[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppel-Schließzylinder mit einem koaxial zwischen den
beiden Schließkernen angeordneten Schließglied und mit einer aus zwei jeweils ein
Federelement aufweisenden Kupplungselementen bestehenden Kupplung zur drehmitnehmenden
Verbindung von Zylinderkern und Schließglied, wobei ein in den Schlüsselkanal des
einen Zylinderkernes eingeschobener Schlüssel mit seiner Spitze das Federelement des
diesem Zylinderkern drehfest zugeordneten Kupplungselements beaufschlagt.
[0002] Doppel-Schließzylinder der in Rede stehenden Art sind an sich bekannt. Das deutsche
Gebrauchsmuster 19 929 05 beschreibt einen solchen Doppel-Schließzylinder, wobei der
dort beschriebene Aufbau des Doppel-Schließzylinders im Wesentlichen dem Stand der
Technik entspricht. Der erfindungswesentliche Gedanke dieses Gebrauchsmusters ist
dort auf die Ausgestaltung und Anordnung der Kupplungsglieder zu dem Schließglied
abgestellt. Letztere federkraftbelastete Kupplungsglieder treten bei einem schlüssellosen
Zustand des Doppel-Schließzylinders sperrend in eine formschlüssige Verbindung mit
dem Schließglied, so dass letzteres im schlüssellosen Zustand nicht frei drehbar ist.
Bei einer Schlüsselbestückung eines der beiden Zylinderkerne verlagert die Schlüsselspitze
das dem Zylinderkern zugeordnete, mit einem Federelement bestückte, Kupplungsglied
derart, dass dieses einhergehend das gegenüberliegende federkraftbelastete andere
Kupplungsglied außer Formschluß mit dem Schließglied bringt, was eine Freidrehbarkeit
des Schließgliedes bei Schlüsseldrehung nach sich zieht.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Doppel-Schließzylinder
zu verbessern.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch eine zwischen den beiden Kupplungselementen angeordnete
Druckfeder, deren Federkraft geringer ist, als die Federkraft der Federelemente. Zufolge
derartiger Ausgestaltung stehen die beiden Kupplungselemente lediglich in mittelbarer
Anlage zueinander. Dadurch sind in vorteilhafter Weise die Kupplungselemente bei nicht
eingestecktem Schlüssel derart von der Druckfeder beabstandet, dass das Schließglied
frei drehbar ist. Dies erweist sich insbesondere bei einer Montage des Doppel-Schließzylinders
in ein, in einem Türblatt angeordneten Schloß von Vorteil. Hierzu kann der Benutzer
in einfachster Weise das frei drehbare Schließglied von Hand verdrehen, so dass dessen
Außenkontur mit der Außenkontur des Zylindergehäuses fluchtet, um anschließend den
allseits bekannten Einbau eines solchen Doppel-Schließzylinders vorzunehmen. Darüber
hinaus ist ein sicherheitstechnischer Vorteil dieser Erfindung von großer Bedeutung
derart, dass, wenn durch einen nicht autorisierten Benutzer gewaltsame Scherkräfte
auf eines der beiden verschlossenen Zylinderkerne ausgeübt werden, beispielsweise
mittels einer in den Schlüsselkanal eines der Zylinderkerne eingetriebenen Schraubendreherklinge,
zwar nach Überwindung der Scherkraft der Zylinderkern mitsamt des mit diesem in Formschluß
stehenden Kupplungsgliedes frei drehbar ist, nicht aber das Schließglied. Um das frei
drehbare Schließglied mit einem der beiden Kupplungselemente in einen Formschluß zu
bringen, ist ein passender Schlüssel einzuführen, wobei die Schlüsselspitze das dem
jeweiligen Zylinderkern zugeordnete federkraftbelastete Kupplungselement mit dem Schließglied
in einen Formschluß bringt um letzteres ordnungsgemäß anzusteuern. Hierzu sind in
vorteilhafter Weise die Kupplungselemente in eine unrunde Durchgangsöffnung des Schließgliedes
zur Ausbildung eines Formschlusses in Achsrichtung einschiebbar, wobei der Formschluß
durch Eingriff eines Radialfortsatzes des Kupplungselements in eine Radialausnehmung
