[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden von Artikelgruppen aus einer jeweils
vorbestimmten Anzahl von Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie in einer Packeinrichtung,
wobei die Artikel von einer Herstellungseinrichtung mittels eines Fördermittels zur
Packeinrichtung transportiert werden.
[0002] Aus DE-OS 1 632 205, die der US-3,603,445 entspricht, sind verschiedene Verfahren
und Vorrichtungen bekannt, mittels denen Blöcke von Zigaretten aus einer fortlaufenden
Folge von Zigaretten zusammenstellbar sind und in entsprechenden Taschen eines Taschenförderers
überführbar sind. Zur Bildung von Blöcken von Zigaretten werden fortlaufende Folgen
von Zigaretten lückenlos entnommen.
[0003] Ferner ist aus EP-B-0 764 582 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bilden und Überführen
von Zigarettengruppen in einer Verpackungsmaschine mit mehreren Verpackungslinien
bekannt.
[0004] Als weiterer Stand der Technik ist in EP-A-0 602 638 ein Herstellungsverfahren für
Tabakartikel bekannt mit einer Produktionslinie, die eine Herstellungsmaschine für
die Artikel und eine Blockbildungsmaschine zur Bildung von Artikelgruppen mit einer
vorbestimmten Anzahl an Artikeln umfaßt. Die Artikel werden von der Herstellungsmaschine
zur Gruppenbildungsmaschine mittels einer Fördereinrichtung gefördert, wobei eine
Transfereinrichtung vorgesehen ist, die eine ununterbrochene und fortlaufende Folge
an Artikeln zusammenstellt, wobei in der Packungseinrichtung eine Gruppe mit einer
vorbestimmten Anzahl an Artikeln bspw. in einer Tasche angeordnet wird.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
die Qualitätssicherung bei der Bildung von Artikelgruppen mit Artikeln der tabakverarbeitenden
Industrie zu verbessern, wobei es möglich sein soll, die Bildung der Artikelgruppen
zu beeinflussen.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Bilden von Artikelgruppen aus jeweils
einer vorbestimmten Anzahl von Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere
Zigaretten, in einer Packeinrichtung, wobei die Artikel von einer Herstellungseinrichtung
mittels eines Fördermittels zur Packeinrichtung transportiert werden, das dadurch
weitergebildet wird, daß zu jedem Artikel wenigstens ein Merkmal erfaßt wird.
[0007] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, daß zu jedem Artikel ein artikelspezifisches
Merkmal ermittelt wird, so daß bei der Blockbildung der Artikel, insbesondere der
Zigaretten, die Zusammensetzung der Artikelgruppe hinsichtlich es artikelspezifischen
Merkmals bekannt ist. Beispielsweise wird als artikelspezifisches Merkmal der Kondensat-
und/oder der Nikotingehalt einer Zigarette erfaßt. Auf der Grundlage dieser Merkmalswerte
wird das Qualitätsmanagement verbessert, da langfristig die Produktion von Zigaretten
und von fertiggestellten Zigarettenpackungen überwacht wird und so Aussagen über den
Herstellungsprozeß bzw. die Herstellungsmaschinen sowie Angaben zu den gebildeten
Artikelgruppen möglich sind. Da bspw. der Kondensatgehalt oder Nikotingehalt von Zigaretten
variieren können, ist es erfindungsgemäß möglich, festzustellen, ob der Gesamt-Kondensatgehalt
bzw. Gesamt-Nikotingehalt einer Artikelpackung bzw. - gruppe (im Mittel) über eine
Produktionszeit konstant bleibt oder variiert.
[0008] Bevorzugterweise wird das wenigstens eine Merkmal während der Herstellung und/oder
während der Förderung des Artikels erfaßt.
[0009] Insbesondere werden als Merkmale der Artikel die geometrischen Maße und/oder chemische
und/oder physikalische Eigenschaften erfaßt. Diese meßbaren Merkmale der Artikel sind
artikelspezifisch bzw. charakteristisch und können sich von Artikel zu Artikel unterscheiden.
