(19)
(11) EP 1 449 990 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.08.2004  Patentblatt  2004/35

(21) Anmeldenummer: 04003370.6

(22) Anmeldetag:  16.02.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E05B 65/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 20.02.2003 DE 10307407

(71) Anmelder: Schotemeier, Ingenieurmetallbau GmbH
48455 Bad Bentheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schotemeier, Berthold, Dipl.-Ing.
    48455 Bad Bentheim (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichung zur Gebäudeüberwachung


(57) Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung eines Gebäudes (1) mit einer Anzahl Brandabschnittstüren (20-24) angegeben, wobei jede Brandabschnittstür (20-24) ein Türzustandssignal (30-38) liefert und wobei die Türzustandssignale (30-38) zu einer Verarbeitungseinheit (60) geleitet werden und wobei die Verarbeitungseinheit (60) die Türzustandssignale (30-38) verarbeitet und auswertet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gebäudeüberwachung, insbesondere Gebäudeüberwachung im Hinblick auf Feuer- oder Brandschutzeinrichtungen.

[0002] Zum Stand der Technik sind bisher die Dokumente US 5,151,683, US 4,701,924 und WO 97/26 635 bekannt geworden, die sämtlich allenfalls allgemeinen technologischen Hintergrund im Umfeld der Erfindung angeben.

[0003] Aus der US 5,151,683 ist eine Vorrichtung zur Spannungsversorgung in einem Feueralarm-System bekannt, die die Zufuhr einer Referenzspannung nur während einer Testphase einzelner Geräte des System ermöglicht.

[0004] Aus der US 4,801,924 ist eine Einrichtung zur Benutzung im Zusammenhang mit Sicherheitseinrichtungen, wie z.B. Brandschutz, bekannt, bei der einzelne Detektoren Nachrichten an eine zentrale Station übermitteln. Die Nachrichten sind so codiert, dass sie einem einzelnen Detektor zugeordnet werden können. Die dazu erforderlichen Übertrager für die einzelnen Detektoren werden an einer dafür vorgesehenen Station programmiert und dann am Detektor angebracht. Während des Transports zum Ort des Detektors behalten die Übertrager die eingegebenen Daten.

[0005] Aus der WO 97/26 635 ist ein verteiltes Feueralarm-System bekannt, bei dem eine zentrale Station mit einzelnen lokalen Geräten über eine Netzwerkverbindung kommuniziert. Die lokalen Geräte sind mit Peripherieeinrichtungen verbunden.

[0006] Zur Überwachung von größeren Gebäuden, insbesondere öffentlichen Gebäuden ist bekannt, diese mit Feuerschutzeinrichtungen, wie z.B. Brandabschnittstüren und Rauch- oder Feuermeldern zu versehen. Brandabschnittstüren stehen heute üblicherweise offen und werden erst im Alarmfall, also z.B. bei einem Signal eines der Brandabschnittstür zugeordneten Brand- oder Rauchmelders, automatisch geschlossen. Dazu ist der jeweiligen Brandabschnittstür eine Türschließeinrichtung zugeordnet. Die Türschließeinrichtung bewirkt ein Schließen der Tür entweder unter Kraftaufwendung, also z.B. mit einem Motor, oder mittels Lösung einer Verriegelung, z.B. einer elektromagnetischen Verriegelung, wobei die Tür sich dann aufgrund des Gravitationseinflusses selbstständig schließt.

[0007] Wenn derartige Brandabschnittstüren blockiert sind, können sie in Alarmsituationen nicht geschlossen werden, so dass der gewünschte Effekt der Eingrenzung von Brandherden und Rauchentwicklung nicht zu erzielen ist. Darum ist eine regelmäßige Kontrolle sämtlicher Feuerschutzeinrichtungen eines Gebäudes oder eines Gebäudeteils erforderlich. Nachdem derartige Kontrollen durch eine Überwachungsperson, also z.B. einen Hausmeister oder dergleichen, auszuführen sind, ist nicht auszuschließen, dass die Kontrolle nicht immer regelmäßig und vollständig ausgeführt wird.

[0008] Die Erfindung zielt daher darauf ab, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gebäudeüberwachung anzugeben, bei dem bzw. bei der im Betrieb der Aufwand für das Überwachungspersonal minimiert wird und bei dem bzw. bei der der Aufwand zur Einrichtung eines solchen Verfahrens oder zur Bereitstellung einer solchen Vorrichtung minimiert wird.

[0009] Hinsichtlich der optimierten Einrichtung und Bereitstellung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hinsichtlich des minimierten Aufwands im Betrieb wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst.

[0010] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass zur Überwachung sämtlicher oder ausgewählter Feuerschutzeinrichtungen eines Gebäudes oder Gebäudeteils eine Vielzahl von Informationen zu verarbeiten sind. Des weiteren müssen die Informationen an einer zentralen Stelle im Gebäude zusammengeführt werden, damit im Alarmfall ohne besonderen Aufwand festgestellt werden kann, ob alle Feuerschutzeinrichtungen ordnungsgemäß funktionieren.

[0011] Für Türen, insbesondere Brandabschnittstüren ist bekannt, diese mit einem Sensor auszustatten, der ein Signal (Türzustandssignal) abgibt, sobald die Tür im Türrahmen anliegt, die Tür also geschlossen ist. Ein derartiger Sensor wird im Folgenden als Türzustandssensor oder Zustandssensor oder kurz nur als "Sensor" bezeichnet. Des weiteren ist bekannt, eine Türschließeinrichtung elektrisch, z.B. aufgrund eines von einem Brandmelder gelieferten Signals (Türschließungssignal), anzusteuern um das Schließen der jeweiligen Tür auszulösen - dies wird mit einem Türschließer, der durch einen Aktor (Türschließungsaktor) angesteuert wird, bewerkstelligt. Zu jeder Brandabschnittstür können also zwei unabhängige Informationen (einerseits für den Aktor und andererseits von dem Sensor) vorliegen. Minimal ist allerdings eine Verarbeitung der vom Zustandssensor gelieferten Information erforderlich.

