[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen gepulsten Sonnensimulator, speziell einen
Sonnensimulator, der zur Vermessung von Solarzellen wie Single-Junction-Solarzellen
und Multi-Junction-Solarzellen einsetzbar ist.
[0002] Sonnensimulatoren dienen dazu, das natürliche Sonnenlicht zu simulieren, um die Auswirkungen
des Sonnenlichts auf bestimmte zu bestrahlende Objekte auch unter Laborbedingungen
untersuchen zu können. Eine spezielle Anwendung ist die Untersuchung der Leistungsfähigkeit
von Solarzellen.
[0003] Sonnensimulatoren sind beispielsweise aus US 4,641,227 bekannt. Dort wird durch eine
geeignete Anordnung und Filterung von zwei unabhängigen Strahungsquellen und eine
anschließende Überlagerung der von diesen Strahlungsquellen ausgehenden Strahlungen
eine Simulation des Sonnenlichts realisiert. Als Strahlungsquellen dienen hier jedoch
keine gepulsten Strahlungsquellen. Um diese Strahlungsquellen sind bündelnde Parabolspiegel
mit einem Abstand so angeordnet, dass die Strahlungsquellen sich jeweils im Fokus
der Parabolspiegel befinden, um die Strahlung in Richtung des zu bestrahlenden Zieles
zu bündeln.
[0004] DE 201 03 645 beschreibt einen gepulsten Sonnensimulator mit verschiebbarem Filter,
wobei das Spektrum einer Blitzlichtlampe durch geeignete, verschiebbare Filter an
das Spektrum der Sonne angepasst wird.
[0005] EP 1 139 016 beschreibt einen gepulsten Sonnensimulator, bei dem mit Hilfe von ebenen
Spiegelelementen, die von einer gepulsten Strahlungsquelle beabstandet angeordnet
sind, und zwar in der Regel parabelförmig, wobei wiederum die Strahlungsquelle im
Fokus angeordnet ist, wodurch eine verbesserte Ausleuchtung des zu bestrahlenden Zieles
garantiert werden soll. Das Spektrum der von den Spiegelelementen reflektierten Strahlenbündel
kann auch mit Hilfe von Filtern geeignet angepasst werden, um eine zusätzliche Bestrahlung
des Zieles in einem gewünschten Wellenlängenbereich zu erzielen.
[0006] All diese Möglichkeiten aus dem Stand der Technik geben jedoch keinen Hinweis, wie
eine verbesserte Homogenität der Bestrahlung des zu bestrahlenden Zieles erzielt werden
kann.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer verbesserten Sonnensimulator-Anordnung,
insbesondere mit verbesserter Homogenität. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale
des Anspruchs 1.
[0008] Der erfindungsgemäße Sonnensimulator, weist folgendes auf:
- eine gepulste Strahlungsquelle zur Erzeugung einer elektromagnetischen Strahlung,
- mindestens ein im Bereich der Strahlungsquelle angeordneten Spiegelelement, welches
Anteile der Strahlung der Strahlungsquelle im wesentlichen in Richtung der Abstrahlrichtung
des Sonnensimulators reflektiert. Das Spiegelelement kann dabei insbesondere senkrecht
zur Abstrahlrichtung angeordnet sein.
Gemäß der Erfindung ist nun vorgesehen, dass
- das mindestens eine Spiegelelement unmittelbar an die Strahlungsquelle angrenzend
angeordnet ist,
- das mindestens eine Spiegelelement zumindest teilweise metallisch ausgebildet ist
und
- zumindest ein Teil der Zündspannung der gepulsten Strahlungsquelle an das Spiegelelement
angelegt ist.
[0009] Im Gegensatz zum eingangs genannten Stand der Technik ist also im Fall der vorliegenden
Erfindung das Spiegelelement nicht von der Strahlungsquelle beabstandet angeordnet,
sondern das Spiegelelement liegt direkt an der Strahlungsquelle an. Es kann insbesondere
eine Strahlungsquelle mit einer spektralen Breite und/oder einer spektralen Intensitätsverteilung
verwendet werden, die weitgehend der spektralen Breite und/oder der spektralen Intensitätsverteilung
des Sonnenlichts entspricht.
