(19)
(11) EP 1 449 962 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.08.2004  Patentblatt  2004/35

(21) Anmeldenummer: 04100229.6

(22) Anmeldetag:  23.01.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E01B 27/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 24.02.2003 AT 1142003 U

(71) Anmelder: Franz Plasser Bahnbaumaschinen- Industriegesellschaft m.b.H.
1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • THEURER, Josef
    1010, Wien (AT)

   


(54) Stopfaggregat zum Unterstopfen eines Gleises


(57) Ein Stopfaggregat (1) dient zum Unterstopfen von Schwellen (2) eines Gleises (3). Das Stopfaggregat (1) weist Stopfpickelhebel (4) auf, die durch Beistellantriebe (5) um eine Schwenkachse (6) in einer Aggregatlängsrichtung (7) verschwenkbar auf einem Aggregatrahmen (8) gelagert sind. An unteren Enden (9) der Stopfpickelhebel (4) sind Stopfpickel (10) angeordnet. Wenigstens ein Stopfpickelhebel (4) ist mit einer Führung (12) zur Verschiebung des Stopfpickels (10) in einer normal zur Schwenkachse (6) verlaufenden Richtung sowie einer Fixiereinrichtung (13) zur kraftschlüssigen Verbindung des Stopfpickels (10) mit dem Stopfpickelhebel (4) ausgestattet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Stopfaggregat zum Unterstopfen von Schwellen eines Gleises, mit um eine Schwenkachse verschwenkbar auf einem Aggregatrahmen gelagerten, je mit einem Beistellantrieb zur Verschwenkung in einer Aggregatlängsrichtung verbundenen Stopfpickelhebeln, die jeweils an ihrem unteren Ende einen Stopfpickel aufweisen

[0002] Ein derartiges Stopfaggregat ist durch US 4 576 095 bekannt, wobei die Möglichkeit besteht, den Abstand zweier in Aggregatlängsrichtung einander gegenüberliegender und zueinander beistellbarer Stopfpickel wahlweise zu verändern. Dies ist insbesondere dann notwendig, wenn im Bereich eines Schienenstoßes eine Doppelschwelle zu unterstopfen ist. Um eine derartige Änderung der Öffnungsweite der Stopfpickel zu erzielen, wird eine Klappe vom Beistellantrieb hochgeschwenkt, so dass sich dessen Kolbenhub verändert. Es ist damit auch eine gewisse Anpassung an unterschiedliche Schwellenteilungen möglich.

[0003] Bei der Unterstopfung von Schwellen ist die sogenannte Schwellenteilung wesentlich, das ist der Sollabstand der Schwellen zueinander. Sobald es nun in einem zu unterstopfenden Gleis zu einem Wechsel beispielsweise von Beton- auf Holzschwellen kommt, ergeben sich durch die daraus folgende Änderung der Schwellenteilung große Probleme für eine Unterstopfung. Im Normalfall muß dazu ein anderes Stopfaggregat eingesetzt werden, dessen Stopfpickeln auf die geänderte Schwellenteilung abgestimmt ist.

[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Stopfaggregates der gattungsgemäßen Art, mit dem unterschiedliche Schwellenteilungen aufweisende Gleisabschnitte vereinfacht unterstopfbar sind.

[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem entsprechend der Merkmale von Anspruch 1 oder Anspruch 2 ausgebildeten Stopfaggregat gelöst.

[0006] Mit derartigen konstruktiven Lösungen kann das Stopfaggregat unter lediglich minimalem Zeitaufwand umgerüstet werden, indem der Stopfpickel in Aggregatlängsrichtung verschoben wird. Damit wird eine exakte und rasche Anpassung an die geänderte Schwellenteilung ermöglicht. Diese Lösung hat den besonderen Vorteil, dass nunmehr auch Gleisabschnitte mit unterschiedlichen Schwellen bzw. Schwellenteilungen problemlos in einem Arbeitsgang mit ein und demselben Stopfaggregat unterstopfbar sind.

[0007] Weitere Vorteile und Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus dem Unteranspruch und der Zeichnung.

[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben.

[0009] Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Stopfaggregates zur Unterstopfung einer Schwelle,

Fig. 2 und 3 Detailansichten eines Stopfpickelhebels mit einer Führung und

Fig. 4 bis 6 weitere Ausführungsbeispiele von Stopfpickelhebeln bzw. Führungen.



