[0001] Die Erfindung betrifft einen Herd, insbesondere Festbrennstoff-Herd, mit einem Brennraum
               und mit mindestens einer gekühlten Seitenwand, in der ein Luftdurchtrittskanal vorgesehen
               ist.
 
            [0002] Bei Herden ist es aus feuerpolizeilichen Gründen erforderlich, um diese in einer
               Küchenzeile aus brennbarem Material, insbesondere Holz, einbauen zu dürfen, dass die
               Temperatur von den an die Küchenzeile angrenzenden Seitenwänden des Herds unter einem
               Maximalwert liegt, der 60 K über Raumtemperatur liegt. Somit ergibt sich das Problem,
               dass insbesondere bei Festbrennstoff-Herden, bei denen im Brennraum eine Temperatur
               von ca. 950°C vorliegt, die Temperatur der Seitenwände nur noch ca. 80°C betragen
               darf. Hiezu kommt, dass auch nach dem Einbau in eine Küchenzeile - durch welchen ein
               Wärmestau verursacht wird - diese Temperatur nicht überschritten werden darf.
 
            [0003] Eine ledigliche Isolierung der Seitenwand reicht zur Gewährleistung dieses Temperaturniveaus
               jedoch nicht aus, da mit Hilfe einer Isolierung nur eine Verzögerung der Wärmeübertragung
               erlangt wird, nicht jedoch die gewünschte Wärmeabfuhr.
 
            [0004] Eine Möglichkeit zur Kühlung der Seitenwand wäre somit das Vorsehen eines elektrischen
               Lüfters, was jedoch auf Grund nationaler gesetzlicher Bestimmungen meistens nicht
               zulässig ist bzw. häufig nicht möglich ist, da Festbrennstoff-Herde insbesondere dann
               eingesetzt werden, wenn andere Energiequellen nicht zur Verfügung stehen.
 
            [0005] Aus der AT 3 537 U1 ist andererseits ein Festbrennstoffherd mit einem Brennraum bekann,
               bei dem eine Außenverkleidung des Herdes, die entweder aus Kacheln oder aus einer
               Stahlwand bestehen kann, mit Abstand von dem Gehäuse angeordnet ist, so dass zwischen
               der Außenverkleidung und dem Gehäuse ein Kanal vorliegt. Hierbei kann kühle Luft im
               unteren Endbereich der Außenverkleidung in den Kanal zwischen Außenverkleidung und
               Gehäuse eintreten. Die sich am Gehäuse des Herdes erwärmende Luft kann im oberen Endbereich
               des Gehäuses im Bereich der Rückwand des Herdes, also im hinteren Rand der Herdplatte,
               über eine Blende mit Löchern wiederum austreten. Hierbei ergibt sich jedoch eine für
               eine effiziente Kühlung unzureichende Strömung der aufsteigenden Luft.
 
            [0006] Ziel der vorliegenden Erfindung ist somit, einen Herd der eingangs angeführten Art
               zu schaffen, bei dem eine zuverlässige Kühlung der Seitenwand bzw. Seitenwände erzielt
               wird, ohne dass hiefür externe, insbesondere elektrische Energiequellen herangezogen
               werden müssen.
 
            [0007] Dies wird bei dem Herd der eingangs angeführten Art dadurch erzielt, dass der Luftdurchtrittskanal
               mit zumindest einer Luftzuführöffnung für die Brennluft in den Brennraum derart verbunden
               ist, dass die Brennluft vor dem Eintritt in den Brennraum durch den Luftdurchtrittskanal
               der Seitenwand geleitet wird. Durch das Vorsehen eines Luftdurchtrittskanals in einer
               Seitenwand, der von der Brennluft durchströmt wird, bevor diese in den Brennraum eintritt,
               kann die Brennluft gleichzeitig als Kühlluft herangezogen werden. Hierbei ergibt sich
               auf einfache und zuverlässige Weise ein vergleichweise starker Durchzug der Brenn-
               bzw. Kühlluft, da sich durch das Erhitzen der Brennluft ein Kaminzug ergibt, wodurch
               ein Ansaugen von Frischluft zur Kühlung in den Seitenwänden gewährleistet ist.
 
