[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schraubendreherwerkzeug nach Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
[0002] Derartiges Schraubendreherwerkzeug ist bekannt. Es findet Anwendung bei sogenannten
Kreuzschlitzschrauben. Derartige Kreuzschlitzschrauben werden einerseits als Pozidriv-
und andererseits als Philips-Schrauben bezeichnet. Entsprechende Bezeichnungen gibt
es auch für die Schraubendreherwerkzeuge.
[0003] Obwohl dies keinerlei Beschränkung der Erfindung auf Biteinsätze bedeutet, finden
heutzutage derartige Schraubendreherwerkzeuge vorwiegend als Biteinsätze Verwendung
im Bereich der elektrisch angetriebenen Schraubwerkzeuge (Akkuschrauber, Bohrmaschinen).
Insoweit entsteht oftmals das Problem, für die unterschiedlichen Schraubentypen auch
einen passenden Biteinsatz zur Verfügung zu haben.
[0004] Insbesondere wenn wechselweise Pozidriv- und Philips-Schrauben Verwendung finden,
muß der zugehörige Biteinsatz stets mitgewechselt werden, um die erforderlichen Drehmomente
in die Schrauben einleiten zu können.
[0005] Aus der DE 202 11 316 U1 ist ein Werkzeugbit bekannt, der in Ausdrehrichtung der
zu verwendenden Schrauben Schneidkanten aufweist, die sich beim Herausdrehen von Schrauben
mit defekten Kreuzschlitzen, die durch die Verwendung nicht passender Werkzeugbits
entstehen, in das Material der Schraubenköpfe hineinschneiden, um diese Schrauben
entfernen zu können.
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das bekannte Schraubendreherwerkzeug
so weiterzubilden, daß es gleichermaßen sowohl für Pozidriv- als auch für Philips-Schrauben
verwendbar ist und in beiden Fällen stets ausreichend hohe Drehmomente in die Schrauben
einleiten kann ohne daß Beschädigungen der Mitnehmerflügel bzw. der Gegenkonturen
im kreuzförmigen Schraubenschlitz zu befürchten sind.
[0007] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
[0008] Basis für die Erfindung ist - bei Betrachtung auf die Spitze des Schraubendreherwerkzeugs
- eine unsymmetrische Kontur an zumindest einem der vier Mitnehmerflügel, die kreuzförmig
aufeinander stehen. Dabei wird von Kreuzmittellinien ausgegangen, die senkrecht zueinander
stehen und sich im Zentrum der Drehachse des Schraubendreherwerkzeugs treffen. Ausgehend
von diesen Kreuzmittellinien nimmt die Breite auf derjenigen Flügelseite des Mitnehmerflügels
mit zunehmendem Abstand vom Flügelfuß stärker zu als auf der anderen Flügelseite desselben
Mitnehmerflügels, die zur Einschraubrichtung der zu verwendenden Schrauben entgegengesetzt
liegt. Die Breitenzunahme erfolgt daher auf der - bezogen auf die jeweilige Einschraubrichtung
- Flügelrückseite. Diese Bedingung gilt insbesondere dort, wo diese Seite des Mitnehmerflügels
mit dem zugehörigen Schraubenschlitz im Bereich des Schraubenkopfs in Berührung kommt.
Da mit zunehmender Einführtiefe des kegelstumpfförmigen Spitzenbereichs des Schraubendreherwerkzeugs
in den kreuzförmigen Schraubenschlitz in zunehmendem Maße auch die Breitenzunahme
des Flügels zum Tragen kommt, wird auf diese Weise sowohl bei Pozidriv-förmigen Schraubenschlitzen
als auch bei Philips-förmigen Schraubenschlitzen ein im wesentlichen spielfreier Sitz
erzielt. Der spielfreie Sitz wird insbesondere dort erzielt, wo aufgrund der Eingriffsverhältnisse
zwischen Mitnehmerflügel und Schraubenschlitz das größte Drehmoment eingeleitet werden
kann.
