[0001] Die Erfindung betrifft eine Profilvariation an Flachschlüsseln gemäß Gattungsbegriff
des Anspruches 1, eine Schliessanlage gemäß Gattungsbegriff des Anspruches 9, einen
Flachschlüssel und einen Schliesszylinder für eine derartige Schliessanlage.
[0002] Die Profilvariation erfüllt bekannterweise zunächst zwei Aufgaben, indem sie einerseits
die lagengerechte Bewegung des Schlüssels im Schlüsselkanal gewährleistet und andererseits
darüber bestimmt, ob der Schlüssel in ein bestimmtes Schloss eingeführt oder nicht
eingeführt werden kann. Wesentlich ist die mit der Profilvariationsregel geschaffene
Möglichkeit, Schliessanlagen mit mehreren Hierarchieebenen zu konzipieren. Die Profilvariationsregel
ermöglicht es darüber hinaus, verschiedene Schliessanlagen so aufeinander abzustimmen,
dass Überschliessungen weitestgehend ausgeschlossen sind. Eine Profilvariation der
in Rede stehenden Art ist bekannt aus der DE 3314 417 C2, wobei konzentrisch zu den
Zentrumsgeraden Kreise gelegt sind. Ferner werden die Zentrumsgeraden von strahlenartig
angeordneten Linien gekreuzt. Es wird dadurch ein Kreis-Strahlensystem geschaffen,
welches Grundlage einer Profilvariation ist. Die Variierungsnuten sind so beschaffen,
dass sie in Richtung der Zentrumsgeraden konvergieren, wobei der Nutengrund einen
Kreislinien-Abschnitt darstellt.
[0003] Aus der AT 004 291 U1 ist ein Profilsystem für Flachschlüssel bekannt, bei dem die
Schlüsselbreitseite Variationsprofilelemente in Form von Kerben mit rechtwinklig zueinander
stehenden Flanken aufweisen. Zur Erzielung einer Schliesshierarchie werden die Kerben
mit trapezförmigen Feldern teilweise gefüllt.
[0004] Die AT 005 395 U1 beschreibt ebenfalls ein Profilsystem zur Querschnittsausbildung
von Flachschlüsseln. Auch hier erfolgt die Profilvariation durch Auffüllen eines durch
eine Kerbe gebildeten Profilelementes mit Feldern.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Ausgestaltung
in einfacher Weise eine Profilvariation mit einer hohen Möglichkeit an Verschiedenheiten
zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe ist zunächst und im Wesentlichen bei einer Profilvariation mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass zwei sich schneidende
Flanken einer Variierungsnut auf Geraden verlaufen, die durch die Endpunkte eines
die Zentrumsgerade mit dem Abstandsmaß umgebenden Halbkreisbogens verlaufen und sich
in einem auf dem Halbkreisbogen liegenden Punkt schneiden. Zufolge derartiger Ausgestaltung
lässt sich eine Vielzahl von Verschiedenheiten der Variierungsnuten erreichen. Der
Öffnungswinkel der Flanken einer Variierungsnut beträgt stets 90° und geht vom Halbkreisbogen
aus. Der spitz zulaufende Nutengrund kann an jeder Stelle des Halbkreisbogens ansetzen,
wobei die Flanken der Variierungsnut in Gestalt von Geraden durch die Endpunkte des
Halbkreisbogens um die Zentrumsgerade verlaufen. Stets bleibt der Öffnungswinkel rechtwinklig.
Die Erfindung macht sich hierbei die Erkenntnis des "Satzes des Thales" zunutze, der
folgendes ausdrückt: Der geometrische Ort der Scheitelpunkte aller rechten Winkel,
deren Schenkel durch zwei feste Punkte gehen, ist der Kreis über der Strecke als Durchmesser.
