[0001] Die Erfindung betrifft ein Unterseeboot.
[0002] Bei bekannten Unterseebooten, insbesondere für den militärischen Einsatz erfolgt
der Zugang in den Druckkörper ausschließlich über den hierzu im Turm vorgesehenen
Einstieg, und das ausschließlich über Wasser, da sonst Wasser in den Druckkörper eindringen
würde. Zwar sind je nach Bauart auch darüber hinaus noch Zugangsöffnungen vorgesehen,
diese dienen jedoch entweder zu Wartungszwecken oder zu Beladungszwecken und sind
nur im Hafen bzw. im Dock zu öffnen oder haben einen Querschnitt, der so gestaltet
ist, dass er für den menschlichen Zugang nicht bestimmt und geeignet ist.
[0003] Die Aufgaben auch militärischer U-Boote werden immer vielfältiger, weshalb es wünschenswert
ist, zum einen weitere Einrichtungen, seien es militärischer oder ziviler Art mit
im Boot aufzunehmen und zum anderen auch im getauchten Zustand Taucher und/oder Wasserfahrzeuge
aussetzen oder aufnehmen zu können.
[0004] Es ist zwar bei militärischen U-Booten bekannt, Taucher über die Torpedorohre auszuschleusen,
doch birgt dies schon aufgrund ihrer Lage und Größe (geringer Querschnitt) zahlreiche
Risiken, weshalb schon aus Sicherheitsgründen dies keine akzeptable Lösung ist. Darüber
hinaus ist ein Aussetzen von Tauchern mittels der Torpedorohre auch insofern problematisch,
da diese dann für die Torpedos nicht zur Verfügung stehen, worunter die Einsatzfähigkeit
des Bootes leidet.
[0005] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Unterseeboot
hinsichtlich seiner Nutzungsmöglichkeiten zu verbessern, insbesondere in getauchten
Zustand Taucher auf einfache Weise aufnehmen und aussetzen zu können.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Anspruch 13 beschreibt darüber hinaus ein erfindungsgemäßes Verfahren, um
die Erfindung auch schon bei vorhandenen Unterseebooten nachzurüsten. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung
und den Figuren angegeben.
[0007] Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Unterseeboot mit lang gestrecktem
Druckkörper einen weiteren als Schleuse fungierenden Druckkörper (Schleusendruckkörper)
vorzusehen und diesen quer zur Längsachse des Druckkörpers anzuordnen. Um die Schleusenfunktion
ausüben zu können weist der Schleusendruckkörper eine Zugangsöffnung nach außen auf,
die druckdicht verschließbar ist, sowie eine Zugangsöffnung zum Druckkörper hin, die
ebenfalls druckdicht verschließbar ist. Im Übrigen sind entsprechende technische Mittel
vorgesehen, um den Schleusendruckkörper nach Verschließen der zum Druckkörper hin
gerichteten Zugangsöffnung zu fluten und hinsichtlich des Drucks dem Außendruck anzupassen,
sowie darüber hinaus um in umgekehrter Richtung vor dem Öffnen der zum Druckkörper
gerichteten Zugangsöffnung den Schleusendruckkörper auf das atmosphärische Niveau
des Druckkörpers zu bringen. Schließlich sind darüber hinaus neben den vorgenannten
insbesondere Ventilsteuerungen betreffenden Mitteln auch noch Mittel vorgesehen, welche
ein gleichzeitiges Öffnen beider Zugangsöffnungen verhindern.
[0008] Die Anordnung des Schleusendruckkörpers quer zur Längsachse des Druckkörpers bietet
die Möglichkeit, die Zugangsöffnungen genügend groß zu gestalten, damit ein Mensch
oder ein Wasserfahrzeug diese passieren kann. Die Queranordnung benötigt einen vergleichsweise
geringen Einbauraum innerhalb des U-Bootes. Bei Neukonstruktionen kann der dafür erforderliche
Raum durch Verlängerung der Bootskonstruktion in Längsrichtung geschaffen werden,
bei vorhandenen Unterseebooten kann eine Nachrüstung erfolgen, wie dies weiter unten
noch im einzeln beschrieben ist, die darüber hinaus bei geeigneter Anordnung noch
weiteren Freiraum für zusätzliche Systeme schafft.
