[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umformen eines Werkstückes und eine Walzmaschine,
die zum Durchführen des Verfahrens geeignet ist.
[0002] Zum Umformen von Werkstücken aus einer Ausgangsform in eine gewünschte Zwischenform
(Halbzeug, Vorformen) oder Endform (Fertigprodukt, Fertigformen) sind neben vielen
anderen Verfahren auch Walzverfahren bekannt, die zu den Druckumformverfahren gezählt
werden. Beim Walzen wird das Werkstück (Walzgut) zwischen zwei rotierenden Walzen
angeordnet und durch Ausüben eines Umformdrucks durch die rotierenden Walzen in seiner
Form verändert. Beim Profilwalzverfahren sind Werkzeugprofile am Umfang der Walzen
angeordnet, die die Erzeugung entsprechender Profile im Werkstück ermöglichen. Beim
Flachwalzen wirken die zylindrischen oder kegeligen Außenflächen der Walzen unmittelbar
auf das Werkstück.
[0003] Bezüglich der Relativbewegung der Werkzeuge oder Walzen einerseits und des Werkstückes
andererseits unterteilt man Walzverfahren in Längswalzen, Querwalzen und Schrägwalzen.
Beim Längswalzen wird das Werkstück senkrecht zu den Drehachsen der Walzen in einer
translatorischen Bewegung und meist ohne Drehung durch den Zwischenraum zwischen den
Walzen (Walzenspalt) bewegt. Beim Querwalzen bewegt sich das Werkstück nicht translatorisch
bezüglich der Walzen oder deren Drehachsen, sondern dreht sich nur um seine eigene
Achse, die üblicherweise eine Hauptträgheitsachse, insbesondere die Symmetrieachse
bei einem rotationssymmetrischen Werkstück, ist. Bei Kombination beider Bewegungsarten
beim Längswalzen und beim Querwalzen spricht man von Schrägwalzen. Die Walzen stehen
dabei in der Regel schräg zueinander und zum Werkstück, das translatorisch und rotatorisch
bewegt wird.
[0004] Profilquerwalzmaschinen, bei denen zwei Walzen mit am Außenumfang angeordneten keilförmigen
Profilwerkzeugen um zueinander parallele Drehachsen gleichsinnig rotieren, bezeichnet
man mitunter auch als Querkeilwalzen. Die Werkzeuge weisen dabei eine keilförmige
oder im Querschnitt dreieckförmige Geometrie auf und können entlang des Umfangs in
ihrer radialen Abmessung in einer Richtung zunehmen und/oder schräg zur Drehachse
der Walzen verlaufen.
[0005] Diese Querkeilwalzen oder Profilquerwalzen erlauben ein vielfältiges Umformen von
Werkstücken in hoher Präzision oder Maßgenauigkeit. Infolge der von den keilförmigen
Werkzeugen auf das Werkstück ausgeübten Druckkraft wird dabei die Materialverteilung
im Werkstück während des Umlaufs der Walzen durch einen Fließvorgang im Werkstück
verändert. Die keilförmigen Werkzeuge können umlaufende Nuten und andere Verjüngungen
in dem rotierenden Werkstück erzeugen. Durch den axialen Versatz in Umfangsrichtung
oder die schräge Anordnung der Werkzeugkeile relativ zur Drehachse können beispielsweise
axial zur Drehachse sich ändernde Strukturen und Verjüngungen im Werkstück erzeugt
werden. Durch die Zunahme oder Abnahme des Außendurchmessers der Werkzeugkeile beim
Verlauf um die Drehachse können in Kombination mit der schrägen Anordnung axial verlaufende
Schrägen und kontinuierliche Übergänge zwischen zwei Verjüngungen unterschiedlichen
Durchmessers im Werkstück erzeugt werden. Die Keilform der Werkzeuge erlaubt die Herstellung
feiner Strukturen durch die Keilaußenkanten oder -außenflächen. Besonders geeignet
sind Querkeilwalzen zum Herstellen von langgestreckten, rotationssymmetrischen Werkstücken
mit Einschnürungen oder Erhöhungen wie Nocken oder Rippen.
[0006] Die Umformdruckkraft sowie die Umformtemperatur sind abhängig von dem Werkstoff,
aus dem das Werkstück besteht, sowie von den Anforderungen an die Maßgenauigkeit und
Oberflächenqualität nach der Umformung. Insbesondere bei Eisen- oder Stahlwerkstoffen
wird üblicherweise die Umformung beim Walzen bei erhöhten Temperaturen durchgeführt,
um die zum Umformen erforderliche Umformbarkeit oder Fließfähigkeit des Werkstoffes
zu erreichen. Diese, insbesondere beim Schmieden auftretenden, Temperaturen können
bei einer sogenannten Kaltumformung im Bereich von Raumtemperatur, bei einer Halbwarmumformung
zwischen 550°C und 750°C und bei einer sogenannten Warmumformung oberhalb 900°C liegen.
Die Umformoder Schmiedetemperatur wird üblicherweise auch in einen Temperaturbereich
gelegt, in dem Erholungs- und Rekristallisationsvorgänge im Werkstoff ablaufen und
auch unerwünschte Phasenumwandlungen vermieden werden.
[0007] Es sind Querkeilwalzmaschinen (oder: Profilquerwalzmaschinen) bekannt, bei denen
die Werkstücke zu Beginn des Walzprozesses mittels einer Positioniereinrichtung, die
zwei Positionierträger (sogenannte Leitlineale) umfasst, in eine Ausgangsposition
zwischen den beiden Walzen, die üblicherweise der geometrischen Mitte oder der Mitte
des Walzenspaltes entspricht, positioniert. Nun werden die Positionierträger der Positioniereinrichtung
zurückgezogen, so dass sich das Werkstück frei zwischen den Walzen dreht und zwischen
den Werkzeugen in die gewünschte Form geknetet wird. Nach diesem Walz- oder Knetvorgang
und der entsprechenden Fertigstellung des Werkstückes wird das Werkstück über eine
Aussparung im rotierenden Walzwerkzeug erfasst und ausgeworfen.
[0008] Aus
DE 1 477 088 C ist eine Querkeilwalzmaschine bekannt zum Querwalzen von Rotationskörpern oder flachen
Werkstücken mit zwei in gleicher Drehrichtung rotierenden Arbeitswalzen, auf deren
Walzenflächen Keilwerkzeuge austauschbar angeordnet sind. Die Keilwerkzeuge weisen
jeweils keiloder dreieckförmig verlaufende, vom Walzenmantel aus bis zu einer dem
herzustellenden Werkstück angepassten Höhenendlage ansteigende, durch Rändelung oder
auf andere Weise aufgeraute Reduktionsleisten und im gleichen Abstand zum Walzenmantel
verlaufende, keilförmige glatte Formflächen mit Kalibriereffekt auf. Die Keilwerkzeuge
sind als Verformungssegmente ausgebildet und verlaufen nur über einen Teilumfang der
zugehörigen Walzenoberfläche. Am Werkstück bewegen sich die einander zugewandten Oberflächen
und Werkzeuge der beiden Arbeitswalzen gegenläufig oder gegensinnig zueinander.
