[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand im Boden gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, bei dem mindestens ein an einer Schlitzwandfräse
angeordnetes Fräsrad durch einen Antrieb in eine Drehbewegung versetzt wird, die Schlitzwandfräse
in den Boden abgesenkt wird, wobei unterhalb der Fräsräder befindliches Bodenmaterial
abgeräumt und ein Frässchlitz hergestellt wird, und der Frässchlitz mit einer abbindbaren
Flüssigkeit aufgefüllt wird.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung eine Schlitzwandfräse zum Herstellen eines Frässchlitzes
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 4. Eine derartige Schlitzwandfräse weist einen
Rahmen und mindestens ein am Rahmen angeordnetes Fräsrad auf.
[0003] Schließlich betrifft die Erfindung eine Schlitzwandfräsvorrichtung zum Herstellen
einer Schlitzwand gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7, die insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens geeignet ist und ein Trägergerät sowie eine Schlitzwandfräse aufweist,
welche im Wesentlichen vertikal verstellbar am Trägergerät angeordnet ist.
[0004] Ein Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand im Boden ist aus der DE 195 30 827
C2 bekannt. Bei diesem sogenannten Zwei-Phasen-Verfahren wird in einer ersten Phase
ein Frässchlitz ausgehoben und der dabei anfallende Bodenaushub des Frässchlitzes
nach Übertage gefördert. Der so entstehende Frässchlitz wird mit einer Stützsuspension
verfüllt und so abgestützt. In einer zweiten Phase nach dem Abteufen des Frässchlitzes
wird unter Verdrängung der Stützsuspension eine aushärtende Suspension in den Schlitz
eingebracht.
[0005] Bei einem aus der DE 41 41 629 C2 bekannten Ein-Phasen-Verfahren wird der Schlitz
von Beginn an durch eine Suspension abgestützt, die durch Vermischen von ausgehobenem
Bodenmaterial und einem Bindemittel Übertage hergestellt wird.
[0006] Zur Durchführung dieser bekannten Verfahren können aus der DE 34 24 999 C2 bekannte
Schlitzwandfräsen Anwendung finden. Diese bekannten Schlitzwandfräsen weisen einen
Fräsrahmen sowie an diesem unterseitig befestigte, rotierend antreibbare Fräsräder
auf. Die Schlitzwandfräse wird an einem Seil von einem Baufahrzeug abgesenkt und dringt
aufgrund ihres Eigengewichtes in den Boden ein. Die Führung der Schlitzwandfräse im
Frässchlitz erfolgt dabei über den Fräsrahmen, der sich an der Wandung des Schlitzes
abstützt. Von den Fräsrädern abgeräumtes Bodenmaterial wird von den Fräsrädern einer
am Fräsrahmen befestigten Absaugvorrichtung zugeführt und nach Übertage befördert.
[0007] Zur Herstellung der Bindemittel-Boden-Mischung erfordern die zuvor beschriebenen
Verfahren jedoch vergleichsweise aufwändige, Übertage angeordnete Pump-, Misch- und
Speichereinrichtungen.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand
im Boden, eine Schlitzwandfräse sowie eine Schlitzwandfräsvorrichtung anzugeben, mit
denen eine Schlitzwand möglichst einfach herstellt werden kann.
[0009] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einer Schlitzwandfräse
mit den Merkmalen des Anspruchs 4 und einer Schlitzwandfräsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 7 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand im Boden ist dadurch
gekennzeichnet, dass das abgeräumte Bodenmaterial von dem Fräsrad in einen rückwärtigen
Bereich des Frässchlitzes gefördert wird, dass das abgeräumte Bodenmaterial im Frässchlitz
mit der abbindbaren Flüssigkeit durchmischt wird, und dass das abgeräumte Bodenmaterial
zumindest teilweise im Frässchlitz zum Bilden der Schlitzwand belassen wird.
