[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gebäudeüberwachung,
insbesondere Gebäudeüberwachung im Hinblick auf Feuer- oder Brandschutzeinrichtungen.
[0002] Zum Stand der Technik sind bisher die Dokumente US 5,151,683, US 4,701,924 und WO
97/26 635 bekannt geworden, die sämtlich allenfalls allgemeinen technologischen Hintergrund
im Umfeld der Erfindung angeben.
[0003] Aus der US 5,151,683 ist eine Vorrichtung zur Spannungsversorgung in einem Feueralarm-System
bekannt, die die Zufuhr einer Referenzspannung nur während einer Testphase einzelner
Geräte des System ermöglicht.
[0004] Aus der US 4,801,924 ist eine Einrichtung zur Benutzung im Zusammenhang mit Sicherheitseinrichtungen,
wie z.B. Brandschutz, bekannt, bei der einzelne Detektoren Nachrichten an eine zentrale
Station übermitteln. Die Nachrichten sind so codiert, dass sie einem einzelnen Detektor
zugeordnet werden können. Die dazu erforderlichen Übertrager für die einzelnen Detektoren
werden an einer dafür vorgesehenen Station programmiert und dann am Detektor angebracht.
Während des Transports zum Ort des Detektors behalten die Übertrager die eingegebenen
Daten.
[0005] Aus der WO 97/26 635 ist ein verteiltes Feueralarm-System bekannt, bei dem eine zentrale
Station mit einzelnen lokalen Geräten über eine Netzwerkverbindung kommuniziert. Die
lokalen Geräte sind mit Peripherieeinrichtungen verbunden.
[0006] Zur Überwachung von größeren Gebäuden, insbesondere öffentlichen Gebäuden ist bekannt,
diese mit Feuerschutzeinrichtungen, wie z.B. Brandabschnittstüren und Rauch- oder
Feuermeldern zu versehen. Brandabschnittstüren stehen heute üblicherweise offen und
werden erst im Alarmfall, also z.B. bei einem Signal eines der Brandabschnittstür
zugeordneten Brand- oder Rauchmelders, automatisch geschlossen. Dazu ist der jeweiligen
Brandabschnittstür eine Türschließeinrichtung zugeordnet. Die Türschließeinrichtung
bewirkt ein Schließen der Tür entweder unter Kraftaufwendung, also z.B. mit einem
Motor, oder mittels Lösung einer Verriegelung, z.B. einer elektromagnetischen Verriegelung,
wobei die Tür sich dann aufgrund des Gravitationseinflusses selbstständig schließt.
[0007] Wenn derartige Brandabschnittstüren blockiert sind, können sie in Alarmsituationen
nicht geschlossen werden, so dass der gewünschte Effekt der Eingrenzung von Brandherden
und Rauchentwicklung nicht zu erzielen ist. Darum ist eine regelmäßige Kontrolle sämtlicher
Feuerschutzeinrichtungen eines Gebäudes oder eines Gebäudeteils erforderlich. Nachdem
derartige Kontrollen durch eine Überwachungsperson, also z.B. einen Hausmeister oder
dergleichen, auszuführen sind, ist nicht auszuschließen, dass die Kontrolle nicht
immer regelmäßig und vollständig ausgeführt wird.
[0008] Die Erfindung zielt daher darauf ab, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gebäudeüberwachung
anzugeben, bei dem bzw. bei der im Betrieb der Aufwand für das Überwachungspersonal
minimiert wird und bei dem bzw. bei der der Aufwand zur Einrichtung eines solchen
Verfahrens oder zur Bereitstellung einer solchen Vorrichtung minimiert wird.
[0009] Hinsichtlich der optimierten Einrichtung und Bereitstellung wird diese Aufgabe mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hinsichtlich des minimierten Aufwands im Betrieb
wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst.
[0010] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass zur Überwachung sämtlicher oder ausgewählter
Feuerschutzeinrichtungen eines Gebäudes oder Gebäudeteils eine Vielzahl von Informationen
zu verarbeiten sind. Des weiteren müssen die Informationen an einer zentralen Stelle
im Gebäude zusammengeführt werden, damit im Alarmfall ohne besonderen Aufwand festgestellt
werden kann, ob alle Feuerschutzeinrichtungen ordnungsgemäß funktionieren.
[0011] Für Türen, insbesondere Brandabschnittstüren ist bekannt, diese mit einem Sensor
auszustatten, der ein Signal (Türzustandssignal) abgibt, sobald die Tür im Türrahmen
anliegt, die Tür also geschlossen ist. Ein derartiger Sensor wird im Folgenden als
Türzustandssensor oder Zustandssensor oder kurz nur als "Sensor" bezeichnet. Des weiteren
ist bekannt, eine Türschließeinrichtung elektrisch, z.B. aufgrund eines von einem
Brandmelder gelieferten Signals (Türschließungssignal), anzusteuern um das Schließen
der jeweiligen Tür auszulösen - dies wird mit einem Türschließer, der durch einen
Aktor (Türschließungsaktor) angesteuert wird, bewerkstelligt. Zu jeder Brandabschnittstür
können also zwei unabhängige Informationen (einerseits für den Aktor und andererseits
von dem Sensor) vorliegen. Minimal ist allerdings eine Verarbeitung der vom Zustandssensor
gelieferten Information erforderlich.
[0012] Die Erfindung sieht zum einen vor, dass die z.B. von jeder Brandabschnittstür gelieferten
Signale nicht über jeweils eine einzelne Verbindung, z.B. eine herkömmliche Verdrahtung,
von der jeweiligen Tür zur zentralen Stelle geleitet werden müssen. Statt dessen ist
vorgesehen, dass die Signale über einen Bus , z.B. den zur Gebäudeautomatisierung
vorgesehenen Bus mit der Markenbezeichnung "EIB", übertragen werden. Ein solcher Bus
umfasst eine vorgegebene Anzahl elektrischer Leiter. Eine konventionelle Verdrahtung
ist nur zwischen dem Türschließungsaktor- und -sensor und dem jeweiligen busfähigen
Pendant erforderlich. Noch günstigere Konstellationen ergeben sich, wenn Türschließungsaktor-
und -sensor selbst busfähig ausgeführt, also zum direkten Anschluss an den Bus und
zur Teilnahme an einer Datenübermittlung über den Bus vorgesehen sind.
