[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungsanordnung für bewegliche Teile an Fahrzeugen,
speziell für Heckdeckel, Heckklappen, Verdeck-Abdeckungen od. dgl., umfassend zumindest
ein am Fahrzeug befestigtes Hauptlager, ein Drehgelenk und einen mit dem beweglichen
Teil verbundenen, um das Drehgelenk im Hauptlager schwenkbar gelagerten und mit dem
beweglichen Teil verbundenen Hebel, sowie ein am Hebel mit einem Ende angekoppeltes
Antriebsmittel zur Einleitung eines Drehmoments, wobei vom Hauptlager eine zug- und
druckfeste Verlängerung ausgeht, an welcher das entgegengesetzte Ende des Antriebsmittels
angreift.
[0002] Bei herkömmlichen Betätigungsanordnungen für speziell Heckklappen, Heckdeckel od.
dgl. sind die Antriebsmittel zwischen Fahrzeug und dem zu bewegenden Teil des Fahrzeuges
eingesetzt. Damit wird der Anlenkpunkt des Antriebsmittels an der Karosserie stark
beansprucht und diese muß im Bereich des Anlenkpunktes verstärkt sein. Dadurch werden
aber oftmals die gestalterischen Freiheiten behindert. Oder aber es sind die Anlenkpunkte
durch den Aufbau der Karosserie vorgegeben, wodurch die Möglichkeiten für den Aufbau
des Systems aus Heckklappe und zugehöriger Betätigungseinrichtung eingeschränkt werden.
[0003] In der EP 959 212 A1 ist eine Betätigungsanordnung vorgestellt worden, bei welcher
ein beweglicher Teil mittels eines Mehrgelenk-Scharniers am Fahrzeug angelenkt und
mit einem Antriebsmittel automatisch betätigbar ist. Dabei ist in einer Ausführungsform
das Antriebsmittel zwischen einem Hebel, der vom Innenraum des Fahrzeuges zu einem
der aussenliegenden Scharnierhebel des Mehrgelenk-Scharniers führt, und einem Scharniergelenk
eingespannt.
[0004] In der US 2002/0076313 A1 ist eine Hebeanordnung für Rollstühle beschrieben, bei
welcher die Plattform für den Rollstuhl in vertikale Stellung am Fahrzeug hochgeklappt
werden kann. Für diese Bewegung ist ein Linearantrieb vorgesehen, der einerseits an
der Plattform und andererseits an einer von der Drehachse ausgehenden Verlängerung
angreift. Diese Verlängerung wird für Zeit der Ausführung der Schwenkbewegung, wenn
die Betätigungskräfte auf die Verlängerung einwirken, über eine separate Kopplungsanordnung
mit der Tragestruktur für die Plattform gekoppelt, so daß die Kräfte in diese Tragestruktur
eingeleitet werden.
[0005] Es war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile der obigen Anordnungen
punkto Aufbau und Krafteinleitung zu überwinden und die Betätigungsanordnung derart
zu verbessern, dass bei einfachem und kompaktem Aufbau die Einleitung von Kräften
der Betätigungsanordnung in die Karosserie vermieden werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß allein das Hauptlager am Fahrzeug befestigt
ist. Damit ist eine kompakte Anordnung gegeben, bei der alle Kräfte und Momente während
der automatischen Betätigung des beweglichen Teils am Fahrzeug innerhalb der Anordnung
aufgefangen werden und die Karosserie lediglich die Gewichtskraft der Betätigungsanordnung
und des beweglichen Teils aufnehmen muß.
[0007] Der Aufbau der obigen Betätigungsanordnung ist besonders einfach, wenn die Verlängerung
einstückig mit dem Hauptlager ausgeführt ist.
[0008] Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, bei welcher die Verlängerung als
separater Teil ausgeführt und mit dem Hauptlager verbunden ist, vereinfacht hingegen
den Zusammenbau, speziell den Einbau des Antriebsmittels in die Anordnung.
[0009] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass daß die Verlängerung
in Form einer auf beiden Seiten parallel zum Antriebsmittel verlaufenden Spange zwischen
dem Hauptlager und dem entgegengesetzten Ende des Antriebsmittels ausgebildet ist.
Damit werden Verkanten und ungleichmäßige Belastungen der Betätigungsanordnung sicher
vermieden.
[0010] Vorzugsweise ist das Antriebsmittel als vorzugsweise hydraulischer Arbeitszylinder
ausgeführt, was die einfache und funktionssichere Integration der Betätigungsanordnung
in die Systeme des Fahrzeuges sowie die leichte und flexible Steuerung gestattet.