Unter geometrischen Maßen werden Insbesondere die Länge und die Breite sowie das Volumen
des Artikels verstanden. Chemische Eigenschaften können bspw. der Kondensatgehalt
bzw. der Nikotingehalt einer Zigarette sein, da der Gehalt dieser Stoffe entscheidend
ist für den Geschmack und die gesundheitlichen Wirkungen auf eine rauchende Person.
Als physikalische Eigenschaft eines Artikels der tabakverarbeitenden Industrie kann
bspw. der Ventilationsgrad einer Zigarette sein.
[0010] Mittels dieser artikelspezifischen Parameter lassen sich sowohl allgemein als auch
gezielt Aussagen über die hergestellten und zu verpackenden Artikel, insbesondere
Zigaretten, machen.
[0011] Im Rahmen der Erfindung bedeutet die Erfassung eines Merkmals auch die entsprechende
Zuordnung der Artikelparameter zu dem jeweiligen 0rt des Artikels nach der Erfassung
des Merkmals. Somit wird ermöglicht, daß exakt angegeben werden kann, welche Zigaretten
zu einer Zigarettengruppe in einer Tasche angeordnet werden, so daß leicht nachvollziehbar
ist, in welcher Packung bzw. Zigarettengruppe sich eine fehlerhafte Zigarette befindet.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß wenigstens
ein Kennwert für jede Artikelgruppe aus den Merkmalen der Artikel gebildet wird. Der
gebildete Kennwert ist spezifisch und charakteristisch für die jeweilige gebildete
Artikelgruppe, so daß für jede gebildete Artikelgruppe bspw. der Gesamt-Nikotingehalt
sämtlicher Artikel ermittelt werden kann.
[0013] Insbesondere wird als Kennwert der Mittelwert von den Merkmalen der Artikel in einer
Artikelgruppe ermittelt.
[0014] Wird bspw. festgestellt, daß ein Artikel eine Merkmalsnorm nicht erfüllt, d.h. daß
z.B. der Nikotingehalt über dem gesetzlich festgesetzten Wert liegt oder daß eine
Zigarette zu kurz ist, so ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß ein Artikel in Abhängigkeit
seines wenigstens einen Merkmals vor der Bildung einer Artikelgruppe entfernt wird.
Dadurch wird gewährleistet, daß die Zusammensetzung einer Artikelgruppe gezielt beeinflußt
wird, so daß sowohl die Artikelgruppe als auch jeder Artikel bestimmten Qualitäts-
bzw. Auswahlkriterien genügt. Soll bspw. der Gesamt-Nikotingehalt einer Artikelgruppe
nicht überschritten werden, so,ist es im Rahmen der Erfindung möglich, daß die letzten
einzubringenden Artikel, die einen erhöhten Nikotingehalt aufweisen und zu einer Überschreitung
des gesamten Nikotingehalts sämtlicher Artikel bzw. Zigaretten der Artikel führen
würden, entfernt werden und andere nachfolgende oder bereitgestellte Artikel mit einem
niedrigeren Nikotingehalt der zu bildenden Artikelgruppe zugeordnet werden.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung wird eine Artikelgruppe in Abhängigkeit der
Gesamtheit der Merkmale der Artikel und/oder in Abhängigkeit des Kennwerts entfernt.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es, daß nach der Gruppenbildung eine Artikelgruppe
dem weiteren Produktionsprozeß entnommen wird, wenn diese Artikelgruppe bestimmten
Auswahl- bzw. Gütekriterien nicht genügt: Hierdurch gelangen nur solche Zigarettenpakkungen
auf den Markt, die qualitativen und/oder bzw. gesetzlichen Normen genau genügen. Ferner
ist es von Vorteil, wenn die Merkmale der Artikel und/oder die Kennwerte der Artikelgruppen
gespeichert werden. Damit wird ein Bestand an Daten bzw. eine Datenbank über die hergestellten
und verpackten Artikel geschaffen, die es erlaubt, über einen längeren Zeitraum die
Qualität der hergestellten Artikel oder Gruppen zu überwachen.