[0010] Wird nun wie im Fall der vorliegenden Erfindung das Spiegelelement zumindest teilweise
metallisch ausgebildet, dann kann eine Spannung an das Spiegelelement angelegt werden.
Es kann dabei insbesondere eine Unterbaugruppe oder ein konstruktives Unterelement
des Spiegelelements wie beispielsweise ein Rahmen, eine Halterung oder die Spiegelfläche
teilweise oder ganz metallisch ausgebildet sein. Die angelegte Spannung unterstützt
die gepulste Zündung der Strahlungsquelle und verhilft dabei zu einer homogeneren
Zündung der Strahlungsquelle. Üblicherweise werden als Strahlungsquellen gasgefüllte
Röhren verwendet, an die über geeignet angeordnete Elektroden eine Zündspannung angelegt
wird. Alternativ zu einer speziell für die Zündung verwendeten Zündspannung oder zusätzlich
zu dieser Zündspannung kann eine konstante Spannung an die Enden der gasgefüllten
Röhre angelegt werden. Bei solchen Strahlungsquellen pflanzt sich beim Zünden eine
Leuchtentladung von einer Elektrode durch die Röhre zur anderen Elektrode fort. Dieser
Vorgang führt zu einer inhomogenen Strahlungswirkung. Das zusätzliche Anlegen einer
Spannung an das direkt an der Strahlungsquelle anliegende Spiegelelement führt zu
einem deutlich schnelleren und homogeneren Zünden der Strahlungsquelle. Hierbei ist
das unmittelbare Anliegen des Spiegelelements an der Strahlungsquelle entscheidend,
da nur dann eine möglichst gute Wirkung beim Zünden und damit eine möglichst gute
Homogenität erzielt werden kann.
[0011] Zusätzlich bewirkt das Spiegelelement eine Reflexion von Strahlungsanteilen der Strahlungsquelle,
die entgegengesetzt der gewünschten Abstrahlrichtung des Sonnensimulators ausgestrahlt
werden. Damit wird einerseits der Wirkungsgrad der Strahlungsquelle erhöht, es wird
also insgesamt weniger Energie benötigt. Außerdem kann dadurch die Strahlungsquelle
mit geringerer Leistung betrieben werden, was zur Folge hat, dass das Maximum des
Abstrahlungsspektrums in den Infrarot-Bereich wandert. Dies ist gerade ein erwünschter
und vorteilhafter Effekt, da übliche Sonnensimulatoren gerade im Infrarot-Bereich
eine im Vergleich zum Sonnenspektrum zu geringe Strahlungsintensität aufweisen. Auch
wird durch die Reflexionswirkung der Spiegelelemente in Richtung der Abstrahlrichtung
des Sonnensimulators die Homogenität der Abstrahlung vorteilhaft verbessert.
[0012] Eine erste Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass das mindestens
eine Spiegelelement planar ausgebildet ist. Gerade hierdurch kann eine sehr homogene
Ausleuchtung des zu bestrahlenden Zieles erzielt werden.
[0013] Weiterhin kann vorgesehen werden, dass das mindestens eine Spiegelelement, speziell
die Spiegelfläche des Spiegelelements, ein Material oder eine Beschichtung aufweist,
welche bzw. welches derart ausgebildet ist, dass die Reflexionswirkung des Spiegelelements
im Infrarot-Bereich deutlich höher ist als im UV-Bereich. Insbesondere ist hierfür
ein hochreflektierendes Material oder eine hochreflektierende Beschichtung geeignet,
welches bzw. welche im Infrarot-Bereich eine Reflexionswirkung größer als 60 %, bevorzugt
größer als 70 %, idealerweise größer als 90 % aufweist. Somit kann auch durch die
geeignete Wahl des Materials oder der Beschichtung des Spiegelelements das resultierende
Spektrum in der gewünschten Weise beeinflusst werden, nämlich hin zu einer Verstärkung
der Intensität im Infrarot-Bereich. Insbesondere kann dabei vorgesehen werden, dass
das mindestens eine Spiegelelement teilweise oder ganz aus Gold besteht oder eine
Beschichtung aufweist, die aus Gold oder einer goldhaltigen Legierung besteht. Es
kann aber auch vorgesehen werden, dass das mindestens eine Spiegelelement eine Metallschicht
mit einer Oxidschicht aufweist, insbesondere ein Leichtmetall, beispielsweise Aluminium.
