[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Überwachung von Seilen eines Aufzuges,
die mittels einer Seilendverbindung und einer Lochplatte mit einem Tragrahmen einer
Aufzugskabine verbunden sind, wobei zum Festhalten der Lochplatte je Seil ein Tragbolzen
vorgesehen ist, dessen Bewegung bei schlaffem Seil mittels eines Sensors überwachbar
ist.
[0002] Aus der Schrift JP 06345352 ist eine Überwachungseinrichtung für Tragseile einer
Aufzugsplattform bekannt geworden. Das Ende eines jeden Tragseils ist mit einer Seilkausche
versehen, an der ein Tragbolzen angeordnet ist. Am freien Tragbolzenende ist ein Endstück
vorgesehen, wobei zwischen einem Tragrahmen und dem Endstück eine Druckfeder angeordnet
ist, die bei schlaffem Tragseil den Tragbolzen mit dem Endstück relativ gegenüber
dem Tragrahmen nach unten bewegt. Die Bewegung des Endstückes wird mittels Endschalter
überwacht und alarmiert.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Einrichtung liegt darin, dass die Überwachung eines jeden
Tragseils aufwendig ist. Ausserdem liegen die Endstücke der Tragbolzen eng beieinander,
wodurch die Anordnung der Endschalter erschwert wird.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und eine
Einrichtung zur Überwachung von schlaffen Seilen zu schaffen, die mit einfachen Mitteln
die Sicherheit der Aufzugspassagiere gewährleistet.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die Überwachungseinrichtung für jede Anordnungsart der Tragbolzen, bzw. für jedes
Lochmuster der als Bindeglied zwischen Tragrahmen und Tragbolzen dienenden Lochplatte
passt. Zur Überwachung aller Tragbolzen ist nur ein Sensor notwendig. Im weiteren
ist die erfindungsgemässe Überwachungseinrichtung unabhängig von der Anzahl der zu
überwachenden Tragbolzen und unabhängig von der Geometrie der Lochplatte. Die Überwachungseinrichtung
ist leicht und ohne grossen Aufwand nachrüstbar, ist wenig empfindlich gegen Beschleunigung/Verzögerung
(Fehlauslösung) und hat tiefe Bau- und Montagekosten.
[0007] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1
ein Tragrahmen mit einer Aufzugskabine,
Fig. 2
ein oberes Tragrahmenjoch mit Lochplatte,
Fig. 3, Fig. 3a, Fig. 3b,
eine Überwachungseinrichtung mit Reissleine für ein Tragseil,
Fig. 4, Fig. 4.1
Einzelheiten eines Auslöseelementes für die Reissleine,
Fig. 5, Fig. 6
Einzelheiten der Befestigung des Reissleinenendes,
Fig. 7
die Überwachungseinrichtung mit Reissleine bei gestreuter Anordnung der Tragbolzen
und
Fig. 8
eine Überwachungseinrichtung mit Reissleine für ein Ausgleichsseil.
[0009] In Fig. 1 ist mit 1 ein oberes Joch bezeichnet, das mit vertikal verlaufenden Trägern
2 und mit einem unteren Joch 3 einen Tragrahmen 4 bildet, der an einem aus Tragseilen
5 bestehenden Seilstrang aufgehängt ist und in einem nicht dargestellten Aufzugsschacht
entlang von nicht dargestellten Führungsschienen verfahrbar ist. In der Figur 1 besteht
der Seilstrang aus drei Seilen. Die Anzahl Seile 5 im Seilstrang ist abhängig vom
Kabinengewicht, von der Nennlast und vom verwendeten Seilquerschnitt. Ein auf dem
unteren Joch 3 aufliegender Bodenrahmen 6 trägt eine für den vertikalen Personen-
und Gütertransport vorgesehene Aufzugskabine 7.
