein- oder zweistufigem
Verschluss betreiben will.
Beschreibung der Zeichnungen
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand von Fig. 1 - 10 der Zeichnungen
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt im Längsschnitt die Anordnung bei geschlossener Tür,
- Fig. 2
- die Teile bei angehobenem Haltehebel,
- Fig. 3
- die Zwischenrast bei angehobenem Haltehebel,
- Fig. 4
- die Rückbewegung des Haltehebels,
- Fig. 5
- die Zwischenrast bei der Ruhestellung des Haltehebels,
- Fig. 6
- die Freigabe des Klobens,
- Fig. 7
- einen Querschnitt durch die Anordnung,
- Fig. 8
- die vergrößerten Hebel im Voröffnungsstadium,
- Fig. 9
- diese Hebel in einer Zwischenphase während der Rückbewegung des Haltehebels.
- Fig. 10
- diese Hebel beim zweiten Öffnungsschritt.
[0010] In Fig. 1 ist mit 1 das Gerätegehäuse bezeichnet, mit 2 die Zarge. Ein Hohlprofil
3 stellt den Türrahmen dar. In diesen Rahmen ist eine Platte, z.B. eine Glasscheibe
4, eingesetzt. Zwischen Tür und Zarge ist eine umlaufende Hohlprofildichtung 5 angeordnet.
In der Zarge 2 ist ein Kloben 6 montiert, dessen unteres Ende ein Gewinde aufweist.
Mit Hilfe von Muttern 7 und 8 wird der Kloben 6 höhenverstellbar befestigt. Eine Kappe
9 schützt das Gewinde vor Schmutz und aggressiven Dämpfen. Der Kloben 6 weist links
eine Rastmulde 6a und höhenversetzt eine Vorrastmulde 6b auf.
Auf der rechten Seite erkennt man eine weitere Rastmulde 6c. Der obere Abschluss des
Klobens sind zwei Dachflächen 6d und 6e.
Das die beweglichen Teile aufnehmende Verschlussgehäuse ist mit 10 bezeichnet. Es
ist mit Schrauben 11 an dem Hohlprofil 3 befestigt. Ein zweiarmiger Sperrhebel 12
ist mit Hilfe der Sperrhebelachse 13 gelagert. Der Lastarm 12a trägt einen Bolzen
12b, der in der Rastmulde 6a ruht. Der Kraftarm 12c weist an seinem oberen Ende zwei
Anschlagflächen auf, gegen die die Nase 16a eines Mitnahmehebels 16 stoßen kann. Dieser
Hebel ist über eine Achse 17 auf einem Haltehebel 14 gelagert, der um eine Haltehebelachse
15 schwenkbar ist.
Eine Schraubenfeder 18 ist zwischen den Hebeln 14 und 16 angeordnet und drückt den
begrenzt beweglichen Hebel 16 nach unten.
Über die Teile 10 - 18 ist eine Abdeckkappe 19 geschoben, die aus Metall oder Kunststoff
bestehen kann.
In der dargestellten Position der Teile ist die Tür fest verschlossen, die Dichtung
5 leicht zusammengedrückt.
[0011] Fig. 2 zeigt den Moment des Überganges zur Voröffnung der Tür. Der Haltehebel 14
ist angehoben. Die Nase 16a des Hebels 16 hat den Sperrhebel 12 ausgelenkt. Der Bolzen
12b ist noch nicht an der Vorrastmulde 6b angekommen.
[0012] In Fig. 3 ist der Haltehebel 14 noch angehoben. Der Bolzen 12b liegt in der Vorrastmulde
6b. Das Hohlprofil 3 hat sich von der Dichtung 5 gelöst. Überdruck und Hitzeschwaden
können schadlos entweichen.
[0013] Fig. 4 zeigt, wie der Haltehebel 14 nach dem Loslassen durch die Kraft einer Feder
20 (Fig. 7) zurückgestellt wird. Dabei gleitet die Nase 16a unter Verformung der Feder
18 über die Schneide 12c3 des Sperrhebels 12. Der Haltehebel 14 bewegt sich in Richtung
des Pfeils 22; der Mitnahmehebel 16 wird dabei in Richtung des Pfeils 23 ausgelenkt.