[0009] Dies ist naturgemäß dort der Fall, wo die Eingriffszonen zwischen Mitnehmerflügel
und Schraubenschlitz den größtmöglichen Abstand von der Drehachse besitzen, also im
Bereich der Eintrittsöffnung des Schraubenschlitzes auf der Kopfoberseite. Verläuft
zudem die gegenüberliegende Flügelseite - die in Einschraubrichtung weist - im wesentlichen
parallel zur Kreuzmittellinie, wird eine flächige Anlage zwischen dieser Flügelvorderseite
und der zugehörigen Gegenkontur des Schraubenschlitzes erzielt. Unter Berücksichtigung
der entsprechenden Drehrichtung ergeben sich zwischen diesen beiden Kontaktflächen
folglich geringe Flächenpressungen und somit eine große Haltbarkeit des Schraubendreherwerkzeugs.
Der mit zunehmender Einstecktiefe aber auch zunehmend strammer werdende Sitz der Schraubendreherspitze
im Kreuzschlitz der Schraube vermeidet unnötige Relativbewegungen zwischen diesen
beiden Kontaktflächen und erhöht auf diese Weise die Haltbarkeit.
[0010] In Folge der unsymmetrischen Ausbildung der Mitnehmerflügel erfolgt auf der sich
stärker verbreiternden Flügelseite im wesentlichen eine linienförmige Berührung zwischen
den zugeordneten Kontaktflächen des Mitnehmerflügels und des Schraubenschlitzes, so
daß dort eine hohe Flächenpressung vorliegt, die auch einen gewissen Eingrabeffekt
im Bereich der Kontaktzone fördert. Die dadurch bedingte Spielfreiheit des Sitzes
zwischen Schraubendreherspitze und Kreuzschlitz gibt bei der Anwendung des erfindungsgemäßen
Schraubendreherwerkzeugs ein angenehmes und wackelfreies Handhabungsgefühl, wobei
durch die geringe Flächenpressung auf der Flügelvorderseite eine hohe Werkzeugstandzeit
erzielt wird.
[0011] Die Erfindung kann Anwendung finden bei spanend gefertigten, umgeformten oder gesinterten
Werkzeugen.
[0012] Die Breitenzunahme des Flügels kann mit zunehmendem Abstand von der Längsmittellinie
progressiv, degressiv oder linear sein.
[0013] Für den Fall spanend gefertigter Bits hat sich eine lineare Breitenzunahme mit zunehmendem
Abstand von der Längsmittellinie als einfach zu fertigen erwiesen.
[0014] Hierzu wird vorgeschlagen, einen Pozidriv-Rohling mit einer Schneidplatte zu bearbeiten,
die dem Philips-Standard entspricht und unter Verwendung des Philips-Verfahrens, wobei
die Philips-Platte entsprechend den Merkmalen des Hauptanspruchs zu modifizieren ist.
Dies gilt auch in dem Fall, daß an dem Pozidriv-Rohling die Spitze abgeflacht oder
abgetrennt wurde.
[0015] Zusätzlich kann vorgesehen sein, während des Zerspanungsvorgangs die Drehachse, um
welche sich die Zerspanungsplatte dreht, parallel zur Längsachse des Schraubendreherwerkzeugs
zur Spitze hin zu verfahren. Diese Maßnahme dient dem Zweck, die Breite des Mitnehmerflügels,
also den Abstand zwischen den beiden Flügelseiten eines Mitnehmerflügels in jeder
Sekantialebene des kegelstumpfförmigen Bereichs der Spitze mit zunehmender Annäherung
an die Spitze konstant zu halten.
[0016] Sofern man zusätzlich den Winkel an der Spitze des Schraubendreherwerkzeugs deutlich
weniger als die üblichen 19° ausbildet, zum Beispiel in der Größenordnung von etwa
5 bis 10°, läßt sich der kegelstumpfförmige Bereich des Schraubendreherwerkzeugs sehr
tief in den Kreuzschlitz einstecken, ohne daß die Gefahr besteht, bei den unterschiedlich
geformten Kreuzschlitzen nach Pozidriv oder Philips auf dem Boden aufzustoßen. Die
damit erzielbare große Einstecktiefe begünstigt einen weit in Richtung zum Schraubenkopfende
liegenden Kontaktbereich zwischen den Mitnehmerflügeln und den Gegenkonturen des Kreuzschlitzes
und damit hohe einleitbare Drehmomente in die Kreuzschlitzschraube.
