[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tastatur zur Auslösung von Steuervorgängen. Eine
derartige Tastatur wird insbesondere zur Steuerung einer technischen Maschine oder
Anlage verwendet.
[0002] Die zur Steuerung einer Maschine oder Anlage abzugebenden Signale umfassen zu Einen
sicherheitsgerichtete Signale, d.h. Signale, deren ordnungsgemäße und unverzögerte
Erzeugung und Übermittlung aus sicherheitstechnischen Gründen erforderlich ist. Darunter
fallen insbesondere Signale, die unmittelbar die Auslösung oder Beendung eines Prozesses
der Maschine oder Anlage bewirken, wie z.B. ein die Bewegung eines Maschinenteils
steuerndes Start- oder Stopp-Signal oder ein Not-Aus-Signal. Zum Anderen sind zur
Steuerung einer Maschine oder Anlage häufig Signale abzugeben, die keine unmittelbare
Sicherheitsrelevanz haben. Hierunter fallen unter anderem Signale, die, z.B. bei der
Einstellung von Arbeitsparametern, Zahlen- oder Buchstabenwerte erzeugen.
[0003] Die Konzeption und Entwicklung von industriellen Maschinen und Anlagen ist geprägt
von einem steigenden Einsatz von Sicherheitstechnik. Hierbei muss insbesondere bei
einem zur Erzeugung sicherheitsgerichteter Signale vorgesehenen Signalgeber eine Fehlfunktion
ausgeschlossen sein oder, zur Einleitung sicherheitserhaltender Schritte, erkannt
werden. Bei Verwendung eines Signalgebers in Form eines herkömmlichen Tastschalters
mit mechanischen Kontakten ist eine lückenlose Fehleraufdeckung insbesondere dadurch
erschwert, dass ein Verklemmen der Tastmechanik auf elektronischem Wege kaum erkennbar
ist. Dies ist problematisch, zumal mechanische Tastschalter bei nahezu allen industriellen
Maschinen und Anlagen an Bediengeräten oder Steuerpulten eingesetzt werden und somit
auch sicherheitstechnisch von Bedeutung sind. Anwendungsgebiete liegen beispielsweise
in der Kraftwerkstechnik, Verkehrstechnik, Chemieanlagen, allgemein im Maschinenbau
bei Werkzeug- und Produktionsmaschinen, Personenaufzügen, Krananlagen, Luft- und Raumfahrttechnik
etc. Betroffene Anwendungsfunktionen sind dabei u.a. allgemeine Start- und Stopp-Funktionen,
Verfahrtasten von Antrieben, die Ansteuerung von Ventilen sowie allgemeine Zustimmungs-
und Überwachungsfunktionen, wie beispielsweise so genannte "Totmanntasten".
[0004] Um mittels mechanischer Tasten generierte Signale sicher verarbeiten zu können, wird
daher häufig eine redundante Signalerzeugung gefordert. Eine sichere, aber handhabungstechnisch
aufwändige Methode zur redundanten Datenerzeugung besteht darin, mehrere getrennte
und zur Auslösung eines Steuervorgangs gleichzeitig zu betätigende Signalgeber vorzusehen,
so dass bei Ausfall eines Signalgebers oder des den Signalgeber beinhaltenden Signalpfads
weitere Signalpfade zur Übermittlung der sicherheitsrelevanten Information zur Verfügung
stehen. Ein solches System ist im Allgemeinen nur zweihändig zu bedienen und somit
aus arbeitsökonomischer Sicht nachteilig. Alternativ dazu ist es üblich, für eine
vereinfachte Handhabung mehrere Signalgeber in einem Tastschalter zu kombinieren,
so dass diese zur redundanten Signalerzeugung in einem einzigen Arbeitsvorgang gemeinsam
betätigbar sind. Die Realisierung einer solchen Taste, wie sie beispielsweise aus
der DE 199 46 471 A1 bekannt ist, ist jedoch technisch aufwändig und damit kostenintensiv.
[0005] Aus dem Bereich der bislang hauptsächlich für Eingabezwecke, z.B. in der Tastatur
eines Rechners, verwendeten Kurzhubtastschalter sind nun Signalgeber bekannt, bei
denen eine mechanische Fehlfunktion, insbesondere ein Verklemmen der Schaltmechanik,
durch konstruktive Maßnahmen ausgeschlossen ist. Beispielsweise ist aus der US 5,990,772
ein solcher Tastschalter bekannt, bei welchem die Rückstellung des Schaltkontaktes
in den Ruhezustand unter Wirkung einer Magnetkraft stattfindet.