[0016] Hierzu ist vorgesehen, daß die Merkmale der Artikel und/oder die Kennwerte der Artikelgruppen
mittels einer, insbesondere zentralen, Rechnereinheit verwaltet werden.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch
beschrieben, auf die im übrigen bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
- Fig. 2
- eine weitere Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
[0018] In den Zeichnungen sind gleiche bzw. gleichartige Elemente und Teile mit denselben
Bezugsziffern versehen, so daß von einer erneuten Vorstellung jeweils abgesehen wird.
[0019] In Fig. 1 ist in einer Prinzipdarstellung eine Anordnung gezeigt, mittels der das
erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist. In einer Herstellungsmaschine 10 z.B.
Zigarettenherstellungsmaschine, werden Zigaretten 15 hergestellt, die von der Herstellungsmaschine
10 an eine Fördereinrichtung 12 abgegeben werden. Die Zigaretten 15 werden von der
Herstellungsmaschine zu einer Packmaschine 20 transportiert und von dieser in eine
Tasche oder in sonstiges Behältnis eingelegt, so daß Zigarettenpackungen 25 mit einer
vorbestimmten Anzahl an Zigaretten die Zigarettenpackmaschine verlassen. In nachfolgenden,
nicht dargestellten Schritten werden mehrere Zigarettenpackungen zu einem Gebinde
zusammengefaßt.
[0020] Während der Herstellung der Zigaretten 15 in der Herstellungsmaschine 10 werden fortlaufend
zu jeder Zigarette ein Merkmal ermittelt. Beispielsweise können als Merkmal die Länge
bzw. Breite der Zigarette ermittelt werden. Darüber hinaus können mittels Prüfeinrichtungen
auch physikalische Eigenschaften, wie z.B. de,r Ventilationsgrad der Zigarette oder
chemische Eigenschaften der Zigarette erfaßt werden. In einer alternativen Ausführung
können mehrere Merkmale zu einer Zigarette ermittelt werden.
[0021] Die ermittelten Merkmale werden an eine Rechnereinheit 40 weitergeleitet, wobei die
Rechnereinheit 40 mit der Fördereinrichtung 12 synchronisierbar ist, so daß zu jeder
Zigarette 15 auf der Fördereinrichtung 12 der 0rt der Zigarette und das jeweilige
Merkmal bzw. die jeweiligen Merkmale eindeutig zueinander zugeordnet werden bzw. eineindeutig
korrelieren. Wenn mehrere Merkmale zu einer Zigarette festgestellt werden, so kann
ein sogen. Merkmalsvektor mittels der Rechnereinheit 40 der entsprechenden Zigarette
auf der Fördereinrichtung zugeordnet werden.
[0022] Anhand der von der Herstellungsmaschine 10 übergebenen Merkmale x
i-1, x
i, x
i+1 für die (i-1)-, i-, (i+1) - te Zigarette (i = 2, 3, 4, ...) wird die Zusammensetzung
der Packungen 25 mit jeweils einer vorbestimmten Anzahl an Zigaretten aus dem kontinuierlich
zugeführten Zigarettenstrom ermittelt. Eine übliche Zigarettenpackung hat eine Anzahl
von 20 Zigaretten. Infolge der festgestellten Merkmale der einzelnen Zigaretten wird
eine genaue Kenntnis der Zigaretten in einer Packung erreicht. Anschließend können
statistische Auswertungen erfolgen, so daß Qualitätsaussagen über den Herstellungsprozeß
bzw. die Qualität der Zigaretten gemacht werden kann.
[0023] In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch
gezeigt. Während des Transportes der Zigaretten 15 auf der Fördereinrichtung 12 wird
anhand der von der Herstellungsmaschine 10 ermittelten Merkmale von der Rechnereinheit
40 geprüft, ob eine Zigarette fehlerhaft ist. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine als fehlerhaft festgestellte und markierte Zigarette mit dem Bezugszeichen
16 versehen.
