[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedrucken von bahnförmigen
Material gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 beziehungsweise dem des Anspruches
19.
[0002] Für das Bedrucken von bahnförmigem Material werden Rotations-Druckmaschinen verwendet,
die allgemein in zwei Gruppen unterteilt werden können. Bei der einen Gruppe ist der
Durchmesser des das Druckbild auf die Bahn übertragenden Zylinders, der im Folgenden
als "Transferzylinder" bezeichnet wird, an die Länge des Druckbildes angepasst derart,
dass der äußere druckende Umfang des Zylinders einer Bildlänge oder dem mehrfachen
einer solchen Bildlänge zuzüglich gegebenenfalls eines Rapport-Abstandes entspricht.
Diesem Transferzylinder ist ein Druckzylinder (impression cylinder) zugeordnet, um
welchen die zu bedruckende Bahn herumgeführt ist. Transferzylinder und Druckzylinder
laufen kontinuierlich mit konstanter Geschwindigkeit, sodass derartige Druckmaschinen
eine sehr hohe Durchsatzleistung haben. Nachteilig ist jedoch, dass bei einem Wechsel
von einem Druckbild zum anderen zumindest der Transferzylinder ausgewechselt werden
muss, wenn das folgende Druckbild eine andere Länge aufweist, weil dann ein Transferzylinder
mit einem anderen Durchmesser benötigt wird. Dies hat einen entsprechend hohen Aufwand
zur Folge, zumal das Umrüsten der Maschine auch eine gewisse Zeit beansprucht. Aus
diesem Grunde sind derartige Druckmaschinen nur für das Herstellen von großen Stückzahlen
desselben Druckbildes geeignet. Diese Voraussetzung ist jedoch nicht immer gegeben.
[0003] Bei der zweiten Gruppe von Druckmaschinen zum Bedrucken von bahnförmigen Material
ist hingegen der Transferzylinder so ausgebildet, dass dessen drucktechnisch wirksame
Umfangsfläche ohne großen Aufwand an unterschiedliche Druckbildlängen anpassbar ist.
Dies kann beispielsweise beim Offset-Druck dadurch erreicht werden, dass die Mantelfläche
des Transferzylinders von einem Gummituch gebildet wird, welches ohne Schwierigkeiten
austauschbar und/oder auf einfache Weise an die jeweilige Druckbildlänge anpassbar
ist. Die Transferzylinder dieser Gruppe sind jedoch im allgemeinen so ausgebildet,
dass ihre Mantelfläche sich über weniger als 360° erstreckt, sodass besondere Vorkehrungen
getroffen werden müssen, um die Druckbilder abstandslos oder nur mit einem geringen
Rapport-Abstand auf der Bahn aufzubringen. Dazu muss die Bahn nach jedem Arbeitszyklus
für den jeweils folgenden Arbeitszyklus positioniert werden, um so ein Bedrucken mit
geringen Abständen zwischen den einzelnen Druckbildern zu ermöglichen.
[0004] So offenbart die EP 0018291 eine Ausgestaltung, bei welcher das Druckwerk eine Antriebswalze
hat, die unabhängig vom eigentlichen Druckwerk arbeitet. Entsprechendes gilt auch
für die Druckmaschine gemäß EP 0159225 B1, deren Transferzylinder zwar vollzylindrisch
ausgebildet ist, die jedoch ebenfalls für die Positionierung der Bahn ein zusätzliches
Antriebsmittel erfordert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtung der einleitend
beschriebenen Art so zu gestalten, dass einerseits beim Übergang von einem Druckbild
zum anderen in kurzer Zeit auf ein neues Bildformat umgestellt werden kann, wobei
eine genaue Führung und Positionierung der Bahn zwecks Erzielung einer hohen Qualität
der Druckbilder möglich sein soll. Die Durchsatzleistung soll zumindest den heute
üblichen Ansprüchen genügen.
[0006] Diese Aufgabe wird unter Anwendung der Lehre des Anspruches 1 beziehungsweise der
des Anspruches 18 gelöst.
[0007] Die Erfindung, die zur zweiten Gruppe der einleitend erläuterten Arten von Druckmaschinen
gehört, lässt sich dahingehend zusammenfassen, dass die Bahn in der Druckstation durch
den Druckzylinder angetrieben und durch diesen nach jedem Druckvorgang für den jeweils
folgenden Arbeitszyklus positioniert wird, wobei die Länge des im Bereich der jeweiligen
Druckstation befindlichen Bahnabschnittes in Abhängigkeit von Transportgeschwindigkeit
und -richtung verändert wird, um den Unterschied zwischen der vorzugsweise gleichmäßigen
Geschwindigkeit, mit welcher die Bahn in die Druckstation einläuft, und der jeweils
vom Druckzylinder auf die Bahn übertragenen Transportgeschwindigkeit und -richtung
zu kompensieren. Dazu ist eine hin- und herbewegbare Kompensationseinrichtung vorgesehen,
deren Bewegungen mit Geschwindigkeit und Richtung der Rotation des Druckzylinders
koordiniert sind.
[0008] Da die Bahn den sie antreibenden Druckzylinder umschlingt, wird zusätzlich zu einer
präzisen Übertragung der Rotation des Druckzylinders auf die Bahn eine definierte
und schnelle Trennung der Bahn vom Transferzylinder bewirkt, nachdem die Bahn mit
diesem zwecks Übertragung des Druckbildes in Kontakt gekommen war. Dies fördert ebenfalls
die Qualität des auf der Bahn befindlichen Druckbildes.
[0009] Bei Benutzung eines Gummituchzylinders (blanket-cylinder) für die Übertragung des
Druckbildes auf die Bahn kann, um das Einstellen auf eine andere Länge des Druckbildes
zu vereinfachen, das Gummituch in Umfangrichtung des Transferzylinders mit einem Abschnitt
geringerer Dicke versehen sein, welcher außer Kontakt mit der Bahn bleibt, wobei die
drucktechnisch wirksame Umfangslänge des Drucktuches, die mit der Bahn in Kontakt
kommt, in Abhängigkeit von der Länge des Druckbildes eingestellt wird. Dies kann stufenlos
erfolgen. Das Gummituch kann aber auch auf der Mantelfläche des Transferzylinders
mittels Kleben befestigt sein, wobei seine Länge in Umfangsrichtung der Länge des
Druckbildes beziehungsweise einem Vielfachen desselben entspricht. Bei Verwendung
eines geeigneten Klebers ist es möglich, das Gummituch bei einem Wechsel des Formates
zu entfernen und ein neues Gummituch am Zylinder anzukleben.