[0009] Die
EP 1 256 399 A1 offenbart eine Querwalzmaschine mit zwei parallel betriebenen Modulen von jeweils
zwei in gleicher Drehrichtung rotierenden Walzen, die halbschalenförmig ausgebildete
Werkzeuge mit radial vorstehenden Werkzeugkeilen auf ihrer Umfangsfläche aufweisen,
wobei die Umformung eines Werkstücks nur die Drehung um den halben Umfang eines Walzenpaares
erfordert. Alle vier Walzen werden von nur einem Antriebsmotor über jeweils eine dazwischengeschaltete
Getriebeeinheit und Antriebswelle angetrieben.
[0010] Aus der
DE 195 26 071 A1 ist eine Vorrichtung zum Walzen von Profilen in ein Werkstück, insbesondere Querwalzen,
Längswalzen und Schrägwalzen von Gewinden, Rändelungen, Zahnwalzprofile oder dergleichen,
bekannt mit zwei Umformwalzen, die um zueinander parallele Drehachsen im gleichen
Umlaufsinn rotiert werden und jeweils von einem zugehörigen Antrieb mit Antriebsmotor
angetrieben werden, wobei jedem Antrieb eine Bremseinrichtung zugeordnet ist.
[0011] Die
DE 21 31 300 B offenbart eine Querwalzmaschine mit zwei achsparallel horizontal übereinander liegenden
Profilwalzen zum Formen und Ablängen drehsymmetrischer Werkstücke, bei der die Profilwalzen
die Werkstücke aneinander diametral gegenüberliegenden Umfangstellen berühren und
die untere Profilwalze eine Ausnehmung zum Abführen der gewalzten und abgelängten
Werkstücke aus dem Walzspalt aufweist.
[0012] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren zum Umformen von
Werkstücken und eine neue Walzmaschine, mit der dieses Verfahren durchführbar ist,
anzugeben.
[0013] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens gemäß der Erfindung gelöst mit den
Merkmalen des Anspruchs 1.
[0014] Das Verfahren zum Umformen eines Werkstücks umfasst die folgenden Verfahrensschritte:
a) Anordnen des Werkstücks zwischen wenigstens zwei rotierenden, mit Werkzeugen versehenen
(bestückten) Walzen und
b) Einstellen (Steuern oder Regeln) der Rotationsgeschwindigkeit, insbesondere der
Winkelgeschwindigkeit, Drehzahl oder Umfangsgeschwindigkeit, wenigstens einer der
Walzen in Abhängigkeit von der Drehposition wenigstens einer der Walzen.
[0015] Unter dem Begriff "Umformen" wird dabei jede Umwandlung der Form eines Werkstückes
in eine andere Form verstanden, wie auch eingangs beschreiben, einschließlich Vorformen
und Fertigformen.
[0016] Die Aufgabe wird hinsichtlich der Walzmaschine gemäß der Erfindung gelöst mit den
Merkmalen des Anspruchs 14.
[0017] Die Walzmaschine gemäß Anspruch 14 ist zum Durchführen eines Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche geeignet und auch bestimmt und umfasst wenigstens einen
Permanentmagnet-Motor, insbesondere einen Torque-Motor, zum Antreiben der Walzen.
[0018] Vorteilhafte Ausgestaltung und Weiterbildung des Verfahrens sowie der Walzmaschine
ergeben sich aus den vom Anspruch 1 bzw. Anspruch 14 jeweils abhängigen Ansprüchen.
[0019] In einer ersten Ausführungsform wird oder ist die Abhängigkeit der Rotationsgeschwindigkeit
der Walzen von der Drehposition der Walze(n) abhängig vom bearbeiteten Werkstück gewählt.
Dazu wird ein an das Werkstück angepasster optimaler Verlauf der Rotationsgeschwindigkeit
vorab ermittelt und dann beim Umformen des Werkstücks eingestellt.
[0020] Das Verfahren umfasst im Allgemeinen wenigstens drei Verfahrensschritte oder Prozessphasen.
In einer ersten Prozessphase wird das Werkstück zwischen den Walzen positioniert.
In einer zweiten Prozessphase wird das Werkstück zwischen den drehenden Werkzeugen
der Walzen umgeformt. In einer dritten Prozessphase wird das Werkstück wieder aus
dem Zwischenraum zwischen den Walzen entnommen oder ausgeworfen. Im zeitlichen Ablauf
dieser drei Prozessphasen ändert sich natürlich auch fortlaufend der Drehwinkel oder
die Winkelposition der Walzen.
[0021] Es kann nun die Rotationsgeschwindigkeit in unterschiedlichen Prozessphasen und/oder
auch innerhalb einer Prozessphase variiert werden.
[0022] In einer Variante des Verfahrens wird die Rotationsgeschwindigkeit der Walzen in
der ersten Prozessphase wenigstens im Mittel geringer gewählt als während der zweiten
Prozessphase.
[0023] In einer alternativen oder zusätzlichen Variante wird die Rotationsgeschwindigkeit
der Walzen während der zweiten Prozessphase zumindest im Mittel größer gewählt als
während der dritten Prozessphase. Vorzugsweise wird das Werkstück während der ersten
Prozessphase mittels einer Positioniereinrichtung automatisch zwischen den Walzen
positioniert.
[0024] Zu Beginn der zweiten Prozessphase wird das Werkstück vorzugsweise von einer Ausnehmung
in den Werkzeugen wenigstens einer Walze erfasst und dann während der zweiten Prozessphase
zwischen den Werkzeugen der beiden Walzen gewalzt. Die Rotationsgeschwindigkeit wird
nun in einer vorteilhaften Ausführungsform nach Erfassen des Werkstückes durch die
Ausnehmung in den Werkzeugen der Walze(n) erhöht.
[0025] Vorzugsweise wird weiter zu Beginn der dritten Prozessphase das Werkstück von einer
Ausnehmung in den Werkzeugen wenigstens einer Walze erfasst und aus dem Zwischenraum
zwischen den Walzen ausgeworfen. Vor dem Erfassen des Werkstückes durch die weitere
Ausnehmung in der oder den Walze(n) wird nun die Rotationsgeschwindigkeit der Walzen
vorzugsweise vermindert.
[0026] Die Rotationsgeschwindigkeiten beim Erfassen des Werkstückes zu Beginn der zweiten
Prozessphase und zum Ende der zweiten Prozessphase sind insbesondere etwa gleich.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Rotationsgeschwindigkeit während der
zweiten Prozessphase zumindest teilweise konstant gehalten.
[0028] Die Rotationsgeschwindigkeit der Walze(n) kann aber auch in der zweiten Prozessphase
verändert werden, insbesondere, wenn mehrere Werkzeuge auf der Walze nacheinander
in verschiedenen Teilprozessphasen der zweiten Prozessphase das Werkstück bearbeiten.
Beispielsweise kann die Rotationsgeschwindigkeit zu Beginn einer Teilprozessphase
reduziert werden.
[0029] Die Rotationsgeschwindigkeit kann auch während der ersten Prozessphase und der Positionierung
des Werkstückes zumindest teilweise konstant gehalten werden.
[0030] Die Rotationsgeschwindigkeit und/oder Drehrichtung der Walzen werden bzw. wird wenigstens
in Winkel- oder Zeitabschnitten, vorzugsweise überwiegend, im Wesentlichen gleich
zueinander eingestellt, können aber auch wenigstens abschnittsweise unterschiedlich
zueinander eingestellt werden.