[0012] Die Erfindung sieht zum einen vor, dass die z.B. von jeder Brandabschnittstür gelieferten Signale nicht über jeweils eine einzelne Verbindung, z.B. eine herkömmliche Verdrahtung, von der jeweiligen Tür zur zentralen Stelle geleitet werden müssen. Statt dessen ist vorgesehen, dass die Signale über einen Bus , z.B. den zur Gebäudeautomatisierung vorgesehenen Bus mit der Markenbezeichnung "EIB", übertragen werden. Ein solcher Bus umfasst eine vorgegebene Anzahl elektrischer Leiter. Eine konventionelle Verdrahtung ist nur zwischen dem Türschließungsaktor- und -sensor und dem jeweiligen busfähigen Pendant erforderlich. Noch günstigere Konstellationen ergeben sich, wenn Türschließungsaktor- und -sensor selbst busfähig ausgeführt, also zum direkten Anschluss an den Bus und zur Teilnahme an einer Datenübermittlung über den Bus vorgesehen sind.

[0013] Selbstverständlich ist in Anbetracht der zunehmenden drahtlosen Informationsübertragung anstelle einer leitungsgebundenen Informationsübermittlung auch eine Informationsübermittlung mittels elektromagnetischer Wellen, also z.B. mittels Funk, insbesondere Richtfunk, Infrarot oder dergleichen möglich. Diese Informationsübermittlung ist sowohl von der Tür (also vom bzw. zum Sensor/Aktor) zum Bus als innerhalb des Bussystems, also zwischen einzelnen an den Bus angeschlossenen Kommunikationsteilnehmern möglich.

[0014] Die von den Türen gelieferten Signale (Türzustandssignale) gelangen über den Bus zu einer an einer zentralen Stelle des Gebäudes angeordneten Verarbeitungseinheit. Die Verarbeitungseinheit für in an sich bekannter Weise ein Softwareprogramm (Gebäudeautomatisierungsprogramm oder kurz Programm) aus, mit dem die Signale verarbeitet und gemäß dem Programm verknüpft und/oder ausgewertet werden.

[0015] Innerhalb des Programms ist ggf. eine Verknüpfung mehrerer Türzustandssignale an dafür eingerichteten, in Software ausgeführten Sammelstellen vorgesehen. Eine solche Verknüpfung ist dann sinnvoll, wenn die Zustandssignale einer Vielzahl von Brandabschnittstüren überwacht werden sollen oder wenn eine Verknüpfung mehrerer Zustandssignale aufgrund einer räumlichen oder anderweitig begründeten "Zusammengehörigkeit" einzelner Brandabschnittstüren nahe liegt. Die Zusammenfassung der von den einzelnen Türen gelieferten Signale an jeweils einer Sammelstelle ermöglicht, dass von jeder Sammelstelle unabhängig von der Anzahl der jeweils zugeordneten Türen nur eine einzelne Information geliefert wird. Eine solche Information ist mit einem Signal kodierbar, das mit einem ersten logischen Zustand anzeigt, dass von jedem Türzustandssensor der zugeordneten Türen das Türzustandssignal ansteht, und das mit einem zweiten logischen Zustand anzeigt, dass von mindestens einem Türzustandssensor das Türzustandssignal nicht ansteht. Ein solches Signal kann durch eine logische UND-Verknüpfung sämtlicher Türzustandssignale gewonnen werden. Aufgrund einer solchen Information ist durch eine entsprechende Ausgabe der Verarbeitungseinheit erkennbar, ob sämtliche Brandabschnittstüren geschlossen sind oder mindestens eine Brandabschnittstür nicht geschlossen ist und damit, sofern das z.B. in einer Alarmsituation noch möglich ist, ein Eingriff des Bedienpersonals erforderlich ist.

[0016] Häufig ist es notwendig oder erwünscht, genaue Informationen zu erhalten, welche Brandabschnittstür im Alarmfall nicht geschlossen wird. Dazu kann vorgesehen sein, dass von der Sammelstelle im Falle eines Anstehens sämtlicher Türzustandssignale ein diesbezügliches Sammelsignal geliefert wird und im Falle eines Ausbleibens mindestens dieses Sammelsignals sämtliche Türzustandssignale einzeln überprüft werden.

[0017] Wenn sämtliche Informationen, d.h. sämtliche Türzustandssignale, bei der Verarbeitungseinheit vorliegen, kann eine Auswertung der Informationen vorgenommen werden. Das wichtigste Ergebnis einer solchen Auswertung muss die Aussage darüber sein, ob alle Brandabschnittstüren geschlossen sind. Dies kann - wie im Falle der Signalverknüpfung an der Sammelstelle - durch logische UND-Verknüpfung sämtlicher Türzustandssignale und/oder Sammelsignale erfolgen. Wenn sämtliche verknüpften Signale anstehen, meldet die Verarbeitungseinheit den ordnungsgemäßen Zustand sämtlicher Brandabschnittstüren. Wenn mindestens ein Türzustandssignal nicht ansteht, liegt eine Fehlersituation vor, die von der Verarbeitungseinheit in geeigneter Weise, also z.B. mittels optischem oder akustischem Signal, gemeldet wird.

[0018] Bei einer Fehlersituation ist häufig der bloße Hinweis auf die Fehlersituation nicht ausreichend und zumindest eine Information über den Fehlerort wünschenswert. Da auf der anderen Seite eine zu große Informationsfülle, wie sie z.B. mit Kontrolleuchten für jede einzelne Brandabschnittstür oder einer analogen Statusdarstellung jeder Brandabschnittstür an einem Bildschirm oder sonstigem Datensichtgerät, häufig zu Irritationen, Fehlablesungen und nachlassender Aufmerksamkeit führt, ist gemäß eines weiteren Aspektes der Erfindung eine hierarchisch strukturierte Darstellung der Informationen vorgesehen.