[0010] Da heute üblicherweise Druckfarben verwendet werden, die unter Einwirkung von UV-Strahlen
aushärten, ist es zweckmäßig, den UV-Strahler dem Druckzylinder zuzuordnen derart,
dass das Druckbild möglichst frühzeitig nach seiner Entstehung auf der Bahn der Einwirkung
der UV-Strahlen ausgesetzt ist, damit die Farbe möglichst schnell aushärtet und die
Bahn, nachdem sie vom Druckzylinder abgelaufen ist, möglichst bald umgelenkt werden
kann, um so den Aufbau der Druckstation kompakt zu halten.
[0011] Dabei kann es zweckmäßig sein, die Bahn, nachdem sie den UV-Strahler passiert hat,
zu kühlen. Dies kann in einfacher Weise bereits während des Passierens des Druckzylinders
geschehen, der zu diesem Zweck als Kühlwalze ausgebildet sein kann. Jedenfalls sollte
nach Möglichkeit so verfahren werden, dass die Bahn durch die UV-Bestrahlung keine
Erwärmung erfährt, die zu einer unzulässigen Dehnung beziehungsweise Schrumpfung der
Bahn führen könnte. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn die Bahn aus Kunststoff
besteht und/oder mehrere Druckstationen hintereinander angeordnet sind, durch welche
die Bahn, wie beim Mehrfarbendruck üblich, hindurchgeführt wird.
[0012] In der Zeichnung sind zwei derzeit bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- im Schema die Seitenansicht einer Druckmaschine mit mehreren Druckstationen,
- Fig. 2
- im Schema die Seitenansicht einer Druckstation in größerem Maßstab,
- Fig. 3A-C
- jeweils einen stark vereinfachten Ausschnitt aus Fig. 2 in noch größerem Maßstab in
drei während eines Arbeitszyklus aufeinanderfolgenden Positionen der zusammenwirkenden
Teile,
- Fig. 4
- die Seitenansicht eines Transferzylinders, teilweise im Schnitt.
[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Druckmaschine (10) dient zum Bedrucken von bahnförmigen
Material (12), welches von einer ersten Rolle (14) abgezogen und in der durch den
Pfeil (16) angegebenen allgemeinen Transportrichtung durch vier in dieser Transportrichtung
(16) hintereinander angeordnete Druckstationen I - IV geführt wird, die im wesentlichen
denselben Aufbau aufweisen. Nach erfolgter Bedruckung wird die Bahn (12) auf einer
zweiten Rolle (18) aufgewickelt.
[0014] Jede Druckstation (I - IV) ist mit einem Druckwerk (20) sowie den Einrichtungen für
den Transport, die Positionierung und die Führung der zu bedruckenden Bahn (12) im
Bereich der jeweiligen Druckstation versehen. Die Bahn läuft mit konstanter Einzugsgeschwindigkeit
V
1 in die jeweilige Druckstation ein. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sind die
Druckstationen als Walzendruckwerke ausgebildet, wohingegen das in Fig. 2 dargestellte
Druckwerk als Kurzdruckwerk ausgebildet ist. Beide Druckwerk-Typen sind anwendbar
und im übrigen dem Fachmann geläufig, sodass sie hier nicht näher erläutert werden.
[0015] Jedes Druckwerk ist mit einem Transferzylinder (22) versehen, welcher einen im wesentlichen
zylindrischen Grundkörper (24) und einen lösbar angebrachten Träger für das vom Transferzylinder
(22) auf die Bahn (12) zu transferierende Druckbild aufweist. Bei dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Träger ein Drucktuch, nämlich ein Gummituch,
sodass der Transferzylinder im Folgenden als Gummituchzylinder (vgl. Fig. 4), bezeichnet
wird. Dem Gummituchzylinder (22) ist ein Druckzylinder (26) zugeordnet, welchem die
zu bedruckende Bahn (12) über eine Kompensationseinrichtung (28) zugeführt wird. Letztere
weist eine nicht angetriebenen Rolle (30) auf, welche von einem Schlitten (34) getragen
ist, der in Richtung der Pfeile (36, 38) linear hin- und herverschiebbar angeordnet
ist. Die Bahn (12) wird unter Bildung einer ersten Schlaufe (39), die zwei parallele
Bahnabschnitte aufweist, über die Rolle (30) und eine weitere, ebenfalls nicht angetriebene,
jedoch stationäre Rolle (42), über welche die Bahn in Richtung auf den Druckzylinder
(26) umgelenkt wird, dem Druckwerk zugeführt, in welchem die vom Druckzylinder geführte
Bahn mit der Mantelfläche des Gummituchzylinders zwecks Übertragung des Druckbildes
auf die Bahn in Kontakt kommt.
[0016] Vom Druckzylinder (26) läuft die Bahn (12) unter Bildung einer zweiten Schlaufe (41)
über eine zweite Rolle (32) der Kompensationseinrichtung (28) und eine weitere stationäre
Umlenkrolle (44) aus der Druckstation (10) heraus, wobei sie in Laufrichtung (16)
hinter der zweiten Kompensationsrolle (32) wieder eine konstante Auszugsgeschwindigkeit
V
1 aufweist, welche gleich der Einzugsgeschwindigkeit V
1 vor der stationären Führungsrolle (40) ist, die vor der ersten Rolle (30) der Kompensationseinrichtung
(28) angeordnet ist.