[0031] Die aktuelle Drehposition der Walze(n) kann aus der Ausgangsposition oder Referenzposition
der Walze(n) und dem Verlauf der Rotationsgeschwindigkeit rechnerisch ermittelt werden.
Vorzugsweise wird aber die Drehposition der Walze(n) mittels wenigstens einer Positionserfassungseinrichtung
bestimmt. Die Positionserfassungseinrichtung umfasst vorzugsweise wenigstens einen
Winkelpositionsinkrementalgeber oder einen Absolutwertgeber und/oder einen optischen,
magnetischen, induktiven oder Ultraschall-Winkelpositionsgeber.
[0032] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Walzmaschine eine Profilquerwalzmaschine
oder Querkeilwalzmaschine. Aufgrund des drehzahlsteuerbaren und reversierbaren Antriebs
ist die Walzmaschine oder Querkeilwalzmaschine auch als Reckwalzmaschine oder kurz
Reckwalze einsetzbar.
[0033] Der Permanentmagnet-Motor beschleunigt vorzugsweise auf die Nenndrehzahl zum Betrieb
der Walzen innerhalb eines Drehwinkels von maximal 3°, 2,2°, 1° oder 0,5°. Ferner
weist der Permanentmagnet-Motor vorzugsweise ein Nenndrehmoment zwischen etwa 5.000
Nm und etwa 80.000 Nm, insbesondere zwischen etwa 35.000 Nm und etwa 60.000 Nm, auf
und/oder eine Nenndrehzahl zwischen etwa 20 U/min und 800 U/min, insbesondere etwa
30 U/min oder 500 U/min.
[0034] In einer Weiterbildung der Walzmaschine umfasst der Antrieb neben dem wenigstens
einen Permanentmagnet-Motor wenigstens ein Getriebe zur Übertragung des Drehmoments
oder der Drehbewegung des Permanentmagnet-Motors auf die wenigstens zwei Walzen. Das
Getriebe umfasst insbesondere wenigstens ein mit der Abtriebswelle des Permanentmagnet-Motors
gekoppeltes zentrales Antriebszahnrad sowie zwei mit dem Antriebszahnrad in Eingriff
stehende oder bringbare und mit jeweils einer der Walzen gekoppelte Walzenzahnräder.
Das Übersetzungsverhältnis des Getriebes vom Antriebsmotor auf jede der Walzen ist
dann im Allgemeinen gleich und vorzugsweise in einem Bereich zwischen 1 : 1 und 1
: 1,5 gewählt. Ein solcher Antrieb ist also insbesondere mechanisch synchronisiert
über das Getriebe
[0035] Als Walzenantriebe kommen neben Antrieben mit PM-Motoren auch hydraulische Antriebe
und/oder elektrische Antriebe mit anderen Motoren, insbesondere mit Synchron- oder
Asynchronmotoren und/oder Induktionsmotoren, in Frage. Bei unabhängigen Antrieben
für die Walzen werden dagegen die Walzen elektronisch synchronisiert oder gesteuert,
insbesondere über Umrichter, die beispielsweise eine Netzspannung von 400 V und 50
Hz in eine Wechselspannung oder einen Wechselstrom geeigneter Amplitude und Frequenz
umrichten. Hier ist besonders vorteilhaft, dass bei Querkeilwalzen die Kraftbelastung
auf beide Motoren wegen des symmetrischen Aufbaus der Werkzeuge/Walzen und/oder des
symmetrischen Umformvorgangs vergleichsweise gering ist und somit die Synchronisation
der Antriebe begünstigt ist.
[0036] Die Walzmaschine umfasst ferner vorzugsweise für jede der Walzen einen zugehörigen
Antrieb, wobei die Antriebe unabhängig voneinander sind. Es kann aber auch ein gemeinsamer
Antrieb mit wenigstens einem Getriebe für beide Walzen vorgesehen sein.
[0037] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert.
Dabei wird auf die Zeichnungen Bezug genommen, in deren
- FIG 1
- eine Walzmaschine mit zwei Walzen und einem gemeinsamen Antrieb in einer teilweise
geschnittenen Längsansicht,
- FIG 2
- die Walzmaschine gemäß FIG 1 in einer teilweise geschnittenen Draufsicht von oben,
- FIG 3
- die Walzmaschine gemäß FIG 1 und FIG 2 in einer Seitenansicht,
- FIG 4
- die beiden Arbeitswalzen einer Walzmaschine im Querschnitt vor Einbringen des Werkstückes,
- FIG 5
- die beiden Arbeitswalzen der Walzmaschine beim Einbringen des Werkstückes,
- FIG 6
- die Arbeitswalzen mit dem bearbeiteten Werkstück im Querschnitt,
- FIG 7
- die beiden Arbeitswalzen beim Auswerfen des Werkstückes und
- FIG 8
- eine mögliche Abhängigkeit der Winkelgeschwindigkeit einer Arbeitswalze vom Drehwinkel
in einem Diagramm
- FIG 9
- eine weitere mögliche Abhängigkeit der Winkelgeschwindigkeit einer Arbeitswalze vom
Drehwinkel in einem Diagramm
- FIG 10
- eine Ausführungsform einer Walzmaschine mit zwei Walzen und unabhängigen Antrieben
für die Walzen in einer teilweise geschnitten Längsansicht und
- FIG 11
- die Walzmaschine gemäß FIG 10 in einer Seitenansicht.
jeweils schematisch dargestellt sind. Einander entsprechende Teile und Größen sind
in den FIG 1 bis 11 mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0038] Die in den FIG 1 bis 3 dargestellte Ausführungsform einer als Querkeilwalze oder
Querkeilwalzmaschine ausgebildeten Walzmaschine 1 umfasst eine erste Arbeitswalze
2, die um eine Rotationsachse A rotierbar oder rotierend ist und eine zweite Arbeitswalze
3, die um eine Rotationsachse B rotierbar oder rotierend ist. Der Drehsinn beider
Arbeitswalzen 2 und 3 ist mit den dargestellten Pfeilen veranschaulicht und gleich.
Die Rotationsachsen A und B sind im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet, im
Beispiel der FIG 1 bis 3 in Richtung der Schwerkraft gesehen übereinander, so dass
auch die Arbeitswalzen 2 und 3 übereinander angeordnet sind. Die Arbeitswalzen weisen
eine im Wesentlichen zylindrische Außenfläche auf. Der Abstand zwischen den zylindrischen
Außenflächen der beiden Arbeitswalzen 2 und 3 ist mit W bezeichnet.
[0039] An der Außenfläche oder Mantelfläche der Arbeitswalzen 2 und 3 sind jeweils im Querschnitt
keilförmige Werkzeuge 20 und 21 bzw. 30 und 31 befestigt, insbesondere verspannt.
In der dargestellten Ausführungsform sind die Werkzeuge 20 und 21 der ersten Arbeitswalze
2 und die Werkzeuge 30 und 31 der zweiten Arbeitswalze 3 jeweils schräg und unter
einem Winkel zu der jeweiligen Drehachse A und B angeordnet, wobei die Werkzeuge 20
und 21 der Arbeitswalze 2 bezüglich der zwischen den beiden Walzen parallel zu den
Drehachsen verlaufenden, die geometrische Mitte definierenden Mittelachse M axial
in den im Wesentlichen gleichen Positionen angeordnet sind. Die Werkzeuge 20 und 21
sowie 30 und 31 nehmen in Umfangsrichtung gesehen in ihrem Querschnitt zu, wobei die
Zunahme des Querschnittes bei den Werkzeugen 20 und 21 in der gleichen Drehrichtung
oder Orientierung ist und bei den Werkzeugen 30 und 31 der zweiten Arbeitswalze 3
entgegengesetzt oder gegensinnig zu der zu den Werkzeugen 20 und 21 der ersten Arbeitswalze
2 ist.