[0019] Solange also keine Fehlersituation vorliegt, zeigt die Verarbeitungseinheit dies mit einem entsprechenden optischen oder akustischen Statussignal an. Es kann auch vorgesehen sein, dass jegliche Anzeige unterbleibt. Im Falle einer Fehlersituation wird dies durch eine entsprechende Meldung signalisiert. Ein Benutzer der Verarbeitungseinheit kann entweder an der Verarbeitungseinheit selbst oder einem einer weiteren zentralen Position im Gebäude zugeordneten Terminal über Eingaben, wie Tastendrücke, Mausklicks oder dergleichen den Fehlerort eingrenzen, d.h. der Benutzer kann Stellen der Verknüpfung von Türzustandssignalen gezielt oder programmgesteuert in einer festen (hierarchischen) Reihenfolge auswählen und sich die jeweiligen Ergebnisse anzeigen lassen. Im Falle einer vorliegenden Fehlersituation wird entweder direkt oder nach der ersten Benutzereingabe der Fehlerort auf der ersten, obersten Hierarchieebene dargestellt. Die Signalisierung des Fehlerortes bezieht sich dann z.B. auf einen Gebäudeabschnitt, wie z.B. ein Stockwerk oder ein Gebäudetrakt. Nach der nächsten Benutzereingabe erfolgt eine weitere Eingrenzung des Fehlerortes z.B. bezogen auf Funktionseinheiten des Gebäudes, bei einem Krankenhaus z.B. bezogen auf die unterschiedlichen Stationen. Nach jeder weiteren Benutzereingabe erfolgt ein nochmalige Eingrenzung des Fehlerortes solange, bis schließlich die einzelne, die Fehlersituation auslösende Brandabschnittstür, z.B. mit einer internen Kennung, bevorzugt jedoch ergänzt durch eine Beschreibung und eine Ortsangabe z.B. "Brandabschnittstür Treppenhaus - Station 3", als Beschreibung und "Treppenhaus, 3. OG, Nord-West" als Ortsangabe.

[0020] Die Hierarchiestufen korrespondieren bevorzugt mit der Zusammenfassung der Informationen über die einzelnen Sammelstellen oder übergeordneten Sammelstellen. D.h. bei z.B. einem Krankenhaus mit insgesamt vier Stockwerken, drei Gebäudeflügeln und jeweils zwei Stationen in jedem Gebäudeflügel und diversen Brandabschnittstüren in jeder Station ist für jede Station eine Sammelstelle vorgesehen, bei der die Informationen der einzelnen Brandabschnittstüren zusammenlaufen. Die beiden Stationen in jedem Gebäudeflügel sind über eine übergeordnete Sammelstelle verknüpft. Für jedes Stockwerk ist eine weitere übergeordnete Sammelstelle vorgesehen, bei der die Informationen der drei den jeweiligen Gebäudeflügeln zugeordneten übergeordneten Sammelstellen zusammenlaufen. Die Informationen der stockwerksbezogenen übergeordneten Sammelstellen laufen bei einer als oberste Hierarchieebene fungierenden zentralen Sammelstelle zusammen. Im Falle einer Fehlersituation wird demnach zunächst das Stockwerk, dann der Gebäudeflügel, schließlich die Station und zuletzt die jeweilige Brandabschnittstür angezeigt.

[0021] Die Gruppierung der Signale ist veränderlich und kann an der Verarbeitungseinheit vorgenommen werden.

[0022] Zweckmäßige Weiterbildungen des Verfahrens bzw. der Vorrichtung zur Gebäudeüberwachung sind Gegenstand der auf die jeweiligen unabhängigen Ansprüche rückbezogenen Unteransprüche.

[0023] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

[0024] Darin zeigen
FIG 1
ein Gebäude mit zwei Stockwerken und insgesamt drei Flügeln,
FIG 2
einen Grundrisse eines der Flügel mit Brandabschnittstüren,
FIG 3
einzelne Brandabschnittstüren mit diesen jeweils zugeordneten Türzustandssignalen,
FIG 4
eine Verknüpfung (Gruppierung) von Türzustandssignalen und
FIG 5
eine Verarbeitungseinrichtung zur Auswertung der Türzustandssignale und zur Generierung von Türschließungssignalen.


[0025] FIG 1 zeigt ein Gebäude 1 mit zwei Stockwerken 2 und insgesamt drei Flügeln 3.

[0026] FIG 2 zeigt in der Draufsicht einen Grundriss eines der Flügel 3 eines der Stockwerke 2 des Gebäudes 1 aus FIG 1. Das Stockwerk 2 hat Anschluss an insgesamt drei Treppenhäuser 10, 11, 12, nämlich ein Haupttreppenhaus 10 mit einer Haupttreppe 13, ein Nebentreppenhaus 11 mit einer Nebentreppe 14 und ein Nottreppenhaus 12 mit einer Nottreppe 15. Jedem Treppenhaus 10, 11, 12 ist ein Eingangsbereich 16 zugeordnet. Jedes Treppenhaus weist einen oder mehrere Aufzüge 17 auf. Die Treppenhäuser 10, 11, 12 gewähren Zugang zu einer Anzahl von Räumen, also z.B. einer Station 18, 19 in einem Krankenhaus. Im vorliegenden Fall befinden sich entsprechend der dargestellten Verhältnisse auf dem jeweiligen Stockwerk 2 zwei Stationen, nämlich eine erste Station 18 und eine zweite Station 19.

[0027] Jede Treppe 13, 14, 15 ist vom jeweiligen Eingangsbereich 16 durch eine erste Brandabschnittstür (Treppenhausbrandabschnittstür) 20, 20', 20" getrennt. Jeder Eingangsbereich 16 ist vom unmittelbaren angrenzenden Stationsbereich 18, 19 durch jeweils eine weitere Brandabschnittstür (Stationsbrandabschnittstür) 21, 21', 22, 22' getrennt. Innerhalb jeder Station 18, 19 ist eine nochmals weitere Brandabschnittstür (Flurbrandabschnittstür) 23, 24 in einem Flur 25 der jeweiligen Station 18, 19 vorgesehen. Des weiteren kann (nicht dargestellt) einer der Räume einzelner oder sämtlicher Stationen 18, 19 durch eine weitere Brandabschnittstür gesichert ist. Bei in dieser Form gesicherten Räumen handelt es sich z. B. um Räume mit feuergefährlichen Stoffen oder um Räume in denen Dokumente oder Aufzeichnungen gelagert werden, deren Qualität durch Raucheinwirkung beeinträchtigt werden kann.

[0028] In FIG 3 sind lediglich die einzelnen Brandabschnittstüren 20, 20', 20", 21, 21', 22, 22', 23, 24 aus der Darstellung gemäß FIG 2 gezeigt. Jede Brandabschnittstür 20-24 liefert ein Türzustandssignal 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38. Das Türzustandssignal 30-38 hat einen definierten, vorgegeben Wert sobald die jeweilige Brandabschnittstür 20-24 entweder automatisch oder manuell geschlossen wurde und das jeweilige sogenannte Türblatt daraufhin sicher im Türfutter allseitig anliegt, sodass die Funktion als Brandabschnitts- oder Brandschutztür gewährleistet ist.

[0029] Die einzelnen Türzustandssignale 30-38 werden über einen Bus 39 geleitet. Als Bus 39 kommt jeder zur Gebäudeautomatisierung geeignete Bus 39, also z.B. der sogenannte EIB ("European Installation Bus") in Betracht.

