[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung mit
einem fluidgefüllten Gehäuse und einer Welle, die das Gehäuse an einer Seite durchdringt.
Die Feststellvorrichtung findet Verwendung an schwenkbar gelagerten Teilen, vorzugsweise
an Türen von Kraftfahrzeugen.
[0002] Bei derartigen stufenlos blockierbaren Feststellvorrichtungen ist es bekannt, eine
axial bewegliche Kolbenstange in einem mit einem Fluid gefüllten Zylinder anzuordnen.
In der Kolbenstange ist ein Blockierventil vorgesehen, welches das stufenlose Blockieren
der Kolbenstange ermöglicht. Ein zusätzliches Sicherheitsventil gewährleistet den
Schutz der Feststellvorrichtung vor Beschädigungen, die bei großen auf die Feststellvorrichtung
wirkenden Kräften auftreten können. Über eine Aufnahme, die sich an dem aus dem Zylinder
ragenden Ende der Kolbenstange befindet, ist die Feststellvorrichtung mit dem zu verschwenkenden
Bauteil verbunden. Das der Kolbenstange gegenüberliegende Ende des Zylinders weist
ebenfalls eine Aufnahme auf, mit der die Feststellvorrichtung an einem zweiten Bauteil
befestigt ist, an dem auch das zu verschwenkende Bauteil angeschlagen ist. Die Feststellvorrichtung
ist daher in ihrer axialen Erstreckung senkrecht zur Schwenkachse des zu verschwenkenden
Bauteils angeordnet.
[0003] Aufgrund des Zylinders und der darin angeordneten Kolbenstange besitzt die Feststellvorrichtung
eine große Länge. Insbesondere bei Kraftfahrzeugtüren befindet sich die Feststellvorrichtung
im wesentlichen im Innern der Kraftfahrzeugtür, so daß der von der Feststellvorrichtung
benötigte Bauraum für andere Einrichtungen nicht zur Verfügung steht. Die Vielzahl
von Bauteilen erhöht zudem den Aufwand für die Feststellvorrichtung in der Herstellung
und Montage.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine stufenlos blockierbare
Feststellvorrichtung zu schaffen, die einen geringen Bauraum aufweist. Die Feststellvorrichtung
soll darüber hinaus möglichst einfach in der Herstellung, Montage und Wartung sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in dem Gehäuse ein Spurlager
angeordnet ist, welches mit einer Welle verbunden ist, daß in dem Gehäuse eine Vorrichtung
zur Erzeugung einer Anpreßkraft vorhanden ist, die das Spurlager gegen eine Fläche
des Gehäuses drückt und daß an der mit dem Gehäuse in Berührung bringbaren Fläche
des Spurlagers mindestens zwei Taschen angeordnet sind.
[0006] Während die Vorrichtung zur Erzeugung einer Anpreßkraft zum Blockieren der Feststellvorrichtung
dient, wird bei einer Drehung der Welle das Spurlager gedreht. Die Drehung setzt jedoch
erst beim Überschreiten eines Grenzdrehmomentes ein, dem im blockierten Zustand der
Feststellvorrichtung ein gleich großes Haftdrehmoment entgegenwirkt. Das Haftdrehmoment
ist bedingt durch die Haftreibung zwischen dem Spurlager und der Gehäuseseite, mit
der das Spurlager in Berührung steht. Sobald das Grenzdrehmoment erreicht ist, geht
die Haftreibung in eine Mischreibung, bestehend aus Flüssigkeits- und Festkörperreibung
über. Erhöht sich die Drehzahl der Welle, wird die Übergangsdrehzahl der Welle und
damit des Spurlagers erreicht. Bei dieser Drehzahl geht die Mischreibung in eine hydrodynamische
Flüssigkeitsreibung über. Als Folge davon sinkt das Haftdrehmoment und die Welle läßt
sich leicht drehen. Das Spurlager gleitet nunmehr auf einem Flüssigkeitsfilm, der
sich zwischen dem Gehäuse und dem Spurlager ausbildet. Erzeugt wird der Flüssigkeitsfilm
durch die Taschen im Spurlager. Wird das Spurlager bewegt, gelangt das in den Taschen
vorhandene Fluid aufgrund seiner Trägheit in die der Drehrichtung entgegengesetzten
Enden der Taschen. Aufgrund des in diesen Bereichen ansteigenden Fluiddrucks wird
das Spurlager entgegen der Anpreßkraft bewegt. Das in den Spalt zwischen Spurlager
und Gehäuse einströmende Fluid bildet den Flüssigkeitsfilm, der letztendlich das leichtgängige
Bewegen der Feststellvorrichtung gewährleistet.
[0007] Der wesentlichste Vorteil der erfindungsgemäßen Feststellvorrichtung besteht darin,
daß in dem Spurlager in Verbindung mit der Welle ein Blockierelement gefunden wurde,
welches einen sehr geringen Bauraum benötigt. Die Feststellvorrichtung ist daher vielseitiger
einsetzbar. Weiterhin zeichnet sich die Feststellvorrichtung durch eine besonders
geringe Übergangsdrehzahl aus, die nahezu unmittelbar mit dem Betätigen der Feststellvorrichtung
erreicht wird. Infolge dessen ist die Feststellvorrichtung leichtgängig. Zudem besitzt
die Feststellvorrichtung wenige Bauteile, wodurch die Herstellung und die Montage
der Feststellvorrichtung kostengünstig ist. Ein weiterer sich daraus ergebender Vorteil
ist das geringe Gewicht der Feststellvorrichtung.
[0008] Zum Betätigen der Feststellvorrichtung ist am oberen Ende der Welle und senkrecht
zu dieser ein Stellelement befestigt, welches mit dem zu verschwenkenden Teil in Verbindung
steht. Dies ermöglicht die Anordnung der Welle in der Schwenkachse des zu verschwenkenden
Teils. Die Feststellvorrichtung muß daher nicht mehr im Innern des zu verschwenkenden
Teils angeordnet sein, sondern kann außerhalb befestigt werden. Insbesondere bei Kraftfahrzeugtüren
hat das den Vorteil, daß in der Tür Bauraum für andere Einrichtungen zur Verfügung
steht, da die Feststellvorrichtung aufgrund ihrer geringen Abmessungen im Scharnierbereich
der Tür Platz findet.
Durch eine geeignete Wahl des Fluids und der Gestaltung des Spurlagers läßt sich die
Übergangsdrehzahl, bei der die Mischreibung in die hydrodynamische Flüssigkeitsreibung
übergeht, senken.
[0009] Als besonders günstig haben sich inkompressible Fluide erwiesen, da diese Fluide
nahezu ohne Verzögerung Druck aufbauen.
[0010] Ist das Spurlager insbesondere einteilig als Scheibe ausgebildet, deren Unterseite
mit einer Bodenplatte des Gehäuses in Berührung bringbar ist und gegen den Boden des
Gehäuses wirkt, so kann das Spurlager relativ flach ausgeführt werden. Die Feststellvorrichtung
benötigt daher in axialer Erstreckung wenig Bauraum.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung besteht das Spurlager aus mindestens zwei radial
beweglichen kreisbogenförmigen Segmenten, deren äußere radial umlaufende Mantelflächen
mit der kreisförmigen inneren radial umlaufenden Mantelfläche des Gehäuses in Berührung
bringbar sind. Das Spurlager verfügt weiterhin über ein zentrales Bauteil, an dem
die Welle befestigt ist. Die Vorrichtung zum Erzeugen der Anpreßkraft ist zwischen
den Segmenten oder den Segmenten und dem zentralen Bauteil angeordnet. Diese Feststellvorrichtung
ist aufgrund der Variationsmöglichkeiten in der Gestaltung an die verschiedensten
Einbauorte anpaßbar. So lassen sich gleich hohe Feststellkräfte mit einer Feststelleinrichtung
mit kleinem Durchmesser und größerer axialer Erstreckung als auch bei geringerer axialer
Erstreckung und dafür größerem Durchmesser erreichen. Zur Begrenzung des mechanischen
Aufwandes für die Feststellvorrichtung liegt die Anzahl der Segmente vorteilhafterweise
zwischen zwei und vier.
[0012] Eine Belastung des Gehäuses wird vermieden, wenn das Spurlager mindestens zwei radial
bewegliche kreisförmige Segmente besitzt, deren innere kreisbogenförmige radial umlaufende
Mantelflächen einander zugewandt sind und mit der äußeren radial umlaufenden Mantelfläche
des zentralen Bauteils dieses umschließend in Berührung bringbar sind.
