[0001] Die Erfindung betrifft ein Versickerungssystem zum Aufbau einer Wasserspeicher- und/oder
Rückhaltevorrichtung mit einem Versickerungsmodul, wobei die Versickerungsmodule mittels
entsprechender Verbindungselemente zu einer Lage verbindbar sind und diese Lage mittels
derselben Verbindungselemente untereinander verbindbar sind.
[0002] Ein derartiges Wasserspeicher- und Rückhaltesystem wird von dem Unternehmen Otto
Graf GmbH als sogenannter Sicker-Block angeboten. Es handelt sich dabei um kastenartige
Versickerungswaben, die untereinander horizontal und vertikal mittels entsprechender
Verbindungselemente zu einem geschlossenen Wasserspeicher zusammengesetzt werden können.
Dabei sind die einzelnen Waben gegebenenfalls mittels entsprechender Kanäle verbunden.
Die Waben weisen fachwerkartig versteifte Gitterwände und Bodenplatten auf, zwischen
denen aufgrund der zahlreichen Öffnungen das aufgenommene Wasser mehr oder minder
frei zirkulieren kann. Nach dem Aufbau der Anordnung in der gewünschten Höhe und Ausdehnung
wird die gesamte Versickerungsanlage mit einem wasserdurchlässigen Geotextil umschlungen.
Derartige Wasserspeicher- und Rückhaltesysteme werden zur gezielten und gesteuerten
Versickerung bzw. Aufspeicherung von Regenwasser eingesetzt. Hierzu werden die entsprechend
modulweise aufgebauten Rückhaltevorrichtungen etwa im Sickerbereich einer Mulde oder
einer Mulden-Rigolen-Anlage angeordnet, die beispielsweise in Verbindung mit größeren
versiegelten Flächen, wie etwa Parkplätzen oder Dächern von Industrieanlagen eingesetzt
bzw. zum Teil sogar vorgeschrieben sind. Derartige Wabenelemente bieten den Vorteil
eines deutlich verbesserten Speichervolumens gegenüber herkömmlichen Kiespackungen
und Sickerrohren.
[0003] Das vorstehend erläuterte System bietet insbesondere den Vorteil, dass mit ein und
demselben Verbindungselement die Versickerungsmodule sowohl in horizontale als auch
in vertikaler Richtung miteinander zu einem geschlossenen Verbundblock zusammengesetzt
werden können. Die Module in einer Lage können dabei aber nur in einer Richtung mit
einander verbunden werden. Das heißt bei einem rechteckigen Querschnitt der Module
sind die Module eine Lage entweder nur im Bereich ihrer Schmalseiten oder nur im Bereich
ihrer Längsseiten verbunden. Eine Verbindung an der jeweils andere Außenkante des
jeweiligen Moduls mit seinem jeweiligen Nachbarmodul besteht nicht. Das Verbundsystem
erscheinst insoweit verbesserungsbedürftig.
[0004] Ein weiteres Problem bei der Verbindung von Versickerungsmodulen zu einem geschlossenen
Verbund besteht darin, das bei der Verwendung von einheitlichen Verbindungslementen
die Verlegung der Module im wesentlichen nur unter Beachtung einer vorgegebenen einheitlichen
Verlegerichtung möglich ist. Hierunter ist zu verstehen, dass die Module entweder
von oben nach unten an das jeweils benachbarte Versickerungsmodul angesetzt werden
oder in horizontaler Richtung herangeschoben werden, bis sie mit den jeweiligen Verrastungslementen
in Eingriff geraten. Dies bedingt einerseits, das die Verlegung des Versickerungmoduls
nicht in Abhängigkeit von der lokalen Situation frei wählbar ist und im übrigen die
Verbindung der Versickerungsmodule in aller Regel nur in Richtung der Verlegerichtung
also entlang einer gedachten vertikalen oder horizontalen Linie durch den Verbund
hindurch erfolgt. Eine Querverbindung zu dieser Verbindungslinie besteht in aller
Regel nicht oder muß zusätzlich eingebracht werden. Der Verbund kann deshalb beispielsweise
aufgrund nachfolgender oder benachtbarter Erdarbeiten entlang dieser Schichten verschoben
und in sich verworfen werden
[0005] Das vorbekannte System hat ferner den Nachteil, dass die Versickerungsmodule bereits
als geschlossene Blöcke ausgebildet sind, so dass das Lager und Transportvolumen im
Wesentlichen dem Einbauvolumen der vorbekannten Versickerungsmodule entspricht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Versickerungssystem zu schaffen, das
eine platzsparende Lagerung und Transport ermöglicht und dessen Verbindungslemente
bedarfsweise gleichzeitig alle Außenwandungen eines Versickerungsmodul mit den Außenwandungen
der angrenzenden Versickerungsmodule verbinden können, die überdies vor Ort in komfortabler
Weise montiert und zusammensetzbar sein sollen.
