(19)
(11) EP 1 457 129 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.09.2004  Patentblatt  2004/38

(21) Anmeldenummer: 03005676.6

(22) Anmeldetag:  13.03.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A44B 18/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(71) Anmelder: Mattes & Ammann KG
72469 Messstetten (Tieringen) (DE)

(72) Erfinder:
  • Larsen, Christoph Sven
    72469 Messstetten (Tieringen) (DE)

(74) Vertreter: Fleck, Thomas, Dr. Dipl.-Chem. 
Raffay & Fleck Patentanwälte Geffckenstrasse 6
20249 Hamburg
20249 Hamburg (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ.
 


(54) Verfahren zum Herstellen von Klettverschlüssen und Klettverschluss selbst


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Klettverschlüssen und den Klettverschluß selbst. Bei der Herstellung synthetischer Garne werden herkömmlicherweise Garnpräparationen eingesetzt. Bei Kettwirk- oder Strickmaschinen sind die Lauf- und Gleiteigenschaften nicht optimal gewesen. Die Erfindung schafft hier Abhilfe dadurch, daß die organische Präparation 3-10 Gew.% Aloe Vera umfaßt bzw. daß etwa 80 Gew.% der eingesetzten organischen Präparation, die 3-6 Gew.% Aloe Vera enthält, auf dem Klettverschluß verbleibt. Aufgrund der erfindungsgemäßen Weise werden hervorragende Lauf- und Gleiteigenschaften bei extrem niedrigen Stillstandszeiten der jeweiligen Maschine und ein Klettverschluß mit guten Eigenschaften erzielt.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Klettverschlüssen auf Kettwirk- oder Strickmaschinen unter Einsatz von synthetischen Garnen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, sowie den Klettverschluß selbst nach Anspruch 4.

[0002] Derartige Verfahren und Klettverschlüsse sind im Stand der Technik in den unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt. Bei der Herstellung der synthetischen Garne werden sogenannte Garnpräparationen eingesetzt, um diese einerseits als Garn herstellen zu können und andererseits das Ablaufen solcher Garne auf Kettwirk- und Strickmaschinen bei der Herstellung unterschiedlichster Produkte zu erleichtern. Herkömmlicherweise wird als Garnpräparation z.B. ein mineralölhaltiges Präparat oder ein Präparat auf Esterbasis eingesetzt. Dennoch hat es sich herausgestellt, daß die Lauf- und Gleiteigenschaften solcher Garne gerade bei Kettwirk- oder Strickmaschinen nicht immer zufriedenstellend sind.

[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren derart zu verbessern, daß es hervorragende Lauf- und Gleiteigenschaften auf Kettwirk- oder Strickmaschinen aufweist. Ein weiteres Ziel ist es natürlich, daß das aus dem Garn hergestellte Endprodukt, in diesem Fall der Klettverschluß, eine gute Arretierung und weitere positive Eigenschaften aufweisen sollte.

[0004] Überraschenderweise wird diese Aufgabe durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete Verfahren gelöst, das mit einer Garnpräparation arbeitet, der eine äußerst geringe Menge aus Aloe Vera zugesetzt ist, nämlich 3-10 Gew.%. Gerade beim Einsatz einer solchen Garnpräparation hat sich überraschend bemerkbar gemacht, daß die Lauf- und Gleiteigenschaften des Garnes auf Kettwirk- oder Strickmaschinen besonders verbessert werden, insbesondere was die gleichmäßige Geschwindigkeit, das schlupflose Anlaufen und etwaige Garnbrüche anbelangt. Darüber hinaus ergibt sich für die aus diesem Garn hergestellten Klettverschlüsse der Vorteil hautpflegender und - schonender Eigenschaften, die dem Aloe Vera zugeschrieben werden. Diese natürliche Substanz der Pflanze Aloe Barbadensis Miller beeinflußt erfindungsgemäß sowohl in der Garnherstellung den Herstellungsprozeß positiv wie auch das Ablaufverhalten auf den Wirk- und Strickmaschinen.

[0005] Ferner haben die Maschinen weniger Ausfallzeit als auch einen deutlich verringerten Nadelverschleiß, was anscheinend darauf zurückzuführen ist, daß Aloe Vera als eine Art "Schmierstoff" wirkt.

[0006] Weitere Vorteile und Merkmale gehen aus den Unteransprüchen hervor, die auch gemeinsam mit dem Hauptanspruch von erfinderischer Bedeutung sein können.

[0007] Zum besseren Verständnis der Erfindung werden nachfolgend zwei Ausführungsbeispiele für das erfindungsgemäße Verfahren und den damit hergestellten Klettverschluß beschrieben.

