[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs
10. Es wird die Priorität des CH-Patentgesuches 2003 0212/03 vom 12. Februar 2003
beansprucht.
[0002] Verfahren und Vorrichtungen dieser Art können insbesondere - aber nicht ausschliesslich
- zur Boden/Luft-Bekämpfung von Flugzielen eingesetzt werden.
[0003] Die ursprünglich zur Bekämpfung von Flugzielen eingesetzten Flakwaffen, insbesondere
Flakgeschütze, wurden durch die Geschützmannschaften bedient mit visuellem bzw. manuellem
Zielerfassen, Zielverfolgen und Richten der Waffenrohre. Es liegt auf der Hand, dass
mit solchen einfachen Flakgeschützen bei schlechten Sichtverhältnissen und bei der
Bekämpfung von rasch fliegenden Flugzielen nur unbefriedigende Ergebnisse erzielt
werden konnten.
[0004] Die Flakgeschütze wurden daher durch Sensoren und Rechner bzw. Feuerleitgeräte zu
Waffensystemen ergänzt, mit welchen die Trefferwahrscheinlichkeit auch bei schlechten
Sichtverhältnissen und sich rasch bewegenden Flugzielen wesentlich gesteigert werden
konnte. Moderne Waffensysteme dieser Art besitzen im Allgemeinen mindestens eine Sensoranlage
und eine Rechneranlage, wobei die Sensoranlage aus einer eigentlichen Sensoreinheit
und aus einer Verfolgungseinheit, die auch als Tracker bezeichnet wird, besteht.
[0005] Die Sensoreinheit arbeitet meist in einem grossen Raumbereich, mit einer verhältnismässig
niedrigen Rate und mit einer hohen Detektionsfähigkeit Sie wird in einer ersten Bekämpfungs-Phase
eingesetzt und dient dazu, ein Flugziel zu suchen und zu identifizieren.
[0006] Die Verfolgungseinheit arbeitet üblicherweise in einem eingeschränkteren Raumbereich
als die Sensoreinheit, mit einer höheren Rate als die Sensoreinheit, aber mit einer
geringeren Detektionsfähigkeit infolge eines kleineren Suchwinkels als die Sensoreinheit.
Sie Verfolgungseinheit wird in einer zweiten Bekämpfungs-Phase, nach der Sensoreinheit,
eingesetzt. Hierbei wird die Verfolgungseinheit durch die Sensoreinheit auf das Flugziel
eingewiesen, und sie dient zur Verfolgung des bereits erkannten Flugzieles.
[0007] In der zweiten Bekämpfungs-Phase wird das Waffenrohr laufend in Richtung des Treffpunkts
gerichtet, und zwar unter Einhaltung eines Vorhaltes. Für die Bestimmung des Vorhaltes
werden die Bewegungsgrössen des Flugzieles, das heisst seine Geschwindigkeit und seine
Beschleunigung, berücksichtigt, ebenso wie die Ballistik der abzuschiessenden Projektile.
Derartige Waffensysteme sind zwar sehr effizient, sie weisen aber auch Nachteile auf,
die insbesondere durch die hohen Gestehungs- und Wartungskosten begründet sind.
[0008] Um verhältnismässig preisgünstige Waffensysteme zu erhalten, die dennoch eine hohe
Treffsicherheit aufweisen, wurde versucht, herkömmlichen einfachen Flakgeschützen
durch Nachrüstung mit geeigneten Zusatzgeräten eine Kampfwertsteigerung zu verleihen.
Mit solchen Lösungen kann für einzelne Flakgeschütze eine befriedigende Kampfwertsteigerung
erreicht werden. Allerdings fallen hierbei verhältnismässig hohe Kosten an, die vor
Allem durch die mit hoher Rate arbeitenden und relativ teuren Verfolgungseinheiten
und durch die zur Verarbeitung der grossen Datenmenge, die durch die Sensoreinheiten
geliefert werden, bedingt sind. Insbesondere bei klein- und mittelkalibrigen Geschützen
ist dabei der Nutzen/Kosten-Effekt unbefriedigend und eine solche Nachrüstung nicht
gerechtfertigt.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung wird darin gesehen,
- ein Verfahren vorzuschlagen, welches mit verhältnismässig geringen zusätzlichen Mitteln
zu einer hohen Kampfwertsteigerung einer richtbaren Waffe führt, und
- eine Vorrichtung zu schaffen, mit welchem dieses Verfahren durchgeführt werden kann.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt
- für das Verfahren durch die Merkmale des Anspruchs 1, und
- für die Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 10.
[0011] Bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemässen Verfahrens und der erfindungsgemässen
Vorrichtung sind durch die jeweiligen abhängigen Ansprüche 2 bis 9 bzw. 11 bis 19
definiert.
[0012] Die Erfindung geht vom Prinzip aus, 3D-Daten, die ein Ziel oder mehrere Ziele betreffen,
direkt einer oder mehreren richtbaren Waffen zur Verfügung zu stellen, und zwar ohne
Zwischenschaltung von Trackern. Unter richtbaren Waffen sind hierbei einzelne Waffen
sowie Batterien oder Gruppen von Waffen zu verstehen, welche zu den Zielen gelangende
Elemente abgeben können, beispielsweise Projektile oder Raketen, die aus richtbaren
Waffenrohren abgegeben werden. 3D-Daten umfassen im Zusammenhang der Erfindung zum
Beispiel Seitenwinkel, Höhenwinkel und Distanz eines Objektes in Bezug auf den Sensor
bzw. die Waffe.
[0013] Zusätzlich kann der Sensor so ausgestaltet sein, dass er die Radialgeschwindigkeit
des Ziels ermitteln kann. Unter dem Begriff des Richtens der Waffe soll im Weiteren
das Richten eines Waffenrohres oder einer anderen geeigneten Vorrichtung zur Abgabe
der zu den Zielen gelangenden Elemente verstanden werden.
[0014] Ein Vorteil dieser Erfindung ist, dass der vom Sensor und der Recheneinheit ermittelte
Zielzustand für verschiedene, völlig unterschiedliche Waffensysteme bereitgestellt
werden kann.
■ Für ein einfaches Waffensystem, wie es im folgenden detailliert beschrieben wird,
werden für die Grobeinrichtung die berechnete Zielposition und für das Feinrichten
nur ein Vorhalt und - falls ein Ziel nicht optisch erfassbar ist - zusätzlich noch
die berechnete Zielposition übermittelt.
■ Für den Einsatz von Missiles werden die Zielposition und ein Vorhalt, der an das
Navigationssystem des jeweiligen Missiles angepasst ist, übermittelt.
■ Für automatische Waffensysteme wird ausschliesslich der Vorhalt mit dem jeweiligen
Gültigkeitszeitpunkt übermittelt.
[0015] Mit dem neuen Verfahren ist es möglich, ein Ziel oder mehrere Ziele zu bekämpfen,
insbesondere mit ballistischen Projektilen oder mit Raketen. Hierbei werden als Erstes
mit Hilfe einer 3D-Sensoreinheit einer Sensoreineinrichtung Daten erfasst, die Information
über einen überwachten Raum und insbesondere über die darin befindlichen Ziele enthalten.