[0011] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, das von den Fräsrädern abgeräumte Bodenmaterial
im Frässchlitz durch die Wirkung der Fräsräder mit der abbindbaren Flüssigkeit sozusagen
"in situ" zu vermengen und dabei eine aushärtende Flüssigkeit-Boden-Mischung herzustellen.
Hierdurch entfällt die Notwendigkeit, das gesamte abgeräumte Bodenmaterial durch Pumpeinrichtungen
aufwändig nach Übertage zu fördern. Das abgeräumte Bodenmaterial wird erfindungsgemäß
von den Fräsrädern in einen rückwärtigen Bereich des Frässchlitzes gefördert. Der
rückwärtige Bereich kann dabei ein Bereich sein, der im Frässchlitz oberhalb des Rahmens
ausgebildet ist. Erfindungsgemäß wird das mit der Flüssigkeit durchmischte, abgeräumte
Bodenmaterial zumindest teilweise im Frässchlitz belassen, wo es zum Bilden der Schlitzwand
aushärten kann. Aufgrund einer möglichen Volumenänderung des Bodenmaterials bei der
Zufuhr der abbindbaren Flüssigkeit kann es jedoch vorteilhaft sein, einen Teil des
abgeräumten Bodenmaterials mit Suspension aus dem Frässchlitz abzufördern. Hierzu
kann an der Schlitzwandfräse oder Übertage am Rand des Frässchlitzes eine Abfuhreinrichtung
vorgesehen sein.
[0012] Grundsätzlich ist es möglich, das mindestens eine Fräsrad beim Abteufen des Frässchlitzes
gleichförmig anzutreiben. Eine besonders gute Fräswirkung und/oder eine besonders
gute Durchmischung des Bodenmaterials mit der abbindbaren Flüssigkeit kann aber dadurch
erzielt werden, dass das mindestens eine Fräsrad reversierend angetrieben wird. Durch
ein zeitweises Umkehren der Drehrichtung des Fräsrades bilden sich im Bodenmaterial
Verwirbelungen aus, die für eine besonders gute Vermischung mit der abbindbaren Flüssigkeit
sorgen. Bevorzugt wird das mindestens eine Fräsrad auch beim Ziehen der Schlitzwandfräse
aus dem Frässchlitz gleichförmig oder reversierend angetrieben, wodurch sich der für
das Ziehen notwendige Kraftaufwand deutlich verringern lässt und eine zusätzliche
Durchmischung des abgeräumten Bodenmaterials mit der abbindbaren Flüssigkeit erreicht
wird.
[0013] Bei der Herstellung des Frässchlitzes kann die Schlitzwandfräse gleichförmig im Boden
bewegt werden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, dass die Schlitzwandfräse dabei
zumindest zeitweise in eine alternierende Aufwärts-/Abwärtsbewegung versetzt wird.
Hierdurch wird eine besonders gute Durchmischung des abgetragenen Bodenmaterials mit
der abbindbaren Flüssigkeit erzielt. Der Hub dieser alternierenden Aufwärts-/Abwärtsbewegung
kann dabei deutlich geringer als die Gesamthöhe des Schlitzes sein. Er kann insbesondere
in der Größenordnung des Durchmessers der Fräsräder liegen. Eine solche zumindest
zeitweise durchgeführte abwechselnde Aufwärts- und Abwärtsbewegung kann dadurch erzielt
werden, dass die Schlitzwandfräse von einem Baugerät angehoben und anschließend wieder
abgelassen wird. Eine alternierende Aufwärts-/Abwärtsbewegung kann dabei sowohl beim
Abteufen des Frässchlitzes als auch beim Ziehen der Schlitzwandfräse aus dem fertigen
Frässchlitz durchgeführt werden.
[0014] Eine erfindungsgemäße Schlitzwandfräse ist dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt
des Rahmens kleiner als der Querschnitt des Frässchlitzes unter Bildung eines Freiraumes
ausgebildet ist, durch welchen abgeräumtes Bodenmaterial von dem mindestens ein Fräsrad
an dem Rahmen vorbei in einen rückwärtigen Bereich des Frässchlitzes förderbar ist.