[0030] Mit einem derartigen, zur Gebäudeautomatisierung geeigneten Bus 39 überwindet man die üblichen Nachteile herkömmlicher Verdrahtung. Ein zur Gebäudeautomatisierung geeigneter Bus 39 umfasst Sensoren, also z.B. Taster, die Befehle in Form von Telegrammen erzeugen, Aktoren, also z.B. Schaltrelais, welche in Abhängigkeit von empfangenen Telegramme bestimmte Aktionen umsetzen sowie eine Busleitung (der eigentliche "Bus" 39), die alle Sensoren und Aktoren für den Telegrammverkehr miteinander verbindet. Jedem Sensor und jedem Aktor am Bus 39 ist in an sich bekannter Weise eine eigene Verarbeitungseinheit, also z.B. ein Mikroprozessor, zugeordnet. Durch eine entsprechende Parametrierung ist einerseits jedem Sensor und jedem Aktor eine eindeutige Adresse am Bus 39 vorgebbar und andererseits die Funktionalität jedes Sensors oder Aktors veränderbar.

[0031] Vorliegend ist jeder Brandabschnittstür 20-24 ein Sensor am Bus 39 zugeordnet, wobei der Sensor das jeweilige Türzustandssignal 30-38 liefert. Des weiteren ist jeder Brandabschnittstür 20-24 ein Aktor (Türschließungsaktor) am Bus 39 zugeordnet, durch dessen Ansteuerung das automatische Schließen der Brandabschnittstür 20-24 bewirkt werden kann.

[0032] Die einzelnen Türzustandssignale 30-38 werden Sammelstellen 40, 40', 40", 41, 42 zugeführt. Dabei ist es auch möglich, dass ein von einer Brandabschnittstür 20-24 geliefertes Türzustandssignal 30-38 mehreren Sammelstellen 40-42 zugeführt wird (nicht dargestellt).

[0033] Im Ausführungsbeispiel wird das Türzustandssignal 30, 34, 38 derjenigen Brandabschnittstüren 20, 20', 20" die ggf. die Treppenhäuser 10, 11, 12 abschotten, einer treppenhausbezogenen Sammelstelle 40, 40', 40" zugeführt. Der oder jeder treppenhausbezogenen Sammelstelle 40, 40', 40" werden dabei nicht nur die Türzustandssignale 30, 34, 38 der im dargestellten Stockwerk 2 des jeweiligen Treppenhauses 10, 11, 12 angeordneten Brandabschnittstüren 20, 20', 20" sondern auch die Türzustandssignale aller in anderen Stockwerken 2 desselben Treppenhauses 10, 11, 12 angeordneter Brandabschnittstüren zugeführt (graphisch angedeutet durch zusätzliche Pfeile zur Darstellung weiterer Eingangssignale). Weitere Sammelstellen 41, 42 sind stationsbezogen vorgesehen. So werden einer ersten und zweiten jeweils stationsbezogenen Sammelstelle 41, 42 die Türzustandssignale 31, 33; 35, 37 derjenigen Brandabschnittstüren 21, 21'; 22, 22' die den Stationsbereich 18, 19 von jeweils einem Eingangsbereich 16 abschotten, sowie die Türzustandssignale 32; 36 derjenigen Brandabschnittstüren 23, 24, die den Stationsbereich 18, 19 unterteilen, zugeführt.

[0034] FIG 4 zeigt eine schematische Darstellung der einzelnen Sammelstellen 40, 40', 40", 41, 42 sowie die diesen jeweils in Form von Türzustandssignalen 30-38 zugeführten Eingangssignale. Jede Sammelstelle 40-42 generiert an einem Ausgang 43 ein Ausgangssignal 43 das eine Aussage über den Zustand der an der jeweiligen Sammelstelle 40-42 zusammengefassten Brandabschnittstüren erlaubt. Das Ausgangs- oder Sammelsignal 43 wird z.B. durch eine logische UND-Verknüpfung sämtlicher einer Sammelstelle 40-42 zugeführten Türzustandssignale 30-38 gebildet. Durch eine derartige Verknüpfung lässt sich leicht feststellen, ob sämtliche auf diese Art gruppenweise überwachten Brandabschnittstüren ordnungsgemäß geschlossen sind. Eine UND-Verknüpfung sämtlicher der ersten stationsbezogenen Sammelstelle 41 zugeführten Türzustandssignale 31, 32, 33 liefert z. B. nur dann ein positives Ergebnis, wenn sämtliche die jeweiligen Signale 31, 32, 33 erzeugenden Brandabschnittstüren 21, 21', 23 ordnungsgemäß geschlossen sind.

[0035] Für einzelne Sammelstellen 40-42 ist eine weitere Gruppierung möglich, wenn deren Ausgänge 43 einer übergeordneten Sammelstelle 44 zugeführt werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die Ausgangssignale 43 der treppenhausbezogenen Sammelstellen 40, 40', 40" einer ersten übergeordneten Sammelstelle 44 zugeführt. Eine logische UND-Verknüpfung der der ersten übergeordneten Sammelstelle 44 zugeführten Signale 43 liefert in diesem Falle eine schnelle Aussage darüber, ob sämtliche Brandabschnittstüren 20, 20', 20" in sämtlichen Treppenhäusern 10, 11, 12 des Flügels 3 geschlossen sind. Ferner werden die Ausgangssignale 43 der beiden stationsbezogenen Sammelstellen 41, 42 einer weiteren übergeordneten Sammelstelle 45 zugeführt, sodass durch eine logische UND-Verknüpfung der dort anliegenden Eingänge eine schnelle Aussage darüber möglich ist, ob alle Brandabschnittstüren 21, 21', 23; 22, 22', 24 auf dem jeweiligen Stockwerk 2 des Flügels 3 des Gebäudes 1 geschlossen sind.

