(19)
(11) EP 1 457 240 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.09.2004  Patentblatt  2004/38

(21) Anmeldenummer: 04005649.1

(22) Anmeldetag:  10.03.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63G 3/00, B63B 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 11.03.2003 DE 10310581

(71) Anmelder: Maurer Söhne GmbH & Co. KG
80807 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Feldenz, Arno
    56290 Beltheim (DE)

(74) Vertreter: Grosse, Wolfgang, Dipl.-Ing. et al
Patent- & Rechtsanwälte Grosse, Bockhorni & Schumacher, Forstenrieder Allee 59
81476 München
81476 München (DE)

   


(54) Rundboot


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rundboot zur Beförderung von Personen auf dem Wasser insbesondere zu Vergnügungs- und Belustigungszwecken, wobei das Rundboot einen Boden- und eine Seitenwand aufweiset, die zumindest teilweise den Boden im wesentlichen kreisrund umgibt. Beabstandet zur Seitenwand (2) ist bei dem Rundboot mindestens eine Sitzanordnung (8) vorgesehen, die so angeordnet ist, dass die darauf sitzenden Personen radial nach außen schauen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rundboot gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Boote zur Beförderung von Personen oder Gegenständen auf dem Wasser sind seit langem allgemein bekannt. Insbesondere ist es auch bekannt, dass Boote sehr vielfältige Formen annehmen können. Dies reicht beispielsweise von einem schmalen schlanken Kajak bis zu einem großen ovalen Schlauchboot. Unter anderem sind auch Rundboote bekannt, die einen kreisrunden Boden oder wenigstens eine Seitenwand aufweisen, die den Boden zumindest teilweise im wesentlichen kreisrund umgibt. Diese Boote werden beispielsweise auch in Vergnügungs- und Freizeitparks zur Beförderung von Personen in Kanälen eingesetzt. Die Sitzanordung in derartigen Booten ist so gewählt, dass die Fahrgäste entlang des kreisrunden Umfangs des Bootes mit dem Rücken nach außen sitzen, so dass sie sich gegenseitig anschauen.

[0003] Bei diesen Booten besteht der Nachteil darin, dass die Fahrgäste, wenn diese Boote zu Vergnügungs- und Belustigungszwecken eingesetzt werden, zunächst einmal die gegenüberliegenden Fahrgäste sehen und erst in zweiter Linie die am Rand des Fahrwegs oder sonst wo angebrachten Attraktionen verfolgen können.

[0004] Die Erfinder haben diesen Nachteil erkannt und sich die Aufgabe gestellt, ein Rundboot zur Verfügung zu stellen, welches den Fahrgästen eine bessere und angenehmere Nutzung ermöglicht, ihnen insbesondere einen besseren Blick auf Attraktionen entlang des Fahrwegs gewährt. Darüber hinaus soll das Rundboot variabler einsetzbar sein, und den Fährgästen vielseitige Unterhaltungsmöglichkeiten geboten werden. Ferner soll das Rundboot einfach und kostengünstig herstell- sowie betreibbar sein.

[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Rundboot mit den Merkmalen des Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

[0006] Die Lösung der oben genannten Aufgabe besteht darin, die Sitzanordnung, die üblicherweise entlang der Seitenwand umlaufend angeordnet ist, wobei die Sitzfläche so gestaltet ist, dass der Benutzer nach innen schaut, so abzuändern, dass die Fahrgäste sich nicht gegenseitig anschauen, sondern dass der Blick des Fahrgastes direkt nach außen gerichtet ist. Entsprechend wurde erfindungsgemäß eine Sitzanordnung gewählt, die beabstandet zu der Seitenwand ist, und die so angeordnet ist, dass die auf der Sitzanordnung Platz genommenen Fahrgäste bei gerader Blickrichtung im wesentlichen radial nach außen schauen.

[0007] Damit ist es einerseits möglich einen Blickkontakt der Fahrgäste zu den am Rande des Fahrwegs angeordneten Attraktionen direkt zu ermöglichen und anderseits können in dem Raum zwischen Sitzanordnung und Seitenwand Unterhaltungseinrichtungen angeordnet werden. Durch diese günstige Anordnung der Unterhaltungseinrichtungen können Unterhaltungseinrichtungen gewählt werden, die von dem Fahrgast aktiv bedient werden und mit der vom Boot nach außen gerichtete Aktionen möglich sind. Beispielsweise bietet sich hierfür eine Wasserspritzeinrichtung an, da es möglich ist das zu verspritzende Wasser direkt aus dem See, Fluss, Kanal oder Becken zu entnehmen, in dem das Rundboot sich bewegt. Auf diese Weise ist es möglich eine interaktive Fahrwegsgestaltung zu erzielen, bei der beispielsweise der Fahrgast aufgefordert wird, auf ein bestimmtes Ziel einen Wasserstrahl zu richten und bei der der Fahrgast bei erfolgreichem Beschuss des Ziels mit dem Wasserstrahl in irgendeiner Weise belohnt werden kann, wie z. B. durch weitere Fahrattraktionen, Verlängerung der Fahrt usw. Dadurch ist es mit dem Rundboot möglich ein Vergnügungsgerät bzw. ein Fahrgeschäft zu schaffen, bei dem der Fahrgast interaktiv in das Fahrgeschehen einbezogen wird.