[0008] Bei der Garnherstellung durch Spinnen wird eine synthetische Masse wie Polyamid (P6, P66) und/oder Polyester durch die sogenannte Spinndüse gedrückt, die mehrere Einzeldüsen besitzen kann, woraus dann die Anzahl der Filamente resultiert. Anschließend wird das Garn abgekühlt und bekanntermaßen auf eine Garnspule gewickelt. Auf dem Weg hin zur Spule, welcher mehrere Meter betragen kann, wird erfindungsgemäß eine Spinnpräparation auf das Garn gebracht, die 6 Gew.% Aloe Vera umfaßt, die durch Emulgierung von Aloe Vera mit einem auf Esteröl basierenden Schäröl und einem Emulgator hergestellt worden ist, z.B. Duron TX 2080 der Fa. CHT R Beitlich, Tübingen. Das Auftragen dieser organischen Präparation kann durch Sprühen oder auch durch Vorbeiführen an einem Aloe Vera enthaltenden Festkörper oder Benetzen durch ein Bad durchgeführt werden. Das Garn relaxiert dann und darf nicht verkleben oder verschmelzen. Die Aloe Vera Komponente wird diesen Anforderungen besonders gut gerecht. Das Garn wird dann auf eine Kone aufgewickelt, wobei es wiederum in seinem noch warmen Zustand nicht verkleben darf, was ebenso durch die Aloe Vera enthaltende organische Präparation gewährleistet wird, die überwiegend auf Esterölbasis besteht.

[0009] Ferner besteht die Möglichkeit die Präparation mit dem Aloe Vera Bestandteil nach der Garnherstellung, d.h. wenn das Garn auf der Spule auf einen großen Teil-Kett-Baum geschärt werden soll, nachträglich mittels eines Tauchbades aufzubringen. Hierbei wurde ebenso wie beim Spinnverfahren festgestellt, daß bei der Aufwicklung auf die großen Teil-kett-bäume die Aloe Vera Bestandteile das Garn homogener aufwikkeln läßt, so daß die Gefahr verringert wird, daß sich das Garn verdreht. Erfindungsgemäß kann das Garn sauberer und gleichmäßiger auf die großen Teil-kett-bäume aufgewickelt werden. Auch das Ablaufverhalten macht sich nachher auf den Wirk- oder Strickmaschinen deutlich verbessert bemerkbar.

[0010] Die Aloe Vera haltige erfindungsgemäß aufgetragene Präparation bleibt bei beiden Ausführungsbeispielen auch auf den Endprodukten, die Klettverschlüssen, zu etwa 80 Gew.% zurück, was entsprechende Laborversuche nachgewiesen haben. Je nach Herstellungsverfahren (wirken oder stricken) beträgt die Präparationsauflage auf dem Garn zwischen vorteilhafterweise 0,2 und 4,8 Gew.%.


Ansprüche

1. Verfahren zum Herstellen von Klettverschlüssen auf Kettwirk- oder Strickmaschinen unter Einsatz von synthetischen Garnen, die durch Spinnen oder Schären erzeugt werden und bei denen während und/oder nach ihrer Herstellung eine organische Präparation auf dieselben aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Präparation 3-10 Gew.% Aloe Vera umfaßt.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als synthetische Garne Polyamid und/oder Polyester eingesetzt werden, auf die 0,1-5 Gew.%, insbesondere 0,2-4,8 Gew.& organische Präparation aufgetragen wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine organische Präparation 3-6 Gew.% Aloe Vera, Rest Esteröl und Emulgator umfaßt.
 
4. Klettverschluß, insbesondere für Windeln oder Inkontinenzeinrichtungen, hergestellt auf Kettwirk- oder Strickmaschinen, umfassend ein synthetisches Garn mit organischer Präparation, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 80 Gew.% der eingesetzten organischen Präparation, die 3-6 Gew.% Aloe Vera enthält, auf dem Klettverschluß verbleibt.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.


1. Verfahren zum Herstellen von Klettverschlüssen auf Kettwirk- oder Strickmaschinen unter Einsatz von synthetischen Garnen, die durch Spinnen oder Schären erzeugt werden und bei denen während und/oder nach ihrer Herstellung eine organische Präparation auf dieselben aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Präparation 3-10 Gew.% Aloe Vera umfaßt, und daß etwa 80 Gew.% der eingesetzten organischen Präparation, die 3-6 Gew.% Aloe Vera enthält, auf dem Klettverschluß verbleibt.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als synthetische Garne Polyamid und/oder Polyester eingesetzt werden, auf die 0,1-5 Gew.%, insbesondere 0,2-4,8 Gew.& organische Präparation aufgetragen wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine organische Präparation 3-6 Gew.% Aloe Vera, Rest Esteröl und Emulgator umfaßt.
 
4. Klettverschluß, insbesondere für Windeln oder Inkontinenzeinrichtungen, hergestellt auf Kettwirk- oder Strickmaschinen, umfassend ein synthetisches Garn mit organischer Präparation, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 80 Gew.% der eingesetzten organischen Präparation, die 3-6 Gew.% Aloe Vera enthält, auf dem Klettverschluß verbleibt.
 





Recherchenbericht