[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schwenktür zur schwenkbaren Anordnung an
einem Korpus eines Möbels, wobei die Schwenktür einen Türflügel mit einer im montierten
Zustand der Schwenktür dem Korpus zugewandten Rückseite und einen Beschlag umfaßt,
der mindestens ein Türbeschlagteil, welches im montierten Zustand der Schwenktür in
einer Schwenkstellung um eine Schwenkachse des Beschlags verschwenkbar ist, und mindestens
eine Führung umfaßt, an welcher das Türbeschlagteil längs einer Verschiebungsrichtung
verschieblich geführt ist.
[0002] Solche Schwenktüren sind aus dem Stand der Technik bekannt.
[0003] Insbesondere ist eine solche Schwenktür aus dem Prospekt "Präzis-Kugelführungen.
Lagerprogramm für Möbel." der Firma Schock Metallwerk GmbH, 73660 Urbach, Deutschland,
bekannt.
[0004] Die bekannten Schwenktürbeschläge ermöglichen es, den Türflügel nicht nur um eine
relativ zu dem Korpus ortsfeste Schwenkachse zu schwenken, sondern auch, den Türflügel
vor, während oder nach der Schwenkbewegung relativ zu der Schwenkachse zu verschieben.
[0005] Die bekannten Schwenktüren können jedoch nicht aus einer Schließstellung, in welcher
eine Seitenwand des Türflügels mit einer Seitenwand des Korpus fluchtet, in eine Offenstellung
gebracht werden, in welcher eine Rückseite des Türflügels flächig an derselben Seitenwand
des Korpus anliegt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Schwenktür der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche einen größeren Gestaltungsspielraum bei der Auswahl
der Schließstellung und/oder der Offenstellung der Schwenktür an dem Korpus ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Schwenktür mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch
1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verschiebungsrichtung der Führung zumindest
abschnittsweise schräg zu der Rückseite des Türflügels ausgerichtet ist.
[0008] Unter einer schräg zu der Rückseite des Türflügels ausgerichteten Verschiebungsrichtung
ist dabei in dieser Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen eine Verschiebungsrichtung
zu verstehen, die weder parallel noch senkrecht zu der Rückseite des Türflügels ausgerichtet
ist.
[0009] Dadurch, daß die Verschiebungsrichtung der Führung zumindest abschnittsweise schräg
zu der Rückseite des Türflügels ausgerichtet ist, kann durch die Verschiebung des
Türflügels relativ zu dem Türbeschlagteil längs der Verschiebungsrichtung der Türflügel
von dem Korpus abgehoben werden, ohne daß sich der Türflügel hierbei relativ zu dem
Korpus dreht. Dabei verändert sich der Abstand der Rückseite des Türflügels von der
Schwenkachse. Nachdem die Rückseite des Türflügels durch die Verschiebebewegung von
dem Korpus abgehoben worden ist, kann der Türflügel durch eine Schwenkbewegung um
die Schwenkachse ohne weiteres in eine Schwenkendstellung gebracht werden, in welcher
die Rückseite des Türflügels flächig an der Außenseite der Seitenwand des Korpus anliegt,
auch wenn die Schwenkachse gegenüber dieser Außenseite zur Innenseite des Korpus hin
versetzt ist.
[0010] Besonders günstig ist es, wenn die Verschiebungsrichtung der Führung über im wesentlichen
den gesamten Verschiebungsweg hinweg schräg zu der Rückseite des Türflügels ausgerichtet
ist.
[0011] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß die Verschiebungsrichtung und die Rückseite
des Türflügels miteinander einen Winkel α im Bereich von ungefähr 1° bis ungefähr
10°, vorzugsweise im Bereich von ungefähr 2° bis ungefähr 6°, einschließen.
[0012] Die Verschiebungsrichtung ist vorzugsweise horizontal ausgerichtet, während die Rückseite
des Türflügels vorzugsweise vertikal ausgerichtet ist.
[0013] Um die erfindungsgemäß vorgesehene Orientierung der Verschiebungsrichtung der Führung
relativ zu der Rückseite des Türflügels zu erzeugen, kann vorgesehen sein, daß der
Türflügel eine Rampe mit einer Rampenfläche umfaßt, welche schräg zu der Rückseite
des Türflügels ausgerichtet ist und an welcher die Führung des Türbeschlagteils angeordnet
ist.