[0017] Die Figuren 3A bis 3C und 4 lassen erkennen, dass der Gummituchzylinder (22) einen
Ausschnitt (48) aufweist, in welchem zwei übliche Spanneinrichtungen (49) (Fig. 4)
angeordnet sind, an denen jeweils ein Ende des Drucktuches (50) so befestigt ist,
dass es über den kreisbogenförmigen Umfangsabschnitt des Gummituchzylinders (22) gespannt
ist und insoweit dessen Mantelfläche bildet. Bei dem in Fig. 3A bis 3C der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der die Mantelfläche bildende und
bei einer Umdrehung des Gummituchzylinders (22) in Kontakt mit der über den Druckzylinder
(26) geführten Bahn (12) kommende und somit drucktechnisch wirksame Abschnitt des
Drucktuches (50) über etwa 280°, wobei dies der größtmöglichen Druckbildlänge entspricht,
weil das Drucktuch (50) die drucktechnisch größtmögliche Länge in Umfangsrichtung
hat, die sich als Differenz zwischen einem Umfang von 360° und dem Umfangsabschnitt
des Ausschnittes (48) darstellt.
[0018] Da jedoch das Druckwerk für unterschiedliche Druckbildlängen in Laufrichtung der
Bahn (12) verwendbar sein soll, ohne Gummituchzylinder mit unterschiedlichen Durchmessern
einsetzen zu müssen, ist es zweckmäßig, das Drucktuch (50) in seinem von dem kreisbogenförmigen
Umfangsabschnitt des Gummituchzylinders getragenen Bereich mit einem Längs-Teilabschnitt
(52) geringerer Dicke zu versehen, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist, wobei nur der
Längs-Teilabschnitt (51), der eine normale Dicke aufweist, drucktechnisch wirksam
ist, also mit der Bahn (12) in Kontakt kommt. Hingegen kommt der Teilabschnitt geringerer
Dicke (52) bei Rotation des Gummituchzylinders (22) nicht mit der über den Druckzylinder
(26) geführten Bahn (12) in Kontakt und ist somit drucktechnisch unwirksam.
[0019] Die Anpassung des Gummituchzylinders (22) an die jeweilige Druckbildlänge erfolgt
durch entsprechende Wahl oder Einstellung des Drucktuches (50). Bei einem Wechsel
des Druckbildes zum Beispiel von einer Länge gemäß der Ausführung der Fig. 3A bis
3C zu einer kürzeren Länge gemäß der Ausführung der Fig. 4 könnte somit ein anderes
Drucktuch aufgezogen werden, welches mit einem entsprechend bemessenen Teilabschnitt
(52) geringerer Dicke versehen ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, ein Drucktuch
zu verwenden, welches über die maximal mögliche Länge in Umfangsrichtung die für den
Kontakt mit der Bahn (12) erforderliche Dicke aufweist, darüber hinaus jedoch einstückig
noch mit einem Zusatzabschnitt, z. B. mit der Dicke des Abschnittes (52) der Fig.
4 versehen ist, der jedenfalls außer Kontakt mit der Bahn (12) bleibt, wobei ein derartiges
Drucktuch den jeweiligen drucktechnischen Erfordernissen entsprechend am Gummituchzylinder
(22) anzubringen und einzustellen ist.
[0020] Bezüglich der in der Zeichnung dargestellten Ausführungen würde dies bedeuten, dass
bei der Anordnung gemäß Fig. 3A bis 3C der Abschnitt (52) geringerer Dicke vollständig
in der Spanneinrichtung, die sich im Ausschnitt (48) befindet, eingewickelt oder sonst
wie untergebracht wäre. Hingegen ist bei der Ausführung gemäß Fig. 4 das Drucktuch
so angeordnet, dass sich ein Teil seines Abschnittes geringerer Dicke auf der Mantelfläche
des Gummituchzylinders (22) befindet, sodass das Drucktuch (50) bei einer Umdrehung
des Gummituchzylinders (22) sich in einem Umfangsbereich desselben außer Kontakt mit
der Bahn (14) befindet, welcher der Summe aus dem Bogenabschnitt des Ausschnittes
(48) und dem Bogenabschnitt des Drucktuchabschnittes (52) mit geringerer Dicke entspricht.
Dabei wäre ein Teil des Abschnitts, der die für den Kontakt mit der Bahn erforderliche
Dicke aufweist, in einer der Spanneinrichtungen (49) eingewickelt. Vorzugsweise wird
der Abschnitt (52) geringerer Dicke des Drucktuches in Rotationsrichtung (54) hinter
den Ausschnitt (48) im Anschluss an denselben angeordnet sein.
[0021] Der Ablauf des Druckvorganges und die Funktionen der dabei zusammen wirkenden Teile
werden im Folgenden anhand der Fig. 3A bis 3C und 4 erläutert:
[0022] In der Position gemäß Fig. 3A befindet sich der in Richtung des Pfeiles (54) kontinuierlich
rotierende Gummituchzylinder (22) etwa in einer Position zu Beginn des eigentlichen
Druckvorganges, bei welchem der in Rotationsrichtung (54) vor dem Ausschnitt (48)
befindliche Anfangsbereich des die Mantelfläche bildenden Drucktuches (50) mit der
um den Druckzylinder (26) geführten Bahn (14) gerade in Kontakt gekommen ist. Die
Bahn wird über die Führungsrolle (40) mit einer konstanten Geschwindigkeit V
1 von beispielsweise 30 m/min kontinuierlich zugeführt. Die Umfangsgeschwindigkeit
von Gummituchzylinder (22) und Druckzylinder (26) und somit auch die Laufgeschwindigkeit
V
2 der Bahn (12) im Bereich dieser beiden Zylinder sind jedoch größer und betragen beispielsweise
35 m/min.
[0023] Fig. 3B zeigt ein Zwischenstadium während des Druckvorganges, in dessen Verlauf ein
Druckbild auf die Bahn (12) aufgebracht wird, welches etwa der Länge des Umfanges
des Gummituchzylinders (22) abzüglich des Umfangsabschnittes ist, welcher dem Ausschnitt
(48) entspricht.
[0024] Sobald im Zuge der weiteren Rotationsbewegung des Gummituchzylinders in Richtung
des Pfeiles (54) die Übertragung des jeweiligen Druckbildes vollendet ist und das
Drucktuch (50) außer Kontakt mit der Bahn (14) kommt, also etwa die Position gemäß
Fig. 3C einnimmt, wird der nach einem Programm gesteuerte Antrieb des Druckzylinders
derart geregelt, dass zunächst die Rotation in Richtung des Pfeiles (56) verzögert
und nach Erreichen des Wertes Null eine Rotation des Druckzylinders (26) in Gegenrichtung,
also in Richtung des Pfeiles (58) erfolgt, sodass auch die Bahn (12), die während
dieser Phase außer Berührung mit dem Gummituchzylinder ist, zwischen dem Druckzylinder
(26) und der Umlenkrolle (30) in Gegenrichtung läuft. Nachdem die Bahn eine ausreichende
Wegstrecke in Gegenrichtung bewegt worden ist, wird die Rotation des Druckzylinders
in Richtung des Pfeiles (58) wieder bis auf Null verzögert, um im unmittelbaren Anschluss
daran den Druckzylinder (26) wieder in Richtung des Pfeiles (56) rotieren zu lassen
und auf die Rotationsgeschwindigkeit zu bringen, welche der Umfangsgeschwindigkeit
des Gummituchzylinders (22) entspricht. Diese Rotationsgeschwindigkeit des Druckzylinders
(26) in Richtung des Pfeiles (56) wird spätestens zu dem Zeitpunkt erreicht, in welchem
das Gummituch (50) des Zylinders (22) zwecks Aufbringen des nächsten Druckbildes gemäß
Fig. 3 A wieder in Kontakt mit der Bahn (12) kommt. Auf die vorbeschriebene Weise
erfolgt eine Positionierung der Bahn relativ zum kontinuierlich in Richtung des Pfeiles
(54) rotierenden Gummituchzylinders (22), damit das nächste Druckbild ohne oder nur
mit geringem Abstand von dem im vorangegangenen Arbeitszyklus aufgebrachten Druckbild
auf die Bahn übertragen werden kann.
[0025] Dem vorbeschriebenen Ablauf der Rotationsbewegungen des Druckzylinders (26) entsprechen
die Linearbewegungen des Kompensationsschlitten (34). Während der ersten Phase des
Arbeitszyklus', in welcher die Bedruckung erfolgt, wird der bezüglich seiner Bewegungen
nach einem Programm gesteuerte Schlitten (34) mit den beiden frei rotierbaren Rollen
(30, 32) in Richtung des Pfeiles (38) verschoben, um so bei mit der Geschwindigkeit
V
1 kontinuierlich zugeführter Bahn (12) den Abstand zwischen der Kompensationsrolle
(30) und der Umlenkrolle (42) zu verkürzen, wodurch zusätzliches Bahnmaterial in dem
Bereich zwischen Kompensationsrolle (30) und Gegendruckwalze (26) verfügbar gemacht
wird, sodass es zu einer Vergrößerung der Bahngeschwindigkeit im Bereich zwischen
der Rolle (30) und dem Druckzylinder (26) auf z.B. 35 m/min kommt und somit die resultierende
Geschwindigkeit der Bahn (12) der Druckgeschwindigkeit, also der Umfangsgeschwindigkeit
der beiden Zylinder (18 und 26) entspricht. Da die Druckgeschwindigkeit konstant ist,
erfolgt auch die Bewegung des Kompensationsschlittens in Richtung des Pfeiles (38)
während des Druckvorganges mit konstanter Geschwindigkeit V
3. Letztere kann mit der Gleichung V
3/
2 = V
2 - V
1 ausgedrückt werden.
[0026] Sobald der Gummituchzylinder (22) die Position gemäß Fig. 3C erreicht hat, in welcher
der Zylinder (22) beziehungsweise dessen Drucktuch (50) außer Kontakt mit der Bahn
(12) kommt, wird der Schlitten (34) entsprechend der nunmehr einsetzenden Verzögerung
der Rotation des Druckzylinders (26) in Richtung des Pfeiles (56) mit entsprechend
abnehmender Geschwindigkeit noch in Richtung des Pfeiles (38) bewegt, bis die Geschwindigkeit
der Bahn (12) zwischen Umlenkrolle (42) und Druckzylinder (26) kleiner wird als die
Geschwindigkeit V
1, mit welcher die Bahn der Kompensationsrolle (30) zugeführt wird.
[0027] Sobald dies eintritt, wird der Schlitten (34) in Richtung des Pfeiles (36) verschoben,
wobei die Geschwindigkeit des Schlittens (34) in dieser Richtung mit abnehmender Rotationsgeschwindigkeit
des Druckzylinders (26) in Richtung des Pfeiles (56) und anschließender Umkehr der
Rotation in die Richtung des Pfeiles (58) entsprechend zunimmt.
[0028] Die Durchführung des nächsten Arbeitszyklus' setzt voraus, dass vorher die Rotation
des Druckzylinders (26) in Richtung des Pfeiles (58) und die entsprechende gegenläufige
Bewegung der Bahn (12) durch eine entsprechend programmierte Verzögerung auf Null
gebracht und anschließend der Druckzylinder wieder in Richtung des Pfeiles (56) unter
gleichzeitiger Mitnahme der Bahn (12) auf die Druckgeschwindigkeit beschleunigt wird,
wobei der Kompensationsschlitten (34) entsprechende Bewegungen durchführt - während
der Verzögerungsphase eine Bewegung mit abnehmender Geschwindigkeit in Richtung des
Pfeiles (36) und während der anschließenden Beschleunigung in Gegenrichtung (56) eine
Bewegung in Richtung des Pfeiles (38). Letzteres tritt ein, sobald die Geschwindigkeit
der Bahn (12) größer ist als die Geschwindigkeit V
1, mit welcher die Bahn zugeführt wird. Diese Bewegung in Pfeilrichtung (38) erfolgt,
wie bereits erwähnt, mit im wesentlichen konstanter Geschwindigkeit, sobald die Bahn
(12) auf die für den Druckvorgang erforderliche Geschwindigkeit gebracht worden ist,
welche der Umfangsgeschwindigkeit von Gummituchzylinder (22) und Druckzylinder (26)
entspricht.
