[0001] Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine Fräsmaschine für Rand- und
Eckbereiche gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Solche Fräsmaschinen werden zum Reinigen, Aufrauhen oder Abtragen von Beton-, Asphalt-
oder Metalloberflächen eingesetzt. Als Werkzeug haben sie eine Trommel die rotiert
und mit Fräsrädchen bestückt ist. Am Umfang von Flanschen, die solche trommelartige
Käfige an den Stirnseiten abschliessen oder in der Mitte verstärken sind Achsen angebracht,
auf denen mehrere frei rotierende Fräsrädchen aufgereiht sind. Solche Werkzeuge werden
zum Beispiel in EP0661144 (Fig.5&6) vorgestellt. Trommeln, die für Feinarbeiten eingesetzt
werden, sind am Umfang und an den Stirnflächen mit Hartmetall- oder Diamant-Schneidwerkzeugen
ausgerüstet.
[0003] Der Nachteil derartiger Fräsmaschinen liegt in der beschränkten Einsatzmöglichkeit
bei Innenräumen. Sie sind in der Regel zu gross und unhandlich und werden meist mit
Verbrennungsmotoren angetrieben. Beides ist für den Einsatz solcher Maschinen für
Renovationsarbeiten in Räumen schlecht. Zudem können Rand- und Eckenbereiche von Böden
in Zimmern und grossen Räumen nur schwer bzw. ungenügend mit diesen Maschinen bearbeitet
werden. Die Geräte sind für den Bodenleger oder Malermeister unhandlich in bezug auf
Gewicht, Dimension und Antriebsart. Die Böden bearbeitet man zwar schnell und effizient,
für die Eckbereiche verliert man dann aber durch Handarbeit und Nacharbeit wertvolle
Arbeitszeit. Man wäre hir unbedingt auf leichte und handliche Geräte angewiesen.
[0004] Mit einem Gerät, wie es in EP0661144 vorgestellt wird, kann die Bearbeitung des Eckbereiches
Wand/Wand/Boden nur auf der einen Seite des Gerätes bis in den Eckbereich zweier Wände
erfolgen. Will man die andere Seite auf diesen gleichen Eckbereich zweier Wände bearbeiten,
erweisen sich Deichsel und Führungsräder des Bodenbearbeitungsgerätes als hinderlich.
Der Eckbereich lässt sich nicht nahe genug anfahren und muss deshalb von Hand nachbearbeitet
werden.
[0005] Um die Wand- und Eckbereiche zu bearbeiten werden daher verschiedene, teilweise sehr
ungeeignete Geräte oder Maschinen eingesetzt. Die Nacharbeit wird meistens von Hand
mit Schlagwerkzeugen (z.B. pneumatischen Meisseln) verrichtet. Es sind keine fahrbaren,
handlichen und trotzdem stabilen Fräsmaschinen zum Bearbeiten von Oberflächen an Rändern
und Kanten bekannt, mit denen die Eckbereiche zwischen Boden, Wand und Wand fast bis
in die Ecke mit gutem Effekt aufgerauht, geschliffen und gereinigt werden können.
Immer bleibt eine Restfläche unbearbeitet.
[0006] Anderseits steht im Innenbereich von Gebäuden und für Renovationsarbeiten meistens
elektrische Energie zur Verfügung. Geräte mit einem Elektromotor sind für diesen Einsatz
gut geeignet. Bekannte Geräte mit Elektroantrieb sind vielfach zu klein, um eine ansehnliche
Bodenfläche effizient zu bearbeiten.
[0007] Die vorliegende Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, eine universale Fräsmaschine
der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass die Vorteile der bekannten stabilen
Fräsmaschinen für grosse Flächen erhalten bleiben und zugleich eine grössere Flexibilität
erreicht wird, indem auch die Eck- und Randbereiche sowie die seitlichen Borde und
Ränder einer maschinellen Bearbeitung unterzogen werden können.