[0013] Selbstverständlich ist in Anbetracht der zunehmenden drahtlosen Informationsübertragung
anstelle einer leitungsgebundenen Informationsübermittlung auch eine Informationsübermittlung
mittels elektromagnetischer Wellen, also z.B. mittels Funk, insbesondere Richtfunk,
Infrarot oder dergleichen möglich. Diese Informationsübermittlung ist sowohl von der
Tür (also vom bzw. zum Sensor/Aktor) zum Bus als innerhalb des Bussystems, also zwischen
einzelnen an den Bus angeschlossenen Kommunikationsteilnehmern möglich.
[0014] Die von den Türen gelieferten Signale (Türzustandssignale) gelangen über den Bus
zu einer an einer zentralen Stelle des Gebäudes angeordneten Verarbeitungseinheit.
Die Verarbeitungseinheit für in an sich bekannter Weise ein Softwareprogramm (Gebäudeautomatisierungsprogramm
oder kurz Programm) aus, mit dem die Signale verarbeitet und gemäß dem Programm verknüpft
und/oder ausgewertet werden.
[0015] Innerhalb des Programms ist ggf. eine Verknüpfung mehrerer Türzustandssignale an
dafür eingerichteten, in Software ausgeführten Sammelstellen vorgesehen. Eine solche
Verknüpfung ist dann sinnvoll, wenn die Zustandssignale einer Vielzahl von Brandabschnittstüren
überwacht werden sollen oder wenn eine Verknüpfung mehrerer Zustandssignale aufgrund
einer räumlichen oder anderweitig begründeten "Zusammengehörigkeit" einzelner Brandabschnittstüren
nahe liegt. Die Zusammenfassung der von den einzelnen Türen gelieferten Signale an
jeweils einer Sammelstelle ermöglicht, dass von jeder Sammelstelle unabhängig von
der Anzahl der jeweils zugeordneten Türen nur eine einzelne Information geliefert
wird. Eine solche Information ist mit einem Signal kodierbar, das mit einem ersten
logischen Zustand anzeigt, dass von jedem Türzustandssensor der zugeordneten Türen
das Türzustandssignal ansteht, und das mit einem zweiten logischen Zustand anzeigt,
dass von mindestens einem Türzustandssensor das Türzustandssignal nicht ansteht. Ein
solches Signal kann durch eine logische UND-Verknüpfung sämtlicher Türzustandssignale
gewonnen werden. Aufgrund einer solchen Information ist durch eine entsprechende Ausgabe
der Verarbeitungseinheit erkennbar, ob sämtliche Brandabschnittstüren geschlossen
sind oder mindestens eine Brandabschnittstür nicht geschlossen ist und damit, sofern
das z.B. in einer Alarmsituation noch möglich ist, ein Eingriff des Bedienpersonals
erforderlich ist.
[0016] Häufig ist es notwendig oder erwünscht, genaue Informationen zu erhalten, welche
Brandabschnittstür im Alarmfall nicht geschlossen wird. Dazu kann vorgesehen sein,
dass von der Sammelstelle im Falle eines Anstehens sämtlicher Türzustandssignale ein
diesbezügliches Sammelsignal geliefert wird und im Falle eines Ausbleibens mindestens
dieses Sammelsignals sämtliche Türzustandssignale einzeln überprüft werden.
[0017] Wenn sämtliche Informationen, d.h. sämtliche Türzustandssignale, bei der Verarbeitungseinheit
vorliegen, kann eine Auswertung der Informationen vorgenommen werden. Das wichtigste
Ergebnis einer solchen Auswertung muss die Aussage darüber sein, ob alle Brandabschnittstüren
geschlossen sind. Dies kann - wie im Falle der Signalverknüpfung an der Sammelstelle
- durch logische UND-Verknüpfung sämtlicher Türzustandssignale und/oder Sammelsignale
erfolgen. Wenn sämtliche verknüpften Signale anstehen, meldet die Verarbeitungseinheit
den ordnungsgemäßen Zustand sämtlicher Brandabschnittstüren. Wenn mindestens ein Türzustandssignal
nicht ansteht, liegt eine Fehlersituation vor, die von der Verarbeitungseinheit in
geeigneter Weise, also z.B. mittels optischem oder akustischem Signal, gemeldet wird.
[0018] Bei einer Fehlersituation ist häufig der bloße Hinweis auf die Fehlersituation nicht
ausreichend und zumindest eine Information über den Fehlerort wünschenswert. Da auf
der anderen Seite eine zu große Informationsfülle, wie sie z.B. mit Kontrolleuchten
für jede einzelne Brandabschnittstür oder einer analogen Statusdarstellung jeder Brandabschnittstür
an einem Bildschirm oder sonstigem Datensichtgerät, häufig zu Irritationen, Fehlablesungen
und nachlassender Aufmerksamkeit führt, ist gemäß eines weiteren Aspektes der Erfindung
eine hierarchisch strukturierte Darstellung der Informationen vorgesehen.
[0019] Solange also keine Fehlersituation vorliegt, zeigt die Verarbeitungseinheit dies
mit einem entsprechenden optischen oder akustischen Statussignal an. Es kann auch
vorgesehen sein, dass jegliche Anzeige unterbleibt. Im Falle einer Fehlersituation
wird dies durch eine entsprechende Meldung signalisiert. Ein Benutzer der Verarbeitungseinheit
kann entweder an der Verarbeitungseinheit selbst oder einem einer weiteren zentralen
Position im Gebäude zugeordneten Terminal über Eingaben, wie Tastendrücke, Mausklicks
oder dergleichen den Fehlerort eingrenzen, d.h. der Benutzer kann Stellen der Verknüpfung
von Türzustandssignalen gezielt oder programmgesteuert in einer festen (hierarchischen)
Reihenfolge auswählen und sich die jeweiligen Ergebnisse anzeigen lassen. Im Falle
einer vorliegenden Fehlersituation wird entweder direkt oder nach der ersten Benutzereingabe
der Fehlerort auf der ersten, obersten Hierarchieebene dargestellt. Die Signalisierung
des Fehlerortes bezieht sich dann z.B. auf einen Gebäudeabschnitt, wie z.B. ein Stockwerk
oder ein Gebäudetrakt. Nach der nächsten Benutzereingabe erfolgt eine weitere Eingrenzung
des Fehlerortes z.B. bezogen auf Funktionseinheiten des Gebäudes, bei einem Krankenhaus
z.B. bezogen auf die unterschiedlichen Stationen. Nach jeder weiteren Benutzereingabe
erfolgt ein nochmalige Eingrenzung des Fehlerortes solange, bis schließlich die einzelne,
die Fehlersituation auslösende Brandabschnittstür, z.B. mit einer internen Kennung,
bevorzugt jedoch ergänzt durch eine Beschreibung und eine Ortsangabe z.B. "Brandabschnittstür
Treppenhaus - Station 3", als Beschreibung und "Treppenhaus, 3. OG, Nord-West" als
Ortsangabe.
