(19)
(11) EP 1 449 679 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.08.2004  Patentblatt  2004/35

(21) Anmeldenummer: 03008541.9

(22) Anmeldetag:  14.04.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B44F 7/00, B44F 1/02, B42D 15/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 19.02.2003 DE 20302756 U

(71) Anmelder: Kmoth, Michael
40670 Meersbusch (DE)

(72) Erfinder:
  • Kmoth, Michael
    40670 Meersbusch (DE)

(74) Vertreter: Paul, Dieter-Alfred, Dipl.-Ing. et al
Paul & Albrecht, Patentanwaltssozietät, Hellersbergstrasse 18
41460 Neuss
41460 Neuss (DE)

   


(54) Vom Blickwinkel abhängiges Bild


(57) Die Erfindung beschreibt ein Bild (1) mit einem flächigen Basiselement (2) und mehreren streifenförmigen Bildträgerelementen (3a-3h), die an der Vorderseite des Basiselements in paralleler Ausrichtung und mit Abstand zueinander angeordnet sind und von dem Basiselement aufrecht abragen, wobei die Bildträgerelemente auf wenigstens einer Streifenseite in gleicher Richtung weisende Bild- oder Strukturelemente (5a-5h) aufweisen, die sich, wenn das Bild von schräg vorne betrachtet wird, zu einem Gesamtbild oder -kunstwerk ergänzen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Bilder, die eine dreidimensionale Wirkung haben. Solche Bilder weisen in der Regel einzelne Segmente auf, die nach Art einer Plastik aus der Bildebene vorstehen, um den gewünschten dreidimensionalen Effekt zu erzeugen. Diese Bilder sind jedoch relativ aufwendig in der Herstellung.

[0002] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Bild zu schaffen, das dreidimensionale Effekte erzeugt und einfach in der Herstellung und reproduzierbar ist.

[0003] Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe gelöst durch ein Bild mit einem flächigen Basiselement und mehreren streifenförmigen Bildträgerelementen, die an der Vorderseite des Basiselements in paralleler Ausrichtung und mit Abstand zueinander angeordnet sind und von dem Basiselement aufrecht abragen, wobei die Bildträgerelemente auf wenigstens einer Streifenseite - vorzugsweise auf beiden Seiten - in gleicher Richtung weisende Bild- oder Strukturelemente aufweisen, die sich, wenn das Bild von schräg vorne betrachtet wird, zu einem Bild oder Kunstwerk ergänzen. Ein solches Bild läßt sich in einfacher Weise herstellen, indem ein flächiges Bild oder Foto in streifenförmige Bildelemente zerlegt wird, die Bildelemente dann auf streifenförmige Bildträgerelemente aufgebracht werden und anschließend die Bildträgerelemente an dem flächigen Basiselement angebracht werden. Dabei wird durch die Zerlegung des ursprünglich flächigen Bildes in einzelne Bildelemente und deren Anbringung an aufrecht von dem Basiselement abragenden Bildträgerelementen für den Betrachter eine dreidimensionale Wirkung erzielt.

[0004] Grundsätzlich ist es möglich, das Bild oder Foto, welches als Ausgangspunkt für das dreidimensionale Bild dient, zu zerschneiden und auf entsprechend vorbereitete Bildträgerelemente beispielsweise aufzukleben. Alternativ ist es möglich, das Bild in digitaler Form zur Verfügung zu stellen und in die entsprechenden Bildelemente zu zerlegen. Die letztere Ausbildung gestattet es, die zerlegten Bildelemente auf einen Materialbogen aufzudrucken, welcher dann durch einen geeigneten Schneid- oder Stanzvorgang unter Bildung der Bildträgerelemente zerteilt werden kann. Zweckmäßigerweise besitzen die Bildelemente und die Bildträgerelemente dabei jeweils eine rechteckige Grundform, die sich leicht herstellen läßt. In diesem Fall ergänzen sich die Bildelemente, wenn sie nebeneinander gelegt werden, zu einem Gesamtbild.

[0005] Alternativ ist es möglich, streifenförmige Bildträgerelemente zu verwenden, die an ihrer von dem Basiselement wegweisenden Vorderkante eine Reißoptik und beispielsweie hergestellt werden können, indem ein Pappstreifen entlang einer Längskante abgerissen wird, aufweisen. Hierdurch ergibt sich ein ungleichmäßiges Kantenbild und außerdem auch eine Strukturierung für einen Betrachter, welches an sich bereits eine plastische Wirkung erzielt, so daß ein Bemalen der Bildträgerstreifen nicht oder nur selektiv erforderlich ist. Diese Ausführungsform ist dammit insbesondere geeignet für abstrakte Kunstwerke.