[0013] Dabei kann das zentrale Bauteil des Spurlagers drehfest zum Gehäuse angeordnet und
die Segmente, vorzugsweise über in Führungsnuten ragende Mitnehmer, mit der Welle
verbunden sein.
[0014] Bei der Gestaltung des Spurlagers kommt den Taschen und deren Anordnung besondere
Bedeutung zu. Bei einem einteiligen, scheibenförmigen Spurlager hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, die Taschen im radial äußeren Bereich des Spurlagers anzuordnen. In
diesem Bereich des Spurlagers tritt die größte radiale Geschwindigkeit auf, aufgrund
derer sich der Fluiddruck schnell aufbaut.
[0015] Um einen möglichst großen Fluiddruck zu erzielen sind möglichst viele Taschen in
dem radial äußeren Bereich angeordnet. Erreicht wird dies, indem die Länge der Taschen
in Drehrichtung möglichst klein gehalten wird.
[0016] Mit der Anordnung zusätzlicher Taschen im radial inneren Bereich des Spurlagers läßt
sich der Fluiddruck weiter erhöhen. Aufgrund des höheren Druckes kann das Spurlager
gegen eine größere Anpreßkraft bewegt werden. Eine größere Anpreßkraft hat wiederum
den Vorteil, daß mit der Feststellvorrichtung hohe Feststellkräfte im blockierten
Zustand erreicht werden.
[0017] Zum schnellen Druckaufbau sind die in Bewegungsrichtung des Spurlagers gerichteten
Enden der Taschen als Schrägen ausgebildet. Die Schrägen führen beim Bewegen des Spurlagers
zu einem erhöhten Druckaufbau, der schneller zu einem Abheben des Spurlagers führt.
Die Schrägen können sowohl geradlinig als auch abgerundet ausgebildet sein, so daß
die Taschen einen trapez- oder wannenförmigen Querschnitt aufweisen.
[0018] Um einen noch schnelleren Druckaufbau zu erzielen, sind die Schrägen konvex ausgebildet.
Zum Ende der Tasche hin wird der Anstieg der Schräge kleiner, so daß das Ende der
Tasche einem Schlitz ähnelt. Aufgrund der Adhäsionskräfte füllt das Fluid das Taschenende
schneller und es kommt eher zum Druckaufbau, der das Anheben des Spurlagers bewirkt.
[0019] Für eine in beide Drehrichtungen arbeitende Feststellvorrichtung sind an beiden Enden
der Taschen Schrägen angeordnet. In einer besonders günstigen Ausgestaltung bestehen
die Taschen nur aus den beiden Schrägen für jede Drehrichtung. Auf einen Mittelbereich
der Taschen mit konstantem Querschnitt wird verzichtet. Dadurch läßt sich die Länge
der Taschen in Drehrichtung verkürzen, so daß mehr Taschen angeordnet werden können.
[0020] Ein schneller Druckaufbau in den Taschen wird auch durch eine geeignete Auswahl der
Taschenform erreicht. Bei einem einteiligen, scheibenförmigen Spurlager mit radial
innen angeordneten oder in Drehrichtung lang ausgebildeten Taschen ist eine gebogene
Ausführung vorteilhaft, wobei der Radius der Taschen dem Abstand der Tasche vom Zentrum
des Spurlagers entspricht. Die gebogene Ausführung der Taschen unterstützt dabei die
sich durch die Drehung des Spurlagers ausbildende bogenförmige Strömung des Fluids.
[0021] Die bogenförmige Ausbildung der Strömung ist vernachlässigbar, wenn die Taschen eine
kurze Taschenlänge aufweisen oder radial außen angeordnet sind. In diesen Fällen können
auch geradlinig ausgeführte Taschen Verwendung finden, die sich durch eine einfachere
Herstellung auszeichnen.
[0022] Die Materialauswahl des Gehäuses wird durch die Funktionen als Reibpartner für das
Spurlager und als Gehäuse auf bestimmte Werkstoffe eingeschränkt. Die Anordnung eines
zusätzlichen Bauteils im Gehäuse als Reibpartner für das Spurlager ermöglicht eine
optimierte Werkstoffauswahl hinsichtlich Reibpaarung und Verschleiß, während der Werkstoff
für das Gehäuse nunmehr nach den Gehäusefunktionen optimiert werden kann.
[0023] Zum Erzeugen der Anpreßkraft für das Spurlager kann im einfachsten Fall eine Federvorrichtung,
insbesondere mindestens eine Schrauben- oder Tellerfeder eingesetzt werden. Diese
Federn zeichnen sich durch ihre Einfachheit und Robustheit aus, wodurch die Feststellvorrichtung
kostengünstig und platzsparend ausgeführt werden kann. In Abhängigkeit der Ausgestaltung
des Spurlagers ist die Federvorrichtung als Zug- oder Druckfeder ausgebildet.
[0024] Unter gewissen Randbedingungen kann die Übergangsdrehzahl der Feststellvorrichtung
so hoch sein, daß sie beim Drehen der Welle nicht erreicht wird. Dieser Fall tritt
dann ein, wenn die für das Blockieren der Feststellvorrichtung notwendigen Anpreßkräfte
sehr groß oder der Verschwenkwinkel sehr klein ist. Um dennoch die Übergangsdrehzahl
zu erreichen, ist der Feststellvorrichtung ein Getriebe zugeordnet.
[0025] Das Getriebe kann sowohl zwischen dem Spurlager und der Welle als auch zwischen der
Welle und einem die Welle betätigenden Stellglied angeordnet sein.
[0026] Einen zuverlässigen Schutz gegen Umwelteinflüsse erfährt das Getriebe, wenn es innerhalb
des Gehäuses angeordnet ist. Dagegen lassen sich vorhandene Feststellvorrichtungen
mit dem Getriebe einfach nachrüsten, wenn dieses außen am Gehäuse befestigt ist. Ein
zusätzliches Gehäuse schützt das Getriebe in diesem Fall vor äußeren Einflüssen.
[0027] In der Feststellvorrichtung können sich aufgrund von Temperatureinflüssen die Druckverhältnisse
im Gehäuse verändern. Mit einer Temperaturkompensation in Form eines im Gehäuse oberhalb
des Spurlagers befindlichen Gaspolsters lassen sich auf besonders einfache Weise gleichbleibende
Druckverhältnisse innerhalb des Gehäuses erreichen, wodurch die Feststellvorrichtung
stets dasselbe Verhalten aufweist. Reaktionen zwischen dem Gaspolster und dem Fluid
lassen sich einfach vermeiden, wenn zwischen beiden eine Membran angeordnet ist.
[0028] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Feststellvorrichtung,
- Figur 2
- die Draufsicht auf die Unterseite des Spurlagers nach Figur 1,
- Figur 3a-e
- verschiedene Taschenquerschnitte im Schnitt,
- Figur 4
- eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Feststellvorrichtung
- Figur 5
- eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Feststellvorrichtung
- Figur 6
- einen Querschnitt entlang der Linie A-A der Ausführungsform nach Figur 5.
[0029] Die in Figur 1 im Schnitt dargestellte Feststellvorrichtung 1 besitzt ein Gehäuse
2, welches aus einer Bodenplatte 3 und einem topfförmigen Teil 4 besteht. Der topfförmige
Teil 4 wird von einer Welle 5 durchdrungen, an deren oberen Ende senkrecht zur Welle
5 ein Stellglied 6 zum Betätigen der Feststellvorrichtung 1 angeordnet ist. Das Stellglied
6 ist mit einem zu verschwenkenden Teil verbunden, welches nicht näher dargestellt
ist. Am unteren Ende ist die Welle 5 drehfest an einem Spurlager 7 befestigt.
[0030] Das Spurlager 7 ist als Scheibe mit geringer axialer Höhe ausgebildet. Mit seiner
Unterseite 8 steht das Spurlager 7 der unbetätigten Feststellvorrichtung mit der Bodenplatte
3 des Gehäuses 2 in Kontakt. Eine als Schraubenfeder ausgebildete Federvorrichtung
9 drückt das Spurlager 7 gegen die Bodenplatte 3. Die von der Schraubenfeder erzeugte
Anpreßkraft blockiert die Feststellvorrichtung 1 im ruhenden Zustand aufgrund der
Haftreibung zwischen der Bodenplatte 3 und dem Spurlager 7. Die Unterseite 8 weist
mehrere Taschen 10 auf.