[0020] Die Hierarchiestufen korrespondieren bevorzugt mit der Zusammenfassung der Informationen
über die einzelnen Sammelstellen oder übergeordneten Sammelstellen. D.h. bei z.B.
einem Krankenhaus mit insgesamt vier Stockwerken, drei Gebäudeflügeln und jeweils
zwei Stationen in jedem Gebäudeflügel und diversen Brandabschnittstüren in jeder Station
ist für jede Station eine Sammelstelle vorgesehen, bei der die Informationen der einzelnen
Brandabschnittstüren zusammenlaufen. Die beiden Stationen in jedem Gebäudeflügel sind
über eine übergeordnete Sammelstelle verknüpft. Für jedes Stockwerk ist eine weitere
übergeordnete Sammelstelle vorgesehen, bei der die Informationen der drei den jeweiligen
Gebäudeflügeln zugeordneten übergeordneten Sammelstellen zusammenlaufen. Die Informationen
der stockwerksbezogenen übergeordneten Sammelstellen laufen bei einer als oberste
Hierarchieebene fungierenden zentralen Sammelstelle zusammen. Im Falle einer Fehlersituation
wird demnach zunächst das Stockwerk, dann der Gebäudeflügel, schließlich die Station
und zuletzt die jeweilige Brandabschnittstür angezeigt.
[0021] Die Gruppierung der Signale ist veränderlich und kann an der Verarbeitungseinheit
vorgenommen werden.
[0022] Zweckmäßige Weiterbildungen des Verfahrens bzw. der Vorrichtung zur Gebäudeüberwachung
sind Gegenstand der auf die jeweiligen unabhängigen Ansprüche rückbezogenen Unteransprüche.
[0023] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0024] Darin zeigen
- FIG 1
- ein Gebäude mit zwei Stockwerken und insgesamt drei Flügeln,
- FIG 2
- einen Grundrisse eines der Flügel mit Brandabschnittstüren,
- FIG 3
- einzelne Brandabschnittstüren mit diesen jeweils zugeordneten Türzustandssignalen,
- FIG 4
- eine Verknüpfung (Gruppierung) von Türzustandssignalen und
- FIG 5
- eine Verarbeitungseinrichtung zur Auswertung der Türzustandssignale und zur Generierung
von Türschließungssignalen.
[0025] FIG 1 zeigt ein Gebäude 1 mit zwei Stockwerken 2 und insgesamt drei Flügeln 3.
[0026] FIG 2 zeigt in der Draufsicht einen Grundriss eines der Flügel 3 eines der Stockwerke 2
des Gebäudes 1 aus FIG 1. Das Stockwerk 2 hat Anschluss an insgesamt drei Treppenhäuser
10, 11, 12, nämlich ein Haupttreppenhaus 10 mit einer Haupttreppe
13, ein Nebentreppenhaus 11 mit einer Nebentreppe
14 und ein Nottreppenhaus 12 mit einer Nottreppe
15. Jedem Treppenhaus 10, 11, 12 ist ein Eingangsbereich
16 zugeordnet. Jedes Treppenhaus weist einen oder mehrere Aufzüge
17 auf. Die Treppenhäuser 10, 11, 12 gewähren Zugang zu einer Anzahl von Räumen, also
z.B. einer Station
18, 19 in einem Krankenhaus. Im vorliegenden Fall befinden sich entsprechend der dargestellten
Verhältnisse auf dem jeweiligen Stockwerk 2 zwei Stationen, nämlich eine erste Station
18 und eine zweite Station 19.
[0027] Jede Treppe 13, 14, 15 ist vom jeweiligen Eingangsbereich 16 durch eine erste Brandabschnittstür
(Treppenhausbrandabschnittstür)
20, 20', 20" getrennt. Jeder Eingangsbereich 16 ist vom unmittelbaren angrenzenden Stationsbereich
18, 19 durch jeweils eine weitere Brandabschnittstür (Stationsbrandabschnittstür)
21, 21', 22, 22' getrennt. Innerhalb jeder Station 18, 19 ist eine nochmals weitere Brandabschnittstür
(Flurbrandabschnittstür)
23, 24 in einem Flur
25 der jeweiligen Station 18, 19 vorgesehen. Des weiteren kann (nicht dargestellt) einer
der Räume einzelner oder sämtlicher Stationen 18, 19 durch eine weitere Brandabschnittstür
gesichert ist. Bei in dieser Form gesicherten Räumen handelt es sich z. B. um Räume
mit feuergefährlichen Stoffen oder um Räume in denen Dokumente oder Aufzeichnungen
gelagert werden, deren Qualität durch Raucheinwirkung beeinträchtigt werden kann.
[0028] In
FIG 3 sind lediglich die einzelnen Brandabschnittstüren 20, 20', 20", 21, 21', 22, 22',
23, 24 aus der Darstellung gemäß FIG 2 gezeigt. Jede Brandabschnittstür 20-24 liefert
ein Türzustandssignal
30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38. Das Türzustandssignal 30-38 hat einen definierten, vorgegeben Wert sobald die jeweilige
Brandabschnittstür 20-24 entweder automatisch oder manuell geschlossen wurde und das
jeweilige sogenannte Türblatt daraufhin sicher im Türfutter allseitig anliegt, sodass
die Funktion als Brandabschnitts- oder Brandschutztür gewährleistet ist.
[0029] Die einzelnen Türzustandssignale 30-38 werden über einen Bus
39 geleitet. Als Bus 39 kommt jeder zur Gebäudeautomatisierung geeignete Bus 39, also
z.B. der sogenannte EIB ("European Installation Bus") in Betracht.