[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Bildträgerelemente mit dem Basiselement lösbar verbunden sind. Hierzu können in dem Basiselement beispielsweise Schlitze ausgebildet sein, in welche die Bildträgerelemente eingeschoben werden können. Im Falle dieser Ausbildung sind die Bildträgerelemente vorzugsweise etwas größer als die streifenförmigen Bildelemente ausgebildet und weisen an ihrer zum Basiselement weisenden Kante Befestigungslaschen auf, die in die Schlitze eingesteckt werden können. Zusätzlich können die Bildträgerelemente in den Schlitzen fixiert, beispielsweise festgeklebt werden.

[0007] In Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß zwischen den aufrecht von dem Basiselement abragenden Bildträgerelementen Spiegelelemente vorgesehen sind, die auf dem Basiselement liegend angebracht sind und insbesondere die Fläche zwischen zwei nebeneinander liegenden Bildträgerelementen im wesentlichen ausfüllen.

[0008] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt
Figur 1
ein erfindungsgemäßes Bild in schematischer Vorderansicht,
Figur 2
ein zweidimensionales Bild, das als Ausgangspunkt zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Bildes dient, und
Figur 3
ein Bildträgerelement in Reißoptik.


[0009] Die Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Bild 1 in schematischer Forderansicht. Das Bild 1 umfaßt ein flächiges Basiselement 2 beispielsweise in Form einer Platte, an dem insgesamt acht Bildträgerelemente 3a bis 3h in Form von rechteckigen Streifen angebracht sind. Wie die Figur 1 erkennen läßt, sind die Bildträgerelemente 3a bis 3h an dem Basiselement 2 aufrecht stehend angebracht, so daß sie von der Plattenebene des Basiselements 2 etwa senkrecht abragen, und parallel mit gleichmäßigem Abstand zueinander angeordnet. Die Bildelemente 3a bis 3h weisen an ihren nach rechts weisenden Flächen jeweils ein Bildelement 5a bis 5h auf. Diese Bildelemente 5a bis 5h werden aus einem flächigen Bild oder einer Fotografie 5 hergestellt, wie sie schematisch in Figur 2 dargestellt ist, indem diese Fotografie 5 in eine der Anzahl von Bildträgerelementen 3a bis 3h entsprechende Anzahl von acht Bildelementen 5a bis 5h zerschnitten wird, die eine den Bildträgerelementen 3a bis 3h entsprechende Form und Größe besitzen. Die Bildelemente 5a bis 5h sind in gleichbleibender Reihenfolge jeweils auf die Bildträgerelemente 3a bis 3h aufgebracht, d.h. das linke Bildträgerelement 3a trägt das linke Bildelement 5a, das danebenliegende Bildträgerelement 3b das Bildelement 5b etc. Die Aufbringung der Bildelemente 5a bis 5h auf die Bildträgerelemente 3a bis 3h kann entweder in körperlicher Form erfolgen, indem das Bild 5 aus Figur 2 in entsprechende streifenförmige Bildelemente 5a bis 5h zerschnitten und diese auf die Bildträgerelemente 3a bis 3h aufgeklebt werden. Alternativ kann das Bild 5 auch in digitaler Form in die Bildelemente 5a bis 5h zerlegt werden, wobei dann die Bildelemente 5a bis 5h direkt auf einen Materialbogen aufgedruckt werden können, aus welchem dann die Bildträgerelemente 3a bis 3h mit den Bildelemente 5a bis 5h beispielsweise ausgestanzt werden können. Ein solcher Materialbogen kann beispielsweise aus Pappe, Kunststoff, Acrylglas oder dergleichen bestehen.

[0010] Die in der vorbeschriebenen Weise hergestellten Bildträgerelemente 3a bis 3h mit darin vorgesehenen Bildelementen 5a bis 5h werden dann an dem Basiselement 2 befestigt. Beispielsweise können hierzu in dem Basiselement 2 Schlitze ausgebildet sein, in welche die Bildträgerelemente 3a bis 3h eingesteckt werden können. In diesem Fall besitzen die Bildträgerelemente 3a bis 3h vorzugsweise eine etwas größere Breite als die eigentlichen Bildelemente 5a bis 5h, so daß sie an ihrem zum Basiselement 2 weisenden Kantenbereich einen Überstand haben, der in die Schlitze eingesteckt werden kann.

[0011] In gleicher Weise können auf den nach links weisenden Seiten der Bildträgerelemente 3a bis 3h sich zu einem Bild ergänzende Bildelemente vorgesehen sein.

