[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zum Senden von Daten
in einem Hörgerätesystem.
[0002] Die drahtlose Kommunikation eines Hörgeräts mit einem anderen als auch mit einer
weiteren Kommunikationsschnittstelle muss spezielle Anforderungen erfüllen, die beispielsweise
durch die sehr eingeschränkte verfügbare Sendeenergie eines im Hörgerät befindlichen
Transceivers als auch durch die häufig aus räumlichen Gründen sehr uneffektiven Antennen
verursacht werden.
[0003] Die in anderen Anwendungsfeldern realisierten Lösungen greifen einerseits auf Multikanal
oder Zeitscheibenverfahren zurück. Wenn andererseits ein Einkanalübertragungssystem
verwendet wird, kann bei hinreichenden Sendereichweiten und Übertragungsbandbreiten
aller beteiligten Kommunikationsteilnehmer in der Regel sichergestellt werden, dass
der drahtlose Übertragungskanal bei Einsetzen eines Übertragungsvorgangs frei ist.
Aus energetischen und räumlichen Gründen sind diese Verfahren, die beispielsweise
in modernen digitalen Übertragungssystemen (Bluetooth, DECT etc.) Verwendung finden,
für Hörgeräteanwendungen nicht geeignet. Die im Hörgerätesektor gebräuchlichen FM-Übertragungssysteme
stellen in der Regel reine Punkt-zu-Punkt-Übertragungssysteme mit einer Übertragungsebene
für eine einzelne Anwendung dar, die kontinuierlich analoge Signale übertragen.
[0004] In diesem Zusammenhang ist aus der Druckschrift DE 195 44 546 ein Hörgerät mit mehreren
analogen Eingängen und einem zusätzlichen digitalen Eingang bekannt. Es besteht die
Möglichkeit, mehrere digitale, am zusätzlichen Eingang des Hörgeräts eingespeiste
Signale durch einen Multiplexer weiter zu verarbeiten und einem Signalprozessor des
Hörgeräts zuzuleiten.
[0005] Hierdurch können räumlich getrennt angeordnete Mikrofonsignale von Stereomikrofonen
auf digitale Art und Weise schnell und störungsfrei empfangen und weiterverarbeitet
werden.
[0006] Des Weiteren ist in der nachveröffentlichten Druckschrift DE 102 01 068 ein Verfahren
zum Kommunizieren eines Hörgeräts mit externen Funkschnittstellen beschrieben, bei
dem Adressdaten und/oder Kanaldaten bezüglich mehrerer Signalquellen in einer Speichereinrichtung
gespeichert werden. Durch ein prioritätsgetriebenes Adressverwaltungssystem kann der
Hörgeräteträger sehr komfortabel die Kommunikation mit einer Funkschnittstelle höchster
Priorität automatisch aufnehmen.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Kommunikationssystem
für Hörgeräte zu schaffen, die deren speziellen Anforderungen genügt und insbesondere
hinsichtlich des Energieverbrauchs optimiert ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Senden von Daten
in einem Hörgerätesystem durch Vergeben einer Priorität für einen Sendevorgang und
Senden eines Datenpakets mit einer Länge in Abhängigkeit von der vergebenen Priorität.
[0009] Eine entsprechende Vorrichtung zum Senden von Daten für ein Hörgerätesystem besitzt
eine Vergabeeinrichtung zum Vergeben einer Priorität für einen Sendevorgang, eine
Bereitstellungseinrichtung zum Bereitstellen von zu sendenden Daten in einem Datenpaket
mit einer Länge in Abhängigkeit von der vergebenen Priorität und einer Sendeeinrichtung
zum Senden der bereitgestellten Daten.
[0010] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es damit möglich, der manuellen Bedienung eines
Hörgeräts vor anderen Kommunikationen zwischen den Hörgeräten Vorrang zu verschaffen,
indem den aufgrund der Bedienung zu übertragenden Daten die höchste Priorität und
damit die größte Datenpaketlänge gegeben wird. Folglich müssen diejenigen Komponenten
des Hörgerätesystems, die eine derartig hochpriore Nachricht empfangen, zumindest
für eine gewisse Zeit ihre Sendeaktivität einstellen. Aus diesem Grund ist erfindungsgemäß
vorgesehen ein diesbezügliches Verfahren zum Senden von Daten in einem Hörgerätesystem
durch Senden von Daten einer ersten Priorität, Empfangen von Daten einer zweiten Priorität
und temporäres Abbrechen des Sendens, falls die zweite Priorität höher als die erste
Priorität ist.