            [0008] Um nach Möglichkeit ein Durchströmen der gesamten Seitenwand mit der Kühlluft, die
               darauffolgend als Brennluft verwendet wird, zu gewährleisten, ist es von Vorteil,
               wenn zumindest eine Lufteintrittsöffnung des Luftdurchtrittskanals in einem unteren
               Basisteil des Herds unterhalb des Brennraums vorgesehen ist. Hiedurch kann die Brennluft
               zunächst nach oben geleitet werden und darauffolgend wieder nach unten in Richtung
               Brennraum, so dass ein möglichst großer Teil der Seitenwandfläche von der kühlen Frischluft
               überstrichen wird.
 
            [0009] Wenn die Lufteintrittsöffnung in einem frontseitigen Versatz vorgesehen ist, ergibt
               sich eine für den Benutzer des Herdes in einer normalen Gebrauchsstellung nicht ersichtliche
               Lufteintrittsöffnung und somit ein ästhetisch anspruchsvolles Erscheinungsbild des
               Herdes.
 
            [0010] Um zuverlässig den Eintritt von Frischluft zu Kühlzwecken in den Luftdurchtrittskanal
               zu gewährleisten, ist es günstig, wenn der Luftdurchtrittskanal zumindest eine seitliche
               Ausnehmung zum Lufteintritt aufweist, da somit über die Lufteintrittsöffnung in dem
               frontseitigen Versatz in den Herd eingetretene Luft ungehindert in den Luftdurchtrittskanal
               eintreten kann. Zudem ist es dann nicht erforderlich, an der Seitenwand-Außenseite
               ersichtliche, unschöne Lufteintrittsöffnungen vorzusehen.
 
            [0011] Um den Übertritt der Kühl- bzw. Brennluft von dem Luftdurchtrittskanal in der Seitenwand
               zu Kühlzwecken in den Brennraum zur Verbrennung zuverlässig zu gewährleisten und eine
               konstruktiv einfache Ausgestaltung für den Strömungsweg der Kühl- bzw. Brennluft zu
               erzielen, ist es von Vorteil, wenn der Luftdurchtrittskanal in einem an der Herdrückseite
               angeordneten Schacht mündet, der mit der mindestens einen Luftzuführöffnung in den
               Brennraum in Verbindung steht. Über den rückseitig angeordneten Schacht kann dann
               die Kühl- bzw. Brennluft an beliebigen Stellen über Luftzuführöffnungen in den Brennraum
               eingeleitet werden.
 
            [0012] Hinsichtlich eines guten vollständigen Abbrands des Brennmaterials, beispielsweise
               von Holzscheiten, ist es von Vorteil, wenn als Luftzuführöffnungen Primärluft-Öffnungen,
               die unterhalb eines Rosts für Brennmaterial angeordnet sind, und Sekundärluft-Öffnungen,
               die oberhalb des Rosts für Brennmaterial angeordnet sind, vorgesehen sind.
 
            [0013] Wenn sich der Luftdurchtrittskanal im Wesentlichen über die gesamte Fläche der Seitenwand
               erstreckt, wobei zumindest eine sich im Wesentlichen vertikal erstreckende Leitwand,
               vorzugsweise entlang einer Mittenebene der Seitenwand, mit einer im oberen Endbereich
               vorgesehenen Überström-Ausnehmung angeordnet ist, ist eine Kühlung der gesamten Seitenwand
               gewährleistet, da die Kühl- bzw. Brennluft zunächst im unteren Endabschnitt der Seitenwand
               eintreten kann, dann nach oben geführt wird, wo sie über eine Überström-Ausnehmung
               in den restlichen Teil des Luftdurchtrittskanals hinüberströmen kann und dort wiederum
               in Richtung Brennraum nach unten abgeleitet wird.
 
            [0014] Für eine konstruktiv einfache Ausgestaltung des Luftdurchtrittskanals sowie das Einhalten
               der gesetzlichen Norm, dass die Temperatur der Seitenwand lediglich Raumtemperatur
               plus 60 K betragen darf, ist es von Vorteil, wenn der Luftdurchtrittskanal von Blechwänden
               gebildet wird, an welche an den Breitseiten jeweils eine Isolierschicht angrenzt.
 