[0011] Dabei kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, daß der Boden
des Arbeitszylinders mit dem Hebel und die Kolbenstange mit der Verlängerung verbunden
ist.
[0012] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Fahrzeug mit einer Karosserie und zumindest
einem damit schwenkbar verbundenen beweglichen Teil, insbesonders einem Heckdeckel,
einer Heckklappe, Verdeck-Abdeckungen od. dgl., welcher bewegliche Teil mittels einer
Betätigungsanordnung automatisch verschwenkbar ist, welches erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Betätigungsanordnung nach einem der obigen Absätze ausgeführt
ist.
[0013] In der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform,
die auch in der beigefügten Zeichnung in perspektivischer Ansicht dargestellt ist,
erläutert werden.
[0014] Ein Heckdeckel, eine Heckklappe, Verdeck-Abdeckung od. dgl. (der Einfachheit halber
nicht dargestellt) ist mit einem Hebel 1 versehen oder damit verbunden, welcher Hebel
1 in einem Hauptlager 2 um das Drehgelenk 3 schwenkbar gelagert ist. Am Hebel 1 greift
zur automatischen Betätigung der Heckklappe od. dgl. ein vorzugsweise als hydraulischer
Arbeitszylinder 4 ausgeführtes Antriebsmittel zur Einleitung eines Drehmoments an.
[0015] Dieser Arbeitszylinder 4, vorzugsweise dessen Kolbenstange 4a, ist mit seinem dem
Drehgelenk 3 entgegengesetzten Ende an einer zug- und druckfesten Verlängerung 5 abgestützt,
welche Verlängerung 5 von dem allein am Fahrzeug befestigten Hauptlager 2 ausgeht.
[0016] Die Verlängerung 5 kann dabei entweder einstückig mit dem Hauptlager 2 ausgeführt
sein oder, um etwa den Einbau des Arbeitszylinders 4 zu erleichtern, als separater
Teil ausgeführt und mit dem Hauptlager 2 mittels beispielsweise Schrauben 6 verbunden
sein. Diese Schrauben 6 können vorteilhafterweise gleichzeitig der Verbindung des
Hauptlagers 2 mit dem Fahrzeug dienen.
[0017] Vorteilhafterweise ist bei optimaler Stabilität und Verwindungsfreiheit die Verlängerung
5 in Form einer auf beiden Seiten parallel zum Arbeitszylinder 4 verlaufenden Spange
zwischen dem Hauptlager 2 und dem entgegengesetzten Ende des Arbeitszylinders 4 ausgebildet.
1. Betätigungsanordnung für bewegliche Teile an Fahrzeugen, speziell für Heckdeckel,
Heckklappen, Verdeck-Abdeckungen od. dgl., umfassend zumindest ein am Fahrzeug befestigtes
Hauptlager (2), ein Drehgelenk (3) und einen mit dem beweglichen Teil verbundenen,
um das Drehgelenk (3) im Hauptlager (2) schwenkbar gelagerten und mit dem beweglichen
Teil verbundenen Hebel (1), sowie ein am Hebel (1) mit einem Ende angekoppeltes Antriebsmittel
(4) zur Einleitung eines Drehmoments, wobei vom Hauptlager (2) eine zug- und druckfeste
Verlängerung (5) ausgeht, an welcher das entgegengesetzte Ende des Antriebsmittels
(4) angreift, dadurch gekennzeichnet, daß allein das Hauptlager (2) am Fahrzeug befestigt ist.
2. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerung (5) einstückig mit dem Hauptlager (2) ausgeführt ist.
3. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerung (5) als separater Teil ausgeführt und mit dem Hauptlager (2) verbunden
ist.
4. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerung (5) in Form einer auf beiden Seiten parallel zum Antriebsmittel
(4) verlaufenden Spange zwischen dem Hauptlager (2) und dem entgegengesetzten Ende
des Antriebsmittels (4) ausgebildet ist.
5. Betätigungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsmittel (4) als vorzugsweise hydraulischer Arbeitszylinder. ausgeführt
ist.
6. Betätigungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Arbeitszylinders (4) mit dem Hebel (1) und die Kolbenstange (4a) mit
der Verlängerung (5) verbunden ist.
7. Fahrzeug mit einer Karosserie und zumindest einem damit schwenkbar verbundenen beweglichen
Teil, insbesonders einem Heckdeckel, einer Heckklappe, Verdeck-Abdeckungen od. dgl.,
welcher bewegliche Teil mittels einer Betätigungsanordnung automatisch verschwenkbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgeführt ist.