[0011] Eine entsprechende Vorrichtung zum Senden von Daten für ein Hörgerätesystem zeichnet
sich aus durch eine Sendeeinrichtung zum Senden von Daten einer ersten Priorität,
eine Empfangseinrichtung zum Empfangen von Daten einer zweiten Priorität und eine
Steuereinrichtung, die mit der Sendeeinrichtung und der Empfangseinrichtung verbunden
ist, zum temporären Abbrechen des Sendens durch die Sendeeinrichtung, falls die zweite
Priorität höher als die erste Priorität ist.
[0012] Es wird also hier von einem Übertragungssystem auf der Basis beispielsweise einer
elektromagnetischen, Infrarot- oder Ultraschall-Übertragung ausgegangen, das aufwandbedingt
und aufgrund einer begrenzten Übertragungskapazität keinen Zugriff auf mehrere Übertragungskanäle
oder eine Aufteilung nach einem Zeitscheibenverfahren hat. Die Übertragungssignale
werden vorzugsweise über einen einzigen Übertragungskanal transferiert.
[0013] Prinzipiell kann ein solches Übertragungssystem über mindestens zwei logische Ebenen
der Kommunikation verfügen, die jeweils unterschiedlichen Anwendungen oder Übertragungsmodalitäten
zugeordnet sein können. Entsprechend der Anwendung werden diese Kommunikationsebenen
unterschiedliche Prioritäten der Kommunikation besitzen. Weiterhin können auch mehr
als zwei Kommunikationsteilnehmer an dem Kommunikationsnetz beteiligt sein, die nicht
unbedingt alle über die laufende Kommunikation der übrigen Teilnehmer unterrichtet
sind. Findet beispielsweise ein Datenaustausch zwischen zwei Hörgeräten statt, kann
eine Fernbedienung aufgrund der begrenzten Reichweite der Hörgeräte eventuell keine
Informationen über eine laufende Kommunikation besitzen. Setzt nun eine eventuell
zeitkritische Anwendung einer höheren Kommunikationsebene beziehungsweise ein in das
Kommunikationssystem nicht kontinuierlich eingebundener Teilnehmer auf Anforderung
ein drahtlos zu übermittelndes Signal ab, so kann im Falle einer momentan laufenden
Kommunikation diese gestört und die gesendeten Daten sowohl der gestörten Verbindung
als auch die der Anwendung höherer Priorität beziehungsweise der externen Quelle verloren
gehen. Für das Übertragungssystem besteht hier die Anforderung, dass die Daten der
Übertragung höherer Priorität nicht verloren gehen dürfen. Daher werden bei der Kommunikation
verschieden lange Datenpakete verwendet. Die Datenpakete höherer Priorität setzen
sich durch, wenn die niederprioren Übertragungsanforderungen solange angehalten werden,
wie der Übertragungskanal besetzt ist.
[0014] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert,
in denen zeigen:
- FIG 1
- ein Schema eines Hörgerätesystems mit zwei Hörgeräten und einer Fernbedienung;
- FIG 2
- ein zeitliches Signalschema bei manueller Bedienung;
- FIG 3
- ein zeitliches Signalschema bei automatischer Synchronisation der Signalverarbeitung;
- FIG 4
- ein zeitliches Signalschema bei Fernbedienung;
- FIG 5
- ein zeitliches Signalschema einer Synchronisation der Signalverarbeitung bei gleichzeitiger
manueller Bedienung; und
- FIG 6
- ein zeitliches Signalschema einer Synchronisation der Signalverarbeitung mit gegenüber
FIG 5 zeitlich versetzter manueller Bedienung.
[0015] Die vorliegenden Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung dar.
[0016] Die Übertragungsebenen beziehungsweise Kommunikationspartner unterschiedlicher Priorität
bedienen sich verschiedenartiger Datenpakete. Wird für die Kommunikation in der untersten
Ebene ein Grunddatenwort DW angesetzt, so werden diese Datensätze im ungestörten Fall
zwischen den Partnern versandt. Tritt nun eine Anwendung / ein Teilnehmer einer höheren
Priorität auf, so sollte die laufende Kommunikation unterbrochen und die notwendigen
Informationen ausgetauscht werden. Zu diesem Zweck verschickt die Anwendung höherer
Priorität Datenpakete, die deutlich länger sind als die der Anwendung niedrigerer
Priorität. Bei unkoordiniertem Eintreffen der Worte höherer Priorität wird die laufende
Kommunikation zunächst gestört, da der empfangene Kommunikationsteilnehmer die Überlagerung
des ursprünglichen und des dazukommenden Sendesignals empfängt. Durch die zeitliche
Länge des Sendesignals höherer Priorität kann allerdings nach abgeschlossenem Sendevorgang
der niederprioren Verbindung ein Teil des neuen Sendesignals ungestört empfangen werden.