            [0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand von einem in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
               Ausführungsbeispiel, auf das sie jedoch nicht beschränkt sein soll, noch weiter erläutert.
               Im Einzelnen zeigen in der Zeichnung:
               
               
Fig.1 eine Ansicht eines Festbrennstoff-Herdes mit gekühlten Seitenwänden;
               Fig.2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig.1;
               Fig.3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig.1;
               Fig.4 eine Draufsicht des Festbrennstoff-Herdes gemäß Fig.1; und
               Fig.5 einen Schnitt gemäß der Linie V-V in Fig.4.
 
            [0016] In Fig.1 ist ein Festbrennstoff-Herd 1 gezeigt, der zwei gekühlte Seitenwände 2 aufweist,
               um den Einbau des Festbrennstoff-Herds 1 in eine Küchenzeile zu ermöglichen, und hierbei
               den feuerpolizeilichen Vorschriften zu genügen. Hiefür ist in den Seitenwänden 2 jeweils
               ein Luftdurchtrittskanal 3 vorgesehen, durch welchen Frischluft zu Kühlzwecken durchgeleitet
               wird.
 
            [0017] Hinsichtlich eines zuverlässigen Luftdurchtritts durch den Luftdurchtrittskanal 3
               - ohne hiefür zusätzliche Hilfsmittel, z.B. einen elektrischen Lüfter oder dergl.,
               vorsehen zu müssen - wird die darauffolgend als Brennluft verwendete Frischluft zunächst
               durch den Luftdurchtrittskanal 3 geleitet.
 
            [0018] Wie insbesondere aus Fig.2 ersichtlich, ist für einen Lufteintritt in den Luftdurchtrittskanal
               3 eine Lufteintrittsöffnung 4 vorgesehen, die aus ästhetischen Gründen in einem Versatz
               zwischen einer vorderen Herdblende 5 und der Vorderseite einer Holzlade 6 angeordnet
               ist, so dass die Lufteintrittsöffnung 4 für einen Herdbenutzer in einer üblichen Gebrauchsstellung
               nicht ersichtlich ist.
 
            [0019] Über die Lufteintrittsöffnung 4 kann somit in Pfeilrichtung 7 ungehindert Luft in
               den Herd 1 eintreten und über Ausnehmungen 4' in einer Seitenwand des Luftdurchtrittskanals
               3 in diesen eintreten. Der Luftdurchtrittskanal 3 ist im Wesentlichen als eine sich
               über die gesamte Seitenfläche eines Brennraums 8 erstreckende Kammer ausgebildet (vgl.
               auch Fig.5), wobei in dieser Kammer eine sich im Wesentlichen vertikal erstreckende
               Leitwand 9 vorgesehen ist, die im Wesentlichen symmetrisch auf der Breitseite des
               Luftdurchtrittskanals 3 angeordnet ist. Hiedurch strömt die Kühl- bzw. Brennluft zunächst
               im Luftdurchtrittskanal 3 in Pfeilrichtung 10 nach oben, wo sie über eine Ausnehmung
               9' in dem Luftdurchtrittskanal 9 in die zweite Hälfte des Luftdurchtrittskanals 3
               übertreten kann. Anschließend wird sie über den Kaminzug in einen Schacht 11 eingesaugt,
               der an der Rückseite 12 des Festbrennstoff-Herds 1 angeordnet ist.
 
            [0020] Wie insbesondere aus Fig.3 ersichtlich, sind an der Rückseite 1' des Festbrennstoff-Herds
               3 sowie in dem Schacht 11 Luftzuführöffnungen 12, 12' vorgesehen, so dass die zunächst
               als Kühlluft durch den Luftdurchtrittskanal 3 geführte Luft nun als Primärluft durch
               die Luftzuführöffnungen 12' in Pfeilrichtung 13' unterhalb eines Rosts 14 bzw. als
               Sekundärluft durch die Luftzuführöffnungen 12 in Pfeilrichtung 13 oberhalb des Rosts
               14 in den Brennraum 8 eintreten kann. Durch den bei der Verbrennung erzeugten Kaminzug
               ergibt sich somit zuverlässig ein Durchströmen des Luftdurchtrittskanals 3 mit Kühlluft,
               bevor diese im Brennraum 8 als Brennluft weiter verwendet wird.
 
