[0001] Die Erfindung betrifft eine Scherenhubvorrichtung mit zumindest zwei paarweise durch
eine Schwenkachse verbundenen Scherengliedern, wobei die Schwenkachse zwischen den
jeweiligen Endabschnitten der Scherenglieder angeordnet ist, und mit einem Antrieb
zum Aufrichten und Absenken der Scherenglieder mittels eines Zugmittels.
[0002] Eine solche Scherenhubvorrichtung ist beispielsweise Gegenstand der DE 100 24 075
A 1. Durch das Zugmittel wird dabei der Abstand zwischen den oberen oder den unteren
Enden der Scherenglieder verändert. Hierzu ist das Zugmittel mit einem Ende eines
der Scherenglieder und mittels einer Umlenkrolle an einem oberen Ende des anderen
Scherengliedes mit dem Antrieb verbunden und dadurch einziehbar. Das Zugmittel wirkt
dabei auf einen Spreizkörper, der in der abgesenkten Ruhestellung der Scherenhubvorrichtung
nahe des unteren Endes eines Scherengliedes zwischen diesem und dem aufliegenden oberen
Ende des anderen Scherengliedes liegt. Durch Aufbringen der erforderlichen Zugkraft
wird der Spreizkörper in Richtung der Schwenkachse bewegt. Der von den Scherengliedern
eingeschlossene Winkel wird dadurch zunehmend größer, so dass die Hubhöhe entsprechend
verändert wird. Das Zugmittel wird dabei mittels des Antriebes nicht aufgewickelt,
sondern hat einen zu einer Schlaufe geschlossenen Endabschnitt, um so ein Abgleiten
des Zugmittels zu verhindern.
[0003] Als nachteilig erweist sich bei solchen Scherenhubvorrichtungen, deren Hubhöhe mittels
eines Spreizkörpers variiert wird, dass sich die Hebelverhältnisse in der abgesenkten
Ruhestellung gegenüber der angehobenen Arbeitsstellung erheblich unterscheiden. Die
zur Änderung der Hubhöhe erforderlichen Kräfte differieren dadurch in den beiden Extremstellungen
um ein Vielfaches. Dies führt in der Praxis zu Verschleißerscheinungen. Zudem werden
dadurch große Antriebleistungen erforderlich. Weiterhin ist es erforderlich, die Bewegung
des Spreizkörpers mit Hilfe einer aufwendigen Steuerung derart zu beeinflussen, dass
die Hubgeschwindigkeit zwischen den Extremstellungen annähernd konstant ist, zumindest
aber keinen unerwünscht hohen Schwankungen unterworfen ist.
[0004] Eine andere Ausführung einer Scherenhubvorrichtung ist auch bereits durch die DE
33 31 872 A 1 bekannt. Dabei sind die beiden Endabschnitte der Scherenglieder durch
einen als Hydraulikzylinder ausgeführten Antrieb miteinander verbunden. Dies bedingt
jedoch einen großen Stellweg des Hydraulikzylinders, wobei auch hierbei stark abweichende
Kräfteeinleitungen auftreten. Zudem sind in der Praxis bei vielen Einsatzzwecken Hydraulikzylinder
aufgrund des freigesetzten Öls nur bedingt geeignet.
[0005] Durch die DE 298 03 330 U ist auch bereits eine Scherenhubvorrichtung bekannt geworden,
bei der es sichergestellt ist, dass auch bereits in der Anfangsphase des Hubvorganges
aufgrund günstiger Hebelverhältnisse relativ hohe Hubkräfte bei vergleichsweise geringen
Antriebskräften erzeugt werden können. Es ist hier jedoch nachteilig, dass sich im
Hub- und Senkvorgang zwei Geschwindigkeitsstufen daraus ergeben, dass beim Erfassen
des Spreizkörpers durch einen abstützenden Schwenkarm eine ruckartige Geschwindigkeitsänderung
eintritt. Der Spreizkörper wirkt hier vor dem Eingriff des Schwenkarmes lediglich
nach dem Keilprinzip auf das obere und das untere Scherenglied ein, so dass die Aufwärtsbewegung
extrem langsam erfolgt. Sobald der Spreizkörper durch den abstützenden Schwenkarm
abgehoben wird, entsteht lediglich eine Wirkverbindung mit der oberen Scherenhälfte,
wobei die Aufwärtsbewegung sprunghaft beschleunigt wird. Im Übergangsbereich ist dadurch
eine exakte Positionierung nicht möglich ist.
