[0001] Die Erfindung betrifft eine Hochfrequenz HF-Schaltvorrichtung zum Schalten von Hochfrequenzsignalen.
[0002] Derartige Schaltvorrichtungen sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Ein
Beispiel dafür ist in Figur 5 gezeigt und wird nachfolgend näher beschrieben:
[0003] Die in Figur 5 gezeigte HF-Schaltvorrichtung weist einen Hochfrequenzeingang HF-E
zum Einspeisen von Hochfrequenzsignalen und einen Hochfrequenzausgang HF-A zum Ausgeben
der Hochfrequenzsignale auf, wenn die HF-Schaltvorrichtung 100 geöffnet beziehungsweise
durchgeschaltet ist. Der Hochfrequenzeingang HF-E und der Hochfrequenzausgang HF-A
sind über eine Verbindungsleitungsstruktur 110 miteinander verbunden. Die Verbindungsleitungsstruktur
ist als Reihenschaltung ausgebildet und umfasst in der Figur 5 von links nach rechts
gesehen den Hochfrequenzeingang HF-E, einen ersten Kondensator C1, ein erstes Leitungsstrukturelement
112 der Länge

, ein zweites Leitungsstrukturelement 114 der Länge

, ein drittes Leitungsstrukturelement 116 der Länge

, einen zweiten Kondensator C2 und den Hochfrequenzausgang HF-A. Zwischen das erste
Leitungsstrukturelement 112 und das zweite Leitungsstrukturelement 114 der Verbindungsleitungsstruktur
110 ist an einen Verbindungspunkt 113 ein erster Diodenpfad 120-1 angeschlossen. Dieser
umfasst eine Reihenschaltung bestehend aus einem Leitungsstrukturelement 120-1-1 der
Länge

und einer Diode 120-1-2, wobei die Anode der Diode mit dem Leitungsstrukturelement
120-1-1 verbunden ist und die Kathode der Diode 120-1-2 nach Masse geschaltet ist.
Dasjenige Ende des Leitungsstrukturelementes 120-1-1, welches nicht mit der Anode
der Diode verbunden ist, ist zwischen das erste und das zweite Leitungsstrukturelement
112, 114 der Verbindungsleitungsstruktur 110 angeschlossen. Ein zweiter Diodenpfad
120-2 ist gleichermaßen aufgebaut wie der erste Diodenpfad 120-1 und umfasst demnach
ebenfalls ein Leitungsstrukturelement 120-2-1 und eine Diode 120-2-2. Auch die Kathode
dieser Diode ist nach Masse geschaltet, während ihre Anode an ein Ende des Leitungsstrukturelementes
120-2-1 angeschlossen ist. Das andere Ende dieses Strukturelements ist zwischen das
zweite und das dritte Leitungsstrukturelement 114, 116 der Verbindungsleitungsstruktur
110 angeschlossen. Schließlich umfasst die bekannte HF-Schaltvorrichtung 100 noch
einen Niederfrequenzeingang NF-E zum Anlegen einer Schaltspannung, vorzugsweise 5
Volt bzw. 0 Volt oder - 5 Volt, der über eine HF-Ankoppelschaltung 130 an den Verbindungspunkt
zwischen dem ersten und zweiten Leitungsstrukturelement 112, 114 der Verbindungsleitungsstruktur
110 angeschlossen ist. Die HF-Ankoppelschaltung 130 ist als Tiefpass ausgebildet,
so dass sie niederfrequente Signale und Gleichspannungen passieren lässt, während
sie hochfrequente Signale sperrt.
[0004] Nach der Beschreibung des Aufbaus erfolgt nun eine Beschreibung der Funktionsweise
dieser HF-Schaltvorrichtung 100.
[0005] Für das Verständnis der Funktionsweise ist es sinnvoll, zwischen einer Niederfrequenzbetrachtung
für die Schaltspannungen und einer Hochfrequenzbetrachtung für die zu schaltenden
HF-Signale zu unterscheiden. Dabei ist zu beachten, dass alle Leitungsstrukturelemente
für den Fall einer Niederfrequenz-Betrachtung als Kurzschlüsse angesehen werden können.
Für den Fall einer Hochfrequenz-Betrachtung wirken nur Leitungsstrukturelemente der
Länge