des Schließgliedes erzielbar ist. Weiter bevorzugt ist vorgesehen, dass bei Außerfluchtlage
zur Radialausnehmung liegendem Radialfortsatz die Schlüsselspitze des eingesteckten
Schlüssels das Federelement derart spannt, dass es nach einer Relativdrehung im Zylinderkern
und Schließglied bei Erreichen der Fluchtlage das Kupplungselement in die Kupplungsstellung
verlagert. Einerseits kann das Federelement als Blattfeder ausgebildet sein. Andererseits
ist vorgesehen, dass das Federelement ein Schaumstoffkörper ist, wobei die Ausbildung
als Schaumstoffkörper den Vorteil besitzt, dass bei einem langfristigen Gebrauch des
Doppel-Schließzylinders den mechanischen Abnutzungserscheinungen an der Schlüsselspitze
entgegengewirkt ist. Für einen festen Halt der Federelemente wird vorgeschlagen, dass
die Federelemente in jeweils einer Tasche des Kupplungselements einliegen, wobei in
vorteilhafter Weise die Tasche für den Schaumstoffkörper eine hinterschnittene Laibung
aufweist zur formschlüssigen Aufnahme desselben. Dies ist insoweit vorteilhaft, dass
für den festen Halt des Schaumstoffkörpers keine weiteren Haltemittel, wie beispielsweise
ein Klebemedium, eingesetzt werden müssen. Bevorzugt liegt die Druckfeder in einer
topfförmigen Aussparung ein, wobei die Aussparung des einen Kupplungselements einen
Randkragen ausbildet, der in eine Aussparung des anderen Kupplungselements eintreten
kann. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass zur Längenvariation des Schließzylinders
Kupplungselemente verschiedener Längen verwendbar sind. Somit ist der Schließzylinder
bei in einem der beiden Zylinderkerne eingestecktem Schlüssel durch Einstecken eines
zweiten Schlüssels in den anderen Zylinderkern auch vom anderen Schlüssel betätigbar.
[0005] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ebenfalls einen Doppelschließzylinder mit
einem koxial zwischen den beiden Schließkernen angeordneten Schließglied und mit einer
aus zwei Kupplungselementen bestehenden Kupplung zur drehmitnehmenden Verbindung Zylinderkern
und Schließglied. Die Kupplungselemente sind von einer Druckfeder gegeneinander abgefedert.
Diese Druckfeder wird komprimiert, wenn ein Schlüssel in den Schlüsselkanal eingeschoben
wird. Dabei wird das Kupplungselement von der Spitze des Schlüssels in eine Kupplungsstellung
mit dem Schließglied gebracht. Diese Verlagerung erfolgt gegen die Rückstellkraft
der zwischen den Kupplungselementen angeordneten Druckfeder.
[0006] Zur gebrauchsvorteilhaften Weiterbildung eines derartigen Schließzylinders ist vorgesehen,
dass die zwischen den beiden Kupplungselementen angeordnete Feder als Schaumstoffkörper
ausgebildet ist. Zufolge dieser Ausgestaltung wird ein neues Material für eine bislang
aus Federstahl gefertigte Druckfeder verwendet. Dies bringt unter anderem Preisvorteile.
[0007] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem in einem
Zylindergehäuse drehbar gelagerten Zylinderkern, dessen Drehbarkeit von mindestens
einer gegen eine Zuhaltungsfeder abgefederten Zuhaltung drehgesichert ist. Eine solche
Zuhaltung besteht in der Regel aus einem Kernstift, der in einer Bohrung des Zylinderkerns
verschieblich gelagert ist und aus einem Gehäusestift, der in einer Gehäusebohrung
verschieblich gelagert ist. Die Kernbohrung und die Gehäusebohrung fluchten in der
Sperrstellung des Schließzylinders. In dieser Sperrstellung kreuzt der Gehäusestift
die Trennfuge zwischen Zylinderkern und Aufnahmehöhlung des Gehäuses für den Zylinderkern.
Eine sich gegen den Boden der Gehäusebohrung abstützende Feder hält den Gehäusestift
in der Sperrstellung.
[0008] Zur gebrauchsvorteilhaften Weiterbildung eines derartigen Schließzylinders sieht
die Erfindung vor, dass die Zuhaltungsfeder als Schaumstoffkörper ausgebildet ist.