Es können demgemäß Einsparungen hinsichtlich der die Nuten erzeugenden Werkzeuge erzielt
werden. Die unterschiedliche Form der Variierungsnuten erreicht man lediglich durch
entsprechende Ausrichtung des Werkzeuges zur Schlüsselbreitseite. Eine zusätzliche
Verschleierung der Variierungsnuten lässt sich dadurch erreichen, dass die Endpunkte
in der Schlüsselbreitseitenebene oder parallel zu dieser versetzt liegen. Der parallele
Versatz kann entweder schlüsseleinwärts oder schlüsselauswärts gerichtet sein. Ferner
ist verhindert, durch Abfeilen der Schlüsselbreitfläche einen übergeordneten Schlüssel
zu erhalten. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass sich die Radien
der Halbkreisbögen von zumindest zwei sich gegenüberliegenden Variierungsnuten parazentrisch
überlappen. Im Detail ist dabei so vorgegangen, dass eine zur Schlüsselbreitseitenebene
parallel verlaufende Ebene von mindestens zwei sich gegenüberliegenden Nuten geschnitten
wird. Weiterhin kann zur Erhöhung der Verschiedenheiten die Maßnahme getroffen sein,
dass die Halbkreisbögen verschiedener Variierungsnuten unterschiedlich großen Durchmesser
haben. Dennoch ist der Einsatz gleichgestalteter Werkzeuge möglich. Zwecks Schaffung
übergeordneter Schlüssel, welche sowohl die die untergeordneten Einzelschließzylinder
als auch den übergeordneten Schließzylinder schließen, ist eine geradlinige Anzahl
an Flanken einer Variierungsnut vorgesehen, von denen sich jeweils zwei rechtwinklig
in einem auf dem Halbkreisbogen liegenden Schnittpunkt schneiden. Das bedeutet, dass
in jeder Halbkreisfläche überlagernd versetzt zueinander angeordnete rechtwinklige
Dreiecke vorgesehen sind, welche die Gestalt des Nutgrundes der Profilnut bestimmen.
So kann sich eine solche Figuration ergeben, bei welcher sich die Flanken einer Variierungsnut
in mindestens einem in der Halbkreisfläche liegenden Kamm stumpfwinklig schneiden.
Sodann besteht die Möglichkeit, zwecks Erhöhung der Verschiedenheiten hinsichtlich
der Profilvariation sich teilüberlappende Halbkreisbögen vorzusehen, innerhalb welcher
die sich schneidenden Flanken der Variierungsnuten verlaufen. Aufgrund der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung ist mit Vorteil der Einsatz in Schließanlagen mit jeweils einer Anzahl
von Schließzylindern mit voneinander abweichenden Schließungen und dazu passenden
Schlüsseln ermöglicht. Mindestens ein übergeordneter Schlüssel hat dabei eine Flankengestaltung
derart, dass sich die Flanken einer Variierungsnut in mindestens einem in der Halbkreisfläche
liegenden Kamm stumpfwinklig schneiden. Praktisch ist eine solche Gestaltung möglich,
dass bei einem Schlüssel, insbesondere einem Generalhauptschlüssel, das Querschnittsprofil
mindestens einer Variierungsnut als Polygon sich der Halbkreisfläche annähert. Einsetzbar
ist der Erfindungsgedanke bei Flachschlüsseln mit Schlüsselreide und Schlüsselschaft,
welcher Schließkerben oder dergleichen zum Einordnen von Zuhaltungsstiften und Variierungsnuten
aufweist, welche zur Bestimmung einer Schließhierarchie unterschiedlich querschnittsprofiliert
sind. Zur jeweiligen Individualisierung des Schlüssels zu einer Schließanlage ist
das Querschnittsprofil entsprechend profiliert. Im Wesentlichen sieht dies so aus,
dass die Nuten der Schlüsselbreitseite mit Rippen des Schlüsselkanals korrespondieren.
Die Rippen sind also Bestandteil eines Schließzylinders. Daher bilden die Rippen das
Reziprokprofil eines der vorhergehenden Ansprüche aus.
[0007] Nachstehend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung eine erfindungsgemäße Profilvariation an einem Flachschlüssel-Rohling,
- Fig. 2
- zwei Grundprofile des Schlüsselschaftes mit einer möglichen Anordnung der Halbkreisbögen,
deren Zentrumsgeraden auf Höhe der Schlüsselbreitseite liegen,
- Fig. 3
- in Nebeneinanderlage drei erfindungsgemäß gestaltete Profilvariationen an Einzelschlüsseln,
wobei die Zentrumsgeraden auf Höhe der Schlüsselbreitseiten liegen,
- Fig. 4
- drei unterschiedlich gestaltete Profilvariationen an Schlüsseln, wobei der Schlüssel
4a der übergeordnete Schlüssel und die Schlüssel 4b und 4c die Einzelschlüssel sind
und
- Fig. 5
- in Nebeneinanderlage zwei weitere Profilvariationen an Flachschlüsseln, wobei Fig.
5a sich teilüberlappende Halbkreisbögen und Fig. 5b Zentrumsgeraden zeigen, welche
versetzt zur Schlüsselbreitseite angeordnet sind.
[0008] Figur 1 zeigt einen als Rohling gestalteten Flachschlüssel 1, bestehend aus einem
Schlüsselschaft 2 und einer Schlüsselreide 3. Der Rücken 4 des Schlüsselschaftes verläuft
auf einem Kreisbogen, im Querschnitt gesehen, wobei die Krümmung der Umfangslinie
des Zylinderkerns eines nicht veranschaulichten Schließzylinders angepasst ist. Dem
Rücken 4 gegenüber liegt die Brust 5. Von dieser Seite her werden die nicht veranschaulichten
Schließkerben eingeschnitten, welche in bekannter Weise zur Einordnung von schließzylinderseitigen
Zuhaltungsstiften dienen, so dass bei ordnungsgemäß gestaltetem Schlüssel die Zuhaltungen
so eingeordnet werden, dass ein Drehen des Zylinderkerns ermöglicht ist.
[0009] Von den Schlüsselbreitseiten 6 gehen Variierungsnuten 7 aus. In diese greifen beim
Einschieben des Schlüssels in den Schlüsselkanal des Schließzylinders hineinragende
Rippen ein, die entsprechend querschnittsprofiliert sind.
[0010] Die in Fig. 2 dargestellten Grundprofile zeigen Möglichkeiten der Anordnung von Zentrumsgeraden
Z in Bezug zu den Schlüsselbreitseiten 6. Gemäß Fig. 2a weist die linke Schlüsselbreitseite
6 drei übereinander angeordnete Zentrumsgeraden Z auf. Mit Abstand zu diesen verlaufen
Halbkreisbögen B. Auch die rechte Schlüsselbreitseite 6 besitzt drei Zentrumslinien
Z mit diesen zugeordneten Halbkreisbögen B. Mit strichpunktierten Linien sind innerhalb
der Halbkreisflächen mehrere Dreiecke strichpunktiert angedeutet, deren Basis der
Durchmesser des Halbkreisbogens ist, während die Katheten sich in einem auf dem Halbkreisbogen
B liegenden Punkt schneiden. Hierdurch hat jedes Dreieck oberhalb seines Durchmessers
einen rechten Winkel. Auf diese Weise lassen sich die verschiedensten Profilvariationen
von Variierungsnuten 7 erzeugen.
[0011] Sieht man eine symmetrische Anordnung der Variierungsnuten zur Schlüsselquermittelebene
vor, so könnte auf dieser Basis ein Wendeschlüssel realisiert werden, der dann jedoch
die Schließkerben auf seinen Schlüsselbreitseiten ausbildet. Gemäß Fig. 2a sind auf
jeder Schlüsselbreitseite 6 zwei Halbkreisbögen B in Nebeneinanderlage veranschaulicht,
welche die Schlüssellängsmittelebene x-x tangieren. Der verbleibende Halbkreisbogen
B hat dagegen einen Radius, welcher kleiner ist als die halbe Schlüsseldicke.
[0012] Gemäß Fig. 2b liegen auf jeder Schlüsselbreitseite 6 zwei in Schlüsseleinsteckrichtung
verlaufende Zentrumsgeraden Z vor. Um diese verlaufen mit Abstandsmaß Halbkreisbögen
B, welche die Schlüssellängsmittelebene x-x tangieren. Innerhalb der Halbkreisflächen
sind strichpunktiert Möglichkeiten der rechtwinkligen Dreiecke angegeben, deren Flanken
zur Bildung der Variierungsnuten 7 dienen können. Auch bei dieser Version besteht
die Möglichkeit, eine symmetrische Anordnung zur Quermittelebene des Schlüsselschaftes
zu schaffen, so dass bei entsprechender Gestaltung des Schließzylinders und des Schlüsselschaftes
der Einsatz als Wendeschlüssel möglich ist, welcher dann auf seinen Schlüsselbreitseiten
die Schließvertiefungen ausbildet.