[0029] Dieser Betriebszustand muss spätestens zu dem Zeitpunkt eingetreten sein, zu welchem
das Drucktuch (50) gemäß Fig. 3A wieder in Kontakt mit der vom Druckzylinder (26)
getragenen Bahn (12) kommt und der nächste Arbeitszyklus beginnt, während welchem
Druckzylinder (26) und Schlitten (34) mit konstanter Geschwindigkeit rotiert beziehungsweise
verschoben wird.
[0030] Die vorbeschriebenen Bewegungsabläufe von Druckzylinder (26) und Kompensationsschlitten
(34) haben die Funktion, die Bahn (12) so zu positionieren, dass trotz des Vorhandenseins
des Ausschnittes (48) und gegebenenfalls des Abschnittes geringerer Dicke (52) des
Drucktuches (50) die auf der Bahn (12) aufeinanderfolgend aufzubringenden Druckbilder
in unmittelbarem Anschluss aneinander oder gegebenenfalls mit einem kleinen Abstand
voneinander aufgebracht werden können, welcher wesentlich kleiner ist als die Weglänge
im Bogenmaß, während welcher der Gummituchzylinder (22) beziehungsweise das Gummituch
(50) außer Kontakt mit der Bahn (12) ist.
[0031] Die vorbeschriebenen Änderungen bezüglich Geschwindigkeit und Richtung der Rotation
des Druckzylinders (26) haben ferner zur Folge, dass die Bahn (12) auch mit entsprechend
unterschiedlichen Laufgeschwindigkeiten und Laufrichtungen vom Druckzylinder (26)
abläuft. Damit die Bahn (12) mit konstanter Geschwindigkeit der in Transportrichtung
folgenden Einrichtung, zum Beispiel der nächsten Druckstation, zugeführt wird, wird
die vom Druckzylinder (26) ablaufende Bahn (12) über die zweite Kompensationsrolle
(32) geführt. Die beiden parallelen Abschnitte der Bahn (12), welche die Kompensationsrolle
(32) umschlingende Schlaufe (41) bilden, erfahren somit in Abhängigkeit von der Rotationsbewegung
des Druckzylinders (26) die gleichen Längenänderungen wie die die Kompensationsrolle
(30) umschlingende Schlaufe der zulaufenden Bahn, jedoch mit jeweils entgegengesetztem
Vorzeichen. Somit läuft die Bahn (12) mit derselben konstanten Auszugsgeschwindigkeit
V
1 aus dem jeweiligen Druckwerk (20) heraus, mit der sie auch dem Druckwerk zugeführt
wird.
[0032] Da bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 3A bis 3C der Gummituchzylinder (22)
beziehungsweise dessen Drucktuch (50) während der gesamten Rotation von der Position
gemäß Fig. 3A - Beginn des Druckvorganges - bis zur Position gemäß Fig. 3C - Ende
des Druckvorganges - sich in Kontakt mit der Bahn (12) befindet, steht für die Positionierung
der Bahn (12) lediglich der Zeitabschnitt zur Verfügung, den der Gummituchzylinder
(22) benötigt, um im Verlauf der Rotation in Richtung des Pfeiles (54) aus der Position
gemäß Fig. 3C in jene gemäß Fig. 3A zu gelangen, von der aus der jeweils folgende
Arbeitszyklus beginnt.
[0033] Wenn hingegen ein Drucktuch verwendet wird, welches, wie jenes beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 4, einen Teil-Umfangsabschnitt (52) mit geringerer Dicke aufweist, der
mit der zu bedruckenden Bahn nicht in Kontakt kommt, entspricht der Zeitraum, während
dessen der Gummituchzylinder (22) nicht in Kontakt mit der Bahn ist, einer längeren
Umfangsstrecke als bei einem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 3A bis 3C, da der
Kontakt zwischen Gummituchzylinder (22) und Bahn (12) in dem Augenblick beendet wird,
in welchem die Stufe (60) (Fig. 4), welche die beiden Bereiche unterschiedlicher Dicke
des Drucktuches (50) trennt, die Stelle des Druckzylinders (26), an welcher sich normalerweise
das Drucktuch in Kontakt mit der Bahn (12) befindet, passiert. Dies bedeutet, dass
normalerweise bei einer Ausführung, bei welcher sich die drucktechnisch wirksame Länge
des Drucktuches (50) über den gesamten Bereich des Transferzylinders mit Ausnahme
des Ausschnittes (48) erstreckt, für das Positionieren der Bahn (12) für den folgenden
Arbeitszyklus weniger Zeit zur Verfügung steht als bei einer Ausführung, bei welcher
ein Teilabschnitt des Drucktuches eine so geringe Wandstärke hat, dass er mit der
Bahn außer Kontakt bleibt.
[0034] Andererseits hat eine konstante Dauer eines Arbeitszyklus' unabhängig von der Länge
des aufzubringenden Druckbildes, das heißt, eine gleichbleibende Rotationsgeschwindigkeit
des Gummituchzylinders unabhängig von der Druckbildlänge, die Konsequenz, dass die
Geschwindigkeit V
1, mit welcher die Bahn (12) in die jeweilige Druckstation eingeführt wird, bei größerer
Länge des Druckbildes höher ist als bei kleinerer Länge desselben, da die pro Zeiteinheit
zuzuführende Bahnlänge bei längerem Druckbild größer ist als bei einem kürzeren Druckbild.
Dies hat zur Folge, dass mit abnehmender Druckbildlänge wegen der niedrigeren Einzugsgeschwindigkeit
V
1 der Unterschied zwischen der Einzugsgeschwindigkeit V
1 einerseits und der Druckgeschwindigkeit andererseits zunimmt und somit die Geschwindigkeit,
mit welcher der Kompensationsschlitten (34) während des Druckvorganges bewegt werden
muss, mit abnehmender Druckbildlänge zunimmt und somit mehr Zeit für die Positionierung
der Bahn zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckvorgängen benötigt wird, da mehr
Zeit für die Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen beim Positionieren erforderlich
ist, wenn bei Beschleunigung und Verzögerung bestimmte Maximalwerte nicht überschritten
werden.
[0035] Da der Antrieb der Bahn (12) in der Druckstation in beiden Richtungen durch den Druckzylinder
(26) erfolgt, sollte der Winkel, mit dem die Bahn (14) den Druckzylinder (26) umschlingt,
eine gewisse Mindestgröße nicht unterschreiten, um so Schlupf zu vermeiden und eine
höchstmögliche Genauigkeit der Bewegung der Bahn (14) relativ zum Gummituchzylinder
(22) zu erreichen. Die Größe des erforderlichen Umschlingungswinkels, die bei den
dargestellten Ausführungsbeispielen etwa 180° beträgt, kann jederzeit durch entsprechende
Versuche festgestellt werden. Zur Erzielung der angestrebten Genauigkeit ist es ferner
vorteilhaft, für den Antrieb des Druckzylinders (26) und gegebenenfalls des Gummituchzylinders
(22) jeweils einen Torquemotor zu verwenden, der ohne Getriebe oder andere mechanische
Zwischenglieder die Welle des jeweiligen Zylinders mit entsprechend großer Genauigkeit
antreibt, sodass auch der Platzbedarf für den Antrieb gering ist.
[0036] Entsprechendes gilt auch für den Antrieb des Kompensationsschlittens (34), für den
ein Linearmotor vorgesehen sein kann, der eine präzise Bewegung des Kompensationsschlittens
beispielsweise in Abhängigkeit von einem Programm bewirkt. Darüber hinaus kann es
auch vorteilhaft sein, die Bewegungen des Kompensationsschlittens in Abhängigkeit
von der Bahnspannung zu steuern beziehungsweise zu regeln. Für eine genaue Führung
der Bahn relativ zum Transferzylinder ist die Aufrechterhaltung einer konstanten Bahnspannung
unerlässlich. Mithin kann so verfahren werden, dass die Bahnspannung vorzugsweise
kontinuierlich gemessen wird und bei Abweichen von einem Sollwert der Antrieb des
Kompensationsschlittens beispielsweise durch kleine Regelschritte so beeinflusst wird,
dass sich die Soll-Spannung wieder einstellt. Die Beeinflussung der Geschwindigkeit
des Kompensationsschlittens in Abhängigkeit von der Bahnspannung könnte das Programm,
nach welchem die Bewegung des Schlittens gesteuert wird, überlagern. Sie ist jedoch
bezüglich ihres Ausmaßes sehr gering, wobei sie normalerweise ohnehin bezüglich der
Bewegungsgeschwindigkeit und -richtung der Bahn mit den vom Programm gelieferten Einflussgrößen
im wesentlichen übereinstimmen wird.
[0037] Zur Erzielung einer größtmöglichen Genauigkeit der Ausrichtung der Bahn (12) zum
Gummituchzylinder (22) kann auch so verfahren werden, dass die Bahn (12) mit Markierungen
versehen ist, die durch wenigstens eine Fotozelle (62) erfasst werden, und der Antrieb
für den Druckzylinder (26) in Abhängigkeit von der durch die Passermarke definierten
Position der Bahn gesteuert beziehungsweise geregelt wird. Dies kann gegebenenfalls
zusätzlich zu einem den Antrieb steuernden Programm erfolgen. Es ist weiterhin möglich,
auch den Antrieb für den Gummituchzylinder (22) unter Verwendung derartiger Passermarken,
gegebenenfalls zusätzlich zu einem den Gummituchzylinder steuernden Programm zu steuern
beziehungsweise zu regeln, indem während der Zeit, in welcher der Transferzylinder
nicht in Kontakt mit der Bahn ist, die Umfangsposition des Gummituchzylinders in kleinen
Regelschritten für den jeweils folgenden Druckvorgang zur Bahn ausgerichtet wird.
Die durch derartige Regelschritte erfolgende Beeinflussung der Rotationsgeschwindigkeit
des Gummituchzylinders ist jedoch so gering, dass die dadurch gegebenenfalls bewirkte
Abweichung von der vorgegebenen konstanten Rotationsgeschwindigkeit des Gummituchzylinders
bezüglich der Dauer des Arbeitszyklus' vernachlässigbar ist.
[0038] Die vorbeschriebene Möglichkeit einer zusätzlichen Regelung des Bahntransportes durch
Markierungen, die durch Fotozellen oder andere Einrichtungen erfasst werden und die
Position der Bahn angeben, ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn eine bereits mit
Druckbildern versehene Bahn nochmals bedruckt wird, wobei die neu aufzubringenden
Druckbilder zu den bereits auf der Bahn befindlichen Druckbildern ausgerichtet sein
müssen. Dies ist beispielsweise beim Mehrfarbendruck der Fall.
[0039] In Anbetracht der Tatsache, dass überwiegend Druckfarben verwendet werden, die unter
Einwirkung von UV-Strahlen aushärten, ist dem Druckzylinder (26) eine Einrichtung
(64) zugeordnet (Fig. 2), mittels welcher die bedruckte Bahn einer Bestrahlung durch
UV-Licht ausgesetzt wird. Dadurch wird erreicht, dass die Druckfarbe im wesentlichen
trocken ist, wenn die Bahn (12) vom Druckzylinder (26) abläuft. Auf diese Weise besteht
die Möglichkeit, die Bahn (12) in Laufrichtung kurz hinter dem antreibenden Druckzylinder
(26) über die Kompensationsrolle (32) umzulenken, um möglichst kurze Bahnstrecken
zu erhalten.
[0040] Da die Bahn (12) durch die UV-Bestrahlung eine gewisse Erwärmung erfährt, ist der
Druckzylinder (26) mit wenigstens einem Kühlkanal (66) versehen, durch den ein Kühlmedium,
beispielsweise Wasser fließt. Die Kühlung der Bahn vermeidet ein durch Erwärmung der
Bahn bewirkte unzulässige Schrumpfung und/oder Dehnung derselben, durch die die Genauigkeit,
mit welcher die Bahn zum Gummituchzylinder ausgerichtet wird, ebenfalls beeinträchtigt
werden könnte. Die Kühlung der Bahn zwecks Vermeidung einer unzulässigen Erwärmung
kann insbesondere dann wichtig sein, wenn, wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
1, die Bahn durch mehrere hintereinander angeordnete Druckstationen geführt wird,
von denen jede mit einem UV-Strahler versehen ist. Jedoch kann die Kühlung auch durch
andere Mittel, z.B. durch einen Kühlluftstrom bewirkt werden, der gegen die bedruckte
Bahn geblasen wird.