[0031] Das Gehäuse 2 ist zum überwiegenden Teil mit einem Fluid 11 gefüllt. Oberhalb des
Fluids 11 befindet sich ein Gasvolumen 12, vorzugsweise Luft, das zur Temperaturkompensation
dient.
[0032] Wird die Welle 5 durch das Stellglied 6 gedreht, kommt es in den Taschen 10 aufgrund
der Drehung des Spurlagers 7 zum Druckaufbau durch das Fluid 11, wodurch das Spurlager
7 gegen die Anpreßkraft der Schraubenfeder 9 nach oben gedrückt wird. Mit dieser Bewegung
des Spurlagers 7, entsteht ein Spalt zwischen der Bodenplatte 3 und dem Spurlager
7, der sich mit dem Fluid 11 füllt, so daß die anfängliche Haftreibung mit Drehung
des Spurlagers 7 in eine hydrodynamische Flüssigkeitsreibung übergeht, die ein leichtgängiges
Bewegen der Feststellvorrichtung 1 gewährleistet.
[0033] Die Unterseite 8 des in Figur 2 dargestellten Spurlagers 7 zeigt mögliche Anordnungen
der Taschen 10. Die Taschen 10 können entweder auf nur einem Teilkreis t1 oder mehreren
Teilkreisen t1-3 angeordnet werden. Während die Taschen 10.1 und 10.3 geradlinig ausgebildet
sind, zeigen die Taschen 10.2 eine gebogene Ausführungsform. Die Enden der Taschen
können sowohl geradlinig wie bei den Taschen 10.3 als auch gebogen sein, gemäß den
Taschen 10.1, 10.2.
[0034] Die Figuren 3a-e zeigen verschiedene Taschenformen 10 in einem Schnitt entlang der
Drehrichtung nach dem Schnitt A-A in Figur 2. Der in Figur 3a gezeigte Querschnitt
ist aufgrund seiner Rechteckform der am einfachsten und daher am kostengünstigsten
herstellbare Querschnitt. Die Tasche 10.1 in Figur 2 weist den Querschnitt gemäß Figur
3a auf.
[0035] Die Tasche 10 gemäß Figur 3b entspricht der Tasche 10.3 aus Figur 2. Sie besitzt
an beiden in Bewegungsrichtung des Spurlagers 7 gerichteten Enden je eine geradlinige
Schräge 13. Die beiden Schrägen 13 schließen einen geradlinig verlaufenden Bereich
14 ein, so daß die Tasche 10 einen trapezförmigen Querschnitt aufweist. Die Schrägen
13 gewährleisten einen schnelleren Druckaufbau durch das Fluid 11 als beispielsweise
eine Tasche nach Figur 3a. Es ist auch denkbar die Bereiche in denen die Schrägen
13 mit dem Bereich 14 aufeinandertreffen abzurunden, so daß sich ein wannenförmiger
Querschnitt ergibt. Werden die Abrundungen auf den gesamten Querschnitt ausgedehnt,
so ergibt sich in Abhängigkeit vom Grad der Abrundung ein ovaler, kreisabschnittsförmiger
oder elliptischer Querschnitt, der in Figur 3c dargestellt ist.
[0036] Die in Figur 3d dargestellte Tasche 10 ist eine Weiterentwicklung der Tasche aus
Figur 3b. Diese Tasche 10 besitzt keinen geradlinigen Bereich 14. Die Schrägen 13
grenzen unmittelbar aneinander an. Aufgrund des Verzichts auf einen geradlinigen Bereich
14 besitzt die Tasche 10 eine kürzere Erstreckung in Drehrichtung, so daß mehr derart
ausgebildeter Taschen auf einem Teilkreis angeordnet werden können.
[0037] In Figur 3e ist eine Tasche 10 mit zwei konvex ausgebildete Enden 14 dargestellt.
In dieser Ausgestaltung unterstützen Adhäsionskräfte das Eindringen des Fluids 11
in die Enden 14, so daß ein schneller Druckaufbau erfolgen kann.