[0010] Fig. 2 zeigt das obere Tragrahmenjoch 1, an dem eine Lochplatte 10 mittels Winkeln
11 angeordnet ist. Die Lochplatte 10 trägt den Tragrahmen 4. Als Seilendverbindung
ist je Seil 5 eine Seilkausche 12 vorgesehen, an der ein Tragbolzen 13 angreift. Das
Seil 5 bildet in der Seilkausche 12 eine Schlaufe, wobei das Seilende am Seil 5 mittels
Seilklemmen 14 festgemacht ist. Die Lochplatte 10 weist je Tragbolzen 13 eine Bohrung
15 auf, wobei der Tragbolzen 13 die Bohrung 15 durchdringt und unterhalb der Lochplatte
10 vorsteht. Der Tragbolzen 13 weist am unteren Ende ein Gewinde mit einer Mutter
16 auf, die mittels einer Gegenmutter 17 gesichert ist. Zwischen der Mutter 16 und
der Lochplatte 10 ist eine Druckfeder 18 (beispielsweise mindestens eine Spiralfeder
oder mindestens eine Tellerfeder) angeordnet. Bei schlaffem Seil 5 bewegt die Druckfeder
18 den Tragbolzen 13 relativ gegenüber dem Tragrahmen nach unten, wobei die Bewegung
P1 des Tragbolzens 13 mittels der erfindungsgemässen Überwachungseinrichtung erfasst
wird.
[0011] Fig. 3, Fig. 3a, Fig. 3b zeigen die Funktionsweise der erfindungsgemässen Überwachungseinrichtung
mit Reissleine 19 für ein Tragseil 5. Bei schlaffem Seil 5 bewegt sich der Tragbolzen
13 wie mit dem Pfeil P1 symbolisiert relativ gegenüber dem Tragrahmen nach unten.
Zwischen der Mutter 16 und der Gegenmutter 17 ist ein Auslöseelement 20 festgeklemmt,
das die gespannte Reissleine 19 bei der Bewegung P1 des Tragbolzens 13 mitnimmt. Einenends
ist die Reissleine 19 an einem Fixpunkt 21 eines Bügels 22 festgemacht. Der Bügel
22 ist mittels Schrauben 23 an der Lochplatte 10 festgeklemmt. Anstelle der Schraube
kann auch eine Clipverbindung vorgesehen sein. Die Mutter 16 liegt an einem Auflager
32 auf, wobei die Druckfeder 18 zwischen Lochplatte 10 und Auflager 32 angeordnet
ist. Bei schlaffem Seil 5 bewegt die Druckfeder 18 das Auflager 32 und damit den Tragbolzen
13 relativ gegenüber dem Tragrahmen nach unten, wobei die Bewegung P1 des Tragbolzens
13 mittels der erfindungsgemässen Überwachungseinrichtung erfasst wird.
[0012] Die durch die Bewegung P1 des Tragbolzens 13 verursachte Auslenkung der Reissleine
19 ist mit unterbrochener Linie dargestellt. Mit der Auslenkung der Reissleine 19
wird wie in Fig. 7 dargestellt, ein Sensor bzw. ein Grenzwerttaster 31 betätigt.
[0013] Wie in Fig. 3b gezeigt kann zum Ausgleich von Seilspannungsdifferenzen eine gegenüber
der Druckfeder 18 wesentlich stärkere Druckfeder 33 vorgesehen sein. Die Druckfeder
33 ist am Auflager 32 abgestützt, an dem auch eine als Auslöseelement 20 dienende
Fahne 25 mit Bohrung 26 angeordnet ist, wobei die Reissleine 19 durch die Bohrung
geführt ist. Falls sich die Druckfeder 33 durch Seildehnung entspannt, bewegt sich
der Tragbolzen 13 nach unten ohne die Reissleine 19 auszulenken. Bei schlaffem Seil
5 bewegt die Druckfeder 18 das Auflager 32 und damit den Tragbolzen 13 relativ gegenüber
dem Tragrahmen nach unten, wobei die Bewegung P1 des Tragbolzens 13 mittels der Reissleine
19 erfasst wird.
[0014] Fig. 4 zeigt Einzelheiten des Auslöseelementes 20 für die Reissleine 19. Das Auslöseelement
20 besteht im wesentlichen aus einer Unterlagscheibe 24, an der eine Fahne 25 mit
Bohrung 26 angeordnet ist. Die Reissleine 19 ist durch die Bohrung 26 gezogen.