als Kurzschluss. Leitungsstrukturelemente der Länge

wirken bei einer Hochfrequenzbetrachtung als Impedanz-Transformator, indem sie einen
niederohmigen Anschlusspunkt an ihrem einen Ende in einen hochohmigen Anschlusspunkt
an ihrem anderen Ende transformieren.
[0006] Für die Beschreibung der Funktionsweise der Hochfrequenz-Schaltvorrichtung 100 wird
zunächst der Sperrzustand beschrieben, das heißt das Verhalten der Vorrichtung, wenn
an den Niederfrequenzeingang NF-E eine Gleichspannung von beispielsweise 0 Volt angelegt
wird. Wie gesagt, es können dann im Fall einer Gleichspannungs- bzw. Niederfrequenzbetrachtung
alle Leitungsstrukturelemente 112, 114, 116, 120-1-1 und 120-2-1 als Kurzschlüsse
angesehen werden. Dies bedeutet, dass auch an allen Anschlusspunkten dieser Strukturelemente
eine Spannung von 0 Volt anliegt. Die Dioden 120-1-2 und 120-2-2 sind dann beide zwischen
0 Volt und Masse geschaltet, das heißt sie sind hochohmig und sperren. Die HF-Ankoppelschaltung
130 kann jetzt als Vorwiderstand für die beiden Dioden angesehen werden. Bei einer
Schaltspannung von 0 Volt fällt jedoch auch über dieser HF-Ankoppelschaltung 130 keine
Spannung ab. Mit der 0 Volt-Schaltspannung am Niederfrequenzeingang NF-E wird, wie
gesagt erreicht, dass beide Dioden 120-1-2 und 120-2-2 sperren.
[0007] Dieses Verhalten der Dioden gilt gleichermaßen auch bei einer Hochfrequenz-Betrachtung.
Das heißt, die Anoden beider Dioden können als hochohmig angesehen werden. Im Unterschied
zu der Niederfrequenzbetrachtung können bei der nun folgenden Hochfrequenzbetrachtung
die Leitungsstrukturelemente jedoch nicht mehr als Kurzschlüsse angesehen werden.
So transformiert nun das Leitungsstrukturelement 120-2-1 des zweiten Diodenpfades
120-2 aufgrund seiner Länge

den hochohmigen Verbindungspunkt zur Anode der Diode 120-2-2 in einen niederohmigen
Verbindungspunkt 115 zwischen dem zweiten und dem dritten 114, 116 Leitungsstrukturelement
der Verbindungsleitungsstruktur 110. Dieser Verbindungspunkt 115 wird wiederum von
dem zweiten Leitungsstrukturelement 114 mit der Länge

