[0001] Die Erfindung betrifft einen Köcher zur Aufnahme von Handgeräten, insbesondere von
Handwerkzeugen, wie z.B. von Messern, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solcher Köcher ist in der DE 25 05 366 A1 beschrieben.
[0002] Der durch die DE 25 05 366 A1 bekannte Köcher dient der Aufnahme eines Messers. Benachbart
der in seinem oberen Endbereich angeordneten Messer-Einstecköffnung ist im Köcherhohlraum
an der Innenfläche einer breiten Köcherwand eine Blattfeder angeordnet, welche mit
ihrer konvexen Seite der gegenüberliegenden Innenfläche der anderen breiten Köcherwand
zugekehrt ist. Die Blattfeder bildet mit ihrem oberen Federende eine Abwinklung, welche
die angrenzende breite Köcherwand nach außen hin durchsetzt. Der nach außen geführte
übrige Teil der Blattfederanordnung ist derart verformt, dass er einen Klips zur lösbaren
Anordnung an einem Bekleidungsstück, wie z.B. an einem Schaftstiefel, bildet.
[0003] Der in den Köcherhohlraum vorragende konvexe Teil der Blattfeder übt auf die Klinge
des eingesteckten Messers einen seitlichen Druck aus, der ein unbeabsichtigtes Herausgleiten
des Messers aus dem Köcher verhindern soll.
[0004] Der von der DE 25 05 366 A1 bekannte Köcher ist speziell an die Größe und an die
Form eines bestimmten Messers angepasst.
[0005] Ausgehend von dem Köcher gemäß der DE 25 05 366 A1, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, den bekannten Köcher so auszugestalten, dass dieser Handgeräte, insbesondere
Handwerkzeuge, wie z.B. Messer, unterschiedlicher Größe und Form sicher aufnehmen
kann und zudem eine relativ einfache Bauform gestattet.
[0006] Gemeinsam mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 wird diese Aufgabe entsprechend
dem Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass jeweils eine mit ihrem
oberen Federende im oberen Endbereich und mit ihrem unteren Federende im unteren Endbereich
eingespannte Blattfeder einen Köcherwandbereich ersetzt und/oder bildet.
[0007] Mit der Erfindung ist zunächst eine einfache Bauform geschaffen worden, denn die
Blattfeder ersetzt zugleich zumindest einen Köcherwandbereich.
[0008] Die entsprechend der Erfindung einen Köcherwandbereich ersetzende, im oberen und
unteren Endbereich des Köcherkörpers eingespannte Blattfeder, welche sich also über
den größten Längenbereich des Köcherkörpers erstreckt, gestattet einen großen Federhub
quer zur Längsachse des Köcherkörpers. Dies ermöglicht eine Halterung von Handgeräten,
insbesondere von Messern, unterschiedlichster Dicke.
[0009] Da die Blattfeder des erfindungsgemäßen Köchers mit ihrem oberen Federende in ihrem
oberen Endbereich und mit ihrem unteren Federende im unteren Endbereich des Köcherkörpers
eingespannt ist, gestattet die erfindungsgemäße Anordnung über den bereits erwähnten
vorteilhaften großen Federhub eine große Rückstellkraft, die eine sichere Halterung
des im Köcherhohlraum aufgenommenen Handgeräts gewährleistet. Eine solche sichere
Halterung kann durch Formschluss oder durch Kraftschluss oder durch eine Kombination
von Form- und Kraftschluss erreicht werden.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung begrenzen mehrere jeweils im Winkel zueinander
längs des Köcherhohlraums angeordnete, seitlich durch Längsspalte voneinander distanzierte
Köcherwandbereiche, den Köcherhohlraum. Mehrere oder alle Köcherwandbereiche können
dabei jeweils von einer Blattfeder gebildet sein. Ein solcher erfindungsgemäßer Köcher
fasst ein im Köcherhohlraum aufgenommenes Handgerät mittels seiner Blattfedern praktisch
ringsum an allen Längsseiten federelastisch nachgiebig ein. Demnach können mit einem
solchen Köcher Handgeräte unterschiedlicher Form und Volumina sicher aufgenommen werden.
[0011] Eine besonders bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform besteht darin, dass oberer
Endbereich, unterer Endbereich und Köcherwandbereiche einen stoffschlüssig zusammenhängenden,
bezüglich seiner Köcherwandbereiche Eigenfedereigenschaft aufweisenden einteiligen
Kunststoffspritzgusskörper, den Köcherkörper also, bilden. Zur Herstellung eines solchen
Spritzgusskörpers sind relativ viele Kunststoffe, wie z.B. PP, geeignet. Hierbei gestattet
es die Erfindung grundsätzlich, durch die Werkstoffwahl, durch die formale Gestaltung
der Blattfedern, insbesondere der Tiefe der konvex hervorragenden Blattfeder-Buckel
und auch durch die Dicke und Breite der Blattfedern die zur sicheren Aufnahme der
Handgeräte im Köcherhohlraum erforderlichen Haltekräfte einzustellen.
[0012] Andererseits gestattet es die Erfindung auch, ausgewählte Körperwandbereiche, die
keinen konvex vorspringenden Blattfeder-Buckel aufweisen, ansonsten ebenfalls federnd
nachgiebig auszubilden. So kann es beispielsweise zweckmäßig sein, dass der außen
die Halterungsmittel zur lösbaren Befestigung des Köchers an einem Bekleidungsteil
od. dgl., aufweisende Köcherwandbereich sich geradlinig gestreckt und im übrigen relativ
formsteif ausgebildet ist.
[0013] Eine erfindungsgemäße Ausgestaltung, welche besonders der Ausbildung eines einen
einstückigen Kunststoffspritzgusskörper bildenden Köcherkörpers dient, ist in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der obere Endbereich des
Köcherkörpers einen Rahmen bildet, welcher alle Köcherwandbereiche miteinander verbindet
und in welchem alle Blattfedern eingespannt sind, und dass der untere Endbereich des
Köcherkörpers vom Köcherboden gebildet ist, welcher gleichermaßen alle Köcherwandbereiche
miteinander verbindet und in welchem ebenfalls alle Blattfedern eingespannt sind.
Dabei erfolgt die Einspannung der Blattfederenden jeweils durch stoffschlüssigen Übergang
zum Rahmen bzw. zum Bogen.
[0014] In den Zeichnungen sind bevorzugte Ausführungsbeispiele entsprechend der Erfindung
näher dargestellt es zeigt
Fig. 1 eine mehr schematische räumliche Darstellung eines Köchers mit Blick auf seine
der Befestigung dienenden Breitseite,
Fig. 2 den Köcher gemäß Fig. 1 mit Blick auf seine der Befestigungs-Breitseite gegenüberliegenden
Breitseite,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Köchers etwa entsprechend dem in Fig. 1 mit III bezeichneten
Ansichtspfeil,
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Köcher gemäß der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3 und
Fig. 5 und 6 etwa in Anlehnung an die Darstellungsweise gemäß Fig. 2 unterschiedliche
Funktionsbeispiele.
[0015] In den Zeichnungen ist ein Köcher zur Aufnahme von Handgeräten, insbesondere von
Handwerkzeugen, wie z.B. von Messern M, mit der Bezugsziffer 10 versehen.
[0016] Die Befestigungsbreitseite 11 des Köcherkörpers K des Köchers 10 weist einen Köcherwandbereich
13 auf, dessen unterer Teil 12 sich mit seiner Innenfläche 14 etwa konkav zum Köcherhohlraum
15 hin erstreckt, während der obere Teil 16 des Köcherwandbereichs 13 sich im wesentlichen
geradlinig erstreckt.
[0017] Der Köcherwandbereich 13 weist außen Halterungsmittel 17 auf, welche aus vom Köcherwandbereich
13 gebildeten Primärteilen 18 und aus einem Sekundärteil 19 bestehen. Primärteile
18 und Sekundärteil 19 greifen lösbar formschlüssig ineinander. Dabei ist das Sekundärteil
19 der bekleidungsseitigen Befestigungsstelle, wie z.B. einem Gürtel, zugeordnet.
Die nicht zur vorliegenden Erfindung gehörenden Halterungsmittel 17 sind im Zusammenhang
mit einem Messerköcher in der DE 196 49 040 C1 beschrieben.
[0018] Der Köcherkörper K weist einen oberen Endbereich 20 und einen unteren Endbereich
21 auf.
[0019] Zum oberen Endbereich 20 gehört ein Kragen 22, welcher eine Einstecköffnung 23 für
ein Handgerät, im vorliegenden Fall für ein Messer M, umgibt. Die Einstecköffnung
23 ist so groß bemessen, dass sie eine Vielzahl von Durchsteckvolumina unterschiedlicher
Messer M berücksichtigt.
[0020] Unten an den Kragen 22 schließt sich ringsum ein Rahmen 24 an.
[0021] Der untere Endbereich 21 des Köcherkörpers K besteht aus einem Boden 25.
[0022] Zwischen dem Rahmen 24 und dem Boden 25 sind drei Blattfedern 26, 27, 28 angeordnet,
welche jeweils einem Köcherwandbereich des Köcherkörpers K ersetzen und welche jeweils
einen seitlich in den Köcherhohlraum 15 konvex vorragenden Federbuckel 29 bilden.
[0023] Die Primärteile 18 des Halterungsmittels 17, der Köcherwandbereich 13, der Kragen
22 mit Rahmen 24, der Boden 25 und die Blattfedern 26, 27, 28, welche ebenfalls Köcherwandbereiche
darstellen, bilden insgesamt ein einstückig stoffschlüssig zusammenhängendes Kunststoffspritzgussteil
K aus PP oder aus einem anderen geeigneten Kunststoff. Der Kunststoff ist so beschaffen,
dass er insbesondere den Blattfedern 26, 27, 28 Eigenfedereigenschaft verleiht. Dabei
sind die oberen Federenden 34 der Blattfedern 26, 27, 28 mittels des Stoffschlusses
im Rahmen 24 und deren untere Federenden 33 im Boden 25 eingespannt.
[0024] Zwischen den Bereichen 13, 26, 27, 28 befinden sich Längsspalte 35.
[0025] Anhand der Fig. 5 und 6 ist die Funktionsweise des Köchers 10 vorstellbar:
[0026] Gemäß Fig. 5 wird das Messer M von oben her in Einsteckrichtung x in die Einstecköffnung
23 des Köcherkörpers K eingeführt. Beim fortschreitenden Einstecken des Messers M
gerät dieses seitlich gegen die Federbuckel 29 der Blattfedern 26, 27, 28, während
die Innenfläche 14 des Köcherwandbereichs 13 ein Widerlager bildet. Die Bereiche 27
und 13 einerseits sowie die Bereiche 26 und 28 andererseits können dabei alternativ
und/oder insgesamt gemeinsam als Klemmpaare wirken. Auf diese Weise ist der Köcher
10 für Handwerkzeuge bzw. für Messer M unterschiedlichster Querschnittsgrößen und/oder
Querschnittsformen einsetzbar.
[0027] Dabei werden die Blattfedern 26, 27, 28 jeweils nach außen gedrängt und federn gegebenenfalls
wieder um einen gewissen Betrag zurück (vgl. Fig. 6), wenn die Vorderseite 30 des
Messers M gegen die Bodenfläche 31 des Bodens 25 stößt. Dabei hintergreift der Federbuckel
29 der Blattfeder 26 eine Ausnehmung 32 des Messers M zugleich formschlüssig, während
die Blattfedern 27, 28 sich gegen die Außenfläche des Messers M federnd abstützen.
[0028] Auf diese Weise ist das Messer M sicher im Köcherhohlraum 15 gehalten und nur bei
Aufwendung einer gewissen Auszugskraft in Auszugsrichtung y aus dem Köcherkörper K
entfernbar. Das Messer M ist also gemäß Fig. 6 auch dann noch sicher, auch bei gewissen
Stoßbelastungen, innerhalb des Köcherkörpers K aufgenommen, wenn letzterer sich in
einer Betriebslage über Kopf befindet.
[0029] Im übrigen ist die Anordnung so getroffen, dass das Messer M in vorteilhafter Einhandbedienung
sowohl in den Köcherkörper K eingesteckt als auch aus letzterem entnommen werden kann.
1. Köcher (10) zur Aufnahme von Handgeräten, insbesondere von Handwerkzeugen, wie z.B.
von Messern (M), mit einem Köcherkörper (K), welcher außen Halterungsmittel (17) zur
Anbringung des Köchers (10) an einem Bekleidungsteil od. dgl., aufweist, welcher an
seinem oberen Endbereich (20) eine Einstecköffnung (23) für das Handgerät und an seinem
dem oberen Endbereich (20) abgewandten unteren Endbereich (21) einen Köcherboden (25)
besitzt und welcher zwischen oberem Endbereich (20) und unterem Endbereich (21) mindestens
einen Köcherwandbereich (26, 27, 28) mit mindestens einer seitlich in den Köcherhohlraum
(15) hinein konvex vorspringenden, sich mit ihrer Längsachse zwischen oberem (20)
und unterem (21) Endbereich erstreckenden, gegen das Handgerät drückenden, Blattfeder
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine mit ihrem oberen Federende (33) im oberen Endbereich (20) und mit ihrem
unteren Federende (34) im unteren Endbereich (21) eingespannte Blattfeder (26, 27,
28) einen Köcherwandbereich ersetzt und/oder bildet.
2. Köcher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere jeweils im Winkel zueinander längs des Köcherhohlraums (15) angeordnete,
seitlich durch Längsspalte (35) voneinander distanzierte, Köcherwandbereiche (13;
bei 26, 27, 28) den Köcherhohlraum (15) begrenzen.
3. Köcher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Köcherwandbereiche jeweils von einer Blattfeder (26, 27, 28) gebildet sind.
4. Köcher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass oberer Endbereich (20), unterer Endbereich (21) und die Köcherwandbereiche (13; bei
26, 27, 28) einen stoffschlüssig zusammenhängenden, bezüglich seiner Köcherwandbereiche
(bei 26, 27, 28) Eigenfedereigenschaft aufweisenden einteiligen Kunststoffspritzgusskörper
(K) bilden.
5. Köcher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der außen die Halterungsmittel (17) bildende Köcherwandbereich (13) relativ formsteif
ausgebildet ist.
6. Köcher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Endbereich (20) des Köcherkörpers (K) einen Rahmen (24) bildet, welcher
alle Köcherwandbereiche (13; bei 26, 27, 28) miteinander verbindet und in welchem
alle Blattfedern (26, 27, 28) eingespannt sind.
7. Köcher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Endbereich (21) des Köcherkörpers (K) vom Köcherboden (25) gebildet ist,
welcher alle Köcherwandbereiche (13; bei 26, 27, 28) miteinander verbindet und in
welchem alle Blattfedern (26, 27, 28) eingespannt sind.