[0009] Der Schleusendruckkörper gemäß der Erfindung kann ganz oder teilweise innerhalb des
Druckkörpers liegen, dann durchsetzt er diesen also mindestens teilweise, er kann
jedoch auch außerhalb des Druckkörpers als gesonderter Druckkörper angeordnet sein.
Bevorzugt ist der Schleusendruckkörper dann im Bereich des Turmes angeordnet, und
zwar etwa tangential an den Druckkörper anschließend, so dass er entweder unmittelbar
(Durchdringung der Druckkörper) oder über einen Zugangstunnel mit dem Druckkörper
in Verbindung steht. Im Bereich des Turmes ist für einen solchen Schleusendruckkörper
der gemäß der Erfindung quer zur Längsachse des Druckkörpers angeordnet ist, genügend
Raum, zumindest wenn es um die Unterbringung eines oder mehrerer Taucher geht, die
über diesen Schleusendruckkörper ein- bzw. ausgeschleust werden sollen. Bei dieser
Anordnung wird kein zusätzlicher Raum innerhalb des Druckkörpers benötigt, es ist
jedoch andererseits noch möglich, den Schleusendruckkörper innerhalb der vorhandenen
Außenkontur des Turmes unterzubringen, so dass strömungstechnisch keine oder nur wenig
merkliche Nachteile hierdurch entstehen.
[0010] Wenn der Schleusendruckkörper innerhalb des Druckkörpers angeordnet ist, so erfolgt
die Anordnung bevorzugt in einem Abschnitt, an dem auch der Turm angeordnet ist. Dieser
Abschnitt ist hierfür besonders günstig, da er in unmittelbarer Nähe der üblicher
Weise im Bereich des Turms angeordneten Kommandozentrale liegt und damit ohne aufwändige
technische Einrichtungen eine gute Kommunikation mit der Kommandozentrale ermöglicht.
[0011] Bei einer solchen Anordnung innerhalb des Druckkörpers kann der Schleusendruckkörper
so innerhalb des Druckkörpers integriert sein, dass Teile dieses Druckkörpers, insbesondere
des zylindrischen Druckkörpermantels auch gleichzeitig Teile des Schleusendruckkörpers
bilden. Hierdurch wird der zur Verfügung stehende Raum besonders gut genutzt. Allerdings
wird die Konstruktion durch die dann erforderlichen Verstärkungen vergleichsweise
schwer. So kann bei einer solchen Anordnung beispielsweise der Deckel, welcher die
Zugangsöffnung nach außen verschließt, durch einen Teil des Druckkörpermantels gebildet
sein.
[0012] Bevorzugt ist der Schleusendruckkörper lang gestreckt und weist endseitig eine Zugangsöffnung
nach außen auf. Bei dieser Anordnung kann die Zugangsöffnung nach außen vergleichsweise
groß ausgebildet sein, so dass der oder die Taucher oder das hierüber auszubringende
Gerät einfach auszubringen ist bzw. nahezu der gesamte Querschnitt des Schleusendruckkörpers
auch als Zugangsöffnung nach außen genutzt werden kann.
[0013] Konstruktiv günstig für einen lang gestreckten Schleusendruckkörper ist eine Zylinderform
mit halbkugelförmigen oder abgeflacht halbkugelförmigen Stirnseiten. Um den beim Einbaulage
quer zur Längsachse des Druckkörpers zur Verfügung stehenden Raum innerhalb des U-Bootes
möglichst optimal zu nutzen, andererseits jedoch diesen konstruktiv möglichst leicht
auszubilden, kann der Schleusendruckkörper bevorzugt einen ovalen oder doppelringförmigen
Querschnitt aufweisen. Hierdurch kann das nutzbare Volumen des Schleusendruckkörpers
vergrößert werden, ohne die Konstruktion unverhältnismäßig schwer zu machen.