[0007] Die dieser Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit einem Versickerungssystem
gemäß den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben
sich aus den abhängigen Unteransprüchen 2 bis 19.
[0008] Dadurch, dass das erfindungsgemäße Versickerungsmodul zumindest im Wesentlichen aus
zwei Halbschalenelementen, die zusammensetzbar sind, gebildet ist, müssen nicht die
vollständigen Versickerungsmodule gelagert und transportiert werden, sondern lediglich
die vor Ort zu den Versickerungsmodulen zusammensetzbaren Halbschalenelemente. Die
Halbschalenelemente sind in an sich bekannter Weise stapelbar ausgebildet und ermöglichen
somit eine kompaktere Lagerung und einen entsprechend komprimierten Transport. Vor
Ort erfolgt dann die Verbindung der Halbschalenelemente mittels entsprechender Verbindungselemente,
die gegenüber dem Stand der Technik derart verbessert sind, so dass sie nicht nur
eine Verbindung der Versickerungsmodule untereinander in horizontaler oder vertikaler
Richtung ermöglichen, sondern auch die Verbindung der Halbschalenelemente zu den Versickerungsmodulen
selbst.
[0009] Hierzu sind die Verbindungslemente jeweils mit zumindest zwei unterschiedlich ausgebildeten
Rastelementen versehen, so dass grundsätzlich zwei unterschiedliche Verlegerichtungen
unterstützt werden. Deshalb können die aus je zwei Halbschalenelementen zusammengesetzten
Versickerungsmodule so zusammengesetzt werden, das sie gleichzeitig an allen vier
oder zumindest an zwei benachbarten, jeweils orthogonal zueinander angeordneten Wandelementen
miteinander verbunden sind. Der aus den Versickerungsmodulen gebildete Verbund ist
hierdurch sehr flexibel verlegbar und insgesamt besser ausgesteift.
[0010] Die Verbindungselemente sind im Wesentlichen als beidseits geöffnete Hohlbolzen ausgebildet.
Die beidseitigen Öffnungen unterstützen erneut die Stapelbarkeit und die Verbindung
der Halbschalenelemente untereinander.
[0011] Die vorstehend erwähnten Verbindungselemente sind an zumindest zwei gegenüberliegenden
Außenwandungen mit je einem Rastelement versehen.
[0012] Gemäß den Ansprüchen 4 und 5 handelt es sich dabei um verschiedenartig gestaltete
Rastelemente, nämlich einen Haken und ein Winkelelement. Je nachdem, wie die Verbindungselemente
mit den Halbschalenelementen verbunden werden, gelangt entweder das eine oder das
andere Rastelement zum Einsatz. Dabei sind beide Verbindungselemente sowohl bei einer
vertikalen als auch bei einer horizontalen Verlegerichtung einsetzbar.
[0013] Die Halbschalenelemente als solche umfassen eine Bodenplatte mit vier umgrenzenden
Wandelementen, die fachwerkartig versteift sind, und bieten somit die notwendige Festigkeit
zum Aufbau eines gegebenenfalls befahrbaren Wasserspeichers.
[0014] In vorteilhafter Ausgestaltung sind zumindest die Ecken der vorzugsweise viereckig
geformten Halbschalenelemente als Vierkanthohlprofile zur zumindest abschnittsweise
formschlüssigen Aufnahme der Verbindungselemente ausgebildet. Je nachdem, wie die
Verbindungselemente in die Vierkanthohlprofile eingeschoben werden, gelangt das eine
oder das andere Rastelement zum Einsatz. Das jeweils außenseitig über das Halbschalenelement
überstehende Rastelement wird zur Verbindung mit dem jeweils angrenzenden Versickerungsmodul
genutzt. Das jeweils nach innen weisende Rastelement bleibt in der Regel funktionslos.
[0015] Die Verbindung kann dadurch zusätzlich versteift werden dass die Versickerungsmodule
nicht nur im Bereich der Eckpunke sondern auch durch mittels über die Länge der Wandelemente
verteilt angeordnete Verbindungselemente miteinander verbunden werden. Hierzu ist
vorteilhaft, wenn weitere Vierkanthohlprofile in die Wandelemente, in über die Länge
der Wandelemente verteilter Anordnung, eingelassen sind.
