[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rundboot gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Boote zur Beförderung von Personen oder Gegenständen auf dem Wasser sind seit langem
allgemein bekannt. Insbesondere ist es auch bekannt, dass Boote sehr vielfältige Formen
annehmen können. Dies reicht beispielsweise von einem schmalen schlanken Kajak bis
zu einem großen ovalen Schlauchboot. Unter anderem sind auch Rundboote bekannt, die
einen kreisrunden Boden oder wenigstens eine Seitenwand aufweisen, die den Boden zumindest
teilweise im wesentlichen kreisrund umgibt. Diese Boote werden beispielsweise auch
in Vergnügungs- und Freizeitparks zur Beförderung von Personen in Kanälen eingesetzt.
Die Sitzanordung in derartigen Booten ist so gewählt, dass die Fahrgäste entlang des
kreisrunden Umfangs des Bootes mit dem Rücken nach außen sitzen, so dass sie sich
gegenseitig anschauen.
[0003] Bei diesen Booten besteht der Nachteil darin, dass die Fahrgäste, wenn diese Boote
zu Vergnügungs- und Belustigungszwecken eingesetzt werden, zunächst einmal die gegenüberliegenden
Fahrgäste sehen und erst in zweiter Linie die am Rand des Fahrwegs oder sonst wo angebrachten
Attraktionen verfolgen können.
[0004] Die Erfinder haben diesen Nachteil erkannt und sich die Aufgabe gestellt, ein Rundboot
zur Verfügung zu stellen, welches den Fahrgästen eine bessere und angenehmere Nutzung
ermöglicht, ihnen insbesondere einen besseren Blick auf Attraktionen entlang des Fahrwegs
gewährt. Darüber hinaus soll das Rundboot variabler einsetzbar sein, und den Fährgästen
vielseitige Unterhaltungsmöglichkeiten geboten werden. Ferner soll das Rundboot einfach
und kostengünstig herstell- sowie betreibbar sein.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Rundboot mit den Merkmalen des Anspruch 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Die Lösung der oben genannten Aufgabe besteht darin, die Sitzanordnung, die üblicherweise
entlang der Seitenwand umlaufend angeordnet ist, wobei die Sitzfläche so gestaltet
ist, dass der Benutzer nach innen schaut, so abzuändern, dass die Fahrgäste sich nicht
gegenseitig anschauen, sondern dass der Blick des Fahrgastes direkt nach außen gerichtet
ist. Entsprechend wurde erfindungsgemäß eine Sitzanordnung gewählt, die beabstandet
zu der Seitenwand ist, und die so angeordnet ist, dass die auf der Sitzanordnung Platz
genommenen Fahrgäste bei gerader Blickrichtung im wesentlichen radial nach außen schauen.
[0007] Damit ist es einerseits möglich einen Blickkontakt der Fahrgäste zu den am Rande
des Fahrwegs angeordneten Attraktionen direkt zu ermöglichen und anderseits können
in dem Raum zwischen Sitzanordnung und Seitenwand Unterhaltungseinrichtungen angeordnet
werden. Durch diese günstige Anordnung der Unterhaltungseinrichtungen können Unterhaltungseinrichtungen
gewählt werden, die von dem Fahrgast aktiv bedient werden und mit der vom Boot nach
außen gerichtete Aktionen möglich sind. Beispielsweise bietet sich hierfür eine Wasserspritzeinrichtung
an, da es möglich ist das zu verspritzende Wasser direkt aus dem See, Fluss, Kanal
oder Becken zu entnehmen, in dem das Rundboot sich bewegt. Auf diese Weise ist es
möglich eine interaktive Fahrwegsgestaltung zu erzielen, bei der beispielsweise der
Fahrgast aufgefordert wird, auf ein bestimmtes Ziel einen Wasserstrahl zu richten
und bei der der Fahrgast bei erfolgreichem Beschuss des Ziels mit dem Wasserstrahl
in irgendeiner Weise belohnt werden kann, wie z. B. durch weitere Fahrattraktionen,
Verlängerung der Fahrt usw. Dadurch ist es mit dem Rundboot möglich ein Vergnügungsgerät
bzw. ein Fahrgeschäft zu schaffen, bei dem der Fahrgast interaktiv in das Fahrgeschehen
einbezogen wird.
[0008] Selbstverständlich können auch andere Unterhaltungseinrichtungen, wie z. B. elektronische
Unterhaltungsmedien, Displays, Laserkanonen oder dergleichen vorgesehen werden.
[0009] Das Rundboot kann in vorteilhafter Weise so ausgestaltet sein, dass die Sitzanordnung
durch eine Sitzbank gebildet ist, die beabstandet von der Seitewand möglicherweise
ringförmig oder sternförmig ausgebildet ist.
[0010] Ferner besteht die Möglichkeit für das Rundboot ein Dach vorzusehen, das vorzugsweise
in seiner Größe der Grundfläche des Rundbootes entspricht, und somit diese abdeckt.
Dies hat den Vorteil, dass das Rundboot bei jedem Wetter einsetzbar ist. Außerdem
bietet ein derartiges Dach, insbesondere wenn es entsprechend gestaltet ist und sehr
weit bis zur Seitenwand heruntergezogen ist, die Möglichkeit, den Fahrgästen einen
vielfältigen Schutz zu bieten, insbesondere auch vor Wasserstrahlen, die beispielsweise
durch Wasserspritzeinrichtungen benachbarter Boote auf die Insassen gereichtet werden.
[0011] Hierbei ist es vorteilhaft, das Dach in der Höhe verstellbar auszugestalten. Neben
der Verbesserung der Schutzwirkung für die Insassen, kann diese Maßnahme auch dafür
genutzt werden, den Insassen während der Fahrt das Aufstehen zu erschweren, so dass
diese Maßnahme auch als Sicherheitsmaßnahme anzusehen ist. Das Dach wird dann lediglich
zum Ein- und Aussteigen nach oben gefahren, wobei hiefür hydraulische oder pneumatische
Vorrichtungen oder mechanische Zugvorrichtungen vorgesehen seien können.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Dach des Rundbootes durch eine Stützte
gelagert, die in der Mitte des Bootes vorgesehen ist und gleichzeitig zur Höhenverstellung
dient, entweder durch eine Beweglichkeit des Dachs entlang der Stütze oder durch eine
Bewegung der Stütze an sich.
[0013] Das Rundboot weist vorzugsweise einen Antrieb auf, wie z. B. einen Verbrennungsmotor,
einen Elektromotor oder einen Seil- oder Kettenantrieb, bei dem das Boot entlang eines
vorgegebenen Fahrwegs gezogen wird. Allerdings ist es möglich auch das Rundboot ohne
Antrieb vorzusehen, wobei es dann beispielsweise in einen Kanal durch die darin vorgesehene
Strömung bewegt werden kann.
[0014] Vorzugsweise ist der Boden des Rundbootes als schwimmende Plattform ausgebildet,
so dass bereits alleine der Boden dem Boot den nötigen Auftrieb verleiht. Dies erhöht
die Gestaltungsmöglichkeiten für das Rundboot, die insbesondere beim Einsatz in Vergnügungs-
und Freizeitparks hoch sein sollte, um das Rundboot an die verschiedenen thematischen
Ausgestaltungen der Fahrgeschäfte anpassen zu können. Zwar ist üblicherweise, wie
der Name Rundboot bereits sagt, der Boden bzw. Rumpf bzw. die Seitenwandung im Wesentlichen
kreisrund, doch fallen unter diese hier genannten Boote auch solche, die oval oder
etwas länglich ausgebildet sind.
[0015] Weitere Kennzeichen, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
beigefügten Zeichnungen deutlich. Die Zeichnungen zeigen dabei in rein schematischer
Weise in
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Rundbootes; und in
- Fig.2
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rundbootes.
[0016] Das erfindungsgemäße Rundboot 1, das in Fig. 1 perspektivisch dargestellt ist, weist
einen kreisrunden Boden 3 auf, an dem umlaufend eine Seitenwand 2 angeordnet ist.
In der Mitte des Rundboots 1 ist eine Konsole 6 vorgesehen, um die sich ebenfalls
in kreisrunder Anordnung eine Sitzanordnung befindet, die aus einer Sitzbank 8 und
der Rückenlehne 7 besteht, welche gleichzeitig die Seitenwand der Konsole 6 ist.
[0017] Die Konsole 6 nimmt in ihrer Mitte eine Stütze 4 auf, an der ein Dach 5 angeordnet
ist. Das Dach 5 ist über die Stütze 4 höhenverstellbar, wobei bei der gezeigten Ausführungsform
das Dach 5 fest am oberen Ende der Stütze 4 angeordnet ist und die Höhenverstellbarkeit
des Dachs 5 dadurch gewährleistet ist, dass die Stütze 4 in der Konsole 6 versenkbar
oder aus ihr ausfahrbar ist.
[0018] In dem Zwischenraum zwischen Sitzanordnung und Seitenwand 3 sind mehrere Wasserspritzeinrichtungen
9 beabstandet zueinander umlaufend am Boden des Rundbootes 1 angeordnet. Die Wasserspritzeinrichtungen
9 entnehmen durch den Boden 3 des Rundbootes 1 das Wassers des Sees, Flusses, Beckens
oder Kanals, auf dem sich das Rundboot 1 bewegt. Mit den Wasserspritzeinrichtungen
9, die über nicht näher dargestellte Pumpvorrichtungen, wie zum Beispiel Flügelpumpen,
Luftdruckpumpen oder dergleichen betätigbar sind, können während der Fahrt des Bootes
1 am Rand der Fahrstrecke angeordnete Ziele oder andere Boote mit Wasser bespritzt
werden.
[0019] Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rundbootes 10,
die dem Rundboot 1 der Fig. 1 sehr ähnlich ist. Das Rundboot 10 nach Fig. 2 weist
ebenfalls einen kreisrunden Boden 13 auf, an dessen Rand umlaufend eine Seitenwand
12 vorgesehen ist. Die Seitenwand 12 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel in Form
einer Stroh- bzw. Bambusmatte gestaltet, um ein gewisses äußeres Erscheinungsbild
zu erzeugen. Die Seitenwand 12 ist jedoch nicht über den gesamte Umfang an der Bodenplatte
13 angeordnet, sondern nur segmentweise, wobei zwischen den einzelnen Segmenten Einstiegsöffnungen
20 vorgesehen sind.
[0020] Ein weiterer Unterschied des Rundbootes 10 gemäß Fig. 2 gegenüber dem Rundboot 1
gemäß Fig.1 besteht darin, dass die Sitzanordnung 18 nicht kreis- bzw. ringförmig
wie die Sitzanordnung 8 des Rundbootes 1 ausgebildet ist, sondern sternförmig, wobei
jeweils an den einzelnen Flanken der Sternausbildung ein Sitz vorgesehen ist, so dass
auch die Benutzer des Rundbootes 10 im wesentlich mit ihrer Blickrichtung nach außen
angeordnet sind. Ähnlich der Ausgestaltung des Rundbootes 1 sind auch bei dem Rundboot
10 Wasserspritzeinrichtungen 19 vorgesehen.
[0021] Das Dach 15 des Rundbootes 10 ist, um dem gesamten Rundboot 10 ein tropisches Erscheinungsbild
zu geben, mit Palmenwedeln verkleidet, die unter Umständen teilweise bis auf den Seitenrand
herunterhängen, so dass sich ein insgesamt tief bis auf die Seitenwand 12 heruntergezogenes
Dach 15 ergibt. Dies ermöglicht den Benutzern sich vor Blicken geschützt in dem Rundboot
10 aufzuhalten.
1. Rundboot zur Beförderung von Personen auf dem Wasser insbesondere zu Vergnügungs-
und Belustigungszwecken mit einem Boden (3) und einer Seitenwand (2), die zumindest
teilweise den Boden (3) im wesentlichen kreisrund umgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass
beabstandet zur Seitenwand (2) mindestens eine Sitzanordnung (8) vorgesehen ist, die
so angeordnet ist, dass darauf sitzende Personen im wesentlichen radial nach außen
schauen.
2. Rundboot nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sitzanordnung (8) durch eine Sitzbank gebildet ist, die insbesondere ringförmig
oder sternförmig ausgebildet ist.
3. Rundboot nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
ein Dach (5), das insbesondere der Grundfläche des Rundbootes entspricht und diese
abdeckt.
4. Rundboot nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Dach in der Höhe verstellbar ist, insbesondere hydraulisch oder pneumatisch verstellbar
ist und/oder mit mechanischer Zugvorrichtungen, wie Zahnstangenmechanismen oder dergleichen
ausgestattet ist.
5. Rundboot nach einem der Ansprüche 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Mitte des Bootes eine Stütze (4) für das Dach (5) vorgesehen ist, die vorzugsweise
gleichzeitig zur Höhenverstellung dient.
6. Rundboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
mindestens einen Antrieb, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die umfasst: Verbrennungsmotoren,
Elektroantriebe, Seil - oder Kettenantriebe.
7. Rundboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Seitenwand (2) oder zwischen Seitenwand (2) und Sitzanordnung (8) mindestens
eine Unterhaltungseinrichtung (9) vorgesehen ist.
8. Rundboot nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Unterhaltungseinrichtung eine Wasserspritzeinrichtung (9), insbesondere eine Wasserpistole
ist, die so ausgestaltet ist, dass das zu verspritzende Wasser aus dem See, Fluss,
Kanal oder Becken entnommen wird, in dem das Rundboot schwimmt.
9. Rundboot nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wasserspritzeinrichtung eine Flügelpumpe oder eine pneumatische Pumpvorrichtung
umfasst, die insbesondere per Hand oder elektrisch antreibbar ist.
10. Rundboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Boden (3) als schwimmende Plattform, insbesondere kreisrund ausgebildet ist.