[0014] Hinsichtlich der Raumnutzung innerhalb des Schleusendruckkörpers kann ein im Wesentlichen
rechteckiger Querschnitt günstig sein, dieser bedarf jedoch erheblicher konstruktiver
Aussteifungen, um die gleiche Druckfestigkeit zu erreichen wie ein im Querschnitt
runder Schleusendruckkörper. Unter im Wesentlichen rechteckig im Sinne der Erfindung
wird auch ein gerundeter rechteckiger Querschnitt verstanden oder ein solcher, dessen
Seiten im Querschnitt konvex gewölbt sind.
[0015] Während es für die Zugangsöffnung nach außen günstig ist, einen Deckel vorzusehen,
welcher den Querschnitt des Schleusendruckkörpers möglichst vollständig freigibt bzw.
verschließt, genügt für die Zugangsöffnung zum Druckkörper meist ein Durchgang, welcher
von einem Taucher durchklettert werden kann. Je nach Größe des Schleusendruckkörpers
können die taucherseitigen Vorbereitungen für den Tauchergang gegebenenfalls auch
im Schleusendruckkörper selbst erfolgen. Auch hinsichtlich der Raumnutzung ist es
von Vorteil, wenn die Zugangsöffnung des Schleusendruckkörpers zum Druckkörper nicht
in einer Stirnwand sondern in einer Längswand angeordnet ist, da dann der freie Ein-
und Ausstieg in der Mitte des Druckkörpers erfolgen kann, wo auch innerhalb des sonst
so beengten Raumes des Unterseebootes ausreichend Bewegungsfreiheit besteht.
[0016] Bevorzugt wird der erfindungsgemäße Schleusendruckkörper als Dekompressionskammer
ausgebildet, so dass bei Tauchunfällen oder anderen druckbedingten Komplikationen
der Schleusendruckkörper gezielt mit Druck beaufschlagbar ist um auf diese Weise eine
Emboliebildung durch plötzliches Freiwerden von Stickstoff im Blut und Gewebe verhindern
zu können. Es wird also eine entsprechende Steuerung vorgesehen, welche den Schleusendruckkörper
gezielt mit Druck beaufschlagen und diesen langsam auf normales Druckniveau zurückführt.
Darüber hinaus werden Kommunikationseinrichtungen vorgesehen sein, welche die Beobachtung
und Kontrolle von lebenswichtigen Funktionen des oder der im Schleusendruckkörper
befindlichen Menschen ermöglicht.
[0017] Der erfindungsgemäße Schleusendruckkörper kann auch zur Aufnahme von einem Unterwasserfahrzeug
ausgebildet sein, so dass ein Einfahren des Fahrzeugs in den Schleusendruckkörper
über entsprechende Führungen problemlos möglich ist. Als Unterwasserfahrzeug im Sinne
der Erfindung ist dabei nicht nur ein bemanntes oder unbemanntes Mini-U-Boot zu verstehen,
sondern Fahrzeug in diesem Sinne kann auch ein Unterwasser wirksamer Antrieb sein,
mit dem ein Taucher sich fortbewegt.
[0018] Um den erfindungsgemäßen Schleusendruckkörper in ein vorhandenes Unterseeboot integrieren
zu können fehlt es üblicher Weise an Raum. Der Einbau würde daher stets den Ausbau
anderer Aggregate oder Einrichtungen bedingen. Darüber hinaus würde sich der Einbau
auch fertigungstechnisch kompliziert gestalten, da ein Einbau in den vorhandenen Druckkörper
ein großflächiges Öffnen des Druckkörpers bedingt. Das Eingliedern des Schleusendruckbehälters
in den vorhandenen Druckkörper und das Wiederverschliessen des Druckkörpers kann darüber
hinaus zu Unrundheiten in diesem Bereich führen, was die Druckfestigkeit ganz erheblich
beeinträchtigt. Ein nachträglicher Einbau im Turmbereich scheidet aus Platzgründen
in der Regel ebenfalls aus. Gemäß der Erfindung ist zum Nachrüsten eines Schleusendruckkörpers
in ein vorhandenes Unterseeboot vorgesehen, das Unterseeboot zunächst quer zu seiner
Längsachse zu teilen, die Bootsteile auseinander zu ziehen und einen vorgefertigten
Bootsabschnitt, welcher den Schleusendruckkörper beinhaltet, einzugliedern, d. h.