Deshalb ist vorzugsweise das Sendesignal des Kommunikationselements höherer Priorität
aus einem ersten und einem zweiten Block aufgebaut, wobei der zweite Block die vollständige
zu übertragende Information enthält und selbst unter extremen Bedingungen immer nach
einer beendigten Übertragung des ersten Blocks empfangen werden kann.
[0017] Je nachdem, ob die Übertragung absolute (z. B. Lautstärkepegel 3) oder relative Befehle
(z. B. Erhöhung der Lautstärke um eine Stufe) enthält, kann der erste Teil des Datenpakets
entweder aus mindestens einem der zu sendenden Datenworte oder aus einer Aneinanderreihung
von Präambeln bestehen. Bei der Übertragung absoluter Daten besteht der Vorteil der
Übertragung des Datenworts DW als erster Teil des Datenpakets darin, dass für den
Fall fehlerfreier Übertragung die Daten bereits früher erkannt werden können. Eine
Übertragung relativer Befehle kann in einem Datenpaket nicht zweimal erfolgen, da
bei fehlerfreier Übertragung beispielsweise eine Erhöhung eines Werts sonst zweimal
durchgeführt werden würde.
[0018] Werden Folgen von Präambeln vorausgeschickt, enthalten diese Präambeln keine Informationen,
sie zeigen dem System lediglich an, dass bald eine Datenübertragung folgen wird. Alle
Teilnehmer geringerer Priorität werden während des Empfangs wichtigerer Daten beziehungsweise
Präambeln daran gehindert, eine eigene Kommunikation aufzunehmen. Selbst wenn die
Übertragung höherer Priorität beendet ist, wird der Übertragungskanal eine gewisse
Zeit T
ack freigehalten, bevor wieder eine Übertragung auf niederwertiger Ebene erfolgen darf.
[0019] Wird allgemein eine Übertragung der Priorität N ausgeführt, so haben die Datenpakete
eine minimale Länge von {(N+1)DW}. Die Priorität steigt mit wachsender Zahl N. Unter
der Annahme höchstens einer Kommunikation innerhalb einer Prioritätsebene kann auf
diese Weise die jeweils wichtigste Kommunikation ungestört erfolgen. Besitzen Teilnehmer,
die keine Information über die ablaufende Kommunikationen besitzen, eine höhere Priorität,
so können sie ihre Daten in das Kommunikationssystem einbringen.
[0020] Eine Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung lässt sich entsprechend FIG
1 durch ein WIRELESS-System für Hörgeräteanwendungen realisieren. Das System besteht
aus zwei Hörgeräten HG1, HG2 und einer Fernbedieneinheit RCU, die miteinander drahtlos
kommunizieren. Aufgrund der begrenzten Sendeenergie der Hörgeräte HG1, HG2 sind die
Übertragungsreichweiten begrenzt. Die Fernbedienung RCU ist nicht in die Kommunikation
der beiden Hörgeräte eingebunden.
[0021] Weiterhin gibt es verschiedene Kommunikationsebenen. Die unterste Ebene stellt der
binaurale Abgleich der Hörgeräte 1, 2 bezüglich der Signalverarbeitungsalgorithmen
dar. Beispielsweise werden hierdurch die zu verwendenden Hörprogramme in beiden Hörgeräten
1, 2 abgeglichen.
[0022] Eine Anwendung höherer Priorität ist die Bedienung der manuellen Bedienelemente am
Hörgerät durch den Hörgeräteträger. Bei einer Bedienung sollte eine sonstige Kommunikation
sofort unterbrochen und der binaurale Abgleich der Bedienelementeeinstellungen durchgeführt
werden. Die Übertragung der Einstellwerte erfolgt mit absoluten Werten. Die Datenpakete
bestehen demnach aus einer zweifachen Übertragung des ursprünglichen Datenworts.