in ein hochohmiges linkes Ende des Leitungsstrukturelementes 114 transformiert. Anders
ausgedrückt: Von dem Verbindungspunkt 113 zwischen dem ersten und dem zweiten Leitungsstrukturelement
112, 114 der Verbindungsleitungsstruktur 110 aus betrachtet, ist der gesamte rechte
Teil der HF-Schaltvorrichtung 100 als hochohmig anzusehen und braucht deshalb hochfrequenzmäßig
nicht weiter betrachtet zu werden. Insbesondere können in diesen Teil der Schaltung
aufgrund seiner Hochohmigkeit keine Hochfrequenzsignale eingekoppelt werden, das heißt
auch, dass über den HF-Ausgang HF-A keine HF-Signale ausgekoppelt werden können; damit
sperrt die HF-Schaltvorrichtung 100.
[0008] Für die bezüglich der HF-Betrachtung verbleibenden Bauelemente gilt Folgendes: Das
Leitungsstrukturelement 120-1-1 des ersten Diodenpfades 120-1 transformiert seinen
hochohmigen Verbindungspunkt zur Anode der Diode 120-1-2 in einen niederohmigen Verbindungspunkt
113 zwischen dem ersten und dem zweiten Strukturelement 112, 114 der Verbindungsleitungsstruktur
110. Dies ist kein Widerspruch zu der zuvor getätigten Aussage, dass von diesem Verbindungspunkt
113 aus bei Anliegen einer 0 Volt-Schaltspannung eine Betrachtung des gesamten rechts
von diesem Verbindungspunkt 113 liegenden Teils der HF-Schaltvorrichtung 100 als hochohmig
angesehen werden kann.
[0009] Bei einer Parallelschaltung von hochohmig und niederohmig setzt sich niederohmig
durch (hochohmig » niederohmig), das heißt Punkt 13 wirkt HF-mäßig als Masse. Der
Kondensator C1 ist für HF-Signale als Kurzschluss zu betrachten. Dennoch kann in diesem
Fall über den Hochfrequenzeingang HF-E keine Hochfrequenzleistung beziehungsweise
können keine Hochfrequenzsignale an den HF-Ausgang HF-A durchgeschaltet werden, weil
der Verbindungspunkt 113, wie gesagt niederohmig ist. Alle über den HF-Eingang HF-E
eingekoppelte HF-Leistung wird deshalb über das erste Leitungsstrukturelement der
Länge

zurückreflektiert.
[0010] Es folgt nun die Beschreibung der Funktionsweise der Schaltung 100 für eine Schaltspannung
von zum Beispiel 5 Volt, das heißt für einen leitenden Zustand.
[0011] Bei einer zunächst wiederum niederfrequenten Betrachtung sind wiederum alle Leitungsstrukturelemente
112, 114, 116, 120-1-1 und 120-2-1 als Kurzschlüsse anzusehen. Die HF-Ankoppelschaltung
130 wirkt als Vorwiderstand für die beiden Dioden 120-1-2 und 120-2-2. Über beiden
Dioden fällt nun ihre jeweilige Diodenspannung ab, das heißt, sie sind beide durchgesteuert
und leiten.
[0012] Dieser Zustand der Dioden gilt auch für die nun folgende Hochfrequenzbetrachtung.
Weil die Dioden leiten, können ihre Anoden jeweils als niederohmig angesehen werden.
Hochfrequenzmäßig wirken die beiden Leitungsstrukturelemente 120-1-1 und 120-2-1 der
beiden Diodenpfade 120-1 und 120-2 jeweils als Impedanztransformator und bewirken
eine Hochohmigkeit der Verbindungspunkte 113 und 115. Dies hat zur Folge, dass die
beiden Diodenpfade 120-1 und 120-2 für die Funktionsweise der Schaltvorrichtung im
Hochfrequenzbetrieb ignoriert werden können. Übrig bleibt nur noch die Verbindungsleitungsstruktur
110, an deren Verbindungspunkt 113 über die Ankoppelschaltung 130 eine Schaltspannung
von 5 Volt angelegt ist. Hochfrequenzmäßig addieren sich nun die einzelnen Längen
der Leitungsstrukturelemente 112, 114 und 116 der Verbindungsleitungsstruktur 100
zu einer Gesamtlänge von