[0014] Um die Führung des Türbeschlagteils für einen Betrachter unsichtbar zu halten, ist
bei einer besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schwenktür vorgesehen, daß
der Türflügel einen Hohlraum aufweist, in welchem die Führung des Türbeschlagteils
angeordnet ist.
[0015] In diesem Fall weist der Türflügel vorteilhafterweise mindestens eine Durchtrittsöffnung
auf, durch welche sich das Türbeschlagteil hindurch erstreckt. Dadurch ist gewährleistet,
daß ein Teil des Türbeschlagteils schwenkbar an dem Korpus des Möbels gehalten sein
kann.
[0016] Bei einer besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schwenktür kann vorgesehen
sein, daß der Türflügel ein vorderes Türflügelelement und ein hinteres Türflügelelement
umfaßt und die Führung des Türbeschlagteils zwischen dem vorderen Türflügelelement
und dem hinteren Türflügelelement angeordnet ist. Durch eine solche mehrteilige Ausgestaltung
des Türflügels ist eine besonders einfache Montage der Führung und des Türbeschlagteils
an dem Türflügel möglich.
[0017] Zum Aufbau des Türbeschlagteils wurden bislang noch keine näheren Angaben gemacht.
[0018] So kann insbesondere vorgesehen sein, daß das Türbeschlagteil einen Läuferteil, welcher
sich längs der Verschiebungsrichtung erstreckt, und einen Halteteil, welcher sich
in einer quer zur Verschiebungsrichtung gerichteten Richtung erstreckt, umfaßt, wobei
im montierten Zustand der Schwenktür die Schwenkachse durch den Halteteil verläuft.
[0019] In diesem Fall kann insbesondere vorgesehen sein, daß der Halteteil des Türbeschlagteils
mit einem Schwenkzapfen versehen ist.
[0020] Alternativ hierzu könnte auch vorgesehen sein, daß der Halteteil des Türbeschlagteils
mit einer Aufnahme für einen am Korpus des Möbels gehaltenen Schwenkzapfen versehen
ist.
[0021] Ferner kann vorgesehen sein, daß der vordere Rand des Halteteils - in der Verschiebungsrichtung
gesehen - vor dem vorderen Rand des Läuferteils liegt.
[0022] Dadurch ist es möglich, die Schwenkachse der Schwenktür an einer Stelle anzuordnen,
welche vor dem vorderen Rand des Läuferteils in der vorderen Anschlagstellung des
Läuferteils an der Führung angeordnet ist.
[0023] Insbesondere ist es auf diese Weise möglich, die Schwenkachse möglichst nahe an der
Außenseite der Seitenwand des Korpus, an welcher die Schwenktür in der Schwenkendstellung
anliegen soll, zu positionieren.
[0024] Anspruch 9 ist auf eine Schwenktür gerichtet, bei welcher die Schwenkachse - in der
Verschiebungsrichtung gesehen - vor dem vorderen Rand des Läuferteils des Türbeschlagteils
liegt.
[0025] Um eine besonders sichere und leichtgängige Führung des Türflügels zu erzielen, ist
bei einer besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schwenktür vorgesehen, daß
der Beschlag mindestens zwei Türbeschlagteile und für jedes Türbeschlagteil jeweils
eine Führung umfaßt.
[0026] In diesem Fall ist es günstig, wenn der Beschlag eine Parallelführungseinrichtung
zum Parallelführen von mindestens zwei Türbeschlagteilen umfaßt, um ein Verkanten
der beiden Türbeschlagteile gegeneinander während der Verschiebung der Türbeschlagteile
relativ zu ihren Führungen zu vermeiden.
[0027] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß die Parallelführungseinrichtung ein mindestens
zwei Türbeschlagteile miteinander verbindendes Verbindungselement umfaßt.
[0028] Um eine besonders präzise Parallelführung von mindestens zwei Türbeschlagteilen zu
erzielen, kann vorgesehen sein, daß die Parallelführungseinrichtung mindestens ein
Zahnrad und mindestens eine Zahnstange umfaßt.
[0029] In diesem Fall ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Zahnstange zwischen den Führungen
zweier parallel geführter Türbeschlagteile angeordnet ist.
[0030] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schwenktür
ist ferner vorgesehen, daß die Schwenkachse in einer Schwenkstellung des Türbeschlagteils
außerhalb des Türflügels verläuft.
[0031] Unter einer Schwenkstellung des Türbeschlagteils ist dabei jede zwischen einer Schwenkanfangsstellung,
in welcher die Schwenkbewegung des Türbeschlagteils beginnt, und einer Schwenkendstellung,
in welcher die Schwenkbewegung des Türbeschlagteils endet, liegende Zwischenstellung
des Türbeschlagteils zu verstehen.
[0032] Anspruch 16 ist auf ein Möbel gerichtet, das einen Korpus und mindestens eine schwenkbar
an dem Korpus gehaltene erfindungsgemäße Schwenktür umfaßt.
[0033] Vorzugsweise umfaßt das Möbel zwei erfindungsgemäße Schwenktüren, die mit ihren Türflügeln
in der Schließstellung zusammen eine Zugangsöffnung des Möbels überdecken.
[0034] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß der Beschlag so an dem Möbel angeordnet ist,
daß seine Schwenkachse - von der Vorderseite des Möbels aus gesehen - rechts von einer
Außenseite einer linken Seitenwand und/oder links von einer Außenseite einer rechten
Seitenwand des Möbelkorpus angeordnet ist.
[0035] Besonders günstig ist es, wenn das erfindungsgemäße Möbel so ausgebildet ist, daß
der Türflügel der Schwenktür in einer Schwenkstellung des Türbeschlagteils relativ
zu dem Korpus des Möbels um einen Winkel von ungefähr 90° schwenkbar ist. Dadurch
ist gewährleistet, daß der Türflügel in eine Offenstellung bringbar ist, in welcher
der Innenraum des Korpus des Möbels frei zugänglich ist.
[0036] Ferner ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß der Türflügel der Schwenktür in einer
Schließstellung der Schwenktür mit einer Seitenwand des Korpus bündig ist.
[0037] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ferner gelöst durch die Verwendung
eines Beschlags, der mindestens ein Türbeschlagteil, welches in einer Schwenkstellung
um eine Schwenkachse des Beschlags verschwenkbar ist, und mindestens eine Führung
umfaßt, an welcher das Türbeschlagteil längs einer Verschiebungsrichtung verschieblich
geführt ist, zum schwenkbaren Anordnen einer Schwenktür an einem Korpus eines Möbels,
wobei die Schwenktür einen Türflügel mit einer im montierten Zustand der Schwenktür
dem Korpus zugewandten Rückseite umfaßt und die Verschiebungsrichtung der Führung
zumindest abschnittsweise schräg zu der Rückseite des Türflügels ausgerichtet ist.
[0038] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels.
[0039] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Schrankmöbels, das einen Korpus
und eine schwenkbar an dem Korpus gehaltene Schwenktür umfaßt, wobei von der Schwenktür
nur ein hinteres Türflügelelement und daran angeordnete Türbeschlagteile dargestellt
sind;
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht von vorne auf die obere Hälfte des hinteren Türflügelelements
aus Fig. 1 mit dem daran angeordneten Türbeschlagteil;
- Fig. 3
- einen schematischen Querschnitt durch das hintere Türflügelelement aus Fig. 2, längs
der Linie 3-3 in Fig. 2;
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht von oben auf das hintere Türflügelelement aus den Fig.
2 und 3, mit der Blickrichtung in Richtung des Pfeiles 4 in Fig. 3;
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht auf das Schrankmöbel mit der schwenkbar am Korpus des
Möbels gehaltenen Schwenktür, wobei sich die Schwenktür in einer Schließstellung an
dem Korpus befindet;
- Fig. 6
- eine der Fig. 5 entsprechende schematische Draufsicht von oben auf das Schrankmöbel,
wobei die Schwenktür aus der Schließstellung in eine Schwenkanfangsstellung bewegt
worden ist; und
- Fig. 7
- eine den Fig. 5 und 6 entsprechende schematische Draufsicht von oben auf das Schrankmöbel,
wobei die Schwenktür in der Schwenkanfangsstellung, in einer Schwenkzwischenstellung
und in einer Schwenkendstellung dargestellt ist.