[0006] Durch die immer platzsparendere und arbeitsergonomischere Bauweise von industriellen
Maschinen und Anlagen hat sich andererseits der Einsatz von sogenannten Folientastaturen
im Bedienbereich etabliert. Eine solche Folientastatur ist an ihrer Bedienoberfläche
mit einer vergleichsweise dicken, flexiblen Kunststofffolie abgedeckt, auf der die
jeweils mit einer darunter liegenden Taste, d.h. einem Signalgeber, korrespondieren
Tastenfelder gekennzeichnet sind.
[0007] Aus der DE 100 40 151 C1 ist beispielsweise eine solche Folientastatur bekannt, bei
der häufig benutzte Tasten in einer
"Knackfrosch-Technologie" ausgeführt sind, d.h. ein durch ein, z.B. metallisches, Schnappelement
vermitteltes Sprungschaltverhalten zeigen. Dagegen sind weniger häufig benutzte Tasten
in einer preisgünstigen "Schaltblasen-Technologie" ausgeführt. Bei letzteren ist die
Frontfolie der Tastatur im Bereich des Tastenfeldes zur Bildung einer "Schaltblase"
nach außen hin, also konvex, aufgewölbt. Die Innenfläche der Frontfolie ist im Bereich
der Schaltblase mit einer, meist aufgedruckten, Kontaktfläche versehen, die in Ruhelage
mit Abstand einem oder mehreren Festkontakten gegenübersteht. Zur Betätigung wird
die Frontfolie im Bereich der Schaltblase eingedrückt. Die Schaltblase wird dabei
sozusagen "eingedellt", wobei die Kontaktfläche gegen den oder die Festkontakte gedrückt,
und der Schaltkontakt dadurch geschlossen wird. Bei Rücknahme des Betätigungsdrucks
kehrt die Frontfolie in ihre blasenartige Ausgangslage zurück, wobei der Schaltkontakt
wieder geöffnet wird. Die bekannte Tastatur ist durch die Verwendung der einfachen,
aber verschleißanfälligen schaltblasenartigen Tasten preisgünstig herzustellen, wobei
ein schneller Verschleiß der häufig benutzten Tasten durch die dortige Verwendung
der aufwändigeren, aber haltbareren Schnappelement-Tasten vermieden ist. Eine Fehlersicherheit
oder Fehlererkennung, wie sie für die Erzeugung sicherheitsgerichteter Signale gefordert
ist, ist bei der bekannten Tastatur nicht gegeben.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tastatur anzugeben, die preisgünstig
ist und eine sichere Erzeugung von Signalen zur Auslösung von Steuervorgängen erlaubt.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach
umfasst die Tastatur mindestens zwei Tastenfelder. Einem ersten Tastenfeld, das zur
Auslösung sicherheitsgerichteter Signale vorgesehen ist, ist ein mit zwei Signalpfaden
beschalteter erster Signalgeber zugeordnet. Der Signalzustand dieses ersten Signalgebers
wird in beiden Signalpfaden zeitaufgelöst ermittelt und analysiert, wobei ein von
dem Analyseergebnis abhängiges Ausgabesignal zur Ansteuerung einer technischen Anlage
erzeugt wird. Die Analyse des Signalzustands der beiden Signalpfade erfolgt nach den
folgenden Regeln. Wenn beide Signalpfade einen dem Ruhezustand entsprechenden Signalzustand
aufweisen, wird ein erstes, den Ruhezustand anzeigendes Ausgabesignal erzeugt. Diese
Signalkonfiguration wird nachfolgend als erster Betriebszustand bezeichnet. In einem
zweiten Betriebszustand wird unter der Voraussetzung, dass beide Signalpfade einen
dem Betätigungszustand entsprechenden Signalzustand aufweisen, zur Anzeige des Betätigungszustands
ein zweites Ausgabesignal erzeugt. Ein regulärer Wechsel zwischen dem ersten und dem
zweiten Betriebszustand wird nur dann zugelassen, wenn innerhalb einer vorgegebenen
Soll-Schaltzeit ein Wechsel des Signalzustands in beiden Signalpfaden erfolgt. Ansonsten,
d.h. wenn außerhalb eines regulären Wechsels des Betriebszustands keiner der beiden
Betriebszustände vorliegt, wird ein fehlerhafter Betriebszustand erkannt und eine
Fehlermeldung ausgegeben.