[0009] Schließlich betrifft die Erfindung noch einen Doppelschließzylinder gemäß Gattungsbegriff
des Anspruchs 1, bei dem der eingeschobene Schlüssel mit seiner Spitze ein Federelement
eines Kupplungselementes beaufschlagt.
[0010] Erfindungsgemäß ist vorgeschlagen, dass dieses, jeweils einem Kupplungselement zugeordnete
Federelement ein Schaumstoffkörper ist.
[0011] Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren 1 bis
15 erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine vergrößerte Darstellung eines schlüssellosen Doppel-Schließzylinders mit einem
Teilausschnitt im Kupplungsbereich des Schließgliedes;
- Fig. 2
- eine Darstellung gemäß Fig. 1, jedoch mit einem in einen Zylinderkern eingesteckten
Schlüssel, wobei die Schlüsselspitze über ein Federelement ein Kupplungselement in
Formschluß zum Schließglied bringt;
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 2, wobei in den anderen Zylinderkern ebenfalls ein Schlüssel
eingesteckt ist und drehbetätigt wurde;
- Fig. 4
- eine Darstellung gemäß Fig. 3, wobei hier jedoch beide Kupplungselemente über die
Schlüsselbetätigung in Formschluß mit dem Schließglied stehen;
- Fig. 5
- eine perspektivische Einzeldarstellung eines Kupplungsteiles;
- Fig. 6
- eine Ansicht gegen das Kupplungselement gemäß Fig. 5;
- Fig. 7
- den Schnitt gemäß der Linie VII - VII in Fig. 6;
- Fig. 8
- die Ansicht auf das Kupplungselement gemäß Fig. 5;
- Fig. 9
- eine perspektivische Einzeldarstellung des anderen Kupplungselements;
- Fig. 10
- eine Darstellung gemäß Fig. 6, jedoch das andere Kupplungselement betreffend;
- Fig. 11
- den Schnitt gemäß der Linie XI - XI in Fig. 10;
- Fig. 12
- eine der Fig. 8 entsprechende Darstellung, jedoch das andere Kupplungselement betreffend;
- Fig. 13
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Doppel-Schließzylinders gemäß der Darstellung
in Fig. 2, wobei hier jedoch die Federelemente als Blattfedern ausgebildet sind;
- Fig. 14
- eine weitere Darstellung des zweiten Ausführungsbeispieles gemäß einer Stellung in
Fig. 4;
- Fig. 15
- einen Schließzylinder in einer Darstellung gemäß Fig. 1, bei dem auch das zwischen
den beiden Kupplungselementen angeordnete Federelement aus einem Schaumstoff sowie
eine Zuhaltungsfeder aus Schaumstoff besteht; und
- Fig. 16
- einen Querschnitt durch einen Schließzylinder eines weiteren Ausführungsbeispieles
der Erfindung.
[0012] Bezüglich des Doppel-Schließzylinders 1 handelt es sich um einen Profildoppelzylinder.
Letzterer besitzt ein Zylindergehäuse 2, in welches ein zentraler Ausschnitt 3 eingearbeitet
ist, der bis in den flanschartigen Abschnitt des Zylindergehäuses 2 hineinreicht.
Unterhalb des Ausschnittes 3 befindet sich eine Gewindebohrung 4 für eine Zylinderschraube.
Durch den Ausschnitt 3 werden zwei Gehäusehälften 5 und 6 geschaffen.
[0013] In dem kreiszylindrischen Abschnitt jeder Gehäusehälfte 5 und 6 befindet sich eine
Längsbohrung 7 und 8 zur Lagerung eines Zylinderkerns 9 bzw. 10. Die axiale Lagensicherung
der Zylinderkerne 9 und 10 geschieht dabei in an sich bekannter Weise. Die Anordnung
und Positionierung der für die Zylinderkernsicherung notwendigen Kernstifte und dementsprechende
Bohrungen entsprechen dem Stand der Technik und sind hier in den Ausführungsbeispielen
übersichtshalber nicht dargestellt.