[0008] Diese Aufgabe löst eine Fräsmaschine für Rand- und Eckbereiche mit den Merkmalen
des Patentanspruches 1. Weitere Merkmale dieser Erfindung gehen aus den abhängigen
Ansprüchen hervor und deren Vorteile werden in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
[0009] In der Zeichnung zeigt:
- Fig 1
- XSeitenansicht der Fräsmaschine
- Fig 2
- Ansicht der Fräsmaschine während des Umbaus
- Fig 3
- Ansicht der Fräsmaschine während des Umbaus
- Fig 4
- Ansicht der Fräseinheit von oben
- Fig 5
- Ansicht von oben, Einsatz Eckbereich Boden/Wand
- Fig 6
- Ansicht von oben, Einsatz Eckbereich Wand/Wand
- Fig 7
- Ansicht von oben, Einsatz Eckbereich Wand/Wand
- Fig 8
- Ansicht von oben, Einsatz Eckbereich Wand/Wand
- Fig 9
- Werkzeug Ansicht
[0010] Die Figuren stellen bevorzugte Ausführungsbeispiele dar, die im Folgenden beschrieben
werden.
[0011] Die vorgestellte Fräsmaschine für Rand- und Eckbereiche ist auf einem Grundrahmen
1 aufgebaut. Wie in Fig 1 dargestellt, sind an diesem Grundrahmen 1 zwei Führungsräder
3 und eine Deichsel 2 befestigt. Dieser Grundrahmen 1 weist einen galgenartigen Vorbau
8 auf, der mit einem Schlitz versehen ist. Die Richtung dieses Schlitzes liegt in
der Fortsetzung der Deichsel, in Fahrtrichtung der Führungsräder 3. Auf dem galgenartigen
Vorbau 8 liegt im montierten Zustand eine Halterung 6, welche ihrerseits einen Winkel
darstellt, dessen vorderer Schenkel 9 senkrecht steht. An diesem vorderen Schenkel
8 ist eine Abstützrolle 4 befestigt. Der auf dem Vorbau 8 des Grundrahmens 1 liegende
Schenkel der Halterung 6 weist ebenfalls einen Schlitz auf, dessen Breite genau über
dem Schlitz des Vorbaus 8 liegt, dessen Länge aber so gestaltet ist, dass Halterung
6 gegenüber dem Grundrahmen 1 eine Bewegung vom zusammengebauten Zustand (Fig 1) in
den Zustand während des Umbaus (Fig 2 und 3) auseinandergezogen werden kann, indem
die Verbindungsschraube 7 nur gelöst und nicht entfernt werden muss. Vorteilhafterweise
sind Grundrahmen 1 und Halterung 6 z.B. durch Feder und Nut derart geführt, dass sie
sich nur in der Verlängerung der Deichsel, nicht aber in Querrichtung verschieben
lässt.
[0012] Um Grundrahmen 1 und Halterung 6 miteinander fest zu verbinden, wird durch den in
beiden Teilen vorhandenen Schlitz eine Verbindungsschraube 7 eingeführt. Am unteren
Ende hat diese Verbindungsschraube 7 ein Aussengewinde, welches in ein entsprechendes
Innengewinde im Getriebeflansch 22 passt. Am andern Ende der Verbindungsschraube befindet
sich ein Flansch, dessen Durchmesser sicher grösser ist als die Breite der Schlitze
in Vorbau 8 und Halterung 6, und auf diesem Flansch ist ein grosser Ring rechtwinklig
befestigt, welcher die Handbetätigung dieser Verbindungsschraube 7 ermöglicht. Die
Verbindungsschraube 7 ist gegen gänzliches Entfernen gesichert. Sie kann ohne spezielle
Werkzeuge nicht aus dem Getriebeflansch 22 entfernt werden.
[0013] An der Unterseite des Vorbaus 8 ist eine quer zum Schlitz angeordnete Ausfräsung
angebracht. Diese Ausfräsung hat die Masse, um die rechteckige Form des Getriebeflansches
22 aufzunehmen. Im einsatzfähigen Zustand, wie er in Fig 1 dargestellt ist, kann der
Getriebeflansch 22 nicht mehr gegen den Vorbau 8 bzw. den Grundrahmen 1 verdreht werden.
Die Verbindungsschraube 7 ist dann so angezogen, dass sich Vorbau 8 und Halterung
6 nicht mehr gegeneinander verschieben können. Die Fräseinheit 21,22,23 kann sich
nicht mehr drehen, so dass sie durch den Getriebeflansch 22 fest im Grundrahmen 1
gehalten wird.
[0014] Die Fräseinheit 21,22,23 wird durch den Getriebeflansch 22 zusammengehalten. Im Getriebeflansch
22 befindet sich ein Getriebe 25. An der einen Seite des Getriebeflansches 22 ist
der Elektromotor 21, gegen Verdrehung gesichert, befestigt. Die Antriebswelle des
Elektromotors 21 ist mit dem Getriebe 25 form- und kraftschlüssig verbunden. Der Elektromotor
21 kann mit gleicher Kraft in beiden Drehrichtungen betrieben werden.
[0015] Auf derselben Achse A, auf der dem Elektromotor 21 gegenüberliegenden Seite des Getriebeflansches
22, befindet sich das Fräswerkzeug 23. Dieses ist mit der Abtriebswelle des Getriebes
25 fest verbunden und im Getriebeflansch 22 drehbar gelagert. Das Fräswerkzeug 23
ist von einem Staubabsauggehäuse 24 umgeben. Dieses weist einen Stutzen 26 auf, an
dem jeder handelsübliche Industriestaubsauger befestigt werden kann.
[0016] Wenn nun die Verbindungsschraube 7 gelöst wird (Fig 2), kann die Distanz zwischen
dem Grundrahmen 1 und dem vorderen Schenkel 9 der Halterung 7 derart vergrössert werden,
dass die Fräseinheit 21,22,23 um 360° gedreht werden kann. Beim Lösen der Verbindungsschraube
7 wird zuerst der Getriebeflansch 22 aus der Ausfräsung im Vorbau 8 gelöst. Damit
ist die Verbindung von Getriebeflansch 22, Vorbau 8 und Halterung 7 gelöst. Die Halterung
7 kann gegenüber dem Grundrahmen 1 in Richtung der in Vorbau 8 und Halterung 7 angeordneten
Schlitze in der Art auseinander gezogen werden, dass sich die Distanz der Halterung
7 zwischen Grundrahmen 1 und Schenkel 9 vergrössert, bis genug Distanz d zwischen
diesen Teilen entsteht, um die Fräseinheit zu drehen.
1. Fräsmaschine für Rand- und Eckbereiche, zur Bearbeitung von Oberflächen bestehend
aus einem Grundrahmen (1) an dem zwei Führungsräder (3) und eine Deichsel (2) fest
verbunden sind, wobei an diesem Grundrahmen (1) eine Fräseinheit (21,22,23) und eine
Halterung (6) mit einer Abstützrolle (4) befestigt sind und die Fräseinheit (21,22,23)
aus einem Elektromotor (21), einem Getriebeflansch (22) und einem Fräswerkzeug (23)
mit Staubschutzabsauggehäuse (24) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen (1), die Halterung (6) und der Getriebeflansch (22) durch eine Verbindungsschraube
(7) miteinander form- und kraftschlüssig sowie lösbar verbunden sind, wobei sich im
Innern des Getriebeflansches (22) das Getriebe (25) befindet, welches die Kraft des
auf der einen Seite des Getriebeflansches (22) angeflanschten Elektromotors (21) erzeugte
Antriebskraft auf das Fräswerkzeug (23) überträgt und die ganze Fräseinheit (21,22,23)
zwischen Grundrahmen (1) und Halterung (6) um 360° drehbar ist.
2. Fräsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (21) mit derselben Leistung in beiden Drehrichtungen betrieben werden
kann.
3. Fräsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fräswerkzeug (23) eine Trägerwelle (10) und zwei Flansche (11,11') aufweist,
an welchen fliegende Wellen (12) befestigt sind, auf denen sich scheibenförmige Fräsrädchen
(13) zur Bearbeitung von Flächen und konkav/konvexe Fräsrädchen (14) zur Bearbeitung
von Ecken befinden, wobei alle Fräsrädchen (13,14) um die fliegenden Wellen (12) frei
drehbar montiert sind.
4. Fräsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fräswerkzeug (23) eine Schleiftrommel (30) ist, dessen Träger (31) mit Schleifwerkzeugen
(32) bestückt ist.
5. Fräsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (31) der Schleiftrommel (30) mit Schleifwerkzeugen (32) aus Hartmetall
bestückt ist.
6. Fräsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (31) der Schleiftrommel (30) mit Schleifwerkzeugen (32) aus Diamant bestückt
ist.
7. Fräsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fräswerkzeug (23) von einem Staubabsauggehäuse umgeben ist.