+

+

=

, also zu einem hochfrequenztechnischen Kurzschluss. Weil darüber hinaus auch die
beiden Kondensatoren C1 und C2 hochfrequenzmäßig als Kurzschluss zu betrachten sind,
ist in dieser Situation der Hochfrequenzeingang HF-E hochfrequenzmäßig unmittelbar
mit dem Hochfrequenzausgang HF-A verbunden, das heißt, die HF-Schaltvorrichtung 100
ist durchgeschaltet.
[0013] Soweit zur Erläuterung der Funktionsweise der HF-Schaltvorrichtung 100.
[0014] Bei dem in Figur 5 gezeigten Aufbau der HF-Schaltvorrichtung erstrecken sich die
beiden Diodenpfade 120-1 und 120-2 beide räumlich in gleicher Richtung, das heißt,
nach unten, weg von der Verbindungsleitungsstruktur 110. Dies hat zur Folge, dass
ihre beiden Leitungsstrukturelemente 120-1-1 und 120-2-1 räumlich eng beieinander
und direkt gegenüberliegen, so dass es zu unerwünschten Wechselwirkungen der magnetischen
und elektrischen Felder dieser beiden Leitungsstrukturelemente, das heißt zu einem
Übersprechen zwischen diesen beiden Leitungsstrukturelementen kommen kann. Anders
ausgedrückt, die Isolation zwischen diesen beiden Diodenpfaden bei ihrer gezeigten
Anordnung ist nur gering.
[0015] Viele Anwendungsgebiete derartiger HF-Schaltvorrichtungen erfordern jedoch eine besonders
hohe Isolation zwischen den Leitungsstrukturelementen der einzelnen Diodenpfade, weshalb
die bekannte HF-Schaltvorrichtung gemäß Figur 5 für derartige Anwendungsfälle nicht
geeignet ist.
[0016] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, eine bekannte
HF-Schaltvorrichtung mit mindestens zwei Diodenpfaden derart weiterzubilden, dass
ein Übersprechen zwischen den Leitungsstrukturelementen der Diodenpfade so weit wie
möglich verhindert wird.
[0017] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 insbesondere dadurch
gelöst, dass die Leitungsstrukturelemente der Diodenpfade jeweils soweit räumlich
getrennt voneinander angeordnet sind, dass eine Isolation zwischen den Leistungsstrukturelementen
der Diodenpfade größer als ein vorgebbarer Isolationsschwellenwert ist.
[0018] Der Begriff "Isolation" ist als Umkehrung des Begriffes "Übersprechen" zu verstehen,
das heißt eine gute Isolation bedeutet ein nur geringes Übersprechen und umgekehrt.
Im Rahmen der Beschreibung der Erfindung werden die Dioden grundsätzlich als ideal
angesehen, das heißt, dass sie sich niederfrequenzmäßig und hochfrequenzmäßig gleichartig
verhalten. Vorteilhafterweise wird durch die beanspruchte räumliche Anordnung der
Leitungsstrukturelemente in den Diodenpfaden eine ausreichend hohe Isolation zwischen
diesen erreicht, weshalb die erfindungsgemäße HF-Schaltungsvorrichtung auch für Anwendungen,
die eine solch hohe Isolation erfordern, geeignet ist. Solche Anwendungen sind zum
Beispiel Pulsradare für Einparkhilfen, Totwinkelerfassung oder für Unfallwarnvorrichtungen
bei Kraftfahrzeugen.
[0019] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird vorteilhafterweise eine
besonders große Isolation zwischen den Leitungsstrukturelementen der Diodenpfade dadurch
erreicht, dass sich diese insbesondere bei planarer Anordnung, in entgegengesetzte
Richtungen erstrecken.
[0020] Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei
ist zwischen den Leitungsstrukturelementen der Diodenpfade und den Leitungsstrukturelementen
der Verbindungsstruktur zu unterscheiden. Ob alle Dioden in der Schaltung gleichzeitig
mit ihrer Kathode nach Masse geschaltet sind oder alle mit ihrer Anode nach Masse
geschaltet sind, ist für die grundsätzliche Funktionsweise der Schaltung und insbesondere
für die Güte der erzielbaren Isolation ohne Belang. Die Leitungsstrukturelemente von
sowohl den Diodenpfaden wie auch von der Verbindungsleitungsstruktur sind vorzugsweise
als Mikrostreifenleitungen ausgebildet.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend in Form mehrerer Ausführungsbeispiele detailliert