Gleiche oder funktional äquivalente Elemente sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen
bezeichnet.
Ein in den Fig. 1 bis 7 dargestelltes, als Ganzes mit 100 bezeichnetes Möbel umfaßt
einen im wesentlichen quaderförmigen Korpus 102, welcher eine horizontale Bodenwand
104, eine horizontale Deckenwand 106, zwei die Bodenwand 104 und die Deckenwand 106
miteinander verbindende, parallel zueinander ausgerichtete vertikale Seitenwände 108a
und 108b sowie eine die Bodenwand 104 und die Deckenwand 106 sowie die beiden Seitenwände
108a, 108b miteinander verbindende vertikale Rückwand 110 umfaßt.
Die Bodenwand 104 und die Deckenwand 106 stehen an der offenen Vorderseite des Korpus
102 über die Seitenwände 108a, 108b über.
An der Bodenwand 104 und der Deckenwand 106 des Korpus 102 ist eine Schwenktür 112
des Möbels 100 schwenkbar gehalten.
Die Schwenktür 112 umfaßt einen Türflügel 114, welcher ein vorderes Türflügelelement
116 und ein hinteres Türflügelelement 118 umfaßt.
Das insbesondere in den Fig. 2 bis 4 dargestellte hintere Türflügelelement 118 umfaßt
eine dem Korpus 102 zugewandte, vertikal ausgerichtete, rechteckige Türflügelrückplatte
120 und eine schmalere, ebenfalls vertikal ausgerichtete und rechteckig ausgebildete
Türflügelseitenplatte 122, welche sich von einem der vertikalen Seitenränder der Türflügelrückplatte
120 aus im wesentlichen senkrecht zu derselben in der dem Korpus 102 abgewandten Richtung
erstreckt.
[0040] Die oberen und unteren horizontalen Ränder der Türflügelrückplatte 120 und der Türflügelseitenplatte
122 sind mittels einer im wesentlichen dreieckigen, horizontalen hinteren Türflügeldeckplatte
124a bzw. einer hinteren Türflügelbodenplatte 126a miteinander verbunden.
[0041] An einem dem vorderen Türflügelelement 116 zugewandten vorderen Rand 128 sind die
hintere Türflügeldeckplatte 124a und die hintere Türflügelbodenplatte 126a jeweils
mit einer parallel zu diesem Rand 128 verlaufenden Aussparung 130 versehen.
[0042] Unterhalb der hinteren Türflügeldeckplatte 124a ist an der Türflügelrückplatte 120
eine Rampe 132 festgelegt, welche die Form eines Keils mit einem Keilwinkel α von
ungefähr 3° bis ungefähr 7° aufweist und deren der Türflügelrückplatte 120 abgewandte
vertikale vordere Rampenfläche 134 von der Türflügelrückplatte 120 aus bis zu der
Türflügelseitenplatte 122 hin ansteigt. Die Rampenfläche 134 ist parallel zu einer
horizontalen Verschiebungsrichtung 136 ausgerichtet.
[0043] Die Rampenfläche 134 trägt eine sich längs der Verschiebungsrichtung 136 erstreckende
Führungsschiene 138, an welcher ein Läuferteil 140 eines als Ganzes mit 142a bezeichneten
oberen Türbeschlagteils durch eine Wälzkörperanordnung 143 längs der Verschiebungsrichtung
136 verschieblich geführt ist.
[0044] Der Läuferteil umfaßt eine vertikal ausgerichtete Läuferplatte 144, von deren oberem
Rand eine horizontal ausgerichtete Halteplatte 146 zur Seite des Korpus 102 hin absteht.
[0045] Die Halteplatte 146 weist im wesentlichen die Form eines stumpfwinkligen Dreiecks
auf, wobei der stumpfe Winkel nahe des (in der Verschiebungsrichtung 136 gesehen)
vorderen Randes der Läuferplatte 144 angeordnet ist und der von der Läuferplatte 144
abgewandte Eckbereich 148 der Halteplatte 146 (in der Verschiebungsrichtung 136 gesehen)
vor dem vorderen Rand der Läuferplatte 144 liegt.