[0040] Jede Arbeitswalze 2 und 3 ist in einer aus zwei Teilen bestehenden Halteeinrichtung
lösbar gehalten und kann aus der Halteeinrichtung in deren entriegelten Zustand herausgenommen
werden zum Auswechseln der Werkzeuge 20 und 21 bzw. 30 und 31 oder der gesamten Arbeitswalzen
2 und 3 mit den Werkzeugen 20 und 21 bzw. 30 und 31. Die Halteeinrichtung für die
Arbeitswalze 2 ist mit 12 bezeichnet und die Halteeinrichtung für die Arbeitswalze
3 mit 13. Ein in FIG 1 und 2 links angeordnete erste Teil 12A der Halteeinrichtung
12 umfasst eine konische Aufnahme 14 zum Aufnehmen eines sich axial zur Drehachse
A nach außen von der Arbeitswalze 2 erstreckende kegelstumpfförmigen Fortsatzes 24
(Wellenstumpf). Der zweite Teil 12B umfasst entsprechend eine Aufnahme 15 zur Aufnahme
eines entsprechenden konisch sich von der Arbeitswalze 2 weg verjüngenden und axial
zur Drehachse A verlaufenden Fortsatzes 25 der Arbeitswalze 2. Unter der resultierenden
Keil- und Klemmwirkung ist die Arbeitswalze 2 fest in den Aufnahmen 14 und 15 der
Halteeinrichtung 12 verspannt, wobei die axiale Kraft auf die Aufnahme 15 in Richtung
der Drehachse A zur Arbeitswalze 2 hin zur Halterung der Arbeitswalze 2 von einer
Feder 16 oder einem sonstigen eine axiale Kraft ausübenden Element erzeugt wird. Die
Aufnahmen 14 und 15 sind drehsymmetrisch zur Drehachse A ausgebildet und in nicht
näher bezeichneten Drehlagern gelagert.
[0041] Die Aufnahme 14 setzt sich als Hohlwelle axial zur Drehachse A fort und weist in
ihrem von der Arbeitswalze 2 abgewandten Endbereich ein Zahnrad 18 auf, das ebenso
wie ein entsprechendes Zahnrad 19, das der zweiten Arbeitswalze 3 zugeordnet ist,
mit einem Steuerzahnrad (Ritzel, Antriebszahnrad) 5 in Eingriff steht. Das Zahnrad
18, das zum Antrieb der ersten Arbeitswalze 2 über die Halteeinrichtung 12 dient,
greift dabei von oben in das Steuerzahnrad 5 und das Zahnrad 19, das mit der zweiten
Arbeitswalze 3 über die Halteeinrichtung 13 gekoppelt ist, greift von unten in das
Steuerzahnrad 5.
[0042] Das Steuerzahnrad 5 ist nun über eine Abtriebswelle 45 mit einem Antriebsmotor 4
gekoppelt. Das Steuerzahnrad 5, die Abtriebswelle 45 und der - nicht dargestellte
- Rotor des Antriebsmotors 4 sind dabei um eine gemeinsame Rotationsachse R rotierbar
oder rotierend. Der aus dem Antriebsmotor 4, der Abtriebswelle 45 und dem Steuerzahnrad
5 aufgebaute Antrieb für die Zahnräder (Walzenzahnräder) 18 und 19 und damit die synchron
mit den Zahnrädern 18 und 19 drehenden Arbeitswalzen 2 und 3 ist somit ein Direktantrieb.
[0043] Die vom Antriebsmotor 4 geleistete mechanische Leistung entspricht dem Produkt aus
Drehmoment und Winkelgeschwindigkeit oder Kreisfrequenz ω, wobei die Kreisfrequenz
ω gleich dem Produkt aus 2π und der Drehzahl n ist. Der Antriebsmotor 4 ist vorzugsweise
ein Torque-Motor und weist ein hohes Drehmoment auch bei vergleichsweise kleiner Drehzahl
n des Antriebsmotors 4 zum Erzeugen der erforderlichen Antriebsleistung für die Antriebswalzen
2 und 3 auf.
[0044] Das Übertragungsverhältnis von dem Steuerzahnrad 5 auf die Zahnräder 18 und 19 kann
somit im Bereich um 1 gewählt werden, insbesondere zwischen etwa 1 : 1 und etwa 1
: 2. Bei einem Übertragungsverhältnis von 2 drehen sich die Antriebswalzen 2 und 3
doppelt so schnell wie das Steuerzahnrad 5 und der Antriebsmotor 4, bei einem Übertragungsverhältnis
von 1 : 1 genau so schnell. Typische Drehzahlen der Arbeitswalzen 2 und 3 liegen zwischen
etwa 10 Umdrehungen pro Minute (U/min) und etwa 40 U/min, typischerweise bei 15 U/min.
[0045] Mit einem derart niedrigtourigen oder mit geringer Drehzahl drehender Antriebsmotor
4 kann nun eine sehr dynamische Anpassung oder Steuerung oder Regelung der Drehzahl
der Arbeitswalzen 2 und 3 realisiert werden.
[0046] Eine bevorzugte Ausführungsform des Antriebsmotors 4 ist ein Permanentmagnet-Motor,
bei dem, in der Regel auf dem Rotor, Permanentmagnete (Dauermagnete) angeordnet sind,
die einen sich im durch Elektromagnete oder Wicklungen erzeugten Induktionsfeld des
Stators drehenden magnetischen Fluss erzeugen, wobei durch Wechselwirkung des magnetischen
Flusses der Permanentmagnete und dem Induktionsfeld die Drehung des Rotors auf der
Grundlage des Induktionsprinzips oder elektromotorischen Prinzips entsteht. Im Allgemeinen
ist ein Torque-Motor ein Synchronmotor, das heißt der Rotor dreht sich synchron mit
dem rotierenden magnetischen Fluss. Die Induktionswicklungen des Stators sind in der
Regel mit den Phasen eines Drehstromanschlusses verbunden und um 120° zueinander versetzt
angeordnet. Vorzugsweise werden Permanentmagnete mit einem möglichst hohen Energieprodukt
eingesetzt, beispielsweise Seltenerd-Kobalt-Magnete. Der Stator weist dazu in der
Regel einen Eisenkern mit dem Dreiphasenwicklungspaket auf, während der Rotor einen
zylindrischen Eisenkern mit den Permanentmagneten aufweist. Ein solcher Torque-Motor
kann ein Drehmoment von bis zu 80.000 Nm aufweisen. Das hohe Drehmoment bewirkt auch
eine sehr schnelle Drehbeschleunigung. Insbesondere kann der Permanentmagnetmotor
oder Torque-Motor die Walzen innerhalb eines Drehwinkels von nur 1°, vorzugsweise
sogar nur 0,5°, auf die Nenndrehzahl, beispielsweise 30 U/min beschleunigen. Diese
hohe Dynamik oder Drehbeschleunigung des Torque-Motors erlaubt eine sehr dynamische
Steuerung der Drehzahl.