[0013] In Fig. 3 sind mögliche Profilvariationen an Einzelschlüsseln aufgezeigt. Im Detail
zeigt der Einzelschlüssel gemäß Fig. 3a ein solches Querschnittsprofil, bei welchem
auf der linken Schlüsselbreitseite drei Variierungsnuten 7 vorgesehen sind. Deren
Zentrumslinien Z liegen auf Höhe der Schlüsselbreitseite 6. So zeigt die obere Variierungsnut
7, dass zwei sich schneidende Flanken 7', 7" auf Geraden verlaufen. Diese gehen durch
die Endpunkte 8 des Halbkreisbogens B. Die Geraden schneiden sich in einem auf dem
Halbkreisbogen B liegenden Punkt P. Der eingeschlossene Winkel α ist somit, wie vorher
ausgeführt wurde, ein rechter Winkel. Gemäß Fig. 3a ist eine solche Gestaltung getroffen,
dass die Flanken 7" länger sind als die Flanken 7'.
[0014] Eine ähnliche Gestaltung liegt bezüglich der unteren Variierungsnut 7 auf der linken
Schlüsselbreitseite 6 vor. Der Unterschied besteht darin, dass dort der Halbkreisbogen
B einen geringeren Durchmesser hat, dessen Zentrumsgerade Z auch auf der Schlüsselbreitseite
6 liegt. Die mittlere Variierungsnut 7 ist ausschließlich in Form eines Halbkreisbogens
gestaltet. Dies trifft auch auf die obere, auf der rechten Schlüsselbreitseite 6 angeordnete
Variierungsnut 7 in Fig. 3a zu. Die darunter angeordneten Profilierungsnuten 7 besitzen
die Form rechter Winkel mit Flanken 7', 7", welche sich in dem Halbkreisbogen B in
den Punkten P schneiden. Ferner verlaufen die Zentrumsgeraden Z auf Höhe der Schlüsselbreitseite
6.
[0015] Die Fig. 3b und 3c veranschaulichen weitere Möglichkeiten zur Schaffung der Profilvariationen
bezüglich der Variierungsnuten 7, so dass dort äquivalente Teile gleiche Bezugsziffern
aufweisen.
[0016] Gemäß Fig. 4 sind die Schlüssel4b und 4c Einzelschlüssel, die nach der vorbeschriebenen
Gesetzmäßigkeit jeweils drei Variierungsnuten 7 auf jeder Schlüsselbreitseite 6 ausbilden.
Der übergeordnete Schlüssel gemäß Fig. 4a ist so gestaltet, dass mittels diesem auch
die Einzelzylinder schließbar sind, die von den Einzelschlüsseln 4b und 4c betätigt
werden können. Zu diesem Zweck weist jede Variierungsnut des übergeordneten Schlüssels
gemäß Fig. 4a eine geradlinige Anzahl an Flanken 7', 7" auf, von denen sich jeweils
zwei rechtwinklig in einem auf dem Halbkreisbogen liegenden Schnittpunkt schneiden.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. 4a erstrecken sich z. B. oberhalb
des Durchmessers des oberen, auf der linken Schlüsselbreitseite angeordneten Halbkreisbogens
B drei Dreiecke mit jeweils rechten Winkeln. Das Dreieck I entspricht der korrespondierenden
Variierungsnut 7 des Einzelschlüssels nach Fig. 4b und das Dreieck II der zugehörigen
Variierungsnut 7 des Einzelschlüssels nach Fig. 4c. Das Dreieck III hat kein Pendant
zu den Einzelschlüsseln. Dementsprechend bildet dort die Rippe des übergeordneten
Schließzylinders eine entsprechende Figuration aus, so dass die Einzelschlüssel gemäß
Fig. 4b und 4c nicht in den Schlüsselkanal des übergeordneten Schließzylinders einführbar
sind und somit ausgesperrt werden. Die weiteren Variierungsnuten 7 des übergeordneten
Schlüssels sind entsprechend aufgebaut. Es wird daher nicht näher auf sie eingegangen.