[0014] Die einander zugekehrten Enden der Zylinderkerne 9 und 10 sind mit einer randoffenen
Aussparung versehen, deren Wandung in der Ebene eines Schlüsselkanals 13 durchbrochen
ist. Zwischen den inneren, von dem Boden der randoffenen Aussparung 11 und 12 gebildeten
Stirnflächen 11' und 12' der Zylinderkerne 9 und 10 erstreckt sich ein Kupplungsglied
14 einer Kupplungseinrichtung. Das Kupplungsglied 14 weist zwei auf einer zentralen
Achse a mittels einer Druckfeder 15 zueinander abgefederte Kupplungselemente 16 und
17 auf, wobei letztere Kupplungselemente 16 und 17 Träger von Federelementen 18 und
19 sind.
[0015] In dem in den Fig. 1 bis Fig. 12 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel sind die
Federelemente 18 und 19 als Schaumstoffkörper ausgebildet. In dem in den Fig. 13 bis
Fig. 14 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel bilden Blattfedern die Federelemente
18 und 19 aus.
[0016] Bezüglich der Materialeigenschaften aller in den Ausführungsbeispielen als Schaumstoffkörper
ausgebildeten Federelemente 18 und 19 sowie 15 und 40 in Fig. 15 wird auf die Offenlegungsschrift
DE 197 50 725 A1 verwiesen.
[0017] Die Federelemente 18 und 19 der Kupplungselemente 16 und 17 sind in senkrecht zu
der zentralen Achse a eingebrachten Taschen 20 und 21 der Kupplungselemente 16 und
17 eingebracht. Für die aus Schaumstoff bestehenden Federelemente 18 und 19 sind in
dem ersten Ausführungsbeispiel die Taschen 20 und 21 mit hinterschnittenen Laibungen
22 und 23 versehen, so dass die Taschen 20 und 21 im Queschnitt eine T-förmige Gestalt
aufweisen und somit zur formschlüssigen Aufnahme der Schaumstoffkörper dienen.
[0018] Die Kupplungselemente 16 und 17 besitzen an ihren zugekehrten Stirnflächen axial
eingebrachte topfförmige Aussparungen 24 und 25, wobei an der Stirnfläche des Kupplungselements
16 um die Öffnung der topfförmigen Aussparung 24 ein kegelstumpfförmiger Randkragen
26 angeformt ist. Die topfförmige Aussparung 25 des Kupplungselementes 17 entspricht
in ihren Ausmaßen dem Äquivalent zu dem Randkragen 26.
[0019] Die bereits zuvor erwähnte Druckfeder 15 stützt sich mit Ihren Windungsenden an den
Böden der topfförmigen Aussparungen 24 und 25 ab, wodurch beide Kupplungselemente
16 und 17 zueinander abgefedert sind. Dabei ist die Federkraft der Druckfeder 15 geringer
bemessen als die Federkraft jedes Federelements 18 bzw. 19.
[0020] Des Weiteren besitzt der Doppel-Schließzylinder 1 ein im zentralen Ausschnitt 3 gelagertes
Schließglied 27, welches zentral eine Schließglied-Nabenmittelwand 28 aufweist. Jeweils
beidseitig der Schließglied-Nabenmittelwand 28 sind Öffnungen 29 vorgesehen, in welche
die gegenüberliegenden Enden der Zylinderkerne 9 und 10 eintauchen. Darüber hinaus
ist die Schließglied-Nabenmittelwand 28 von einer unrunden Durchgangsöffnung 30 durchbrochen,
wobei die unrunde Durchgangsöffnung 30 eine Radialausnehmung 31 aufweist. Ferner sind
der Durchgangsöffnung 30 im schlüssellosen Zustand die durch die Druckfeder 15 voneinander
beabstandeten Kupplungselemente 16 und 17 axial vorgelagert, infolge dessen das Schließglied
27 frei drehbar ist (vgl. insbesondere die Darstellung in Fig. 1).
[0021] Die bereits zuvor beschriebenen Kupplungselemente 16 und 17 besitzen unterhalb der
Taschen 20 und 21 angeordnete abragende Radialfortsätze 32. Darüber hinaus folgt die
Außenkontur der Kupplungselemente 16 und 17 im Wesentlichen der Innenkontur der Durchgangsöffnung
30 des Schließgliedes 27. Dabei ist die Innenkontur der Durchgangsöffnung 30 etwas
größer bemessen als die Außenkontur der Kupplungselemente 16 und 17.
[0022] Nachstehend wird die Funktionsweise des Doppel-Schließzylinders näher beschrieben.
[0023] Die Darstellung in Fig. 1 zeigt den schlüssellosen Zustand des Doppel-Schließzylinders.
Die mit den Zylinderkernen 9 und 10 in einem Formschluß stehenden Kupplungselemente
16 und 17 liegen in dieser Betriebssituation bedingt durch die Federkraft der Druckfeder
15 jeweils beabstandet zu der Durchgangsöffnung 30 des Schließgliedes 27. Somit ist
das Schließglied 27 frei drehbar, was die Montage in ein, in einem Türblatt angeordneten
Schloß erleichtert. Auf die Darstellung des ein Schloß aufweisenden Türblattes wurde
in den Ausführungsbeispielen in den Fig. 1 bis Fig. 14 der Übersicht halber verzichtet,
wobei selbige Anordnung dem Stand der Technik entspricht.
[0024] Um über den Doppel-Schließzylinder 1 eine Verschlußstellung des nicht dargestellten
Schlosses unter Zuhilfenahme eines strichpunktiert dargestellten Wendeschlüssels 33
herbeizuführen, muss der Benutzer selbigen Schlüssel 33 in einen der Schlüsselkanäle
13 einstecken. In Fig. 2 ist der Schlüsselkanal 13 des Zylinderkernes 10 mit besagtem
Schlüssel 33 bestückt. Einhergehend mit dem Einstecken des Schlüssels 33 in den Zylinderkern
10 verlagern sich auch die federkraftbelasteten Kernstifte in an sich bekannter Weise,
wobei deshalb hier auf eine ausführliche Beschreibung verzichtet wurde. Bezüglich
der Schlüsselausgestaltung wurde auf einen Wendeschlüssel mit auf den Breitseiten
angeordneten Mulden zurückgegriffen. Selbstverständlich kann der Schlüssel auch auf
seinen Schmalseiten Mulden aufweisen. Darüber hinaus kann auch ein herkömmlicher Bartschlüssel
zum Einsatz kommen, wobei natürlich die Anordnung der nicht dargestellten Kernstifte
zu berücksichtigen wäre.
[0025] Ist der Schlüssel 33 ganz in den Schlüsselkanal 13 des Zylinderkernes 10 eingesteckt,
verlagert die Schlüsselspitze unter Beaufschlagung des Federelementes 18 das zugeordnete
Kupplungselement 16 gegen die Federkraft der Druckfeder 10 axial in Richtung des Schließgliedes
27. Infolge dessen tritt das Federelement 16 in die Durchgangsöffnung 30 des Schließgliedes
27 formschlüssig ein. Der Formschluß zwischen dem Kupplungselement 16 und dem Schließglied
27 wird dadurch erzielt, dass der Radialfortsatz 32 des Kupplungselements 16 in die
Radialausnehmung 31 des Schließgliedes 27 einfährt. Somit kann mittels Schlüsselbetätigung
über den Zylinderkern 10, das mit dem Zylinderkern 10 in Formschluß stehende Kupplungselement
16 und das mit dem Kupplungselement 16 in Formschluß stehende Schließglied 27 eine
Verschlußstellung des nicht dargestellten Schlosses herbeigeführt werden. Dies ist
dadurch nur ermöglicht, dass die Federkraft der Druckfeder 10 geringer ist als die
Federkraft des Federelements 18.
[0026] Ist der Doppel-Schließzylinder 1 bzw. der Zylinderkern 10 in einer Verschlußstellung
weiterhin mit dem Schlüssel 33 bestückt und stellt sich daraufhin eine Gefahren-Notsituation
ein, kommt die erfindungswesentliche Ausgestaltung zum Tragen.
[0027] Hierzu steckt der Benutzer einen weiteren Schlüssel 33 in den noch schlüssellosen
Schlüsselkanal 13 des gegenüberliegenden Zylinderkernes 9 ein. Da bereits zuvor das
Schließglied 27 mittels Schlüsselbetätigung um die zentrale Achse a drehbeweglich
verschwenkt wurde, ist es dem Kupplungselement 17 unter der Federkraftbeaufschlagung
des Federelementes 19 mittels der Schlüsselspitze des nachträglich eingesteckten Schlüssels
33 nicht möglich, eine Axialverschiebung in Richtung der Durchgangsöffnung 30 des
Schließgliedes 27 vorzunehmen, um somit einen Formschluß mit dem Schließglied 27 herzustellen.