[0016] Die Versickerungsmodule werden üblicherweise vor Ort zu einem Verbund zusammengefügt.
Dabei hat es sich bewährt, wenn die Verbindungselemente derart mit den Halbschalenelementen
verbunden werden, das die jeweils einem Wandelement zugeordneten Verbindungselemente
über die ganze Länge dieses Wandelements gleichsinnig derart eingesetzt werden, das
dieses Wandelement außenseitig über die ganze Länge mit den gleichen vorspringenden
Rastelementen versehen ist. Zumindest eines der unmittelbar angrenzenden, orthogonal
verlaufenden Wandelemente wird anschließend vorteilhaft so mit den Verbindungselementen
bestückt das im Bereich dieses Wandelements da jeweils andersartige Rastelement übersteht.
Hierdurch kann im Wechsel durch horizontales Heranrücken und vertikales von oben Einsetzen
eine Verbundlage geschaffen werden, bei der alle Versickerungsmodule gleichzeitig
über alle Wandelementen miteinander verbunden sind.
[0017] Die Verbindungselemente selber weisen profilierte Außenwandungen auf, die sich von
oben nach unten konisch verjüngen, so dass hierdurch definierte Einschubtiefen der
Verbindungselemente in die Vierkanthohlprofile gegeben sind.
[0018] In vorteilhafter Weiterbildung sind die zumindest an den Ecken der Versickerungsmodule
befindlichen Vierkantprofile beidseits geöffnet, so dass die Verbindungselemente sowohl
von der Offenseite des Halbschalenelements zum Aufbau eines geschlossenen Versickerungsmoduls
aufsetzbar sind, als auch auf der der Offenseite des jeweiligen Halbschalenelements
abgewandten Seite Verbindungselemente eingesetzt werden können.
[0019] In vorteilhafter Ausgestaltung können je zwei Halbschalenelemente an ihren Offenseiten
einfach dadurch zu einem geschlossenen Versickerungsmodul zusammengesetzt werden,
dass ein Halbschalenelement mit seiner Offenseite auf ein mit oberseitig überstehenden
Verbindungselementen versehenes anderes Halbschalenelement aufgesteckt wird.
[0020] In alternativer Ausgestaltung kann ein Verbund aus Halbschalenelementen zumindest
abschnittsweise auch derart aufgebaut sein, dass die Halbschalen in gleicher Ausrichtung
derart zusammengesteckt werden, dass die Offenseiten jeweils von der Bodenplatte der
darüber liegenden Halbschale abgedeckt ist. Hierdurch entsteht ein dichterer Verbund,
wie er etwa erforderlich ist, wenn das Versickerungsmodul erheblichen Belastungen
- etwa durch Überfahren - ausgesetzt ist.
[0021] Die Bodenplatten der Halbschalenelemente sind zusätzlich mit in Richtung der Offenseite
vorspringenden Versteifungsrippen versehen, die gitterartig mit einander verschachtelt
sind. Hierdurch wird eine weitere Aussteifung des Versickerungssystems erreicht.
[0022] Im Bereich der Kreuzungspunkte der von den Versteifungsrippen gebildeten Gitterstruktur
sind entweder Rohrstutzen zum Anschluss von Versteifungsrohren und/oder bereits fertig
angespritzte Rohrelemente, deren Höhe oder Durchmesser bedarfsweise variiert, vorgesehen.
Die Versteifungsrohre dienen zur Versteifung des geschlossenen Versickerungsmoduls,
insbesondere bei senkrechten Krafteintrag, wie er etwa beim Überfahren der Versickerungsmodule
vorstellbar ist. Dadurch, dass teilweise an Stelle der bereits fertig angespritzten
Rohrelemente zusätzliche Rohrstutzen vorgesehen sind, können in Abhängigkeit von der
jeweiligen Belastung am Einsatzort zusätzliche Rohrelemente in das Versickerungsmodul
eingebracht und somit das Versickerungssystems in optimaler Weise an den jeweiligen
Einsatzfall angepasst und gegebenenfalls verstärkt werden.
[0023] Die Versteifungsrohre können zum weiteren Kraftabtrag durch Querstege ergänzt werden,
die in entsprechende Kreuzschlitze an der Stirnseite des Versteifungsrohre eingeschoben
werden.
[0024] In vorteilhafter Ausgestaltung können im Bereich der Kreuzungspunkte der Versteifungsrippen
auch weitere Vierkanthohlprofile im Anschluss weiterer Verbindungselemente vorgesehen
sein. Auch diese Maßnahme kann zunächst zur Versteifung, aber auch zum Anschluss weiterer
Lagen genutzt werden.