[0014] Fig. 5 zeigt den stabilen Zustand mit vorgeöffneter Tür. Der Mitnahmehebel 16 liegt
frei über dem Sperrhebel 12.
[0015] In Fig. 6 ist der Haltehebel 14 erneut angehoben worden. Die Nase 16a des Hebels
16 hat den Sperrhebel 12 mitgenommen und diesen im Uhrzeigersinn ausgelenkt. Der Dorn
12b hat sich von dem Kloben 6 gelöst. Die Tür ist frei und kann voll geöffnet werden.
[0016] Fig. 7 zeigt den Querschnitt durch die Verschlussanordnung entlang der Linie AB in
Fig. 1. Der Schnitt geht durch den Kloben 6, die Muttern 7 und 8 sowie die Kappe 9.
[0017] Darüber erkennt man den Sperrhebel 12 mit dem Lastarm 12a, dem Bolzen 12b und dem
Kraftarm 12c.
In dem Gehäuse 10 sind die Achsen 13 und 15 gelagert. Auf der Achse 13 sitzt eine
Rückstellfeder 20. Eine weitere Rückstellfeder 21 liegt auf der Achse 15 und bringt
den Haltehebel 14 in die Ausgangslage zurück.
Unterhalb der Achse 15 erkennt man den Mitnahmehebel 16 und die Schraubenfeder 18.
Die Kappe 19 umschließt das Verschlussgehäuse 10 und die beweglichen Teile.
[0018] Fig. 8 zeigt vergrößert einen Ausschnitt aus Fig. 3. Der Kraftarm 12c des Sperrhebels
12 weist am oberen Ende eine erste Anschlagfläche 12c1, eine zweite Anschlagfläche
12c2 und eine Schneide 12c3 auf. Die Nase 16a des Mitnahmehebels 16 liegt an der Fläche
12c1 an und dreht den Sperrhebel im Uhrzeigersinn. Ein Langloch 16b und ein Dorn 14a
begrenzen die Bewegung des Hebels 16 gegenüber dem Hebel 14. Die Schraubenfeder 18
drückt den Hebel 16 nach unten.
[0019] Fig. 9 stellt einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 4 dar. Man erkennt, dass beim
Zurückfedern des Hebels 14 die Nase 16a gegen die Schneide 12c3 stößt. Der Hebel 16
weicht unter Verformung der Feder 18 nach oben aus.
[0020] In Fig. 10, einem vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 6, ist herausgestellt, wie die
Nase 16a des Hebels 16 gegen die Anschlagfläche 12c2 stößt und den Sperrhebel 12 zwecks
Vollöffnung der Tür mitnimmt.
[0021] Wenn man die Tür zuschlägt oder zudrückt, gleitet der Bolzen 12b über die Dachfläche
6d des Klobens 6. Der Sperrhebel 12 wird dabei gegen die Kraft der Rückholfeder 20
ausgelenkt, bis der Bolzen 12b die Vorrastmulde 6b und - bei ausreichendem Druck -
die Rastmulde 6a erreicht.
[0022] Um Gleitreibung zu vermeiden, kann auf den Bolzen eine Rolle gesetzt werden.
Wenn der Kunde das Gerät unter Einsatzbedingungen betreibt, die eine Zwischenrast
nicht erfordern, kann er die Verschraubung des Klobens lösen und diesen um 180° drehen.
Der Bolzen 12b bewegt sich dann über die Dachfläche 6e, bis er die Rastmulde 6c erreicht
hat.
[0023] Abweichend von der dargestellten Ausführungsform kann das Verschlussgehäuse so aufgebaut
werden, dass es weitgehend in dem Hohlprofil der Türzarge verschwindet. Der Haltehebel
mit der Griffmulde sitzt dann unmittelbar über der Türscheibe.