[0008] Selbstverständlich können auch andere Unterhaltungseinrichtungen, wie z. B. elektronische Unterhaltungsmedien, Displays, Laserkanonen oder dergleichen vorgesehen werden.

[0009] Das Rundboot kann in vorteilhafter Weise so ausgestaltet sein, dass die Sitzanordnung durch eine Sitzbank gebildet ist, die beabstandet von der Seitewand möglicherweise ringförmig oder sternförmig ausgebildet ist.

[0010] Ferner besteht die Möglichkeit für das Rundboot ein Dach vorzusehen, das vorzugsweise in seiner Größe der Grundfläche des Rundbootes entspricht, und somit diese abdeckt. Dies hat den Vorteil, dass das Rundboot bei jedem Wetter einsetzbar ist. Außerdem bietet ein derartiges Dach, insbesondere wenn es entsprechend gestaltet ist und sehr weit bis zur Seitenwand heruntergezogen ist, die Möglichkeit, den Fahrgästen einen vielfältigen Schutz zu bieten, insbesondere auch vor Wasserstrahlen, die beispielsweise durch Wasserspritzeinrichtungen benachbarter Boote auf die Insassen gereichtet werden.

[0011] Hierbei ist es vorteilhaft, das Dach in der Höhe verstellbar auszugestalten. Neben der Verbesserung der Schutzwirkung für die Insassen, kann diese Maßnahme auch dafür genutzt werden, den Insassen während der Fahrt das Aufstehen zu erschweren, so dass diese Maßnahme auch als Sicherheitsmaßnahme anzusehen ist. Das Dach wird dann lediglich zum Ein- und Aussteigen nach oben gefahren, wobei hiefür hydraulische oder pneumatische Vorrichtungen oder mechanische Zugvorrichtungen vorgesehen seien können.

[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Dach des Rundbootes durch eine Stützte gelagert, die in der Mitte des Bootes vorgesehen ist und gleichzeitig zur Höhenverstellung dient, entweder durch eine Beweglichkeit des Dachs entlang der Stütze oder durch eine Bewegung der Stütze an sich.

[0013] Das Rundboot weist vorzugsweise einen Antrieb auf, wie z. B. einen Verbrennungsmotor, einen Elektromotor oder einen Seil- oder Kettenantrieb, bei dem das Boot entlang eines vorgegebenen Fahrwegs gezogen wird. Allerdings ist es möglich auch das Rundboot ohne Antrieb vorzusehen, wobei es dann beispielsweise in einen Kanal durch die darin vorgesehene Strömung bewegt werden kann.

[0014] Vorzugsweise ist der Boden des Rundbootes als schwimmende Plattform ausgebildet, so dass bereits alleine der Boden dem Boot den nötigen Auftrieb verleiht. Dies erhöht die Gestaltungsmöglichkeiten für das Rundboot, die insbesondere beim Einsatz in Vergnügungs- und Freizeitparks hoch sein sollte, um das Rundboot an die verschiedenen thematischen Ausgestaltungen der Fahrgeschäfte anpassen zu können. Zwar ist üblicherweise, wie der Name Rundboot bereits sagt, der Boden bzw. Rumpf bzw. die Seitenwandung im Wesentlichen kreisrund, doch fallen unter diese hier genannten Boote auch solche, die oval oder etwas länglich ausgebildet sind.

[0015] Weitere Kennzeichen, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen deutlich. Die Zeichnungen zeigen dabei in rein schematischer Weise in
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rundbootes; und in
Fig.2
eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rundbootes.


[0016] Das erfindungsgemäße Rundboot 1, das in Fig. 1 perspektivisch dargestellt ist, weist einen kreisrunden Boden 3 auf, an dem umlaufend eine Seitenwand 2 angeordnet ist. In der Mitte des Rundboots 1 ist eine Konsole 6 vorgesehen, um die sich ebenfalls in kreisrunder Anordnung eine Sitzanordnung befindet, die aus einer Sitzbank 8 und der Rückenlehne 7 besteht, welche gleichzeitig die Seitenwand der Konsole 6 ist.

[0017] Die Konsole 6 nimmt in ihrer Mitte eine Stütze 4 auf, an der ein Dach 5 angeordnet ist. Das Dach 5 ist über die Stütze 4 höhenverstellbar, wobei bei der gezeigten Ausführungsform das Dach 5 fest am oberen Ende der Stütze 4 angeordnet ist und die Höhenverstellbarkeit des Dachs 5 dadurch gewährleistet ist, dass die Stütze 4 in der Konsole 6 versenkbar oder aus ihr ausfahrbar ist.