[0047] Die Steuerung oder Regelung der Drehzahl n der zueinander und synchron rotierenden
Arbeitswalzen 2 und 3 wird nun gemäß der Erfindung mit einem besonderen Steuerverfahren
oder Regelverfahren an den Walzprozess angepasst. Dazu wird die Drehzahl n oder Winkelgeschwindigkeit
ω der Arbeitswalzen 2 und 3 an die jeweilige Drehstellung oder Winkelposition ϕ der
Arbeitswalzen 2 und 3 angepasst und in Abhängigkeit von dieser Drehposition ϕ gesteuert.
Damit kann abhängig vom jeweiligen Prozess, der jeweiligen Walzmaschine und vor allem
abhängig vom zu bearbeitenden Werkstück die Umformung durch die Arbeitswalzen 2 und
3 durch Steuern der Drehzahl n oder der Winkelgeschwindigkeit ω = dϕ/dt optimiert
werden.
[0048] Die FIG 4 bis 7 zeigen nun einen möglichen Ablauf eines Walzprozesses mit einer solchen
drehpositionsabhängigen Drehzahlsteuerung oder -regelung bei einem Werkstück 10. Eine
Positioniereinrichtung für das Werkstück 10 ist mit 60 bezeichnet und umfasst zwei
relativ zueinander bewegliche Positionierteile (Leitlineale) 61 und 62.
[0049] FIG 4 zeigt eine Stellung der Arbeitswalzen 2 und 3 vor dem Einbringen des Werkstückes.
Die gleichsinnigen Drehrichtungen der beiden Walzen 2 und 3 um die jeweiligen Drehachsen
A und B sind mit entsprechenden Pfeilen gekennzeichnet. In dem Werkzeug 20, das segmentartig
um die Außenfläche der Arbeitswalze 2 und um die Drehachse A verläuft, ist eine Aussparung
23 vorgesehen. In der zweiten Arbeitswalze 3 ist ebenfalls im segmentartigen Werkzeug
30 eine weitere Aussparung 33 vorgesehen.
[0050] Das Werkstück 10 wird nun mittels zweier Leitlineale einer nicht weiter dargestellten
Positioniereinrichtung in eine Position zwischen den Arbeitswalzen 2 und 3 beigebracht,
in der es von der Aussparung 23 im Werkzeug 20 der ersten Arbeitswalze 2 erfasst wird.
Diese Prozessphase mit eingebrachtem Werkzeug 10 in der Ausgangsposition zeigt FIG
5. Am Werkstück 10 bewegen sich die einander zugewandten Oberflächen der Arbeitswalzen
2 und 3 gegensinnig oder entgegengesetzt zueinander.
[0051] Bei der weiteren Drehung der Arbeitswalzen 2 und 3 zueinander wird nun das Werkstück
10 zwischen die Werkzeuge 20 und 30 gebracht und unter dem Druck der Werkzeuge 20
und 30, die einen geringeren Abstand w zueinander aufweisen als der ursprüngliche
Durchmesser des Werkstückes 10 in einen kleineren Durchmesser verbracht. Der nach
der Umformung entstandene verkleinerte Durchmesser (Einstich) des Werkstückes 10 an
der im Querschnitt gezeigten Stelle entspricht weitgehend dem minimalen Abstand w
zwischen den Werkzeugen 20 und 30 der Arbeitswalzen 2 und 3. Eine Stellung der Arbeitswalzen
2 und 3 mit dem dazwischenliegenden gekneteten Werkstück 10 während des eigentlichen
Walzprozesses ist in FIG 6 gezeigt.
[0052] In FIG 7 schließlich ist die Stellung der Arbeitswalzen 2 und 3 veranschaulicht,
bei der das Werkstück 10 in die Aussparung 33 des Werkzeugs 30 der zweiten Arbeitswalze
3 hineinfällt und, bei weiterer Drehung der Arbeitswalze 3, aus dem Zwischenraum zwischen
Arbeitswalzen 2 und 3 ausgeworfen wird.
[0053] Man kann also in dem Walzprozess grundsätzlich drei Prozessphasen unterscheiden,
nämlich einer ersten Prozessphase zur Vorbereitung des Walzprozesses und Positionierung
des Werkstückes in der Ausgangsstellung, also einer Prozessphase, die in den FIG 4
und 5 gezeigt ist, ferner einer zweiten Prozessphase, während der der eigentliche
Walzprozess stattfindet und das Werkstück zwischen Werkzeugen der beiden Arbeitswalzen
umgeformt wird, entsprechend FIG 6, und schließlich einer dritten Prozessphase, während
der das Werkstück wieder aus den Werkzeugen entnommen wird, entsprechend FIG 7.
[0054] FIG 8 zeigt nun ein Diagramm, in dem die Drehzahl n der Arbeitswalzen 2 und 3 als
direktes Maß für die Rotationsgeschwindigkeit in der Maßeinheit Hertz (Hz) = 1/s oder
angegeben in Umdrehungen pro Sekunde (oder auch: Umdrehungen pro Minute) über der
Drehstellung oder dem Drehwinkel ϕ der Arbeitswalze 2 aufgetragen ist. Es sind neun
aufeinanderfolgende Winkelpositionen ϕ1 bis ϕ9 auf der ϕ-Achse eingezeichnet und zwischen
den Winkelpositionen ϕ1 und ϕ9 die Drehzahl n als Funktion n (ϕ) des Drehwinkels ϕ
aufgetragen. Die sich dadurch ergebende Kurve ist mit K bezeichnet. Diese Kurve K
ist wiederum in sieben Teilkurven K1 bis K7 aufgeteilt, wobei die erste Teilkurve
K1 zwischen den Winkelpositionen ϕ1 und ϕ2, die zweite Teilkurve K2 zwischen den Winkelpositionen
ϕ2 und ϕ3, die dritte Teilkurve K3 zwischen den Winkelpositionen ϕ3 und ϕ4, die vierte
Teilkurve K4 zwischen den Winkelpositionen ϕ4 und ϕ5, die fünfte Teilkurve K5 zwischen
den Winkelpositionen ϕ5 und ϕ6, die sechste Teilkurve K6 zwischen den Winkelpositionen
ϕ6 und ϕ7 und die siebente Teilkurve K7 zwischen den Winkelpositionen ϕ7 und ϕ8 verläuft.
Die erste Teilkurve K1 und die zweite Teilkurve K2 zeigen einen möglichen zeitlichen
Verlauf der Drehzahl n der Arbeitswalzen 2 und 3 in der zwischen den Winkelpositionen
ϕ1 und ϕ3 liegenden ersten Prozessphase zur Vorbereitung und Positionierung des Werkstückes
10. Zwischen den Winkelpositionen ϕ1 und ϕ2 wird in einem recht steilen Anstieg gemäß
der Teilkurve K1 die Drehzahl von 0 auf eine erste Drehzahl n1 > 0 erhöht und dann
zwischen den Winkelpositionen ϕ2 und ϕ3 im Wesentlichen konstant gehalten, entsprechend
der Teilkurve K2.
[0055] In dem Zeitraum zwischen ϕ2 und ϕ3, entsprechend der Teilkurve K2, wird das Werkstück
10 zwischen den Arbeitswalzen 2 und 3 positioniert und schließlich etwa zum Winkelposition
ϕ3 von der Aussparung 23 des Werkzeuges 20 der ersten Arbeitswalze 2 erfasst.
[0056] Die Winkelposition ϕ3 ist nun die Winkelposition der ersten Drehwalze 2, bei der
das Werkstück 10 in der Aussparung 23 fixiert ist und der Walzprozess beginnen kann.
Es sei dabei angemerkt, dass die Winkelposition oder Drehstellung der zweiten Arbeitswalze
3 direkt mit der Winkelposition der Arbeitswalze 2 korreliert ist und sich synchron,
jedoch gegensinnig mit der Winkelposition der ersten Arbeitswalze ändert, wobei die
Drehung der Arbeitswalzen 2 und 3 zueinander gleichsinnig erfolgt. Deshalb genügt
es, die Drehposition der ersten Arbeitswalze 2 zu betrachten. Es könnte natürlich
genau so die Winkelposition der zweiten Arbeitswalze 3 als Variable oder Parameter
genommen werden, von der die Drehzahl n abhängig gemacht wird. Es genügt jedenfalls,
an einer der beiden Arbeitswalzen 2 oder 3 eine Positionserfassungseinrichtung vorzusehen
zur Bestimmung des Drehwinkels ϕ relativ zu einer Referenz- oder Nullposition ϕ0,
die in den FIG 4 bis 7 nach unten gewählt und eingezeichnet ist.
[0057] Bei Erreichen der Winkelposition ϕ3 und dem Einrasten des Werkstückes 10 in der Aussparung
23 wird nun die Drehzahl n zwischen der Winkelposition ϕ3 und einer darauffolgenden
Winkelposition ϕ4 schnell erhöht im Kurvenabschnitt K3 mit einer entsprechend hohen
Drehbeschleunigung oder Steigung der Kennlinie K. Zur Winkelposition ϕ4 ist dann eine
höhere Drehzahl n2 erreicht, auf der die Drehzahl n während der Teilkurve K4 bis zu
einer neuen Winkelposition ϕ6 gehalten wird. Diese Teilkurve K4 zwischen den Winkelpositionen
ϕ4 und ϕ6 markiert den eigentlichen Walzprozess. Die FIG 6 zeigt eine Momentaufnahme
dieses Walzausschnittes zur Winkelposition ϕ5 der Arbeitswalze 2.
[0058] Kurz bevor die Aussparung 33 des Werkzeuges 30 der zweiten Arbeitswalze 3 das Werkstück
10 erreicht, wird zu einem vor der zugehörigen Winkelposition ϕ7 der ersten Arbeitswalze
2 liegenden Winkel ϕ6 der ersten Arbeitswalze 2 die Drehzahl n wieder während der
Teilkurve K5 herabgesetzt, vorzugsweise wieder mit einer hohen Bremsbeschleunigung
und dann mit einer niedrigeren Bremsbeschleunigung, entsprechend einer flacheren Steigung
in der Teilkurve K6 zwischen den Winkelpositionen ϕ7 und ϕ8 weiter erniedrigt. Es
wird also das Auswerfen des Werkstückes bei einer niedrigeren Drehzahl n und einer
niedrigeren Drehbeschleunigung durchgeführt, um das Werkstück schonend auszuwerfen.
Das Auswerfen des Werkstückes ist am Ende der Teilkurve K6 bei der Winkelposition
ϕ8 der ersten Arbeitswalze 2 beendet und die Drehzahl n wird nun bei der Beendigung
des Bearbeitungsprozesses dieses Werkstückes 10 zwischen den Drehwinkeln ϕ8 und ϕ9
entsprechend der Teilkurve K7 wieder auf Drehzahl n = 0 Hz zurückgefahren. Ein Arbeitszyklus
oder ein Umformprozess ist somit beendet.
[0059] Selbstverständlich können auch andere winkelpositionsabhängige Profile der Drehzahl
n gefahren werden. So ist es auch möglich, die beiden Arbeitswalzen 2 und 3 während
Teilphasen des Prozesses mit zueinander unterschiedlichen Drehzahlen oder sogar unterschiedlicher
Drehrichtung zu drehen. Ferner kann abhängig von der Zahl und Anordnung der Werkzeuge
auf den Arbeitswalzen das Profil n (ϕ) gesteuert werden.
[0060] FIG 9 zeigt eine Abhängigkeit n (ϕ), bei der während des Umformprozesses ein komplizierteres
Profil gefahren wird. Zunächst wird ausgehend von der Winkelstellung ϕ0 und einer
Drehzahl n = n2 abgebremst auf eine Drehzahl n1 bei einer Winkelstellung ϕ1. Diese
Drehzahl n1 wird bis zu einer Winkelstellung ϕ2 beibehalten und dann wird wieder auf
die Drehzahl n2 bei der Winkelstellung ϕ3 beschleunigt und diese Drehzahl n2 bis zur
Winkelstellung ϕ4 aufrechterhalten. Diese Absenkung der Drehzahl n ist beim Einfädeln
oder Ergreifen des Werkstückes 10 von Vorteil. Für eine erste Umformphase mit einem
ersten Werkzeug wird nun zwischen den Winkelstellungen ϕ4 und ϕ5 von einer Drehzahl
n2 auf eine größere Drehzahl n8 beschleunigt und diese Drehzahl n8 bis zu einer Winkelstellung
ϕ6 aufrechterhalten. Sodann wird wieder abgebremst von der Drehzahl n8 auf eine Drehzahl
n5 zwischen den Winkelstellungen ϕ6 und ϕ7. Die Drehzahl n5 wird zwischen den Winkelstellungen
ϕ7 und ϕ8 aufrechterhalten und dann wird zwischen ϕ8 und ϕ9 wieder auf eine Drehzahl
n7 beschleunigt, die wieder während einer Plateau-Phase zwischen ϕ9 und ϕ10 aufrechterhalten
wird. Diese Plateau-Phase zwischen ϕ9 und ϕ10 mit der Drehzahl n7 entspricht einer
weiteren Umformphase mit einem weiteren Werkzeug. Schließlich wird wieder abgebremst
von der Drehzahl n7 auf eine Drehzahl n4 zwischen den Winkelstellungen ϕ10 und ϕ11,
die Drehzahl n4 bis zur Winkelstellung ϕ12 aufrechterhalten und dann wieder auf eine
Drehzahl n6 im Intervall zwischen ϕ12 und ϕ13 beschleunigt. Die Drehzahl n6 wird bis
zur Winkelstellung ϕ14 konstant gehalten. Dann wird nochmals auf eine maximale Drehzahl
n9 zwischen den Winkelstellungen ϕ14 und ϕ16 beschleunigt und die Drehzahl n9 während
einer letzten Umformphase zwischen ϕ16 und ϕ17 beibehalten. Schließlich wird am Ende
des Umformprozesses zwischen ϕ17 und ϕ18 abgebremst auf die ursprüngliche Drehzahl
n2. Es gilt 0 < n1 < n2 < n3 < n4 < n5 < n6 < n7 < n8 < n9.
[0061] Wie die Profile gemäß FIG 8 und 9 zeigen, erlaubt die winkelabhängige Drehzahlsteuerung
gemäß der Erfindung eine Vielzahl angepasster Walzendrehbewegungen für unterschiedliche
Prozesse, Werkzeuge und Werkstücke.
[0062] FIG 1 und 3 zeigen ferner ein Schneckenrad 9, das mit dem Zahnrad 18 für die Arbeitswalze
2 gekoppelt ist und eine Verstellung oder Einstellung der relativen Winkelposition
der Arbeitswalze 2 relativ zur Arbeitswalze 3 ermöglicht. Damit können in Anpassung
an unterschiedliche Werkzeuge oder auch zur Korrektur die Winkelpositionen der Arbeitswalzen
2 und 3 relativ zueinander eingestellt werden.
[0063] Zum Einstellen oder Korrigieren des Zahnspiels oder Zahneingriffes zwischen den Walzenzahnrädern
18 und 19 sowie dem zentralen Steuerzahnrad 5 kann ferner ein nicht dargestellter
Verstellantrieb vorgesehen sein, der den Rotationsantrieb mit dem Permanentmagnet-Motor
4 sowie dem Getriebe mit der Abtriebswelle 45 und dem Steuerzahnrad 5 relativ zu den
beiden Walzenzahnrädern 18 und 19 bewegen kann. Dadurch kann ein asymmetrischer Eingriff
oder Zahnflankenspiel korrigiert werden. Ferner ist es auch möglich, getrennte Antriebe
zum Verstellen der Walzen 2 und 3 mit ihren Walzenzahnrädern 18 und 19 vorzusehen,
so dass der Zahneingriff der Walzenzahnräder 18 und 19 zum zentralen Steuerzahnrad
5 jeweils unabhängig voneinander eingestellt werden kann.
[0064] Die Halteeinrichtungen 12 und 13 der beiden Arbeitswalzen 2 und 3 sind von einer
Trägereinrichtung 6 getragen und in dieser gelagert oder verankert.
[0065] Die Trägereinrichtung 6 umfasst vier säulenartige Trägerelemente 6A bis 6D, die in
einer rechteckigen Anordnung angeordnet sind und auf einer gemeinsamen Bodenplatte
6E, die auf dem Boden 50 abgestützt ist, montiert oder befestigt. In jedem der Trägerelemente
6A bis 6D ist eine zugehöriger Zuganker 7A bis 7B vertikal in der Längsrichtung des
jeweiligen Trägerelements angeordnet, der unten an der Trägerplatte 6E befestigt ist
und oben mittels einer zugehörigen Gegenmutter, vorzugsweise einer hydraulisch betätigten
Gegenmutter (9B, 9C in FIG 3), vorgespannt ist. Dabei wird unter die Hydraulikmutter
ein geschlitztes Unterlagringsegment gelegt, wenn die Hydraulikmutter im gelösten
Zustand ist und dann durch Anlegen des hydraulischen Druckes die Mutter auf das Unterlagsringsegment
gepresst. Dadurch kann die Trägereinrichtung, die das Gestell der Walzmaschine bildet,
unter eine bestimmte Zugspannung gesetzt werden. Dies führt zu einer Versteifung des
Walzengerüstes.
[0066] FIG 10 und 11 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Querkeilwalzmaschine 1, bei
der im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß FIG 1 bis 3 ein erster Antrieb 42
für die erste Arbeitswalze 2 und ein zweiter, vom ersten Antrieb 42 unabhängiger Antrieb
43 für die zweite Arbeitswalze 3. Jeder Antrieb 42 und 43 umfasst einen zugehörigen
Permanentmagnet-Motor 44 und 45 und ein - nicht näher dargestelltes - Getriebe, beispielsweise
ein, insbesondere dreistufiges, Zahnradgetriebe, zum Übertragen des Drehmoments des
Motors auf die zugehörige Arbeitswalze 2 bzw. 3. Das Untersetzungsverhältnis jedes
Getriebes kann beispielsweise 1:35 betragen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
gemäß FIG 10 und 11 sind die Drehachse C der Abtriebswelle des Permanentmagnet-Motors
44 des ersten Antriebs 42 und die Drehachse D der Abtriebswelle des Permanentmagnet-Motors
45 des zweiten Antriebs 43 orthogonal zu den Drehachsen A und B der jeweiligen Arbeitswalzen
2 und 3 gerichtet und die Motoren entsprechend seitlich am Walzengerüst angeordnet.
[0067] Jeder der Permanentmagnet-Motoren 44 und 45 wird elektronisch, insbesondere über
einen Umrichter, angesteuert. Dadurch können die Arbeitswalzen 2 und 3 entweder elektronisch
synchron oder auch asynchron angetrieben werden.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 1
- Walzmaschine
- 2,3
- Arbeitswalze
- 4
- Antriebsmotor
- 5
- Steuerzahnrad
- 6
- Trägereinrichtung
- 6A bis 6D
- Trägerelement
- 6E
- Bodenplatte
- 7A bis 7D
- Zuganker
- 8A bis 8D
- Führung
- 9
- Schneckenrad
- 9B, 9C
- Gegenmutter
- 10
- Werkstück
- 12
- Halteeinrichtung
- 12A, 12B
- Teil
- 13
- Halteeinrichtung
- 13A, 13B
- Teil
- 14, 15
- Aufnahme
- 16
- Feder
- 18, 19
- Zahnrad
- 20, 21
- Werkzeug
- 23
- Aussparung
- 24, 25
- Fortsatz
- 30, 31
- Werkzeug
- 33
- Aussparung
- 42, 43
- Rotationsantrieb
- 45
- Abtriebswelle
- 46, 47
- Rotationsantriebsgetriebe
- 50
- Boden
- 60
- Positioniereinrichtung
- 61, 62
- Positionierteile
- A, B
- Drehachse
- C, D
- Antriebsachse
- G
- Gravitationskraft
- M
- Mittelachse
- P
- Positionierachse
- R
- Rotationsachse
- w
- Werkzeugabstand
- W
- Walzenabstand
1. Verfahren zum Umformen eines Werkstücks, bei dem
a) das Werkstück zwischen wenigstens zwei rotierenden, mit Werkzeugen bestückten Walzen
angeordnet wird und
b) die Rotationsgeschwindigkeit wenigstens einer der Walzen in Abhängigkeit von der
Drehposition wenigstens einer der Walzen gesteuert oder geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Abhängigkeit der Rotationsgeschwindigkeit von
der Drehposition der Walze(n) abhängig vom bearbeiteten Werkstück gewählt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei dem das Werkstück
a) während einer ersten Prozessphase, vorzugsweise mittels einer Positioniereinrichtung,
zwischen den Walzen positioniert wird,
b) während einer zweiten Prozessphase zwischen den Werkzeugen der Walzen umgeformt
wird und
c) während einer dritten Prozessphase wieder aus dem Zwischenraum zwischen den Walzen
entnommen oder ausgeworfen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit in der ersten Prozessphase
wenigstens im Mittel geringer ist als während der zweiten Prozessphase und/oder bei
dem die Rotationsgeschwindigkeit der Walzen während der zweiten Prozessphase zumindest
im Mittel größer ist als während der dritten Prozessphase.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, bei dem das Werkstück zu Beginn der zweiten
Prozessphase von dem oder den Werkzeug(en) wenigstens einer Walze erfasst wird und
während der zweiten Prozessphase zwischen den Werkzeugen der beiden Walzen umgeformt
wird und zu Beginn der dritten Prozessphase aus dem Zwischenraum zwischen den Walzen
ausgeworfen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit nach Erfassen des
Werkstückes durch die Werkzeuge der Walze(n) in der zweiten Prozessphase erhöht wird
