[0001] Die Erfindung betrifft eine Versand- und Verkaufsverpackung aus faltbarem Material
wie Pappe, Karton oder Wellpappe, hergestellt aus einem einstückigen Zuschnitt mit
aneinander angelenkten Seitenwänden, die entlang einer geschwächten Trennlinie in
ein Verpackungsunterteil mit unteren Seitenwandabschnitten sowie daran angelenkten
Bodenlaschen und ein Verpackungsoberteil mit oberen Seitenwandabschnitten sowie daran
angelenkten Deckellaschen teilbar ist. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer derartigen Verpackung sowie einen Zuschnitt hierfür.
[0002] Die Hersteller von Waren, die im Einzelhandel bspw. in kleineren Schachteln oder
Beuteln angeboten werden, liefern diese heutzutage meist in Umverpackungen, die sowohl
als Transport- und Versandverpackung als auch als Verkaufsverpackungen dienen. Zur
Präsentation der Waren wird ein Verpackungsoberteil von einem Verpackungsunterteil,
einem sogenannten Tray, getrennt, so dass die Waren von Kunden direkt aus der Verpackung
entnommen werden können. Damit eine Bestückung von Regalen mit Waren in möglichst
kurzer Zeit möglich ist, werden die Verpackungen zumeist als zweiteilige Versand-
und Verkaufsverpackungen ausgebildet, bei denen sich das Verpackungsoberteil leicht
von dem Verpackungsunterteil lösen lässt.
[0003] Eine derartige Verpackung aus einem einstückigen Zuschnitt ist bspw. aus der DE 36
09 608 C 1 bekannt, bei welcher das Verpackungsoberteil über einen in den Seitenwänden
rings umlaufenden Aufreißstreifen von dem Verpackungsunterteil abtrennbar ist. Um
das Lösen der beiden Verpackungsteile zu erleichtern, kann die Außendecke der Verpackung
eingeritzt werden. Trotzdem bereitet das Öffnen einer derartigen Versand- und Verkaufsverpackung
häufig erhebliche Schwierigkeiten, so dass die Verpackung dann mit Gewalt aufgerissen
oder bspw. mit einem Messer oder dgl. aufgeschnitten wird, wodurch oftmals auch die
verpackten Waren beschädigt und damit unverkaufbar werden.
[0004] Wird bei einer derartigen Verpackung das Material im Bereich des Abreißstreifens
bspw. durch eine Perforation so stark geschwächt, dass sich das Verpackungsoberteil
leicht von dem Verpackungsunterteil trennen lässt, besteht die Gefahr, dass die Verpackung
bei der Lagerung oder während des Transports beschädigt wird. Insbesondere bei Verpackungen,
die mit schweren Waren befüllt sind, ist es dann möglich, dass bei einem Ergreifen
des Verpackungsoberteils sich dieses durch das Gewicht der Waren infolge von Zugkräften
von dem Verpackungsunterteil löst. Auch durch Druckkräfte, die bspw. beim Stapeln
derartiger Verpackungen entstehen, kann der geschwächte Bereich derart beschädigt
werden, dass die Verpackung ungewollt geöffnet wird.
[0005] Aus der DE 39 40 872 C3 ist eine Versand- und Verkaufsverpackung bekannt, die wie
eine einstückige Faltverpackung mit herkömmlichen Maschinen aufgerichtet, befüllt
und verklebt werden kann und sich gleichzeitig einfach und sicher in ein Verpackungsunterteil
zur Präsentation der Waren und ein abnehmbares Verpackungsoberteil teilen lässt. Hierzu
werden das Verpackungsoberteil und das Verpackungsunterteil separat bedruckt, ausgestanzt
und anschließend zusammengeführt und miteinander verklebt. Insbesondere das positionsgenaue
Zusammenführen der beiden separaten Zuschnitte erfordert jedoch einen erheblichen
Mehraufwand bei der Herstellung der Verpackung, da das Verpackungsunterteil so zu
dem Verpackungsoberteil ausgerichtet werden muss, dass ein einheitliches Druckbild
auf der Außenseite der Verpackung entsteht und die Rilllinien, über die die Seitenwände
miteinander verbunden sind, weitgehend miteinander fluchten.
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Versand- und Verkaufsverpackung
der eingangs genannten Art sowie ein Herstellungsverfahren und einen Zuschnitt hierfür
zu schaffen, die sich durch eine besonders einfache Herstellung und Handhabung auszeichnen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass entlang der Trennlinie zumindest
bereichsweise ein das Verpackungsunterteil und das Verpackungsoberteil miteinander
verbindendes Verstärkungsmaterial aufgebracht ist.
[0008] Durch die Trennlinie wird das Material des einstückigen Zuschnitts derart geschwächt,
dass das Verpackungsoberteil schnell und einfach von dem Verpackungsunterteil lösbar
ist. Es ist daher nicht erforderlich, zum Öffnen der erfindungsgemäßen Versand- und
Verkaufsverpackung ein Messer oder dgl. einzusetzen, wodurch die Gefahr einer Beschädigung
der verpackten Waren minimiert wird. Das Verstärkungsmaterial, welches die geschwächte
Trennlinie überbrückt, stellt dabei gleichzeitig sicher, dass die Verpackung nicht
bereits während des Transports unbeabsichtigt geöffnet wird, bspw. durch das Eigengewicht
der verpackten Waren, wenn die Versand- und Verkaufsverpackung nur am Verpackungsoberteil
ergriffen wird. Das Verstärkungsmaterial dient folglich dazu, dass die während des
Transports auftretenden Zugkräfte in den Seitenwänden der Verpackung von dem Verpackungsunterteil
auf das Verpackungsoberteil übertragen werden, ohne dass die Verpackung entlang der
geschwächten Trennlinie partiell oder vollständig aufreißt. Auf diese Weise wird zudem
vermieden, dass die Verpackung beim Aufeinanderstapeln mehrerer befüllter Verpackungen
entlang der geschwächten Trennlinie beschädigt wird. Das Verstärkungsmaterial verhindert
dabei lediglich ein unbeabsichtigtes Aufreißen der Verpackung während des Transports.
Beim Öffnen der Verpackung durch ein Abtrennen des Verpackungsoberteils von dem Verpackungsunterteil
entlang der geschwächten Trennlinie wirken auf das Verstärkungsmaterial Scherkräfte,
durch die auch das Verstärkungsmaterial entlang der Trennlinie sicher durchtrennt
wird.
[0009] Vorzugsweise ist das Verstärkungsmaterial ein Klebeband, insbesondere ein Nassklebeband
aus Papier oder dgl. Die Verwendung eines derartigen Klebebands erlaubt die Übertragung
hoher Zugkräfte zwischen dem Verpackungsoberteil und dem Verpackungsunterteil, ohne
dass hierdurch das Aufreißen der Verpackung behindert wird, da sich das Klebeband
aufgrund von Scherkräften leicht durchtrennen lässt.
[0010] Die Versand- und Verkaufsverpackung wird während des Transports besonders sicher
geschlossen gehalten, wenn das Verstärkungsmaterial zumindest abschnittsweise jeden
unteren Seitenwandabschnitt des Verpackungsunterteils mit dem entsprechenden oberen
Seitenwandabschnitt des Verpackungsoberteils die Trennlinie überbrückend verbindet.
Auf diese Weise lässt sich auch eine partielle Beschädigung der Verpackung durch Zug-
oder Druckkräfte während des Transports oder der Lagerung der befüllten Verpackung
vermeiden.
[0011] Es hat sich herausgestellt, dass die Präsentation der Waren in dem Verpackungsunterteil
besonders ansprechend möglich ist, wenn die unteren Seitenwandabschnitte des Verpackungsunterteils
zumindest bereichsweise verschiedene Höhen aufweisen. Hierzu verläuft die Trennlinie
nicht in einem konstanten Abstand zu den an den unteren Seitenwandabschnitten angelenkten
Bodenlaschen. Auf diese Weise wird ein Verpackungsunterteil oder Tray bspw. mit erhöhter
Rückwand oder mit einer Entnahmeöffnung ausgebildet.
[0012] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Versand- und Verkaufsverpackung
mit wenigstens einer Grifföffnung versehen, die in den oberen Seitenwandabschnitten
des Verpackungsoberteils angeordnet ist. Die Verpackung lässt sich dadurch einerseits
während des Transports gut ergreifen, während andererseits auch das Aufreißen der
Verpackung erleichtert wird, wenn die Grifföffnung benachbart zu der geschwächten
Trennlinie angeordnet ist. Durch ein Ziehen an der Grifföffnung kann so eine definierte
Risseinleitung zum Öffnen der Verpackung erfolgen.
[0013] Das Abtrennen des Verpackungsoberteils von dem Verpackungsunterteil kann weiter erleichtert
werden, indem in den oberen Seitenwandabschnitten des Verpackungsoberteils wenigstens
eine Aufreißlasche vorgesehen ist, die einerseits durch die geschwächte Trennlinie
und zusätzlich durch wenigstens eine weitere geschwächte Linie begrenzt wird. Durch
die Aufreißlasche wird die Risseinleitung zum Öffnen der Verpackung erleichtert.
[0014] Die Aufgabe der Erfindung wird zudem durch ein Verfahren zur Herstellung einer Versand-
und Verkaufsverpackung gelöst, das die folgenden Schritte aufweist: zunächst wird
aus einem faltbaren Material wie Pappe oder Karton, insbesondere Wellpappe, ein einstückiger
Zuschnitt ausgestanzt oder -geschnitten, der mehrere Seitenwände und daran angelenkte
Boden- und Deckellaschen, sowie wenigstens eine Klebelasche aufweist. Es wird dann
eine geschwächte Trennlinie in den Zuschnitt eingebracht, entlang der die Verpackung
in ein Verpackungsunterteil und ein Verpackungsoberteil teilbar ist. An wenigstens
einer Position auf den Seitenwänden wird nun ein Verstärkungsmaterial die Trennlinie
überbrückend aufgebracht. Anschließend kann die Klebelasche mit einer der Seitenwände
verklebt werden, bevor die Verpackung aufgerichtet, befüllt und verschlossen wird.
Das Aufbringen des Verstärkungsmaterials kann folglich inline, d.h. integriert in
die herkömmliche Fertigungslinie zur Herstellung einer Faltkiste nach dem Ausstanzen
des Zuschnitts und vor der Längsnahtklebung erfolgen. Der Fertigungsaufwand ist somit
nahezu der gleiche wie bei einer herkömmlichen einteiligen Versand- und Verkaufsverpackung,
wobei jedoch erhebliche Vorteile bei der Widerstandsfähigkeit der Verpackung während
des Transports und beim Öffnen der Verpackung erzielt werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren eignet sich dabei sowohl für Verpackungen, die nach dem Aufrichten separat
bspw. über ein Klebeband oder mit einem Heißkleber verschlossen werden müssen, als
auch für Verpackungen mit einem sog. Automatikboden, der durch das Aufrichtens der
Verpackung verschlossen wird.
[0015] Das Verstärkungsmaterial lässt sich besonders einfach auf den Zuschnitt der Versand-
und Verkaufsverpackung aufbringen, wenn dieses ein im Nassklebeverfahren aufgebrachtes
Papierband ist.
[0016] Darüber hinaus wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung auch durch einen Zuschnitt
für eine Versand- und Verkaufsverpackung aus einem einstückigen faltbaren Material,
wie Pappe oder Karton, insbesondere Wellpappe gelöst. Dieser ist mit Seitenwänden,
die entlang einer geschwächten Trennlinie in untere Seitenwandabschnitte und diesen
zugeordnete obere Seitenwandabschnitte unterteilbar sind, ausgestattet, wobei an den
unteren Seitenwandabschnitten Bodenlaschen und an den oberen Seitenwandabschnitte
Deckellaschen angelenkt sind. Dabei ist wenigstens ein unterer Seitenwandabschnitt
mit einem oberen Seitenwandabschnitt zusätzlich über wenigstens ein Klebeband verbunden.
[0017] Vorzugsweise sind hierbei die einander zugeordneten Seitenwandabschnitte zweier über
Rilllinien (Biegelinien) aneinander angrenzender Seitenwände über ein einziges Klebeband
miteinander verbunden. So ist es bspw. bei einer quaderförmigen Verpackung mit vier
Seitenwänden möglich, sämtliche obere Seitenwandabschnitte mit den zugeordneten unteren
Seitenwandabschnitten über nur zwei Klebebänder zu verbinden. Der Fertigungsaufwand
durch das Aufbringen des Klebebandes wird dadurch weiter minimiert. Alternativ hierzu
ist es auch möglich, eine Verpackung mit vier Seitenwänden mit drei Klebebändern zu
versehen, so dass drei Seitenwände mit nur einem Klebebandabschnitt versehen sind,
während eine Seitenwand zwei Klebebandabschnitte aufweist.
[0018] Die Übertragung von Zugkräften während des Transports der befüllten Verpackung zwischen
dem Verpackungsoberteil und dem Verpackungsunterteil kann dadurch erreicht werden,
dass die einander zugeordneten Seitenwandabschnitte jeder Seitenwand wenigstens über
einen Abschnitt eines Klebebandes miteinander verbunden sind.
[0019] Das Abtrennen des Verpackungsoberteils von dem Verpackungsunterteil wird weiter erleichtert,
wenn in den oberen Seitenwandabschnitten wenigstens eine Aufreißlasche vorgesehen
ist. Um ein ungewolltes Öffnen der Verpackung während des Transports oder der Lagerung
zu vermeiden, wird es jedoch bevorzugt, dass sich das wenigstens eine Klebeband zumindest
bereichsweise auch über die geschwächte Linie erstreckt, die gemeinsam mit der Trennlinie
die Aufreißlasche begrenzt.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Zuschnitt einer erfindungsgemäßen Versand- und Verkaufsverpackung,
- Fig. 2 - 5
- in einer dreidimensionalen Ansicht die Verfahrensschritte des Aufrichtens und Öffnens
einer Versand- und Verkaufsverpackung aus einem Zuschnitt nach Fig. 1.
[0022] Der in Figur 1 dargestellte einstückige Zuschnitt 1 weist vier Seitenwände 2, 3,
4 und 5 auf, die über Rilllinien 6 aneinander angelenkt sind. Die Seitenwände sind
auf der in der Figur linken Seite mit Deckellaschen 7 und auf der rechten Seite mit
Bodenlaschen 8 verbunden, welche jeweils über Rilllinien 9 bzw. 10 an den Seitenwänden
angelenkt sind. Weiter ist an der Seitenwand 2 eine Klebelasche 11 zur Verbindung
mit der Seitenwand 5 angeordnet.
[0023] Durch eine Trennlinie 12 sind die Seitenwände 2, 3, 4 und 5 sowie die Klebelasche
11 in obere Seitenwandabschnitte 2a, 3a, 4a und 5a und untere Seitenwandabschnitte
2b, 3b, 4b und 5b unterteilt. Die Trennlinie 12 ist dabei durch eine Einritzung, Perforation,
Einstanzung oder dgl. gebildet. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, verläuft die Trennlinie
12 in den Seitenwänden 2, 4 und 5 sowie der Klebelasche 11 geradlinig und mit konstantem
Abstand zu den Rillinien 10, über welche die Bodenlaschen 8 an den Seitenwänden angelenkt
sind. Im Bereich der Seitenwand 3 verläuft die Trennlinie 12 jedoch mit einer Ausbuchtung
in Richtung auf die Rilllinie 10, sodass der obere Seitenwandabschnitt 3a und der
untere Seitenwandabschnitt 3b nicht rechteckig sind und der untere Seitenwandabschnitt
3b bereichsweise unterschiedliche Höhen aufweist. Dadurch entsteht in dem Verpackungsunterteil
bei abgetrenntem Verpackungsoberteil eine Entnahmeöffnung.
[0024] Im Verbindungsbereich der Seitenwände 2 und 3 sowie der Seitenwände 3 und 4 sind
jeweils Aufreißlaschen 13 vorgesehen, die einerseits durch die Trennlinie 12 und andererseits
durch eine weitere geschwächte Linie 14 begrenzt werden. Die einander zugewandten
Enden der beiden Aufreißlaschen münden in dem oberen Seitenwandabschnitt 3a jeweils
in eine Grifföffnung 15, die aus dem Zuschnitt ausgestanzt ist. Eine weitere Grifföffnung
16 ist in dem der Rilllinie 10 am weitesten angenäherten Bereich der Trennlinie 12
in der Seitenwand 3 ausgebildet.
[0025] Die oberen und unteren Seitenwandabschnitte sind auf der Seite des Zuschnitts 1,
die nach dem Auffalten zu einer Verpackung die Verpackungsinnenseite bildet, über
drei Klebestreifen 17, 18 und 19 miteinander verbunden. In der gezeigten Ausführungsform
überbrücken die Klebestreifen dabei die Trennlinie 12 derart, dass jeder obere Seitenwandabschnitt
mit dem zugeordneten unteren Seitenwandabschnitt zumindest über einen Abschnitt der
Klebestreifen verbunden ist. Die Klebestreifen 17 und 18 überbrücken hierzu auch die
beiden Rilllinien 6, über die die Seitenwand 3 mit den Seitenwänden 2 bzw. 4 verbunden
ist. Weiter werden durch die Klebebänder 17 und 18 auch die geschwächten Linien 14
überbrückt, die gemeinsam mit der Trennlinie 12 die Aufreißlaschen 13 begrenzen.
[0026] Im Folgenden wird die Funktion der beschriebenen Elemente sowie die Bildung einer
Versand- und Verkaufsverpackung aus dem Zuschnitt 1 nach Fig. 1 erläutert.
[0027] Nachdem die Klebebänder 17, 18 und 19, die bspw. Feuchtklebebänder aus Papier oder
dgl. sind, wie in Fig 2 dargestellt, auf den Zuschnitt 1 aufgebracht wurden, wird
die Klebelasche 11 um 180° auf die Seitenwandabschnitte 2a und 2b umgefaltet und die
Seitenwände entlang der zentralen Rilllinie 6 zwischen den Seitenwänden 3 und 4 aufeinander
gefaltet. Durch eine Längsnahtklebung der Klebelasche 11 mit der Seitenwand 5 wird
ein fertig vorgeklebter, flach liegender Zuschnitt erhalten, der platzsparend gelagert
und zu einer Füllstation oder dgl. transportiert werden kann.
[0028] Vor dem Befüllen der Versand- und Verkaufsverpackung wird der Zuschnitt 1 bspw. maschinell
derart aufgerichtet, dass die aneinander angrenzenden Seitenwände einen Winkel von
etwa 90° bilden. Anschließend bzw. nach dem Befüllen der Verpackung werden die Deckellaschen
7 und die Bodenlaschen 8 verschlossen, um die in Fig. 3 dargestellte fertig konfektionierte
Verpackung zu bilden. Abweichend von der Darstellung in Fig. 1 können die Bodenlaschen
8 auch derart gestaltet und miteinander verbunden sein, dass sie einen sog. Automatikboden
bilden, welcher beim Aufrichten der Verpackung automatisch in seinen geschlossenen
Zustand überführt wird. Das separate Verschließen des Bodens kann dann vorteilhafterweise
entfallen.
[0029] Zum Öffnen der Versand- und Verkaufsverpackung wird mit den Fingern in die Grifföffnungen
15 und 16 eingegriffen, um, wie in Fig. 3 durch die Pfeile angedeutet, den oberen
Seitenwandabschnitt 3a anzuheben und die beiden Aufreißlaschen 13 zu öffnen. Während
des Abtrennens der Aufreißlaschen 13 entlang der Trennlinie 12 sowie der geschwächten
Linie 14 wirken auf die Klebebänder 17 und 18 Scherkräfte, so dass diese leicht durchtrennt
werden können.
[0030] Das Verpackungsoberteil mit den Deckellaschen 7 sowie den daran angelenkten oberen
Seitenwandabschnitten lässt sich nun, wie in Fig. 4 gezeigt, leicht entlang der geschwächten
Trennlinie 12 von dem Verpackungsunterteil abnehmen, das aus den Bodenlaschen 8 und
den unteren Seitenwandabschnitten gebildet ist. Dabei wird auch der Klebestreifen
19 durchtrennt, der den oberen Seitenwandabschnitt 5a mit dem unteren Seitenwandabschnitt
5b verbindet.
[0031] Nach dem Abtrennen des Verpackungsoberteils werden die Waren (in Fig. 5 nicht dargestellt)
in dem Verpackungsunterteil durch die unteren Seitenwandabschnitte sicher gehalten.
Gleichzeitig ist durch die dem Kunden zugewandte Entnahmeöffnung 20 eine ansprechende
Präsentation und eine gute Entnehmbarkeit der Waren möglich.
[0032] Alternativ zu der in den Figuren dargestellten Ausführungsform können der Verlauf
der Trennlinie 12 sowie die Anordnung der Klebebänder 17, 18 und 19 den zu verpackenden
Waren entsprechend variiert werden. Es ist dabei selbstverständlich möglich, auch
die Anzahl der Klebebänder zu verändern, die nicht notwendigerweise im Nassklebeverfahren
aufgebrachte Papierklebebänder sein müssen.
[0033] Die dargestellte Versand- und Verkaufsverpackung eignet sich insbesondere für den
Transport und die Präsentation von leichten Produkten, die bspw. in Beuteln oder kleineren
Schachteln aufgenommen sind. Auch mittragende Produkte, die bei einem Aufeinanderstapeln
mehrerer Verpackungen die entstehenden Druckkräfte mittragen, können in einer derartigen
Versand- und Verkaufsverpackung aufbewahrt werden. Es sind dann auch größere Palettierüngshöhen
beim Aufeinanderstapeln derartiger Verpackungen möglich.
Bezugszeichen:
[0034]
- 1
- Zuschnitt
- 2
- Seitenwand
- 2a
- oberer Seitenwandabschnitt
- 2b
- unterer Seitenwandabschnitt
- 3
- Seitenwand
- 3a
- oberer Seitenwandabschnitt
- 3b
- unterer Seitenwandabschnitt
- 4
- Seitenwand
- 4a
- oberer Seitenwandabschnitt
- 4b
- unterer Seitenwandabschnitt
- 5
- Seitenwand
- 5a
- oberer Seitenwandabschnitt
- 5b
- unterer Seitenwandabschnitt
- 6
- Rilllinie
- 7
- Deckellasche
- 8
- Bodenlasche
- 9
- Rilllinie
- 10
- Rilllinie
- 11
- Klebelasche
- 12
- Trennlinie
- 13
- Aufreißlasche
- 14
- geschwächte Linie
- 15
- Grifföffnung
- 16
- Grifföffnung
- 17
- Klebeband
- 18
- Klebeband
- 19
- Klebeband
- 20
- Entnahmeöffnung
1. Versand- und Verkaufsverpackung aus faltbarem Material, wie Pappe, Karton oder Wellpappe,
hergestellt aus einem einstückigen Zuschnitt (1) mit aneinander angelenkten Seitenwänden
(2, 3, 4, 5), die entlang einer geschwächten Trennlinie (12) in ein Verpackungsunterteil
mit unteren Seitenwandabschnitten (2b, 3b, 4b, 5b) sowie daran angelenkten Bodenlaschen
(8) und ein Verpackungsoberteil mit oberen Seitenwandabschnitten (2a, 3a, 4a, 5a)
sowie daran angelenkten Deckellaschen (7) teilbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Trennlinie (12) zumindest bereichsweise ein das Verpackungsunterteil
und das Verpackungsoberteil miteinander verbindendes Verstärkungsmaterial (17, 18,
19) aufgebracht ist.
2. Versand- und Verkaufsverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungsmaterial ein Klebeband (17, 18, 19), insbesondere ein Nassklebeband
aus Papier oder dgl., ist.
3. Versand- und Verkaufsverpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungsmaterial (17, 18, 19) zumindest abschnittsweise jeden unteren Seitenwandabschnitt
(2b, 3b, 4b, 5b) des Verpackungsunterteils mit einem oberen Seitenwandabschnitt (2a,
3a, 4a, 5a) des Verpackungsoberteils die Trennlinie (12) überbrückend verbindet.
4. Versand- und Verkaufsverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Seitenwandabschnitte (2b, 3b, 4b, 5b) des Verpackungsunterteils zumindest
bereichsweise verschiedene Höhen aufweisen.
5. Versand- und Verkaufsverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in den oberen Seitenwandabschnitten (2a, 3a, 4a, 5a) des Verpackungsoberteils wenigstens
eine Grifföffnung (15, 16) vorgesehen ist.
6. Versand- und Verkaufsverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in den oberen Seitenwandabschnitten (2a, 3a, 4a, 5a) des Verpackungsoberteils wenigstens
eine Aufreißlasche (13) vorgesehen ist, die durch die Trennlinie (12) und wenigstens
eine weitere geschwächte Linie (14) begrenzt wird.
7. Verfahren zur Herstellung einer Verpackung, insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit folgenden Schritten:
- Ausstanzen oder -schneiden eines einstückigen Zuschnitts (1) aus faltbarem Material,
wie Pappe oder Karton, insbesondere Wellpappe, mit Seitenwänden (2, 3, 4, 5) und daran
angelenkten Bodenund Deckellaschen (7, 8) sowie wenigstens einer Klebelasche (11),
- Einbringen einer geschwächten Trennlinie (12), entlang der die Verpackung in ein
Verpackungsunterteil und ein Verpackungsoberteil teilbar ist,
- Verkleben der Klebelasche (11) mit einer der Seitenwände (5),
- Aufrichten der Verpackung und Verschließen der Boden- und Deckellaschen (7, 8) ggf.
nach dem Befüllen der Verpackung,
dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Verkleben der Klebelasche (11) mit einer der Seitenwände (5) ein Verstärkungsmaterial
(17, 18, 19) an wenigstens einer Position auf den Seitenwänden (2, 3, 4, 5) die Trennlinie
(12) überbrückend aufgebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungsmaterial ein im Nassklebeverfahren aufgebrachtes Papierband (17,
18, 19) ist.
9. Zuschnitt für eine Versand- und Verkaufsverpackung, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 6, aus einem einstückigen faltbaren Material, wie Pappe oder Karton, insbesondere
Wellpappe, mit Seitenwänden (2, 3, 4, 5), die entlang einer geschwächten Trennlinie
(12) in untere Seitenwandabschnitte (2b, 3b, 4b, 5b) und diesen zugeordnete obere
Seitenwandabschnitte (2a, 3a, 4a, 5a) unterteilbar sind, wobei an den unteren Seitenwandabschnitten
(2b, 3b, 4b, 5b) Bodenlaschen (8) und an den oberen Seitenwandabschnitten (2a, 3a,
4a, 5a) Deckellaschen (7) angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein unterer Seitenwandabschnitt (2b, 3b, 4b, 5b) mit einem oberen Seitenwandabschnitt
(2a, 3a, 4a, 5a) zusätzlich über wenigstens ein Klebeband (17, 18, 19) verbunden ist.
10. Zuschnitt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die einander zugeordneten Seitenwandabschnitte zweier über Rilllinien (6) aneinander
angrenzender Seitenwände (2, 3, 4) über ein einziges Klebeband (18, 19) miteinander
verbunden sind.
11. Zuschnitt nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die einander zugeordneten Seitenwandabschnitte jeder Seitenwand (2, 3, 4, 5) wenigstens
über einen Abschnitt eines Klebebandes (17, 18, 19) miteinander verbunden sind.
12. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in den oberen Seitenwandabschnitten (2a, 3a, 4a, 5a) wenigstens eine Aufreißlasche
(13) vorgesehen ist, die durch die Trennlinie (12) und wenigstens eine weitere geschwächte
Linie (14) begrenzt wird und dass das wenigstens eine Klebeband (17, 18, 19) sich
zumindest bereichsweise auch über die geschwächte Linie (14) erstreckt.