[0046] In diesem Eckbereich 148 trägt die Halteplatte 146 einen Schwenkzapfen 150, welcher
in einer in der Deckenwand 106 des Korpus 102 vorgesehenen, koaxial zu dem Schwenkzapfen
150 ausgerichteten Schwenkbuchse so aufgenommen ist, daß der Schwenkzapfen 150 um
seine mittige Schwenkachse 152 relativ zu dem Korpus 102 schwenkbar ist.
[0047] Die vertikale Schwenkachse 152 ist in der Flucht der Seitenwand 108a vor derselben
angeordnet, also innerhalb des von den Außenseiten der Seitenwände 108a, 108b eingeschlossenen
Raums.
[0048] Der Schwenkzapfen 150 und die Halteplatte 146 bilden zusammen einen Halteteil 154
des oberen Türbeschlagteils 142a.
[0049] Die Läuferplatte 144 des Türbeschlagteils 142a geht an ihrem unteren Rand in einen
sich in horizontaler Richtung auf die Türflügelrückplatte 120 zu erstreckenden Zwischenbereich
156 des Läuferteils 140 über, von dessen der Türflügelrückplatte 120 zugewandtem innerem
Rand sich eine vertikale Halteplatte 158 vertikal nach unten erstreckt.
[0050] Wie aus den Fig. 2 und 3 zu ersehen ist, trägt die vertikale Halteplatte 158 einen
Lagerbock 160, in dem eine zylindrische Verbindungsstange 162 um deren vertikale Längsachse
164 drehbar gelagert ist.
[0051] Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, verbindet die Verbindungsstange 162 den Läuferteil
140 des oberen Türbeschlagteils 142a mit dem Läuferteil 140 eines unteren Türbeschlagteils
142b, welches (bezüglich der horizontalen Längsmittelebene des hinteren Türflügelelements
118) spiegelsymmetrisch zu dem oberen Türbeschlagteil 142a ausgebildet und ebenfalls
an einer Führungsschiene 138 auf einer Rampe 132 mit demselben Keilwinkel α angeordnet
ist.
[0052] Die Verbindungsstange 162 ist somit an ihrem oberen Ende in dem Lagerbock 160 des
Läuferteils 140 des oberen Türbeschlagteils 142a und mit ihrem unteren Ende in dem
Lagerbock 160 des Läuferteils 140 des unteren Türbeschlagteils 142b drehbar gelagert.
[0053] Zwischen den beiden Lagerböcken 160 sind an der Verbindungsstange 162 zwei Zahnräder
166 drehfest angeordnet, welche in jeweils eine Zahnstange 168 eingreifen, die sich
längs der Verschiebungsrichtung 136 erstreckt und auf der Rampenfläche 170 einer Zahnstangenrampe
172 festgelegt ist, welche parallel zu der Rampe 132, die die Führungsschiene 138
trägt, verläuft und denselben Keilwinkel α aufweist.
[0054] Die beiden Zahnstangenrampen 172, die beiden Zahnstangen 168, die beiden Zahnräder
166 und die Verbindungsstange 162 bilden zusammen eine Parallelführungseinrichtung
174, durch welche erreicht wird, daß sich das obere Türbeschlagteil 142a und das untere
Türbeschlagteil 142b stets parallel zueinander um jeweils gleiche Verschiebungsbeträge
längs der gemeinsamen Verschiebungsrichtung 136 verschieben und nicht gegeneinander
verkanten.
[0055] Die Türbeschlagteile 142a, 142b und die Führungsschienen 138 sowie die Parallelführungseinrichtung
174 bilden zusammen einen Beschlag 176 der Schwenktür 112 des Möbels 100.
[0056] Wie am besten aus Fig. 3 und 4 zu ersehen ist, ist das vordere Türflügelelement 116
so ausgebildet und an dem hinteren Türflügelelement 118 angeordnet, daß das vordere
Türflügelelement 116 und das hintere Türflügelelement 118 zusammen einen im wesentlichen
quaderförmigen Türflügel 114 ergeben.
[0057] Insbesondere umfaßt das vordere Türflügelelement 116 eine vertikale, rechteckige,
parallel zu der Türflügelrückplatte 120 ausgerichtete Türflügelfrontplatte 178, eine
vertikale, rechteckige, der Türflügelseitenplatte 122 des hinteren Türflügelelements
118 gegenüberliegende und parallel zu derselben ausgerichtete rechte Türflügelseitenplatte
180 sowie eine vertikale, rechteckige, mit der Türflügelseitenplatte 122 des hinteren
Türflügelelements 118 fluchtende linke Türflügelseitenplatte 182, welche parallel
zu der rechten Türflügelseitenplatte 180 ausgerichtet ist und zusammen mit der Türflügelseitenplatte
122 des hinteren Türflügelelements 118 dieselbe Breite aufweist wie die rechte Türflügelseitenplatte
180.
[0058] An ihren oberen Rändern und ihren unteren Rändern sind die Türflügelfrontplatte 178,
die rechte Türflügelseitenplatte 180 und die linke Türflügelseitenplatte 182 des vorderen
Türflügelelements 116 durch eine horizontale, trapezförmige vordere Türflügeldeckplatte
124b bzw. eine horizontale, trapezförmige vordere Türflügelbodenplatte miteinander
verbunden.
[0059] Der hintere Rand der vorderen Türflügeldeckplatte 124b begrenzt zusammen mit den
Rändern der Aussparung 130 in der hinteren Türflügeldeckplatte 124a eine sich längs
der Verschiebungsrichtung 136 erstreckende Durchtrittsöffnung 184, durch welche sich
das obere Türbeschlagteil 142a hindurcherstreckt.
[0060] In entsprechender Weise begrenzen der hintere Rand der vorderen Türflügelbodenplatte
und die Ränder der Aussparung 130 in der hinteren Türflügelbodenplatte 126a zusammen
eine Durchtrittsöffnung 184, durch welche sich das untere Türbeschlagteil 142b hindurch
erstreckt.
[0061] Das vordere Türflügelelement 116 und das hintere Türflügelelement 118 umschließen
gemeinsam einen Hohlraum 186 des Türflügels 114, in welchem die Führungsschienen 138
und die Parallelführungseinrichtung 174 des Beschlages 176 angeordnet sind.
[0062] Die Funktionsweise der schwenkbar an dem Korpus 102 gehaltenen Schwenktür 112 wird
nachstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 5 bis 7 beschrieben:
[0063] In Fig. 5 ist die Schwenktür 112 in ihrer Schließstellung an dem Korpus 102 dargestellt,
in welcher die offene Vorderseite des Korpus 102 vollständig von der Schwenktür 112
verschlossen ist. In dieser Schließstellung liegt der Türflügel 114 mit der Türflügelrückplatte
120 an den Seitenwänden 108a, 108b des Korpus 102 an, wobei die Türflügelseitenplatte
122 des hinteren Türflügelelements 118 und die rechte Türflügelseitenplatte 180 des
vorderen Türflügelelements 116 mit der linken Seitenwand 108a bzw. mit der rechten
Seitenwand 108b des Korpus 102 fluchten.
[0064] In dieser Schließstellung der Schwenktür 112 befinden sich die Türbeschlagteile 142a,
142b in ihrer linken Anschlagstellung an der jeweils zugeordneten Führungsschiene
138, welche in Fig. 4 und in Fig. 2 in durchgezogenen Linien dargestellt ist.
[0065] Die Schwenktür 112 ist aus der Schließstellung in die in Fig. 6 dargestellte Schwenkanfangsstellung
bringbar, indem eine Bedienungsperson an dem Türflügel 114 (insbesondere an einem
nicht dargestellten Griff des Türflügels) angreift und den Türflügel 114 relativ zu
dem Korpus 102 längs der Verschiebungsrichtung 136 verschiebt, wobei sich die Türflügelrückplatte
120 von den Seitenwänden 108a, 108b abhebt, jedoch stets parallel zu den vorderen
Rändern der Bodenwand 104 und der Deckenwand 106 des Korpus 102 ausgerichtet bleibt.
