[0001] Die Erfindung betrifft eine Rastvorrichtung für Fensterund /oder Türbeschläge, mit
einer Rastaufnahme, die einer Stulpschiene eines Treibstangenbeschlages zugeordnet
ist, und einem zur Erreichung verschiedener Raststellungen mit dieser in Eingriff
bringbaren Rastnocken.
[0002] Derartige Rastvorrichtungen dienen unter anderem dazu, die Winkelausrichtung von
Fenster- und/oder Türgriffen für bestimmte Funktionsstellungen des Beschlages für
den Endanwender fühlbar und gegebenenfalls hörbar zu machen und damit die intuitive
Bedienung des Fensters und/oder der Tür zu erleichtern.
[0003] Aus der DE 24 51 556 ist eine Feststellvorrichtung für Fenster und Türen bekannt,
bei der ein zwischen einem Blendrahmen und einem Flügelrahmen eines Fensters angeordneter
Ausstellarm endseitig auf Seiten des Flügelrahmens einen Rastnocken aufweist. Dieser
kann in mehrere, entlang der Bewegungsrichtung des Rastnockens beim Kippöffnen und
-schließen des Fensters gelegene, Rastaufnahmevertiefungen eingreifen und somit verschiedene
Spaltlüftungsstellungen des Fensters gewährleisten.
[0004] Aus der DE 94 04 851 ist ein Griffmodul bekannt, das innerhalb der mit dem Bediengriff
verbundenen Befestigungsbasis, die zur Verbindung mit einem Flügelrahmen dient, eine
integrierte Rasteinrichtung aufweist. Diese Rasteinrichtung besitzt ein umlaufendes
Rotorelement, in das am Gehäuse angebrachte Rastmittel eingreifen und damit die Erreichung
und Findung definierter Funktionsstellungen des Bediengriffs für den Benutzer erleichtern.
Nachteilig an einer solchen Integration von Rastfunktion und Grifffunktion ist, dass
bei der Auswahl oder einem Austausch des Griffmoduls lediglich Griffmodule mit den
jeweils für die Beschlagfunktionen erforderlichen Rasteigenschaften ausgewählt werden
können.
[0005] Ein wichtiger Aspekt liegt für den Endanwender bei Bediengriffen in deren optischen
Gestaltung. Nicht alle Bediengriffe werden dabei mit Rasteinrichtungen ausgestattet.
Eine Nachrüstbarkeit ist aufgrund der jeweils unterschiedlichen Befestigungsbasisplatten
und der jeweils unterschiedlichen verwandten Oberflächenmaterialen nicht immer möglich.
Bei Bediengriffen mit vorhandenen Raststellungen passen diese nicht immer zu den von
einem Treibstangenbeschlag des Fensters oder der Tür vorgegebenen Funktionsstellungen.
Dieses kommt beispielsweise dann vor, wenn Griffmodule drei im rechtem Winkel beabstandete
Raststellungen aufweisen und eine vom Treibstangenbeschlag vorgegebene Spaltlüftungsstellung,
die zwischen zwei Raststellungen angeordnet ist, aufweist. Eine Nachrüstbarkeit wäre,
wenn überhaupt, nur durch einen Austausch des gesamten Griffmoduls möglich.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rastvorrichtung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass eine einfache Nachrüstbarkeit an Fenstern mit beliebigen
Bediengriffen ermöglicht ist. Zudem soll ermöglicht sein, an Bediengriffe, die bereits
Raststellungen aufweisen, zusätzliche Raststellungen nachzurüsten.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass der Rastnocken durch einen mit einer
Treibstange des Treibstangenbeschlages verschiebbaren Verriegelungsbolzen gebildet
ist, wobei die Raststellungen bestimmten Funktionsstellungen des Treibstangenbeschlages
und damit eines Bediengriffs zugeordnet sind. Durch eine solche Kombination von am
Treibstangenbeschlag üblichen Verriegelungsbolzen mit einer als separates Bauteil
ausgeführten Rastaufnahme kann mit geringem konstruktiven Aufwand ein einfaches Nachrüsten
vorhandener Treibstangenbeschläge durch eine Installation der Rastaufnahme und entsprechende
Positionierung im Bereich des Verriegelungsbolzens erfolgen. Da die Positionierung
unabhängig vom Bediengriff ist, können dadurch ebenfalls Raststellungen gezielt und