[0015] Ein Grundgedanke der erfindungsgemäßen Schlitzwandfräse ist es, in oder neben dem
Rahmen einen Freiraum auszubilden, durch welchen abgeräumtes Bodenmaterial und Suspension
beim Herstellen des Frässchlitzes und/oder beim Herausziehen der Schlitzwandfräse
aus dem fertigen Frässchlitz möglichst ungehindert am Rahmen der Schlitzwandfräse
vorbeiströmen kann. Hierdurch wird ein besonders schnelles und kraftsparendes Fräsen
mit einem gleichzeitigen effizienten Mischeffekt ermöglicht. Zur Bildung des Freiraumes
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Querschnitt des Rahmens senkrecht zur Vortriebsrichtung
der Schlitzwandfräse den Frässchlitz niemals vollständig abdeckt. Dies kann dadurch
erreicht werden, dass die Umfangsabmessungen des Querschnittes des Rahmens kleiner
als die Innenabmessungen des Frässchlitzes sind und/oder dass im Querschnitt des Rahmens
eine oder mehrere Öffnungen vorgesehen sind. Eine solche Anordnung erlaubt ein Durchströmen
von abgeräumtem Bodenmaterial am Rahmen vorbei in die einer Bewegungsrichtung des
Rahmens entgegengesetzten Richtung.
[0016] Bei einer besonders bevorzugten Schlitzwandfräse sind mehrere Fräsräder in beliebiger
Anzahl vorgesehen, welche parallele Drehachsen aufweisen. Eine bevorzugte Ausführungsform
weist vier Fräsräder auf, von denen jeweils zwei paarweise um dieselbe Drehachse drehbar
angeordnet sind. Ein Querschnitt des Frässchlitzes ist bevorzugt rechteckig ausgebildet.
[0017] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schlitzwandfräse weist
das mindestens eine Fräsrad eine für eine reversierende Drehbewegung geeignete Fräszahnanordnung
auf. Eine solche Fräszahnanordnung kann anstehendes Bodenmaterial bei einer Drehung
der Fräsräder sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn abräumen. Dies
ermöglicht eine besonders gute Durchmischung des Bodenmaterials bei einer gleichzeitig
hohen Abbaugeschwindigkeit.
[0018] Grundsätzlich ist es möglich, eine Zuführungseinrichtung zum Zuführen einer Flüssigkeit,
insbesondere einer abbindbaren Flüssigkeit, in den Frässchlitz an einer beliebigen
Position im Frässchlitz vorzusehen. Besonders bevorzugt ist es jedoch, dass eine solche
Zuführeinrichtung am Rahmen angeordnet ist. Insbesondere durch eine Anordnung nahe
dem mindestens einem Fräsrad wird eine besonders gute Durchmischung des abgeräumten
Bodenmaterials mit der Flüssigkeit erreicht.
[0019] Eine erfindungsgemäße Schlitzwandfräsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Schlitzwandfräse an dem Trägergerät mittels einer Linearführungseinrichtung verschiebbar
geführt ist.
[0020] Gemäß einem Aspekt einer erfindungsgemäßen Schlitzwandfräsvorrichtung ist die Schlitzwandfräse
nicht an der Wand des Frässchlitzes sondern an einem von der Schlitzwandfräse beabstandeten
Trägergerät geführt. Die Führung erfolgt dabei insbesondere in einer zur Vortriebsrichtung
der Schlitzwandfräse parallelen Richtung. Eine solche Anordnung ermöglicht es, den
Querschnitt des Rahmens der Schlitzwandfräse möglichst klein auszugestalten. Insbesondere
ist es nicht mehr zwingend notwendig, dass sich der Rahmen der Schlitzwandfräse für
eine laterale Führung im Kontakt mit der Wand des Frässchlitzes befindet. Hierdurch
kann der Rahmen ohne Führungselemente ausgestaltet werden und seine Abmessungen können
entsprechend klein gehalten werden, was einen einfachen Durchgang von abgeräumten
Bodenmaterial ermöglicht. Die Schlitzwandfräse kann beispielsweise an einer Führungseinrichtung
eingesetzt werden, wie sie bei Rüttlern bekannt ist.