[0010] Unter zeitaufgelöster Ermittlung eines Signalzustands wird verstanden, dass neben
dem momentanen Signalzustand Information über mindestens einen vergangenen Signalzustand
des selben Signalpfads zur Verfügung steht, so dass anhand deren Vergleich ein Wechsel
des Signalzustands erkennbar ist. Die Ermittlung des Signalzustands erfolgt alternativ
kontinuierlich oder diskontinuierlich, wobei zwei aufeinander folgende Ermittlungszeitpunkte
zeitlich maximal um die Soll-Schaltzeit beabstandet sind.
[0011] Zur Erzeugung von nicht unmittelbar sicherheitsgerichteten Signalen ist mindestens
ein zweites Tastenfeld vorgesehen. Diesem ist ein zweiter Signalgeber zugeordnet,
der schaltblasenartig ausgeführt ist oder ein durch ein Schnappelement vermitteltes
Sprungschaltverhalten aufweist.
[0012] Mit dem ersten Tastenfeld der erfindungsgemäßen Tastatur ist vorteilhafterweise eine
sichere Generierung von Schaltsignalen und eine effiziente Erkennung von fehlerhaften
Schaltvorgängen des zugeordneten ersten Signalgebers möglich. Infolge der erfindungsgemäßen
Analyse des Schaltzustands des ersten Signalgebers kann dieser gegenüber dem herkömmlichen
Standard bei gleicher Sicherheit konstruktiv einfach, und infolgedessen sehr kompakt
ausgebildet sein. Der dem zweiten Tastenfeld zugeordnete Signalgeber ist hingegen
sehr preisgünstig herzustellen. Die Kombination des ersten und des zweiten Tastenfelds
sowie der jeweils zugeordneten Signalgeber in einer gemeinsamen Tastatur ermöglicht
somit die preiswerte und kompakte Realisierung einer integralen Tastatur für sicherheitsgerichtete
und nicht sicherheitsgerichtete Signalerzeugung. Eine solche integrale Tastatur ist
insbesondere vorteilhaft im Hinblick auf eine einfache Konstruktion, Montage und Bedienung
einer technischen Maschine oder Anlage. Bevorzugt weist die Tastatur mehrere dem ersten
Tastenfeld entsprechende Tastenfelder für sicherheitsgerichtete Signalerzeugung, sowie
mehrere dem zweiten Tastenfeld entsprechende Tastenfelder für nicht-sicherheitsgerichtete
Signalerzeugung auf.
[0013] In bevorzugter Ausführung beträgt die Soll-Schaltzeit des ersten Signalgebers etwa
20 Millisekunden. Diese Soll-Schaltzeit ist somit eine Vorgabezeit, die zweckmäßigerweise
kurz gegenüber der menschlichen Reaktionszeit und somit kurz im Vergleich zu typischen
Schaltperioden ist. Andererseits ist diese Soll-Schaltzeit hinreichend groß gegenüber
der tatsächlichen Schaltzeit eines herkömmlichen Signalgebers, die etwa auf der Größenordnung
einer Millisekunde liegt.
[0014] Um einen schnelles und gut reproduzierbares, und somit gut überprüfbares Schaltverhalten
zu erzeugen, weist der erste Signalgeber zweckmäßigerweise ein Sprungschaltverhalten
auf. In anderen Worten erfolgt das Umschalten des ersten Signalgebers unabhängig vom
zeitlichen Verlauf der Betätigungskraft zwangsweise innerhalb einer baulich festgelegten
Schaltzeit.
[0015] In vorteilhafter Ausführung der Erfindung sind die beiden Signalpfade in beiden Betriebszuständen
hinsichtlich ihres Signalzustands zueinander invers beschaltet. Ist also, vom Moment
des Umschaltens abgesehen, der erste Signalpfad beispielsweise signalführend, so weist
der zweite Signalpfad ein Null-Signal auf, und umgekehrt. Somit ist in jedem regulären
Betriebszustand einer der Signalpfade signalführend. Auf diese Weise ist eine Leitungsunterbrechung
oder ein sonstiger zum Signalverlust führender Fehler auch während stationärer Betriebsphasen
sofort erkennbar. Eine derart inverse Beschaltung der beiden Signalpfade ist auf besonders
einfache Weise mit einem nach Art eines Wechselschalters ausgeführten ersten Signalgeber
möglich.