Es kann diese Metallschicht aber auch mit einer geeigneten Beschichtung wie vorstehend
beschrieben beschichtet sein, die die gewünschte Reflexionswirkung aufweist. Alternativ
kann aber auch das Spiegelelement eine Halbleiterschicht, beispielsweise Silizium,
mit einer Oxidschicht aufweisen, wobei die Oxidschicht auch noch mit einer weiteren
Beschichtung, beispielsweise aus Metall, insbesondere aus Aluminium, versehen sein
kann. Die Halbleiter-Oxidschicht kann insbesondere als thermische Oxidschicht ausgebildet
sein, wie sie in einem thermischen Oxidationsprozess erzeugt wird. Man erhält dadurch
eine praktisch einkristalline Halbleiter-Oxidschicht, die eine sehr genau definierte
Grenzfläche zum angrenzenden Halbleitermaterial aufweist. Auf die Oxidschicht kann
dann eine Metallschicht beispielsweise durch Aufdampfen aufgebracht werden.
[0014] Es zeigt sich, dass sowohl Metalle wie Gold als auch Metalle mit Oxidschichten wie
insbesondere Leichtmetalle und auch Halbleiter mit Oxidschichten sehr gute Reflexionseigenschaften
gerade im Infrarot-Bereich aufweisen. Gerade diese Materialien können also im Rahmen
der vorliegenden Erfindung vorteilhaft eingesetzt werden.
[0015] Eine weitere Verbesserung der Homogenität der Abstrahlung des Sonnensimulators kann
dadurch erzielt werden, dass die Strahlungsquelle in ihrer Längsausdehnung gekrümmt
ausgebildet ist. Durch eine gerade Ausdehnung der Strahlungsquelle, wie sie beispielsweise
die EP 1 139 016 vorsieht, kann eine ausreichende Homogenität nicht erzielt werden.
Dabei kann insbesondere vorgesehen werden, dass die Strahlungsquelle ringförmig oder
schneckenförmig ausgebildet ist.
[0016] Die Homogenität der Abstrahlung kann sogar noch weiter dadurch erhöht werden, dass
die Strahlungsquelle von einem Gehäuse umgeben wird, welches in Abstrahlrichtung im
Wandbereich mehrere hintereinander angeordnete Blendenelemente aufweist. Diese Blendenelemente
fangen diejenigen Strahlungsanteile der Strahlungsquelle ab, die nicht direkt oder
nicht überwiegend in Richtung der Abstrahlrichtung abgestrahlt werden. Diese Blendenelemente
können bevorzugt zusätzlich mit einer gering reflektierenden Beschichtung überzogen
oder aus einem gering reflektierenden Material hergestellt werden, um Streustrahlung
weitgehend zu unterbinden.
[0017] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Strahlungsquelle
und/oder das Spiegelelement über Halterungen mit einer Trägerplatte aus Granit verbunden
ist. Die Oberfläche der Trägerplatte ist dabei entweder glatt poliert oder mikroskopisch
aufgeraut, um eine verringerte Reflexionswirkung aufzuweisen. Eine solche Granitplatte
hat sich als ideale Trägerplatte erwiesen, die eine hohe Stabilität, insbesondere
auch eine hohe Temperaturstabilität aufweist, andererseits auch die erforderliche
Stabilität und Isolationswirkung gegenüber den hohen Spannungen, die über die Halterungen
und leitenden Zuführungen an der Strahlungsquelle und/oder dem mindestens einen Spiegelelement
anliegen.
[0018] Insbesondere kann die Strahlungsquelle als Xenon-Blitzlichtlampe ausgebildet sein.
Es können weiter, wie grundsätzlich aus der DE 201 03 645 bekannt, zusätzliche Filtermittel
vorgesehen werden, um das Spektrum des Sonnensimulators noch weiter in gewünschter
Weise zu beeinflussen. Um das in der Bestrahlungsebene auftreffende Spektrum der Strahlung
noch weiter variieren zu können, kann vorgesehen werden, dass mindestens zwei Filter
im wesentlichen senkrecht zur Abstrahlrichtung verschiebbar angeordnet sind, wobei
die Filter derart ausgebildet sind, dass sie jeweils entweder gleiche oder unterschiedliche
Anteile der Strahlung unterdrücken. Damit ergibt sich als Gesamtspektrum nun eine
Überlagerung der Strahlungsanteile, die kein Filter passiert haben, der Strahlungsanteile,
die das erste Filter passiert haben und der Strahlungsanteile, die das zweite Filter
oder gar noch weitere Filter passiert haben. Wenn die Filter so angeordnet sind, dass
sie übereinander geschoben werden können, ergeben sich zusätzlich auch noch Strahlungsanteile,
die zuerst ein erstes und dann ein zweites Filter oder gar noch weitere Filter passiert
haben.