[0066] Bei dieser Verschiebebewegung aus der in Fig. 5 dargestellten Schließstellung in
die in Fig. 6 dargestellte Schwenkanfangsstellung der Schwenktür 112 ist der Türflügel
114 durch die Türbeschlagteile 142a, 142b geführt, welche sich bei dieser Verschiebungsbewegung
an den Führungsschienen 138 entgegen der Verschiebungsrichtung 136 aus ihrer linken
Anschlagstellung in die in Fig. 2 in gebrochenen Linien dargestellte rechte Anschlagstellung
bewegen.
[0067] Dabei bewegen sich die Türbeschlagteile 142a, 142b lediglich relativ zu den Führungsschienen
138 und dem Türflügel 114. Da die Schwenkzapfen 150 in den zugehörigen Schwenkbuchsen
des Korpus 102 gehalten sind, bleiben die Türbeschlagteile 142a, 142b während der
Verschiebebewegung relativ zu dem Korpus 102 in Ruhe.
[0068] Wie bereits vorstehend erwähnt, wird bei der Verschiebebewegung durch die Parallelführungseinrichtung
174 ein Verkanten der Türbeschlagteile 142a, 142b relativ zu den Führungsschienen
138 und somit ein Verkanten des Türflügels 114 relativ zu dem Korpus 102 verhindert.
[0069] Aus der in Fig. 6 dargestellten Schwenkanfangsstellung kann der Türflügel 114 von
der Bedienungsperson um die Schwenkachse 152 in die in Fig. 7 in gebrochenen Linien
dargestellte Schwenkendstellung geschwenkt werden, in welcher die Türflügelrückplatte
120 flächig an der Außenseite der linken Seitenwand 108a des Korpus 102 anliegt.
[0070] Der gesamte Schwenkwinkel von der Schwenkanfangsstellung in die Schwenkendstellung
beträgt 90°.
[0071] Zwischen der Schwenkanfangsstellung und der Schwenkendstellung durchläuft der Türflügel
114 die in Fig. 7 ebenfalls in gebrochenen Linien dargestellte Schwenkzwischenstellung
(mit einem Schwenkwinkel von ungefähr 45°).
[0072] In der Schwenkendstellung ist die offene Vorderseite des Korpus 102 und damit der
Innenraum des Korpus 102 frei zugänglich.
[0073] Durch Umkehrung der vorstehend beschriebenen Bewegungen kann der Türflügel 114 in
die Schließstellung zurückbewegt werden.
[0074] Die genannten Bewegungen können von einer Bedienungsperson manuell angetrieben werden.
[0075] Alternativ oder ergänzend hierzu ist auch denkbar, daß die genannten Bewegungen durch
einen Motor, insbesondere einen Elektromotor, angetrieben werden, wobei der Antriebsmotor
von einer Bedienungsperson beispielsweise mittels Tasten am Möbel 100 selbst oder
an einer Fernbedienung gesteuert werden kann oder aber die Ansteuerung des Antriebsmotors
vollautomatisch durch eine (nicht dargestellte) Steuerungseinheit erfolgen kann.
1. Schwenktür zur schwenkbaren Anordnung an einem Korpus (102) eines Möbels (100), umfassend
einen Türflügel (114) mit einer im montierten Zustand der Schwenktür (112) dem Korpus
zugewandten Rückseite (121) und
einen Beschlag (176), der mindestens ein Türbeschlagteil (142a, 142b), welches im
montierten Zustand der Schwenktür in einer Schwenkstellung um eine Schwenkachse (152)
des Beschlags verschwenkbar ist, und mindestens eine Führung (138) umfaßt, an welcher
das Türbeschlagteil längs einer Verschiebungsrichtung (136) verschieblich geführt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschiebungsrichtung (136) der Führung (138) zumindest abschnittsweise schräg
zu der Rückseite (121) des Türflügels (16) ausgerichtet ist.
2. Schwenktür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Türflügel (114) eine Rampe (132) mit einer Rampenfläche (134) umfaßt, welche
schräg zu der Rückseite (121) des Türflügels (114) ausgerichtet ist und an welcher
die Führung (138) des Türbeschlagteils (142a, 142b) angeordnet ist.
3. Schwenktür nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Türflügel (114) einen Hohlraum (186) aufweist, in welchem die Führung (138) des
Türbeschlagteils (142a, 142b) angeordnet ist.
4. Schwenktür nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Türflügel (114) mindestens eine Durchtrittsöffnung (184) aufweist, durch welche
sich das Türbeschlagteil (142a, 142b) hindurch erstreckt.
5. Schwenktür nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Türflügel (114) ein vorderes Türflügelelement (116) und ein hinteres Türflügelelement
(118) umfaßt und die Führung (138) des Türbeschlagteils (142a, 142b) zwischen dem
vorderen Türflügelelement und dem hinteren Türflügelelement angeordnet ist.
6. Schwenktür nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Türbeschlagteil (142a, 142b) einen Läuferteil (140), welcher sich längs der Verschiebungsrichtung
(136) erstreckt, und einen Halteteil (154), welcher sich in einer quer zur Verschiebungsrichtung
(136) gerichteten Richtung erstreckt, umfaßt, wobei im montierten Zustand der Schwenktür
(112) die Schwenkachse (152) durch den Halteteil (154) verläuft.
7. Schwenktür nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (154) des Türbeschlagteils (142a, 142b) mit einem Schwenkzapfen (150)
versehen ist.
8. Schwenktür nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Rand des Halteteils (154) - in der Verschiebungsrichtung (136) gesehen
- vor dem vorderen Rand des Läuferteils (140) liegt.
9. Schwenktür nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (152) - in der Verschiebungsrichtung (136) gesehen - vor dem vorderen
Rand des Läuferteils (140) des Türbeschlagteils (142a, 142b) liegt.
10. Schwenktür nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschlag (176) mindestens zwei Türbeschlagteile (142a, 142b) und für jedes Türbeschlagteil
jeweils eine Führung (138) umfaßt.
11. Schwenktür nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschlag (176) eine Parallelführungseinrichtung (174) zum Parallelführen von
mindestens zwei Türbeschlagteilen (142a, 142b) umfaßt.
12. Schwenktür nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallelführungseinrichtung (174) ein mindestens zwei Türbeschlagteile (142a,
142b) miteinander verbindendes Verbindungselement (162) umfaßt.
13. Schwenktür nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallelführungseinrichtung (174) mindestens ein Zahnrad (166) und mindestens
eine Zahnstange (168) umfaßt.
14. Schwenktür nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange (168) zwischen den Führungen (138) zweier parallel geführter Türbeschlagteile
(142a, 142b) angeordnet ist.
15. Schwenktür nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (152) in einer Schwenkstellung des Türbeschlagteils (142a, 142b)
außerhalb des Türflügels (114) verläuft.
16. Möbel, umfassend einen Korpus (102) und mindestens eine schwenkbar an dem Korpus (102)
gehaltene Schwenktür (112) nach einem der Ansprüche 1 bis 15.
17. Möbel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Türflügel (114) der Schwenktür (112) in einer Schwenkstellung des Türbeschlagteils
(142a, 142b) relativ zu dem Korpus (102) des Möbels (100) um einen Winkel von ungefähr
90° schwenkbar ist.
18. Möbel nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Türflügel (114) der Schwenktür (112) in einer Schließstellung der Schwenktür
(112) mit einer Seitenwand (108a) des Korpus (102) bündig ist.
19. Verwendung eines Beschlags (176), der mindestens ein Türbeschlagteil (142a, 142b),
welches in einer Schwenkstellung um eine Schwenkachse (152) des Beschlags verschwenkbar
ist, und mindestens eine Führung (138) umfaßt, an welcher das Türbeschlagteil längs
einer Verschiebungsrichtung (136) verschieblich geführt ist, zum schwenkbaren Anordnen
einer Schwenktür (112) an einem Korpus (102) eines Möbels (100), wobei die Schwenktür
einen Türflügel (114) mit einer im montierten Zustand der Schwenktür (112) dem Korpus
(102) zugewandten Rückseite (121) umfaßt und die Verschiebungsrichtung (136) der Führung
(138) zumindest abschnittsweise schräg zu der Rückseite (121) des Türflügels (114)
ausgerichtet ist.