[0010] Ein in Fig. 1 dargestelltes Stopfaggregat 1 eignet sich zum Unterstopfen von Schwellen 2 eines Gleises 3 und weist zwei Stopfpickelhebel 4 auf. Diese sind durch Beistellantriebe 5 um in Schwellenlängsrichtung verlaufende Schwenkachsen 6 in einer Aggregatlängsrichtung 7 verschwenkbar auf einem Aggregatrahmen 8 gelagert. Jeder Stopfpickelhebel 4 weist an einem unteren Ende 9 einen Stopfpickel 10 auf, welcher in einem Pickelträger 11 gelagert ist. Dieser ist mit dem Stopfpickelhebel 4 durch eine Führung 12 verbunden. Dadurch kann der Stopfpickel 10 bzw. der Pickelträger 11 in einer normal zur Schwenkachse 6 verlaufenden Richtung verschoben werden. Zur kraftschlüssigen Verbindung des Pickelträgers 11 mit dem Stopfpickelhebel 4 dient eine Fixiereinrichtung 13. Diese besteht vorteilhafterweise aus in Richtung der Schwenkachse 6 angeordneter Schrauben 14 (siehe Fig. 2 und 3). Alternativ besteht auch die Möglichkeit, einen speziell ausgebildeten Stopfpickel 10, der direkten Kontakt mit der Führung 12 hat, einzusetzen (Fig. 4 und 5). Bei dieser Ausführung verläuft der durch die Fixiereinrichtung 13 aufgebrachte Kraftschluss dann direkt zwischen Stopfpickelhebel 4 und Stopfpickel 10.

[0011] Sobald nun ein Übergangsbereich erreicht ist, in dem sich die Schwellenteilung ändert, wird die Fixiereinrichtung 13 gelöst und der Stopfpickel 10 in Schienenlängsrichtung verschoben. Ein kleinerer Schwellenabstand a entspricht zum Beispiel einer gebräuchlichen Schwellenteilung bei Holzschwellen, mit einem größeren Abstand b (strichpunktiert eingetragen) ist eine Schwellenteilung bei Betonschwellen angedeutet. Es kann natürlich auch jeder beliebige Abstand eingestellt werden.

[0012] Wie in Fig. 2 ersichtlich, wird der Pickelträger 11 mit dem Stopfpickel 10 in einer als Schwalbenschwanzführung 15 ausgebildeten Führung 12 verschoben.

[0013] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Stopfpickelhebel 4 sind sowohl an diesem als auch am Pickelträger 11 Markierungen 16, 17 angebracht. Diese dienen zum schnellen Einstellen der Stopfpickel 10 für unterschiedliche Schwellenteilungen. So ist bei Übereinstimmung der Markierungen 16 von Stopfpickelhebel 4 und Stopfpickel 10 der Schwellenabstand a (Fig.1) für Holzschwellen eingestellt, während die Übereinstimmung der Markierungen 17 und 16 dem größeren Abstand b (Fig. 1, strichpunktiert) für Betonschwellen entsprechen. Es ist auch die Verwendung eines skalierten Lineals 18 denkbar, welches am Stopfpickelhebel 4 angebracht ist. Mit diesem und der Markierung 16 am Pickelträger 11 kann die gewünschte Schwellenteilung unter Vermeidung von aufwendigen Vermessungsarbeiten eingestellt werden.

[0014] In Fig. 6 ist ein Stopfpickelhebel 4 dargestellt bei dem die Verstellung des Pickelträgers 11 durch Verdrehen einer Schraubspindel 19 erfolgt.


Ansprüche

1. Stopfaggregat (1) zum Unterstopfen von Schwellen (2) eines Gleises (3), mit um eine Schwenkachse (6) verschwenkbar auf einem Aggregatrahmen (8) gelagerten, je mit einem Beistellantrieb (5) zur Verschwenkung in einer Aggregatlängsrichtung (7) verbundenen Stopfpickelhebeln (4), die jeweils an ihrem unteren Ende (9) einen Stopfpickel (10) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Stopfpickelhebel (4) eine Führung (12) zur Verschiebung des Stopfpickels (10) in einer normal zur Schwenkachse (6) verlaufenden Richtung sowie eine Fixiereinrichtung (13) zur kraftschlüssigen Verbindung des Stopfpickels (10) mit dem Stopfpickelhebel (4) aufweist.
 
2. Stopfaggregat (1) zum Unterstopfen von Schwellen (2) eines Gleises (3), mit um eine Schwenkachse (6) verschwenkbar auf einem Aggregatrahmen (8) gelagerten, je mit einem Beistellantrieb (5) zur Verschwenkung in einer Aggregatlängsrichtung (7) verbundenen Stopfpickelhebeln (4), die jeweils an ihrem unteren Ende (9) einen Stopfpickel (10) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Stopfpickel (10) mit einem entlang einer Führung (12) relativ zum Stopfpickelhebel (4) in einer normal zur Schwenkachse (6) verlaufenden Richtung verschiebbaren Pickelträger (11 ) verbunden ist, der durch eine Fixiereinrichtung (13) kraftschlüssig mit dem Stopfpickelhebel (4) verbindbar ist.
 
3. Stopfaggregat (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixiereinrichtung (13) aus in Richtung der Schwenkachse (6) verlaufenden Schrauben (14) gebildet ist.
 




Zeichnung