[0019] Für eine spezielle Verwendung des Sonnensimulators zur Vermessung von Solarzellen
kann vorgesehen werden, dass in einer Bestrahlungsebene zu vermessende Solarzellen
angeordnet sind, wobei in der Bestrahlungsebene außerdem zusätzliche Referenz-Solarzellen
für Vergleichsmessungen angeordnet werden können. Damit wirkt auf die Referenz-Solarzellen
in jedem Fall die gleiche Strahlung wie auf die zu vermessenden Solarzellen. Es können
dann beispielsweise die zu vermessenden Solarzellen derart ausgebildet sein, dass
mindestens eine erste Solarzellenschicht über einer zweiten Solarzellenschicht angeordnet
ist, wobei die Solarzellenschichten ein unterschiedliches Absorptionsverhalten aufweisen.
Solche Solarzellen sind auch als Multi-Junction-Solarzellen bekannt. Die Referenz-Solarzellen
werden dann zur Garantie einer möglichst eindeutigen Referenzmessung durch mindestens
eine erste Referenz-Solarzellenschicht mit einem Absorptionsverhalten, das der mindestens
einen ersten Solarzellenschicht entspricht sowie durch mindestens eine zweite, der
ersten Referenz-Solarzellenschicht benachbarte Referenz-Solarzellenschicht, deren
Absorptionsverhalten der zweiten Solarzellenschicht entspricht, gebildet, wobei der
zweiten Referenz-Solarzellenschicht ein Filter vorgeschaltet ist, das dem Absorptionsverhalten
der ersten Solarzellenschicht entspricht. Analoges gilt für mögliche weitere Solarzellenschichten.
Die Referenz-Solarzellenschichten sind damit unabhängig voneinander, aber sie simulieren
dennoch die Gegebenheiten innerhalb der übereinander angeordneten Solarzellenschichten,
die es zu vermessen gilt. Die Anordnung kann natürlich auch zur Vermessung von Single-Junction-Solarzellen,
ebenfalls bevorzugt mit Hilfe von Referenz-Solarzellen, verwendet werden.
[0020] Ein spezielles Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 3 erläutert.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1:
- Sonnensimulator nach der vorliegenden Erfindung
- Fig. 2:
- Vergrößerte Detaildarstellung der Strahlungsquelle des erfindungsgemäßen Sonnensimulators
- Fig. 3:
- Schematische Darstellung eines Querschnittes durch die Strahlungsquelle nach Fig.
2
- Fig. 4:
- Sonnensimulator nach Fig. 1 mit zusätzlichen, verschiebbaren Filtern
- Fig. 5:
- Sonnensimulator nach Fig. 1 mit korrekter Darstellung der Strahlungsquelle
[0022] In Fig. 1 ist schematisch ein Sonnensimulator nach der vorliegenden Erfindung dargestellt,
der eine Strahlungsquelle 1 in Form einer Xenon-Blitzlichtlampe aufweist, an die unmittelbar
ein oder mehrere Spiegelelemente 7 angrenzen. Dies ist in Fig. 2 und 3 nochmals deutlicher
dargestellt. Die Spiegelelemente 7 liegen direkt an dem Röhrenkörper der Xenon-Blitzlichtlampe
1 an. Wie die Figuren zeigen, ist die Blitzlichtlampe schneckenförmig ausgebildet,
um eine möglichst homogene Abstrahlung zu erzielen. Die Zahl und Form der Spiegelelemente
7 kann so angepasst werden, dass möglichst über die gesamte Längserstreckung der Blitzlichtlampe
1 Spiegelelemente 7 unmittelbar an deren Röhrenkörper anliegen. In Fig. 2 ist dies
exemplarisch für zwei Spiegelelemente 7 dargestellt. Diese können insbesondere über
entsprechende Halterungen 6 wie beispielsweise Klemmhalterungen mit dem Röhrenkörper
der Blitzlichtlampe 1 verbunden sein, wobei diese Halterungen vorzugsweise metallisch
ausgebildet sind. Die Halterungen 6 sollen hier als Teil der Spiegelelemente 7 verstanden
werden. Die Spiegelelemente 7 bestehen aus Aluminium und weisen eine Gold-Beschichtung
auf. Die Spiegelelemente 7 können aber auch vollständig aus Gold bestehen. Es kann
aber auch vorgesehen werden, dass das Spiegelelement 7 eine Metallschicht mit einer
Oxidschicht aufweist, beispielsweise Aluminium. Alternativ kann aber auch das Spiegelelement
eine Halbleiterschicht, beispielsweise Silizium, mit einer Oxidschicht aufweisen,
wobei die Oxidschicht auch noch mit einer weiteren Beschichtung, beispielsweise aus
Aluminium, versehen sein kann. Die Halbleiter-Oxidschicht kann als thermische Oxidschicht
ausgebildet sein, wie sie in einem thermischen Oxidationsprozess erzeugt wird. Auf
die Oxidschicht kann dann die Aluminiumschicht durch Aufdampfen aufgebracht werden.
Im folgenden soll von einem Spiegelelement 7 aus Aluminium mit einer Goldbeschichtung
ausgegangen werden.
[0023] In Fig. 1 ist die Strahlungsquelle 1 samt Spiegelelement 7 lediglich zur Vereinfachung
der Darstellung in der Papierebene dargestellt. Tatsächlich ist die Strahlungsquelle
1 wie auch das Spiegelelement 7 in einer Ebene senkrecht zur Abstrahlrichtung 10 des
Sonnensimulators angeordnet. Die tatsächliche Anordnung der Strahlungsquelle 1 und
des Spiegelelements 7 ist in Fig. 5 dargestellt.
[0024] Wie Fig. 1 weiter zeigt, liegt an Elektroden an den Enden der Blitzlichtlampe 1 eine
konstante Spannung an, die von einer Spannungsquelle 8 erzeugt wird. Diese Spannung
ist so ausgelegt, dass sie nicht zum Zünden der Blitzlichtlampe 1 ausreicht, sie liegt
also unter der Zündspannung. Typischerweise können durch die Spannungsquelle 8 einige
Kilovolt erzeugt werden. Bevorzugt liegt die konstante Spannung zwischen 600 V und
1000 V, insbesondere bei etwa 800 V. Weiterhin wird an die Spiegelelemente 7 und/oder
die Halterungen 6 ein Hochspannungspotential als Zündspannung angelegt, wie die Fig.
1 und 2 zeigen. Das an den Spiegelelementen 7 und/oder den Halterungen 6 anliegende
Hochspannungspotential kann beispielsweise über Hochspannungsquelle 9 wie beispielsweise
eine Zündspule erzeugt werden und beträgt typischerweise einige zehn Kilovolt, bevorzugt
zwischen 10 kV und 20 kV, insbesondere etwa 15 kV. Durch diese Zündspannung kann nun
eine gepulste Entladung in der Blitzlichtlampe 1 erzeugt werden. Die Zündspannung
erzeugt letztlich lediglich ein elektrisches Feld im Bereich des Röhrenkörpers der
Blitzlichtlampe 1, es fließt jedoch praktisch kein Strom, da die Spiegelelemente 7
und/oder die Halterungen 6 durch den Röhrenkörper der Blitzlichtlampe 1 isoliert sind.
[0025] Wie bereits erläutert verbessert die spezielle Art der Anordnung der Spiegelelemente
7 unmittelbar angrenzend, also unmittelbar anliegend an den Röhrenkörper der Blitzlichtlampe
1 die Homogenität der Abstrahlung, einerseits durch die Reflexionswirkung der Spiegelelemente
7 (siehe Fig. 2), die durch die Goldbeschichtung vorteilhaft vor allem im Infrarot-Bereich
stattfindet, andererseits durch die Wirkung der Spiegelelemente 7 und/oder der Halterungen
6 als Hochspannungs-Elektroden, die beim Zündvorgang die Homogenität der Entladung
in der Blitzlichtlampe 1 garantieren.