[0038] Eine zweite Ausführungsform der Feststellvorrichtung 1 ist in Figur 4 gezeigt. Im
Gegensatz zu der Ausführung gemäß Figur 1, wo das Spurlager 7 über seine Unterseite
8 mit der Bodenplatte 3 in Kontakt tritt, erfolgt das Blockieren der Feststellvorrichtung
1 aufgrund der Haftreibung zwischen der äußeren radial umlaufenden Mantelfläche 15
des Spurlagers 7 und der inneren radial umlaufenden Mantelfläche 16 des Gehäuses 2.
Das Spurlager 7 ist mehrteilig ausgebildet und besitzt zwei bogenförmig ausgebildete
Segmente 7.1, die ein zentrales Bauteil 7.2 kreisförmigen Querschnitts einschließen.
An dem zentralen Bauteil 7.2 sind zwei Mitnehmer 17 angeordnet, die in je eine Führungsnut
18 in den Segmenten 7.1 eingreifen. Über die Mitnehmer 17 werden die Segmente 7.1
gedreht, sobald das zentrale Bauteil 7.2 bewegt wird, welches mit einem Zapfen 19
der Welle 5 drehfest verbunden ist.
[0039] Die Segmente 7.1 besitzen je zwei Aufnahmen 20, die den Aufnahmen 21 des jeweils
anderen Segments 7.1 gegenüberliegen. In diesen Aufnahmen 20, 21 ist je eine Tellerfederpaket
als Federeinrichtung 9 angeordnet. Mit der beidseitigen Anordnung der Federeinrichtung
9 in den Segmenten 7.1 sind diese zuverlässig gegen ein Verkanten geschützt.
[0040] In der gezeigten Darstellung wird die Feststelleinrichtung 1 betätigt. Die Segmente
7.1 sind aufgrund des Fluiddrucks in den Taschen 10, die an der Mantelfläche 15 der
Segmente 7.1 angeordnet sind, gegen das zentrale Bauteil 7.2 verschoben, so daß sich
zwischen den Mantelflächen 15, 16 ein Spalt 22 bildet, der mit dem Fluid 11 gefüllt
ist.
[0041] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine Abwandlung des Spurlagers 7 aus Figur 4. Die Taschen
10 sind im Gegensatz zu Figur 4 an den radial inneren umlaufenden Mantelflächen 23
der Segmente 7.1 angeordnet, die die radial umlaufende Mantelfläche 24 des zentralen
Bauteils 7.2 umschließen. Die Segmente 7.1 werden über Mitnehmer 17 drehend bewegt,
die in Führungsnuten 18 der Segmente 7.1 eingreifen. Die Mitnehmer 17 sind an dem
Zapfen 19 angeordnet. Das zentrale Bauteil 7.2 kreisförmigen Querschnitts ist feststehend
angeordnet. Es ist zu den Segmenten 7.1 derart angeordnet, das sich die Mitnehmer
17 frei zu dem zentralen Bauteil 7.2 drehen können.
[0042] In den Aufnahmen 20, 21 der Segmente 7.1 ist je ein als Zugfeder wirkendes Teller-federpaket
9 eingespannt, welche die Segmente 7.1 gegen das zentrale Bauteil 7.2 vorspannen.