[0017] Ein weiteres Merkmal der Erfindung kann eine durchweg konkav ausgebildete Zone zwischen
zwei benachbarten Mitnehmerflügeln sein. Der Grund zwischen den Mitnehmerflügeln weist
dann nicht die üblichen Zwischenrippen des Pozidriv-Bits auf, so daß die Einstecktiefe
der Schraubendreherspitze in den Kreuzschlitz auch dann unbehindert bleibt, wenn die
Schraubendreherspitze in eine Philips-Schraube eingeführt wird.
[0018] Hier ist ein wesentlicher Vorteil der Erfindung in der Kombination einer auf etwa
6° abgestumpften Spitze mit einem durchweg konkav gestalteten Flügelgrund jeweils
zweier benachbarter Mitnehmerflügel zu sehen, da die so ermöglichte große Einstecktiefe
unabhängig von der jeweiligen Schlitzkontur (Pozidriv oder Philips) ist.
[0019] Bei Verwendung einer handelsüblichen Schneidplatte mit Philips-Kontur wird der Fußbereich
polygonal konkav und besteht aus einem zweizügigen Polygon, von denen der erste Zug
zur Kreuzmittellinie in der Größenordnung von 22,5° geneigt ist und der zweite Zug
in der Größenordnung von etwa 45°.
[0020] Bezüglich der Passung des erfindungsgemäßen Schraubendreherwerkzeugs bei Pozidriv-Schrauben
entsteht durch diesen Materialabtrag ein Freigang zwischen Schraubendreherspitze und
Kreuzschlitz, der die günstige Einstecktiefe begünstigt und auf diese Weise ein verschleißfreies
Arbeiten mit dem Werkzeug ermöglicht.
[0021] Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0022] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig.1
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in Ansicht von vorn;
- Fig.2
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Längsansicht;
- Fig.3
- eine Detailansicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig.1;
- Fig.4
- das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 um 45° gedreht;
- Fig.5
- das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 um 45° gedreht;
- Fig.6
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Form eines Biteinsatzes; und
- Fig.6a
- Ausführung gemäß Fig.6 in Ansicht von vorn.
[0023] Sofern im folgenden nicht anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets
für alle Figuren.
[0024] Die Figuren zeigen ein Schraubendreherwerkzeug 1. Dieses Schraubendreherwerkzeug
ist vorgesehen für Schraubenköpfe mit kreuzförmigem Schraubenschlitz und weist hierzu
vier kreuzförmig abstehende Mitnehmerflügel 6 auf. Die Mitnehmerflügel 6 erstrecken
sich ausgehend von der Spitze 2 längs zur Axialrichtung 7 des Schraubendreherwerkzeugs
1. Kurz hinter der Spitze wird das Schraubendreherwerkzeug von einer kegelstumpfförmigen
Einhüllenden umschrieben. Der kegelstumpfförmige Bereich ist mit 3 indiziert. Am Ende
des kegelstumpfförmigen Bereichs, also dort wo der Kegelstumpf seinen größten Durchmesser
hat, geht die Spitze des Schraubendreherwerkzeugs in den Antriebsschaft 4 über. In
den gezeigten Ausführungsbeispielen weist der Antriebsschaft 4 an seinem von der Spitze
2 abgewandten Ende einen Sechskantschaft 5 auf. Derartige Schraubendreherwerkzeuge
dienen hier als Biteinsätze. Es soll jedoch ausdrücklich gesagt sein, daß dies keine
Beschränkung der Erfindung auf Biteinsätze bedeuten soll, sondern daß jede Art von
Schraubendreherwerkzeug für Kreuzschlitzschrauben von der Erfindung erfaßt werden
soll.
[0025] Wesentlich ist nun, daß in axialer Richtung auf die Spitze betrachtet (siehe Fig.1,3,5,6a)
an zumindest einem der Mitnehmerflügel 6 von den Kreuzmittellinien 8a,8b aus gemessen,
die Breite 9 des Flügels mit zunehmendem Abstand vom Flügelfuß 12 auf der zur Einscshraubrichtung
der zu verwendenden Schrauben entgegengesetzt liegenden Flügelrückseite größer ist,
als auf der in Einschraubrichtung liegenden Flügelvorderseite.