Gewerbliche Verwertbarkeit
[0024] Der beschriebene Verschluss für Geräte mit besonderer Druck- oder Hitzebelastung
besteht aus wenigen, preisgünstig herzustellenden Gehäuseteilen, Hebeln und Federn,
die außerhalb der unter Umständen aggressiven Atmosphäre im Gerät angeordnet sind.
Der neuartige Verschluss ist außerordentlich störunempfindlich und vor allem narrensicher
in der Bedienung.
Der Verschluss ist zweistufig, also mit Zwischenraststellung, ausgebildet.
Ohne jeden Mehraufwand kann er aber auch als einstufiger Verschluss benutzt werden,
wenn die Betriebsbedingungen dies zulassen.
Der beschriebene Gerätetürverschluss ist insbesondere geeignet, im gewerblich genutzten
Heißgeräten eingesetzt zu werden.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Gerätegehäuse
- 2
- Zarge
- 3
- Hohlprofil
- 4
- Glasscheibe
- 5
- Hohlprofildichtung
- 6
- Kloben
- 6a, 6b, 6c
- Rastmulden
- 6d, 6e
- Dachflächen
- 7, 8
- Muttern
- 9
- Kappe
- 10
- Verschlussgehäuse
- 11
- Schraube
- 12
- Sperrhebel
- 12a
- Lastarm
- 12b
- Bolzen
- 12c
- Kraftarm
- 12c1
- erste Anschlagfläche
- 12c2
- zweite Anschlagfläche
- 12c3
- Schneide
- 13
- Sperrhebelachse
- 14
- Haltehebel
- 14a
- Bolzen
- 15
- Haltehebelachse
- 16
- Mitnahmehebel
- 16a
- Nase
- 16b
- Langloch
- 17
- Mitnahmehebelachse
- 18
- Schraubenfeder
- 19
- Abdeckkappe
- 20, 21
- Rückstellfedern
- 22, 23
- Pfeile
1. Verschluss für Gerätetüren mit einer verformbaren Dichtung, bestehend aus einem geräteseitigen
Kloben und einem türseitigen Verschlussgehäuse,
dadurch gekennzeichnet,
dass in diesem Gehäuse (10) ein zweiarmiger, federbelasteter Sperrhebel (12) gelagert
ist, dessen Lastarm (12a) mit einem Bolzen (12b) in den Kloben (6) eingreift und dessen
Kraftarm (12c) einem Mitnahmehebel (16) gegenübersteht, der federnd auf einem Haltehebel
(14) gelagert ist,
dass der Kraftarm (12c) des Sperrhebels (12) zwei Anschlagflächen (12c1, 12c2) aufweist,
gegen die eine Nase (16a) des Mitnahmehebels (16) stößt und
dass der Kloben (6) außer einer Rastmulde (6a) eine höhenversetzte Vorrastmulde (6b) aufweist,
wobei die Türöffnung in zwei Stufen erfolgen kann, indem bei Erstbetätigung des Haltehebels
(14) der Bolzen (12b) des Sperrhebels (12) von der Rastmulde (6a) in die Vorrastmulde
(6b) wandert und bei Zweitbetätigung die Vorrastmulde (6b) verlässt, wodurch sich
die Tür voll öffnen lässt.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der in der Zarge höhenverstellbare Kloben (6) außer der Rastmulde (6a) und der Vorrastmulde
(6b) auf der gegenüberliegenden Flanke eine weitere Rastmulde (6c) aufweist, so dass
durch 180°-Drehung des Klobens (6) ein einstufiger Türverschluss entsteht.
3. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Bolzen (12b) des Sperrhebels (12) zur Vermeidung der Gleitreibung eine Rolle
trägt.
4. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Haltehebel (14) eine Griffmulde aufweist.
5. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass auf den Sperrhebel (12) eine Rückstellfeder (20) und auf den Haltehebel (14) eine
Rückstellfeder (21) einwirkt.