[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungseinrichtung, die zwischen einer
Verschlussklappe zum Verschließen einer Fahrzeugöffnung und der Fahrzeugöffnung angeordnet
ist, wobei die Dichtungseinrichtung mindestens eine Hohlkammer aufweist.
[0002] Eine derartige Dichtungseinrichtung ist z. B. aus der DE 199 32 799 A1 bekannt. In
dieser Druckschrift wird ein Verfahren zum Herstellen einer Dichtung vorgegebenen
Höhe beschrieben. Zum Einstellen einer vorgegebenen Höhe einer Dichtung an einem Bauteil,
die einen Flansch und ein von diesem getragenes elastisches Dichtprofil enthält, wird
der Flansch als separates Teil hergestellt und unter Verwendung einer Lehre in einer
Position an dem Bauteil befestigt, die die vorgegebene Höhe der Dichtung sicherstellt.
Der Dichtungsflansch wird durch Schweißung (Punktschweißung) oder Lasern an einem
abgebogenen Befestigungsflansch des Dichtkanals befestigt.
[0003] Als nachteilig bei den bisherigen Dichtungseinrichtungen und Verfahren hat es sich
jedoch erwiesen, dass es keine Möglichkeit gibt, eine Dichtung auf tatsächliche im
verbauten Zustand vorhandene Spaltmaße eines Fahrzeuges abzustimmen. Darüber hinaus
besteht bei den bisherigen Dichtungseinrichtungen das Problem, dass es beim Verschließen
einer Fahrzeugöffnung zum ungewollten Durchschlagen der Verschlussklappe kommen kann.
Dabei kann es sich z. B. um den Heckdeckel zum Verschließen des Kofferraums, die Tür
oder eine sonstige Klappe eines Fahrzeuges handeln.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Dichtungseinrichtung der
eingangs genannten Art zu verbessern und insbesondere eine Abstimmung der Dichtungseinrichtung
auf tatsächlich vorhandene fahrzeugspezifische Spaltmaße im verbauten Zustand zu gewährleisten
und die Gefahr des Durchschlagens einer Verschlussklappe beim Verschließen einer Fahrzeugöffnung
zu verringern.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Dichtungseinrichtung der eingangs
genannten Art, bei der die Hohlkammer zumindest abschnittsweise mit einem zunächst
viskosen und nach dem Einbringen in die Hohlkammer sich nachgiebig verfestigenden
Material gefüllt ist.
[0006] Diese Lösung hat den Vorteil, dass die Dichtungseinrichtung im verbauten Zustand
auf tatsächlich vorhandene fahrzeugspezifische Spaltmaße abgestimmt werden kann. Außerdem
kann die Gefahr des Durchschlagens der Verschlussklappe beim Verschließen einer Fahrzeugöffnung
verringert werden, bzw. die mögliche Schließgeschwindigkeit bei gleichbleibendem Schließkontakt
erhöht werden. Dies trifft auch auf Autos zu, bei denen z. B. der Kofferraumdeckel
auf Knopfdruck automatisch verschlossen wird.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Material zunächst flüssig sein, wodurch
ein leichteres Einbringen des Materials in die Hohlkammer möglich ist.
[0008] Günstig kann es ebenfalls sein, wenn das Material ein thermoplastisches Elastomer
ist, da dadurch eine leichtere Verarbeitung des Materials möglich ist.
[0009] Wenn das Material ein schäumendes Material ist, ist eine noch leichtere Verarbeitung
des Materials möglich.
[0010] Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn das schäumende Material ein PU-Schaummaterial
ist. Dadurch ist eine noch leichtere Verarbeitung des Materials möglich.
[0011] Zudem kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn das schäumende Material ein Zweikomponenten-PU
Schaummaterial ist. Auf diese Weise kann das Material noch leichter verarbeitet werden.