[0036] Die in FIG 4 dargestellte hierarchische Struktur der Aufnahme und Zusammenfassung der einzelnen Türzustandssignale 30-38 setzt sich für jedes Stockwerk 2 des betreffenden Flügels 3 des Gebäudes 1 fort. Somit ergeben sich also für die in FIG 2 oder FIG 3 nicht dargestellten weiteren Stockwerke 2 und Flügel 3 des Gebäudes 1 weitere Türzustandssignale sowie eine entsprechende Zusammenfassung dieser weiteren Türzustandssignale an weiteren Sammelstellen und übergeordneten Sammelstellen. Die jeweils vorgenommene Gruppierung der Türzustandssignale an einzelnen Sammelstellen oder übergeordneten Sammelstellen ist in das Belieben des jeweiligen Anlagenplaners gestellt und kann auf die Erfordernisse vor Ort abgestellt werden. Sinnvoll ist z. B. eine Zusammenfassung sämtlicher stationsbezogenen Brandabschnittstüren auf einem Stockwerk 2. Befinden sich auf einem Stockwerk 2 mehrere Stationen 18, 19 ist es günstig, die Ausgangssignale 43 der jeweiligen stationsbezogenen Sammelstellen 41, 42 an einer übergeordneten Sammelstelle 45 zu verknüpfen, sodass eine stockwerksbezogene Aussage über den Zustand der jeweiligen Brandabschnittstüren möglich ist. Des Weiteren ist es sinnvoll, Brandabschnittstüren eines Treppenhauses 10, 11, 12 zusammenzufassen. Wenn in einem Gebäudeflügel 3 mehrere Treppenhäuser 10, 11, 12 vorhanden sind, ist es ggf. weiter sinnvoll, sämtliche Treppenhäuser 10, 11, 12 eines Gebäudeflügels 3 an einer übergeordneten Sammelstelle 44 zusammenzufassen, sodass eine summarische Aussage über den Zustand sämtlicher Treppenhausbrandabschnittstüren möglich ist. Die einzelnen stockwerksbezogenen übergeordneten Sammelstellen 45 können (nicht dargestellt) an einer weiteren, nochmals übergeordneten Sammelstelle zusammengefasst werden, sodass eine summarische Aussage über sämtliche in einem Stationsbereich 18, 19 des betreffenden Gebäudeflügels 3 angeordneten Brandabschnittstüren möglich ist. Ob diese Zusammenfassung auch einzelne, ggf. zusammengefasste Türzustandssignale von Treppenhausbrandabschnittstüren umfasst, ist wiederum in das Belieben des Anlagenplaners gestellt.

[0037] Auf einer letzten, obersten Hierarchiestufe ist es im allg. sinnvoll, sämtliche, nicht in einer Gruppierung an einer Sammelstelle 40-42 oder übergeordneten Sammelstelle 44, 45 erfassten Brandabschnittstüren, z. B. die Eingangstür, sowie die Ausgangssignale 43 sämtlicher Sammelstellen 40-42 und übergeordneter Sammelstellen 44, 45 zusammenzufassen. Diese Zusammenfassung liefert eine summarische Aussage darüber, ob sämtliche Brandabschnittstüren des Gebäudes 1 geschlossen sind. Diese letzte Zusammenfassung auf der obersten Hierarchiestufe erfolgt an einer zentralen Sammelstelle 50. In FIG 4 sind der zentralen Sammelstelle 50 an zwei ersten Eingängen 51, 52 die Ausgangssignale 43 zweier übergeordneter Sammelstellen 44, 45 zugeführt. An weiteren Eingängen 53 werden der zentralen Sammelstelle 50 die Ausgangssignale weiterer Sammelstellen oder übergeordneter Sammelstellen (nicht dargestellt) und ggf. auch direkt Türzustandssignale einzelner Türen (ebenfalls nicht dargestellt), wie z.B. der Eingangstür, zugeführt.

[0038] FIG 5 zeigt eine Verarbeitungseinheit 60, also z.B. einen Prozessrechner, Industrie-PC, Personalcomputer, oder dergleichen. Diese ist an den Bus 39 angeschlossen und ist damit in der Lage, sämtliche Türzustandssignale 30-38 zu empfangen. Die Verarbeitungseinheit 60 ist zur Ausführung eines Gebäudeautomatisierungsprogramm, im Folgenden kurz als das Programm 61 bezeichnet, zur Auswertung und Verarbeitung der Türzustandssignale 30-38 vorgesehen. Dazu ist die oder jede Sammelstelle, 40, 40', 40", 41, 42, übergeordnete Sammelstelle 44, 45 oder zentrale Sammelstelle 50 vorzugsweise in Form von Software als Bestandteil des Programms 61 realisiert. Einzelne Sammelstellen 40-42 oder übergeordnete Sammelstellen 44, 45 können jedoch auch als Hardware, z.B. in Form dezentraler, an den Bus 39 angeschlossener Verarbeitungseinheiten (nicht dargestellt) realisiert sein. Das Programm 61 wird in an sich bekannter Weise von der Verarbeitungseinheit 60 ausgeführt. Die Verarbeitungseinheit 60 ist an zentraler Stelle im Gebäude 1, z.B. in einem als Überwachungszentrale fungierenden Raum, angeordnet. Die Verarbeitungseinheit 60 umfasst in an sich bekannter Weise einen Speicher zur Speicherung des Programms 61, einen oder mehrere Prozessoren zur Ausführung des Programms 61. Die Ausführung des Programms 61 umfasst die Abwicklung der Kommunikation mit den an den Bus 39 angeschlossenen Sensoren oder Aktoren gemäß dem für den Bus 39 vorgegebenen Protokoll sowie die Verarbeitung und Verknüpfung von von den Sensoren erhaltene Signalen, nämlich Türzustandssignale 31-38 und die Erzeugung von Ausgangsdaten, nämlich Türschließungssignale 62, 63, 64, zur Ansteuerung der Türschließungsaktoren am Bus 39. Jede evtl. dezentrale Verarbeitungseinheit entspricht hinsichtlich der Funktionalität der (zentralen) Verarbeitungseinheit 60 mit ggf. geringerer Kapazität in Bezug auf Rechenleistung und Speicher. Dezentrale Verarbeitungseinheiten ermöglichen eine weitere Strukturierung der zu verarbeitenden Daten, insbesondere kann bei mehreren dezentralen Verarbeitungseinheiten jede dezentrale Verarbeitungseinheit in einem eigenen Bus 39 und sämtliche dezentrale Verarbeitungseinheiten zusammen mit der zentralen Verarbeitungseinheit 60 an einem weiteren Bus 39 betrieben werden. Derartige Strukturen sind bei großen Gebäuden 1 und Gebäudekomplexen sinnvoll.