            [0021] In der in Fig.4 gezeigten Draufsicht auf den Festbrennstoff-Herd 1 ist ersichtlich,
               dass die Seitenwände 2 direkt mit dem an der Rückseite 1' angebrachten Schacht 11
               in Verbindung stehen, so dass die Kühlluft, die zunächst durch die Seitenwände 2 geführt
               wird, ungehindert in den Schacht 11 eintreten kann, über den sie wiederum in den Brennraum
               8 eingesaugt wird.
 
            [0022] Wie insbesondere aus Fig.5 ersichtlich, ist der Luftdurchtrittskanal 3 von Blechwänden
               15 umschlossen, an welche an ihren Breitseiten jeweils eine Isolierschicht 16 anschließt,
               um nach Möglichkeit einen Wärmeaustausch mit der Umgebung zu verhindern. An die innenseitige
               Isolierschicht 16 schließt zum Brennraum 8 hin eine Schicht 17 aus Stein bzw. Schamott
               an, und an die äußere Isolierschicht 16 schließt eine Abdeckschicht 18 beispielsweise
               aus emailiertem Blech an.
 
            [0023] Selbstverständlich können die Lufteintritts- bzw. Zuführöffnungen sowie der Luftdurchtrittskanal
               auch andersartig ausgestaltet sein, wesentlich ist lediglich, dass die Brennluft vor
               dem Eintritt in den Brennraum zunächst durch eine Seitenwand zu Kühlzwecken geleitet
               wird.
 
          
         
            
            1. Herd (1), insbesondere Festbrennstoff-Herd, mit einem Brennraum (8) und mit mindestens
               einer gekühlten Seitenwand (2), in der ein Luftdurchtrittskanal (3) vorgesehen ist,
               dadurch gekennzeichnet, dass der Luftdurchtrittskanal (3) mit zumindest einer Luftzuführöffnung (12, 12') für
               die Brennluft in den Brennraum (8) derart verbunden ist, dass die Brennluft vor dem
               Eintritt in den Brennraum (8) durch den Luftdurchtrittskanal (3) der Seitenwand (2)
               geleitet wird.
 
            2. Herd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Lufteintrittsöffnung (4) des Luftdurchtrittskanals (3) in einem unteren
               Basisteil (5, 6) des Herds (1) unterhalb des Brennraums (8) vorgesehen ist.
 
            3. Herd nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteintrittsöffnung (4) in einem frontseitigen Versatz vorgesehen ist.
 
            4. Herd nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftdurchtrittskanal (3) zumindest eine seitliche Ausnehmung (4') zum Lufteintritt
               aufweist.
 
            5. Herd nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftdurchtrittskanal (3) in einem an der Herdrückseite (1') angeordneten Schacht
               (11) mündet, der mit der mindestens einen Luftzuführöffnung (12, 12') in den Brennraum
               (8) in Verbindung steht.
 
            6. Herd nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Luftzuführöffnungen (12, 12') Primärluft-Öffnungen (12'), die unterhalb eines
               Rosts (14) für Brennmaterial angeordnet sind, und Sekundärluft-Öffnungen (12), die
               oberhalb des Rosts (14) für Brennmaterial angeordnet sind, vorgesehen sind.
 
            7. Herd nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Luftdurchtrittskanal (3) im Wesentlichen über die gesamte Fläche der Seitenwand
               (2) erstreckt, wobei zumindest eine sich im Wesentlichen vertikal erstreckende Leitwand
               (9), vorzugsweise entlang einer Mittenebene der Seitenwand (2), mit einer im oberen
               Endbereich vorgesehenen Überström-Ausnehmung (9') angeordnet ist.
 
            8. Herd nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftdurchtrittskanal (3) von Blechwänden (15) gebildet wird, an welche an den
               Breitseiten jeweils eine Isolierschicht (16) angrenzt.