druckdicht und fest mit den verbleibenden Druckkörperteilen zu verbinden. Dieses Verfahren
hat den Vorteil, dass zum einen der erforderliche Einbauraum für den Schleusendruckkörper
zusätzlich geschaffen wird und zum anderen, dass der Druckkörper nicht in seiner Tragstruktur
durch abschnittsweises Auftrennen gestört wird, sondern über eine umlaufende Naht
durch entsprechende Verschweißung und innenseitige Verstärkung befestigt wird. Dies
Verfahren hat den weiteren Vorteil, dass der einzugliedernde Bootsabschnitt, welcher
den Schleusendruckkörper beinhaltet, quasi modulartig vorgefertigt werden kann, so
dass die erforderlichen Einbauten nicht in beengten Raum innerhalb des Bootskörpers
sondern außerhalb desselben montiert und erprobt werden können. Diese modulartigen
Bootsabschnitte können zudem sowohl für nachzurüstende als auch für neu zu konstruierende
Unterseeboote Verwendung finden, was die Fertigungskosten senkt.
[0019] Bevorzugt wird dabei das Unterseeboot im Bereich des Turms quergeteilt, wobei der
einzugliedernde Bootsabschnitt auch einen Turmabschnitt mit umfasst, so dass er sich
bündig in die vorhandene Außenkontur in Längsrichtung eingliedert. Die Wahl dieses
Abschnitts im Turmbereich bietet erhebliche räumliche Vorteile, da hierdurch nicht
nur der notwendige Einbauraum für den Schleusendruckkörper geschaffen wird, sonder
darüber hinaus Freiraum geschaffen wird, welcher für weitere Ausfahrgeräte oder andere
Aufgaben genutzt werden kann, beispielsweise für eine Anlage zum automatischen Aufnehmen
von Wasserproben, für neue Waffensysteme, Sensoren oder aber für die Schaffung von
zusätzlichen Raums für die Besatzung. Solche zusätzlichen Komponenten können im Bereich
Fernmeldeausstattung, Fernmeldeaufklärung liegen, optoelektronische Komponenten mit
Ausfahrgeräten oder, Waffenleitsysteme sein. Auch kann der Raum für Ausrüstung, Minen,
Schlauchboote oder andere Wasserfahrzeuge, Taucherausrüstung oder Mess- oder Analyseausstattungen
genutzt werden.
[0020] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- in stark vereinfachter schematischer Darstellung die Seitenansicht eines Unterseebootes
nach dem Stand der Technik,
- Fig. 1b
- das Unterseeboot in Darstellung gemäß Fig. 1a mit eingefügtem Bootsabschnitt,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch ein Unterseeboot im Turmbereich mit Schleusendruckkörper,
- Fig. 3
- alternative Ausgestaltungen des Bootes in Darstellung nach Fig. 2 und
- Fig. 4a - d
- unterschiedliche Querschnittsformen des Schleusendruckkörpers.
[0021] Das in Fig. 1a dargestellte Unterseeboot 1 besteht aus einem im Wesentlichen zylindrischen
Druckkörper 2, der sich über nahezu die gesamte Länge des Bootes 1 erstreckt und welcher
den druckdichten Raum für Mannschaft und Gerät bildet. Am Heck ist ein Propeller 3
sowie eine Ruderanlage 4 angeordnet. Etwa auf halber Länge des Druckkörpers 2 erstreckt
sich nach oben ein Turm 5, der in üblicher Weise den Bedienungs- und Beobachtungsstand
für die Überwasserfahrt umfasst sowie darüber hinaus Ausfahrgeräte für die Unterwasserfahrt.