[0012] Von Vorteil kann es sein, wenn das Material in die Hohlkammer einspritzbar ist, da
auf diese Weise das Einbringen des Materials in die Hohlkammer weiter vereinfacht
werden kann.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung kann die Hohlkammer über ihren
Querschnitt teilweise mit dem Material gefüllt sein, wodurch bessere Dichtungseigenschaften
erreicht werden, da die Dichtung besser an die Form der Verschlussklappe anpassbar
ist. Darüber hinaus kann die Dichtung nach Entlastung wieder in die ursprüngliche
Form zurückkehren, wodurch der optische Eindruck verbessert werden kann.
[0014] Vorteilhaft kann es zudem sein, wenn mindestens ein Eckabschnitt der Dichtungseinrichtung
zumindest teilweise mit dem Material gefüllt ist. Somit kann der Schutz vor Durchschlagen
an den besonders gefährdeten Eckabschnitten der Dichtungseinrichtung verbessert werden.
Außerdem ist das Material besser vor Verrutschen gesichert, wenn es sich in einem
Eckabschnitt befindet.
[0015] Außerdem kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Dichtungseinrichtung aus
einem elastischen Material besteht. Auf diese Weise können die Dichtungseigenschaften
verbessert werden.
[0016] Wenn das elastische Material ein Elastomer ist, können die Dichtungseigenschaften
weiter verbessert werden.
[0017] Wenn die Dichtungseinrichtung aus einem Moosgummi besteht, ist eine weitere Verbesserung
der Dichtungseigenschaften möglich.
[0018] Günstig kann es sein, wenn das Material mit der Dichtungseinrichtung nicht verbunden
ist. Auf diese Weise kann die Hohlkammer nach Entlastung der Dichtungseinrichtung
noch leichter in die ursprüngliche Lage zurückkehren, wodurch der optische Eindruck
weiter verbessert wird. Darüber hinaus ist die Elastizität der Dichtungseinrichtung
auf diese Weise größer.
[0019] Ebenfalls kann es von Vorteil sein, wenn die Dichtungseinrichtung im eingebauten
Zustand und bei geschlossener Verschlussklappe sich in Anlage mit der Verschlussklappe
befindet und zwischen einem Karosserieteil und der Verschlussklappe angeordnet ist,
da dadurch die Dichtungseigenschaften noch weiter verbessert werden können.
[0020] Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn die Dichtungseinrichtung im eingebauten
Zustand an dem Karosserieteil befestigt ist, da dadurch der Halt der Dichtungseinrichtung
verbessert werden kann.
[0021] Es kann sich auch als günstig erweisen, wenn die Dichtungseinrichtung entlang einer
geschlossenen Linie verläuft. Somit ist es möglich, die Abdichtung z. B. der Heckklappe
eines Fahrzeuges weiter zu verbessern.
[0022] Außerdem kann es von Vorteil sein, wenn die Verschlussklappe die Heckklappe, der
Kofferraumdeckel oder die Tür eines Kraftfahrzeuges ist. Auf diese Weise kann die
Abdichtung und die Schließgeschwindigkeit dieser oft betätigten Teile verbessert werden.
[0023] Weiterhin wird ein Verfahren beansprucht zum Einbauen einer erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung,
vorzugsweise in ein Kraftfahrzeug, bei dem zunächst viskoses Material zumindest abschnittsweise
in die Hohlkammer der Dichtungseinrichtung eingebracht wird und sich anschließend
nachgiebig verfestigt. Auf diese Weise kann die Dichtungseinrichtung im verbauten
Zustand auf tatsächlich vorhandene fahrzeugspezifische Spaltmaße abgestimmt werden.
Außerdem kann die Gefahr des Durchschlagens beim Verschließen einer Fahrzeugöffnung
mit einer Verschlussklappe verringert, bzw. die Schließgeschwindigkeit erhöht werden.
[0024] Auch kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Dichtungseinrichtung am Fahrzeug
montiert wird und anschließend das Material eingebracht wird. Auf diese Weise ist
eine leichtere Verarbeitung des Materials und eine bessere Anpassung der Dichtungseinrichtung
an tatsächlich vorhandene fahrzeugspezifische Spaltmaße im verbauten Zustand möglich.
[0025] Vorteilhaft kann es zudem sein, wenn das Material zumindest abschnittsweise in die
Hohlkammer der Dichtungseinrichtung eingespritzt wird, wodurch die Verarbeitung weiter
vereinfacht wird.
[0026] Ebenfalls kann es von Vorteil sein, wenn die Verschlussklappe zur Formgebung des
Material nach dem Einbringen des Material in die Dichtungseinrichtung geschlossen
wird. Auf diese Weise ist eine bessere Anpassung des Materials an die Form der Verschlussklappe
möglich.
[0027] Die Erfindung wird nachstehend anhand von einem Ausführungsbeispiel und zugehöriger
Zeichnungen näher erläutert.
[0028] In diesen Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung,
- Fig. 2
- eine Schnittansicht der Dichtungseinrichtung aus Figur 1 entlang einer Linie A-A,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht der Dichtungseinrichtung bei geschlossener Verschlussklappe und
- Fig. 4
- eine graphische Darstellung der Profilkraft F in Abhängigkeit vom Weg S bei einer
vollständig, bzw. teilweise gefüllten Hohlkammer und einer ungefüllten Hohlkammer.
[0029] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Dichtungseinrichtung 1, die eine Hohlkammer 5
aufweist. Die Hohlkammer 5 ist in Figur 2 dargestellt. Weiterhin sind Eckabschnitte
2 dargestellt, bei denen die Hohlkammer 5 zumindest abschnittsweise mit einem zunächst
viskosen und nach dem Einbringen in die Hohlkammer 5 sich nachgiebig verfestigenden
Material 6 gefüllt ist. Das Material 6 ist ebenfalls in Figur 2 dargestellt. Wenn
sich das Material 6 in den Eckabschnitten 2 befindet, hat es einen besonders starken
Halt in der Hohlkammer. Das Material 6 kann sich auch in den geraden Abschnitten der
Dichtungseinrichtung 1 befinden.
[0030] Darüber hinaus ist in Figur 1 gut zu erkennen, dass die Dichtungseinrichtung entlang
einer geschlossenen Linie, hier im Wesentlichen rechteckig, verläuft, um eine bessere
Abdichtung z. B. einer nicht dargestellten Tür oder Heckklappe zu ermöglichen.
[0031] Die Dichtungseinrichtung 1 besteht aus einem elastischen Material, vorzugsweise aus
einem Moosgummi. Denkbar sind auch andere Elastomere oder ähnliche thermoplastische
Elastomere.
[0032] In Figur 2 ist eine Schnittansicht der Dichtungseinrichtung aus Figur 1 entlang einer
Linie A-A dargestellt. Gut zu erkennen ist ein Halteabschnitt 3 mit Halteeinrichtungen
4. Darüber hinaus ist das Material 6 gut zu erkennen, das sich in der Hohlkammer 5
befindet. Das Material 6 muss zunächst viskos bzw. flüssig sein und sich nach dem
Einbringen in die Hohlkammer 5 nachgiebig verfestigen. Dabei hat sich ein Zweikomponenten-PU
Schaummaterial 6 als besonders günstig erwiesen. Alternativ können auch thermoplastische
Elastomere PU-Schaummaterialien oder schäumende Materialien verwendet werden. Denkbar
sind allerdings auch nichtschäumende Materialien, die nach dem Einbringen in die Hohlkammer
5 erhärten.
[0033] Zur leichteren Verarbeitung sollte das Material 6 mit einer nicht dargestellten Spritze
in die Hohlkammer 5 einspritzbar sein. Alternativ kann sich das Material 6 auch schon
im Anlieferzustand in der Hohlkammer 5 befinden.
[0034] Weiterhin ist in Figur 2 gut zu erkennen, dass die Hohlkammer 5 über ihren Querschnitt
teilweise mit dem Material 6 gefüllt ist und sich somit ein nicht gefüllter Raum 7
in der Hohlkammer 5 befindet.
[0035] Das verwendete Zweikomponenten-PU Schaummaterial 6 hat die Eigenschaft, dass es sich
nicht mit der Dichtungseinrichtung 1 verbindet. Somit geht nach der Entlastung der
Dichtungseinrichtung 1 die Hohlkammer 5 wieder in die ursprüngliche Lage zurück, wodurch
die Optik verbessert werden kann. Darüber hinaus ist die Elastizität der Dichtungseinrichtung
1 auf diese Weise größer. Denkbar ist auch die Verwendung von thermoplastischen Elastomeren,
Einkomponenten oder Mehrkomponenten PU Schaummaterial.
[0036] In Figur 3 ist die Dichtungseinrichtung 1 im eingebauten Zustand dargestellt. Gut
zu erkennen ist, dass sich die Dichtungseinrichtung 1 im eingebauten Zustand und bei
einer geschlossenen Verschlussklappe 9 in Anlage mit der Verschlussklappe 9 befindet
und zwischen einem Karosserieteil 8 und der Verschlussklappe 9 angeordnet ist. Außerdem
ist gut zu erkennen, dass die Dichtungseinrichtung 1 bei geschlossener Verschlussklappe
9 abgeflacht ist. Bei der Verschlussklappe 9 kann es sich z. B. um die Heckklappe
oder den Kofferraumdeckel eines nicht dargestellten Kraftfahrzeuges handeln. Denkbar
sind auch Verschlussklappen oder sonstige Klappen, wie z. B. die Türen eines Fahrzeuges.
[0037] Die Dichtungseinrichtung 1 ist im eingebauten Zustand am Karosserieteil 8 befestigt.
Dabei befindet sich das Karosserieteil 8 im Halteabschnitt 3 der Dichtungseinrichtung
1. Die Dichtungseinrichtung 1 wird mittels der Halteeinrichtungen 4 am Karosserieteil
8 befestigt.
[0038] In Figur 4 ist eine Profilkraft F in Abhängigkeit von einem Weg S graphisch dargestellt.
Außerdem ist eine Position X dargestellt, die die Profilkraft F bei geschlossener
Verschlussklappe 9 markiert. In der Position X ist die Profilkraft F negativ, d. h.,
die durch die Verschlussklappe 9 niedergedrückte Dichtungseinrichtung 1, wirkt der
Kraft der Verschlussklappe 9 entgegen.
[0039] In der Graphik entspricht der negative Weg S der offenen Verschlussklappe 9 und der
positive Weg S der geschlossenen Verschlussklappe 9.
[0040] Bei der vollständig gefüllten Hohlkammer 5 (Kurve A) ist ein steiler Anstieg der
Profilkraft F mit dem Weg S zu erkennen, d. h., das Zusammendrücken der Hohlkammer
5 durch die Verschlussklappe 9 erfordert relativ viel Kraft.
[0041] Bei der Hohlkammer 5 ohne Füllung (Kurve C) erfolgt der Anstieg der Profilkraft F
zunächst nicht so steil. Die Profilkraft F nimmt erst zu, wenn die Verschlussklappe
9 auf das Material 6 drückt, d.h., kurz bevor die Verschlussklappe 9 ganz geschlossen
ist.
[0042] Bei der teilweise gefüllten Hohlkammer 5 (Kurve B) erfolgt der Kraftanstieg zunächst
relativ flach. Ab dem Zeitpunkt, bei dem die Verschlussklappe 9 auf das Material 6
trifft, erfolgt ein steiler Anstieg der Kraftkurve. Somit wird die minimale Schließgeschwindigkeit
nicht erhöht, jedoch die Gefahr des Durchschlagens verringert. Zuerst erfolgt ein
weiches Zuschlagen der Verschlussklappe 9 im Bereich der nichtgefüllten Hohlkammer
5, dann ein stärkerer Widerstand, d. h., eine große Profilkraft im Bereich der gefüllten
Hohlkammer 5.
[0043] Nachfolgend wird die Wirkungs- und Funktionsweise der Erfindung näher erläutert.
[0044] Zunächst wird die Dichtungseinrichtung 1 in üblicher Weise z. B. durch Hammermontage
oder Rollforming am Fahrzeug montiert. Dabei kann es sich z. B. um eine Dichtungseinrichtung
handeln, die zwischen dem Kofferraumdeckel 9 und einem nicht dargestellten Kofferraum
angeordnet ist. Denkbar ist auch die Verwendung der Dichtungseinrichtung 1 für andere
Verschlussklappen wie z. B. Türen oder Ablagefächer in einem Fahrzeug.
[0045] Danach wird zunächst viskoses Material 6 zumindest abschnittsweise in die Hohlkammer
5 der Dichtungseinrichtung eingebracht, das sich nach einer gewissen Zeit nach dem
Schließen der Verschlussklappe 9 nachgiebig verfestigt. Dadurch erfolgt eine fahrzeugspezifische
Toleranzabbildung. Dabei hat sich ein Zweikomponenten-PU Schaummaterial 6 als besonders
günstig erwiesen. Denkbar sind auch andere Materialien, die zunächst viskos bzw. flüssig
sind und sich später nachgiebig verfestigen.
[0046] Das schäumende Material 6 kann z. B. durch eine schräg angespitzte Nadel in die Hohlkammer
5 injiziert werden. Alternativ kann es sich auch um einen Weichgummiguss handeln.
Es können mehrere Injektionspunkte gewählt werden, um eine definierte Menge an schäumenden
Material 6 in die Hohlkammer einzuspritzen. Dabei wird die Hohlkammer 5 nur abschnittsweise
mit dem schäumenden Material 6 gefüllt. Als besonders kritisch bezüglich der Abdichtung
und des Durchschlagens der Verschlussklappe 9 haben sich die Eckabschnitte 2 erwiesen.
Somit ist es günstig die Eckabschnitte 2 mit dem schäumenden Material 6 zu füllen.
Es können auch andere Bereiche der Hohlkammer 5 mit dem schäumenden Material 6 gefüllt
werden. Dabei kann es sich z. B. um den Bereich der Verschlussklappe handeln, an dem
das Schloss angebracht ist, da an dieser Stelle ebenfalls die Gefahr des Durchschlagens
besteht.
[0047] Wenn die Hohlkammer 5 über ihren Querschnitt nicht vollständig mit dem schäumenden
Material 6 gefüllt ist, kann ein leichtes Schließen der Verschlussklappe, eine gute
Abstimmung der Dichtungseinrichtung auf tatsächlich vorhandene fahrzeugspezifische
Spaltmaße und die Gefahr des Durchschlagens beim Verschließen der Verschlussklappe
verringert werden. Alternativ kann die Hohlkammer 5 auch vollständig mit Material
6 gefüllt werden.
[0048] Anschließend muss die Verschlussklappe 9 zur Formgebung des Materials 6 nach dem
Einbringen des Materials 6 in die Dichtungseinrichtung geschlossen werden. Nach einer
Trocknungszeit, die vom verwendeten Material 6 und Umgebungseinflüssen wie z. B. der
Temperatur abhängt, ist das Material 6 verfestigt und behält auch nach dem Öffnen
der Verschlussklappe 9 seine Form bei. Dadurch, dass sich das Material 6 nicht mit
der Dichtungseinrichtung 1 verbindet, kann die Hohlkammer 5 immer wieder in die ursprüngliche
Form zurückkehren, wodurch ein guter optischer Eindruck erhalten bleibt.
[0049] Mit der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es möglich, die Abstimmung der Dichtungseinrichtung 1 auf tatsächlich vorhandene
fahrzeugspezifische Spaltmaße im verbauten Zustand vorzunehmen. Darüber hinaus kann
die Gefahr eines Durchschlagens der Verschlussklappe 9 verringert, bzw. die Schließgeschwindigkeit
der Verschlussklappe 9 erhöht werden bei gleichzeitig minimal notwendiger Schließgeschwindigkeit,
durch das Einspritzen des schäumenden Materials 6 und dem anschließenden Verformen
auf Spaltmaß durch Schließen des Heckdeckels vor, bei oder nach dem Schäumprozess.
Dabei geht das schäumende Material 6 keinen Verbund mit der Dichtungseinrichtung 1,
die üblicherweise aus Moosgummi besteht, ein. Auf diese Weise geht die Hohlkammer
5 nach Entlastung wieder in die ursprüngliche Lage zurück, so dass ein guter optischer
Eindruck entsteht.
[0050] Weiterhin hat die erfindungsgemäße Dichtungseinrichtung 1 keinen Einfluss auf den
Schließkomfort, d. h. es muss nicht mehr Kraft zum Schließen der Verschlussklappe
9 aufgewendet werden.
1. Dichtungseinrichtung, die zwischen einer Verschlussklappe (9) zum Verschließen einer
Fahrzeugöffnung und der Fahrzeugöffnung angeordnet ist, wobei die Dichtungseinrichtung
(1) mindestens eine Hohlkammer (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (5) zumindest abschnittsweise mit einem zunächst viskosen und nach
dem Einbringen in die Hohlkammer (5) sich nachgiebig verfestigenden Material (6) gefüllt
ist.
2. Dichtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (6) zunächst flüssig ist.
3. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (6) ein thermoplastisches Elastomer ist.
4. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (6) ein schäumendes Material ist.
5. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das schäumende Material (6) ein PU Schaummaterial ist.
6. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das schäumende Material (6) ein Zweikomponenten-PU Schaummaterial ist.
7. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (6) in die Hohlkammer (5) einspritzbar ist.
8. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (5) über ihren Querschnitt teilweise mit dem Material (6) gefüllt
ist.
9. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Eckabschnitt (2) der Dichtungseinrichtung (1) zumindest teilweise
mit dem Material (6) gefüllt ist.
10. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (1) aus einem elastischen Material besteht.
11. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material ein Elastomer ist.
12. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (1) aus einem Moosgummi besteht.
13. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (6) mit der Dichtungseinrichtung (1) nicht verbunden ist.
14. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (1) im eingebauten Zustand und bei geschlossener Verschlussklappe
(9) sich in Anlage mit der Verschlussklappe (9) befindet und zwischen einem Karosserieteil
(8) und der Verschlussklappe (9) angeordnet ist.
15. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (1) im eingebauten Zustand an dem Karosserieteil (8) befestigt
ist.
16. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (1) entlang einer geschlossenen Linie verläuft.
17. Dichtungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussklappe (9) die Heckklappe, der Kofferraumdeckel oder die Tür eines
Kraftfahrzeuges ist.
18. Verfahren zum Einbauen einer Dichtungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 17 vorzugsweise
in ein Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst viskoses Material zumindest abschnittsweise in die Hohlkammer (5) der Dichtungseinrichtung
(1) eingebracht wird und sich anschließend nachgiebig verfestigt.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (1) am Fahrzeug montiert wird und anschließend das Material
(6) eingebracht wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (6) zumindest abschnittsweise in die Hohlkammer (5) der Dichtungseinrichtung
(1) eingespritzt wird.
21. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussklappe (9) zur Formgebung des Materials (6) nach dem Einbringen des
Materials (6) in die Dichtungseinrichtung (1) geschlossen wird.