[0023] Tritt eine Bedienung der Fernbedienung RCU auf, wird die aktuelle Kommunikation wiederum
unterbrochen und die gewünschte Fernbedienfunktion umgesetzt, da auch der Bedienung
der Fernbedienung RCU sehr hohe Priorität eingeräumt wird. Dabei wird häufig auf relative
Befehlssätze zurückgegriffen, wobei dem Datenwort eine Reihe von Präambeln vorangestellt
ist.
[0024] Die zeitlichen Abläufe der Übertragung ergeben sich wie in FIG 2 bis 6 beschrieben.
Zu erkennen ist, dass die Kommunikationen mit jeweils höherer Priorität im Falle eines
Kommunikationskonfliktes die Kommunikation geringerer Priorität stören, zu einem Abbruch
letzterer führen und ihre eigenen Daten übertragen. Wird beispielsweise gemäß FIG
2 eine Übertragung aufgrund einer manuellen Bedienung angeregt, so werden vom Hörgerät
HG1 absolute Datenpakete doppelt an das andere Hörgerät HG2 übermittelt. Damit werden
die Nutzdaten in einem ersten Teil und erneut in einem zweiten Teil des Datenpakets
übertragen. Den beiden Teilen ist - wie jedem Datenpaket - eine Initialisierungspräambel
vorangestellt, die jedoch der Übersicht halber in sämtlichen Figuren nicht dargestellt
ist.
[0025] Tritt innerhalb einer gewissen Zeit T
ack eine weitere Bedienung auf, so muss das entsprechende Datenwort nur noch einfach
gesendet werden, da andere Kommunikationsteilnehmer niedrigerer Priorität mindestens
eine Zeit T
ack schweigen, bevor weitere Übertragungen angestoßen werden. Nach dieser Zeit T
ack sendet das bediente Gerät dann noch einen endgültigen Synchronisationsbefehl zum
binauralen Abgleich, der von dem anderen Teilnehmer HG2 mit einer Quittung beantwortet
wird. Auf diese Weise können die Einstellungen, z. B. Lautstärkesteller oder Programmwahl,
die am Hörgerät HG1 manuell vorgenommen werden, drahtlos auf das Hörgerät HG2 übertragen
werden. Die Bestätigungszeit T
ack kann dabei für die beiden Hörgeräte HG1 und HG2 unterschiedlich sein.
[0026] FIG 3 zeigt ein zeitliches Signalschema für den Fall einer automatischen Synchronisation
der Signalverarbeitung. Zunächst sendet das Hörgerät HG1 ein Datenpaket zum Abgleich
ab. Daraufhin sendet auch das weitere im Hörgerätesystem befindliche Hörgerät HG2
ein Synchronisationsdatenpaket zum Abgleich ab. Auf diese Weise werden den Hörgeräten
wechselseitig diejenigen Einstellwerte übermittelt, die die eigene Signalverarbeitung
aufgrund der Umgebungsbedingungen als optimal ermittelt hat. Um jedoch unterschiedliche
Hörgeräteeinstellungen aufgrund der unterschiedlichen Lagen der Hörgeräte zu vermeiden,
findet ein entsprechender Abgleich statt.
[0027] Weiterhin kann die binaurale Information zur Steuerung von Signalverarbeitungsalgorithmen,
z. B. einer Störgeräuschunterdrückung, verwendet werden.
[0028] Setzt, wie in FIG 4 angedeutet ist, ein Sendevorgang der Fernbedienung ein, die durch
die begrenzte Reichweite der Hörgerätekommunikation keine Kenntnis über ablaufende
Kommunikationsvorgänge hat, so überträgt diese zunächst eine Folge von Präambeln in
einem ersten Teil, bevor das eigentliche Nutzdatenwort in einem zweiten Teil des Datenpakets
folgt. Den beiden Teilen ist wieder eine nicht dargestellte Initialisierungspräambel
vorangestellt. Da die Hörgeräte unmittelbar auf die Fernbedienung reagieren sollen,
wird den Datenpaketen der Fernbedienung eine sehr hohe Priorität eingeräumt, was durch
die große Länge des ersten von der Fernbedienung gesendeten Datenpakets umgesetzt
ist. Nach dieser hochprioren Nachricht sind auch hier die Hörgeräte HG1 und HG2 über
eine vorgegebene Zeit am Senden gehindert. Währenddessen können von der Fernbedienung
ohne weiteres Kurzdatenpakete, beispielsweise für die Lautstärkeeinstellung und Programmwahl,
an die Hörgeräte übertragen werden. Im Anschluss an diese bei den Hörgeräten erzwungene
Sendepause erfolgt wiederum ein Abgleich zwischen den Hörgeräten, wie er im Zusammenhang
mit FIG 2 bereits beschrieben wurde. Dieser Abgleich stellt sicher, dass auch beide
Hörgeräte HG1 und HG2 die Befehle von der Fernbedienung erhalten haben.
[0029] In FIG 5 ist der Fall dargestellt, dass während der Synchronisation der Signalverarbeitung
der beiden Hörgeräte eine manuelle Bedienung stattfindet. Das Hörgerät HG1 sendet
in diesem Fall ein übliches Synchronisationsdatenpaket zum Abgleich der Signalverarbeitung
ab. Bereits während des Sendens dieses Synchronisationsdatenpakets setzt die manuelle
Bedienung am Hörgerät 2 ein, so dass das Hörgerät HG2 ein verlängertes Datenpaket
abschickt, um den Synchronisationsvorgang abzubrechen. Die Übermittlung der Einstellwerte
durch die manuelle Bedienung am Hörgerät HG2 gewinnt damit höchste Priorität. Das
am Ende des Datenpakets übertragene Datenwort kann somit problemlos vom Hörgerät 1
empfangen werden. Nach Ablauf der Zeitdauer T
ack findet wiederum ein Bestätigungs- beziehungsweise Synchronisationsvorgang statt,
bei dem das den Einstellwert der manuellen Bedienung enthaltende Datenwort nochmals
vom Hörgerät 2 abgesandt und anschließend vom Hörgerät 1 quittiert wird. Daran anschließend
findet nun der Synchronisationsvorgang der Signalverarbeitung wie in FIG 3 statt.
[0030] In FIG 6 ist wiederum ein Fall dargestellt, bei dem die Synchronisation der Signalverarbeitung
durch eine manuelle Bedienung unterbrochen wird. In diesem Fall findet die manuelle
Bedienung am Hörgerät HG1 statt und liegt zeitlich hinter dem Synchronisationsdatenpaket
des Hörgeräts HG1. Der durch die manuelle Bedienung gewünschte Einstellwert wird auch
hier aus Prioritätsgründen doppelt übertragen. Da die manuelle Bedienung beziehungsweise
die diesbezügliche Übertragung des gewünschten Einstellwerts erst nach dem Synchronisationsdatenpaket
einsetzt, beginnt das Hörgerät HG2 noch mit einem eigenen Synchronisationsdatenpaket
darauf zu antworten. Die beiden Sendevorgänge überschneiden sich in diesem Fall so,
dass auch das zweite Datenwort zur Übermittlung des Einstellwerts der manuellen Bedienung,
das vom Hörgerät HG1 abgesendet wird, durch den Sendevorgang des Hörgeräts HG2 teilweise
überlagert wird. Beide Datenwörter können vom Hörgerät HG2 nicht fehlerfrei empfangen
werden. Da jedoch wie üblich nach einer gewissen Zeit ein Abgleich der eingestellten
Hörgeräteparameter durchgeführt wird, bei dem das Hörgerät HG1 den Einstellwert erneut
sendet, wird dem Hörgerät HG2 nun die Möglichkeit gegeben, das Datenpaket komplett
zu empfangen. Das Hörgerät HG2 quittiert diesen Empfang entsprechend. Da die Synchronisation
der Signalverarbeitung auch hier nicht vollzogen werden konnte, findet sie nach dem
Abgleich der Hörgeräteparameter in üblicher Weise statt.
1. Verfahren zum Senden von Daten in einem Hörgerätesystem
gekennzeichnet durch
- Vergeben einer Priorität für einen Sendevorgang und
- Senden eines Datenpakets mit einer Länge in Abhängigkeit von der vergebenen Priorität.
2. Verfahren nach Anspruch 1, mit den weiteren Schritten des Empfangens von Daten einer
zweiten Priorität und des temporären Abbrechens des Sendens, falls die zweite Priorität
höher als die vergebene Priorität ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein manueller Bedienvorgang ein Senden mit
höchster Priorität bewirkt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Synchronisation zweier Hörgeräte
(HG1, HG2) in dem Hörgerätesystem mit Datenpaketen niedrigster Priorität erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei in dem Hörgerätesystem nur ein einziger
Übertragungskanal zur Verfügung steht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei ein erster Teil des Datenpakets
Nutzdaten oder eine Präambel und ein zweiter Teil des Datenpakets die gleichen Nutzdaten
und/oder andere Nutzdaten umfasst.
7. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Datenpaket eine Länge von (N+1)
Datenwörtern besitzt und N als ganze Zahl dabei die Priorität angibt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei nach einem Senden mit höchster Priorität
der Übertragungskanal eine vorgegebene Zeit freigehalten wird.
9. Vorrichtung zum Senden von Daten für ein Hörgerätesystem
gekennzeichnet durch
- eine Vergabeeinrichtung zum Vergeben einer Priorität für einen Sendevorgang,
- eine Bereitstellungseinrichtung zum Bereitstellen von zu sendenden Daten in einem
Datenpaket mit einer Länge in Abhängigkeit von der vergebenen Priorität und
- einer Sendeeinrichtung zum Senden der bereitgestellten Daten.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, die weiterhin eine Empfangseinrichtung zum Empfangen
von Daten einer zweiten Priorität und eine Steuereinrichtung, die mit der Sendeeinrichtung
und der Empfangseinrichtung verbunden ist, zum temporären Abbrechen des Sendens durch
die Sendeeinrichtung, falls die zweite Priorität höher als die vergebene Priorität
ist, aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, wobei mit der Vergabeeinrichtung die höchste
Priorität vergebbar ist, wenn mit der Bereitstellungseinrichtung eine manuelle Bedienung
registriert ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei mit der Vergabeeinrichtung die
niedrigste Priorität vergebbar ist, wenn mit der Bereitstellungseinrichtung Synchronisationsdaten
zum Synchronisieren von zwei Hörgeräten bereitgestellt sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei in dem Hörgerätesystem nur ein
einziger Übertragungskanal zur Verfügung steht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, die in ein Hörgerät oder eine Fernbedienung
integrierbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, wobei ein erster Teil des Datenpakets
Nutzdaten oder eine Präambel und ein zweiter Teil die gleichen und/oder andere Nutzdaten
umfasst.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, wobei das Datenpaket eine Länge von
(N+1) Datenwörtern besitzt und N als ganze Zahl dabei die Priorität angibt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16, die eine Steuereinrichtung zum Ansteuern
der Sendeeinrichtung aufweist, so dass nach einem Senden mit höchster Priorität in
dem Hörgerätesystem die Sendeeinrichtung eine vorgegebene Zeit inaktiv schaltbar ist.
18. Verfahren zum Senden von Daten in einem Hörgerätesystem
gekennzeichnet durch
- Senden von Daten einer ersten Priorität,
- Empfangen von Daten einer zweiten Priorität und
- temporäres Abbrechen des Sendens, falls die zweite Priorität höher als die erste
Priorität ist.
19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei in dem Hörgerätesystem nur ein einziger Übertragungskanal
vorhanden ist.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei ein erster Teil des Datenpakets Nutzdaten
oder eine Präambel und ein zweiter Teil die gleichen und/oder andere Nutzdaten umfasst.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, wobei das Datenpaket eine Länge von
(N+1) Datenwörtern besitzt und N als ganze Zahl dabei die Priorität angibt.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21, wobei nach dem Senden mit höchster Priorität
der Übertragungskanal eine vorgegebene Zeit freigehalten wird.
23. Vorrichtung zum Senden von Daten für ein Hörgerätesystem
gekennzeichnet durch
- einer Sendeeinrichtung zum Senden von Daten einer ersten Priorität,
- einer Empfangseinrichtung zum Empfangen von Daten einer zweiten Priorität und
- einer Steuereinrichtung, die mit der Sendeeinrichtung und der Empfangseinrichtung
verbunden ist, zum temporären Abbrechen des Sendens durch die Sendeeinrichtung, falls die zweite Priorität höher als die erste Priorität ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, wobei in dem Hörgerätesystem lediglich ein einziger
Übertragungskanal vorhanden ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, die in ein Hörgerät oder eine Fernbedienung
integrierbar ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 25, wobei ein erster Teil des Datenpakets
Nutzdaten oder eine Präambel und ein zweiter Teil die gleichen und/oder andere Nutzdaten
umfasst.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 26, wobei das Datenpaket eine Länge von
(N+1) Datenwörtern besitzt und N als ganze Zahl dabei die Priorität angibt.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 27, wobei mit der Steuereinrichtung nach
einem Empfangen von Daten höchster Priorität die Sendeeinrichtung eine vorgegebene
Zeit inaktiv schaltbar ist.
29. Hörgerät mit einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 9 bis 17 und 23 bis 28.
30. Fernbedienung mit einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 9 bis 17 und 23 bis
28.