[0025] In abermals vorteilhafter Ausgestaltung ist die Bodenplatte mit einer Schnittkontur
geringerer Wandstärke versehen. Dadurch, dass die geringere Wandstärke derart realisiert
ist, dass die Grundplatte im Bereich dieser Schnittkontur gegenüber der übrigen Bodenplatte
außenseitig zurückspringt, ist hierdurch ein Ansatzkante zum Ausschneiden eines Ausschnitts,
vorzugsweise eines Streifens, aus der Bodenplatte gegeben. Hierdurch können beispielsweise
im Bereich des Versickerungsmoduls Tunnel und Kanäle vorgesehen sein, wie sie etwa
zur Inspektion des Versickerungsmoduls mit entsprechenden ferngesteuerten Überwachungsrobotern
benötigt werden.
[0026] Dadurch, dass im Bereich der Bodenplatte Aussparungen vorgesehen sind, können in
diesem Bereich innenseitig Verbindungselemente durchgeschoben werden, die etwa mit
der gegenüberliegenden Bodenplatte verbunden sind. Die entsprechend über die Bodenplatte
vorstehenden Verbindungselemente können wiederum mit einer Aussparung der angrenzenden
Bodenplatte derart verbunden werden, dass hierdurch eine Verrastung der jeweils angrenzenden
Lagen erzielt wird.
[0027] Die vorstehend erläuterte mögliche Tunnelbildung im Bereich des Versickerungssystems
ist dadurch erleichtert, dass auch die Wandplatte mit Sollbruch- und/oder Sollschwachstellen
zum Ausbrechen und/oder Ausschneiden definierter Wandelemente vorgesehen sind. Hierdurch
können jeweils angrenzende Wandelemente abschnittsweise durchbrochen werden, um einen
Inspektionskanal oder Strömungskanal im Bereich des erfindungsgemäßen Versickerungssystems
zu eröffnen.
[0028] Das gesamte Versickerungssystem kann derart in das Erdreich eingebracht werden, dass
es entweder von einer wasserundurchlässigen oder einer wasserdurchlässigen Umhüllung
umschlossen ist. Im einen Fall wird das Versickerungssystem zur Wasserspeicherung
, also als Zisterne eingesetzt, im anderen Fall ist eine verzögerte, jedenfalls definierte
Versickerung durch die erwähnte Umhüllung hindurch gewährleistet.
[0029] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung nur schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein Verbindungselement des Versickerungssystems in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 2:
- das Verbindungselement nach Fig. 1 in einer anderen perspektivischen Darstellung,
- Fig. 3:
- ein Halbschalenelement des Versickerungssystems in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 4:
- ein Detail des Halbschalenelements nach Fig. 3,
- Fig. 5:
- ein weiteres Detail des Halbschalenelements nach Fig. 3,
- Fig. 6:
- ein aus zwei Halbschalenelementen gemäß Fig. 3 zusammengesetztes Versickerungsmodul
in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 7:
- zwei Lagen eines Versickerungssystems aus mehreren Versickerungsmodulen in einer perspektivischen
Darstellung und
- Fig. 8:
- ein anderes Halbschalenelement in einer perspektivischen Darstellung.
[0031] Gemäß den Figuren 1 und 2 besteht ein Verbindungselement 10 aus einem Vierkanthohlbolzen
11 mit einer profilierten konisch zulaufenden Außenwandung mit entsprechenden außenseitig
vorspringenden Rastklötzen 19, die definierte Einschubtiefen für das Verbindungselement
10 vorgeben. Darüber hinaus ist an zwei Außenwandungen des Verbindungselementes 10
je ein Rastelement 17, 18 vorgesehen. Dabei handelt es sich um ein Hakenelement 18
und ein an der gegenüberliegenden Außenwandung angeordnetes Winkelement 17. Das Hakenelement
18 ist bei bestimmungemäßer Montage einer vertikalen Verlegerichtung zugewandt. Das
Winkelelement 17 ist in horizontaler Richtung geöffnet.