[0043] Wird die Welle 5 und damit der Zapfen 19 gedreht, kommt es in den Taschen 10 infolge
der Drehung der Segmente 7.1 auf dem zentralen Bauteil 7.2 zum Druckaufbau durch das
Fluid 11. Dadurch werden die Segmente 7.1 gegen die Zugkraft der Tellerfederpakete
9 radial nach außen gedrückt und die Segmente 7.1 mit ihren inneren radial umlaufenden
Mantelflächen 23 von den äußeren radial umlaufenden Mantelflächen 24 des zentralen
Bauteils 7.2 abgehoben. Die Feststellvorrichtung 1 kann so leichtgängig bewegt werden.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Feststellvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Bodenplatte
- 4
- topfförmiger Teil
- 5
- Welle
- 6
- Stellglied
- 7
- Spurlager
- 7.1
- Segment
- 7.2
- zentrales Bauteil
- 8
- Unterseite
- 9
- Federvorrichtung
- 10
- Tasche
- 10.1
- Tasche
- 10.2
- Tasche
- 10.3
- Tasche
- 11
- Fluid
- 12
- Gasvolumen
- 13
- Schräge
- 14
- Bereich
- 15
- Mantelfläche
- 16
- Mantelfläche
- 17
- Mitnehmer
- 18
- Führungsnut
- 19
- Zapfen
- 20
- Aufnahme
- 21
- Aufnahme
- 22
- Spalt
- 23
- Mantelflächen
- 24
- Mantelfläche
1. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung, bestehend aus einem fluidgefüllten Gehäuse
und einer Welle, die das Gehäuse an einer Seite durchdringt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (2) ein Spurlager (7) angeordnet ist, welches mit der Welle (5) verbunden
ist, daß in dem Gehäuse (2) eine Vorrichtung (9) zur Erzeugung einer Anpreßkraft vorhanden
ist, die das Spurlager (7) gegen eine Fläche (3, 16) des Gehäuses (2) drückt und daß
an der mit dem Gehäuse (2) in Berührung bringbaren Fläche (8, 15) des Spurlagers (7)
mindestens zwei Taschen (10) angeordnet sind.
2. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spurlager (7) als Scheibe ausgeführt ist, deren Unterseite (8) mit einer Bodenplatte
(3) des Gehäuses (2) in Berührung bringbar ist.
3. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spurlager (7) mindestens zwei radial bewegliche kreisbogenförmige Segmente (7.1)
besitzt, deren äußre radial umlaufende Mantelflächen (15) mit der kreisförmigen inneren
radial umlaufenden Mantelfläche (16) des Gehäuses (2) in Berührung bringbar sind.
4. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Spurlager (7) ein zentrales Bauteil (7.2) umfaßt, das drehfest, vorzugsweise
über in Führungsnuten (18) laufende Mitnehmer (17), mit den Segmenten (7.1) verbunden
ist.
5. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spurlager (7) mindestens zwei radial bewegliche kreisförmige Segmente (7.1) besitzt,
deren innere kreisförmige radial umlaufende Mantelflächen (23) einander zugewandt
sind und mit der äußeren radial umlaufenden Mantelfläche (24) des zentralen Bauteils
(7.2) dieses umschließend in Berührung bringbar sind.
6. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zentrale Bauteil (7.2) des Spurlagers (7) drehfest zum Gehäuse (2) angeordnet
ist, und daß die Segmente (7.1), vorzugsweise über in Führungsnuten (18) ragende Mitnehmer
(17), mit der Welle (5) verbunden sind.
7. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen (10) auf einer radial umlaufenden Ringlinie des Spurlagers (7), vorzugsweise
radial außen angeordnet sind.
8. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen (10) auf mehreren Ringlinien angeordnet sind.
9. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen (10) in Drehrichtung rechteckig (10.3), oval (10.1) oder gebogen (10.2)
sind.
10. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die in Bewegungsrichtung des Spurlagers (7) gerichteten Enden (13, 14) der Taschen
(10) schräg, konkav oder konvex sind.
11. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (13, 14) Taschen (10) aneinander angrenzen.
12. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Fläche (3, 16) des Gehäuses (2) ein Reibbelag (23) angeordnet ist, gegen
den das Spurlager (7) bewegbar ist.
13. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Reibbelag (23) als zusätzliches Bauteil auf der Fläche (3, 16) des Gehäuses (2),
vorzugsweise mittels Pressens, montierbar oder mittels Beschichtens auftragbar ist.
14. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Erzeugung einer Anpreßkraft eine Federeinrichtung (9) ist, die
vorzugsweise aus mindestens einer Schrauben- oder Tellerfeder besteht.
15. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (5) mit einem insbesondere radial davon wegragenden Stellglied (6) verbunden
ist.
16. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Welle (5) und dem Spurlager (7) oder zwischen dem Stellglied (6) und
der Welle (5) ein Getriebe angeordnet ist.
17. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (5) in der Schwenkachse des zu verschwenkenden Teils angeordnet ist.
18. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (2) oberhalb des Spurlagers (7) ein Gasvolumen (12), vorzugsweise
Luft, angeordnet ist.
19. Stufenlos blockierbare Feststellvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gasvolumen (12) und dem Fluid (11) eine Membran angeordnet ist.