[0021] Bei einer besonders bevorzugten Schlitzwandfräsvorrichtung weist die Linearführungseinrichtung
eine Führungsstange, insbesondere eine Teleskopstange auf, an welcher die Schlitzwandfräse
gelagert ist. Eine solche Führungsstange ermöglicht eine besonders gute laterale Führung
der Schlitzwandfräse. Sie erlaubt insbesondere auch eine Übertragung einer in Vortriebsrichtung
gerichteten Axialkraft vom Trägergerät auf die Schlitzwandfräse, wodurch ein besonders
schneller Vortrieb der Schlitzwandfräse beim Abteufen erzielt werden kann. Grundsätzlich
kann die Schlitzwandfräse aber auch so ausgebildet sein, dass sie sich bei rotierenden
Fräsrädern lediglich aufgrund ihres Eigengewichtes in den Boden einfräst. In diesem
Fall kann auch eine Führungsstange verwendet werden, die für die Übertragung einer
in Vortriebsrichtung gerichteten Axialkraft nicht ausgelegt ist.
[0022] Der Durchmesser der Führungsstange ist bevorzugt so bemessen, dass er kleiner als
der Durchmesser des Querschnittes des Rahmens ist. Die Führungsstange hat dabei bevorzugt
einen im Wesentlichen rechteckigen oder einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt.
Als Teleskopstange kann bevorzugt auch eine Kelly-Stange verwendet werden.
[0023] Eine besonders bevorzugte Schlitzwandfräsvorrichtung ist ferner dadurch gekennzeichnet,
dass die Linearführungseinrichtung eine am Trägergerät angeordnete Führungshülse aufweist,
durch welche die Führungsstange hindurchgeführt ist. Eine solche Führungshülse kann
die Führungsstange ganz oder nur teilweise in Umfangsrichtung umgreifen. An der Führungshülse
können Vorsprünge und/oder Vertiefungen ausgebildet sein, welche mit entsprechenden
Vertiefungen und/oder Vorsprüngen an der Führungsstange in Eingriff stehen und damit
eine drehfeste Führung der Führungsstange gewährleisten.
[0024] Besonders vorteilhaft ist ferner, dass am Trägergerät ein Stellantrieb, insbesondere
ein Seilzug-Mechanismus, zum vertikalen Verfahren der Führungsstange vorgesehen ist.
Ein solcher Stellantrieb kann neben dem Herausziehen der Schlitzwandfräse aus dem
Frässchlitz auch dazu ausgelegt sein, eine Axialkraft in Vortriebsrichtung der Schlitzwandfräse
auf die Schlitzwandfräse zu übertragen. Hierdurch kann eine besonders gute Fräsleistung
erreicht werden. Ferner kann der Stellantrieb so ausgelegt sein, dass er eine alternierende
Aufwärts-/Abwärts-Bewegung der Schlitzwandfräse ermöglicht. Mögliche Ausführungsformen
des Stellantriebs weisen einen ZahnstangenMechanismus oder einen hydraulischen Mechanismus
auf.
[0025] Vorteilhafterweise weist die erfindungsgemäße Schlitzwandfräsvorrichtung die zuvor
beschriebene Schlitzwandfräse auf. Mit beiden kann insbesondere das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt werden.
[0026] Die Erfindung wird weiter anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen erläutert,
welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Schlitzwandfräse
und einer Führungsstange;
- Fig. 2
- eine teilweise geschnittene Vorderansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Schlitzwandfräse
mit einer Führungsstange;
- Fig. 3
- eine Querschnittansicht der in Fig. 2 gezeigten Führungsstange entlang A-A;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schlitzwandfräsvorrichtung;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Schlitzwandfräsvorrichtung;
- Fig. 6
- eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Schlitzwandfräsvorrichtung im hochgezogenen
Zustand; und
- Fig. 7
- eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Schlitzwandfräsvorrichtung in einer Endstellung.