[0016] Um im Fehlerfall die Fehlerquelle schnell lokalisieren zu können, wird zweckmäßigerweise
eine differenzierte Fehlermeldung ausgegeben, die die Art des aufgetretenen Fehlers
anzeigt. Vorzugsweise wird weiterhin gleichzeitig mit der Fehlermeldung ein Not-Aus-Signal
als Ausgabesignal erzeugt, welches die angesteuerte technische Anlage in einen sicheren
Zustand überführt.
[0017] In Hinblick auf dessen geringe Fehleranfälligkeit kommt bevorzugt ein Kurzhubtastschalter
als erster Signalgeber zum Einsatz. Ein Kurzhubtastschalter ist weiterhin aufgrund
dessen kompakter Größe besonders vorteilhaft in einer Bedieneinrichtung oder einem
Steuerpult einer technischen Anlage zu integrieren.
[0018] Bevorzugt sind alle Tastenfelder der Tastatur mit einer gemeinsamen Frontfolie abgedeckt.
Dies eröffnet zum Einen die Möglichkeit eines einheitlichen Designs. Zum Anderen wird
durch die Frontfolie eine besonders hohe Schmutzunempfindlichkeit erreicht und somit
die Betriebssicherheit der Tastatur gesteigert.
[0019] Vorteilhafterweise sind der mindestens eine sicherheitsrelevante erste Signalgeber
und der mindestens eine nicht-sicherheitsrelevante zweite Signalgeber auf einer gemeinsamen
Leiterplatte kontaktiert. Dadurch entfällt eine aufwändige und nur schwer zu automatisierende
Verdrahtung der einzelnen Signalgeber. Weiterhin kann die Tastatur dadurch in einfacher
Weise als einstückig zusammenhängendes Modul vorgefertigt werden, wodurch der Montageaufwand
am Einsatzort stark reduziert ist. Die Tastatur kann dadurch ferner auch besonders
gut unabhängig von dem zu steuernden Gerät getestet werden, wodurch sich eventuelle
Produktionsfehler schon im Vorfeld ausmerzen lassen.
[0020] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- FIG 1
- schematisch eine Vorrichtung zum Erzeugen und Auswerten von sicherheitsgerichteten
Schaltsignalen mit einem, in seinem Ruhezustand befindlichen ersten Signalgeber und
einer diesem nachgeschalteten Auswerteeinheit,
- FIG 2
- die Vorrichtung gemäß FIG 1 im Betätigungszustand des ersten Signalgebers,
- FIG 3
- in einem zeitlichen Diagramm Eingangs- und Ausgangssignale der Auswerteeinheit im
Normalbetrieb und
- FIG 4
- in einer Darstellung gemäß FIG 3 Eingangs- und Ausgangssignale der Auswerteeinheit
in beispielhaft ausgewählten Fehlerfällen,
- FIG 5
- in Draufsicht eine Folientastatur mit einer Vorrichtung gemäß FIG 1,
- FIG 6
- in einem schematischen Schnitt VI-VI die Folientastatur gemäß FIG 5 und
- FIG 7
- in einer Darstellung gemäß FIG 6 eine alternative Ausführungsform der Folientastatur.
[0021] Einander entsprechende Teile und Größen sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
[0022] Die in FIG 1 dargestellte Vorrichtung 1 zur Erzeugung und Auswertung von sicherheitsgerichteten
Schaltsignalen umfasst einen als Tastschalter ausgebildeten ersten Signalgeber 2,
der nach Art eines Wechselschalters wahlweise einen Signaleingang 3 mit einem von
zwei Signalausgängen 4 und 5 verbindet. Der Signalgeber 2 ist bevorzugt in einer Kurzhubtechnologie
ausgeführt. Derartige Kurzhubtastschalter zeichnen sich durch äußerst kompakte Größe
und äußerst geringe Fehleranfälligkeit aus. Eine geeignete Kurzhubtechnologie, bei
der eine Fehlfunktion aufgrund eines Verklemmens der Schaltmechanik durch bauliche
Maßnahmen ausgeschlossen ist, ist beispielsweise aus der US 5,990,772 bekannt.
[0023] Die FIG 1 zeigt den Signalgeber 2 in seinem Ruhezustand. Dabei ist der Signaleingang
3 über einen Schaltkontakt 6 leitend mit dem Signalausgang 5 verbunden, während die
Verbindung zwischen dem Signaleingang 3 und dem Signalausgang 4 unterbrochen ist.