[0022] Bei dem anhand von Fig. 1a dargestellten Unterseeboot nach dem Stand der Technik
ist ein Zugang nur über die zentrale Zugangsöffnung im Turm 5 möglich. Um in ein solches
Unterseeboot 1 eine Zugangsschleuse zu integrieren, mit der auch in getauchtem Zustand
Personen und/oder Geräte abgesetzt bzw. aufgenommen werden können, wird das Unterseeboot
1 im Bereich des Turms 5 quer geteilt, die Schnittlinie ist mit 6 gekennzeichnet.
Nach dem Auseinanderziehen der verbleibenden Bootshälften wird ein Bootsabschnitt
7 eingefügt, welcher in Fig. 1b kreuzschraffiert dargestellt ist und der zum einen
eine Verlängerung des zylindrischen Druckkörpers 2 sowie auch des darüber angeordneten
Turms 5 beinhaltet. Dieser Bootsabschnitt 7, der bei bereits bestehenden Unterseebooten
1 durch Auftrennen längs der Schnittlinie 6 eingliedert werden kann oder bei neu zu
konstruierenden Unterseebooten von vornherein konstruktiv integriert werden kann,
weist einen quer zur Längsachse 8 des Druckkörpers 2 angeordneten weiteren Druckkörper
9 - nachfolgend Schleusendruckkörper genannt - auf.
[0023] In Fig. 3 sind beispielhaft zwei Anordnungen eines solchen Schleusendruckkörpers
9 in Form eines Druckkörpers 9a im Bereich des Turms 5 sowie eines Druckkörpers 9b
im Bereich unterhalb des Decks 10 dargestellt. Die Schleusendruckkörper 9a und 9b
sind ebenfalls lang gestreckt, jedoch in Richtung quer zur Längsachse 8 des Druckkörpers
2. Sie weisen an einer (in Fig. 3 der rechten) Stirnseite eine Zugangsöffnung 11 nach
außen auf. Diese Zugangsöffnung 11 nach außen ist durch einen schwenkbar am Schleusendruckkörper
9 angebrachten Deckel 12 verschließbar, der einen druckdichten Verschluss des Schleusendruckkörpers
nach außen hin sicherstellt. Bei der in Fig. 3 oberen Anordnung ist der Deckel 12
von einem Mantelteil 13 nach außen hin überdeckt, welches dafür sorgt, dass bei geschlossenem
Deckel 12 dieser bündig in das Strömungsprofil des Turms 5 eingegliedert ist.
[0024] In der Seitenwandung 14 des Schleusendruckkörpers 9a ist eine weitere Zugangsöffnung
15 vorgesehen, und zwar zu dem Druckkörper 2. Auch diese Zugangsöffnung 15 ist durch
eine (nicht dargestellte) Klappe druckdicht verschließbar. Die so gebildete Schleuse
kann zum Absetzen oder Aufnehmen eines Tauchers 16 oder eines Wasserfahrzeugs 17 dienen,
wie dies in Fig. 2 und 3 beispielhaft dargestellt ist.
[0025] Der abzusetzende Taucher gelangt über die Zugangsöffnung 15 in den Schleusendruckkörper
9a, der zu diesem Zeitpunkt mit dem Deckel 12 dicht verschlossen ist. Nach Verschließen
der zum Druckkörper 2 führenden Zugangsöffnung 15 wird der Schleusendruckkörper langsam
an dem Außendruck angeglichen und geflutet, so dass nach Öffnen des Deckels 12 der
Taucher 16 oder das Wasserfahrzeug 17 den Schleusendruckkörper 9a verlassen kann.
Die Aufnahme aus dem Wasser erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wobei das im Schleusendruckkörper
9a befindliche Wasser zunächst ausgeblasen wird, wonach dann der Druck langsam an
das im Druckkörper 2 befindliche Druckniveau angepasst wird, bevor die Zugangsöffnung
15 freigegeben wird.