[0015] Fig. 4.1 zeigt eine Ausführungsvariante des Auslöseelementes 20. Anstelle der Fahne
25 ist ein Ausleger 24.1 an der Unterlagsscheibe 24 angeordnet. Der Ausleger 24.1
lenkt bei schlaffem Seil 5 die Reissleine 19 aus.
[0016] Fig. 5 und Fig. 6 zeigen Einzelheiten der Befestigung des einen Reissleinenendes
am Fixpunkt 21. Das eine Ende der Reissleine 19 ist mittels Bride 27 und Schraube
27.1 am Bügel 22 festgeklemmt.
[0017] Fig. 7 zeigt die Überwachungseinrichtung mit Reissleine 19 bei einer Lochplatte 10
mit gestreuter Anordnung der Tragbolzen 13. Die Lochplatte 10 ist von unten gesehen
gezeigt. Das andere Ende der Reissleine 19 ist an einem Schieber 28 angeordnet, der
in einem Gehäuse 29 geführt ist. Das Gehäuse 29 ist mittels Bügel an der Lochplatte
10 festgemacht. Mit der Auslenkung der Reissleine 19 wird der Schieber 28 in die mit
dem Pfeil P2 symbolisierte Bewegung versetzt, wobei der Schieber 28 mittels seiner
Steuerschräge 30 einen Grenzwerttaster 31 betätigt.
[0018] Sobald die Auslenkung der Reissleine 19 durch Nachjustierung des auslösenden Tragbolzens
13 mittels der Muttern 16,17 aufgehoben ist, bewegt sich der federbeaufschlagte Schieber
28 selbsttätig in seine Ausgangslage zurück. Die erfindungsgemässe Überwachungseinrichtung
ist erneut betriebsbereit.
[0019] Fig. 8 zeigt die Funktionsweise der erfindungsgemässen Überwachungseinrichtung mit
Reissleine 19 für ein Ausgleichsseil auch Unterseil genannt. Die Lochplatte 10 ist
am unteren Tragrahmenjoch 3 angeordnet. Aufbau, Befestigung und Funktionsweise der
Seilendverbindung und der Überwachungseinrichtung sind vergleichbar mit der Einrichtung
gemäss Fig. 3, Fig. 3a, Fig. 3b.
[0020] Die erfindungsgemässe Überwachungseinrichtung kann auch auf der Gegengewichtsseite
angeordnet sein.
1. Einrichtung zur Überwachung von Seilen (5) eines Aufzuges, die mittels einer Seilendverbindung
und einer Lochplatte (10) mit einem Tragrahmen (4) einer Aufzugskabine (7) verbunden
sind, wobei zum Festhalten an der Lochplatte (10) je Seil (5) ein Tragbolzen (13)
vorgesehen ist, dessen Bewegung (P1) bei schlaffem Seil (5) mittels eines Sensors
(31) überwachbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Überwachung der Bewegung (P1) der Tragbolzen (13) eine Reissleine (19) vorgesehen
ist, die bei schlaffem Seil (5) den Sensor (31) betätigt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass je Tragbolzen (13) ein Auslöseelement (20) vorgesehen ist, das die Bewegung (P1)
des Tragbolzens (13) auf die Reissleine (19) überträgt.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Tragbolzen (13) federbeaufschlagt ist, wobei eine an der Lochplatte (10) abgestützte
Druckfeder (18) bei schlaffem Seil (5) den Tragbolzen (13) bewegt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auslöseelement (20) eine Unterlagscheibe (24) mit einer Fahne (25) ist, wobei
die Reissleine (19) durch eine an der Fahne (25) angeordnete Bohrung (26) gezogen
ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auslöseelement (20) eine Unterlagscheibe (24) mit einem Ausleger (24.1) ist,
wobei der Ausleger (24.1) bei schlaffem Seil (5) die Reissleine 19 auslenkt.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reissleine (19) einenends an einem Fixpunkt (21) festgemacht ist und anderenends
mit ihrer Auslenkung einen Schieber (28) in Bewegung (P2) versetzt, wobei der Schieber
(28) mittels einer Steuerschräge (30) den Sensor (31) betätigt.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schieber (28) beweglich in einem Gehäuse (29) geführt ist und nach Aufhebung
der Auslenkung der Reissleine (19) selbsttätig in seine Ausgangslage zurückkehrt.