[0041] Wenn vorstehend vom "Druckbild" die Rede ist, welches auf die Bahn aufgebracht wird,
dann kann es sich dabei auch um ein Teildruckbild handeln in dem Sinne, dass mehrere
Teildruckbilder an der selben Stelle auf der Bahn aufgebracht werden, um ein Gesamt-Druckbild
herzustellen, wie dies beispielsweise beim Mehrfarbendruck der Fall ist.
[0042] Wenngleich vorstehend die Erfindung im wesentlichen im Zusammenhang mit dem Offset-Verfahren
erläutert wird, ist die Erfindung auch bei anderen Druck- und Dekorationsverfahren
anwendbar. So ist die Erfindung auch beim Hochdruck, beispielsweise Flexodruck und
beim Tiefdruck und beim rotativen Siebdruck, aber auch beim Prägen, insbesondere Heißprägen
verwendbar, ohne dass die vorstehende Aufzählung vollständig wäre. In allen Fällen
ist die zu dekorierende Bahn in einer Phase eines Arbeitszyklus' so zu positionieren,
dass die aufeinanderfolgend aufzubringenden Druckbilder keinen oder nur einen geringen
Abstand voneinander aufweisen, wobei die Anpassung an unterschiedliche Bildlängen
vorzugsweise durch entsprechende Einstellung der Einzugsgeschwindigkeit V
1 erfolgt. In allen Fällen kann der Transferzylinder unabhängig von der Druckbildlänge
in seiner drucktechnisch wirksamen Mantelfläche einen konstanten Durchmesser aufweisen.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 10
- Druckmaschine
- 12
- Bahn
- 14
- Erste Rolle
- 16
- Pfeil
- 18
- Zweite Rolle
- 20
- Druckwerk
- 22
- Gummituchzylinder
- 24
- Grundkörper
- 26
- Druckzylinder
- 28
- Kompensationseinrichtung
- 30
- Kompensationsrolle
- 32
- Kompensationsrolle
- 34
- Schlitten
- 36
- Pfeil
- 38
- Pfeil
- 39
- Erste Schlaufe
- 40
- Führungsrolle
- 41
- Zweite Schlaufe
- 42
- Umlenkrolle
- 44
- Umlenkrolle
- 46
- Führungsrolle
- 48
- Ausschnitt
- 49
- Spanneinrichtung
- 50
- Drucktuch
- 51
- Drucktechnisch wirksamer Teilabschnitt von 50
- 52
- Teilabschnitt geringerer Dicke von 50
- 54
- Rotationsrichtung
- 56
- Rotationsrichtung
- 58
- Rotationsrichtung
- 60
- Stufe
- 62
- Fotozelle
- 64
- UV-Strahler
- 66
- Kühlkanal
1. Verfahren zum Bedrucken einer Bahn (12), bei welchem in einer Druckstation (I - IV)
Druckbilder von einem Transferzylinder (22) aufeinanderfolgend auf dieser Bahn aufgebracht
werden und die Bahn (12) mit einer Einzugsgeschwindigkeit in Richtung auf die Druckstation
(I - IV) bewegt wird und die Geschwindigkeit, mit welcher die Bahn in der Druckstation
während des Bedruckungsvorganges bewegt wird, größer ist als die Einzugsgeschwindigkeit,
und nach dem Bedruckungsvorgang die Bewegung der Bahn in der Druckstation geändert
wird, um die Bahn für den folgenden Druckvorgang relativ zum Transferzylinder, der
während eines Teils einer vollständigen Umdrehung von 360° mit der Bahn nicht in Kontakt
ist, zu positionieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (12) durch einen dem Transferzylinder (22) zugeordneten Druckzylinder (26)
angetrieben wird, dessen Mantelfläche von der Bahn teilweise umschlungen wird, und
die Änderung der Bahnbewegung zwecks Positionierung der Bahn für den jeweils folgenden
Druckvorgang durch entsprechende Änderung der Rotation des Druckzylinders (26) bewirkt
wird und der Verlauf der Bahn (12) in der wenigstens einen Druckstation (I - IV) in
Abhängigkeit von der Rotationsbewegung des Druckzylinders (26) zur Kompensation der
Differenzen zwischen der Einzugsbewegung der Bahn (12) und der auf die Bahn durch
den Druckzylinder (26) übertragenen Bewegungen durch eine erste Kompensationseinrichtung
(30, 32) eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verlauf der Bahn (12) in der wenigstens einen Druckstation (I - IV) in Abhängigkeit
von der Rotationsbewegung des Druckzylinders (26) zur Kompensation der Differenzen
zwischen der Auszugsbewegung der Bahn (12) und der auf die Bahn durch den Druckzylinder
(26) übertragenen Bewegungen durch eine zweite Kompensationseinrichtung (30, 34) eingestellt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Verlaufs der Bahn (12) durch entsprechende Längenänderung wenigstens
einer ersten Schlaufe (39) in der Bahn in Abhängigkeit von der Rotationsbewegung des
Druckzylinders (26) erfolgt und die erste Schlaufe (39) in Transportrichtung der Bahn
vor dem Druckzylinder (26) angeordnet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Verlaufs der Bahn (12) durch entsprechende Längenänderung wenigstens
einer zweiten Schlaufe (41) in der Bahn in Abhängigkeit von der Rotationsbewegung
des Druckzylinders (26) erfolgt und die in Transportrichtung der Bahn nach dem Druckzylinder
angeordnete zweite Schlaufe (41) zur Erzielung einer konstanten Auszugsgeschwindigkeit
der Bahn, welche der Einzugsgeschwindigkeit V1 derselben entsprechen kann, eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckbild durch einen als Gummituchzylinder ausgebildeten Transferzylinder (22)
auf die Bahn (12) aufgebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gummituch (50) in Umfangsrichtung des Gummituchzylinders (22) mit einem Teilabschnitt
(52) geringerer Dicke versehen ist, welcher außer Kontakt mit der Bahn (12) bleibt,
und die drucktechnisch wirksame Umfangslänge (51) des Gummituches (50), die mit der
Bahn in Kontakt kommt, in Abhängigkeit von der Länge des Druckbildes eingestellt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass beiden Kompensationseinrichtungen für die Änderungen der beiden in Laufrichtung der
Bahn jeweils vor und nach dem Druckzylinder (26) angeordneten Schlaufen (39, 41) gemeinsam
betätigt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die bedruckte, über den Druckzylinder (26) laufende Bahn (12) zwecks Trocknung der
Druckfarbe eine UV-Bestrahlung erfährt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die bedruckte Bahn (12) durch den als Kühlzylinder ausgebildeten Druckzylinder (22)