Bei Betrachtung der Variierungsnuten des übergeordneten Schlüssels nach Fig. 4a schneiden
sich die Flanken 7', 7" benachbarter Dreiecke in mindestens einem in der Halbkreisfläche
liegenden Kamm stumpfwinklig. Je mehr Einzelschließzylinder zu schließen sind, desto
feiner kann der Kamm gestaltet sein. Das bedeutet, dass insbesondere bei einem Generalhauptschlüssel
das Querschnittsprofil mindestens einer Variierungsnut als Polygon sich der Halbkreisfläche
annähert. Grundsätzlich ist jedoch festzuhalten, dass die Rippen des Schlüsselkanals
des Schließzylinders das Reziprokprofil der Variierungsnuten sind.
[0017] Der Einzelschlüssel nach Fig. 5a veranschaulicht auf der linken Schlüsselbreitseite
eine derartige Profilvariation, dass sich benachbarte Halbkreisbögen B teilüberlappen.
Deren Zentrumsgeraden Z liegen auf Höhe der Schlüsselbreitseite 6. Auf der gegenüberliegenden
Schlüsselbreitseite sind die Halbkreisbögen B mit Abstand zueinander angeordnet, jedoch
mit auf den Schlüsselbreitseiten liegenden Zentrumsgeraden Z. Gemäß Fig. 5a können
solche Variierungsnuten 7 ausgebildet werden, welche eine sägezahnartige Struktur
bilden. Das bedeutet, dass Flanken 7' benachbarter Variierungsnuten 7 parallel zueinander
verlaufen.
[0018] Der Schlüssel gemäß Fig. 5b besitzt eine Profilvariation, bei welcher auf jeder Schlüsselbreitseite
je eine Variierungsnut 7 so gestaltet ist, dass die Endpunkte 8 parallel versetzt
zur Schlüsselbreitseite 6 liegen, und zwar in Einwärtsrichtung. Das bedeutet, dass
dann die betreffenden Zentrumslinien Z' innerhalb des Querschnittsprofils des Schlüsselschaftes
2 liegen. Gemäß Fig. 5b handelt es sich auf der rechten Schlüsselbreitseite 6 um die
mittlere Variierungsnut 7 und auf der gegenüberliegenden Schlüsselbreitseite um die
untere Variierungsnut 7. Der Einwärtsversatz ist dabei mit y bezeichnet. Ferner ist
der Durchmesser des auf der linken Seite unteren Halbkreisbogens B etwa halb so groß
wie der Durchmesser des auf der gegenüberliegenden Schlüsselbreitseite liegenden Halbkreisbogens
B. Aufgrund des Versatzes y und des Radius des mittleren Halbkreisbogens B, welcher
Radius der halben Schlüsseldicke entspricht, überlappen sich die Radien der Halbkreisbögen
B von zumindest zwei sich gegenüberliegenden Variierungsnuten 7. So ist es möglich,
dass eine zur Schlüsselbreitseitenebene parallel verlaufende Ebene von mindestens
zwei sich gegenüberliegenden Nuten 7 geschnitten wird. Im vorliegenden Fall sind es
die der Quermittelebene des Schlüsselschaftes 2 benachbarten Nuten 7. Aufgrund dessen
lässt sich durch Abfeilen der Schlüsselbreitseiten kein übergeordneter Schlüssel erzeugen,
da dieser aufgrund der Parazentrizität auseinanderfallen würde.
[0019] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Profilvariation an Flachschlüsseln (1) für eine hierarchisch schliessbare Schliessanlage
bzw. den Schlüsselkanälen der zugehörigen Schliesszylinder, wobei die Schlüsselbreitseiten
(6) in Schlüssellängsrichtung verlaufende Nuten (7) und die Schlüsselkanäle dazu korrespondierende
Rippen aufweisen, wobei ferner die Individualität und insbesondere die Schliesshierarchie
durch unterschiedliche Neigung der Nutflanken (7', 7") einer oder mehrerer Variierungsnuten
(7) zur Schlüsselbreitfläche bestimmt sind, welche Nutflanken (7', 7") von in Schlüssellängsrichtung
verlaufenden Zentrumsgeraden (Z, Z') und Abstandsmaßen dazu definiert sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwei sich schneidende Flanken (7', 7") einer Variierungsnut (7) auf Geraden verlaufen,
die durch die Endpunkte (8) eines die Zentrumsgerade mit dem Abstandsmaß umgebenden
Halbkreisbogens (B) gehen und sich in einem auf dem Halbkreisbogen (B) liegenden Punkt
(P) schneiden.