[0026] Bei dem in Fig. 3 unten dargestellten Schleusendruckkörpern 9b, der wie die Zeichnung
ausweist, aufgrund der räumlichen Anordnung unter dem Deck 10 innerhalb des Druckkörpers
2 größer als der Schleusendruckkörper 9a ausgebildet sein kann, ist der Deckel 12
bewegungsgekoppelt mit einem Druckkörperabschnitt 18, der zwar an dieser Stelle funktionell
nicht zum eigentlichen Druckkörper 2 gehört, jedoch Teil der so gebildeten Außenkontur
bildet und ebenfalls zum bündigen Abschluss bei geschlossenem Deckel 12 dient. Auch
der Schleusendruckkörper 9b weist eine Zugangsöffnung 15 in seiner Seitenwandung 14
auf, allerdings an der Oberseite, wie die Darstellung nach Fig. 3 verdeutlicht. Die
Größe des Schleusendruckkörpers 9b ist so bemessen, dass hierüber mehrere Personen
ein- bzw. ausgeschleust werden können. Anstelle von Personen kann auch Gerät ein-
oder ausgeschleust werden, beispielsweise Minen, Ortungsgeräte oder dergleichen. Hierzu
kann gegebenenfalls eine entsprechende Handhabungsvorrichtung innerhalb des Schleusendruckkörpers
9 vorgesehen sein, um diese Vorgänge automatisiert auch in Tauchtiefen vornehmen zu
können, die für den Taucherausstieg ungeeignet sind.
[0027] In Darstellung nach Fig. 3 sind zwei Schleusendruckkörper 9a und 9b eingezeichnet,
die alternativ oder auch gemeinsam im Bootsabschnitt 7 vorgesehen sein können. Besonders
vorteilhaft bei dieser Anordnung ist, dass diese in unmittelbarer Nähe der Kommandozentrale
19 ist, so dass die Koordination der Aussetz- bzw. Einbringvorgänge von und zur Kommandozentrale
auf kurzem Weg direkt erfolgen kann.
[0028] Bei der anhand von Fig. 2 dargestellten Ausführungsvariante, die ebenfalls einen
Bootsabschnitt 7, allerdings mit alternativ ausgestattetem Druckkörper 9c zeigt, ist
ein Teil des Druckkörpers 2 als gesonderter Schleusendruckkörper 9c ausgebildet, und
zwar ein Abschnitt unter dem Deck 10. Diese Anordnung bietet zwar den größtmöglichen
Raum für den Schleusendruckkörper 9c, verlangt aber ganz erhebliche Aussteifungen
im Bereich dieses Schleusendruckkörpers 9c. Die Zugangsöffnung 11 nach außen wird
hier durch einen Druckkörperabschnitt 18 gebildet, der in diesem Falle allerdings
druckfest und dicht ausgebildet sein muss.
[0029] Konstruktiv zu bevorzugen ist ein Schleusendruckkörper 9 mit rundem Querschnitt,
wie dies anhand von Fig. 4b beispielhaft dargestellt ist. Das Platzangebot ist, wie
die vergleichenden Darstellungen der Fig. 4a bis d verdeutlichen jedoch vergleichsweise
gering, da lediglich die unterhalb des Decks 10 zur Verfügung stehende Höhe nutzbar
ist. Insofern günstiger ist die Anordnung nach Fig. 4a, die einen Druckkörper 9 mit
doppelringförmigen Querschnitt zeigt, also einen Schleusendruckkörper, der aus zwei
sich schneidenden Zylindermänteln gebildet Ist. Aufgrund der Formgebung ist diese
Konstruktionsvariante gegenüber der anhand von Fig. 4b dargestellten zusätzlich zu
verstärken. Hinsichtlich der Raumausnutzung noch günstiger ist ein Schleusendruckkörperquerschnitt
im Wesentlichen rechteckiger Form wie er anhand der Fig. 4c und 4d dargestellt ist,
auf die insoweit verwiesen wird. Letztere Konstruktionen bedingen jedoch eine wesentliche
höhere Aussteifung, da sie aufgrund der Formgebung eine geringere Eigenstabilität
aufweisen.