[0030] Mit einem derartigen, zur Gebäudeautomatisierung geeigneten Bus 39 überwindet man
die üblichen Nachteile herkömmlicher Verdrahtung. Ein zur Gebäudeautomatisierung geeigneter
Bus 39 umfasst Sensoren, also z.B. Taster, die Befehle in Form von Telegrammen erzeugen,
Aktoren, also z.B. Schaltrelais, welche in Abhängigkeit von empfangenen Telegramme
bestimmte Aktionen umsetzen sowie eine Busleitung (der eigentliche "Bus" 39), die
alle Sensoren und Aktoren für den Telegrammverkehr miteinander verbindet. Jedem Sensor
und jedem Aktor am Bus 39 ist in an sich bekannter Weise eine eigene Verarbeitungseinheit,
also z.B. ein Mikroprozessor, zugeordnet. Durch eine entsprechende Parametrierung
ist einerseits jedem Sensor und jedem Aktor eine eindeutige Adresse am Bus 39 vorgebbar
und andererseits die Funktionalität jedes Sensors oder Aktors veränderbar.
[0031] Vorliegend ist jeder Brandabschnittstür 20-24 ein Sensor am Bus 39 zugeordnet, wobei
der Sensor das jeweilige Türzustandssignal 30-38 liefert. Des weiteren ist jeder Brandabschnittstür
20-24 ein Aktor (Türschließungsaktor) am Bus 39 zugeordnet, durch dessen Ansteuerung
das automatische Schließen der Brandabschnittstür 20-24 bewirkt werden kann.
[0032] Die einzelnen Türzustandssignale 30-38 werden Sammelstellen
40, 40', 40", 41, 42 zugeführt. Dabei ist es auch möglich, dass ein von einer Brandabschnittstür 20-24
geliefertes Türzustandssignal 30-38 mehreren Sammelstellen 40-42 zugeführt wird (nicht
dargestellt).
[0033] Im Ausführungsbeispiel wird das Türzustandssignal 30, 34, 38 derjenigen Brandabschnittstüren
20, 20', 20" die ggf. die Treppenhäuser 10, 11, 12 abschotten, einer treppenhausbezogenen
Sammelstelle 40, 40', 40" zugeführt. Der oder jeder treppenhausbezogenen Sammelstelle
40, 40', 40" werden dabei nicht nur die Türzustandssignale 30, 34, 38 der im dargestellten
Stockwerk 2 des jeweiligen Treppenhauses 10, 11, 12 angeordneten Brandabschnittstüren
20, 20', 20" sondern auch die Türzustandssignale aller in anderen Stockwerken 2 desselben
Treppenhauses 10, 11, 12 angeordneter Brandabschnittstüren zugeführt (graphisch angedeutet
durch zusätzliche Pfeile zur Darstellung weiterer Eingangssignale). Weitere Sammelstellen
41, 42 sind stationsbezogen vorgesehen. So werden einer ersten und zweiten jeweils
stationsbezogenen Sammelstelle 41, 42 die Türzustandssignale 31, 33; 35, 37 derjenigen
Brandabschnittstüren 21, 21'; 22, 22' die den Stationsbereich 18, 19 von jeweils einem
Eingangsbereich 16 abschotten, sowie die Türzustandssignale 32; 36 derjenigen Brandabschnittstüren
23, 24, die den Stationsbereich 18, 19 unterteilen, zugeführt.
[0034] FIG 4 zeigt eine schematische Darstellung der einzelnen Sammelstellen 40, 40', 40", 41,
42 sowie die diesen jeweils in Form von Türzustandssignalen 30-38 zugeführten Eingangssignale.
Jede Sammelstelle 40-42 generiert an einem Ausgang
43 ein Ausgangssignal 43 das eine Aussage über den Zustand der an der jeweiligen Sammelstelle
40-42 zusammengefassten Brandabschnittstüren erlaubt. Das Ausgangs- oder Sammelsignal
43 wird z.B. durch eine logische UND-Verknüpfung sämtlicher einer Sammelstelle 40-42
zugeführten Türzustandssignale 30-38 gebildet. Durch eine derartige Verknüpfung lässt
sich leicht feststellen, ob sämtliche auf diese Art gruppenweise überwachten Brandabschnittstüren
ordnungsgemäß geschlossen sind. Eine UND-Verknüpfung sämtlicher der ersten stationsbezogenen
Sammelstelle 41 zugeführten Türzustandssignale 31, 32, 33 liefert z. B. nur dann ein
positives Ergebnis, wenn sämtliche die jeweiligen Signale 31, 32, 33 erzeugenden Brandabschnittstüren
21, 21', 23 ordnungsgemäß geschlossen sind.
[0035] Für einzelne Sammelstellen 40-42 ist eine weitere Gruppierung möglich, wenn deren
Ausgänge 43 einer übergeordneten Sammelstelle
44 zugeführt werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die Ausgangssignale
43 der treppenhausbezogenen Sammelstellen 40, 40', 40" einer ersten übergeordneten
Sammelstelle 44 zugeführt. Eine logische UND-Verknüpfung der der ersten übergeordneten
Sammelstelle
44 zugeführten Signale 43 liefert in diesem Falle eine schnelle Aussage darüber, ob
sämtliche Brandabschnittstüren 20, 20', 20" in sämtlichen Treppenhäusern 10, 11, 12
des Flügels 3 geschlossen sind. Ferner werden die Ausgangssignale 43 der beiden stationsbezogenen
Sammelstellen 41, 42 einer weiteren übergeordneten Sammelstelle
45 zugeführt, sodass durch eine logische UND-Verknüpfung der dort anliegenden Eingänge
eine schnelle Aussage darüber möglich ist, ob alle Brandabschnittstüren 21, 21', 23;
22, 22', 24 auf dem jeweiligen Stockwerk 2 des Flügels 3 des Gebäudes 1 geschlossen
sind.