2. Profilvariation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Endpunkte (8) in der Schlüsselbreitseitenebene (6) oder parallel versetzt zu
dieser liegen.
3. Profilvariation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Radien der Halbkreisbögen (B) von zumindest zwei sich gegenüberliegenden
Variierungsnuten (7) parazentrisch überlappen.
4. Profilvariation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zur Schlüsselbreitseitenebene (B) parallel verlaufende Ebene, die von mindestens
zwei sich gegenüberliegenden Nuten (7) geschnitten wird.
5. Profilvariation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbkreisbögen (B) verschiedener Variierungsnuten (7) unterschiedlich großen
Durchmesser haben.
6. Profilvariation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine geradlinige Anzahl an Flanken (7', 7") einer Variierungsnut, von denen sich
jeweils zwei rechtwinklig in einem auf dem Halbkreisbogen (B) liegenden Schnittpunkt
(P) schneiden.
7. Profilvariation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Flanken (7', 7") einer Variierungsnut (7) in mindestens einem in der Halbkreisfläche
liegenden Kamm stumpfwinklig schneiden.
8. Profilvariation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch sich teilüberlappende Halbkreisbögen (B).
9. Schliessanlage mit einer Mehrzahl von Schließzylindern mit voneinander abweichenden
Schließungen und dazu passenden Schlüsseln, deren Schlüsselbreitseiten (6) in Schlüssellängsrichtung
verlaufende Nuten (7) und die Schlüsselkanäle dazu korrespondierende Rippen aufweisen,
wobei die Individualität und insbesondere die Schließhierarchie durch unterschiedliche
Neigung der Nutflanken (7', 7") einer oder mehrerer Variierungsnuten (7) zur Schlüsselbreitfläche
bestimmt sind, welche Nutflanken (7', 7") von in Schlüssellängsrichtung verlaufenden
Zentrumsgeraden (Z, Z') und Abstandsmaßen dazu definiert sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwei sich schneidende Flanken (7', 7") einer Variierungsnut (7) auf Geraden verlaufen,
die durch die Endpunkte (8) eines die Zentrumsgeraden (Z, Z') mit dem Abstandsmaß
umgebenden Halbkreisbogens (B) gehen und sich in einem auf dem Halbkreisbogen liegenden
Punkt (P) schneiden.
10. Schliessanlage nach Anspruch 9, wobei mindestens ein übergeordneter Schlüssel eine
Flankengestaltung gemäß Anspruch 6 oder 7 aufweist.
11. Schliessanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Schlüssel, insbesondere einem Generalhauptschlüssel das Querschnittsprofil
mindestens einer Variierungsnut (7) als Polygon sich der Halbkreisfläche annähert.
12. Flachschlüssel mit Schlüsselreide (3) und Schlüsselschaft (2), welcher Schliesskerben
oder dergleichen zum Einordnen von Zuhaltungsstiften und Variierungsnuten (7) aufweist,
welche zur Bestimmung einer Schliesshierarchie unterschiedlich querschnittsprofiliert
sind, dadurch gekennzeichnet, dass zur Individualisierung des Schlüssels (1) zu einer Schliessanlage das Querschnittsprofil
des Schlüsselschaftes (2) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche profiliert ist.
13. Schliesszylinder mit einem Schlüsselkanal zum Einstecken eines mit Variierungsnuten
(7) ausgestatteten Flachschlüssels (1), wobei die Rippen des Schlüsselkanals mit den
Nuten (7) der Schlüsselbreitseite (6) eines passenden Schlüssels korrespondieren,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen das Reziprokprofil der Variierungsnuten (7) nach den vorhergehenden Ansprüche
ausbilden.