[0024] Bevor die zugeförderten Zigaretten 15 mittels der Packmaschine zu einer Zigarettenpackung
zusammengestellt werden, durchlaufen die Zigaretten eine Auswerfeinrichtung 30 und
eine Verdichteinrichtung 35. Durch die Auswerfeinrichtung 30 aus dem zugeförderten
Zigarettenstrom 15 wird die fehlerhafte Zigarette 16 entfernt. Um die entstandene
Lücke im Zigarettenstrom aufzufüllen, wird mittels der Verdichteinrichtung 35 die
Lücke geschlossen. Dies kann bspw. dadurch erfolgen, daß die der entstandenen Lücke
nachgeordneten Zigaretten verlagert werden oder eine Zigarette aus einem Vorrat der
Verdichteinrichtung 35 eingefügt wird.
[0025] Mittels des dargestellten Ausführungsbeispiels werden die Zigaretten erfaßt und entfernt,
die vorbestimmten, z.B. gesetzlichen Normbereichen bzw. Qualitätskriterien nicht genügen.
In einer weiteren Variante ist es möglich, daß in der Zigarettenpackmaschine 20 Gruppen
von Zigaretten zusammengestellt werden, die in der Gesamtsumme eines Merkmals bzw.
im Mittelwert eines Merkmals den gesetzten Kriterien genügen. Bspw. kann mittels der
Rechnereinheit 40 ermittelt werden, ob eine aufeinanderfolgende Reihe an Zigaretten,
die zu einer Packung zusammengefaßt werden, im Mittel einen festgesetzten Wert bezüglich
des Nikotingehaltes übersteigen. Liegt der Ist-Wert der Zigaretten über diesem Soll-Wert,
so werden einzelne Zigaretten aus der Reihe bestimmt, die ausgeworfen werden, und
durch andere geeignete Zigaretten ersetzt, so daß die gewählte Norm zusammen mit den
nachfolgenden Zigaretten erfüllt wird.
[0026] Durch das erfindungsgemäße Verfahren gelingt es, die Qualitätssicherung bei dem Herstellungs-
und Verpakkungsprozeß von Zigaretten bzw. von Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie
deutlich zu verbessern, so daß die zusammengefaßten Artikel in einer Packung bzw.
einem Gebinde vorbestimmten Kriterien genügen.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 10
- Herstellungsmaschine
- 12
- Fördereinrichtung
- 15
- Zigarette
- 16
- fehlerhafte Zigarette
- 20
- Packmaschine
- 25
- Zigarettenpackung
- 30
- Auswerfeinrichtung
- 35
- Verdichteinrichtung
- 40
- Rechnereinheit
- xi
- Merkmal der i-ten Zigarette
1. Verfahren zum Bilden von Artikelgruppen aus jeweils einer vorbestimmten Anzahl von
Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie in einer Packeinrichtung, wobei die Artikel
von einer Herstellungseinrichtung mittels eines Fördermittels zur Packeinrichtung
transportiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß zu jedem Artikel wenigstens ein Merkmal erfaßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Merkmal während der Herstellung und/oder während der Förderung
des Artikels erfaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Merkmal der Artikel die geometrischen Maße und/oder chemische und/oder physikalische
Eigenschaften erfaßt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Kennwert für jede Artikelgruppe aus den Merkmalen der Artikel gebildet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Kennwert der Mittelwert von den Merkmalen der Artikel in einer Artikelgruppe
ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Artikel in Abhängigkeit seines wenigstens einen Merkmals vor der Bildung einer
Artikelgruppe entfernt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Artikelgruppe in Abhängigkeit der Gesamtheit der Merkmale der Artikel der Gruppe
und/oder in Abhängigkeit des Kennwerts entfernt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Merkmale der Artikel und/oder die Kennwerte der Artikelgruppen gespeichert werden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Merkmale der Artikel und/oder die Kennwerte der Artikelgruppen mittels einer,
insbesondere zentralen, Rechnereinheit verwaltet werden.