[0036] Die in FIG 4 dargestellte hierarchische Struktur der Aufnahme und Zusammenfassung
der einzelnen Türzustandssignale 30-38 setzt sich für jedes Stockwerk 2 des betreffenden
Flügels 3 des Gebäudes 1 fort. Somit ergeben sich also für die in FIG 2 oder FIG 3
nicht dargestellten weiteren Stockwerke 2 und Flügel 3 des Gebäudes 1 weitere Türzustandssignale
sowie eine entsprechende Zusammenfassung dieser weiteren Türzustandssignale an weiteren
Sammelstellen und übergeordneten Sammelstellen. Die jeweils vorgenommene Gruppierung
der Türzustandssignale an einzelnen Sammelstellen oder übergeordneten Sammelstellen
ist in das Belieben des jeweiligen Anlagenplaners gestellt und kann auf die Erfordernisse
vor Ort abgestellt werden. Sinnvoll ist z. B. eine Zusammenfassung sämtlicher stationsbezogenen
Brandabschnittstüren auf einem Stockwerk 2. Befinden sich auf einem Stockwerk 2 mehrere
Stationen 18, 19 ist es günstig, die Ausgangssignale 43 der jeweiligen stationsbezogenen
Sammelstellen 41, 42 an einer übergeordneten Sammelstelle 45 zu verknüpfen, sodass
eine stockwerksbezogene Aussage über den Zustand der jeweiligen Brandabschnittstüren
möglich ist. Des Weiteren ist es sinnvoll, Brandabschnittstüren eines Treppenhauses
10, 11, 12 zusammenzufassen. Wenn in einem Gebäudeflügel 3 mehrere Treppenhäuser 10,
11, 12 vorhanden sind, ist es ggf. weiter sinnvoll, sämtliche Treppenhäuser 10, 11,
12 eines Gebäudeflügels 3 an einer übergeordneten Sammelstelle 44 zusammenzufassen,
sodass eine summarische Aussage über den Zustand sämtlicher Treppenhausbrandabschnittstüren
möglich ist. Die einzelnen stockwerksbezogenen übergeordneten Sammelstellen 45 können
(nicht dargestellt) an einer weiteren, nochmals übergeordneten Sammelstelle zusammengefasst
werden, sodass eine summarische Aussage über sämtliche in einem Stationsbereich 18,
19 des betreffenden Gebäudeflügels 3 angeordneten Brandabschnittstüren möglich ist.
Ob diese Zusammenfassung auch einzelne, ggf. zusammengefasste Türzustandssignale von
Treppenhausbrandabschnittstüren umfasst, ist wiederum in das Belieben des Anlagenplaners
gestellt.
[0037] Auf einer letzten, obersten Hierarchiestufe ist es im allg. sinnvoll, sämtliche,
nicht in einer Gruppierung an einer Sammelstelle 40-42 oder übergeordneten Sammelstelle
44, 45 erfassten Brandabschnittstüren, z. B. die Eingangstür, sowie die Ausgangssignale
43 sämtlicher Sammelstellen 40-42 und übergeordneter Sammelstellen 44, 45 zusammenzufassen.
Diese Zusammenfassung liefert eine summarische Aussage darüber, ob sämtliche Brandabschnittstüren
des Gebäudes 1 geschlossen sind. Diese letzte Zusammenfassung auf der obersten Hierarchiestufe
erfolgt an einer zentralen Sammelstelle
50. In FIG 4 sind der zentralen Sammelstelle 50 an zwei ersten Eingängen
51, 52 die Ausgangssignale 43 zweier übergeordneter Sammelstellen 44, 45 zugeführt. An weiteren
Eingängen 53 werden der zentralen Sammelstelle 50 die Ausgangssignale weiterer Sammelstellen
oder übergeordneter Sammelstellen (nicht dargestellt) und ggf. auch direkt Türzustandssignale
einzelner Türen (ebenfalls nicht dargestellt), wie z.B. der Eingangstür, zugeführt.
[0038] FIG 5 zeigt eine Verarbeitungseinheit
60, also z.B. einen Prozessrechner, Industrie-PC, Personalcomputer, oder dergleichen.
Diese ist an den Bus 39 angeschlossen und ist damit in der Lage, sämtliche Türzustandssignale
30-38 zu empfangen. Die Verarbeitungseinheit 60 ist zur Ausführung eines Gebäudeautomatisierungsprogramm,
im Folgenden kurz als das Programm 61 bezeichnet, zur Auswertung und Verarbeitung
der Türzustandssignale 30-38 vorgesehen. Dazu ist die oder jede Sammelstelle, 40,
40', 40", 41, 42, übergeordnete Sammelstelle 44, 45 oder zentrale Sammelstelle 50
vorzugsweise in Form von Software als Bestandteil des Programms 61 realisiert. Einzelne
Sammelstellen 40-42 oder übergeordnete Sammelstellen 44, 45 können jedoch auch als
Hardware, z.B. in Form dezentraler, an den Bus 39 angeschlossener Verarbeitungseinheiten
(nicht dargestellt) realisiert sein. Das Programm 61 wird in an sich bekannter Weise
von der Verarbeitungseinheit 60 ausgeführt. Die Verarbeitungseinheit 60 ist an zentraler
Stelle im Gebäude 1, z.B. in einem als Überwachungszentrale fungierenden Raum, angeordnet.
Die Verarbeitungseinheit 60 umfasst in an sich bekannter Weise einen Speicher zur
Speicherung des Programms 61, einen oder mehrere Prozessoren zur Ausführung des Programms
61. Die Ausführung des Programms 61 umfasst die Abwicklung der Kommunikation mit den
an den Bus 39 angeschlossenen Sensoren oder Aktoren gemäß dem für den Bus 39 vorgegebenen
Protokoll sowie die Verarbeitung und Verknüpfung von von den Sensoren erhaltene Signalen,
nämlich Türzustandssignale 31-38 und die Erzeugung von Ausgangsdaten, nämlich Türschließungssignale
62, 63, 64, zur Ansteuerung der Türschließungsaktoren am Bus 39. Jede evtl. dezentrale Verarbeitungseinheit
entspricht hinsichtlich der Funktionalität der (zentralen) Verarbeitungseinheit 60
mit ggf. geringerer Kapazität in Bezug auf Rechenleistung und Speicher. Dezentrale
Verarbeitungseinheiten ermöglichen eine weitere Strukturierung der zu verarbeitenden
Daten, insbesondere kann bei mehreren dezentralen Verarbeitungseinheiten jede dezentrale
Verarbeitungseinheit in einem eigenen Bus 39 und sämtliche dezentrale Verarbeitungseinheiten
zusammen mit der zentralen Verarbeitungseinheit 60 an einem weiteren Bus 39 betrieben
werden. Derartige Strukturen sind bei großen Gebäuden 1 und Gebäudekomplexen sinnvoll.
[0039] Die weitere Beschreibung soll sich mit der Aufbereitung und Weiterleitung der Daten,
also der jeweiligen Türzustandssignale 30-38 und daraus gewonnenen Gruppensignale
befassen. Grundsätzlich ist eine Anzeige jedes Türzustandssignals 30-38 an einer zentralen
Stelle des Gebäudes 1, also z.B. auf einer von der Verarbeitungseinheit 60 angesteuerten
Kontrolltafel, einem Drucker oder einem Monitor, wünschenswert. Konzentrationsschwankungen
eines die Verarbeitungseinheit 60 beaufsichtigenden menschlichen Bedieners lassen
es jedoch nicht ratsam erscheinen, jedem Türzustandssignal 30-38 einen einzelnen Aktor,
z. B. eine Kontrolleuchte, oder sonstige Anzeigen zuzuordnen. Bei mehreren duzend
Brandabschnittstüren 20-24 in einem Gebäude 1 hätte ein solcher Bediener entsprechend
mehrere duzend solcher Kontrolleuchten oder dergleichen zu überwachen und müsste im
Fehlerfall ggf. umständlich festzustellen versuchen, zu welcher Brandabschnittstür
die jeweils aktivierte Kontrolleuchte oder Anzeige gehört.
[0040] Darum ist erfindungsgemäß die bereits beschriebene Zusammenfassung (Gruppierung)
von Türzustandssignalen 30-38 an Sammelstellen 40-42 oder übergeordneten Sammelstellen
44, 45 vorgesehen. Dabei generiert jede Sammelstelle 40-42 oder übergeordnete Sammelstelle
44, 45 anhand der bei ihr eintreffenden Einzelsignale, also die Türzustandssignale
30-38, aufgrund einer logischen Verknüpfung dieser Einzelsignale, insbesondere aufgrund
einer logischen UND-Verknüpfung der Einzelsignale, am jeweiligen Ausgang 43 ein Gruppensignal.
Mehrere Gruppensignale, also die Ausgänge 43 einzelner Sammelstellen 40-42, können
in entsprechender Weise ebenfalls zusammengefasst werden. Im Programm 61 ist jedem
Eingang, also jedem Türzustandssignal 30-38, und jedem Gruppensignal, also jedem Ausgang
einer Sammelstelle 40-45, 50, eine Speicherstelle zugeordnet. Der jeweilige Wert des
Eingangs- bzw. Gruppensignals wird in der Speicherstelle hinterlegt. Das Programm
61 überprüft zunächst das Gruppensignal auf der obersten Hierarchieebene, also den
Ausgang der zentralen Sammelstelle 50. Wird hinsichtlich dieses Gruppensignals der
erwartete Wert (durch Auslesen der zugeordneten Speicherstelle) ermittelt, ist mit
dieser einen Abfrage bereits sichergestellt, dass sämtliche überwachten Brandabschnittstüren
ordnungsgemäß geschlossen sind. Als "erwarteter Wert" wird derjenige Wert eines Eingangs-
oder Gruppensignals bezeichnet, der anzeigt, dass die zugehöre Tür bzw. die zugehörigen
Türen geschlossen sind. Hat das Gruppensignal dagegen nicht den erwarteten Wert, überprüft
das Programm 61 die Eingangswerte der betreffenden Sammelstelle 40-42; 44,45; 50 auf
der jeweiligen Hierarchieebene, also z.B. die Ausgänge 43 der Sammelstellen 40-42;
44, 45 auf der nächst niedrigeren Hierarchieebene oder - auf der untersten Hierarchieebene
- direkt die Türzustandssignale 30-38. Die Auswertung erfolgt dabei derart, dass in
Richtung niedriger Hierarchieebenen immer dort vorangeschritten wird, wo ein Gruppensignal
nicht den erwarteten Wert hatte. Die Untersuchung wird solange fortgesetzt, bis schließlich
das Türzustandssignal 30-38 ermittelt wird, das nicht den erwarteten Wert hat, so
dass damit diejenige Brandabschnittstür 20-24 erkannt ist, die nicht ordnungsgemäß
geschlossen ist.
[0041] Bei fortschreitender Untersuchung der Gruppen- oder Einzelsignale können bereits
aussagekräftige Meldungen generiert werden, die es dem Bedienpersonal ermöglichen,
den vorliegenden Fehler schnell einzugrenzen. Wenn das von einer Sammelstelle 40-42
oder übergeordneten Sammelstelle 44, 45 gelieferte Gruppensignal nicht den erwarteten
Wert hat, kann eine der Sammelstelle 40-42; 44, 45 in dem Programm 61 zugeordnete
Bezeichnung, also z.B. "Flügel Nord-Ost", "Stockwerk 2, Flügel Süd" oder "Station
D", etc. als Fehlermeldung zur Eingrenzung des Fehlerortes ausgegeben werden. Wenn
schließlich die den Fehler auslösende Brandabschnittstür ermittelt ist, wird zusätzlich
eine der Brandabschnittstür ebenfalls im Programm 61 zugeordnete Bezeichnung, also
z.B. "Treppenhausbrandabschnittstür: Haupttreppenhaus Flügel Nord-Ost, 2 Stock" ausgegeben.
[0042] Unabhängig von der hierarchischen Fehlerorteingrenzung oder der Anzeige ausschließlich
einer fehlerbehafteten Tür ist es selbstverständlich sinnvoll, das Eintreffen sämtlicher
Signale (Türzustandssignale) mit Datum und/oder Uhrzeit zu protokollieren. Ein solches
Protokoll wird zu Archivierungszwecken entweder ausgedruckt oder auf einem Speichermedium
abrufbar hinterlegt.
[0043] Jedes Türzustandssignal 30-38 wird mittels eines beim Schließen der jeweiligen Brandabschnittstür
20-24 betätigten Kontaktes (nicht dargestellt) gebildet. Es besteht die Möglichkeit,
einen solchen Kontakt als mechanischen Kontakt im sogenannten Schließblech der Brandabschnittstür
20-24 anzuordnen. Das Schließblech hat in an sich bekannter Weise je eine Ausnehmung
zur Aufnahme einer sogenannten Falle und eines Riegels. Die Falle wird mit der Türklinke,
also dem sogenannten Türdrücker betätigt. Der Riegel gehört zu einem in der Tür üblicherweise
vorhandenen Schloß. Wenn ein mechanischer Kontakt im Schließblech im Bereich der Ausnehmung
zur Aufnahme der Falle angeordnet ist, wird dieser Kontakt betätigt, sobald die Falle
in die entsprechende Ausnehmung eingreift. Sobald der Kontakt geschlossen ist, wird
ein bestimmtes Türzustandssignal, z.B. ein Binärsignal mit einem definierten Wert,
abgesetzt und entweder direkt oder indirekt auf den Bus 39 gegeben. Zur Vermeidung
von Verschleiß oder sonstigen mechanischen Einflüssen ist es ggf. sinnvoll, anstelle
des mechanischen Kontaktes andere Sensoren, also z.B. einen Reed-Sensor oder einen
induktiven Sensor anzuordnen. Derartige Sensoren registrieren eine Veränderung eines
umgebenden Magnetfeldes und sind damit in der Lage auf eine in eine Ausnehmung eingreifende
Falle oder auch, bei Anordnung im Türrahmen, auf ein in einem Türfutter anliegendes
Türblatt zu reagieren.