[0026] Auf diese Weise entstehen bezüglich der Kreuzmittellinien 8a,8b - hier an jedem Mitnehmerflügel
6 - eine schmalere Flügelhälfte 10 und eine breitere Flügelhälfte 11, die ausgehend
vom Flügelfuß sich bis zum Flügelrand 13 erstreckt. Die unterschiedlich konturierten
Flügelhälften 10,11 besitzen folglich unsymmetrische Flanken, die von den Flügelseiten
ihrerseits gebildet werden.
[0027] In den gezeigten Ausführungsbeispielen für Schrauben mit Rechtsgewinde sind alle
Mitnehmerflügel in gleicher Weise unsymmetrisch ausgebildet, wobei diejenige Flügelseite,
deren Flächennormale 23 - in axialer Richtung 7 auf die Spitze 2 betrachtet - in Uhrzeigerrichtung
24 weist, die sich verbreiternde Flügelhälfte 11 ist.
[0028] Ohne Beschränkung der Erfindung kann auch die gegenüberliegende Flügelhälfte mit
zunehmendem Abstand vom Flügelfuß 12 in ihrer Breite stärker zunehmen, solange die
Flächenpressung zwischen dieser Flügelvorderseite und dem Schraubenkopf gering bleibt
während gleichzeitig mit zunehmender Einstecktiefe die von der Verbreiterung der Flügelrückseite
ausgehende Spielfreiheit geringer wird.
[0029] Die hier gezeigten Ausführungsbeispiele weisen jedoch den Vorteil auf, daß in der
Einschraubrichtung üblicher Schrauben mit Rechtsgewinde an den Kontaktflanken des
Kreuzschlitzes im Schraubenkopf stets eine Flanke des Mitnehmerflügels anliegt, die
praktisch parallel zur Kreuzmittellinie 8a,8b verläuft und auf diese Weise über die
Einstecktiefe einen großflächigen Kontakt an den Gegenflächen des Schraubenschlitzes
besitzt.
[0030] Ein Sonderfall der Erfindung ist in den Figuren gezeigt. Es verläuft nämlich hier
die andere Flügelseite, also diejenige mit der schmaleren Flügelhälfte 10, parallel
zur jeweiligen Kreuzmittellinie 8a,8b zwischen dem Flügelfuß 12 und dem Flügelrand
13.
[0031] Vorschlagsweise schließt die sich verbreiternde Flügelhälfte 11 zu ihrer jeweiligen
Kreuzmittelebene 8a,8b einen Winkel von etwa 3 bis 4° im Uhrzeigersinn ein.
[0032] Mit der hierdurch hervorgerufenen Asymmetrie wurden zahlreiche Versuche an Schrauben
unterschiedlicher Schlitzgeometrien mit zufriedenstellendem Ergebnis durchgeführt.
[0033] Zusätzlich ist in den Fig.2,4 und 6 zu sehen, daß der Spitzenwinkel 14 deutlich weniger
als die heute üblichen 19° beträgt.
[0034] Hierzu wird vorgeschlagen, daß der Winkel in der Größenordnung von bis zu maximal
10° liegen soll. Kleinere Winkelabmessungen von 6° sind der Erfindung durchaus förderlich
und es wurden sogar Versuche erfolgreich durchgeführt, bei denen der Spitzenbereich
praktisch nicht mehr ausgeprägt war um eine hohe Eindringtiefe des Schraubendreherwerkzeugs
im Kreuzschlitz unterschiedlicher Schlitzgeometrien zu erzielen.
[0035] Weiterhin kann der Übergangsbereich zwischen der Spitze 2 und dem Kegelstumpf 3 eine
gebrochene Zone aufweisen, um das Schraubendreherwerkzeug noch tiefer in den Kreuzschlitz
der Schraube einführen zu können.
[0036] Ergänzend hierzu zeigen die Figuren, daß der Fußbereich 12 zwischen zwei benachbarten
Mitnehmerflügeln 6 rechts und links der Winkelhalbierenden 16 zwischen den Kreuzmittellinien
8a,8b konkav ausgestaltet ist.