[0032] Gemäß den Figuren 3, 4 und 5 besitzt ein zum Aufbau eines Versickerungsmoduls gedachte
Halbschalenelement 1 jeweils einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt mit
zwei Längsseiten 2 und zwei Schmalseiten 3. Dabei wird eine entsprechend rechteckförmige
Bodenplatte 4 ringsum von Wandelementen 5 begrenzt, die in Richtung einer der Bodenplatte
4 abgewandten Offenseite 6 vorspringen. Die die Bodenplatte 4 umschließenden Wandelemente
5 sind in Ihren Eckpunkten mit Vierkanthohlprofilen 7 versehen, wobei identisch aufgebauten
Vierkanthohlprofile 7' auch auf halber Länge der jeweiligen Wandelemente 5 angeordnet
sind. Die zur Offenseite 6 hin ebenfalls geöffneten Vierkanthohlprofile 7, 7' dienen
zur Aufnahme der Verbindungselemente 10, die von der Offenseite 6 kommend formschlüssig
in die Vierkanthohlprofile 7, 7' einschiebbar sind.
[0033] Dabei weisen die Verbindungselemente 10 an zwei gegenüberliegenden Außenwandungen
je ein außenseitig vorspringendes Rastelement 17, 18 auf, das in entsprechende Schlitzöffnungen
8 der Vierkanthohlprofile 10, die jeweils zur Stirnseite des Vierkanthohlprofils 10
geöffnet sind, eingeschoben werden können.
[0034] Die Bodenplatte 4 ist im übrigen mit einer gitterartigen Struktur mit zusätzlichen
in Richtung der Offenseite 6 vorspringenden Versteifungsrippen 12 versehen, deren
Kreuzungspunkte 13 mit weiteren Zusatzelementen versehen sein können. Zum Beispiel
können im Bereich der Kreuzungspunkte 13 Versteifungsrohre 14 oder 21 unterschiedlicher
Höhe und/oder unterschiedlichen Durchmessers angespritzt oder aufgesteckt sein. An
Stelle der Versteifungsrohre 14 können auch Rohrstutzen 15 im Bereich der Kreuzungspunkte
13 vorgesehen sein. Die Rohrstutzen 15 können entweder als Komplementärstücke für
die Versteifungsrohre 21 beim Anschluss des nächsten Halbschalenelementes 1 ' zur
Ausbildung eines geschlossenen Versickerungsmoduls 20 dienen oder aber es können auf
diese Rohrstutzen 15 separate zusätzliche Versteifungsrohre 21 aufgesetzt werden.
[0035] Im Bereich der Kreuzungspunkte 13 können zusätzlich auch weitere Vierkanthohlprofile
16 zur formschlüssigen abschnittsweisen Aufnahme weiterer Verbindungselemente 10 vorgesehen
sein.
[0036] Die Verbindungselemente 10 können in die Vierkanthohlprofile 7 oder 7' an den Ecken
der Halbschalenelemente 1 oder im Mittenbereich der Wandungen 5 bzw. im Bereich der
zusätzlichen Vierkanthohlprofile 16 derart mit dem Halbschalenelement 1 verbunden
werden, dass die Verbindungselemente 1 in Richtung der Offenseite 6 vorstehen. Auf
die solcherart vorbereitete Halbschale 1 wird nun ein komplementäres Halbschalenelement
1', das in seiner jeweiligen Offenseite 6 so auf das andere Halbschalenelement 14
aufgesetzt wird, dass die Verbindungselemente 10 in die entsprechenden Vierkanthohlprofile
7, 7' eingeschoben werden und mit diesen formschlüssig verrasten. Das solcherart geschlossene
Versickerungsmodul 20 gemäß Fig. 6 ist somit ober- und unterseitig von je einer Bodenplatte
4 bzw. 4' begrenzt. Außenseitig stehen die Hakenelemente 18 bzw. die Winkelemente
17 zum Anschluss weiterer Versickerungsmodule 20 innerhalb derselben Lage vor. Dabei
stehen im vorliegenden Beispiel im Bereich der Längsseite 2 ausschließlich Hakenelemente
18 und im Bereich der Schmalseite 3 ausschließlich Winkelelemente 17 vor, wobei es
sich im Rahmen der Erfindung auch genau umgekehrt verhalten könnte.
[0037] In alternativer, aber hier nicht weiter dargestellter Ausführung könnten auch Verbindungselemente
10 seitens der Bodenplatte 4 bzw. 4' in die Vierkanthohlprofile 7 eingeschoben werden.
Hierdurch ist eine kompaktere Verlegung derart möglich, dass jede Offenseite 6 eines
Halbschalenelementes 1 von einer Bodenplatte 4' des jeweils darüber angeordneten Halbschalenelementes
1' überdeckt ist.