[0044] Über die Verarbeitungseinheit 60 ist an der zentralen Stelle des Gebäudes 1 ist auch
ein automatisches Schließen sämtlicher oder ausgewählter Brandabschnittstüren 20-24
im Gebäude 1 abrufbar. Das Schließen der Brandabschnittstüren 20-24 erfolgt, indem
die Verarbeitungseinrichtung 60 ein Türschließungssignal 62-64 für eine oder mehrere
bestimmte Brandabschnittstüren 20-24 erzeugt. Die Zuordnung des jeweiligen Türschließungssignals
62-64 zu genau einer Brandabschnittstür 20-24 erfolgt über die eindeutige Adresse
des der jeweiligen Brandabschnittstür 20-24 zugeordneten Türschließungsaktors am Bus
39, dem das Türschließungssignal 62-64 gilt. Dieses Türschließungssignal 62-64 wird
über den Bus 39 geleitet und bewirkt, sobald es beim Türschließungsaktor eintrifft,
die Auslösung des Türschließungsvorgangs, also entweder das "aktive" Schließen der
Tür mittels eine Motors, Pneumatik- oder Hydraulikaggregates oder dergleichen oder
das "passive" Schließen der Tür durch Lösen einer Verriegelung, wobei die Tür dann
unter Gravitationseinfluss oder aufgrund einer einwirkenden Kraft, z.B. eine Federkraft,
zufällt. Im Anschluss an das automatisch ausgelöste Schließen sämtlicher Türen ist
mit dem beschriebenen Überwachungsverfahren erkennbar ist, welche Brandabschnittstüren
20-24 nicht geschlossen wurden oder nicht als geschlossen gemeldet wurden. D. h. das
Bedienpersonal kann bei gemeldeten Fehlern untersuchen, ob die jeweilige Brandabschnittstür
20-24 nicht geschlossen wurde, weil sie etwa blockiert oder beschädigt ist oder ob
das von der Tür gelieferte Türzustandssignal 30-38 nicht ordnungsgemäß erzeugt oder
weitergeleitet wird. Dabei kann insbesondere auch die Zeit zwischen Auslösen des Türschließungssignals
62-64 und Eintreffen des den geschlossenen Zustand der jeweiligen Tür anzeigenden
Türzustandssignals 30-38 aufgezeichnet und ausgewertet und insbesondere in ein Protokoll
übernommen werden. Dabei können Türen, bei denen die Dauer zwischen Auslösen des Schließungssignals
62-64 und Eintreffen der "Geschlossen-Meldung" (Türzustandssignal mit entsprechendem
Wert) einen vorgegeben oder vorgebbaren Schwellwert überschreitet, gesondert aufgezeichnet
und/oder ausgegeben werden, weil es sich z.B. um Türen handeln kann, bei denen die
Türschließeinrichtung nicht mehr ordnungsgemäß arbeitet (z.B. nachlassende Spannung
einer zum Zudrücken der Tür vorgesehenen Feder).
[0045] Eine solche automatische Fehlerüberprüfung kann auch unabhängig von einer Benutzereinwirkung
in regelmäßigen, z. B. äquidistanten Zeitabschnitten oder zu vorgegebenen oder zufälligen
Zeitpunkten automatisch ausgelöst werden. Eine solche Überprüfung ist sinnvoll um
z. B. gegenüber einer Versicherung oder einer Kontrollinstitution die Funktionstüchtigkeit
der Brandschutzeinrichtungen zu dokumentieren. Wenn die Verarbeitungseinheit 60 an
ein übergeordnetes Kommunikationsnetz (nicht dargestellt), z.B. das Internet, angeschlossen
ist, kann das Schließen der Türen auch extern, also von außerhalb des Gebäudes 1,
beispielsweise durch eine Kontrollinstitution, ausgelöst werden. Besonders günstig
ist dann, wenn die Protokollierung der Ergebnisse, also evtl. Fehlermeldungen, Zeiten
zwischen Auslösen des Türschließungssignals und Eintreffen der "Geschlossen-Meldung"
in einer im Internet abrufbaren Form dargestellt wird. Dann kann sich die übergeordnete
Institution unmittelbar hinsichtlich der Funktionstüchtigkeit der Brandschutzeinrichtungen
in einzelnen Objekten, z.B. dem Gebäude 1, orientieren.
[0046] Die Generierung und Weiterleitung der Türschließungssignale ist graphisch nur in
FIG. 5 angedeutet und ansonsten nicht weiter dargestellt, weil sie (allerdings in
"umgekehrter Richtung") der Erzeugung und Verarbeitung der Türzustandssignale 30-38
entspricht. Insbesondere ist auch eine Gruppierung von Türschließungssignalen möglich,
so dass mit einem Signal das Schließen mehrere oder aller Brandabschnittstüren bewirkt
werden kann.