Der Signaleingang 3 des Signalgebers 2 ist eingangsseitig an eine Eingangsleitung
7 angeschlossen, über welche dem Signaleingang 3 ein Eingangssignal S0 in Form einer
zeitlich konstanten elektrischen Niederspannung zugeführt wird.
[0024] Der Signalausgang 5, an welchem entsprechend der in FIG 1 dargestellten Schalterstellung
des Signalgebers 2 Spannung anliegt, ist über einen ersten Signalpfad 8 mit einer
Auswerteeinheit 9 verbunden. Der Spannungsausgang 4, an dem im Ruhezustand keine Spannung
liegt, ist über einen zweiten Signalpfad 10 ebenfalls mit der Auswerteeinheit 9 verbunden.
Im Ruhezustand weist der erste Signalpfad 8 somit einen aktiven, d.h. spannungsführenden,
Signalzustand S1 auf, während sich der zweite Signalpfad 10 in einem passiven, d.h.
spannungslosen, Signalzustand S2 befindet.
[0025] In der Auswerteeinheit 9 wird der Signalzustand S1,S2 beider Signalpfade 8 und 10
zeitaufgelöst erfasst und nach Maßgabe nachfolgend näher beschriebener Regeln analysiert.
Die Auswerteeinheit 9 erzeugt anhand des Analyseergebnisses ein entsprechendes Ausgabesignal
S3 und übermittelt dieses über eine Ausgangsleitung 11 an eine nicht näher dargestellte
Komponente einer technischen Anlage. Beispielsweise handelt es sich bei dieser Komponente
um den Antrieb eines beweglichen Teils einer Werkzeugmaschine.
[0026] Ein Ensemble von Signalzuständen S1 und S2 sowie einem zugehörigen Ausgabesignal
S3 zu einem gegebenen Zeitpunkt wird nachfolgend als Betriebszustand der Vorrichtung
1 bezeichnet. Der bei ordnungsgemäßer Funktion der Vorrichtung 1 dem Ruhezustand des
Signalgebers 2 zugeordnete Betriebszustand ist als erster Betriebszustand bezeichnet.
Entsprechende Größen S1-S3 sind ungestrichen dargestellt. Der bei dem Betätigungszustand
zugeordnete Betriebszustand ist demgegenüber als zweiter Betriebszustand bezeichnet
und durch eingestrichene Größen S1'-S3' gekennzeichnet. Analog kennzeichnen zweigestrichene
Signalzustände S1",S2" einen fehlerhaften Betriebszustand und das Ausgabesignal S3"
ein im Fehlerfall bedarfsweise ausgegebenes Not-Aus-Signal.
[0027] Erkennt die Auswerteeinheit ein fehlerhaftes Ensemble von Signalzuständen S1",S2",
so gibt sie über eine Meldeleitung 12 eine Fehlermeldung F an einen Fehleranzeiger
13 aus. Die Fehlermeldung F beinhaltet bevorzugt eine spezifische Information über
die Art des erkannten Fehlers. Der Fehleranzeiger 13 macht, z.B. durch ein geeignetes
Ton- oder Lichtsignal, zum einen darauf aufmerksam, dass ein Fehler aufgetreten ist.
Zum anderen identifiziert er anhand der in der Fehlermeldung F enthaltenen Informationen
die Fehlerart und erleichtert somit die Fehlersuche.
[0028] Dem in FIG 1 dargestellten Ruhezustand entspricht ein erster Betriebszustand, in
welchem der Signalzustand S1 im Signalpfad 8
"aktiv", und der Signalzustand S2 im Signalpfad 10
"passiv" ist. Als zugehörig zum ersten Betriebszustand gibt die Auswerteeinheit 9 ein
Null-Signal als erste Ausgabesignal S3 aus, welches beispielsweise als Stopp-Befehl
für einen nicht dargestellten Maschinenantrieb herangezogen werden kann.
[0029] Die Betätigung des Signalgebers 2 erfolgt gemäß FIG 2 durch Ausübung eines manuellen
Drucks K auf ein Betätigungsorgan 14 des Signalgebers 2. Hierdurch wird durch Vermittlung
einer nur angedeuteten Schaltmechanik 15 der Schaltkontakt 6 in seinem Betätigungszustand
geschaltet. In diesem Betätigungszustand ist der Signaleingang 3 mit dem Signalausgang
4 verbunden, während die Verbindung zwischen dem Signaleingang 3 und dem Signalausgang
5 unterbrochen ist. Im zweiten Betriebszustand ist somit der Signalzustand S1' des
Signalpfads 8
"passiv", während der Signalzustand S2' des Signalpfads 10
"aktiv" ist. Als zugehörig zu diesem zweiten Betriebszustand erzeugt die Auswerteeinheit
9 ein konstantes, positives Ausgabesignal S3', welches wiederum z.B. als Start-Befehl
einem nicht dargestellten Maschinenantrieb zuführbar ist.
[0030] Die Auswerteeinheit 9 lässt einen Wechsel zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebszustand,
also insbesondere einen Wechsel zwischen dem ersten und zweiten Ausgabesignal S3 bzw.
S3' nur dann zu, wenn ein entsprechender Wechsel des Signalzustands S1,S1',S2,S2'
in beiden Signalpfaden 8 und 10 innerhalb einer vorgegebenen Sollschaltzeit ts erfolgt.
[0031] Ordnungsgemäße Schaltprozesse zwischen dem Ruhezustand und dem Betätigungszustand,
und entsprechend dem ersten und zweiten Betriebszustand, sind in FIG 3 in einem zeitlichen
Diagramm dargestellt. Hierbei ist der zeitliche Verlauf der Signalzustände S1,S1'
und S2,S2' oberhalb der Zeitachse t dargestellt. Der zeitliche Verlauf des Ausgabesignals
S3,S3' ist unterhalb der Zeitachse t dargestellt. Bei dem, dem Diagramm gemäß FIG
3 zu Grunde liegenden Schaltspiel wird zum Zeitpunkt t1 der Signalgeber 2 betätigt.
Hierdurch geht der aktive Signalzustand S1 in den passiven Signalzustand S1' über
und der passive Signalzustand S2 in den aktiven Signalzustand S2'. Der Signalgeber
2 weist ein Sprungschaltverhalten auf. D.h., dass unabhängig vom zeitlichen Verlauf
des Betätigungsdrucks K der Schaltprozess bei ordnungsgemäßer Funktion des Signalgebers
2 stets innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne erfolgt. Insbesondere erfolgt zum
Zeitpunkt t1 der Signalverlust im Signalpfad 8 aufgrund der mechanischen Trägheit
des Signalgebers 2 zeitlich vor dem Signalaufbau im Signalpfad 10. Beide Prozesse
erfolgen jedoch innerhalb der auf den Zeitpunkt t1 folgenden Soll-Schaltzeit ts. Da
zum Zeitpunkt t1 der Zustandswechsel rechtzeitig in beiden Signalpfaden 8 und 10 erfolgt,
schaltet die Auswerteeinheit 9 vom ersten Ausgabesignal S3 auf das zweite Ausgabesignal
S3'.
[0032] Zum Zeitpunkt t2 wird das Betätigungsorgan 14 frei gelassen. Dabei springt der Schaltkontakt
6 innerhalb der Schaltzeit ts in den Ruhezustand zurück. Aufgrund der mechanischen
Trägheit des Signalgebers 2 erfolgt der Signalverlust im Signalpfad 10 wiederum zeitlich
vor dem Signalaufbau im Signalpfad 8. Da der Signalwechsel zum Zeitpunkt t2 wiederum
innerhalb der Soll-Schaltzeit ts erfolgt, lässt die Auswerteeinheit 9 wiederum den
Wechsel in den ersten Betriebszustand zu. Eine weitere, zum oben beschriebenen Schaltspiel
analoge Betätigungsphase findet zwischen den Zeitpunkten t3 und t4 statt.
[0033] Während in FIG 3 ein ordnungsgemäßes Schaltspiel der Vorrichtung 1 dargestellt ist,
sind in FIG 4 fehlerhafte Schaltprozesse beispielhaft gezeigt. Durch ein schräges,
paralleles Linienpaar 16 ist hierbei jeweils eine Unterbrechung der Zeitachse t sowie
der jeweiligen Zustandskurven gekennzeichnet. Ein fehlerhafter Betriebszustand tritt
beispielsweise dann auf, wenn beim Betätigen des Signalgebers 2 nicht in beiden Signalpfaden
8 und 10 innerhalb der Soll-Schaltzeit ts ein Zustandswechsel erfolgt. Ein solcher
Fehler, wie er beispielsweise von einer defekten Schaltmechanik 15 oder einem oxidierten
Schaltkontakt 6 erzeugt werden kann, tritt gemäß FIG 4 zum Zeitpunkt t5 auf. Hierbei
erfolgt der Aufbau des Signalzustands S2' um mehr als die Soll-Schaltzeit ts verspätet
gegenüber dem Zerfall des Signalzustands S1. Nach Verstreichen der Soll-Schaltzeit
ts sind beide Signalzustände S1" und S2"
"passiv". Die Auswerteeinheit 9 erkennt dies als irregulären Betriebszustand und löst
eine entsprechende Fehlermeldung F aus. Auch wenn, wie gemäß FIG 4, der Signalzustand
S2" zu einem späteren Zeitpunkt
"aktiv" wird, lässt die Steuereinheit 9 einen Wechsel in den zweiten Betriebszustand
nicht zu und gibt weiterhin das sichere Null-Signal aus.