[0039] Die weitere Beschreibung soll sich mit der Aufbereitung und Weiterleitung der Daten, also der jeweiligen Türzustandssignale 30-38 und daraus gewonnenen Gruppensignale befassen. Grundsätzlich ist eine Anzeige jedes Türzustandssignals 30-38 an einer zentralen Stelle des Gebäudes 1, also z.B. auf einer von der Verarbeitungseinheit 60 angesteuerten Kontrolltafel, einem Drucker oder einem Monitor, wünschenswert. Konzentrationsschwankungen eines die Verarbeitungseinheit 60 beaufsichtigenden menschlichen Bedieners lassen es jedoch nicht ratsam erscheinen, jedem Türzustandssignal 30-38 einen einzelnen Aktor, z. B. eine Kontrolleuchte, oder sonstige Anzeigen zuzuordnen. Bei mehreren duzend Brandabschnittstüren 20-24 in einem Gebäude 1 hätte ein solcher Bediener entsprechend mehrere duzend solcher Kontrolleuchten oder dergleichen zu überwachen und müsste im Fehlerfall ggf. umständlich festzustellen versuchen, zu welcher Brandabschnittstür die jeweils aktivierte Kontrolleuchte oder Anzeige gehört.

[0040] Darum ist erfindungsgemäß die bereits beschriebene Zusammenfassung (Gruppierung) von Türzustandssignalen 30-38 an Sammelstellen 40-42 oder übergeordneten Sammelstellen 44, 45 vorgesehen. Dabei generiert jede Sammelstelle 40-42 oder übergeordnete Sammelstelle 44, 45 anhand der bei ihr eintreffenden Einzelsignale, also die Türzustandssignale 30-38, aufgrund einer logischen Verknüpfung dieser Einzelsignale, insbesondere aufgrund einer logischen UND-Verknüpfung der Einzelsignale, am jeweiligen Ausgang 43 ein Gruppensignal. Mehrere Gruppensignale, also die Ausgänge 43 einzelner Sammelstellen 40-42, können in entsprechender Weise ebenfalls zusammengefasst werden. Im Programm 61 ist jedem Eingang, also jedem Türzustandssignal 30-38, und jedem Gruppensignal, also jedem Ausgang einer Sammelstelle 40-45, 50, eine Speicherstelle zugeordnet. Der jeweilige Wert des Eingangs- bzw. Gruppensignals wird in der Speicherstelle hinterlegt. Das Programm 61 überprüft zunächst das Gruppensignal auf der obersten Hierarchieebene, also den Ausgang der zentralen Sammelstelle 50. Wird hinsichtlich dieses Gruppensignals der erwartete Wert (durch Auslesen der zugeordneten Speicherstelle) ermittelt, ist mit dieser einen Abfrage bereits sichergestellt, dass sämtliche überwachten Brandabschnittstüren ordnungsgemäß geschlossen sind. Als "erwarteter Wert" wird derjenige Wert eines Eingangs- oder Gruppensignals bezeichnet, der anzeigt, dass die zugehöre Tür bzw. die zugehörigen Türen geschlossen sind. Hat das Gruppensignal dagegen nicht den erwarteten Wert, überprüft das Programm 61 die Eingangswerte der betreffenden Sammelstelle 40-42; 44,45; 50 auf der jeweiligen Hierarchieebene, also z.B. die Ausgänge 43 der Sammelstellen 40-42; 44, 45 auf der nächst niedrigeren Hierarchieebene oder - auf der untersten Hierarchieebene - direkt die Türzustandssignale 30-38. Die Auswertung erfolgt dabei derart, dass in Richtung niedriger Hierarchieebenen immer dort vorangeschritten wird, wo ein Gruppensignal nicht den erwarteten Wert hatte. Die Untersuchung wird solange fortgesetzt, bis schließlich das Türzustandssignal 30-38 ermittelt wird, das nicht den erwarteten Wert hat, so dass damit diejenige Brandabschnittstür 20-24 erkannt ist, die nicht ordnungsgemäß geschlossen ist.

[0041] Bei fortschreitender Untersuchung der Gruppen- oder Einzelsignale können bereits aussagekräftige Meldungen generiert werden, die es dem Bedienpersonal ermöglichen, den vorliegenden Fehler schnell einzugrenzen. Wenn das von einer Sammelstelle 40-42 oder übergeordneten Sammelstelle 44, 45 gelieferte Gruppensignal nicht den erwarteten Wert hat, kann eine der Sammelstelle 40-42; 44, 45 in dem Programm 61 zugeordnete Bezeichnung, also z.B. "Flügel Nord-Ost", "Stockwerk 2, Flügel Süd" oder "Station D", etc. als Fehlermeldung zur Eingrenzung des Fehlerortes ausgegeben werden. Wenn schließlich die den Fehler auslösende Brandabschnittstür ermittelt ist, wird zusätzlich eine der Brandabschnittstür ebenfalls im Programm 61 zugeordnete Bezeichnung, also z.B. "Treppenhausbrandabschnittstür: Haupttreppenhaus Flügel Nord-Ost, 2 Stock" ausgegeben.

[0042] Unabhängig von der hierarchischen Fehlerorteingrenzung oder der Anzeige ausschließlich einer fehlerbehafteten Tür ist es selbstverständlich sinnvoll, das Eintreffen sämtlicher Signale (Türzustandssignale) mit Datum und/oder Uhrzeit zu protokollieren. Ein solches Protokoll wird zu Archivierungszwecken entweder ausgedruckt oder auf einem Speichermedium abrufbar hinterlegt.

[0043] Jedes Türzustandssignal 30-38 wird mittels eines beim Schließen der jeweiligen Brandabschnittstür 20-24 betätigten Kontaktes (nicht dargestellt) gebildet. Es besteht die Möglichkeit, einen solchen Kontakt als mechanischen Kontakt im sogenannten Schließblech der Brandabschnittstür 20-24 anzuordnen. Das Schließblech hat in an sich bekannter Weise je eine Ausnehmung zur Aufnahme einer sogenannten Falle und eines Riegels. Die Falle wird mit der Türklinke, also dem sogenannten Türdrücker betätigt. Der Riegel gehört zu einem in der Tür üblicherweise vorhandenen Schloß. Wenn ein mechanischer Kontakt im Schließblech im Bereich der Ausnehmung zur Aufnahme der Falle angeordnet ist, wird dieser Kontakt betätigt, sobald die Falle in die entsprechende Ausnehmung eingreift. Sobald der Kontakt geschlossen ist, wird ein bestimmtes Türzustandssignal, z.B. ein Binärsignal mit einem definierten Wert, abgesetzt und entweder direkt oder indirekt auf den Bus 39 gegeben. Zur Vermeidung von Verschleiß oder sonstigen mechanischen Einflüssen ist es ggf. sinnvoll, anstelle des mechanischen Kontaktes andere Sensoren, also z.B. einen Reed-Sensor oder einen induktiven Sensor anzuordnen. Derartige Sensoren registrieren eine Veränderung eines umgebenden Magnetfeldes und sind damit in der Lage auf eine in eine Ausnehmung eingreifende Falle oder auch, bei Anordnung im Türrahmen, auf ein in einem Türfutter anliegendes Türblatt zu reagieren.