[0047] Die Weiterleitung von Türzustands- und Türschließungssignalen über den Bus 39 hat
den Vorteil, dass z.B. auch Statussignale, die von sonstigen Brandschutzeinrichtungen,
wie z.B. einem Rauch- oder Feuermelder, geliefert werden, über den Bus übertragen
werden können. Dazu ist lediglich die Verdrahtung des Rauch- oder Feuermelders an
einen busfähigen Sensor oder - soweit verfügbar - die Verwendung direkt busfähiger
Rauch- oder Feuermelder erforderlich. Wenn bei einer herkömmlichen Verdrahtung (also
ohne Bus 39) eine Verknüpfung eines Rauchmelders nur mit den unmittelbar benachbarten
Brandabschnittstüren üblich ist, ist es bei Verwendung des Bus' 39 und einer Verarbeitungseinheit
60 mit einem Programm 61 grundsätzlich möglich, jeden Rauchmelder mit jeder beliebigen
Brandabschnittstür zu verknüpfen. Sinnvoll sind z.B. Verknüpfungen derart, das bei
Ansprechen eines Rauchmelders benachbarte Brandabschnittstüren nach Verstreichen eines
im Programm 61 vorgebbaren Zeitraums automatisch geschlossen werden. Des Weiteren
ist es z.B. möglich, wenn ein erster und ein zweiter Rauchmelder angesprochen hat,
sämtliche zwischen den beiden aktivierten Rauchmeldern befindliche Brandabschnittstüren
zu schließen. Andererseits kann das Schließen bestimmter vorgegebener oder vorgebbarer
Brandabschnittstüren um eine vorgegebene oder vorgebbare Zeitspanne verzögert werden,
um wichtige Fluchtwege offenzuhalten. Der Vorteil der Verwendung des Bus' 39 und der
damit möglichen zentralen Verarbeitung sämtlicher Eingangssignale (Türzustandssignale,
Signale von anderen Brandschutzeinrichtungen) und die zentrale Generierung von Ausgangssignalen
(Türschließungssignale) liegt gerade in der Flexibilität und in der leichten Veränderbarkeit
bestimmter Funktionalität oder einmal gewählter Gruppierungen.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Gebäude
- 2
- Stockwerk
- 3
- Flügel (Gebäudeflügel)
- 10, 11 12
- Treppenhaus
- 13
- Haupttreppe
- 14
- Nebentreppe
- 15
- Nottreppe
- 16
- Eingangsbereich
- 17
- Aufzug
- 18, 19
- Station
- 20, 20', 20"
- Brandabschnittstür (Treppenhausbrandabschnittstür)
- 21, 21'
- Brandabschnittstür (Stationsbrandabschnittstür)
- 22, 22'
- Brandabschnittstür (Stationsbrandabschnittstür)
- 23, 24
- Brandabschnittstür (Flurbrandabschnittstür)
- 25
- Flur
- 30-38
- Türzustandssignal
- 39
- Bus
- 40, 40', 40"
- Sammelstelle
- 41, 42
- Sammelstellen
- 43
- Ausgang, Ausgangssignal
- 44, 45
- übergeordnete Sammelstelle
- 50
- zentrale Sammelstelle
- 51, 52, 53
- Eingang (der zentralen Sammelstelle)
- 60
- Verarbeitungseinheit
- 61
- Programm (Gebäudeautomatisierungsprogramm)
- 62, 63, 64
- Türschließungssignal
1. Verfahren zur Überwachung eines Gebäudes (1) mit einer Anzahl Brandabschnittstüren
(20-24), wobei jede Brandabschnittstür (20-24) ein Türzustandssignal (30-38) liefert
und wobei die Türzustandssignale (30-38) zu einer Verarbeitungseinheit (60) geleitet
werden und wobei die Verarbeitungseinheit (60) die Türzustandssignale (30-38) verarbeitet
und auswertet und wobei insbesondere die Verarbeitung und Auswertung der Türzustandssignale
(30-38) ein Anzeigen derjenigen Brandabschnittstüren (20-24) umfasst, deren Türzustandssignal
(30-38) von einem erwarteten Wert abweicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei einzelne Türzustandssignale (30-38) an einer Sammelstelle (40-45) zusammengefasst
und einer logischen Verknüpfung unterworfen werden und wobei die Ergebnisse der Verknüpfung
zum Erhalt einer Aussage über den Wert der verknüpften Türzustandssignale (30-38)
ausgewertet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Türzustandssignale (30-38) über einen Bus (39) der ein Programm (61) - Gebäudeautomatisierungsprogramm
- ausführenden Verarbeitungseinheit (60) zur Auswertung und Verarbeitung zugeführt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
wobei jeder Brandabschnittstür (20-24) und ggf. auch jeder Sammelstelle (40-45) im
Programm (61) eine Bezeichnung zugeordnet ist, die zum Anzeigen derjenigen Brandabschnittstür
(20-24) deren Türzustandssignal (30-38) oder ggf. derjenigen Sammelstelle (40-45)
deren Gruppensignal von einem erwarteten Wert abweicht, ausgegeben wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei an eine Mehrzahl von Brandabschnittstüren (20-24) ein Türschließungssignal abgegeben
wird und wobei für die oder jede Brandabschnittstür (20-24) deren Türschließungssignal
abgegeben wurde, das Eintreffen eines Türzustandssignals (30-38) mit einem erwarteten
Wert innerhalb eine vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitspanne überprüft wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
wobei das Türschließungssignal für eine Mehrzahl von Brandabschnittstüren (20-24)
mittels der Verarbeitungseinheit (60) automatisch zu vorgegebenen oder vorgebbaren,
insbesondere äquidistanten Zeitpunkten, oder zufällig, insbesondere zufällig zumindest
einmal innerhalb eines vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitraums erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
wobei das Türschließungssignal für eine Mehrzahl von Brandabschnittstüren (20-24)
mittels der Verarbeitungseinheit (60) anhand eines externen, z.B. über Internet übermittelten
Signals generiert wird und wobei der Wert der Türzustandssignale (30-38) für eine
Darstellung im Internet aufbereitet wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei der Wert der Türzustandssignale (30-38) und/oder gezielt nur der Wert derjenigen
Türzustandssignale (30-38), deren Wert von einem erwarteten Wert abweicht, zusammen
mit der Bezeichnung der das Türzustandssignal (30-38) erzeugenden Brandabschnittstür
(20-24) protokolliert wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Türzustandssignal (30-38) einer Brandabschnittstür (20-24) mit einem Türzustandssensor
generiert wird, wobei der Türzustandssensor in einer Ausnehmung eines Schließblechs
der Brandabschnittstür (20-24) und zwar entweder in einer Ausnehmung zum Eingriff
einer Falle oder in einer Ausnehmung zum Eingriff eines Riegels der Brandabschnittstür
(20-24) angeordnet ist.
10. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei jeder Brandabschnittstür (20-24) ein Türzustandssensor und ein Türschließungsaktor
zugeordnet ist, wobei der Türzustandssensor zur Erzeugung eines Türzustandssignals
(30-38) und der Türschließungsaktor zum Empfang eines Türschließungssignals (60-62)
vorgesehen sind, wobei das oder jedes Türzustandssignal (30-38) und Türschließungssignal
(60-62) über einen Bus (39) übertragbar ist und wobei eine zur Ausführung eines Programms
(61) - Gebäudeautomatisierungsprogramm - vorgesehene Verarbeitungseinrichtung zur
Auswertung und ggf. Verknüpfung der Türzustandssignale (30-38) und/oder zur Generierung
des oder jedes Türschließungssignals (60-62) vorgesehen ist.