[0038] Zur Verbindung der Lagen untereinander, wobei die Versickerungsmodule 20 wahlweise
versetzt oder nicht versetzt verlegbar sind, können dieselben Verbindungselemente
10 durch entsprechende Aussparungen 24 oder 24' der Bodenplatte 4 oder 4' derart durchgeschoben
werden, dass ein Teil der Verbindungselemente 10 in Richtung der jeweils angrenzenden
Lage überstehen. Dieser Überstand der Verbindungselemente 10 kann ebenfalls in den
entsprechenden Aussparungen 24, 24' der Bodenplatten 4, 4' der jeweils angrenzenden
Lage aufgenommen werden.
[0039] Auf diese Weise können die Versickerungsmodule 20 nach Fig. 7 in der gewünschten
Höhe und Ausdehnung durch Verwendung der immer selben Verbindungselemente 10 miteinander
verbunden werden.
[0040] Wie schon aus der Darstellung in Figur 6 ersichtlich, weist die Bodenplatte 4 einen
zentral angeordneten durchgehenden Streifen 22 der durch eine Schnittkontur 23 geringerer
Materialstärke begrenzt ist. Die Schnittkontur 23 kann als Ansatz eines Schneidmessers
benutzt werden, um den entsprechenden Streifen 22 aus der Bodenplatte 4 auszuschneiden.
[0041] Figur 7 zeigt ein Halbschalenelement 1, bei dem der entsprechende Streifen 22 aus
der Bodenplatte 4 zur Ausbildung eines Tunnelelementes ausgeschnitten wurde. In Ergänzung
zu dem aus der Bodenplatte 4 ausgeschnittenen Streifen 22 können auch an entsprechenden
Sollbruch- oder Sollschwachstellen entsprechende Ausschnitte im Bereich der Wandungen
5, hier im Bereich der Schmalseiten 3 der Wandungen 5, vorgesehen sein. Durch die
so eröffneten Kanäle innerhalb des Versickerungssystems können Prüfroboter durch das
Versickerungssystem geleitet werden, um dessen aktuellen Füllstand oder Zustand zu
prüfen.
[0042] Selbstverständlich können auch andere Kanalverläufe im Rahmen der Erfindung realisiert
sein. Ebenfalls aus Figur 7 ersichtlich können dabei zur zusätzlichen Versteifung
die Kanäle mit zusätzlichen Querstegen 25 oder Begrenzungswandungen 26 versehen sein,
um einen eröffneten Kanal zu übergreifen oder verstärken. Die an den Kanal angrenzenden
Versteifungsrippen können zur Befestigung weiterer den Inspektionstunnel begrenzender
Elemente benutzt werden.
[0043] Nachstehend wird die Funktion des vorstehend aus den Halbschalenelementen 1, 1' zusammengesetzten
Versickerungsmoduls 20, sowie des Versickerungssystems insgesamt beschrieben.
[0044] Die ineinander gestapelten und dementsprechend kompakt transportierbaren Halbschalenelemente
1, 1' werden vor Ort voneinander gelöst und können unter Verwendung von den Verbindungselementen
10 zu Versickerungsmodulen 20 zusammengefügt werden. Die Versickerungsmodule 20 stellen
jeweils eine im Wesentlichen geschlossene Wabe mit fachwerkartiger Aussteifung dar.
Offenseitig weisen die Versickerungsmodule 20 zur Verbindung mit den angrenzenden
Modulen in einer Lage Winkel und Hakenelemente 17 und 18 auf, die mit den angrenzenden
Wandelementen 5 der Versickerungsmodule 20 derselben Lage in Eingriff gebracht werden
können. Dabei ist je nach Rastelement 17 oder 18 eine Verlegung der einzelnen Versickerungsmodule
20 in vertikaler oder horizontaler Richtung ermöglicht. Das solcherart im Verbund
aufgebaute Versickerungssystem besteht daher im Ergebnis aus im Bereich aller Wandelemente
5 miteinander verbunden Versickerungsmodulen 20.
[0045] Darüber hinaus können zusätzliche Verbindungselemente 10 durch die Bodenplatten 4
bzw. 4' der Versickerungsmodule 20 zur Verbindung mit der nächsthöheren oder nächsttieferen
Lage vorgesehen sein, die mit entsprechenden Aussparungen 24, 24' der jeweils angrenzenden
Bodenplatten 4 oder 4' verrasten. So kann das Versickerungssystem in der gewünschten
Höhe und Ausdehnung unter Verwendung eines immer gleichen Verbindungselements 10 aus
den Halbschalenelementen 1, 1' aufgebaut werden.
[0046] Zusätzlich können in dem Versickerungsmodul 20 Inspektionstunnel oder Strömungskanäle
durch entsprechend in die Halbschalenelemente 1 einzubringende Ausschnitte eingebracht
werden. Gegebenenfalls können mittels weiterer Verbindungselemente oder Versteifungsrohre
14 höhere Belastungsklassen, etwa für Versickerungssystem die unter befahrenen Flächen
angeordnet werden sollen, vorgesehen werden.
[0047] Vorstehend ist somit ein kompakt zu lagerndes und transportierendes Versickerungssystem
beschrieben, das aus wenigen immer den gleichen Elementen in einfacher Weise vor Ort
in der gewünschten Größe montierbar ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0048]
- 1,1'
- Halbschalenelement
- 2
- Längsseite
- 3
- Schmalseite
- 4,4'
- Bodenplatte
- 5
- Wandelement
- 6
- Offenseite
- 7
- Vierkanthohlprofil
- 10
- Verbindungselement
- 11
- Vierkanthohlbolzen
- 12
- Versteifungsrippe
- 13
- Kreuzungspunkt
- 14
- Versteifungsrohr
- 15
- Rohrstutzen
- 16
- zusätzliches Vierkanthohlprofil
- 17
- Winkelelement
- 18
- Hakenelement
- 19
- Rastklotz
- 20
- Versickerungsmodul
- 21
- Rohrelement
- 22
- Streifen
- 23
- Schnittkontur
- 24
- Aussparung
- 25
- Quersteg
- 26
- Begrenzungswandung
1. Versickerungssystem zum Aufbau einer Wasserspeicherund/oder Rückhaltevorrichtung aus
verbindbaren Versickerungsmodulen (20), wobei die Versickerungsmodule mittels entsprechender
Verbindungselemente (10) zu einer Lage verbindbar sind und diese Lagen mittels derselben
Verbindungselemente (10) untereinander verbindbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versickerungsmodule (20) aus zwei zumindest im Wesentlichen identisch gefertigten
Halbschalenelementen (1) zusammensetzbar sind, wobei auch die Halbschalenelemente
(1) als solche mittels derselben Verbindungselemente (10) lösbar zu den Versickerungsmodulen
(20) verbind- und zusammensetzbar sind und dieses Verbindungselement (10) mit wenigsten
zwei unterschiedlich ausgebildeten Rastelementen (17, 18) versehen ist,
wobei ein Rastelement (17, 18) bei bestimmungsgemäßer Montage eine Verlegung in vertikaler
Richtung und das andere Rastelement eine Verlegung in horizontaler Richtung bestimmt
und begrenzt.
2. Versickerungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (10) im Wesentlichen als Hohlbolzen mit beidseitig geöffneten
Stirnseiten ausgestaltet sind.
3. Versickerungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei gegenüberliegende Außenwandungen der Verbindungselemente (10) jeweils mit wenigstens
einem Rastelement versehen sind.
4. Versickerungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Rastelement ein in vertikalen Richtung geöffnetes Hakenelement (18) ist.
5. Versickerungssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet dass das andere Rastelement ein in horizontaler Richtung geöffnetes Winkelelement (17)
ist.
6. Versickerungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbschalenelemente (1) einen im wesentlichen vier-, vorzugsweise rechteckigen,
Grundriss mit einer Bodenplatte (4), die ringsum von vier im Wesentlichen lotrecht
angeordneten Wandelementen (5) begrenzt ist, aufweisen, wobei die Bodenplatte (4)
und die Wandelemente (5) jeweils fachwerkartig versteift sind.
7. Versickerungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Ecken der Halbschalenelemente (1) als Vierkanthohlprofile (7) zur Aufnahme
der Verbindungselemente (10) ausgebildet sind,
wobei die vorspringenden Rastelemente (17, 18) der Verbindungselemente (10) in entsprechende
Schlitzöffnungen (8) der Vierkanthohlprofile (7) derart einschiebbar sind, das diese
Rastelemente (17, 18) im übrigen über den Grundriss der Halbschalelemente (1) außenseitig
überstehen, wobei die Schlitzöffnungen (8) derart gestaltet sind, dass das Verbindungselement
(10) wahlweise so einschiebbar ist, dass entweder das Hakenelement (18) oder das Winkelelement
(17) außenseitig überstehen.
8. Versickerungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in die Wandelemente (5) zusätzliche Vierkanthohlprofile (7) zur Aufnahme weiterer
Verbindungslemente (10) eingelassen sind.