[0006] Durch die US 4 858 888 ist ferner auch bereits eine Scherenhubvorrichtung offenbart,
bei der das freie Ende des Stützarmes von einem abgewinkelt angelenkten Führungsarm
geführt ist, der außerdem an dem ersten Scherenglied gelenkig befestigt ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, eine Scherenhubvorrichtung
der eingangs genannten Art derart auszuführen, dass die im Betrieb erforderliche Antriebsleistung
wesentlich reduziert ist. Weiterhin soll die Scherenhubvorrichtung mit geringem Aufwand
an unterschiedliche Einsatzzwecke anpassbar ausgeführt sein.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Scherenhubvorrichtung gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung.
[0009] Erfindungsgemäß hat also die Scherenhubvorrichtung zumindest eine Koppelbrücke mit
zwei mittels eines Gelenkes schwenkbeweglich angeordneten Schubstreben, die mit jeweils
einem Scherenglied schwenkbeweglich verbunden sind, wobei die Koppelbrücke eine Umlenkrolle
für das an der Scherenhubvorrichtung festgelegte Zugmittel trägt. Hierdurch wird es
erstmals möglich, die Hubkraft nicht mittels der Spreizwirkung eines Spreizkörpers
einzuleiten, sondern durch die Einstellung des Abstandes zwischen der mit beiden Scherengliedern
verbundenen Koppelbrücke und der Scherenhubvorrichtung, beispielsweise der Schwenkachse,
an welcher das freie Ende des Zugmittels fixiert ist. Hierzu ist die Koppelbrücke
mit der Umlenkrolle ausgestattet, so dass durch Aufbringen der Zugkraft der Abstand
und dadurch zugleich die Hubhöhe mit geringem Aufwand verändert werden. Aufgrund der
dadurch realisierbaren günstigen Hebelverhältnisse wird die von dem Antrieb aufzubringende
Spitzenlast, insbesondere beim Anheben aus der abgesenkten Ruhelage, wesentlich vermindert.
Dadurch bedingt ist zugleich auch ein wesentlich geringerer Verschleiß, weil die Umlenkung
des Zugmittels lediglich sehr geringen Reibungsverlusten unterliegt. Weiterhin zeigt
es sich, dass aufgrund der geänderten Krafteinleitung ein nahezu konstantes Verhältnis
zwischen der Differenzlänge des Zugmittels und der Differenz der Hubhöhe realisierbar
ist, wodurch der Steuerungsaufwand erheblich reduziert ist. Außerdem gestattet die
Scherenhubvorrichtung eine einfache Anpassung an unterschiedliche Einsatzbedingengen,
indem bei größeren Lastanforderungen lediglich das Zugmittel ausgetauscht werden muss.
Umständliche Neukonstruktionen können so in vielen Fällen vermieden werden.
[0010] Das freie Ende des Zugmittels kann an der Schwenkachse fixiert werden. Eine besonders
praxisnahe Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird hingegen auch dadurch erreicht,
dass die Scherenhubvorrichtung jeweils eine beiderseits der Schwenkachse angeordnete
Koppelbrücke aufweist, wobei die erste Koppelbrücke mit zumindest einer Umlenkrolle
und die zweite Koppelbrücke mit einer Fixierung für das Zugmittel ausgestattet ist.
Hierdurch wird eine erheblich gleichmäßigere Krafteinleitung in die Scherenglieder
durch die beiden gegenüberliegenden Koppelbrücken mittels der jeweiligen Schubstreben
erreicht und dadurch die Betriebssicherheit erhöht sowie zugleich die Belastung einzelner
Schubstreben vermindert.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung wird auch dadurch realisiert, dass die
Schwenkachse und die Koppelbrücken in einer gemeinsamen, insbesondere horizontalen,
Ebene angeordnet sind. Hierdurch wird eine gleichförmige Hubbewegung erreicht und
zugleich Schwankungen der erforderlichen Antriebsleistungen zwischen den Extremlagen
der Scherenhubvorrichtung verringert.