beschrieben, wobei
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen HF-Schaltvorrichtung;
- Figur 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen HF-Schaltvorrichtung;
- Figur 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel der HF-Schaltvorrichtung;
- Figur 4
- ein viertes Ausführungsbeispiel der HF-Schaltvorrichtung; und
- Figur 5
- eine HF-Schaltvorrichtung gemäß dem Stand der Technik
zeigt.
[0022] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen HF-Schaltvorrichtung
100. Der grundsätzliche Aufbau und ihre Funktionsweise sind dieselben, wie sie oben
für die in Figur 5 gezeigte HF-Schaltvorrichtung erläutert wurden. Gleiche Bauelemente
werden in allen Figuren der Beschreibung mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0023] Der wesentliche Unterschied zwischen der in Figur 1 gezeigten HF-Schaltvorrichtung
und der in Figur 5 gezeigten besteht darin, dass sich der zweite Diodenpfad 120-2
gegenüber der Verbindungsleitungsstruktur 110 in einer entgegengesetzten Richtung
wie der erste Diodenpfad 120-1 erstreckt. In Figur 1 ist dies dadurch veranschaulicht,
dass der erste Diodenpfad 120-1 sich rechtwinklig zu der Verbindungsleitungsstruktur
110 nach unten erstreckt, während sich der zweite Diodenpfad 120-2 rechtwinklig zu
der Verbindungsleitungsstruktur 110 nach oben erstreckt. Vorteilhafterweise kann eine
derartige Anordnung der Bauelemente auf einer ebenen Platine realisiert werden.
[0024] Aufgrund der beschriebenen Anordnung der beiden Diodenpfade ist ein Übersprechen
zwischen ihren jeweiligen Leitungsstrukturelementen 120-1-1 und 120-2-1 nahezu ausgeschlossen.
Das heißt, die Isolation zwischen diesen beiden Leitungsstrukturelementen der Diodenpfade
ist sehr groß, weshalb diese Schaltungsanordnung auch für Anwendungsgebiete verwendbar
ist, die eine besonders hohe Isolation erfordern; Beispiele dafür sind oben im allgemeinen
Teil der Beschreibung genannt.
[0025] Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen HF-Schaltvorrichtung
100, welches sich von dem in Figur 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel lediglich
dadurch unterscheidet, dass die Dioden 120-1-2 und 120-2-2 in den beiden Diodenpfaden
120-1 und 120-2 jeweils umgekehrt gepolt sind. Genauer gesagt, liegen in Figur 2 die
Anoden der beiden Dioden (120-1-2, 120-2-2) jeweils auf Masse, während ihre Kathoden
an die jeweiligen Leitungsstrukturelemente 120-1-1 und 120-2-1 der jeweiligen Diodenpfade
angeschlossen sind. Dieser umgekehrte Einbau der Dioden ändert nur das Potential der
NF-Schaltspannung, HF-mäßig hat dies weder auf die Funktionsweise der Schaltung noch
auf die erfindungsgemäß gewünschte hohe Isolation zwischen den beiden Leitungsstrukturelementen
der Diodenpfade einen Einfluss.
[0026] Auch in diesem Fall ist ein Übersprechen zwischen den beiden Leistungsstrukturelementen,
wenn überhaupt, dann nur sehr gering.
Figur 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer gegenüber dem
ersten und zweiten Ausführungsbeispiel modifizierten HF-Schaltvorrichtung.
[0027] In seinem Hardwareaufbau unterscheidet sich diese modifizierte HF-Schaltvorrichtung
100' von der in Figur 1 gezeigten HF-Schaltvorrichtung 100 dadurch, dass das zweite
Leitungsstrukturelement 114 der Verbindungsleitungsstruktur hier aufgespalten ist
in zwei Teilleitungsstrukturelemente 114-1 und 114-3. Diese beiden Leitungsstrukturelemente
sind über einen Verbindungspunkt 114-2 miteinander verbunden. Weiterhin ist nun derjenige
Anschlusspunkt der HF-Ankoppelschaltung 130, der als NF-Eingang NF-E ausgebildet ist,
nicht mit dem Verbindungspunkt 113, sondern mit dem Verbindungspunkt 114-2 verbunden.
Weiterhin ist an diesen Verbindungspunkt 114-2 ein dritter Diodenpfad 120-3 angekoppelt.
Die Ankopplung erfolgt genauer gesagt über ein Ende eines

-Leitungsstrukturelementes 120-3-1 dieses Diodenpfades. Das andere Ende dieses Leitungsstrukturelementes
120-3-1 ist mit der Anode einer Diode 120-3-2 verbunden, deren Kathode an Masse liegt.
[0028] Erfindungsgemäß ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel die Isolation zwischen den
Leitungsstrukturelementen 120-1-1, 120-2-1 und 120-3-1 dadurch maximiert, dass sie
räumlich weit auseinander liegen. Die räumliche Trennung wird hier insbesondere dadurch
realisiert, dass sich der dritte Diodenpfad 120-3 - ausgehend von dem Verbindungspunkt
114-2 der Verbindungsleitungsstruktur 110' - in eine entgegengesetzte Richtung wie
die beiden anderen Diodenpfade 120-1 und 120-2 erstreckt. Auf diese Weise wird nicht
nur die Isolation zwischen denjenigen Diodenpfaden 120-1 und 120-3 bzw. 120-3 und
120-2 maximiert, deren Anschlusspunkte an die Verbindungsleitungsstruktur jeweils
benachbart sind, wie dies bereits aus den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 und
2 bekannt ist, sondern auch die Isolation zwischen den beiden Diodenpfaden 120-1 und
120-2 vergrößert, weil deren Leitungsstrukturelemente 120-1-1 und 120-2-1 hier weiter
auseinander liegen als bei der HF-Schaltvorrichtung, wie sie aus dem Stand der Technik
bekannt ist und in Figur 5 gezeigt wurde.
[0029] Für die Güte der Isolation ist es auch hier unbeachtlich, ob die Dioden wie in Figur
3 gezeigt, mit ihren Kathoden alle nach Masse geschaltet sind oder ob sie umgekehrt,
jeweils mit ihren Anoden nach Masse geschaltet sind.
[0030] Für die Funktion der in Figur 3 gezeigten HF-Schaltvorrichtung 100' gelten die gleichen
Grundsätze, wie sie einleitend zu der Beschreibung von Figur 5 erläutert wurden. So
gilt insbesondere, dass bei einer Niederfrequenzbetrachtung und bei einer Einspeisung
von 0 Volt auf den NF-Eingang NF-E die Verbindungspunkte zwischen allen Leitungsstrukturelementen
auf 0 Volt liegen, weil die Leitungsstrukturelemente im niederfrequenten Fall bzw.
Gleichspannungsfall als Kurzschlüsse betrachtet werden können. In diesem Fall sperren
alle Dioden und ihre jeweiligen Anoden sind als hochohmig zu betrachten. Die . jeweiligen
Leitungsstrukturelemente 120-1-1, 120-2-1 und 120-3-1 wandeln die jeweils hochohmigen
Anodenpotentiale in niederohmige Potentiale an ihren Verbindungspunkten 113, 114-2
und 115 zu der Verbindungsleitungsstruktur 110' hin um. Betrachtet man zunächst nur
das Leitungsstrukturelement 114-3, so wandelt dieses ausgehend von dem niederohmigen
Verbindungspunkt 115 auf seiner rechten Seite diesen um in eine hochohmige linke Seite.
Dies hat zur Folge, dass von dem Anschlusspunkt 114-2 aus betrachtet, der gesamte
rechts davon liegende Teil der Verbindungsleitungsstruktur 110', das heißt die Teile
114-3, 120-2 und C2 insgesamt hochohmig wirken und deshalb für eine Hochfrequenzbetrachtung
im Weiteren nicht zu berücksichtigen sind. Diese Sichtweise ändert nichts an der Aussage,
dass der dritte Diodenpfad 120-3 und insbesondere dessen Leitungsstrukturelement 120-3-1
den Verbindungspunkt 114-2 niederohmig werden lässt. Dieser niederohmige Zustand an
dem Verbindungspunkt 114-2 wird durch das Leitungsstrukturelement 114-1 aufgrund seiner
Länge