[0030] Alle vorbeschriebenen Schleusendruckkörper 9 sind auch als Dekompressionskammer nutzbar
und entsprechend ausgebildet. Die Anordnung eines Schleusendruckkörpers 9 in einem
Unterseeboot 1 eröffnet somit vielseitige Einsatzmöglichkeiten des Unterseebootes
sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1 -
- Unterseeboot
- 2 -
- Druckkörper
- 3 -
- Propeller
- 4 -
- Ruderanlage
- 5 -
- Turm
- 6 -
- Schnittlinie
- 7 -
- Bootsabschnitt
- 8 -
- Längsachse
- 9 -
- Schleusendruckkörper
- 10 -
- Deck
- 11 -
- Zugangsöffnung nach außen
- 12 -
- Deckel
- 13 -
- Mantelteil
- 14 -
- Seitenwandung
- 15 -
- Zugangsöffnung zum Druckkörper 2
- 16 -
- Taucher
- 17 -
- Wasserfahrzeug
- 18 -
- Druckkörperabschnitt
- 19 -
- Kommandozentrale
- 20 -
- Kupplungsstelle
1. Unterseeboot mit einem im Wesentlichen zylindrischen, lang gestreckten Druckkörper
(2), der mindestens einen im Wesentlichen quer zur Längsachse (8) des Druckkörpers
(2) angeordneten Schleusendruckkörper (9) aufweist, wobei der Schleusendruckkörper
(9) eine druckdicht verschließbare Zugangsöffnung (15) zum Druckkörper (2) und eine
druckdicht verschließbare Zugangsöffnung (11) nach außen aufweist.
2. Unterseeboot nach Anspruch 1, bei dem der Schleusendruckkörper (9b) den vorzugsweise
im Wesentlichen zylindrischen Druckkörper (2) mindestens teilweise durchsetzt.
3. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schleusendruckkörper
(9a) neben dem Druckkörper (2) im Bereich des Turmes (5) angeordnet ist und etwa tangential
an den Druckkörper (2) anschließt.
4. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schleusendruckkörper
(9b, 9c) innerhalb eines Abschnitts des lang gestreckten Druckkörpers (2) angeordnet
ist, an dem auch der Turm (5) angeordnet ist.
5. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schleusendruckkörper
(9a, 9b) eine lang gestreckte Form hat und die Zugangsöffnung (11) nach außen durch
einen stirnseitigen Deckel (12) gebildet ist.
6. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schleusendruckkörper
(9) einen ovalen oder doppelringförmigen Querschnitt hat (Fig. 4a).
7. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schleusendruckkörper
(9) einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt hat (Fig. 4c, 4d).
8. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Zugangsöffnung (15)
des Schleusendruckkörpers (9c) nach außen durch einen Abschnitt (18) verschließbar
ist, der Teil des Druckkörpermantels bildet.
9. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schleusendruckkörper
(9a, 9b, 9c) eine lang gestreckte Form hat und seine Zugangsöffnung (15) zum Druckkörper
(2) in einer Längswand (14) liegt.
10. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schleusendruckkörper
(9) als Dekompressionskammer ausgebildet ist.
11. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schleusendruckkörper
(9) zur Aufnahme eines Unterwasserfahrzeugs (17) ausgebildet ist.
12. Verfahren zum Nachrüsten eines Schleusendruckkörpers (9) in einem Unterseeboot (1),
bei dem das Unterseeboot (1) zunächst quer zu seiner Längsachse (8) geteilt wird,
wonach ein Bootsabschnitt (7) eingegliedert wird, welcher den Schleusendruckkörper
(9) beinhaltet.
13. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem das Unterseeboot (1) im Bereich des Turmes (5)
quer geteilt wird und der eingegliederte Bootsabschnitt (7) auch einen Turmabschnitt
umfasst.