Wie die Darstellung in Fig. 3 zeigt, stützt sich die durch die Öffnung der topfförmigen
Aussparung 25 durchbrochene Stirnfläche des Kupplungselementes 17 flächig an der Stirnfläche
der Schließglied-Nabenmittelwand 28 ab, das heißt, eine Axialverschiebung des Kupplungselementes
17 ist in diesem Zustand nicht möglich. Durch diese Abstützung wird über die Schlüsselspitzen-Beaufschlagung
auf aus dem Schaumstoffmaterial bestehendes Federelement 19 selbiges kraftspeichernd
komprimiert (vgl. insbesondere die Darstellung in Fig. 3). Um das Kupplungselement
17 mit dem Schließglied 27 in einen Formschluß zu bringen, muss durch eine Relativdrehung
des zweiten Schlüssels 33 der Zylinderkern 9 mitsamt dem darin formschlüssig gelagerten
Kupplungselement 17 um die zentrale Achse a gedreht werden. Liegt nach der Relativdrehung
der Radialfortsatz 32 des Kupplungselements deckungsgleich zu der Radialausnehmung
31 der Schließglied-Nabenmittelwand 28, so veranlaßt das vorgespannte Federelement
19 eine Axialverschiebung des Kupplungselements 17 in die Durchgangsöffnung 30 der
Schließglied-Nabenmittelwand 28. Damit das Federelement 17 axialverschieblich gegen
die Federkraft der Druckfeder 10 verlagerbar ist, muss die Federkraft der Druckfeder
10 geringer bemessen sein als die Federkraft des Federelementes 19. Nach dem Eintritt
in die Durchgangsöffnung 30 stützen sich die gegenüberliegenden Stirnflächen der Kupplungselemente
16 und 17 aneinander flächig ab. Dabei tritt der kegelstumpfförmige Randkragen 26
des Kupplungselementes 16 in die äquivalent ausgeformte topfförmige Aussparung 25
des Kupplungselementes 17 ein. Einhergehend wird zwischen den beiden Federelementen
18 und 19 ein Kräftegleichgewicht hergestellt, wobei das Kupplungslement 17 das Kupplungselement
16 in Axialrichtung geringfügig verlagert, was eine einhergehende geringfügige Komprimierung
des Federelements 18 nach sich zieht. Somit stehen beide Zylinderkerne 9, 10 über
die, den Zylinderkernenden vorgelagerten Kupplungselemente 16, 17 im Formschluß mit
dem Schließglied 27 (vgl. insbesondere die Darstellung in Fig. 4).
[0028] Das in den Fig. 13 und 14 dargestellte, i. W. der vorbeschriebenen Ausführungsform
entsprechende zweite Ausführungsbeispiel besitzt ebenfalls Federelemente 18 und 19,
wobei letztere jedoch als Blattfedern ausgebildet sind. Das Verhalten der als Blattfeder
ausgebildeten Federelemente 18 und 19 entspricht dabei im Wesentlichen der bereits
zuvor beschriebenen Schaumstoffausgestaltung. Dabei liegt jeweils das eine Ende der
Federelemente 18 und 19 einseitig in einer Tasche 34 der Kupplungselemente 18 und
19 ein. Zwecks Erzielung eines Kräftegleichgewichts ist auch in diesem Ausführungsbeispiel
die Federkraft der Druckfeder 10 geringer bemessen als die Federkraft der als Blattfeder
ausgebildeten Federelemente 18 und 19.
[0029] Bei dem in Fig. 15 dargestellten Ausführungsbeispiel sind nicht nur die den jeweiligen
Kupplungselementen 16,17 zugeordneten Federelemente 18, 19 aus einem Schaumstoffkörper
gefertigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist auch das mit der Bezugsziffer 15 bezeichnete
Federelement, mit welchem die beiden Kupplungselemente 16,17 gegeneinander abgefedert
sind, aus Schaumstoff gefertigt. Das Federelement 15 wird von einem Schaumstoffkörper
gebildet.