in eine hochohmige linke Seite transformiert. Dies hat zur Folge, dass von dem Anschlusspunkt
113 aus betrachtet der gesamte rechts davon liegende Teil nicht zu berücksichtigen
ist. Dieser Anschlusspunkt 113 ist über den Diodenpfad 120-1 niederohmig, das heißt,
es kann in ihn keine Leistung von dem HF-Eingang HF-E her eingespeist werden, wie
dies oben unter Bezugnahme auf Figur 5 erläutert wurde. Damit sperrt auch das dritte
in Figur 3 gezeigte Ausführungsbeispiel Hochfrequenzsignale, wenn am Niederfrequenzeingang
NF-E eine Spannung von 0 Volt anliegt. Das Gleiche gilt für negative Spannungen an
dem NF-Eingang NF-E.
[0031] Im Falle einer Spannung von ca. 5 Volt an dem NF-Eingang sind sämtliche Leitungsstrukturelemente
bei einer Niederfrequenzbetrachtung als Kurzschluss anzusehen. Damit wirkt die HF-Ankoppelschaltung
130 als Vorwiderstand für sämtliche Dioden in den Diodenpfaden 120-1, 120-2, 120-3.
Über den Dioden fällt dann jeweils ihre Diodenspannung ab. Die Dioden sind durchgeschaltet
und leiten. Dies bedeutet, dass sämtliche Anodenpotentiale der Dioden 120-1-2, 120-2-2
und 120-3-2 niederohmig sind. Diese niederohmigen Zustände werden von den jeweiligen
Leitungsstrukturelementen der Länge