[0027] Die Fig. 1 und 2 zeigen Vorderansichten zweier unterschiedlicher Ausführungsbeispiele
erfindungsgemäßer Schlitzwandfräsen 10. An einem als Trägerplatte ausgeführten Rahmen
20 sind zwei Fräsräder 12, 12' drehbar befestigt. Die Fräsräder 12, 12' sind dabei
unmittelbar nebeneinander mit parallel verlaufenden Drehachsen ausgebildet. Ein eingehauster
und in Form von Hydraulikmotoren ausgebildeter Antrieb 15, 15' ist am Rahmen 20 angebracht
und mit den Fräsrädern 12, 12' wirkend verbunden.
[0028] Auf der den Fräsrädern 12, 12' abgewandten Seiten des Rahmens 20 ist dieser an einer
Führungsstange 33 befestigt. Wie Fig. 3 entnommen werden kann, weist die Führungsstange
33 einen annähernd kreisförmigen Querschnitt auf. Seitlich an der Führungsstange 33
sind Vorsprünge 35 ausgebildet, die zur drehfesten Führung der Führungsstange 33 in
der Führungshülse 34 dienen. Innerhalb der Führungsstange 33 sind Versorgungsleitungen
40 für Hydraulikfluid angeordnet. Ferner ist in der Führungsstange 33 sowie am Rahmen
20 eine als Zuführungsleitung ausgebildete Zuführungseinrichtung 41 für eine Flüssigkeit
ausgebildet. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, tritt die als Zuführungsleitung ausgebildete
Zuführungseinrichtung 41 durch den Rahmen 20 hindurch und endet zwischen den Fräsrädern
12, 12'.
[0029] An den Fräsrädern 12, 12' sind umfangseitig Fräszähne 13 ausgebildet. Die Fräszähne
13 sind dabei für einen gegenläufigen Betrieb der Fräsräder angeordnet. Hierbei ist
vorgesehen, dass das in Fig. 2 links dargestellte Fräsrad 12 im Uhrzeigersinn, das
rechts dargestellte Fräsrad 12' im Gegenuhrzeigersinn zu drehen ist. Hierdurch wird
Suspension im mittleren Bereich durch die Fräsräder 12, 12' angesaugt, während das
abgefräste Bodenmaterial zusammen mit Suspension an den Außenseiten nach oben gefördert
wird. Umfangsseitig an den Fräsrädern 12, 12' sind zudem bekannte seitlich verschwenkbare
Klappzähne 14 angeordnet, welche Boden unterhalb des Getriebeschildes abräumen.
[0030] Die Fig. 4 bis 7 zeigen eine erfindungsgemäße Schlitzwandfräsvorrichtung. Die Schlitzwandfräsvorrichtung
weist ein als raupengetriebenes Baufahrzeug ausgebildetes Trägergerät 30 auf. Am Trägergerät
30 ist ein Mast 31 gelagert, an dem wiederum an zwei Befestigungspunkten eine Führungshülse
34 befestigt ist. Durch die Führungshülse 34 verläuft in vertikaler Richtung die Führungsstange
33, an deren unterem Ende die Schlitzwandfräse 10 befestigt ist. Ein Seilzug-Mechanismus
37 (Fig. 4) oder einer Verschiebeeinrichtung 38 (Fig. 5) sind zum vertikalen Verfahren
der Führungsstange 33 vorgesehen. Versorgungsleitungen 40 für Hydraulikfluid sowie
eine als Zuführungsleitung ausgebildete Zuführungseinrichtung 41 für eine abbindbare
Flüssigkeit treten am oberen Ende der Führungsstange 33 aus dieser heraus. Im hochgezogenen
Zustand der Schlitzwandfräse 10 (Fig. 6) liegt die Schlitzwandfräse 10 mit ihrem Rahmen
unmittelbar an der Führungshülse 34 an.
[0031] Der Rahmen 20 der Schlitzwandfräse 10 ist so ausgebildet, dass beim Abteufen (Fig.
7) ein Freiraum 6 zwischen dem Rahmen 20 und einer Wand des Frässchlitzes 3 entsteht.
Dieser Freiraum 6 erlaubt den Durchgang von abgeräumtem Bodenmaterial am Rahmen 20
vorbei in einem rückwärtigen Bereich 4 des Frässchlitzes 3, der sich oberhalb der
Schlitzwandfräse 10 befindet.
1. Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand im Boden, bei dem
- mindestens ein an einem Rahmen (20) einer Schlitzwandfräse (10) angeordnetes Fräsrad
(12, 12') durch einen Antrieb (15, 15') in eine Drehbewegung versetzt wird,
- die Schlitzwandfräse (10) mit dem Rahmen (20) in den Boden abgesenkt wird, wobei
unterhalb des Fräsrades (12, 12') befindliches Bodenmaterial abgeräumt und ein Frässchlitz
(3) hergestellt wird, und
- der Frässchlitz (3) mit einer abbindbaren Flüssigkeit aufgefüllt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die abbindbare Flüssigkeit am Rahmen (20) in den Frässchlitz (3) eingeleitet wird,
- dass das abgeräumte Bodenmaterial von dem Fräsrad (12, 12') gezielt in einen rückwärtigen
Bereich (4) des Frässchlitzes (3) gefördert wird,
- dass das abgeräumte Bodenmaterial im Frässchlitz (3) mit der abbindbaren Flüssigkeit durchmischt
wird, und
- dass das abgeräumte Bodenmaterial zumindest teilweise im Frässchlitz (3) zum Bilden der
Schlitzwand belassen wird.
2. Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Fräsrad (12, 12') reversierend angetrieben wird.
3. Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlitzwandfräse (10) bei der Herstellung des Frässchlitzes (3) zumindest zeitweise
in eine alternierende Aufwärts-/Abwärtsbewegung versetzt wird.
4. Schlitzwandfräse (10) zum Herstellen eines Frässchlitzes, mit einem Rahmen (20) und
mindestens einem am Rahmen (20) angeordneten Fräsrad (12, 12'), wobei der Querschnitt
des Rahmens (20) kleiner als der Querschnitt des Frässchlitzes (3) unter Bildung eines
Freiraumes (6) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass durch den Freiraum (6) abgeräumtes Bodenmaterial von dem mindestens einen Fräsrad
(12, 12') gezielt an dem Rahmen (20) vorbei in einen rückwärtigen Bereich (4) des
Frässchlitzes (3) förderbar ist, und
- dass am Rahmen (20) eine Zuführeinrichtung (41) zum Zuführen einer Flüssigkeit in den
Frässchlitz (3) angeordnet ist.
5. Schlitzwandfräse (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Fräsrad (12, 12') eine für eine reversierende Drehbewegung geeignete
Fräszahnanordnung aufweist.
6. Schlitzwandfräsvorrichtung (1) zum Herstellen einer Schlitzwand, insbesondere mit
einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit
- einem Trägergerät (30) und
- einer Schlitzwandfräse (10) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, welche im Wesentlichen
vertikal verstellbar am Trägergerät (30) angeordnet ist, wobei
- die Schlitzwandfräse (10) an dem Trägergerät (30) mittels einer Linearführungseinrichtung
verschiebbar geführt ist.
7. Schlitzwandfräsvorrichtung (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Linearführungseinrichtung eine Führungsstange (33), insbesondere eine Teleskopstange
aufweist, an welcher die Schlitzwandfräse (10) gelagert ist.
8. Schlitzwandfräsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet
dass die Linearführungseinrichtung eine am Trägergerät (30) angeordnete Führungshülse
(34) aufweist, durch welche die Führungsstange (33) hindurchgeführt ist.
9. Schlitzwandfräsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Trägergerät (30) ein Stellantrieb, insbesondere ein Seilzug-Mechanismus (37),
zum vertikalen Verfahren der Führungsstange (33) vorgesehen ist.