[0012] Erhöhte Lastanforderungen könnten durch eine geänderte Antriebsleistung erfüllt werden.
Besonders einfach ist hingegen eine Abwandlung der vorliegenden Erfindung, bei welcher
das Zugmittel zwischen den beiden Koppelbrücken mehrfach mittels mehrerer an den beiden
Koppelbrücken angeordneten Umlenkrollen in mehreren Bahnen hin und her geführt ist.
Hierdurch lässt sich mit jeder zusätzlichen Bahn die erforderliche Zugkraft und daher
die Antriebsleistung reduzieren bzw. die maximale Tragkraft der Scherenhubvorrichtung
erhöhen. Zugleich wird die dabei auf das Zugmittel wirkende Zugkraft vermindert. Die
Tragkraft kann daher mit geringem Aufwand an die jeweiligen Einsatzbedingungen auch
bei bereits vorhandenen Scherenhubvorrichtungen verändert werden.
[0013] Die insbesondere parallel zueinander geführten Bahnen könnten in einer gemeinsamen
horizontalen, insbesondere durch die Schwenkachse bestimmten Ebene nebeneinander liegen.
Besonders zweckmäßig ist es jedoch, wenn die Bahnen des Zugmittels übereinander angeordnet
sind. Hierdurch erfolgt die Umlenkung des Zugmittels auch bei einem ortsfest außerhalb
der Scherenhubvorrichtung positionierten Antrieb für das Zugmittel ausschließlich
in einer Ebene. Die dadurch auf das Zugmittel wirkende Belastung sowie auftretende
Verschleißerscheinungen sind dadurch wesentlich verringert.
[0014] Als besonders vorteilhaft erweist sich auch eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Scherenhubvorrichtung, bei der die Schubstreben einen übereinstimmenden Abstand zwischen
der Koppelbrücke und dem jeweils zugeordneten Scherenglied aufweisen. Hierdurch ist
die Orientierung der Koppelbrücke, ähnlich dem Prinzip der Parallelgrammführung, unbeeinflusst
von der jeweils von der Hubhöhe abhängigen Raumposition. Die Bahnführung des Zugmittels
ist daher konstant über die gesamte Hubhöhe.
[0015] Weiterhin wird eine besonders Erfolg versprechende Weiterbildung der Erfindung auch
dadurch geschaffen, dass mehrere parallel zueinander angeordnete Zugmittel die Umlenkrolle
gegenläufig umschlingen. Hierdurch werden die aufgrund der in mehreren Bahnen geführten
Zugmittel eingeleiteten Momente durch die gegenläufige Anordnung benachbarter Bahnen
gegeneinander aufgehoben. Die parallel geführten Zugmittel können dabei sowohl an
einer gemeinsamen Umlenkrolle als auch an einzelnen, insbesondere zueinander koaxialen,
Umlenkrollen geführt sein.
[0016] Das Zugmittel kann beispielsweise als Kunststoff- oder Drahtseil, als Kette oder
als Keil- oder Zahnriemen ausgeführt sein. Besonders praxisnah ist hingegen eine Ausgestaltung,
bei der das Zugmittel zumindest abschnittsweise als ein Gurtband ausgeführt ist. Das
Gurtband vereinigt eine hohe Flexibilität und Zugbelastbarkeit und erfordert zudem
keine Schmiermittel. Weiterhin ist das Gurtband ohne störende Betriebsgeräusche einsetzbar
und gestattet eine flache Gesamtbauhöhe.
[0017] Eine besonders vielseitig einsetzbare Ausgestaltung der Erfindung wird auch dadurch
erreicht, dass die Scherenhubvorrichtung mittels weiterer paarweise angeordneter Scherenglieder
modular erweiterbar ist. Hierdurch können mit geringem Aufwand Doppel- oder Tandemkonstruktionen
realisiert werden, die durch ein einziges gemeinsames Zugmittel betätigt werden können.
Ein nach dem Stand der Technik erforderlicher Steuerungsaufwand für einen synchronen
Bewegungsablauf entfällt somit. Sofern mehrere Zugmittel eingesetzt werden, können
diese nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung insbesondere mittels eines gemeinsamen
Antriebes betätigbar sein.
[0018] Eine andere besonders Erfolg versprechende Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird dadurch erreicht, dass die beiden Koppelbrücken mittels eines zur Anpassung an
unterschiedliche Hubhöhen stufenlos längenveränderlichen Führungselementes miteinander
verbunden sind. Dieses insbesondere teleskopisierbar ausgeführte Führungselement begrenzt
die relative Beweglichkeit der beiden Koppelbrücke zueinander auf lediglich einen
Freiheitsgrad, so dass ausschließlich der Abstand der beiden Koppelbrücken variabel
ist. Die Orientierung der Koppelbrücken ist somit unveränderlich.
[0019] Hierbei ist es besonders zweckmäßig, wenn das Führungselement als Dämpfer oder Notstellglied
ausgeführt ist, um so bei einer plötzlichen Zugentlastung ein unbeabsichtigtes Absenken
der Hubvorrichtung zu vermeiden. Im gewöhnlichen Betrieb ermöglicht das beispielsweise
mit einem Hydraulikzylinder ausgestattete Führungselement eine Dämpfung bei Lastwechseln.
[0020] Der Antrieb kann räumlich getrennt von der Scherenhubvorrichtung ortsfest angeordnet
werden. Besonders kompakt ist jedoch auch eine Ausgestaltung, wenn der Antrieb an
der Koppelbrücke in einer durch die Gelenke der Schubstreben und der Schwenkachse
bestimmten Ebene angeordnet ist. Mehrere Antriebe können jeweils einer Koppelbrücke
zugeordnet und einander gegenüberliegend angeordnet sein.
[0021] Weiterhin wird eine besonders Erfolg versprechende Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Scherenhubvorrichtung dann erreicht, wenn der Antrieb mit einer Wickeltrommel für
das Zugmittel verbunden ist, deren insbesondere durch die Anzahl der Wicklungen bestimmter
Wickeldurchmesser in Abhängigkeit von der Materialsstärke des Zugmittels derart bestimmt
ist, dass eine konstante Drehzahl der Wickeltrommel zu einer konstanten Änderung der
Hubhöhe der Scherenhubvorrichtung führt, um so ohne eine Drehzahlsteuerung eine gleichförmige
Hubbewegung realisieren zu können.
[0022] Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig.1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Scherenhubvorrichtung;
- Fig.2
- eine Detailansicht der in Figur 1 gezeigten Scherenhubvorrichtung;
- Fig.3
- eine vergrößerte Detailansicht der in Figur 1 gezeigten Scherenhubvorrichtung in einer
abgesenkten Position;
- Fig. 4
- eine abgewandelte Ausführungsform der in Figur 1 gezeigten Scherenhubvorrichtung.
[0023] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Scherenhubvorrichtung 1 in einer Seitenansicht.
Die Scherenhubvorrichtung 1 hat zwei unterhalb einer Hubebene 2 angeordnete und paarweise
durch eine Schwenkachse 3 verbundene Scherenglieder 4, 5, wobei die Schwenkachse3
in der Mitte zwischen den jeweiligen einerseits die Hubebene 2 tragenden Endabschnitten
6, 7, anderseits auf einer Bodenfläche 8 aufliegenden Endabschnitten 9, 10 der Scherenglieder
4, 5 angeordnet ist. Die Scherenhubvorrichtung 1 ist mit einem ortsfest an der Bodenfläche
8 angeordneten Antrieb 11 ausgestattet, auf dessen Wickeltrommel 12 ein als Gurtband
ausgeführtes Zugmittel 13 zum Aufrichten und Absenken der Scherenglieder 4, 5 ausgestattet
ist. Hierzu ist die Scherenhubvorrichtung 1 mit zwei beiderseits der Schwenkachse
3 angeordneten, zueinander parallelen, Koppelbrücken 14, 15 ausgestattet, wobei die
erste Koppelbrücke 14 mit zumindest zwei Umlenkrollen 16 und die zweite Koppelbrücke
15 mit einer Umlenkrolle 16 sowie einer Fixierung 17 für das Zugmittel 13 ausgestattet
ist, so dass das Zugmittel 13 in mehreren Bahnen 18, 19, 20, 21 übereinander geführt
ist. Die beiden Koppelbrücken 14, 15 stützen sich jeweils durch zwei baugleiche Schubstreben
22, 23 an den Scherengliedern 4, 5 schwenkbeweglich ab. Durch die Einleitung einer
Zugkraft F mittels des Zugmittels 13 ist der Abstand a der Koppelbrücken 14, 15 veränderbar,
so dass die Hubhöhe h in gewünschter Weise erreicht werden kann. Ergänzend sind die
Koppelbrücken 14, 15 durch ein als Dämpfer wirkendes, insbesondere durch einen Zylinder
realisiertes, Führungselement 24 verbunden, so dass Lastwechsel nicht zu unerwünscht
hohen Spitzenlasten führen.