[0018] In dem Zwischenraum zwischen Sitzanordnung und Seitenwand 3 sind mehrere Wasserspritzeinrichtungen 9 beabstandet zueinander umlaufend am Boden des Rundbootes 1 angeordnet. Die Wasserspritzeinrichtungen 9 entnehmen durch den Boden 3 des Rundbootes 1 das Wassers des Sees, Flusses, Beckens oder Kanals, auf dem sich das Rundboot 1 bewegt. Mit den Wasserspritzeinrichtungen 9, die über nicht näher dargestellte Pumpvorrichtungen, wie zum Beispiel Flügelpumpen, Luftdruckpumpen oder dergleichen betätigbar sind, können während der Fahrt des Bootes 1 am Rand der Fahrstrecke angeordnete Ziele oder andere Boote mit Wasser bespritzt werden.

[0019] Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rundbootes 10, die dem Rundboot 1 der Fig. 1 sehr ähnlich ist. Das Rundboot 10 nach Fig. 2 weist ebenfalls einen kreisrunden Boden 13 auf, an dessen Rand umlaufend eine Seitenwand 12 vorgesehen ist. Die Seitenwand 12 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel in Form einer Stroh- bzw. Bambusmatte gestaltet, um ein gewisses äußeres Erscheinungsbild zu erzeugen. Die Seitenwand 12 ist jedoch nicht über den gesamte Umfang an der Bodenplatte 13 angeordnet, sondern nur segmentweise, wobei zwischen den einzelnen Segmenten Einstiegsöffnungen 20 vorgesehen sind.

[0020] Ein weiterer Unterschied des Rundbootes 10 gemäß Fig. 2 gegenüber dem Rundboot 1 gemäß Fig.1 besteht darin, dass die Sitzanordnung 18 nicht kreis- bzw. ringförmig wie die Sitzanordnung 8 des Rundbootes 1 ausgebildet ist, sondern sternförmig, wobei jeweils an den einzelnen Flanken der Sternausbildung ein Sitz vorgesehen ist, so dass auch die Benutzer des Rundbootes 10 im wesentlich mit ihrer Blickrichtung nach außen angeordnet sind. Ähnlich der Ausgestaltung des Rundbootes 1 sind auch bei dem Rundboot 10 Wasserspritzeinrichtungen 19 vorgesehen.

[0021] Das Dach 15 des Rundbootes 10 ist, um dem gesamten Rundboot 10 ein tropisches Erscheinungsbild zu geben, mit Palmenwedeln verkleidet, die unter Umständen teilweise bis auf den Seitenrand herunterhängen, so dass sich ein insgesamt tief bis auf die Seitenwand 12 heruntergezogenes Dach 15 ergibt. Dies ermöglicht den Benutzern sich vor Blicken geschützt in dem Rundboot 10 aufzuhalten.


Ansprüche

1. Rundboot zur Beförderung von Personen auf dem Wasser insbesondere zu Vergnügungs- und Belustigungszwecken mit einem Boden (3) und einer Seitenwand (2), die zumindest teilweise den Boden (3) im wesentlichen kreisrund umgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass
beabstandet zur Seitenwand (2) mindestens eine Sitzanordnung (8) vorgesehen ist, die so angeordnet ist, dass darauf sitzende Personen im wesentlichen radial nach außen schauen.
 
2. Rundboot nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sitzanordnung (8) durch eine Sitzbank gebildet ist, die insbesondere ringförmig oder sternförmig ausgebildet ist.
 
3. Rundboot nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
ein Dach (5), das insbesondere der Grundfläche des Rundbootes entspricht und diese abdeckt.
 
4. Rundboot nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Dach in der Höhe verstellbar ist, insbesondere hydraulisch oder pneumatisch verstellbar ist und/oder mit mechanischer Zugvorrichtungen, wie Zahnstangenmechanismen oder dergleichen ausgestattet ist.
 
5. Rundboot nach einem der Ansprüche 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Mitte des Bootes eine Stütze (4) für das Dach (5) vorgesehen ist, die vorzugsweise gleichzeitig zur Höhenverstellung dient.
 
6. Rundboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
mindestens einen Antrieb, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die umfasst: Verbrennungsmotoren, Elektroantriebe, Seil - oder Kettenantriebe.
 
7. Rundboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Seitenwand (2) oder zwischen Seitenwand (2) und Sitzanordnung (8) mindestens eine Unterhaltungseinrichtung (9) vorgesehen ist.
 
8. Rundboot nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Unterhaltungseinrichtung eine Wasserspritzeinrichtung (9), insbesondere eine Wasserpistole ist, die so ausgestaltet ist, dass das zu verspritzende Wasser aus dem See, Fluss, Kanal oder Becken entnommen wird, in dem das Rundboot schwimmt.
 
9. Rundboot nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wasserspritzeinrichtung eine Flügelpumpe oder eine pneumatische Pumpvorrichtung umfasst, die insbesondere per Hand oder elektrisch antreibbar ist.
 
10. Rundboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Boden (3) als schwimmende Plattform, insbesondere kreisrund ausgebildet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht