[0001] Die Erfindung betrifft ein Gefahrenmeldesystem mit
- mindestens einem autarken Melder mit einem Sensor, der ein oder mehrere Umweltparameter
erfaßt und bei einer vorgegebenen Abweichung des Meßwertes von einem Ruhewert ein
Gefahrensignal bewirkt und
- mindestens einer Auswerte- bzw. Empfängerstation, welche das Gefahrensignal empfängt
und auswertet bzw. meldet.
[0002] Lediglich zur Klarstellung sei darauf hingewiesen, daß auch ein Handfeuermelder oder
ein von Hand betätigbarer Alarmgeber ein Melder in diesem Sinne ist, wobei der Sensor
ein elektrischer Kontakt ist. Ebenfalls zur Klarstellung sei erwähnt, daß unter autarkem
Melder bzw. Empfänger alle Melder bzw. Empfänger mit autarker Energieversorgungseinheit
(Solarzellen, Batterie, Akkumulatoren) verstanden werden.
[0003] Bei Gefahrenmeldesystemen für die Meldung von Feuer oder Einbruch mit einer größeren
Anzahl von Meldern ist es üblich, die einzelnen Melder einer Anlage über ein Leitungsnetz
untereinander oder über eine Zentrale zu verbinden, wobei ein Alarm dann auch wieder
über ein Leitungsnetz oder über Funk zur Feuerwehr bzw. zur Polizei weitergeleitet
werden kann. Für einzelne Gefahrenmelder, die zum Beispiel im privaten Heimbereich
eingesetzt werden, ist eine solche Weiterleitung an eine Zentrale, etwa an die Feuerwehr,
zum Beispiel auch wegen der relativ großen Gefahr von Fehlalarmen, nicht ohne weiteres
möglich, und sie wäre auch zu teuer. Eine bedrahtete Vernetzung, die etwa in einem
Haus zur Weiterleitung in andere Räume nachgerüstet würde, wäre zu aufwändig, meist
auch optisch störend, wenn Leitungen auf Putz verlegt werden müßten. Auch eine Weiterleitung
von Alarmen über Funknetze ist teuer, wobei eine ausreichende Übertragungssicherheit
nur mit hohem Aufwand erreicht werden kann.
[0004] Aus der DE 19633861 A1 ist ein Alarmanlagensystem zur Überwachung von mehreren Objekten,
insbesondere zur Einbruchsüberwachung von Häusern bekannt, wobei die Alarmanlagen
aller Objekte über Funk miteinander vernetzt sind. Wie oben erwähnt, kommt eine solche
Vernetzung aus Kostengründen nur für große Objekte, kaum aber für Einzelmelder im
Privatbereich, in Betracht.
[0005] Allgemein ist es auch bekannt (US 4 388 617), einzelne Feuermelder direkt mit einem
akustischen Signalgeber zu verbinden. Solche Melder mit sehr lauten Alarmgebern werden
in öffentlichen Gebäuden, wie Hotels, Schulen und dergleichen, eingesetzt. Im privaten
Bereich dürfen derart laute Signalgeber wiederum wegen der auftretenden Fehlalarme
nicht ohne weiteres verwendet werden. Auch der Batterie-Stromverbrauch wäre in diesem
Fall nicht tragbar. Akustische Signalgeber jedoch, die keine Belästigung der Nachbarschaft
darstellen, reichen nicht aus, um etwa bei einem Brand im Keller eine im zweiten Stock
des Hauses schlafende Person zu wecken.
[0006] Ziel der Erfindung ist es, ein Gefahrenmeldesystem der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei dem Alarmsignale einzelner Melder auf einfache und kostengünstige Weise
weitergeleitet werden können, ohne daß ein aufwendiges Leitungs- oder Funknetz erforderlich
ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß mindestens ein autarker Melder
mit mindestens einem akustischen Signalgeber gekoppelt ist, der das Gefahrensignal
in ein akustisches Alarmsignal umwandelt, und
daß mindestens ein akustischer autarker Empfänger entfernt von dem Melder, jedoch
in akustischer Reichweite von diesem, angeordnet ist und das akustische Alarmsignal
direkt oder über eine Zwischenstation an die Auswerte- bzw. Empfängerstation weiterleitet,
um dort gegebenenfalls einen Alarmgeber zu betätigen.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Gefahrenmeldesystem geschieht also die Vernetzung der Komponenten
untereinander unter Nutzung des akustischen Übertragungsweges. Will ein Melder signalisieren,
so aktiviert er seinen oder einen seiner akustischen Signalgeber, der von weiteren
Komponenten gehört wird. Diese wiederum signalisieren in der gleichen Weise. Durch
dieses Verfahren können Personen auch in benachbarten Räumen gewarnt oder informiert
werden. Anstelle des bekannten Starkton-Alarmgebers, der bei Fehlalarm eine unzulässige
Ruhestörung der Nachbarschaft darstellen würde, ist bei dem erfindungsgemäßen System
die Lautstärke so dosiert, daß ein Alarmsignal beispielsweise von einem Raum eines
Hauses über schalldurchlässige Innenwände und Türen in einen benachbarten Raum und
gegebenenfalls von dort über einen Schallempfänger und einen weiteren akustischen
Signalgeber weiter bis zu einer Auswertestation, die auch ein einfacher Alarmgeber
sein kann, übertragen werden kann, daß aber der Alarm nicht durch schalldichte Wände
nach außen dringt und als Ruhestörung wirksam wird. Die benutzten Frequenzen können,
je nach genutztem Medium und in Abhängigkeit davon, ob laut oder still signalisiert
werden soll, vom Infraschallbereich über den hörbaren bis in den Ultraschallbereich
reichen.
[0009] Durch die akustische Kommunikation zwischen den Komponenten einer Gefahrenmelde-
oder Signalisierungsanlage und die Nutzung des in den meisten Komponenten ohnehin
vorhandenen akustischen Signalgebers ist der Aufbau eines derartigen Systems sehr
preisgünstig zu realisieren. Zudem bieten sich preisgünstige Interfacemöglichkeiten
mit bereits existierenden Systemen, wie Telefon, gefahrenmeldetechnische Anlagen etc.
[0010] Durch den redundanten akustischen Übertragungsweg läßt sich auch die Verfügbarkeit
von Übertragungsstrecken, die mit an deren Medien arbeiten (z.B. Funk, elektrische
Leitungen), erhöhen.
[0011] Das erfindungsgemäße System mit akustischer Signalübertragung kann in verschiedenster
Weise ausgestaltet sein. In der einfachsten Form wird lediglich das Alarmsignal eines
Einzelmelders in einen benachbarten Raum übertragen, dort empfangen, verstärkt und
als akustisches, optisches oder sonstiges Signal wieder abgegeben. Der dortige batteriebetriebene
Empfänger oder batteriebetriebene Melder dient dann als Auswertestation, die beispielsweise
mittels eines akustischen Alarmgebers eine in diesem Raum schlafende Person weckt.
Es ist aber auch eine komplexe Ausgestaltung möglich, wobei eine größere Anzahl von
batteriebetriebenen Meldern mit sonstigen Komponenten, Aktoren und Umsetzern (Repeatern)
vernetzt sind. Die Aktoren dienen zu Auslösung von weiteren Alarmierungen und Steuerungen.
Die Umsetzer (Repeater) dienen dazu, das Übertragungssignal mit oder ohne vorangegangene
Wiederaufbereitung zu verstärken und wieder abzugeben. Das abgegebene und von der
Gegenstation wieder empfangene Signal kann ein akustisches, elektrisches, Licht- oder
Funksignal sein. Mit einem so genannten Netz-Repeater kann beispielsweise das akustische
Signal in ein elektrisches Signal umgewandelt werden, mit dem dann das Energieversorgungsnetz
moduliert wird. Eine entfernte Empfangsstation kann das elektrische Signal demodulieren
und wieder in ein akustisches Signal umwandeln.
[0012] Generell ist es möglich, zwischen Komponenten mit akustischer Schnittstelle und anderen
Übertragungsmedien Alarminformationen und Steuerbefehle bidirektional zu übertragen.
Natürlich ist es auch möglich, das erfindungsgemäß akustisch übertragene Alarmsignal
über eine der genannten Übertragungsformen zu einer Zentrale zu leiten, wo Alarme
bewertet, angezeigt und weitergeleitet werden können. In diesem Fall kann die Bedienung
der Anlage über die Zentrale erfolgen.
[0013] Wenn in dem System mehrere batteriebetriebene Melder mit akustischen Signalgebern
oder mehrere sonstige Komponenten, die ein akustisches Signal abgeben oder weiterleiten,
vernetzt sind, ist es zweckmäßig, die von den einzelnen akustischen Signalgebern abgegebenen
Signale unterscheidbar zu machen. Zur Unterdrückung von Störungen oder Sabotage wird
das akustische Signal zweckmäßigerweise mit einer individuell einstellbaren Codierung
moduliert, wobei alle gängigen Modulationsarten, wie AM (Amplitudenmodulation), FM
(Frequenzmodulation), PM (Pulsmodulation), oder PCM (Pulscodemodulation) einsetzbar
sind. Weiterhin ist es möglich, an jeder Komponente, ob Melder, Aktor oder Umsetzer,
eine Adresse zur Einzelidentifizierung und Einzeladressierung einstellbar zu machen.
Die Komponentenadresse ist dann Teil des akustischen Telegramms.
[0014] Damit das gesendete akustische Alarmsignal sicher in einem bzw. dem Empfänger ankommt,
wird es zweckmäßigerweise so lange wiederholt, bis entweder eine bestimmte Zeit abgelaufen
ist oder der Befehl zum Beenden der Signalisierung vom Empfänger oder von einer Zentrale
erfolgt. Um die Möglichkeit für die Übertragung von Befehlen, zum Beispiel eines Abschaltbefehls,
zu geben, ist es zweckmäßig, durch entsprechende Einstellung der akustischen Sender
dafür zu sorgen, daß die Übertragung des Meldungssignals jeweils für definierte Zeitfenster
unterbrochen wird.
[0015] Die akustischen Empfänger, die ein Alarmsignal empfangen haben, beginnen, wenn sie
mit einem akustischen Sender verbunden sind, sofort oder mit einer definierten Verzögerung
mit dem Aussenden ihres Sendesignals. Auf diesem Weg breitet sich die Signalisierung
über alle vernetzten Komponenten aus. In den Empfängern stellt das Detektieren sehr
kleiner Empfangssignale eine besondere Herausforderung dar. Zur Aufbereitung dieser
Empfangssignale werden deshalb alternativ oder in Kombination bekannte Filterprinzipien
angewendet, wie aktive, aus Operationsverstärkern aufgebaute Filter oder digitale,
in einem Mikroprozessor realisierte Filter. Auch eine Autokorrelation als besonderes
Filterverfahren zur Erhöhung der Empfindlichkeit ist anwendbar.
[0016] Generell kann die zeitliche Überlagerung der Signale mehrerer akustischer Signalgeber
deren Decodierung im Empfänger erschweren. Es ist deshalb zweckmäßig, Vorkehrungen
zur Verhinderung von Interferenzen in dem erfindungsgemäßen System vorzusehen. Hier
kommen beispielsweise an sich bekannte Synchronverfahren, zeitbasierte oder tonhöhenbasierte
Random-Verfahren, so genannte Chirp-Verfahren oder Synchronisationsverfahren mit Zykluszählern
in Betracht.
[0017] Ein vorteilhaft ausgestalteter Melder zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen System
weist einen Sensor oder einen handbetätigten Druckknopf-Kontakt zur Detektierung eines
physikalischen Zustandes, eine Signalverarbeitungseinheit zur Erzeugung eines Gefahrensignals
bei Abweichung des vom Sensor detektierten Zustandes von einem Ruhewert und einem
akustischen Wandler auf, der zumindest als akustischer Signalgeber wirkt und durch
das Gefahrensignal betätigbar ist. In weiterer Ausgestaltung ist in dem Melder auch
ein als Mikrofon wirkender akustischer Wandler vorgesehen, der ein empfangenes akustisches
Alarmsignal an die Signalverarbeitungseinheit weitergibt. In vorteilhafter Ausgestaltung
ist in dem Melder lediglich ein akustischer Wandler vorgesehen, der sowohl als akustischer
Signalgeber als auch als akustischer Empfänger wirkt.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
Figur 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen akustischen Vernetzung
verschiedener Gefahrenmelder,
Figur 2 ein Blockschaltbild für den typischen Aufbau eines für die akustische Vernetzung
geeigneten Melders,
Figur 3 ein Schema der Signalisierungswege zwischen Meldern, die in unterschiedlicher
Entfernung angeordnet sind,
Figur 4 ein Zeitdiagramm für die einzelnen, in den Meldern von Figur 3 ausgesandten
bzw. empfangenen Signale,
Figur 5 eine schematische Anordnung mehrerer vernetzter Melder,
Figur 6 ein Zeitschema für eine zufällige Unterbrechung der von den Meldern gemäß
Figur 5 ausgesandten Signale und
Figur 7 ein Zeitschema für die Synchronisation der von mehreren Komponenten abgegebenen
Signale.
[0019] Figur 1 zeigt als Schema für die akustische Vernetzung von Gefahrenmeldern, im vorliegenden
Beispiel von Brandmeldern, ein Gebäude 1 mit mehreren Räumen 11, 12 und 13, wobei
zwischen den Räumen 11 und 12 eine akustisch durchlässige Wand 14 und zwischen den
Räumen 12 und 13 eine akustisch undurchlässige Wand 15 besteht. In jedem dieser Räume
11, 12 und 13 ist beispielshalber ein autarker Melder 2 angeordnet, der jeweils einen
Sensor 22 und einen als Signalgeber und Signalempfänger wirksamen akustischen Wandler
21 aufweist. Der Melder kann natürlich auch ein von Hand betätigbarer Druckknopfmelder
sein, dessen Schaltzustand (Ein-Aus) als Sensorsignal erfaßt wird.
[0020] Des weiteren sind bei dem gezeigten Beispiel jeweils in den Räumen 11 und 13 zusätzlich
elektroakustische Umsetzer 3 angeordnet, welche ebenfalls elektroakustische Wandler
31 enthalten. Diese elektroakustischen Umsetzer 3 sind jedoch in dem gezeigten Beispiel
keine Melder mit Sensoren, sondern sie enthalten neben dem Wandler 31 jeweils einen
Transformator, und/oder sonstige Baueinheiten zur Umsetzung des empfangenen Signals
in ein anderes Übertragungsmedium. Wie in Figur 1 angedeutet, kann das empfangene
akustische Signal auf diese Weise wahlweise auf eine Netzstromleitung 4 aufmoduliert
und über diese weiter übertragen werden. Oder das umgesetzte Signal kann optional
auch anderen Übertragungsmedien zugeführt werden, beispielsweise über ein Telefon-Endgerät
5 und ein Telefonnetz oder über einen Funktransmitter 6 und ein Funknetz zu einer
Zentrale Z.
[0021] Bei dem gezeigten Beispiel von Figur 1 ist weiterhin in dem Raum 13 ein weiterer
elektroakustischer Umsetzer 13-3 vorgesehen, der über einen Übertrager an das Stromnetz
4 angeschlossen ist und beispielsweise das Signal aus dem Raum 11 aufnehmen und über
seinen elektroakustischen Wandler 31 wieder in ein akustisches Alarmsignal umsetzen
kann.
[0022] Der Betrieb des in Figur 1 gezeigten Gefahrenmeldesystems kann beispielsweise folgendermaßen
ablaufen: wenn in dem Raum 11 der Melder 2 eine Gefahr, also beispielsweise Feuer
oder Rauch, detektiert, gibt er über den elektroakustischen Wandler 21 Alarm. Das
schematisch mit Pfeilen AL gezeigte Alarmsignal breitet sich durch den Raum 11 aus
und über die akustisch durchlässige Wand 14 auch in den Raum 12. Im Raum 12 wird das
Signal von dem elektroakustischen Wandler 21 des Melders 12-2 aufgenommen, umgesetzt
und verstärkt, so daß es wiederum als akustisches Signal abgegeben werden kann. Der
Melder 12-2 ist in diesem Fall die Auswertestation. So ist es möglich, eine Person,
die sich in dem Raum 12 aufhält, zu wecken, so daß sie Rettungsmaßnahmen ergreifen
kann, oder es ist auch möglich, das Alarmsignal über weitere akustisch durchlässige
Wände, in andere, nicht gezeigte Räume weiter zu übertragen.
[0023] Andererseits wird das Alarmsignal AL auch im Raum 11 bereits über den Umsetzer 3
empfangen und in Form eines elektrischen Signals über das Stromnetz 4, das Telefonnetz
5, das Funknetz 6 oder auf andere Weise weitergeleitet. So kann es über den Umsetzer
13-3 im Raum 13 wiederum in ein akustisches Signal umgewandelt und dem Melder 13-2
zugeführt werden, dessen elektroakustischer Wandler 21 das Signal verstärkt und wieder
aussendet. So kann das Signal entweder auf dem akustischen Übertragungsweg weitergeleitet
oder gemischt teilweise akustisch und teilweise elektrisch oder auch optisch weitergeleitet
und zu weiteren Alarmierungen bzw. Steuerungen verwendet werden.
[0024] Figur 2 zeigt im Blockschaltbild einen typischen Aufbau eines autarken Melders, wie
er in Figur 1 als Gefahrenmelder 2 verwendet ist. Der Melder besitzt als wesentliches
Element einen Sensor 208, dessen Sensorsignal einer Signalverarbeitungsund Steuereinheit
206 zugeführt wird. Diese Einheit 206 erzeugt, wenn das Sensorsignal eine Gefahr anzeigt,
ein Alarmsignal, das über einen Ausgangsverstärker 205, einen Umschalter 203 und ein
Filter 202 dem elektroakustischen Wandler 201 zugeführt wird. Dieser elektroakustische
Wandler wird in diesem Fall als Signalgeber bzw. Lautsprecher verwendet, er gibt ein
akustisches Alarmsignal AL (Figur 1) an seine Umgebung ab.
[0025] Der elektroakustische Wandler 201 kann aber nicht nur als Signalgeber oder Lautsprecher
verwendet werden, sondern auch als Mikrofon bzw. als akustischer Empfänger. Einsetzbar
sind dabei sowohl piezoelektrische als auch dynamische Wandler oder solche Wandler,
die nach anderen physikalischen Prinzipien arbeiten. Durch das Eingangs- und Ausgangsfilter
202 kann man eine Resonanz einstellen und damit die Selektivität des Eingangs bzw.
den Wirkungsgrad des Ausgangs erhöhen. Das Filter 202 kann aber auch entfallen bzw.
in dem elektroakustischen Wandler 201 integriert sein. Über den Umschalter 203 schaltet
die Steuerung zwischen akustischer Signalabgabe und akustischem Signalempfang um.
Das Signal "Umschalten" kommt von der Signalverarbeitungs- und Steuereinheit 206.
Ist der Umschalter auf Empfang geschaltet, so wird das empfangene Signal vom akustischen
Wandler 201 über das Filter 202 und den Eingangsverstärker 204 der Signalverarbeitungs-
und Steuereinheit 206 zugeführt. Bei ausreichend hoher Spannungsfestigkeit des Eingangsverstärkers
204 kann der Umschalter 203 auch entfallen. Der Eingangsverstärker 204 kann linear
oder selektiv ausgeführt werden. Er stellt zwei Ausgangssignale zur Verfügung, nämlich
das verstärkte Mikrofonsignal und das Aufwecksignal für die relativ viel Energie verbrauchende
Signalverarbeitungs- und Steuerungseinheit 206. Dieses Aufwecksignal schaltet zur
Energieeinsparung die weiteren Verarbeitungsstufen über die Leitung 209 erst ein,
wenn ein Signal mit ausreichendem Pegel an dem Verstärker 204 anliegt. Alternativ
dazu kann das verstärkte Mikrofonsignal durch die Signalverarbeitungs- und Steuereinheit
206 in bestimmten zeitlichen Abständen gepollt (abgefragt) werden. Bei ausreichend
hohem Mikrofon-Signalpegel kann der Eingangsverstärker 204 auch entfallen. Umgekehrt
kann auch der Ausgangsverstärker 205, der das Ausgangssignal der Signalverarbeitungs-
und Steuereinheit verstärkt, bei ausreichend hohem Ausgangssignal entfallen.
[0026] Die Aufgaben der Signalverarbeitungs- und Steuereinheit 206 sind folgende:
- Demodulation des Eingangssignals;
- Korrelation des Eingangssignals zur Signalverbesserung (kann bei ausreichend hohen
Signalpegeln entfallen);
- Entscheidung, ob das empfangene Signal korrekt ist (Signalisierung, Befehl, etc.);
- Synchronisation mit dem empfangenen Signal und Aussenden des synchronisierten, modulierten
Signals, dessen Modulation einstellbar ist;
- falls erforderlich, auch Adresserkennung und Befehlsausführung und
- Erfüllung der komponentenspezifischen Aufgaben, wie Auswertung eines Sensorsignals
und dergleichen.
[0027] Die Codierungs- und Adresseinstellung erfolgt mit Hilfe der Einstelleinrichtung 207.
[0028] Wie bereits erwähnt, kann die zeitliche Überlagerung der Signale mehrerer, ein akustisches
Alarmsignal abstrahlender Melder deren Decodierung in einem Empfänger erschweren.
Um solche Interferenzen zu verhindern, sind verschiedene Verfahren möglich. So wird
anhand der Figuren 3 und 4 gezeigt, wie sich die Empfänger auf das von einem Sender
ausgesandte Signal synchronisieren können, so daß alle Komponenten in dem Systemsynchron
laufen. Figur 3 zeigt dabei mehrere Komponenten K1 bis K4, welche jeweils ein akustisches
Signal aussenden und/oder empfangen können. Dabei sind diese Komponenten in unterschiedlichen
Entfernungen angeordnet. Die in Figur 3 mit durchgezogenen Linien gezeigten Pfeile
bezeichnen jeweils Strecken, die eine akustische Verbindung zwischen den betreffenden
Komponenten ermöglichen, während die unterbrochenen Linien jeweils Strecken bezeichnen,
die keine akustische Verbindung ermöglichen. Das bedeutet, daß die Komponenten K1,
K2 und K3 untereinander in akustischer Hörverbindung stehen und daß auch zwischen
den Komponenten K3 und K4 eine akustische Verbindung möglich ist, während zwischen
K1 und K4 sowie zwischen K2 und K4 eine solche Verbindung nicht möglich ist.
[0029] Nimmt man an, daß die Komponente K1 mit einer Signalisierung beginnt, also ein Alarmsignal
S1 aussendet und daß K2 und K3 dieses Signal empfangen. Das empfangene Signal wird
in jeder der Komponenten wieder umgesetzt und als akustisches Signal neu ausgesandt.
In der Komponente K4 kann aber nur das von K3 abgegebene Signal empfangen werden.
[0030] Figur 4 zeigt die Synchronisation der erwähnten Signale. Dabei sind über der Zeit
das Sendesignal S1 von der Komponente K1 sowie die in den einzelnen anderen Komponenten
K2 bis K4 empfangenen Signale aufgezeichnet, wobei S1 das in K2 und in K3 empfangene
Signal von K1, S2 das in K3 empfangene Signal von K2 und S3 das in K4 empfangene Signal
von K3 bedeutet. Die Bitbreite des Signals ist jeweils so gewählt, daß bei den weitestmöglichen
Entfernungen zwischen jeweils zwei miteinander kommunizierenden Komponenten keine
Überlappungen von logisch "0" und "1" auftreten können. In den Empfängern ist jeweils
ein Toleranzfenster T1 bzw. T2 für den Datenempfang so vorgesehen, daß die mit Laufzeitverzögerung
eintreffenden Signale innerhalb diese Toleranzfensters empfangen werden.
[0031] Andere Verfahren zur Verhinderung von Interferenzen sind beispielsweise zeitbasierte
oder tonhöhenbasierte Random-Verfahren. In den Figuren 5 und 6 ist beispielsweise
ein zeitbasiertes Random-Verfahren dargestellt. Figur 5 zeigt vier Komponenten A,
B, C und D, die, wie durch Pfeile dargestellt, akustisch miteinander kommunizieren
können. Es wird also angenommen, daß zunächst ein Signal von der Komponente A ausgeht,
welches bei den übrigen drei Komponenten B, C und D mit unterschiedlicher Laufzeitverzögerung
ankommt. Außerdem wird das Signal von den Komponenten B und C zusätzlich an die Komponente
D weitergeleitet. Mit einem Random-Verfahren kann nun gewährleistet werden, daß ein
Element jeweils sicher das akustische Signal eines anderen hört. Dazu wird jedes Element
mit einem Random-Generator ausgestattet, der zufällig die wiederholende Alarmierung
unterbricht bzw. aussetzt. Dadurch ergibt sich im statistischen Mittel die Möglichkeit,
daß jeweils nur ein Element sendet bzw. alarmiert. Nur in diesem Fall wird das Alarmsignal
von dem nächsten Empfänger empfangen und ausgewertet.
[0032] Figur 6 zeigt hierzu die von den einzelnen Komponenten A bis D abgegebenen Alarmsignale
über aufeinanderfolgende Zeitzyklen 1,2,3.... Es wird zunächst ein Signal SA von der
Komponente A im Zyklus 1 abgegeben und im Zyklus 2 von den Komponenten B und C aufgenommen
und wiederholt, also als Signale SB und SC abgegeben. Da im Zyklus 2 die beiden Signale
überlagert sind, werden sie in der Komponente D nicht ausgewertet. Im Zyklus 3 wird
die Aussendung des Signals in der Komponente B durch den Zufallsgenerator unterbrochen,
jedoch sendet jetzt wiederum die Komponente A, welche im Zyklus 2 unterbrochen war,
wieder, und zwar zusammen mit der Komponente C. Im Zyklus 4 senden die Komponenten
A und B. Im Zyklus 5 werden aufgrund der Zufallsfunktion sowohl die Komponenten A
und B unterbrochen, so daß lediglich die Komponente C ihr Signal SC aussendet, das
dann in dem Zyklus 6 von der Komponente D empfangen und ausgewertet wird. Um bei diesem
Beispiel mit einer Unterbrechung jeder zweiten Übertagung (im Mittel) eine 99,9%-ige
Wahrscheinlichkeit zu erreichen, daß nur ein Element sendet bzw. alarmiert, sind im
Mittel 15 Übertragungszyklen nötig, nach folgender Beziehung: N (Anzahl der Zyklen)
= In (1-0,999) / In (1-3/2
3) → υ15.
[0033] Nach dem gleichen Prinzip funktioniert ein tonhöhenbasiertes Random-Verfahren. In
diesem Fall wird die Tonhöhe, also die Frequenz, jeweils zufällig geändert. Der Empfänger
überprüft die zugelassenen Frequenzen daraufhin, ob systemeigene Schallwellen aktiv
sind.
[0034] Bei dem sog. Chirp-Verfahren (nicht dargestellt) wird die Tonhöhe der Signale kontinuierlich
verändert (Sirenen-Effekt). Stehen verschiedene Periodengeschwindigkeiten und Variationsbreiten
zur Verfügung, so kann dieses zu Interferenzauflösung über mitlaufende Filter genutzt
werden.
[0035] Eine weitere Möglichkeit zur Verhinderung von Interferenzen ist die Synchronisation
mit Zykluszählern, die schematisch anhand der Figur 7 gezeigt ist. Ziel der Synchronisation
ist es, die zeitliche Überlagerung der Alarmsignale von mehreren ausgelösten akustischen
Sendern zu verhindern, da die Decodierung überlagerter Alarmsignale nicht gewährleistet
ist. Hierzu sind verschiedene Synchronisationsmethoden möglich. Figur 7 zeigt das
Verfahren mit einem Zykluszähler. Dabei erhält das akustisch codierte Alarmsignal
jeweils, zum Beispiel an seinem Ende, eine laufende Zyklusnummer. Im Beispiel wird
mit drei Zyklen gearbeitet, nämlich 0, 1 und 2. Danach beginnt die Zyklusreihe wieder
von vorne. Die einzelnen Komponenten sind so eingestellt, daß sie jeweils nur mit
einer bestimmten Zyklusnummer beispielsweise Zyklus 0, zu senden beginnen. Wenn sie
also ein Signal mit einer anderen Zyklusnummer als 0 empfangen, so zählen sie die
Zyklen durch und warten mit dem Senden, bis der Zyklus 0 an der Reihe ist. In Figur
7 sind die einzelnen Zyklen für die verschiedenen Komponenten auf der Zeitachse dargestellt.
Beispielsweise beginnt die Komponente A mit dem Aussenden der Signale in den Zyklen
0, 1 und 2. Die Komponente B empfängt das Signal von A zum Zyklus 0 und wartet mit
dem Aussenden bis zum nächsten Zyklus 0. Die Komponente C erkennt das Signal von A
zum Zyklus 1 und wartet mit dem Senden, bis ebenfalls wieder der Zyklus 0 an der Reihe
ist. Die Komponente D erkennt das Signal zum nächstfolgenden Zyklus 1 und wartet dann
wieder bis zum darauffolgenden Zyklus 0, um das Signal weiter abzugeben. Damit wird
gewährleistet, daß alle Komponenten des Systems, die das Alarmsignal erkennen, gemeinsam
mit ihrer Sendefunktion starten.
[0036] Der akustisch-elektrische Wandler wird in vorteilhafter Weise so ausgeführt, daß
er gleichzeitig als Vorfilter wirkt. Dies geschieht entweder dadurch, daß man den
Wandler mit einer sehr ausgeprägten mechanischen Resonanz ausstattet oder daß zusätzliche
elektrische Bauteile angeschaltet werden. Bei Verwendung zusätzlicher Bauteile bilden
sie mit den schwingfähigen mechanischen Elementen einen Resonator. Die zusätzlichen
Bauteile (Kondensatoren oder Induktivitäten) können veränderbar ausgestattet werden.
Auf diese Weise kann ein automatischer Abgleich des Vorfilters bewerkstelligt werden.
Dies erleichtert die Fabrikation oder kann das oben beschriebene Chirp-Verfahren unterstützen.
[0037] Der Energieverbrauch eines autarken Melders (Fig. 2) oder einer sonstigen Komponente
kann durch folgende Maßnahmen gesenkt werden:
a) Die Signalverarbeitungs- und Steuerungseinheit 206 wird nur eingeschaltet, wenn
am Ausgang des Einfangsverstärkers 204 ein bestimmter Pegel überschritten wird.
b) Die gesamte Elektronik wird nur für bestimmte Zeitintervalle eingeschaltet und
wertet das Eingangssignal dann aus.
1. Gefahrenmeldesystem mit
- mindestens einem autarken Melder (2) mit einem Sensor (22;208), der einen oder mehrere
Umweltparameter erfaßt und bei einer vorgegebenen Abweichung des Meßwertes von einem
Ruhewert ein Gefahrensignal (AL) bewirkt, und
- mindestens einer Auswerte- bzw., Empfängerstation (3;12-2;13-3;Z), welche das Gefahrensignal
empfängt und auswertet oder anzeigt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Melder (2) mit mindestens einem akustischen Signalgeber (21;201)
gekoppelt ist, der das Gefahrensignal in ein akustisches Alarmsignal (AL) umwandelt,
und
daß mindestens ein autarker akustischer Empfänger (3;12-2) entfernt von dem Melder (2),
jedoch in akustischer Reichweite von diesem, angeordnet ist und das akustische Alarmsignal
direkt oder über eine Zwischenstation (13-3) an die Auswerte- bzw. Empfängerstation
(Z) weiterleitet.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der akustische Empfänger (21;201) mit einem autarken Melder (2) verbunden ist.
3. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der akustische Empfänger (31) mit einem Aktor (3) verbunden ist.
4. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Auswertestation ein mit einem Empfänger (201) verbundener, autarker Melder (2)
dient.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der akustische Empfänger (21;201) mit einem Zwischenverstärker (204) gekoppelt ist,
der das Alarmsignal umsetzt und über einen akustischen Signalgeber (21;201) in Form
eines akustischen Alarmsignals weiterleitet.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der akustische Empfänger (3) mit einem Zwischenverstärker gekoppelt ist, der das
Alarmsignal in ein elektrisches Signal umsetzt und über ein Festnetz (4,5) oder drahtlos
über Funk (6) weiterleitet.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der akustische Empfänger mit einem Zwischenverstärker gekoppelt ist, der das Alarmsignal
in ein Lichtsignal umsetzt und weiterleitet.
8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einer Mehrzahl von akustischen Signalgebern
und akustischen Empfängern, dadurch gekennzeichnet, daß das akustische Alarmsignal mit einer für jeden Signalgeber individuell einstellbaren
Codierung (0,1,2) moduliert wird.
9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das akustische Alarmsignal einen Adressenanteil enthält.
10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß im Empfänger ein Filter (202) vorgesehen ist.
11. System nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß alle das akustische Alarmsignal (S1) empfangenden Empfänger sich synchronisieren
und
daß die Bitbreite des Signals so gewählt wird, daß bei den weitestmöglichen Entfernungen
zwischen kommunizierenden Signalgebern und Empfängern keine Überlappungen auftreten.
12. System nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder akustische Signalgeber mit einem Zufallsgenerator versehen ist, der zufällig
die wiederholende Abgabe des akustischen Alarmsignals (SA, SB, SC) unterbindet.
13. System nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß in jedem akustischen Signalgeber nach einer Zufallsfunktion die Tonfrequenz innerhalb
einer vorgegebenen Auswahl von zugelassenen Frequenzen geändert wird.
14. System nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tonhöhe der akustischen Signalgeber kontinuierlich, jedoch mit unterschiedlichen
Periodengeschwindigkeiten und Variationsbreiten verändert werden.
15. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger jeweils einen akustisch elektrischen Wandler (201) enthält, der sowohl
als Mikrofon als auch als Lautsprecher wirkt.
16. System nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der akustisch elektrische Wandler (201) gleichzeitig als Vorfilter wirkt.
17. Melder zur Verwendung in einem System nach einem der Ansprüche 1 bis 16, mit einem
Sensor (208) zur Detektierung eines physikalischen Zustandes, einer Signalverarbeitungseinheit
(206) zur Erzeugung eines Gefahrensignals bei Abweichung des vom Sensor detektierten
Zustandes von einem Ruhewert, einem elektroakustischen Wandler (201), der zumindest
als Signalgeber wirkt und durch das Gefahrensignal betätigbar ist und mit einer autarken
Energieversorgungseinrichtung.
18. Melder nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß ein als Empfänger wirkender akustischer Wandler (201) vorgesehen ist, der ein empfangenes
akustisches Alarmsignal an die Signalverarbeitungseinheit (206) weitergibt.
19. Melder nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß ein elektroakustischer Wandler (201) vorgesehen ist, der sowohl als Empfänger als
auch als akustischer Signalgeber wirkt.