[0024] Ergänzend zeigt Figur 2 in einer Detailansicht der in Figur 1 gezeigten Scherenhubvorrichtung
1 ein in einer zur Darstellungsebene parallelen Ebene geführtes weiteres Zugmittel
25, welches von dem gemeinsamen Antrieb 11 betätigt wird. Im Gegensatz zu dem in Figur
1 gezeigten Verlauf der Bahnen 18, 19, 20, 21 des Zugmittels 13, umschlingt das weitere
Zug mittel 25 die Umlenkrollen 16 gegenläufig. Hierdurch heben sich durch die Zugkraft
F der Zugmittel 13, 25 eingeleitete Momente gegeneinander auf.
[0025] In Figur 3 ist eine vergrößerte Detailansicht der in Figur 1 gezeigten Scherenhubvorrichtung
1 in einer abgesenkte Position zu erkennen, in welcher die Koppelbrücken 14, 15 einen
Abstand A aufweisen. Das Zugmittel 13 ist mittels eines an der zweiten Koppelbrücke
15 fixierten Führungsrollenpaares 26 geführt. Durch Umlenkung des Zugmittels 13 an
zwei Führungsrollen 16 der ersten Koppelbrücke 14 und einer Umlenkrolle 16 der zweiten
Koppelbrücke 15 sowie der Fixierung 17 des Zugmittels 13 an der zweiten Koppelbrücke
15 wird eine Vervielfachung der übertragbaren Kraft erreicht, so dass auch große Hubkräfte
mit einem vergleichsweise geringen Aufwand realisiert werden können. Zugleich weichen
die erforderlichen Zugkräfte in der dargestellten abgesenkten Position nur gering
von der in Figur 1 gezeigten Betriebsposition ab, so dass bei einer konstanten Zugbewegung
des Zugmittels 13 eine gleichförmige Hubbewegung erreicht wird.
[0026] Figur 4 zeigt die Scherenhubvorrichtung 1 in einer abgewandelten Form mit zwei unterhalb
der Hubebene 2 durch die Schwenkachse 3 verbundenen Scherengliedern 4, 5 mit dem an
der Bodenfläche 8 ortsfest angeordneten Antrieb 11, an dessen Wickeltrommel 12 das
Zugmittel 13 zum Aufrichten und Absenken der Scherenglieder 4, 5 fixiert ist. Die
Scherenhubvorrichtung 1 hat bei dieser Ausführung lediglich eine einzige seitlich
der Schwenkachse 3 angeordnete Koppelbrücke 14, die mehrere Umlenkrollen 16 trägt.
Die Fixierung 17 für das Zugmittel 13 ist dabei mit der Schwenkachse 3 in einer gemeinsamen
vertikalen Ebene verbunden, so dass das Zugmittel 13 in mehreren Bahnen 18, 19, 20,
21 übereinander geführt ist. Die Koppelbrücke 14 stützt sich durch zwei baugleiche
Schubstreben 22, 23 an den Scherengliedern 4, 5 schwenkbeweglich ab. Durch die Einleitung
einer Zugkraft F mittels des Zugmittels 13 ist der Abstand a der Koppelbrücke 14 von
der Schwenkachse 3 veränderbar, so dass die Hubhöhe h in gewünschter Weise eingestellt
werden kann. Zur Stabilisierung ist die Koppelbrücke 14 durch das Führungselement
24 mit der Schwenkachse 3 verbunden, so dass eine im Wesentlichen vertikale Ausrichtung
der Koppelbrücke 14 bei unterschiedlichen Hubhöhen h gewährleistet ist.
1. Scherenhubvorrichtung (1) mit zumindest zwei paarweise durch eine Schwenkachse (3)
verbundenen Scherengliedern (4, 5), wobei die Schwenkachse (3) zwischen den jeweiligen
Endabschnitten (6, 7, 8, 9) der Scherenglieder (4, 5) angeordnet ist, und mit einem
Antrieb (11) zum Aufrichten und Absenken der Scherenglieder (4, 5) mittels eines Zugmittels
(13, 25), gekennzeichnet durch zumindest eine Koppelbrücke (14, 15) mit zwei schwenkbeweglich angeordneten Schubstreben
(22, 23), die mit jeweils einem Scherenglied (4, 5) schwenkbeweglich verbunden sind,
wobei die Koppelbrücke (14, 15) eine Umlenkrolle (16) für das an der Scherenhubvorrichtung
(1) festgelegte Zugmittel (13, 25) trägt.
2. Scherenhubvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherenhubvorrichtung (1) zwei beiderseits der Schwenkachse (3) angeordnete Koppelbrücken
(14, 15) aufweist, wobei die erste Koppelbrücke (14) mit zumindest einer Umlenkrolle
(16) und die zweite Koppelbrücke (15) mit einer Fixierung (17) für das Zugmittel (13,
25) ausgestattet ist.
3. Scherenhubvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (3) und die Koppelbrücken (14, 15) in einer gemeinsamen, insbesondere
horizontalen, Ebene angeordnet sind.
4. Scherenhubvorrichtung (1) nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (13, 25) zwischen den beiden Koppelbrücken (14, 15) mittels mehrerer,
an den beiden Koppelbrücken (14, 15) angeordneten Umlenkrollen (16) in mehreren Bahnen
(18, 19, 20, 21) geführt ist.
5. Scherenhubvorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnen (18, 19, 20, 21) des Zugmittels (13, 25) übereinander angeordnet sind.
6. Scherenhubvorrichtung (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstreben (22, 23) einen übereinstimmenden Abstand zwischen der Koppelbrücke
(14, 15) und dem jeweils zugeordneten Scherenglied (4, 5) aufweisen.
7. Scherenhubvorrichtung (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere parallel zueinander angeordnete Zugmittel (13, 25) die Umlenkrolle (16) gegenläufig
umschlingen.
8. Scherenhubvorrichtung (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (13, 25) zumindest abschnittsweise als ein Gurtband ausgeführt ist.
9. Scherenhubvorrichtung (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherenhubvorrichtung (1) mittels weiterer paarweise angeordneter Scherenglieder
(4, 5) modular erweiterbar ist.
10. Scherenhubvorrichtung (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherenhubvorrichtung (1) mehrere insbesondere mittels eines gemeinsamen Antriebes
(11) betätigbare Zugmittel (13, 25) aufweist.
11. Scherenhubvorrichtung (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Koppelbrücken (14, 15) mittels eines zur Anpassung an unterschiedliche
Hubhöhen (h) stufenlos längenveränderlichen Führungselementes (24) miteinander verbunden
sind.
12. Scherenhubvorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (24) als Dämpfer und/oder Notstellglied ausgeführt ist
13. Scherenhubvorrichtung (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (11) an der Koppelbrücke (14, 15) angeordnet ist.
14. Scherenhubvorrichtung (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (11) mit einer Wickeltrommel (12) für das Zugmittel (13, 25) verbunden
ist, deren Wickeldurchmesser in Abhängigkeit von der Materialsstärke des Zugmittels
(13, 25) derart bestimmt ist, dass eine konstante Drehzahl der Wickeltrommel (12)
zu einer konstanten Änderung der Hubhöhe (h) der Scherenhubvorrichtung (1) führt.