[0044] Über die Verarbeitungseinheit 60 ist an der zentralen Stelle des Gebäudes 1 ist auch ein automatisches Schließen sämtlicher oder ausgewählter Brandabschnittstüren 20-24 im Gebäude 1 abrufbar. Das Schließen der Brandabschnittstüren 20-24 erfolgt, indem die Verarbeitungseinrichtung 60 ein Türschließungssignal 62-64 für eine oder mehrere bestimmte Brandabschnittstüren 20-24 erzeugt. Die Zuordnung des jeweiligen Türschließungssignals 62-64 zu genau einer Brandabschnittstür 20-24 erfolgt über die eindeutige Adresse des der jeweiligen Brandabschnittstür 20-24 zugeordneten Türschließungsaktors am Bus 39, dem das Türschließungssignal 62-64 gilt. Dieses Türschließungssignal 62-64 wird über den Bus 39 geleitet und bewirkt, sobald es beim Türschließungsaktor eintrifft, die Auslösung des Türschließungsvorgangs, also entweder das "aktive" Schließen der Tür mittels eine Motors, Pneumatik- oder Hydraulikaggregates oder dergleichen oder das "passive" Schließen der Tür durch Lösen einer Verriegelung, wobei die Tür dann unter Gravitationseinfluss oder aufgrund einer einwirkenden Kraft, z.B. eine Federkraft, zufällt. Im Anschluss an das automatisch ausgelöste Schließen sämtlicher Türen ist mit dem beschriebenen Überwachungsverfahren erkennbar ist, welche Brandabschnittstüren 20-24 nicht geschlossen wurden oder nicht als geschlossen gemeldet wurden. D. h. das Bedienpersonal kann bei gemeldeten Fehlern untersuchen, ob die jeweilige Brandabschnittstür 20-24 nicht geschlossen wurde, weil sie etwa blockiert oder beschädigt ist oder ob das von der Tür gelieferte Türzustandssignal 30-38 nicht ordnungsgemäß erzeugt oder weitergeleitet wird. Dabei kann insbesondere auch die Zeit zwischen Auslösen des Türschließungssignals 62-64 und Eintreffen des den geschlossenen Zustand der jeweiligen Tür anzeigenden Türzustandssignals 30-38 aufgezeichnet und ausgewertet und insbesondere in ein Protokoll übernommen werden. Dabei können Türen, bei denen die Dauer zwischen Auslösen des Schließungssignals 62-64 und Eintreffen der "Geschlossen-Meldung" (Türzustandssignal mit entsprechendem Wert) einen vorgegeben oder vorgebbaren Schwellwert überschreitet, gesondert aufgezeichnet und/oder ausgegeben werden, weil es sich z.B. um Türen handeln kann, bei denen die Türschließeinrichtung nicht mehr ordnungsgemäß arbeitet (z.B. nachlassende Spannung einer zum Zudrücken der Tür vorgesehenen Feder).

[0045] Eine solche automatische Fehlerüberprüfung kann auch unabhängig von einer Benutzereinwirkung in regelmäßigen, z. B. äquidistanten Zeitabschnitten oder zu vorgegebenen oder zufälligen Zeitpunkten automatisch ausgelöst werden. Eine solche Überprüfung ist sinnvoll um z. B. gegenüber einer Versicherung oder einer Kontrollinstitution die Funktionstüchtigkeit der Brandschutzeinrichtungen zu dokumentieren. Wenn die Verarbeitungseinheit 60 an ein übergeordnetes Kommunikationsnetz (nicht dargestellt), z.B. das Internet, angeschlossen ist, kann das Schließen der Türen auch extern, also von außerhalb des Gebäudes 1, beispielsweise durch eine Kontrollinstitution, ausgelöst werden. Besonders günstig ist dann, wenn die Protokollierung der Ergebnisse, also evtl. Fehlermeldungen, Zeiten zwischen Auslösen des Türschließungssignals und Eintreffen der "Geschlossen-Meldung" in einer im Internet abrufbaren Form dargestellt wird. Dann kann sich die übergeordnete Institution unmittelbar hinsichtlich der Funktionstüchtigkeit der Brandschutzeinrichtungen in einzelnen Objekten, z.B. dem Gebäude 1, orientieren.

[0046] Die Generierung und Weiterleitung der Türschließungssignale ist graphisch nur in FIG. 5 angedeutet und ansonsten nicht weiter dargestellt, weil sie (allerdings in "umgekehrter Richtung") der Erzeugung und Verarbeitung der Türzustandssignale 30-38 entspricht. Insbesondere ist auch eine Gruppierung von Türschließungssignalen möglich, so dass mit einem Signal das Schließen mehrere oder aller Brandabschnittstüren bewirkt werden kann.

[0047] Die Weiterleitung von Türzustands- und Türschließungssignalen über den Bus 39 hat den Vorteil, dass z.B. auch Statussignale, die von sonstigen Brandschutzeinrichtungen, wie z.B. einem Rauch- oder Feuermelder, geliefert werden, über den Bus übertragen werden können. Dazu ist lediglich die Verdrahtung des Rauch- oder Feuermelders an einen busfähigen Sensor oder - soweit verfügbar - die Verwendung direkt busfähiger Rauch- oder Feuermelder erforderlich. Wenn bei einer herkömmlichen Verdrahtung (also ohne Bus 39) eine Verknüpfung eines Rauchmelders nur mit den unmittelbar benachbarten Brandabschnittstüren üblich ist, ist es bei Verwendung des Bus' 39 und einer Verarbeitungseinheit 60 mit einem Programm 61 grundsätzlich möglich, jeden Rauchmelder mit jeder beliebigen Brandabschnittstür zu verknüpfen. Sinnvoll sind z.B. Verknüpfungen derart, das bei Ansprechen eines Rauchmelders benachbarte Brandabschnittstüren nach Verstreichen eines im Programm 61 vorgebbaren Zeitraums automatisch geschlossen werden. Des Weiteren ist es z.B. möglich, wenn ein erster und ein zweiter Rauchmelder angesprochen hat, sämtliche zwischen den beiden aktivierten Rauchmeldern befindliche Brandabschnittstüren zu schließen. Andererseits kann das Schließen bestimmter vorgegebener oder vorgebbarer Brandabschnittstüren um eine vorgegebene oder vorgebbare Zeitspanne verzögert werden, um wichtige Fluchtwege offenzuhalten. Der Vorteil der Verwendung des Bus' 39 und der damit möglichen zentralen Verarbeitung sämtlicher Eingangssignale (Türzustandssignale, Signale von anderen Brandschutzeinrichtungen) und die zentrale Generierung von Ausgangssignalen (Türschließungssignale) liegt gerade in der Flexibilität und in der leichten Veränderbarkeit bestimmter Funktionalität oder einmal gewählter Gruppierungen.

Bezugszeichenliste



[0048] 
1
Gebäude
2
Stockwerk
3
Flügel (Gebäudeflügel)
10, 11 12
Treppenhaus
13
Haupttreppe
14
Nebentreppe
15
Nottreppe
16
Eingangsbereich
17
Aufzug
18, 19
Station
20, 20', 20"
Brandabschnittstür (Treppenhausbrandabschnittstür)
21, 21'
Brandabschnittstür (Stationsbrandabschnittstür)
22, 22'
Brandabschnittstür (Stationsbrandabschnittstür)
23, 24
Brandabschnittstür (Flurbrandabschnittstür)
25
Flur
30-38
Türzustandssignal
39
Bus
40, 40', 40"
Sammelstelle
41, 42
Sammelstellen
43
Ausgang, Ausgangssignal
44, 45
übergeordnete Sammelstelle
50
zentrale Sammelstelle
51, 52, 53
Eingang (der zentralen Sammelstelle)
60
Verarbeitungseinheit
61
Programm (Gebäudeautomatisierungsprogramm)
62, 63, 64
Türschließungssignal



Ansprüche

1. Verfahren zur Überwachung eines Gebäudes (1) mit einer Anzahl Brandabschnittstüren (20-24), wobei jede Brandabschnittstür (20-24) ein Türzustandssignal (30-38) liefert und wobei die Türzustandssignale (30-38) zu einer Verarbeitungseinheit (60) geleitet werden und wobei die Verarbeitungseinheit (60) die Türzustandssignale (30-38) verarbeitet und auswertet und wobei insbesondere die Verarbeitung und Auswertung der Türzustandssignale (30-38) ein Anzeigen derjenigen Brandabschnittstüren (20-24) umfasst, deren Türzustandssignal (30-38) von einem erwarteten Wert abweicht.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei einzelne Türzustandssignale (30-38) an einer Sammelstelle (40-45) zusammengefasst und einer logischen Verknüpfung unterworfen werden und wobei die Ergebnisse der Verknüpfung zum Erhalt einer Aussage über den Wert der verknüpften Türzustandssignale (30-38) ausgewertet werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Türzustandssignale (30-38) über einen Bus (39) der ein Programm (61) - Gebäudeautomatisierungsprogramm - ausführenden Verarbeitungseinheit (60) zur Auswertung und Verarbeitung zugeführt werden.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3,
wobei jeder Brandabschnittstür (20-24) und ggf. auch jeder Sammelstelle (40-45) im Programm (61) eine Bezeichnung zugeordnet ist, die zum Anzeigen derjenigen Brandabschnittstür (20-24) deren Türzustandssignal (30-38) oder ggf. derjenigen Sammelstelle (40-45) deren Gruppensignal von einem erwarteten Wert abweicht, ausgegeben wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei an eine Mehrzahl von Brandabschnittstüren (20-24) ein Türschließungssignal abgegeben wird und wobei für die oder jede Brandabschnittstür (20-24) deren Türschließungssignal abgegeben wurde, das Eintreffen eines Türzustandssignals (30-38) mit einem erwarteten Wert innerhalb eine vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitspanne überprüft wird.
 
6. Verfahren nach Anspruch 5,
wobei das Türschließungssignal für eine Mehrzahl von Brandabschnittstüren (20-24) mittels der Verarbeitungseinheit (60) automatisch zu vorgegebenen oder vorgebbaren, insbesondere äquidistanten Zeitpunkten, oder zufällig, insbesondere zufällig zumindest einmal innerhalb eines vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitraums erzeugt wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6,
wobei das Türschließungssignal für eine Mehrzahl von Brandabschnittstüren (20-24) mittels der Verarbeitungseinheit (60) anhand eines externen, z.B. über Internet übermittelten Signals generiert wird und wobei der Wert der Türzustandssignale (30-38) für eine Darstellung im Internet aufbereitet wird.
 
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei der Wert der Türzustandssignale (30-38) und/oder gezielt nur der Wert derjenigen Türzustandssignale (30-38), deren Wert von einem erwarteten Wert abweicht, zusammen mit der Bezeichnung der das Türzustandssignal (30-38) erzeugenden Brandabschnittstür (20-24) protokolliert wird.
 
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Türzustandssignal (30-38) einer Brandabschnittstür (20-24) mit einem Türzustandssensor generiert wird, wobei der Türzustandssensor in einer Ausnehmung eines Schließblechs der Brandabschnittstür (20-24) und zwar entweder in einer Ausnehmung zum Eingriff einer Falle oder in einer Ausnehmung zum Eingriff eines Riegels der Brandabschnittstür (20-24) angeordnet ist.
 
10. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei jeder Brandabschnittstür (20-24) ein Türzustandssensor und ein Türschließungsaktor zugeordnet ist, wobei der Türzustandssensor zur Erzeugung eines Türzustandssignals (30-38) und der Türschließungsaktor zum Empfang eines Türschließungssignals (60-62) vorgesehen sind, wobei das oder jedes Türzustandssignal (30-38) und Türschließungssignal (60-62) über einen Bus (39) übertragbar ist und wobei eine zur Ausführung eines Programms (61) - Gebäudeautomatisierungsprogramm - vorgesehene Verarbeitungseinrichtung zur Auswertung und ggf. Verknüpfung der Türzustandssignale (30-38) und/oder zur Generierung des oder jedes Türschließungssignals (60-62) vorgesehen ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht