[0001] Die Erfindung betrifft eine Sprühdüse mit einem Düsenteil zum Auftragen von Trennmittel
auf die Mantelfläche eines Verdichters oder eines Kerns in einer Giessform einer Druckgiessmaschine.
[0002] Beim Druckgiessen werden vor dem Schliessen der Form für den nächsten Schuss die
beim Giessvorgang mit dem flüssigen Metall in Berührung gelangenden Oberflächen der
beiden Formhälften mit einer als Kühl-, Trenn- und Schmiermittel dienenden Flüssigkeit
besprüht. Mit dem Trennmittel wird ein Kleben des in der Giessform erstarrenden Metalls
an der Formwand vermindert, so dass die Gussteile ohne Verformung und ohne Beschädigung
der Giessform ausgeformt werden können. Weiterhin müssen alle an einer Giessform vorhandenen
Gleitflächen von Führungsstiften, Auswerfern, Verdichtern und Führungen von beweglichen
Kernen geschmiert werden. Aus diesem Grund werden Trennmittel eingesetzt, die gleichzeitig
auch als Schmiermittel wirken.
[0003] Zum Auftragen von Trennmittel auf die formgebende Innenseite der beiden Formhälften
der Giessform einer Druckgiessmaschine sind Sprühvorrichtungen mit von einem Sprühkopf
abragenden biegbaren und mit je einer Sprühdüse bestückten Sprührohren bekannt. Mit
den biegbaren Sprührohren wird die gewünschte Position jeder einzelnen Sprühdüse,
ihr Abstand und der Sprühwinkel bezüglich der zu besprühenden Oberfläche der Formhälften
einer Giessform eingestellt. Nach jedem Schuss wird der Sprühkopf zum definierten
Besprühen der Formoberflächen bis zu einer vorgegebenen Position zwischen die Formhälften
der geöffneten Giessform eingefahren. Beim anschliessenden Sprühvorgang bleibt der
Sprühkopf stationär. Eine derartige Sprühvorrichtung ist beispielsweise aus der DE-C-
34 31 253 bekannt.
[0004] Mit den heute üblichen Sprühdüsen können die Formoberflächen gleichmässig besprüht
werden. Ein wesentlicher Nachteil der bisherigen Sprühtechnik mit stationär angeordneten
Sprühdüsen liegt jedoch darin, dass Mantelflächen von Kernen und Verdichtern nur unzureichend
besprüht werden können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sprühdüse der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit der eine gleichmässige Besprühung der Mantelflächen von Kernen und
Verdichtern gewährleistet ist. Zudem soll die Sprühdüse für den gemeinsamen Einsatz
mit anderen Sprühdüsen an einem Sprühkopf und dgl. Sprühvorrichtungen geeignet sein.
[0006] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass an der Stirnseite des Düsenteils
eine Vielzahl von Austrittskanälen mit symmetrisch zu einer Düsenachse auf einer Kegelmantelfläche
liegenden Sprühachsen angeordnet ist und dem Düsenteil in Sprührichtung ein rohrförmiges
Düsenaufsatzteil mit einer axialsymmetrisch zur Düsenachse verlaufenden Innenwand
vorgesetzt ist, wobei die durch die Sprühachsen definierte Kegelmantelfläche die Innenwand
des Düsenaufsatzteils schneidet.
[0007] Der wesentliche Kern der Erfindung liegt in der Erzeugung eines querschnittlich im
wesentlichen ringförmigen Sprühstrahls, der an der Innenwand des Düsenaufsatzteils
so abgelenkt wird, dass er konvergierend aus der Sprühdüse austritt und die Mantelfläche
eines vor der Sprühdüse positionierten Verdichters oder Kerns allseitig und gleichmässig
besprüht.
[0008] Bevorzugt weist die Innenwand des Düsenaufsatzteils einen zylindrischen Innenwandteil
auf, wobei die durch die Sprühachsen definierte Kegelmantelfläche diesen zylindrischen
Innenwandteil schneidet.
[0009] Bei einer zweckmässigen Ausgestaltung der erfindungsgemässen Sprühdüse weist die
Innenwand des Düsenaufsatzteils in Sprührichtung nacheinander einen konisch sich erweiternden
Innenwandteil, den zylindrischen Innenwandteil und einen konisch zulaufenden Innenwandteil
auf.
[0010] Die Sprühachsen bilden mit der Düsenachse bevorzugt einen Winkel von etwa 10 bis
30°.
[0011] Bei einer zweckmässigen Ausgestaltung der erfindungsgemässen Sprühdüse ist diese
eine Zweistoffdüse, wobei der Sprühwinkel der von den Austrittskanälen gebildeten
Einzeldüsen maximal etwa 25° beträgt.
[0012] Zweckmässigerweise ist das Düsenaufsatzteil mit dem Düsenteil lösbar verschraubt.
[0013] Die erfindungsgemässe Sprühdüse ist insbesondere geeignet zum Zerstäuben von wässrigen
Trennmittelgemischen in der Form einer Lösung, Emulsion oder Suspension und Auftragen
des zerstäubten Trennmittel/Wasser-Gemisches auf die Mantelfläche eines koaxial zur
Düsenachse positionierten Verdichters oder Kerns der Giessform einer Druckgiessmaschine.
[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt schematisch in
- Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Sprühdüse;
- Fig. 2 eine Schrägsicht auf den Düsenkopf der Sprühdüse von Fig. 1 in vergrösserter
Darstellung;
- Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Düsenkopf von Fig. 2;
- Fig. 4 eine Seitenansicht einer Druckgiessmaschine mit einer Sprühvorrichtung mit
einem Sprühkopf;
- Fig. 5 eine Schrägsicht auf den zwischen den beiden Formhälften einer Giessform positionierten
Sprühkopf von Fig. 4 in vergrösserter Darstellung.
[0015] Eine in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Sprühdüse 10 umfasst ein Düsenteil 12 mit einer
kegelstumpfförmigen, eine senkrecht zu einer Düsenachse a liegende Stirnfläche 16
und eine Kegelmantelfläche 18 aufweisenden Düsenkopf 14. An der Kegelmantelfläche
18 münden ringförmig angeordnete, Einzeldüsen mit einer Sprühachse b bildende Austrittskanäle
20 in Düsenöffnungen 22.
[0016] Mit dem Düsenteil 12 ist ein Düsenaufsatzteil 24 mit einer axialsymmetrisch zur Düsenachse
a verlaufenden Innenwand 26 verschraubt.
[0017] Die Innenwand 26 des dem Düsenteil 12 vorgesetzten Düsenaufsatzteils 24 umfasst einen
an das Düsenteil 12 anschliessenden konisch sich erweiternden ersten Innenwandteil
28, einen auf diesen folgenden zylinderförmigen zweiten Innenwandteil 30 und einen
auf den zweiten Innenwandteil 30 folgenden, auf eine Öffnung 34 des Düsenaufsatzteils
24 konisch zulaufenden dritten Innenwandteil 32. Ein der Öffnung 34 des Düsenaufsatzteils
24 entgegengesetzt liegendes rückwärtiges Endteil 36 ist für den Anschluss an eine
Druckluft- und an eine Trennmittellösungsquelle vorgesehen und dient beispielsweise
zur Verbindung der Sprühdüse 10 mit einem weiter unten beschriebenen Sprührohr.
[0018] Die Sprühachsen b der Austrittskanäle 20 bilden mit der Düsenachse a einen Winkel
α von beispielsweise 20°. Die Sprühachsen b liegen hierbei auf einer symmetrisch zur
Düsenachse a angeordneten Kegelmantelfläche. Jede der durch die Austrittskanäle 20
gebildeten Einzeldüsen weist einen Sprühwinkel β von beispielsweise 15° auf. Die Gesamtheit
der sich überlappenden Sprühkegel 46 der Einzeldüsen ergeben somit einen querschnittlich
im wesentlichen ringförmigen Sprühstrahl 48. Beim Auftreffen des aus der Gesamtheit
der Austrittskanäle 20 austretenden Sprühstrahls 48 auf dem zylinderförmigen Innenwandteil
30 wird dieser zu einem konvergierenden Sprühstrahl 48 abgelenkt und tritt aus der
Öffnung 34 des Düsenaufsatzteils 24 aus.
[0019] In Fig. 1 ist die Sprühdüse 10 in kurzem Abstand zur Stirnseite 44 eines aus einer
Formhälfte 38 einer nicht näher dargestellten Giessform einer Druckgiessmaschine abragenden
Verdichters 40 so angeordnet, dass die Verdichterachse c mit der Düsenachse a zusammenfällt.
Bei dieser Anordnung trifft der aus der Öffnung 34 des Düsenaufsatzteils 24 austretende
Sprühstrahl 48 gleichmässig und allseitig auf der Mantelfläche 42 des Verdichters
40 auf.
[0020] Üblicherweise ist die Sprühdüse 10 als Zweistoffdüse ausgebildet. Ein beispielsweise
in der Form einer wässrigen Lösung vorliegendes Trennmittel wird in bekannter Weise
in einer Mischkammer mit Druckluft zusammengeführt, wobei der Gasdruck so geregelt
wird, dass beim Austritt der Mischung eine Zerstäubung mit den gewünschten Sprüheigenschaften
erfolgt.
[0021] Die Verwendung der erfindungsgemässen Sprühdüse bei einer Druckgiessmaschine wird
nachfolgend beispielhaft erläutert.
[0022] Eine in Fig. 4 gezeigte Druckgiessmaschine 60 umfasst eine Giessform 62 mit einer
an einem Maschinenständer 64 festgelegten feststehenden ersten Formhälfte 66 und einer
auf einem verfahrbaren Schlitten 70 festgelegten beweglichen zweiten Formhälfte 68.
In Fig. 4 ist die Giessform 62 geschlossen, d.h. die beiden Formhälften 66, 68 werden
durch hydraulisch erzeugte Kräfte während der Dauer eines Giessvorganges unter Ausbildung
eines geschlossenen Formhohlraumes gegeneinandergepresst.
[0023] Über der Giessform 62 ist eine an einer Halterung 72 horizontal und vertikal verschiebbar
gelagerte Sprühvorrichtung 74 mit einem Sprühkopf 76 angeordnet. Vom Sprühkopf 76
ragen biegbare Sprührohre 78 mit aufgesetzten Sprühdüsen 80 ab. Über Leitungen 82,
84 wird Druckluft und Trennmittellösung an den zentralen Sprühkopf 76 herangeführt
und über die Sprührohre 78 zu den Sprühdüsen 80 geleitet.
[0024] In Fig. 5 befindet sich der Sprühkopf 76 zwischen den beiden Formhälften 66, 68 der
geöffneten Giessform 62. Die Sprührohre 78 mit den aufgesetzten Sprühdüsen 80 sind
in einer vorbestimmten Anordnung auf die formgebenden Oberflächen der beiden Formhälften
66, 68 gerichtet. In gleicher Weise können eine oder mehrere der erfindungsgemässen
Sprühdüsen 10 mit Verdichtern oder mit Kernen axial ausgerichtet angeordnet sein.
1. Sprühdüse mit einem Düsenteil (12) zum Auftragen von Trennmittel auf die Mantelfläche
eines Verdichters oder eines Kerns in einer Giessform einer Druckgiessmaschine,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Kopf (14) des Düsenteils (12) eine Vielzahl von Austrittskanälen (20) mit symmetrisch
zu einer Düsenachse (a) auf einer Kegelmantelfläche liegenden Sprühachsen (b) angeordnet
ist und dem Düsenteil (12) in Sprührichtung ein rohrförmiges Düsenaufsatzteil (24)
mit einer axialsymmetrisch zur Düsenachse (a) verlaufenden Innenwand (26) vorgesetzt
ist, wobei die durch die Sprühachsen (b) definierte Kegelmantelfläche die Innenwand
(26) des Düsenaufsatzteils (24) schneidet.
2. Sprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwand (26) des Düsenaufsatzteils (24) einen zylindrischen Innenwandteil (30)
aufweist und die durch die Sprühachsen (b) definierte Kegelmantelfläche den zylindrischen
Innenwandteil (30) schneidet.
3. Sprühdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwand (26) des Düsenaufsatzteils (24) in Sprührichtung nacheinander einen
konisch sich erweiternden Innenwandteil (28), den zylindrischen Innenwandteil (30)
und einen konisch zulaufenden Innenwandteil (52) aufweist.
4. Sprühdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühachsen (d) mit der Düsenachse (a) einen Winkel (α) von 10 bis 30° einschliessen.
5. Sprühdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Zweistoffdüse ist und der Sprühwinkel (β) der von den Austrittskanälen (20)
gebildeten Einzeldüsen max. 25° beträgt.
6. Sprühdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Düsenaufsatzteil (24) mit dem Düsenteil (12) lösbar verschraubt ist.
7. Verwendung einer Sprühdüse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Zerstäuben
von wässrigen Trennmittelgemischen in der Form einer Lösung, Emulsion oder Suspension
und Auftragen des zerstäubten Trennmittel/Wasser-Gemisches auf die Mantelfläche eines
koaxial zur Düsenachse positionierten Verdichters oder Kerns einer Giessform einer
Druckgiessmaschine.