[0037] In diesem Bereich ist entgegen den Konturen nach Pozidriv-Norm kein sich in die Tiefe
hinein vergrößernder Mittelsteg vorgesehen, um auf diese Weise eine hohe Eindringtiefe
in die Schlitzgeometrien sowohl von Pozidriv-Schrauben als auch von Philips-Schrauben
zu erzielen.
[0038] Da die Erfindung durchaus unter Verwendung einer zur spanabhebenden Herstellung üblicher
Philips-Bits verwendeten Schneidplatte realisierbar ist, ist in den gezeigten Beispielen
der Fußbereich 12 zwischen zwei benachbarten Mitnehmerflügeln 6 rechts und links der
Winkelhalbierenden 16 zwischen den Kreuzmittellinien 8a,8b polygonal konkav. Die Kontur
des Fußbereichs ist von einem zweizügigen Polygon beschreibbar, wobei der erste Polygonzug
17 zur Kreuzmittellinie 8a in der Größenordnung von etwa 22,5° und der zweite Polygonzug
18 in der Größenordnung von etwa 45° geneigt ist.
[0039] Die jeweiligen Winkel 19,20, die der jeweilige Polygonzug 17,18 zur Kreuzmittellinie
8a bildet, ergeben mit den jeweils angrenzenden Fußbereichen 12 des jeweiligen Mitnehmerflügels
16 insgesamt einen rechten Winkel, wobei die erfindungsgemäße Asymmetrie zwischen
den Flügelhälften 10,11 erst oberhalb des Flügelfußes in Richtung zum Flügelrand 13
einsetzt.
[0040] Ferner zeigen die Figuren auch, daß im kegelstumpfförmigen Bereich 3 der Abstand
21 zwischen den Außenflächen der beiden Flügelhälften 10,11 eines jeden Mitnehmerflügels
6 in jeder Sekantialebene 22 zur Spitze 2 hin betrachtet konstant bleibt; zumindest
in der Eingriffszone mit dem Schraubenschlitz.
[0041] Die Breite jedes Mitnehmerflügels ist daher in jeder Sekantialebene zumindest im
vorderen Bereich der Spitze 2 praktisch konstant, während sie sich zugleich mit wachsendem
Abstand vom Flügelfuß 12 in Richtung zum Flügelrand 13 unsymmetrisch vergrößert.
[0042] Ergänzend hierzu zeigen insbesondere die Fig.1,3 und 5, daß diejenige Flügelseite,
deren Flächennormale 23 - in axialer Richtung 7 auf die Spitze 2 betrachtet - in Uhrzeigerrichtung
24 weist, die sich verbreiternde Hälfte 11 ist.
[0043] Während die Figuren lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellen
können, beruht der Grundgedanke der Erfindung darauf, die Konturen von Schraubendreherwerkzeugen
für Pozidriv- und Philips-Schrauben so auszugestalten, daß bei einer hinreichend großen
Einstecktiefe der Werkzeugspitze 2 in Kreuzschlitze unterschiedlicher Geometrien ein
im wesentlichen spielfreier Sitz der Mitnehmerflügel 6 im Schraubenkopf gewährleistet
ist und zugleich eine möglichst großflächige Anlage der Kontaktflächen an den Mitnehmerflügeln
6 zu den Gegenkontaktflächen des Schraubenschlitzes erzeugt wird, so daß mancherlei
geometrische Abwandlungen der Konturen der Mitnehmerflügel möglich sind, ohne den
Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
[0044] Darüber hinaus zeichnen sich die gezeigten Ausführungsbeispiele vorteilhaft bei der
spanabhebenden Fertigung aus, in welcher übliche Rohlinge in Pozidriv- oder auch Philips-Form
mit einer Schneidplatte für übliche Philips-Konturen bearbeitet werden, die entsprechend
den Angaben des Hauptanspruchs im Bereich zwischen Flügelfuß und Flügelrand modifiziert
worden ist.
[0045] Dieselben Überlegungen gelten aber auch grundsätzlich für eine Fertigung derartiger
Schraubendreherwerkzeuge im Sinterverfahren oder Umformverfahren, wobei gegebenenfalls
in Folge des entstehenden Hinterschnitts ein zusätzliches Kernelement vorgesehen werden
muß.