[0026] Fig. 1 zeigt weiterhin, dass die Blitzlichtlampe 1 und die Spiegelelemente 7 über
Halterungen 11 mit einer Granit-Trägerplatte 4 verbunden sind. Diese Trägerplatte
weist die bereits eingangs genannten Vorteile auf. Weiterhin ist die Anordnung auch
Blitzlichtlampe 1 und Spiegelelementen 7 von einem Gehäuse 2 umgeben, welches in Richtung
der Abstrahlrichtung 10 des Sonnensimulators im Wandbereich mehrere nacheinander angeordnete
Blendenelemente 3 aufweist. Wird das Gehäuse beispielsweise zylindrisch ausgebildet,
so werden die Blendenelemente 3 als nacheinander angeordnete, konzentrische Ringe
ausgebildet. Weiterhin sind zumindest die Blendenelemente 3, idealerweise aber auch
der gesamte Innenbereich des Gehäuses 2, mit einer gering reflektierenden Beschichtung
versehen oder aus einem gering reflektierenden Material hergestellt, also einem Material,
das Streustrahlung nicht reflektiert, sondern idealerweise weitgehend absorbiert.
Damit wird erreicht, dass der Sonnensimulator weitgehend wie ein schwarzer Körper
bzw. wie ein Hohlraumstrahler strahlt.
[0027] Der vorliegende Sonnensimulator kann auch entsprechend der Fig. 4 weitergebildet
werden, indem senkrecht zur Abstrahlungsrichtung 10 verschiebbare Filter 5 angeordnet
sind, die bevorzugt auch übereinander geschoben werden können, wie durch die gestrichelten
Linien in Fig. 4 angedeutet. Solche verschiebbaren Filter sind grundsätzlich aus DE
201 03 645 bekannt. Die Filter 5 können entweder gleiche oder unterschiedliche Anteile
der elektromagnetischen Strahlung der Blitzlichtlampe 1 unterdrücken, wie bereits
eingangs dargestellt wurde. Die Filter 5 bestehen beispielsweise aus Quarzglas, wie
z.B. Herasil® .
1. Sonnensimulator, aufweisend
- eine gepulste Strahlungsquelle (1) zur Erzeugung einer elektromagnetischen Strahlung,
- mindestens ein im Bereich der Strahlungsquelle angeordneten Spiegelelement (7),
welches Anteile der Strahlung der Strahlungsquelle (1) im wesentlichen in Richtung
der Abstrahlrichtung (10) des Sonnensimulators reflektiert,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das mindestens eine Spiegelelement (7) unmittelbar an die Strahlungsquelle (1) angrenzend
angeordnet ist,
- das mindestens eine Spiegelelement (7) zumindest teilweise metallisch ausgebildet
ist und
- zumindest ein Teil der Zündspannung der gepulsten Strahlungsquelle an das Spiegelelement
(7) angelegt ist.
2. Sonnensimulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Spiegelelement (7) planar ausgebildet ist.
3. Sonnensimulator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Spiegelelement (7) ein Material oder eine Beschichtung aufweist,
derart ausgebildet, dass die Reflexionswirkung des Spiegelelements (7) im Infrarot-Bereich
deutlich höher ist als im UV-Bereich.
4. Sonnensimulator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Spiegelelement (7) eine Beschichtung aufweist, die aus Gold oder
einer goldhaltigen Legierung zumindest Teile des Spiegelelements (7) aus Gold bestehen.
5. Sonnensimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Spiegelelement (7) eine Halbleiterschicht mit einer Oxidschicht,
insbesondere Silizium, oder eine Metallschicht mit einer Oxidschicht, insbesondere
ein Leichtmetall aufweist.
6. Sonnensimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsquelle (1) in ihrer Längsausdehnung gekrümmt ausgebildet ist.
7. Sonnensimulator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsquelle (1) ringförmig oder schneckenförmig ausgebildet ist.
8. Sonnensimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsquelle (1) von einem Gehäuse (2) umgeben ist, welches in Abstrahlrichtung
(10) im Wandbereich mehrere hintereinander angeordnete Blendenelemente (3) aufweist.
9. Sonnensimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsquelle (1) und/oder das Spiegelelement (7) über Halterungen (11) mit
einer Trägerplatte (4) aus Granit verbunden ist.