in den Diodenpfaden 120-1, 120-2 und 120-3 in hochohmige Zustände an ihren jeweiligen
Verbindungspunkten 113, 114-2, 115 zu der Verbindungsleitungsstruktur 110' transformiert.
Bei einer Hochfrequenzbetrachtung sind deshalb sämtliche Diodenpfade (120-1, 120-2,
120-3) zu ignorieren und es ist lediglich noch die verbleibende Verbindungsleitungsstruktur
110' zu berücksichtigen. Die Längen der in Reihe geschalteten Leitungsstrukturelemente
114-1 und 114-3 addieren sich insgesamt zu einer Länge von

+

=

und wirken damit zusammenbetrachtet als hochfrequenzmäßiger Kurzschluss. Gleichermaßen
wirken die Kondensatoren C1 und C2 hochfrequenzmäßig als Kurzschluss, so dass auch
der HF-Eingang mit dem HF-Ausgang kurzgeschlossen ist, das heißt, die HF-Schaltvorrichtung
100 also leitet.
[0032] Figur 4 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches ähnlich aufgebaut
ist wie das in Figur 1 gezeigte erste Ausführungsbeispiel. Der Unterschied zu dem
ersten Ausführungsbeispiel besteht darin, dass die Diodenpfade hier keine Leitungsstrukturelemente
aufweisen. Wenn die beiden Dioden jedoch in der gleichen Richtung von der Verbindungsleitungsstruktur
weg nach Masse geschaltet wären, dann wäre ein hochfrequenzmäßiges Übersprechen zwischen
den Massen möglich. Deshalb wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, auch bei einer derartigen
Ausbildung der Diodenpfade ohne jeweilige Leitungsstrukturelemente die jeweiligen
Dioden in Bezug auf die Verbindungsleitungsstruktur in entgegengesetzte Richtung anzuordnen,
wie dies zum Beispiel in Figur 4 gezeigt ist. Auf diese Weise wird auch hier eine
verbesserte Isolation und damit eine Verringerung des Übersprechens zwischen den Diodenpfaden
erreicht, wodurch auch das vierte Ausführungsbeispiel der HF-Schaltvorrichtung für
Anwendungen geeignet ist, die eine erhöhte Isolation zwischen den Diodenpfaden voraussetzen.
1. Hochfrequenz HF -Schaltvorrichtung (100) zum Schalten von HF-Signalen, umfassend
eine Verbindungsleitungsstruktur (110, 110') mit einem HF-Eingang (HF-E) zum Eingeben
der HF-Signale, einem Niederfrequenz NF-Eingang (NF-E) zum Anlegen einer Schaltspannung
und mit einem HF-Ausgang (HF-A) zum Ausgeben der eingegebenen HF-Signale nach Maßgabe
durch die Größe der Schaltspannung; und
mindestens zwei Diodenpfade (120-1, 120-2, 120-3), welche an die Verbindungsleitungsstruktur
(110, 110') angeschlossen sind, und welche jeweils eine Diode (120-1-2, 120-2-2, 120-3-2)
und ein Leitungsstrukturelement (120-1-1, 120-2-1, 120-3-1), aufweisen;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitungsstrukturelemente (120-1-1, 120-2-1, 120-3-1) der Diodenpfade jeweils derart
räumlich getrennt voneinander angeordnet sind, dass eine Isolation zwischen den Leitungsstrukturelementen
(120-1-1, 120-2-1, 120-3-1) der Diodenpfade größer als ein vorgegebener Isolationsschwellenwert
ist.
2. HF -Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsstrukturelemente (120-1-1, 120-2-1, 120-3-1) der Diodenpfade in der Weise
räumlich angeordnet sind, dass sie sich jeweils in unterschiedliche, vorzugsweise
entgegengesetzte Richtungen erstrecken.
3. HF -Schaltvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungsleitungsstruktur (110, 110') als Reihenschaltung des HF-Eingangs (HF-E),
eines ersten Kondensators (C1), von n Leitungsstrukturelementen (112, 114, 116), eines
zweiten Kondensators (C2) und des HF-Ausgangs (HF-A) ausgebildet ist; und
n-1 Diodenpfade (120-1, 120-2, 120-3) jeweils mit einem Ende ihrer Leitungsstrukturelemente
(120-1-1, 120-2-1, 120-3-1) an den Verbindungspunkten (113, 114-2, 115) zwischen den
Leitungsstrukturelementen (112, 114, 116) der Verbindungsleitungsstruktur (110, 110')
derart angeschlossen sind, dass sie sich in der Ebene einer Platine, auf welcher die
HF-Schaltvorrichtung (100) realisiert ist, abwechselnd nach rechts und nach links
von der Verbindungsleitungsstruktur (110, 110') weg erstrecken.
4. HF -Schaltvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Verbindungsleitungsstruktur (110) mit n = 4 Leitungsstrukturelementen das
erste und das letzte Leitungsstrukturelement (112, 116) jeweils als

Leitungsstruktur und das zweite Leitungsstrukturelement (114) als

Leitungsstruktur ausgebildet ist.
5. HF -Schaltvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Verbindungsleitungsstruktur (110') mit n = 2 Leitungsstrukturelementen
beide Leitungsstrukturelemente (114-1), (114-3) als

Leitungsstruktur ausgebildet sind.
6. HF-Schaltvorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsstrukturelemente (120-1-1, 120-2-1, 120-3-1) der Diodenzweige (120-1,
120-2, 120-3) zumindest teilweise als

Leitungsstrukturen oder Vielfachen davon ausgebildet sind.
7. HF-Schaltvorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dioden (120-1-2, 120-2-2, 120-3-2) in den Diodenpfaden (120-1, 120-2, 120-3)
entweder alle mit ihren Kathoden oder alle mit ihren Anoden nach Masse geschaltet
sind.