Bezugszeichenliste:
[0046]
- 1
- Schraubendreherwerkzeug
- 2
- Spitze
- 3
- Kegelstumpf
- 4
- Antriebsschaft
- 5
- Sechskantschaft
- 6
- Mitnehmerflügel
- 7
- Axialrichtung
- 8a
- Kreuzmittellinie
- 8b
- Kreuzmittellinie
- 9
- Flügelbreite
- 10
- schmalere Flügelhälfte
- 11
- breitere Flügelhälfte
- 12
- Flügelfuß
- 13
- Flügelrand
- 14
- Spitzenwinkel
- 15
- gebrochene Zone
- 16
- Winkelhalbierende
- 17,17',17 "
- erster Polygonzug
- 18,18',18''
- zweiter Polygonzug
- 19
- erster Winkel zur Kreuzmittellinie
- 20
- zweiter Winkel zur Kreuzmittellinie
- 21
- Abstand zwischen den Außenflächen jedes Mitnehmerflügels
- 22
- Sekantialebene
- 23
- Flächennormale
- 24
- Uhrzeigerrichtung
1. Schraubendreherwerkzeug (1), welches für Schraubenköpfe mit kreuzförmigem Schraubenschlitz
vorgesehene kreuzförmig abstehende Mitnehmerflügel (6) aufweist, die vom Bereich der
Spitze (2) ausgehend zunächst von einer kegelstumpfförmigen (3) Einhüllenden umschrieben
werden um anschließend in den Antriebsschaft (4) überzugehen, wobei in axialer Richtung
(7) auf die Spitze (2) betrachtet an zumindest einem der Mitnehmerflügel (6) - von
den Kreuzmittellinien (8a,8b) aus gemessen - die Breitenzunahme des Mitnehmerflügels
mit zunehmendem Abstand vom Flügelfuß (12) auf derjenigen Flügelseite (11) größer
ist als auf der anderen Flügelseite (10), welche bei dieser Betrachtungsrichtung zur
Einschraubrichtung der zu verwendenden Schrauben entgegengesetzt weist.
2. Schraubendreherwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Flügelseite (10) parallel zur Kreuzmittellinie (8a,8b) verläuft.
3. Schraubendreherwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sich verbreiternde Flügelseite (11) zu ihrer Kreuzmittelebene (8a) einen Winkel
von etwa 3 bis 4° im Uhrzeigersinn (24) bildet.
4. Schraubendreherwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (2) einen Winkel (14) von weniger als 19° aufweist.
5. Schraubendreherwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (14) in der Größenordnung von etwa 5 bis 10° vorzugsweise in der Größenordnung
von etwa 6° liegt.
6. Schraubendreherwerkzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (14) zwischen der Spitze (2) und dem Beginn des Kegelstumpfs (3) gebrochen
ist.
7. Schraubendreherwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußbereich (12) zwischen zwei benachbarten Mitnehmerflügeln (6) rechts und links
der Winkelhalbierenden (16) zwischen den Kreuzmittellinien (8a,8b) polygonal konkav
ist.
8. Schraubendreherwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußbereich (12) von einem zweizügigen Polygon beschreibbar ist, wobei der erste
Zug (17) zur Kreuzmittellinie (8a) in der Größenordnung von etwa 22,5° und der zweite
Zug (18) in der Größenordnung von etwa 45° geneigt ist.
9. Schraubendreherwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im kegelstumpfförmigen Bereich (3) der Abstand zwischen den Außenflächen der zwei
Flügelhälften (10,11) eines Mitnehmerflügels (6) in jeder Sekantialebene (22) zur
Spitze (2) hin konstant bleibt.
10. Schraubendreherwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsschaft (4) einen sechseckigen Querschnitt (5) aufweist und daß das Schraubendreherwerkzeug
als Biteinsatz ausgebildet ist.
11. Schraubendreherwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß diejenige Flügelseite, deren Flächennormale (23) - in axialer Richtung (7) auf die
Spitze (2) betrachtet - in Uhrzeigerrichtung (24) weist, die sich verbreiternde Flügelseite
(11) ist.