[0012] In der vorbeschriebenen Ausführungsform sind gleichmäßig zugeschnittene Bildträgerelemente 3a bis 3h verwendet worden. Insbesondere bei der Darstellung von abstrakten Kunstwerken ist es möglich, streifenförmige Bildträgerelemente 3 zu verwenden, die eine ungleichmäßige Form besitzen und insbesondere an ihrer vom Basiselement wegweisenden Vorderkante 6 eine Reißoptik aufweisen (siehe Figur 3), welche eine eigene plastische Wirkung erzielt. In diesem Fall ist es wie zuvor beschrieben möglich, zunächst ein flächiges Bild herzustellen und daraus die streifenförmigen Bildträgerelemente herzustellen. Ebenso ist es möglich, zunächst die streifenförmigen Bildelemente herzustellen und diese anschließend beispielsweise zu bemalen oder zu bedrucken, wobei aufgrund der plastischen Wirkung der gerissenen Kante ein Bemalen/Solorieren gar nicht oder nur selektiv an einzelnen Stellen zur Akzentuierung zu erfolgen braucht. Im Fall der Verwendung von ungleichmäßig geformten Bildträgerelementen werden sich diese naturgemäß, wenn sie nebeneinander gelegt werden, nicht zu einem Gesamtbild ergänzen. Insofern ist diese Ausführungsform eher für abstrakte Bilder geeignet.


Ansprüche

1. Bild mit einem flächigen Basiselement (2) und mehreren streifenförmigen Bildträgerelementen (3a bis 3h), die an der Vorderseite des Basiselements (2) in paralleler Ausrichtung und mit Abstand zueinander angeordnet sind und von dem Basiselement (2) aufrecht abragen, wobei die Bildträgerelemente (3a bis 3h) auf wenigstens einer Streifenseite in gleicher Richtung weisende Bild- oder Strukturelemente (5a bis 5h) aufweisen, die sich, wenn das Bild von schräg vorne betrachtet wird, zu einem Gesamtbild oder -kunstwerk ergänzen.
 
2. Bild nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bildelemente (5a bis 5h) auf jeweils beiden Streifenseiten der Bildträgerelemente (3a bis 3h) vorgesehen sind, wobei sich die Bildelemente auf zueinander korrespondierenden Streifenseiten jeweils zu einem Bild ergänzen, wenn sie von schräg vorne betrachtet werden.
 
3. Bild nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildträgerelemente (3a bis 3h) von dem Basiselement (2) etwa senkrecht abragen.
 
4. Bild nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildträgerelemente (3a bis 3h) mit dem Basiselement (2) lösbar verbunden sind.
 
5. Bild nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Basiselement (2) Schlitze ausgebildet sind, in welche die Bildträgerelemente (3a bis 3h) eingeschoben sind.
 
6. Bild nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildträgerelemente (3a bis 3h) in den Schlitzen fixiert, beispielsweise festgeklebt sind.
 
7. Bild nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den aufrecht von dem Basiselement (2) abragenden Bildträgerelementen (3a bis 3h) Spiegelelemente vorgesehen sind, die auf dem Basiselement (2) liegend angebracht sind und insbesondere die Fläche zwischen zwei nebeneinander liegenden Bildträgerelementen (3a bis 3h) im wesentlichen ausfüllen.
 
8. Bild nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Bildelemente (5a bis 5h), wenn sie nebeneinander gelegt werden, zu einem Gesamtbild ergänzen.
 
9. Bild nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildträgerelemente mit den daran vorgesehenen Bildelementen (5a bis 5h) an ihrer vom Basiselement (2) wegweisenden vorderen Längskante eine Reißoptik aufweisen.
 
10. Verfahren zur Herstellung eines Bildes nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem streifenförmige Bildträgerelemente (3a bis 3h) mit daran vorgesehenen Bildelementen (5a bis 5h) hergestellt werden und die Bildträgerelemente (3a bis 3h) an einem flächigen Basiselement (2) so angebracht werden, daß sie parallel zueinander angeordnet sind und von dem Basiselement aufrecht abragen, wobei die Bildelemente (5a bis 5h) des Bildes jeweils auf der gleichen Streifenseite der Bildträgerelemente (3a bis 3h) liegen.
 
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bild in streifenförmige Bildelemente (5a bis 5h) zerlegt wird und die Bildelemente (5a bis 5h) auf streifenförmige Bildträgerelemente (3a bis 3h) aufgebracht werden.
 




Zeichnung










Recherchenbericht