gekühlt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung des Antriebs für den Druckzylinder (26) in Abhängigkeit von einem Programm
erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung des Antriebes für den Druckzylinder (26) in Abhängigkeit von der Position
der Bahn (12) erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung des Antriebs für den Transferzylinder (22) während der Zeit, in welcher
sich der Transferzylinder außer Kontakt mit der Bahn (12) befindet, in Abhängigkeit
von der Position der Bahn erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung des Antriebes für die Kompensationseinrichtungen in Abhängigkeit von
der Spannung der Bahn (12) erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn den Druckzylinder (26) über wenigstens 180° umschlingt.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (26) durch einen Torque-Motor angetrieben wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dass die Kompensationseinrichtungen (30, 32, 34) durch
einen Linearmotor angetrieben wird.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Druckstationen (I - IV) hintereinander angeordnet sind und die Bahn (12)
von einer Einzugseinrichtung kontinuierlich durch alle Druckstationen (I - IV) zu
einer ebenfalls kontinuierlich laufenden Auszugseinrichtung für die Bahn (12) transportiert
wird und zwischen Bahn-Einzugseinrichtung und Bahn-Auszugseinrichtung über die gesamte
Länge der Bahn eine dem Bahnmaterial angemessene Bahnspannung aufrecht erhalten wird.
18. Vorrichtung zum Bedrucken einer Bahn (12), wobei die Vorrichtung mit wenigstens einer
Druckstation (I - IV) versehen ist, die einen Transferzylinder (22) und einen Druckzylinder
(26) für die Bahn aufweist, und in der wenigstens einen Druckstation Druckbilder von
dem Transferzylinder (22), der während eines Teils einer vollständigen Umdrehung von
360° mit der Bahn nicht in Kontakt ist, aufeinanderfolgend auf dieser Bahn aufgebracht
werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (12) in der wenigstens einen Druckstation durch den Druckzylinder (26) transportiert
wird, dessen Mantelfläche von der Bahn teilweise umschlungen ist, und der Antrieb
des Druckzylinders (26) so steuerbar ist, dass die Bahn (12) für den jeweils folgenden
Druckvorgang relativ zum Transferzylinder positionierbar ist, und die wenigstens eine
Druckstation (I - IV) mit einer die Bahn (12) umlenkenden ersten Kompensationseinrichtung
(30, 34) versehen ist, die in Laufrichtung der Bahn (12) vor dem Druckzylinder in
Abhängigkeit von der Rotationsbewegung des Druckzylinders (26) hin- und herverschiebbar
derart angeordnet ist, dass die Bahn wenigstens eine erste Schlaufe (39) bildet, die
bezüglich ihrer Länge in Abhängigkeit von der Bewegung der Kompensationseinrichtung
veränderbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Druckstation (I - IV) mit einer die Bahn (12) umlenkenden zweiten
Kompensationseinrichtung (32, 34) versehen ist, die in Laufrichtung der Bahn (12)
hinter dem Druckzylinder (26) in Abhängigkeit von der Rotationsbewegung des Druckzylinders
(26) hin- und herverschiebbar angeordnet ist derart, dass die Bahn wenigstens eine
zweite Schlaufe (41) bildet, die bezüglich ihrer Länge in Abhängigkeit von der Bewegung
der Kompensationseinrichtung veränderbar ist.
20. Vorrichtung nach den Ansprüchen 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, dass erste und zweite Kompensationseinrichtung jeweils wenigstens eine Kompensationsrolle
(30, 32) aufweisen und beide Kompensationsrollen von einem gemeinsamen Schlitten (34)
getragen sind, der in Abhängigkeit von der Rotationsbewegung des Druckzylinders (26)
hin- und herbewegbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Transferzylinder (22) mit einem auswechselbar angebrachten Träger (50) für das
auf die Bahn zu transferierende Druckbild versehen ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (50) als Gummituch ausgebildet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Gummituch (50) in Umfangsrichtung des Transferzylinders (22) mit einem Abschnitt
(52) geringerer Dicke versehen ist, welcher außer Kontakt mit der Bahn (12) bleibt,
und der drucktechnisch wirksame Umfangsabschnitt (51) des Gummituches (50), der mit
der Bahn in Kontakt kommt, in Abhängigkeit von der Länge des Druckbildes einstellbar
ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass dem Druckzylinder (26) eine UV-Bestrahlungseinrichtung (64) für die bedruckte Bahn
(12) zugeordnet ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (26) mit einer Kühleinrichtung (66) versehen ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für den Druckzylinder (26) als Torque-Motor ausgebildet ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für den Transferzylinder (22) als Torque-Motor ausgebildet ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für den Druckzylinder (26) in Abhängigkeit von der Position der Bahn
steuerbar ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für die Kompensationseinrichtung als Linearmotor ausgebildet ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für den Transferzylinder (22) in Abhängigkeit von der Position der Bahn
steuerbar ist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für die Kompensationseinrichtung in Abhängigkeit von der Spannung der
Bahn steuerbar ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Druckstationen (I - IV) hintereinander angeordnet sind und eine Einzugseinrichtung,
in welcher die zu bedruckende Bahn von einer Vorratsrolle abgezogen wird, und eine
Auszugseinrichtung vorgesehen sind, in welcher die bedruckte Bahn nach Passieren der
Druckstationen (I - IV) auf einer Vorratsrolle aufgewickelt wird.