[0030] In der Fig. 15 ist darüber hinaus exemplarisch eine aus zwei Stiften bestehende Stiftzuhaltung
eingezeichnet. In einer Kernbohrung des Zylinderkernes 9 befindet sich ein Kernstift
41. Die Kernbohrung fluchtet mit einer Gehäusebohrung. In dieser Gehäusebohrung sitzt
ein Gehäusestift 42. Die beiden Stifte 41 werden von einer sich auf dem Boden der
Gehäusebohrung abstützenden Federelement 40 in Richtung des Zylinderkernes 9 federkraftbeaufschlagt.
Erfindungsgemäß ist dieses Federelement 40, welches die Zuhaltungsfeder ausbildet,
als Schaumstoffkörper ausgebildet.
[0031] Die Fig. 16 zeigt ein weitere Ausführungsbeispiel der Erfindung. Wie auch bei dem
in der Fig. 15 dargestellten Ausführungsbeispiel werden hier die beiden Stiftzuhaltungen,
die aus Gehäusestift 41 und Kernstift 42 bestehen, von Federelementen 40 beaufschlagt,
die von einem Schaumstoffkörper ausgebildet sind. Ergänzend zu dem in der Fig. 15
dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt der Kern Ergänzungszuhaltungen 44. Auch
diese Ergänzungszuhaltungen 44 werden von Schaumstoffkörpern 43 abgefedert. Dabei
liegen die Schaumstoffkörper 43 in Öffnungen der die Kernbohrung umgebenden Mantelwand
ein. Diese Öffnungen sind von Stopfen 45 verschlossen. Die Stopfen 45 bilden in Richtung
des Kerns weisende Aussparungen aus, in denen die von Schaumstoffkörpern gebildeten
Federelemente einliegen. Die Kernstifte 42 wirken mit Kerbeinschnitten, die in die
Schlüsselbrust eines Schlüssels eingeschnitten sind, zusammen. Die Ergänzungszuhaltungsstifte
44 tasten jeweils Rippen der Schlüsselbreitseite ab. Sie werden von den Schaumstoffkörpern
43 in Richtung Ihrer Freigabestellung beaufschlagt. Demzufolge besitzen die Schaumstoffkörper
43 eine Materialstärke, die etwa der Wandstärke des Gehäuseabschnittes entspricht,
in welcher die Federelemente 43 einliegen. Die auf die Zuhaltungsstifte 44 weisende
Stirnfläche der Federelemente 43 fluchtet nahezu mit der Innenwandung der Kernbohrung.
Die Stirnfläche ist nur geringfügig aus der Fluchtlage zurückversetzt, um eine freie
Drehung des Zylinderkernes 9 nicht zu beeinträchtigen. Die Ergänzungszuhaltungen 44
werden von Breitseitenrippen eines nicht passenden Schlüssels in ihre Sperrstellung
gesteuert, in welcher sie das Federelement 43 komprimierend in die Sperröffnung 46
eintreten.
[0032] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Schließzylinder, insbesondere Doppel-Schließzylinder (1) mit einem koaxial zwischen
den beiden Zylinderkernen (9, 10) angeordneten Schließglied (27) und mit einer aus
zwei jeweils ein Federelement (18,19) aufweisenden Kupplungselementen (16,17) bestehenden
Kupplung (14) zur drehmitnehmenden Verbindung von Zylinderkern (9, 10) und Schließglied
(27), wobei ein in den Schlüsselkanal (13) des einen Zylinderkernes (9, 10) eingeschobener
Schlüssel (33) mit seiner Spitze das Federelement (18,19) des diesem Zylinderkern
(9, 10) drehfest zugeordneten Kupplungselement (16,17) beaufschlagt, gekennzeichnet durch eine zwischen den beiden Kupplungselementen (16,17) angeordnete Druckfeder (10),
deren Federkraft geringer ist, als die Federkraft der Federelemente (18, 19).
2. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungselemente (16,17) bei nicht eingestecktem Schlüssel (33) derart von der
Druckfeder (10) beabstandet sind, dass das Schließglied (27) frei drehbar ist.
3. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungselemente (16, 17) in eine unrunde Durchgangsöffnung (30) des Schließgliedes
(27) zur Ausbildung eines Formschlusses in Achsrichtung einschiebbar sind.
4. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Formschluss durch Eingriff eines Radialfortsatzes (32) des Kupplungselementes
(16,17) in eine Radialausnehmung (31) des Schließgliedes (27) erzielbar ist.
5. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass bei außer Fluchtlage zur Radialausnehmung (31) liegendem Radialfortsatz (32) die
Schlüsselspitze des eingesteckten Schlüssels (33) das Federelement (18, 19) derart
spannt, dass es nach einer Relativdrehung im Zylinderkern (9, 10) und Schließglied
(27) bei Erreichen der Fluchtlage das Kupplungselement (16,17) in die Kupplungsstellung
verlagert.
6. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (18, 19) eine Blattfeder ist.
7. Schließzylinder, insbesondere Doppelschließzylinder mit einem koaxial zwischen den
beiden Zylinderkernen (9, 10) angeordneten Schließglied (27) und einer aus zwei jeweils
ein Federelement (18,19) aufweisenden Kupplungselementen (16,17) bestehenden Kupplung
(14) zur drehmitnehmenden Verbindung von Zylinderkern (9, 10) und Schließglied (27),
wobei ein in den Schlüsselkanal (13) des einen Zylinderkernes (9, 10) eingeschobener
Schlüssel (33) mit seiner Spitze das Federelement (18,19) des diesem Zylinderkern
(9, 10) drehfest zugeordneten Kupplungselementes beaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (18,19) ein Schaumstoffkörper ist.
8. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (18, 19) in jeweils einer Tasche (20, 21) des Kupplungselementes
(16,17) einliegen.
9. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche (20, 21) eine hinterschnittene Laibung (22, 23) aufweist zur formschlüssigen
Aufnahme des Schaumstoffkörpers.
10. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (10) in einer topfförmigen Aussparung (24, 25) einliegt, wobei die
Aussparung (24) des einen Kupplungselementes (16) einen Randkragen (26) ausbildet,
der in die Aussparung (25) des anderen Kupplungselementes (17) eintreten kann.
11. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass zur Längenvariation des Schließzylinders (1) Kupplungselemente (16, 17) verschiedener
Längen verwendbar sind.
12. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinder (1) bei in einem der beiden Zylinderkerne (9, 10) eingesteckten
Schlüssel (13) durch Einstecken eines zweiten Schlüssels (13) in den anderen Zylinderkern
(9, 10) auch vom anderen Schlüssel (13) betätigbar ist.
13. Schließzylinder, insbesondere Doppel-Schließzylinder (1) mit einem koaxial zwischen
den beiden Zylinderkernen (9, 10) angeordneten Schließglied und mit einer aus zwei
Kupplungselementen (16,17) bestehenden Kupplung (14) zur drehmitnehmenden Verbindung
von Zylinderkern (9, 10) und Schließglied (27), wobei ein in den Schlüsselkanal (13)
des einen Zylinderkernes (9, 10) eingeschobener Schlüssel (33) mit seiner Spitze das
diesem Zylinderkern (9, 10) zugeordnete Kupplungselement (16,17) gegen eine Druckfeder
(15) beaufschlagt, welche Druckfeder sich zwischen den beiden Kupplungselementen (16,17)
befindet, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (15) von einem Schaumstoffkörper gebildet ist.
14. Schließzylinder (1) mit einem in einem Zylindergehäuse (2) drehbar gelagerten Zylinderkern
(9,10), dessen Drehbarkeit von mindestens einer gegen eine Zuhaltungsfeder (40, 43)
abgefederten Zuhaltung (41, 42, 43) drehgesperrt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuhaltungsfeder (40) von einem Schaumstoffkörper gebildet ist.
15. Schließzylinder nach Anspruch 14 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuhaltung einen Kernstift (41) , welcher in einer Kernbohrung des Zylinderkerns
(9, 10) gelagert ist und einen Gehäusestift (42) aufweist, welcher in einer Bohrung
des Zylindergehäuses (2) gelagert ist.
16. Schließzylinder nach Anspruch 14 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (43) in Gehäusebohrungen (46) angeordnet sind, die in der Mantelwand
des die Kernbohrung bildenden Gehäuseabschnitts eingebracht sind.
17. Schließzylinder nach Anspruch 14 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen (46) von Stopfen (45) verschlossen sind, an welchen die Schaumstoffkörper
(43) derart befestigt sind, dass die Stirnfläche (43') der Schaumstoffkörper (43)
geringfügig zurückspringend im Mündungsbereich der Bohrung (46) liegen.