Als Zweites werden die erfassten Daten durch eine Rechnereinheit der Sensoreinrichtung
ausgewertet, wobei man Angaben ermittelt, welche für die Bekämpfung jedes Zieles die
Lage des Ziels und einen vom Waffenrohr einzuhaltenden Vorhalt beschreiben. Beim Ermitteln
des Vorhalts können eine approximative Zielgeschwindigkeit und der jeweilige Gültigkeitszeitpunkt
der Sensordaten berücksichtigt werden, die vorgängig aus den erfassten Daten ermittelt
wurden. Die Rechnereinheit ist in der Lage, die erfassten Daten so zu analysieren
und auszuwerten, dass bei Vorhandensein mehrerer Ziele im überwachten Raum jedem Ziel
seine spezifischen Daten zugeordnet werden und die Daten entsprechend zielspezifisch
ausgewertet werden. Die derart ermittelten Angaben werden der Waffe oder ggfs. mehreren
Waffen zur Verfügung gestellt. Es findet ein Grobrichten jedes Waffenrohres, dessen
Waffe ein Ziel zugewiesen wurde, auf einen Zielraum statt, in dem sich das zugewiesene
Ziel befindet; hierbei wird der Vorhalt nicht berücksichtigt. Anschliessend findet
ein Feinrichten des Waffenrohres statt, wobei der Vorhalt berücksichtigt wird. Die
Schritte des Verfahrens wiederholen sich so, dass mit jedem Waffenrohr, jeweils unter
Berücksichtigung des momentanen Vorhalts, dem ihm zugewiesenen Ziel gefolgt wird.
[0016] Mit der Erfindung erhält man eine Vorrichtung, die in Kombination mit einer oder
mehreren einfachen Rohrwaffen ein Waffensystem ergibt, bei welchem eine Kampfwertsteigerung
einer einfachen Waffe, zum Beispiel eines herkömmlichen Geschützes, das visuell und
manuell richtbar ist, erfolgt, indem das Geschütz mit der neuen Vorrichtung, im Wesentlichen
also mit einer 3D-Sensoreinrichtung, gekoppelt wird, die eine Sensoreinheit und eine
Rechnereinheit umfasst. Im Gegensatz zu hochgezüchteten Waffensystemen werden weder
eine Verfolgungseinheit bzw. ein Tracker noch ein zusätzliches Feuerleitgerät benötigt,
so dass die Kosten für die Kampfwertsteigerung gering sind und sich beispielsweise
auch für klein- und mittelkalibrige Geschütze, insbesondere Flakgeschütze, und für
portable Flakwaffen, lohnen; nicht nur die Beschaffungs- und Unterhaltskosten sind
dadurch geringer, sondern auch der Betrieb, insbesondere das Einrichten bzw. Lokalisieren
der verschiedenen Bestandteile der Waffensysteme vor jedem Einsatz werden dadurch
verringert. Ein bedeutender Vorteil der Erfindung ist ferner darin zu sehen, dass
man mit nur einer Sensoreinrichtung auskommt; bei herkömmlichen Systemen mit Sensoreinrichtungen
und Verfolgungseinrichtungen bzw. Trackern wird, wie weiter oben erwähnt, häufig ein
erster Sensortyp zum Suchen von Zielen und ein zweiter Sensortyp zum Verfolgen bzw.
Tracken der Ziele eingesetzt; abgesehen vom Mehraufwand beim Einrichten von mehr Gerätschaft
kann die Übergabe eines Zieles vom ersten zum zweiten Sensortyp zu Schwierigkeiten
führen, die mit der Erfindung vermieden werden, da für die Zielbearbeitung ausschliesslich
eine einzige Sensoreinheit eingesetzt wird. Ein noch weiterer Vorteil der Erfindung
liegt darin, dass bei einem Ausfall der 3D-Sensoreinheit und/oder der Rechnereinheit
die Waffe nicht ebenfalls ausfällt, sondern, wenn auch weniger effizient, in herkömmlicher
Weise weiter verwendungsfähig bleibt.
[0017] Die der Waffe zur Verfügung gestellten bzw. an sie übermittelten Angaben umfassen
zum Beispiel den Seitenwinkel, den Elevationswinkel und den einzuhaltenden Vorhalt,
der vorzugsweise als Winkelpaar oder Vektor angegeben wird. Ein Datensatz aus Seitenwinkel,
Elevationswinkel und Vorhalt ist jeweils in einem bestimmten Zeitpunkt für ein Ziel
und eine Waffe gültig.
[0018] Das Feinrichten des Waffenrohres kann bei nicht-vollautomatischen Waffensystemen
mit Hilfe einer optischen, analogen Anzeige erfolgen, wie weiter unten mit Bezug auf
ein Waffensystem mit einer Vorrichtung nach der Erfindung beschrieben wird; es können
aber auch akustische Anzeigen oder optische nichtanaloge Anzeigen verwendet werden.
Bei vollautomatischen Waffensystemen sind Anzeigen für die Funktion nicht erforderlich,
können aber zu Kontrollzwecken vorgesehen sein.
[0019] Diese neue Vorrichtung ist so ausgebildet, dass sie laufend, synchron oder asynchron,
zum Beispiel versehen mit der jeweiligen Gültigkeitszeit, die dreidimensionale Zielposition
des Zieles erfasst. Als Sensoreinrichtung wird beispielsweise eine 3D-Radareinheit
mit einer geeigneten Rechnereinheit eingesetzt. Für jede Zielposition werden entsprechende
Daten ermittelt, zum Beispiel bei Einsatz einer 3D-Radareinheit als Sensoreinheit
zwei Koordinatenangaben in Form von Winkelwerten sowie, beispielsweise unter Ausnützung
des Doppler-Effektes, der Abstand des Zieles von der Sensoreinheit. Hierdurch ist
ein dreidimensionaler Zielraum bestimmt, in welchem sich das Ziel mit befindet. Der
Waffe bzw. dem Waffenrohr werden der approximative Seitenwinkel und der approximative
Elevationswinkel zur Verfügung gestellt, und das Waffenrohr wird durch Grobrichtung
auf den Zielraum bzw. approximativ auf das Ziel gerichtet. Sobald die Sensoreinheit
zwei sequentielle Positionen deselben Ziels erfasst hat, ermittelt ihre Rechnereinheit
daraus die Zielgeschwindigkeit. Mit den soweit ermittelten Werten sind sowohl die
Spur, das heisst die bisher tatsächlich durchmessene Bahn des Zieles, wie auch, durch
Extrapolation und daher approximativ, die erwartete Bewegungsbahn, das heisst die
noch zu durchmessende Bahn des Zieles, bekannt. In Wirklichkeit wird sich das Ziel
allerdings im Allgemeinen nicht genau auf dieser erwarteten Bewegungsbahn fortbewegen.
Unter Berücksichtigung einer approximativen Zielgeschwindigkeit, die vorgängig aus
den Daten von mindestens zwei Zielpositionen zu bestimmen ist, wird auch der dreidimensionale
Vorhalt bestimmt, der vom Waffenrohr bzw. den Waffenrohren der Waffe einzuhalten ist.
Aus der zuvor ermittelten Zielposition, das heisst aus den zuvor ermittelten Koordinatenangaben
bzw. Distanzen, und unter Berücksichtigung des Vorhaltes wird eine Feinrichtung durchgeführt,
derart, dass das Waffenrohr dem berechneten Treffpunkt folgt, an dem es mit dem Zielk
zusammmmmentraffen soll bzw. vermutlich mit denm Ziel zusammentreffen wird. Es ist
offensichtlich, dass sich mit einer grösseren Anzahl von erfassten Zielpositionen
die erwartete Bewegungsbahn und der Vorhalt mit höherer Genauigkeit bestimmen lassen.
[0020] Die ermittelte Distanz von der Sensoreinheit zum Ziel muss der Waffe für das Grob-
und Feinrichten nicht zur Verfügung gestellt werden. Diese Distanz muss nur berücksichtigt
werden, um zu entscheiden, ob sich das Ziel dann, wenn das Waffenrohr gerichtet ist,
auch innerhalb der maximalen Distanz befindet, in welcher mit den einsetzbaren Waffen
und Projektilen und ggfs. unter Berücksichtigung der ballistischer Daten eine Bekämpfung
des Zieles möglich ist.
[0021] Zum Feinrichten umfasst die Waffe vorzugsweise eine optische, analoge Anzeige wie
zum Beispiel ein Visier. Die Lage einer Zielmarke, welche dem berechneten berechneter
Treffpunkt entspricht, wird rechnerisch ermittelt und mittels der Anzeige sichtbar
gemacht. Gleichzeitig wird mit Hilfe der Anzeige ein Zielort visualisiert, entweder
indem das Ziel direkt sichtbar ist, oder indem das sichtbare Ziel reell abgebildet
wird, oder indem eine virtuelle Darstellung des Zieles eingeblendet wird. Die Feinrichtung
des Waffenrohres erfolgt, indem das Waffenrohr solange in geeigneter Weise bewegt
wird, bis die Zielmarke und der Zielort koinzidieren. Hiernach sind ein endgültiger
Seitenwinkel und ein endgültiger Elevationswinkel des Waffenrohrs eingestellt. Der
Abschuss der Projektile wird initiiert, sobald eine möglichst vollständige Deckung
von Zielmarke und Zielort erreicht ist. Die Projektile werden immer auf einen Treffpunkt
abgeschossen, der den berechneten Vorhalt berücksichtigt.
[0022] Ist das Ziel sichtbar, so ist das Waffenrohr im Moment des Abschusses der Projektile
auf einen Treffpunkt gerichtet, der auf der erwarteten tatsächlichen Bewegungsbahn
des Zieles liegt. Koinzidieren der Zielort und die Zielmarke beim Abschuss der Projektile
genau, so wird auf einen Treffpunkt geschossen, welcher durch die tatsächliche Lage
des Zieles im Moment des Abschusses und durch den auf Grund der erfassten Zielpositionen
berechneten Vorhalt bestimmt ist. Bei Verwendung eines geeigneten Visiers, beispielsweise
eines Reflexvisiers, durch welches hindurchgesehen werden kann, wird vorzugsweise
als Zielort bei Tageslicht und guten Sichtverhältnissen das tatsächliche, im Visier
sichtbare Ziel benutzt. Für diesen Fall reicht es aus als Zielzustand den Vorhalt
Δα(t), Δλ(t) an die Waffe zu liefern.
[0023] Nachts oder bei schlechten Sichtverhältnis, zum Beispiel bei Wolken oder Nebel, ist
das Flugziel für das Auge nicht erkennbar und somit nicht unmittelbar visualisierbar.
Die Lage des Zielortes im Visier wird dann auf Grund einer Berechnung aus den von
der Sensoreinheit zur Verfügung gestellten Daten ermittelt und visualisiert, wodurch
die Lage des Zieles mittelbar repräsentiert wird, so dass nur ein virtuelles Abbild
des Zieles sichtbar ist. Allerdings muss bei einer mittelbaren Repräsentation der
Lage des Zieles eine gewisse Ungenauigkeit in Kauf genommen werden, die bei der unmittelbaren
Repräsentation des Zieles nahezu vollständig vermieden wird, denn der Bestimmung des
Treffpunkts wird hierbei, zusätzlich zum berechneten Vorhalt, nicht der tatsächliche
visuell feststellbare Zielort, sondern der rechnerisch bestimmte Zielort zu Grunde
gelegt. Es ist dennoch ein wesentlicher Vorteil der Erfindung, dass mit der neuen
Vorrichtung Waffensysteme auch zur Bekämpfung von Zielen verwendet werden können,
die für das menschliche Auge nicht unmittelbar erkennbar sind. Für diesen Fall werden
somit als Zielzustand die Zielposition α(t), λ(t) und der Vorhalt Δα(t), Δλ(t) an
die Waffe geliefert.
[0024] Sowohl das Grobrichten wie auch das Feinrichten können manuell oder ggfs. durch manuell
aktivierbare Geschützservos erfolgen. Durch den Einsatz geeigneter Mittel kann auch
ein völlig automatisches Richten des Waffenrohres erfolgen, wobei auf die Anzeige
bzw. das Visier verzichtet werden kann.
[0025] Bei den Berechnungen des Treffpunktes muss die Relativlage der Waffe bzw. der Waffen
zur Sensoreinheit, das heisst die Geschützparallaxe, berücksichtigt werden. Sind jeweils
einige Waffen, insbesondere Geschütze oder Raketenwerfer, in Batterien zusammengefasst,
so kann auch für jede Batterie nur eine mittlere Geschützparallaxe aller Waffen dieser
Batterie bestimmt bzw. berücksichtigt werden.
[0026] Bei synchron oder asynchron arbeitenden Sensoreinrichtungen, insbesondere 3D-Radareinheiten,
ist, wie weiter oben erwähnt, die Zieldetektionsrate der Sensoreinheiten im Allgemeinen
nicht sehr hoch. Es ist daher vorteilhaft, zwischen Angaben aus zwei zeitlich aufeinanderfolgenden
Zielpositionen, die auf Grund der Information der Sensoreinheit ermittelt wurden,
weitere Angaben, insbesondere weitere approximative Seitenwinkel, weitere approximative
Elevationswinkel und weitere Vorhaltewinkel, zu ermitteln. Geschieht dies durch Interpolation,
so sollten die Interpolationsschritte auf die Zieldetektionsrate der Suchsensoreinrichtung
abgestimmt sein. Genauere Angaben für den Bereich zwischen einer ersten und der folgenden
erfassten Zielpositionen lassen sich, statt durch eine reine Interpolation zwischen
den Daten der ersten und der folgenden Zielposition, durch die Auswertung bzw. Berücksichtigung
von Information aus früher erfassten Zielpositionen ermitteln. Die Zielzustandsdaten,
die an die Waffe geliefert werden, haben somit eine höhere Rate als die Eingangsdaten
des Sensors.
[0027] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung nicht nur
eine Schnittstelle zur Verbindung mit einer Waffe, sondern n Schnittstellen zur Koppelung
mit n Waffen auf.
[0028] Die Sensoreinrichtung ist dazu ausgebildet, die erfassten Daten mehreren Zielen im
überwachten Raum zuzuordnen, bzw. auszumachen, welche Daten ein bestimmtes Ziel betreffen
und sie diesem Ziel zuzuordnen.
[0029] Die mit der neuen Vorrichtung koppelbaren Waffen müssen nicht von gleicher Konstruktion
sein. Hierbei kann zum Beispiel aus mehreren Waffen eine Batterie gebildet werden,
deren Waffen alle dasselbe Ziel bekämpfen, wodurch die Trefferwahrscheinlichkeit weiter
erhöht wird. Mit mehreren Waffen oder mit mehreren Batterien können aber auch gleichzeitig
mehrere Ziele bekämpft werden, wobei jeder Waffe bzw. jeder Batterie ein Ziel zur
Bekämpfung zugewiesen wird. Eine Zuweisung der Ziele zu bestimmten Waffen kann durch
eine Feuerleitperson auf Grund direkter Beobachtung oder automatisch bzw. mit Unterstützung
der Rechnereinheit erfolgen.
[0030] Werden unterschiedliche Waffen und/oder unterschiedliche Projektile eingesetzt, die
bezüglich Reichweite, Streuung, Geschwindigkeit oder Wirkung verschieden sind, und
erkennt die Sensoreinheit unterschiedliche Zieltypen, so werden diese Erkenntnisse
vorteilhaft bei der Zuweisung den Waffen berücksichtigt.
[0031] Eine besonders geeignete Sensoreinheit ist eine 3D-Radareinheit, mit welcher zwei
Winkel, entsprechend dem Seitenwinkel und dem Elevationswinkel des Ziels bezüglich
dem Sensor und, z.B. durch Ausnützung des Dopplereffektes, der Abstand zwischen der
Sensoreinheit und dem Flugziel erfassbar ist.
[0032] Das neue Waffensystem eignet sich insbesondere, aber nicht ausschliesslich, zur Nachrüstung
und Kampfwertsteigerung von Flakwaffen wie leichten und mittleren Flakgeschützen,
beispielsweise mit Kalibern von 20 mm bis 40 mm und einer Kadenz im Bereich von 1000
rds/min.
[0033] Es sei noch darauf hingewiesen, dass das neue Verfahren und die neue Vorrichtung
nicht nur zum Richten von Waffen auf Ziele sondern auch zum Einweisen von beliebigen
Beobachtungs- oder Bildaufnahmegeräten auf zu beobachtende Gegenstände und insbesondere
zum Einweisen von Trackern benutzt werden können.
[0034] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand von Beispielen
und mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1A
- ein Waffensystem nach dem Stand der Technik, mit einer Sensoreinrichtung und mehreren
Trackern, in stark vereinfachter Darstellung;
- Fig. 1B
- ein Waffensystem mit einer Vorrichtung nach der Erfindung, in gleicher Darstellung
wie Fig. 1A;
- Fig. 2A
- eine Vorrichtung nach der Erfindung, und ein Display für das Grobrichten eines Waffenrohres,
in vereinfachter, schematisierter Darstellung;
- Fig. 2B
- eine optische Anzeige, die der Waffe eines Waffensystems zugeordnet ist, das die Vorrichtung
gemäss Fig. 2A aufweist, mit einem visualisierten, im Raum sichtbaren Ziel, in einem
ersten Zeitpunkt, in vereinfachter Darstellung;
- Fig. 2C
- die in Fig. 2B dargestellte Anzeige, mit dem visualisierten , im Raum sichtbaren Ziel,
in einem zweiten Zeitpunkt, in gleicher Darstellung wie Fig. 2B;
- Fig. 3A
- die in Fig. 2A dargestellte Vorrichtung nach der Erfindung, mit dem Display, in gleicher
Darstellung wie Fig. 2A;
- Fig. 3B
- die optische Anzeige der in Fig. 3A dargestellten Einrichtung, mit einem visualisierten
aber im Raum unsichtbaren Ziel, in einem ersten Zeitpunkt, in gleicher Darstellung
wie Fig. 2B;
- Fig. 3C
- die in Fig. 3B dargestellte Anzeige, mit dem visualisierten aber im Raum unsichtbaren
Ziel, in einem zweiten Zeitpunkt, in gleicher Darstellung wie Fig. 2C;
- Fig. 4
- eine Vorrichtung nach der Erfindung, welche mit zwei Waffen zu einem Waffensystem
gekoppelt ist, in vereinfachter, schematisierter Darstellung;
- Fig. 5
- ein Waffensystem, welches eine Vorrichtung nach der Erfindung und mehrere Waffen umfasst,
in vereinfachter, schematisierter Darstellung; und
- Fig. 6
- die Wirkungsweise eines Waffensystems mit einer Vorrichtung nach der Erfindung, in
vereinfachter, schematisierter Darstellung.
[0035] Fig. 1A zeigt ein herkömmliches Waffensystem 1, mit einer Sensoreinrichtung 2, mit
mehreren Verfolgungseinrichtungen bzw. Trackern 3 und mit mehreren Waffen 4. In Fig.
1A sind insgesamt vier Waffen 4 dargestellt, wobei die beiden links dargestellten
Waffen einzelne Waffen sind und die beiden rechts dargestellten Waffen eine Batterie
bilden. Die Sensoreinrichtung 2 umfasst eine Sensoreinheit 2.1 und eine erste Rechnereinheit
2.2. Jede der Verfolgungseinrichtungen 3 umfasst eine Verfolgungseinheit 3.1 und eine
zweite Rechnereinheit 3.2. Die Sensoreinrichtung 2 ist mit den Verfolgungseinrichtungen
verbunden; sie dient zum Überwachen bzw. Absuchen eines Raumes nach Zielen und zum
Zuweisen einzelner Ziele zu bestimmten Verfolgungseinrichtungen 3. Jede der Verfolgungseinrichtungen
3 ist mit einer Waffe 4 bzw. einer Batterie von Waffen verbunden; die Verfolgungseinheiten
dienen zum Verfolgen der von der Sensoreinrichtung 2 ausgemachten Ziele und zum Richten
der Waffenrohre auf diese Ziele. Jede Verfolgungseinrichtung kann immer nur ein einziges
Ziel bearbeiten.
[0036] Fig. 1B zeigt ein Waffensystem 10 mit einer Vorrichtung nach der Erfindung und mit
mehreren Waffen 14. Diese Vorrichtung nach der Erfindung besteht im Wesentlichen aus
einer Sensoreinrichtung 12, die eine Sensoreinheit 11 und eine Rechnereinheit 13 umfasst;
sie dient zum Überwachen bzw. Absuchen eines Raumes nach Zielen, zum direkten Zuweisen
einzelner Ziele zu bestimmten Waffen 14, zum Grobrichten der Waffenrohre, zum Verfolgen
der Ziele und zum Feinrichten der Waffenrohre.
[0037] Ein Vergleich des Waffensystems 1 gemäss Fig. 1A mit dem Waffensystem 10 gemäss Fig.
1B zeigt die Vorteile der vorliegenden Erfindung deutlich auf. Die im Waffensystem
1 verwendeten Verfolgungseinrichtungen 3 sind beim Waffensystem 10 nicht notwendig,
denn beim Waffensystem 10 übernimmt die Sensoreinrichtung 12 sowohl die Aufgabe der
Sensoreinrichtung 2 des Waffensystems 1 als auch die Aufgabe der Verfolgungseinrichtung
3 des Waffensystems 1. Dadurch werden beim Waffensystem 10 nicht nur der apparative
Aufwand und damit die Beschaffungs- und Unterhaltskosten bedeutend vermindert, sondern
es wird auch der Betrieb, insbesondere das Einrichten vor dem Einsatz, des Waffensystems
reduziert, und es werden auch allfällige Probleme vermieden, die sich beim Waffensystem
1 bei der Übergabe eines Zieles von der Sensoreinrichtung 2 an die Verfolgungseinrichtung
3 ergeben können.
[0038] Fig. 2A zeigt eine Einrichtung 12 mit einer 3D-Sensoreinheit 11, die zur Überwachung
eines Raumes ausgebildet ist, und mit einer Rechnereinheit 13. Die Sensoreinheit 11
erfasst Daten, welche Information über den zu überwachenden Raum umfassen, insbesondere
über mindestens ein mögliches Ziel 17, das sich in diesem Raum befindet und mit einer
Zielgeschwindigkeit bewegt. Mit Hilfe ihrer Rechnereinheit 13 wertet die Sensoreinrichtung
12 die erfassten Daten aus und ermittelt Angaben, welche die Lage des Zieles 17, eine
approximative Zielgeschwindigkeit und einen vom Waffenrohr einzuhaltenden zeitlich
variablen Vorhalt Δα(t), Δλ(t) beschreiben. Bei der Ermittlung des Vorhaltes Δα(t),
Δλ(t) wird die zuvor ermittelte approximative Zielgeschwindigkeit berücksichtigt,
und vorzugsweise wird auch eine approximativ ermittelte Zielbeschleunigung berücksichtigt.
Die so ermittelten Angaben werden einer Waffe zur Verfügung gestellt, und es findet
mit Hilfe eines Displays 21 eine Grobrichtung statt, mit dem Absicht, das Waffenrohr
ohne Berücksichtigung des Vorhalts Δα(t), Δλ(t) auf einen das Ziel enthaltenden Zielraum
zu richten, so dass es einen approximativen Elevationswinkel λ(T) und einen approximativen
Seitenwinkel α(T) einnimmt. Die Grobrichtung ist beendigt, sobald im Display 21 eine
vertikal wandernde Marke ihre Sollposition I* und eine horizontal wandernde Marke
ihre Sollposition a* erreicht hat; dieses System der Grobrichtung, vorzugsweise mit
logarithmischer Verknüpfung von Zielposition und Lage der Marken im Display, ist an
sich bekannt. Fallen die beiden erwähnten Marken zusammen, so entsprechen der approximative
Elevationswinkel λ(T) und der approximative Azimutwinkel α(T) den Angaben, die der
Waffe von der Sensoreinrichtung 12 zur Verfügung gestellt wurden.
[0039] Die Fig. 2B und 2C stellen das anschliessende Feinrichten dar, und zwar bei Sichtverhältnissen,
bei denen das Ziel 17 sichtbar ist. Die in Fig. 2B dargestellte Anzeige 15, zum Beispiel
eines Visiers, zeigt einen Zielort 17*, der durch das sichtbare Ziel 17 oder ein reelles
Abbild des sichtbaren Zieles 17 gebildet ist, wobei natürlich kein Vorhalt berücksichtigt
ist. Ebenfalls auf der Anzeige 15 ist eine Zielmarke 19 sichtbar, welche der approximativen,
berechneten Zielposition entspricht, und zwar unter Berücksichtigung des zuvor berechneten
Vorhaltes Δα(t), Δλ(t). Bei der nun folgenden Feinrichtung wird das Waffenrohr so
bewegt, dass der Zielort 17* mit der Zielmarke 19 koinzidiert, wie es in Fig. 2C dargestellt
ist. Ist dies der Fall, so ist das Waffenrohr auf einen wirklichen Treffpunkt gerichtet,
wobei seine Elevation λ*(t) und sein Azimut α*(t) betragen.
[0040] Fig. 3A zeigt dieselbe Sensoreinrichtung 12 wie Fig. 2A. Die Fig. 3B und 3C stellen
das Feinrichten dar bei Sichtbedingungen, bei denen das Ziel 17 nicht sichtbar, wohl
aber von der Sensoreinrichtung 12 erfassbar ist. Hierbei entspricht der Zielort 17*,
nicht wie in den Fig. 1B und 1C dem Ziel 17 selbst bzw. einem reellen Abbild des Zieles
17, sondern er repräsentiert ein virtuelles Bild des Zieles 17. Die Feinrichtung erfolgt
auch hier dadurch, dass der Zielort 17* mit der Zielmarke 19 zur Deckung gebracht
wird, wie es in Fig. 3C dargestellt ist.
[0041] Fig. 4 zeigt eine weitere Vorrichtung 32 nach der Erfindung, welche mit zwei Waffen
34, 36 zu einem Waffensystem 10 gekoppelt ist. Die Waffen sind hier als einzelne Geschütze
dargestellt; anstelle der einzelnen Waffen können auch Batterien aus mehreren Waffen
eingesetzt werden, als Waffen kommen Geschütze, insbesondere Flakgeschütze, stinger-artige
Waffen, Raketenwerfer, im weitesten Sinne richtbare Waffen, vorzugsweise Rohrwaffen,
eingesetzt werden. Die Vorrichtung 32 umfasst eine Sensoreinheit 31 und eine Rechnereinheit
33. Die Sensoreinheit 31 überwacht einen Raum, um Information bzw. Daten über darin
befindliche Ziele zu erfassen; von der Rechnereinheit 33 werden die ermittelten Daten
einzelnen Zielen zugeordnet, und die Ziele werden - soweit möglich - zur Bekämpfung
einer bestimmten Waffe zugeteilt. In Fig. 4 sind zwei Ziele dargestellt, die beide
mit 17 bezeichnet sind, und die sich etwa in Richtung der Pfeile L bzw. R bewegen.
Der Waffe 34 wird das in Richtung L fliegende Ziel zugewiesen, und es werden ihr die
Werte für Azimut α
1(t), Elevation λ
1(t) für das Grobrichten mit Hilfe des Displays 21 und zusätzlich der Vorhalt Δα
1(t), Δλ
1(t) für das Feinrichten mit Hilfe der Anzeige 15 zur Verfügung gestellt, so dass ihr
Waffenrohr auf das in Richtung des Pfeils L fliegende Ziel 17 gerichtet werden kann.
Entsprechend werden der Waffe 36 Werte für Azimut α
2(t), Elevation λ
2(t) und Vorhalt Δα
2(t), Δλ
2(t) für ihre Grob- und Feinrichtung auf das in Richtung des Pfeils R fliegende Ziel
17 zur Verfügung gestellt. Grundsätzlich erfolgt das Grobrichten und das Feinrichtung
der Waffenrohre der Waffen 34 und 35 auf das jeweils zugewiesene Ziel 17 in gleicher
Weise wie in Fällen, in denen nur ein Ziel zu bekämpfen ist, wie weiter oben beschrieben;
die von der Sensoreinheit 31 erfassten bzw. von der Rechnereinheit 33 ausgewerteten
Daten werden aber nicht nur für die Grobrichtung der Waffenrohre sondern auch für
die Zuweisung einzelner Ziele zu bestimmten Waffen benutzt. Anstelle der Waffen 34,
36 könnten auch zwei Batterien gesetzt werden, wobei dann meist für jede Batterie
nur ein gemeinsamer Vorhalt berechnet wird.
[0042] Das in Fig. 5 dargestellte Waffensystem 10 weist eine Vorrichtung nach der Erfindung
auf, mit der Sensoreinheit 11, welche durch eine 3D-Radareinheit gebildet ist, und
mit der Rechnereinheit 13. Zusätzlich oder alternativ kann die Rechnereinheit 13 dezentrale
Rechnerkomponenten aufweisen, die zum Beispiel Batterien 14, 16 bzw. Waffengruppen
und/oder einzelnen Geschützen der Batterien 14, 16 bzw. den Waffeneinheiten der Waffengruppen
18, 20 zugeordnet sein können; die Ermittlung von Daten aus der Information der Sensoreinheit
und/oder die Auswertung dieser Daten kann also auch andernorts als in einer mit der
Sensoreinheit praktisch integralen Rechnereinheit durchgeführt werden. Die Sensoreinheit
12 arbeitet üblicherweise mit einer hohen Suchrate, beispielsweise 1.5/sec. Im Weiteren
weist das Waffensystem 10 die schon erwähnten Batterien auf, nämlich die erste Batterie
14 und die weitere Batterie 16. Die erste Batterie 14 umfasst im vorliegenden Beispiel
drei Geschütze 14.1, 14.2, 14.3, wovon jedes mindestens ein Waffenrohr aufweist. Die
zweite Batterie 16 umfasst im vorliegenden Beispiel drei Geschütze 16.1, 16.2, 16.3.
Die Batterien 14, 16 können auch eine unterschiedliche Anzahl von Geschützen aufweisen,
und die Geschütze können unterschiedlich ausgebildet sein. Zusätzlich zu den Batterien
14, 16 kann das Waffensystem 10 auch andere Waffen, zum Beispiel Waffengruppen 18,
20 mit portablen Waffeneinheiten 18.1, 18.2 bzw. 20.1, 20.2, oder nicht dargestellte
Raketenwerfer und beliebige geeignete Rohrwaffen bzw. auf Ziele richtbare Waffen,
im Allgemeinen mit Waffenrohren, aufweisen. Bei dem in Fig. 5 dargestellten Waffensystem
10 verfügt jede der Batterien 14, 16 und jede der Waffengruppen 18, 20 über eine elektrische
Energieversorgungseinheit 22. Im Weiteren sind verschiedene Übertragungsmittel vorgesehen.
Die Rechnereinheit 13 ist über Übertragungsmittel 23 für Daten bzw. Datenleitungen
mit den Energieversorgungseinheiten 22 verbunden. Die Energieversorgungseinheiten
22 sind über Leiterverbindungen 24, welche auch für die Datenübertragung zuständig
sind, mit den einzelnen Geschützen 14.1, 14.2, 14.3; 16.1, 16.2, 16.3 bzw. den einzelnen
Waffeneinheiten 18.1, 18.2; 20.1, 20.1 verbunden. Grundsätzlich kann die Datenübertragung
auch separat und ggfs. leiterlos erfolgen. Die Vorrichtung nach der Erfindung weist
vorteilhaft eine Vielzahl von Schnittstellen auf, so dass sie mit zahlreichen, auch
unterschiedlichen, Waffen oder Batterien koppelbar ist. Sie kann auch Eingänge für
system-extern generierte Information, zum Beispiel betreffend die Aussenballistik,
aufweisen.
[0043] In Fig. 6 ist das Waffensystem 10 dargestellt, mit der Sensoreinheit 12, mit der
Rechnereinheit 13, mit der Batterie 14, welche unter Anderem das Geschütz 14.1 aufweist,
mit den drei Waffeneinheiten 18.1, 18.2, 18.3, mit den Energieversorgungseinheiten
22, mit der Datenleitung 23 und mit weiteren, in Fig. 6 nicht bezeichneten Leitungen.
Ein durch drei Pfeile X, Y, Z charakterisiertes dreidimensionales Koordinatensystem
zeigt, dass es sich bei den Daten, welche ständige oder zeitlich variable Positionen
der Sensoreinheit 12, der Geschütze 14.1, 14.2, 14.3, der Waffeneinheiten 18.1, 18.2,
18.3 und verschiedene Positionen einnehmenden Zieles definieren, jeweils um räumliche
Angaben handelt. Bei dem in Fig. 6 dargestellten Beispiel weist jede der Waffeneinheiten
18.1, 18.2, 18.3 eine eigene Energieversorgungseinheit 22 auf, wobei diese Energieversorgungseinheiten
22 in Serie geschaltet und an die Energieversorgungseinheit 22 der Batterie 14 angeschlossen
sind.
[0044] In einem bestimmten Moment befindet sich das Ziel 17 in Wirklichkeit bei PA; es bewegt
sich auf einer tatsächlichen Trajektorie A, wobei mit A1 die in der Vergangenheit
wirklich durchflogene Spur des Zieles bezeichnet ist. Gemäss den von der Sensoreinheit
12 erfassten und von der Rechnereinheit 13 ermittelten Daten befindet sich das Ziel
17 vermeintlich nicht bei PA, sondern bei PB, und es bewegt sich vermeintlich auf
einer Trajektorie B; mit B1 ist die Spur bezeichnet, die das Ziel 17 gemäss Berechnung
in der Vergangenheit durchmessen hat, mit B2 ist die erwartete Bewegungsbahn bezeichnet.
Die berechnete Trajektorie B entspricht approximativ der tatsächlichen Trajektorie
A aber zwischen der tatsächlichen Trajektorie A und der berechneten Trajektorie B
liegt ein Fehler F, der - insbesondere bei der Verwendung einer 3D-Radareinheit als
Suchsensoreinrichtung - hauptsächlich, aber nicht ausschliesslich, dadurch bedingt
ist, dass die Ermittlung der Distanz zum Ziel 17 verhältnismässig ungenau ist, verglichen
mit der Ermittlung von Winkeln, die relativ genau erfassbar sind.
[0045] In Fig. 6 sind verschiedene Visierlinien vom Geschütz 14.1 zum Ziel 17 dargestellt.
In den verschiedenen Phasen der Bekämpfung des Zieles 17 sind die Visierlinien bzw.
die Richtung des Waffenrohres der Waffe unterschiedlich. Eine erste Visierlinie, die
als Folge der Grobrichtung eingestellt wird, ist mit L1 bezeichnet; hierbei ist das
Waffenrohr auf den Zielraum bzw. approximativ auf das Ziel 17 gerichtet, mit dem approximativen
Seitenwinkel α(t) und dem approximativen Elevationswinkel λ(t), jedoch ohne Berücksichtigung
eines Vorhalts Δα(t), Δλ(t). L2 bezeichnet die Visierlinie während einer Verfolgungsphase
des Zieles mit dem Waffenrohr; mit L2 wird der Fehler F korrigiert, so dass nicht
mehr die vermeintliche Position PB des Zieles 17 sondern das tatsächliche Ziel 17
bei PA, jedoch ohne Berücksichtigung des Vorhaltes Δα(t), Δλ(t) anvisiert würde. Mit
L3 ist eine Visierlinie bezeichnet zwischen dem Waffenrohr und einem vermeintlichen
Treffpunkt MB. Der vermeintliche Treffpunkt MB ist bestimmt durch die berechnete Bewegungsbahn
B des Zieles und durch den berechneten Vorhalt Δα(t), Δλ(t). Die Visierlinie beim
Abschuss der Projektile ist mit L4 bezeichnet. L1 entspricht somit der Visierlinie
zur vermeintlichen bzw. approximativen Position des Zieles, und L2 entspricht der
Visierlinie zur tatsächlichen Position des Zieles, wobei in beiden Fällen der Vorhalt
Δα(t), Δλ(t) nicht berücksichtigt ist; L2 ist korreliert mit dem Zielort 17* der Fig.
2B. Bei einer Richtung des Waffenrohres gemäss L2 könnte das Ziel mit einem Zero-Geschoss,
das eine Flugzeit von 0 sec vom Waffenrohr zum Ziel benötigt, oder - wie in der modernsten
Waffentechnik möglich - mit einem Laserstrahl getroffen werden. L3 entspräche der
Visierlinie zum vermeintlichen Treffpunkt MB, das heisst zur vermeintlichen bzw. approximativen
Position des Zieles, jedoch unter Berücksichtigung des berechneten Vorhaltes Δα(t),
Δλ(t); MB ist korreliert mit der Zielmarke der Fig. 2B. Gemäss L4 ist das Waffenrohr
durch Feinrichtung, unter Berücksichtigung der tatsächlichen Lage des Zieles und des
berechneten Vorhalts Δα(t), Δλ(t) auf einen effektiven Treffpunkt MA gerichtet, an
welchem sich das Ziel und die vom Waffenrohr abgeschossenen Projektile tatsächlich
treffen werden; hierbei decken sich auf der Anzeige 15 der Fig. 2C die Zielmarke 19
und der reelle Zielort 17*.
[0046] Die obige Beschreibung im Zusammenhang mit Fig. 6 bezieht sich auf einen Fall, in
welchem das Ziel 17 sichtbar ist; dabei entspricht der visualisierte Zielort genau
- im Rahmen der erreichbaren Systemgenauigkeit - dem tatsächlichen Ziel 17, und der
Treffpunkt MA ist mit grosser Genauigkeit bestimmbar, obwohl der Vorhalt nur auf Grund
der erfassten bzw. nicht genau erfassbaren Zielpositionen bzw. der approximativen
Zielgeschwindigkeit berechnet wird.
[0047] Auch in den Fällen, in denen das Ziel nicht sichtbar ist, ist der Vorhalt Δα(t),
Δλ(t) auf Grund der - nur ungenau erfassten - Zielpositionen und der approximativen
Zielgeschwindigkeit berechnet. Eine zusätzliche Ungenauigkeit entsteht dann aber,
weil der Zielort 17* eine in die Anzeige 15 eingeblendete Marke ist, deren Lage auf
Grund der laufend erfassten bzw. aktuellen jedoch ungenau erfassten Lage des Zieles
bestimmt ist, wobei der Fehler F hierbei nicht korrigiert wird. Die Feinrichtung erfolgt
aber auch hier in gleicher Weise, indem der hier virtuelle Zielort 17* mit der Zielmarke
19 zur Deckung gebracht wird.
1. Verfahren zur Bekämpfung eines sich mit einer Zielgeschwindigkeit bewegenden Ziels
(17) durch ein Projektil, das aus einer richtbaren Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1,
16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34, 36) abschiessbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die folgenden Schritte ausgeführt werden:
a) Erfassen von Daten mit einer 3D-Sensoreinrichtung (12; 32), die Information über
einen überwachten Raum umfassen,
b) Auswerten der erfassten Daten durch die Sensoreinrichtung (12; 32), um Angaben
zu ermitteln, welche die Lage des Ziels (17) und einen von der Waffe einzuhaltenden
Vorhalt (Δα(t), Δλ(t)) beschreiben, wobei beim Ermitteln des Vorhalts (Δα(t), Δλ(t))
eine approximative Zielgeschwindigkeit Berücksichtigung findet,
c) Übermitteln der ermittelten Angaben an die Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2,16.3,
18.1, 20.1, 20.2; 34, 36),
d) Grobrichten der Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2,16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34,
36) in Richtung des Ziels (17) auf Grund der übermittelten Angaben,
e) Feinrichten der Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2,16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34,
36) auf das Ziel (17) unter Berücksichtigung des Vorhalts (Δα(t), Δλ(t)),
f) Wiederholen des Erfassen, Auswertens, Übermittelns, um mit der Waffe (14.1, 14.2,
14.3, 16.1, 16.2,16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34, 36) unter Berücksichtigung des momentanen
Vorhalts (Δα(t), Δλ(t)) dem sich bewegenden Ziel (17) folgen zu können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die übermittelten Angaben Seitenwinkel (α1(t) bis αn(t)) und Elevationswinkel (λ1(t) bis λn(t)) und Vorhalte, vorzugsweise als Vorhaltewinkel (Δα1(t) bis Δαn(t), Δλ1(t) bis Δλn(t)) oder Vorhaltevektoren, umfassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
■ wenn es sich bei der Waffe um ein einfaches Waffensystem handelt, bei dem Grobrichten
eine berechnete Zielposition und bei dem Feinrichten nur der momentane Vorhalt und
gegebenefalls zusätzlich die berechnete Zielposition Verwendung finden;
■ wenn es sich bei dem Projektil um eine Rakete mit Navigationssystem handelt, eine
Zielposition und ein Vorhalt, der an das Navigationssystem der Rakete angepasst ist,
übermittelt werden;
■ wenn es sich bei der Waffe um ein automatisches Waffensystem handelt, der Vorhalt
mit einem jeweiligen Gültigkeitszeitpunkt übermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass folgende Schritte ausgeführt werden:
- Visualisieren einer Zielmarke (19) auf einer Anzeige (15), vorzugsweise einem Visier,
das der Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34, 36) zugeordnet
ist, welche Zielmarke (19) einen unter Berücksichtigung des Vorhalts (Δα(t), Δλ(t))
berechneten Treffpunkt (MB) von Ziel (17) und Projektil repräsentiert, und
- Feinrichten der Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34,
36), indem die Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34, 36)
so bewegt wird, dass die Zielmarke (19) mit einem Zielort (17*), der durch das Ziel
(17), eine reelle Abbildung des Zieles (17) oder eine virtuelle Darstellung des Ziels
(17) gebildet ist, zur Deckung gebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die 3D-Sensoreinrichtung (12; 32) eine 3D-Radareinheit (11; 31) und eine Rechnereinheit
(13; 33) umfasst und für eines oder mehrere Ziele (17) Seitenwinkel (α1(t) bis αn(t)), Elevationswinkel (λ1(t) bis λn(t)) und Vorhalte (Δα1(t) bis Δαn(t), Δλ1(t) bis Δλn(t)) für n Waffen (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34, 36) ermittelt,
welchen Ziele (17) zugewiesen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten von der 3D-Radareinheit (11; 31) mit einer Zieldetektionsrate erfasst werden,
wobei in Zeitabständen, die kleiner sind als die Zieldetektionsrate, Daten aufdatiert
werden, um die Genauigkeit der Auswertung der Daten zu verbessern.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die von der 3-D Sensoreinrichtung (12; 32) erfassten Daten mehreren Zielen (17) zugeordnet
werden können, wobei beim Auswerten der Daten durch die Sensoreinrichtung (12; 32)
für n Waffen Angaben ermittelt werden, die jeweils für die zugewiesenen Ziele (17)
die Richtung (α1(t) bis (αn(t), λ1 (t) bis λn(t)) und die einzuhaltenden Vorhalte (Δα1(t) bis Δαn(t), Δλ1(t) bis Δλn(t)) beschreiben.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass, falls mehrere Ziele (17) im überwachten Raum erfasst wurden, eine Zuweisung der
Ziele (17) zu bestimmten Waffen (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2;
34, 36) durch Bedienungspersonal oder automatisch erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2,16.3) eine als Flakwaffe benutzbare Waffe
oder eine Rakete und das Ziel (17) vorzugsweise ein Flugziel ist.
10. Vorrichtung für Waffensystem (10) zur Bekämpfung eines sich mit einer Zielgeschwindigkeit
bewegenden Ziels (17) durch ein Projektil, das aus einer richtbaren Waffe (14.1, 14.2,
14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34, 36) des Waffensystems (10) abschiessbar
ist, umfassend
- eine Sensoreinrichtung (12; 32) mit einer 3D-Sensoreinheit (11; 31) zum Erfassen
von Daten, die Information über einen überwachten Raum umfassen, und mit einer Rechnereinheit
(13; 33) zum Auswerten der erfassten Daten durch die Sensoreinrichtung, um Angaben
zu ermitteln, welche die Lage des Ziels (17) und einen von der Waffe (14.1, 14.2,
14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34, 36) einzuhaltenden Vorhalt (Δα1(t), Δλ1(t), Δα2(t), Δλ2(t)) beschreiben, wobei beim Ermitteln des Vorhalts (Δα1(t), Δλ1(t), Δα2(t), Δλ2(t)) eine approximative Zielgeschwindigkeit Berücksichtigung findet,
- Übertragungsmittel (22, 23) zum Übertragen der ermittelten Angaben an die Waffe
(14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34, 36) zum Grobrichten der
Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34, 36) auf das Ziel
(17) auf Grund der übermittelten Angaben, und
- Mittel zum Feinrichten der Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1,
20.2; 34, 36) auf das Ziel (17) unter Berücksichtigung des Vorhalts (Δα1(t), Δλ1(t), Δα2(t), Δλ2(t)), um mit der Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34,
36) dem Ziel (17) folgen zu können.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnereinheit (13; 33) dazu ausgebildet ist, Seitenwinkel (α1(t) bis αn(t)) und Elevationswinkel (λ1(t) bis λn(t)) und den Vorhalt der Waffe, vorzugsweise als Vorhaltewinkel (Δα1, (t) bis Δαn(t), Δλ1(t) bis Δλn(t)) oder Vorhaltevektor, zu ermitteln.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (12; 32) so auslegt ist, dass sie die approximative Zielgeschwindigkeit
bestimmen kann.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
■ wenn es sich bei der Waffe um ein einfaches Waffensystem handelt, bei dem Grobrichten
eine berechnete Zielposition und bei dem Feinrichten nur der momentane Vorhalt und
gegebenefalls zusätzlich die berechnete Zielposition Verwendung finden;
■ wenn es sich bei dem Projektil um eine Rakete mit Navigationssystem handelt, eine
Zielposition und ein Vorhalt, der an das Navigationssystem der Rakete angepasst ist,
übermittelt werden;
■ wenn es sich bei der Waffe um ein automatisches Waffensystem handelt, der Vorhalt
mit einem jeweiligen Gültigkeitszeitpunkt übermittelt wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10, 11, 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass eine jeder Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2; 34, 36) zugeordnete
Anzeige (15), vorzugsweise ein Visier, vorgesehen ist, wobei die Anzeige (15) durch
die Übertragungsmittel (23, 24) mit der Sensoreinrichtung (12; 32) verbunden und dazu
ausgebildet ist,
- eine Zielmarke (19) zu visualisieren, welche einen unter Berücksichtigung des Vorhalts
(Δα1(t) bis Δαn(t), Δλ1(t) bis Δλn(t)) berechneten Treffpunkt (MB) von Ziel (17) und Projektil repräsentiert, und
- einen Zielort (17*) zu visualisieren, der durch das Ziel (17), eine reelle Abbildung
des Zieles (17) oder eine virtuelle Darstellung des Ziels (17) gebildet ist,
- wobei die Zielmarke (19) und der Zielort (17*) durch Feinrichten zur Deckung bringbar
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die 3D-Sensoreinrichtung (12; 32) eine 3D-Radareinheit (11; 31) umfasst.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnereinheit (13; 33) dazu ausgebildet ist, die Daten von der 3D-Radareinheit
(11; 31) mit einer Taktrate zu erfassen und in Zeitabständen, die kleiner sind als
die Taktrate, Daten aufzudatieren, um die Genauigkeit der Auswertung der Daten zu
verbessern.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (12; 32) dazu ausgebildet ist, die erfassten Daten mehreren
Zielen (17) zuzuordnen, und beim Auswerten der Daten für n Waffen Angaben zu ermitteln,
die jeweils die Richtungen (α1(t) bis αn(t), λ1(t) bis λn(t)) und einzuhaltenden Vorhalten (Δα1(t) bis Δαn(t), Δλ1(t) bis Δλn(t)) beschreiben.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass, falls mehrere Ziele (17) im überwachten Raum erfasst wurden, eine Zuweisung der
Ziele (17) zu bestimmten Waffen (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2, 16.3, 18.1, 20.1, 20.2;
34, 36) durch Bedienungspersonal oder automatisch erfolgen kann.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffe (14.1, 14.2, 14.3, 16.1, 16.2,16.3) eine als Flakwaffe benutzbare Waffe
oder eine Rakete und das Ziel (17) vorzugsweise ein Flugziel ist.