9. Versickerungssystem nach Anspruch 8 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass alle über die Vierkanthohlprofile (7) mit einem Wandelement (5) verbundenen Verbindungselemente
(10) mit derselben Ausrichtung in die Vierkanthohlprofile (7) eingeschoben sind und
die dem jeweils orthogonal angrenzenden Wandelement (5) zugeordneten weiteren Verbindungselemente
(10) untereinander ebenfalls gleichsinnig, aber gegenüber den Verbindungselementen
(10) der jeweils angrenzenden anderen Wandelemente (5) um 180 Grad verdreht, eingesetzt
sind.
10. Versickerungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (10) eine profilierte Außenwandung aufweisen, die mit entsprechenden
Ausnehmungen der Vierkanthohlprofile in einer vorbestimmten Einschubtiefe der Verbindungselemente
(10) in den Vierkanthohlprofilen (7) verrastbar sind.
11. Versickerungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vierkanthohlprofile (7) an beiden Stirnseiten geöffnet sind und somit beidseits
zur formschlüssigen Aufnahme je eines Abschnitts der Verbindungselemente (10) geeignet
sind.
12. Versickerungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbschalenelemente (1, 1') derart zu geschlossenen Versickerungsmodulen (20)
zusammengesetzt sind, das je zwei Halbschalenelemente (1) mit einander zugewandten
Offenseiten über die in die Vierkanthohlprofile (7) teilweise eingeschobenen Verbindungselemente
(10) verbunden sind.
13. Versickerungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbschalenelemente (1) derart zu geschlossenen Versickerungsmodulen (20) zusammengesetzt
sind, das je zwei Halbschalenelemente (1) über die an den Ecken dieser Halbschalenelemente
(1) eingelassenen Vierkanthohlprofile (7) teilweise eingeschobenen Verbindungselemente
(10) derart verbunden sind, dass die Offenseite des einen Halbschalenelements (1)
jeweils durch die Bodenplatte (4') des jeweils darüber angeordneten Halbschalenelements
(1') abgedeckt ist.
14. Versickerungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbschalenelemente (1) zumindest im Bereich der Bodenplatte (4) mit innenseitig
vorspringenden Versteifungsrippen (12) versehen sind, die in einer Gitterstruktur
angeordnet sind, deren Kreuzungspunkte (13) als Rohrstutzen (15) zur Aufnahme von
Versteifungsrohren (21) und/oder mit fest angespritzten Rohrelementen (14), von jeweils
bedarfsweise unterschiedlicher Höhe und/oder Durchmesser versehen sind.
15. Versickerungssystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungsrohre und/oder Rohrelemente (14, 21) mit stirnseitigen Schlitzen,
vorzugsweise in einer den Querschnitt der Rohre durchdringenden Kreuzschlitzanordnung,
versehen sind, wobei in diese Schlitze zusätzliche Querstege (25) zum weiteren Lastabtrag
einsteckbar sind
16. Versickerungssystem nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Kreuzungspunkte (13) der Versteifungsrippen (12) mit einem zusätzlichen
Vierkantprofil (16) zur formschlüssigen Aufnahme der Verbindungselemente (10) versehen
sind.
17. Versickerungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (4) vorzugsweise im mittleren Bereich eine Schnittkontur (23) geringerer
Materialstärke derart aufweist, dass diese Kontur gegenüber der übrigen Bodenplatte
(4) außenseitig zurückspringt, wobei diese Schnittkontur (23) vorzugsweise einen definierten
Ausschnitt, insbesondere einen Streifen (22) der Bodenplatte (4) begrenzt.
18. Versickerungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (4) mit Aussparungen (24) versehen ist, um jeweils durch diese Aussparungen
(24) ein Verbindungselement (10) derart durchzuschieben, so dass die Bodenplatte (4)
mit einer angrenzend verlaufenden Bodenplatte (4) der nächst höheren oder tieferen
Lage oder mit einem zusätzlichen Vierkantprofil (16) formschlüssig verklemmbar sind.
19. Versickerungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auch die Wandelemente (5) mit Sollbruchstellen und/oder -linien und/oder Sollschwachstellen
und/oder -linien versehen sind.
20. Versickerungssystem nach einer der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Versickerungssystem mit einer zumindest abschnittsweise wasserdurchlässigen Umhüllung,
vorzugsweise aus Filtertextilien versehen ist.
21. Versickerungssystem nach einer der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Versickerungssystem mit einer wasserundurchlässigen Umhüllung, vorzugsweise einem
Kunststoffmantel, vorzugsweise aus Filtertextilien versehen ist.