abhängig von der Formgestaltung der Rastaufnahme nachgerüstet werden. Ebenso ist eine
werksseitige Ausrüstung von Fenstern oder Türen mit der Rastaufnahme möglich. Durch
eine solche Funktionstrennung vom Bediengriff, über den die Rastpositionen durch den
Endanwender letztlich während der Griffbetätigung gefühlt werden sollen, hin zu einer
Anordnung am Treibstangenbeschlag, werden die Einschränkungen auf bestimmte Bediengriffe
vermindert.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 2 vorgesehen, dass der Rastnocken
um eine Einstellachse drehbar gelagert ist und in verschiedenen Winkellagen um diese
Einstellachse feststellbar ist sowie eine gegenüber der Einstellachse exzentrische
Umfangsfläche aufweist. Dadurch ist die Rastintensität auf einfache Art und Weise
verstellbar, indem lediglich der Rastnocken um eine bestimmte Winkellage gedreht wird
und damit der Anpressdruck zwischen Rastnocken und Rastaufnahme verändert wird.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 3 vorgesehen, dass die
Rastaufnahme eine plattenartige Grundgestalt mit auf der dem Rastnocken zugewandten
Seite wenigstens einer Rastmulde an einer Seitenkante aufweist. Damit wird den beengten
Platzverhältnissen innerhalb der Falzluft zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen des
Fensters oder der Tür Rechnung getragen und eine besonders flache Bauform der Rastaufnahme
gewährleistet.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 4 vorgesehen, dass drei jeweils
im gleichen Abstand voneinander beabstandete Rastmulden vorgesehen sind. Diese Anordnung
entspricht 3 verschiedenen Raststellungen des Bediengriffs, beispielsweise ein geschlossene
Position, eine Drehbereitschaftsstellung und eine Kippbereitschaftsstellung.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 5 vorgesehen, dass die
Rastaufnahme bezüglich der Bewegungsbahn des Rastnockens einseitig angeordnet ist.
Durch die stabile Verbindung der Rastaufnahme mit der Stulpschiene, die damit auch
größere Rastkräfte aufnehmen kann, und dem exzentrisch verstellbaren Rastnocken, der
jeweils einseitig in Richtung der Rastaufnahme eine Anpressdruckverstellung bewirkt,
genügt zur Gewährleistung der Rastfunktion eine lediglich einseitige Anordnung der
Rastaufnahme gegenüber dem Rastnocken.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 6 vorgesehen, dass die Rastaufnahme
die Bewegungsbahn des Rastnockens umschließt und beidseitig Rastmulden aufweist. Alternativ,
insbesondere vor dem Hintergrund ausgeglichener Kräftebilanzen, ist eine gegenüber
dem Rastnocken zweiseitige Anordnung der Rastaufnahme möglich. Die Rastkräfte werden
dabei durch die beidseitige Anordnung weitestgehend ausgeglichen, so dass die Verbindung
zwischen der Rastaufnahme und der Stulpschiene weniger stark belastet wird.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 7 vorgesehen, dass die
Rastaufnahme auf der den Rastmulden abgewandten Seite eine bogenförmige Seitenkantengestaltung
aufweist. Da die Rastaufnahme an den beiden Endpunkten mit der Stulpschiene verbunden
ist, die Rastkräfte aber im mittleren Bereich dazwischen eingeleitet werden, kommt
es zu einer gewissen Durchbiegung der Rastaufnahme bei entsprechender Rastkrafteinleitung.
Die im mittleren Bereich vorgesehen, nach außen gerichtete bogenförmige Seitenkantengestaltung
führt damit zu Verminderung des Grades der Durchbiegung bei entsprechender Belastung.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 8 und 9 vorgesehen, dass die Rastaufnahme
mit der Stulpschiene über Schrauben verschraubbar ist, wobei die Rastaufnahme gegenüber
der Stulpschiene parallel zur Bewegungsbahn des Rastnockens beweglich und in bestimmten
Positionen fixierbar gelagert ist. Dadurch ist eine Justierung der verschiedenen Rastpositionen
ermöglicht.
[0015] Anhand der folgenden Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Dabei
zeigt:
- Fig. 1
- Eine räumliche Darstellung einer Eckumlenkung mit einer erfindungsgemäßen Rastvorrichtung;
- Fig. 2
- eine räumliche Einzelansicht der Rasteinrichtung;
- Fig. 3
- eine räumliche Ansicht der Rastvorrichtung in einer maximalen Rastkraft-Stellung des
Rastnockens;
- Fig. 4
- eine räumliche Ansicht der Rastvorrichtung in einer minimalen Rastkraft-Stellung des
Rastnockens;
- Fig. 5
- eine räumliche Ansicht der Rastvorrichtung mit einer alternativen Ausgestaltung von
Rastnokken.
[0016] Fig. 1 zeigt eine Eckumlenkung 10, die Teil eines nicht darstellten Treibstangenbeschlages
ist, wie er in Fenster eingebaut werden kann. Die Eckumlenkung besitzt eine Stulpschiene
12, die ortsfest gegenüber einem nicht dargestelltem Flügelrahmen des Fensters angebracht
werden kann. Zudem besitzt sie eine gegenüber der Stulpschiene 12 längsbewegliche
Treibstange 14, die mehrteilig ausgeführt ist und im Eckbereich der Eckumlenkung 10
durch einen nicht näher dargestellten Federstahlbereich gebildet ist. Die Eckumlenkung
10 besitzt ferner einen Verriegelungsbolzen 16, der in ein nicht dargestelltes Schließblech
eines Blendrahmen des Fensters eingreifen kann und damit verschiedene Zustände wie
geschlossene Stellung, Drehbereitschaftsstellung und Kippbereitschaftsstellung gewährleisten
kann.
[0017] An die Stulpschiene 12 der Eckumlenkung 10 ist ferner eine Rastaufnahme 18 mittels
nicht dargestellter Schrauben befestigt. Diese Rastaufnahme 18 besitzt ihrerseits
Rastmulden 20, 22, 24, die an der dem Verriegelungsbolzen 16 zugewandten Seite der
Rastaufnahme angeordnet sind. Die Rastaufnahme 18 und damit die Rastmulden 20, 22,
24 sind dabei gegenüber der Stulpschiene 12 und damit dem Verriegelungsbolzen 16 derart
orientiert, dass jede Rastmulde 20, 22, 24 einer Funktionsstellung der Treibstange
14 entspricht. Damit steht der Verriegelungsbolzen 16 in jeder Funktionsstellung einer
der Rastmulden 20, 22, 24 gegenüber, wie dieses auch aus Fig. 2 ersichtlich ist.
[0018] Die Rastfunktion wird nun dadurch erreicht, dass der Abstand zwischen der Rastaufnahme
18 und dem Verriegelungsbolzen 16 derart abgestimmt ist, dass der Verriegelungsbolzen
16 in die Rastmulden 20, 22, 24 vollständig eintauchen kann und in Zwischenpositionen,
in denen er die Bereiche 26, 28 zwischen den Rastmulden 20, 22, 24 überstreicht, diese
Bereiche 26, 28 elastisch verformt. Zur Anpassung der elastischen Eigenschaften weist
die Rastaufnahme 18 auf der den Rastmulden 20, 22, 24 abgewandten Seite eine bogenförmige
29 Seitenkantengestaltung auf, wodurch insbesondere die Biegeeigenschaften der Rastaufnahme
beeinflusst werden. Für den Endanwender, der das Fenster bedient und dabei über einen
Bediengriff die Treibstange 14 und damit den Verriegelungsbolzen 16 verschiebt, sind
dadurch bestimmte Funktionsstellungen der Treibstange 14 fühlbar, indem der Verriegelungsbolzen
16 in eine der Rastmulden 20, 22, 24 eintaucht.
[0019] Der Verriegelungsbolzen 16 ist um eine Einstellachse 30 drehbar und in bestimmten
Drehstellungen fixierbar gelagert. Er besitzt eine gegenüber dieser Einstellachse
exzentrisch orientierte Umfangsfläche 32. Zur Optischen Erkennbarkeit der jeweiligen
Einstellung weist er ferner eine Justierkerbe 34 auf, die an der Stelle der größten
Exzentrizität angeordnet ist. Die Raststärke ist durch entsprechende Einstellung der
Justierkerbe veränderbar, wie dieses in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Fig. 3 zeigt
dabei die Variante mit der maximalen Rastkraft, da die Justierkerbe 34 und damit die
größte Exzentrizität zur Rastaufnahme hin ausgerichtet ist. Fig. 4 zeigt entsprechend
mit entgegengesetzt ausgerichteter Justierkerbe 34 die Einstellung mit der geringsten
Rastkraft.
[0020] Fig. 5 zeigt eine alternative Ausgestaltung einer Rastaufnahme 35 mit anders ausgelegten
Rastmulden 36, 38, 40, wobei die sonstige Funktion der Rastvorrichtung der des ersten
Ausführungsbeispiels entspricht. Die Rastmulden 36, 38, 40 sind durch sehr geringe
Ausbuchtungen gegenüber der ansonsten im wesentlichen geradlinigen Seitenkantengestaltung
der Rastaufnahme gekennzeichnet, und werden zudem durch erhabene Bereich 42, 44, 46,
48, 50, 52 seitlich umschlossen. Durch eine derartige Ausgestaltung werden die Anforderungen
an die elastische Verformung der Rastaufnahme 35 in Situationen, in denen der Verriegelungsbolzen
16 im Bereich zwischen den Rastmulden 36, 38, 40 verfahren wird, vermindert, was den
Bedienkomfort durch eine verbesserte Leichtgängigkeit der Treibstange verbessert.
1. Rastvorrichtung für Fenster- und /oder Türbeschläge, mit einer Rastaufnahme (18),
die einer Stulpschiene (12) eines Treibstangenbeschlages zugeordnet ist, und einem
zur Erreichung verschiedener Raststellungen mit dieser in Eingriff bringbaren Rastnocken
(16), dadurch gekennzeichnet, dass der Rastnocken (16) durch einen mit einer Treibstange (14) des Treibstangenbeschlages
verschiebbaren Verriegelungsbolzen (16) gebildet ist, wobei die Raststellungen bestimmten
Funktionsstellungen des Treibstangenbeschlages und damit eines Bediengriffs zugeordnet
sind.
2. Rastvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastnocken (16) um eine Einstellachse (30) drehbar gelagert ist und in verschiedenen
Winkellagen um diese Einstellachse (30) feststellbar ist sowie eine gegenüber der
Einstellachse (30) exzentrische Umfangsfläche (32) aufweist.
3. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastaufnahme (18) eine plattenartige Grundgestalt mit auf der dem Rastnocken
(16) zugewandten Seite wenigstens einer Rastmulde (20, 22, 24, 36, 38, 40) an einer
Seitenkante aufweist.
4. Rastvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass drei jeweils im gleichen Abstand voneinander beabstandete Rastmulden (20, 22, 24,
36, 38, 40) vorgesehen sind.
5. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastaufnahme (18) bezüglich der Bewegungsbahn des Rastnockens (20, 22, 24, 36,
38, 40) einseitig angeordnet ist.
6. Rastvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastaufnahme (18) die Bewegungsbahn des Rastnockens (20, 22, 24, 36, 38, 40)
umschließt und beidseitig Rastmulden aufweist.
7. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastaufnahme (18) auf der den Rastmulden (20, 22, 24, 36, 38, 40) abgewandten
Seite eine bogenförmige (29) Seitenkantengestaltung aufweist.
8. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastaufnahme (18) mit der Stulpschiene (12) über Schrauben verschraubbar ist.
9. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastaufnahme (18) gegenüber der Stulpschiene (12) parallel zur Bewegungsbahn
des Rastnockens (16) beweglich und in bestimmten Positionen fixierbar gelagert ist.
10. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastaufnahme (18) einer Eckumlenkung (10) des Treibstangenbeschlages zugeordnet
ist.
11. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastmulden (20, 22, 24, 36, 38, 40) von erhabenen Bereichen (42, 44, 46, 48,
50, 52) begrenzt sind.