und/oder bei dem die Rotationsgeschwindigkeit vor dem Auswerfen des Werkstückes in
der dritten Prozessphase erniedrigt wird und/oder bei dem die Rotationsgeschwindigkeit
beim Erfassen des Werkstückes zu Beginn der zweiten Prozessphase und zum Ende der
zweiten Prozessphase etwa gleich ist.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit
wenigstens einer der Walzen während der zweiten Prozessphase zumindest teilweise konstant
gehalten wird oder bei dem die Rotationsgeschwindigkeit wenigstens einer der Walzen
während der zweiten Prozessphase, insbesondere gemäß einem vorgegebenen Verlauf oder
einer vorgegebenen Abhängigkeit, verändert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, bei dem die zweite Prozessphase einzelne
Teilprozessphasen umfasst, während der vorzugsweise das Werkstück von verschiedenen
Werkzeugen auf den Walzen umgeformt wird, wobei vor oder nach einer Teilprozessphase
und/oder zwischen den Teilprozessphasen und/oder während der Teilprozessphasen die
Rotationsgeschwindigkeit verändert wird und/oder wobei die Rotationsgeschwindigkeit
vor wenigstens einer oder vor jeder, Teilprozessphase reduziert wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit
und/oder Drehrichtung der Walzen wenigstens phasenweise im Wesentlichen gleich zueinander
eingestellt werden bzw. wird und/oder bei dem die Rotationsgeschwindigkeit und/oder
Drehrichtung der Walzen wenigstens phasenweise unterschiedlich zueinander eingestellt
werden bzw. wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die aktuelle
Drehposition der Walze(n) aus einer Ausgangsposition oder Referenzposition der Walze(n)
und dem Verlauf der Rotationsgeschwindigkeit ermittelt wird oder bei dem die Drehposition
der Walze(n) mittels wenigstens einer Positionserfassungseinrichtung bestimmt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit
bei wenigstens einer Drehposition verringert wird, um eine Überbeanspruchung des Werkstücks
bei dieser Drehposition zu vermeiden, und/oder bei dem die Rotationsgeschwindigkeit
bei wenigstens einer Drehposition so gesteuert oder geregelt wird, dass das auf die
zugehörige Walze ausgeübte Drehmoment bei dieser Drehposition einen vorgegebenen Wert
annimmt oder nicht überschreitet.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die aktuelle
Position der Werkzeuge auf den Walzen bestimmt wird und eine Referenzdrehposition
der Walzen abhängig von der bestimmten aktuellen Position der Werkzeuge eingestellt
wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehende Ansprüche, bei dem das Werkstück
kaltumgeformt oder warmumgeformt oder heißumgeformt wird und/oder bei dem das Werkstück
aus einem eisenhaltigen Werkstoff oder aus einem nicht eisenhaltigen metallischen
Werkstoff besteht.
14. Walzmaschine, insbesondere zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit
a) wenigstens zwei rotierbaren oder rotierenden, mit Werkzeugen bestückbaren oder
bestückten Walzen zum Umformen eines zwischen den Walzen anordenbaren oder angeordneten
Werkstücks,
b) wenigstens einem Antrieb zum Antreiben der Walzen,
wobei
c) der wenigstens eine Antrieb wenigstens einen Permanentmagnet-Motor, insbesondere
einen Torque-Motor, umfasst.
15. Walzmaschine nach Anspruch 14, bei der jeder Permanentmagnet-Motor auf die Nenndrehzahl
zum Betrieb der Walze(n) innerhalb eines maximalen Drehwinkelintervalls von höchstens
3° oder von höchstens 2,2° oder höchstens 1° oder sogar höchstens 0,5° beschleunigt
oder verzögert.
16. Walzmaschine nach Anspruch 14 oder Anspruch 15, bei der wenigstens ein oder jeder
Permanentmagnet-Motor ein Nenndrehmoment zwischen etwa 5.000 Nm und etwa 80.000 Nm
oder zwischen etwa 35.000 Nm und etwa 60.000 Nm aufweist und/oder bei der wenigstens
ein oder jeder Permanentmagnet-Motor eine Nenndrehzahl zwischen etwa 20 U/min und
800 U/min oder zwischen etwa 30 U/min und 500 U/min aufweist.
17. Walzmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16, bei der ein gemeinsamer
Antrieb für wenigstens zwei der Walzen vorgesehen ist, der neben dem wenigstens einen
Permanentmagnet-Motor wenigstens ein Getriebe umfasst zur Übertragung der Drehkraft
oder der Drehbewegung des Permanentmagnet-Motors auf die wenigstens zwei Walzen, wobei
vorzugsweise das Getriebe wenigstens ein mit der Abtriebswelle des Permanentmagnet-Motors
gekoppeltes zentrales Antriebszahnrad sowie zwei mit dem Antriebszahnrad in Eingriff
stehende oder bringbare und mit jeweils einer der Walzen gekoppelte Walzenzahnräder
umfasst und/oder vorzugsweise das Übersetzungsverhältnis des Getriebes vom Antriebsmotor
auf jede der Walzen gleich ist oder in einem Bereich zwischen 1 : 1 und 1 : 1,5 liegt.
18. Walzmaschine nach Anspruch 17, bei der das Zahnflankenspiel oder der Zahneingriff
der Walzenzahnräder zum Antriebszahnrad einstellbar oder korrigierbar ist, vorzugsweise
Mittel zum Bewegen des Antriebszahnrades, vorzugsweise zusammen mit dem Permanentmagnet-Motor,
relativ zu den Walzenzahnrädern vorgesehen sind, insbesondere wenigstens ein Verstellantrieb.
19. Walzmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 18 mit Mitteln zum Einstellen
der relativen Winkelposition der beiden Walzen zueinander, die vorzugsweise ein mit
einer der Walzen gekoppeltes Schneckenrad umfassen.
20. Walzmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 19 und/oder zum Durchführen
eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13 mit
a) wenigstens zwei rotierbaren oder rotierenden, mit Werkzeugen bestückbaren oder
bestückten Walzen zum Umformen eines zwischen den Walzen anordenbaren oder angeordneten
Werkstücks,
b) wobei jeder Walze wenigstens ein Antrieb zugeordnet ist zum unabhängigen Antreiben
der Walzen.
21. Walzmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 20, bei der wenigstens
ein Antrieb einen Umrichter zum Versorgen des Motors mit elektrischer Energie aufweist.
22. Walzmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 21, umfassend wenigstens
eine Positionserfassungseinrichtung zum Erfassen oder Bestimmen der Drehposition wenigstens
einer der Walzen.
23. Walzmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 22, die als Profilquerwalzmaschine
oder Querkeilwalzmaschine ausgebildet ist und/oder bei der die Walzen im Querschnitt
keilförmige oder dreieckförmige Profilwerkzeuge aufweisen, die entlang des Umfangs
in ihrer radialen Abmessung in einer Richtung zunehmen und/oder schräg zur Drehachse
der zugehörigen Walze verlaufen.