[0034] Der inverse Fehlerfall, nämlich eine verspätete Rückkehr des Signalgebers 2 in den
Ruhezustand, tritt gemäß FIG 4 zum Zeitpunkt t6 auf. Nach Abwarten der Soll-Schaltzeit
ts nach Deaktivierung des Signalzustands S2' erzeugt die Auswerteeinheit wiederum
eine Fehlermeldung F. Gleichzeitig schaltet sie ausgabeseitig auf ein Null-Signal
zurück und erzeugt damit das auch als Not-Aus-Signal bezeichnete sichere Ausgabesignal
S3".
[0035] In einem zum Zeitpunkt t7 auftretenden, weiteren Fehlerfall schaltet der Signalpfad
10 in einen aktiven Signalzustand S2" auf, ohne dass zuvor ein Signalverlust im Signalpfad
8 erfolgt ist. Ein solcher Fehlerfall kann beispielsweise durch einen Kurzschluss
in den Leitungen 7,8,10 oder im Signalgeber 2 verursacht sein. Der aktive Signalzustand
S1",S2" beider Signalpfade 8 und 10 wird wiederum als irregulärer Betriebszustand
erkannt und eine entsprechende Fehlermeldung F ausgegeben.
[0036] Im inversen, zum Zeitpunkt t8 auftretenden Fehlerfall aktiviert sich der Signalpfad
8, ohne dass der Signalzustand S2 vorher passiv geworden wäre. Gleichzeitig mit der
Erzeugung der Fehlermeldung F setzt sich hierauf die Auswerteeinheit 9 durch Erzeugung
des Ausgabesignal S3" in den sicheren Not-Aus-Zustand zurück.
[0037] Bei Verwendung eines Wechselschalters als Signalgeber 2 ist im Zuge des Schaltprozesses
ein vorübergehender Signalverlust in beiden Signalpfaden 8 und 10 normal. Ein Betriebszustand,
während dessen beide Signalpfade 8 und 10 aktiv sind, ist hingegen unabhängig von
dessen Dauer unplausibel. Im Falle der zu den Zeitpunkten t7 und t8 auftretenden Fehler
reagiert die die Auswerteeinheit 9 deshalb verzögerungslos.
[0038] Es sind vielfältige alternative Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der zugehörigen Vorrichtung denkbar. Insbesondere können die Ausgabesignale S3,
S3' und S3" in Form von Signal-Pulsen anstelle von zeitlich konstanten Signalen erzeugt
werden. Die Ausgangsleitung 11 kann mehrkanalig zur separaten Ausgabe der Ausgabesignale
S3, S3' und S3" gestaltet sein. Optional können die Signalpfade 8 und 10 redundant
ausgeführt sein. Anstelle eines Wechselschalters als Signalgeber 2 kann auch ein Tastschalter
Verwendung finden, bei dem die Signalpfade 8 und 10 durch parallele Schaltkontakte,
insbesondere ein Öffner-Schließer-Paar, beschaltet werden.
[0039] Die im Zusammenhang mit den FIG 1 bis 4 beschriebene Vorrichtung 1 ist in einer in
FIG 5 in Draufsicht dargestellten Folientastatur 19 enthalten. Die Folientastatur
19 umfasst mehrere Tastenfelder 20a,20b, die für nicht-sicherheitsgerichtete Schaltprozesse
vorgesehen sind. Bei diesen Tastenfeldern 20a,20b handelt es sich beispielsweise um
Nummern- oder Buchstaben-Tastenfelder 20a und ein dazu gehöriges Bestätigungs-Tastenfeld
20b. Weiterhin umfasst die Folientastatur 19 zwei für sicherheitsgerichtete Schaltprozesse
vorgesehene Tastenfelder 21. Diese Tastenfelder 21 dienen beispielsweise der direkten
Auslösung eines Arbeitsprozesses einer technischen Maschine.
[0040] Die in FIG 6 in einem als Schema zu verstehenden und insbesondere nicht maßstabsgetreuen
Querschnitt VI-VI dargestellte Folientastatur 19 ist auf einen allen Tastenfeldern
20a,20b,21 gemeinsamen Bodenträger 22 aufgebaut. Zu der in montiertem Zustand für
einen Benutzer sichtbaren Außenseite hin wird die Folientastatur 19 von einer die
Bedienoberfläche bildende Frontfolie 23 abgedeckt. Der Bodenträger 22 und die Frontfolie
23 sind im Wesentlichen eben ausgeführt und zueinander etwa parallel angeordnet.
[0041] Der zwischen dem Bodenträger 22 und der Frontfolie 23 gebildete Raum ist mit einer
Abstandsschicht 24 aufgefüllt, die im Bereich der Tastenfelder 20,21 mit Aussparungen
25 versehen ist. Der Bodenträger 22 ist bevorzugt durch eine herkömmliche Leiterplatte
realisiert.
[0042] Zur Realisierung der den Tastenfeldern 21 zugeordneten sicherheitsgerichteten Schaltprozessen
wird die im Zusammenhang mit den FIG 1 bis 4 im Detail beschriebene Vorrichtung 1
verwendet. Der Signalgeber 2 der Vorrichtung 1 ist hierbei derart in der unter jedem
Tastenfeld 21 angeordneten Aussparung 25 platziert, dass sein Betätigungsorgan 14
gegen die Innenfläche 26 der Frontfolie 23 anliegt. Die Frontfolie 23 ist im Bereich
des Tastenfeldes 21 konvex gewölbt. Durch Druck auf die flexible Frontfolie 23 im
Bereich des Tastenfeldes 21 wird das Betätigungsorgan 14 in der beschriebenen Art
und Weise zur Betätigung des Signalgebers 2 beaufschlagt. Der Signaleingang 3 sowie
die Signalausgänge 4 und 5 werden in nicht näher dargestellter Weise über entsprechende
Leiterbahnen des Bodenträgers 22 kontaktiert.
[0043] Die Auswerteeinheit 9 kann - wie dargestellt - als Mikrocontroller ausgeführt und
ebenfalls auf dem Bodenträger 22 kontaktiert sein. Alternativ kann die Auswerteeinheit
9 in nicht näher dargestellter Weise außerhalb der Folientastatur 19 angeordnet sein,
z.B. als Bestandteil einer übergeordneten Steuerung. In letzterer Ausführung wird
auch eine Leitungsunterbrechung oder ein Kurzschluss zwischen der Folientastatur 19
und der Auswerteeinheit 9 erkannt.
[0044] Für die mit den Tastenfeldern 20a,20b auszulösenden Schaltprozesse sind bestimmungsgemäß
keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen erforderlich. Die zugehörigen Signalgeber
28a bzw. 28b sind daher vorteilhafterweise als einfache und daher preisgünstige Kurzhubtasten
ausgestaltet. Der dem Tastenfeld 20a zugeordnete Signalgeber 28a ist schaltblasenartig
ausgeführt. Dazu ist die Frontfolie 23 im Bereich des Tastenfelds 20a mit einer eingeprägten,
bezüglich des Bodenträgers 22 konvex gewölbten Kuppe versehen und trägt an ihrer Innenfläche
26 eine elektrisch leitende Kontaktfläche 29, die einem korrespondierenden Paar von
Festkontakten 30 mit Abstand gegenübersteht. Durch Druck auf die Frontfolie 23 im
Bereich des Tastenfeldes 20a wird diese aus ihrer konvexen Ruhelage in eine plane
oder bezüglich des Bodenträgers 22 konkave Betätigungslage verformt. Dadurch wird
die Kontaktfläche 29 gegen die Festkontakte 30 gedrückt, und löst durch deren Überbrückung
den Schaltprozess aus. Bei Aufhebung des Betätigungsdrucks geht die Frontfolie 23
in ihre konvexe Ruhelage zurück, wodurch der Schaltkontakt wieder geöffnet wird.
[0045] Für häufig benutzte Tastenfelder ohne sicherheitsrelevante Funktion, wie z.B. das
Bestätigungs-Tastenfeld 20b, wird bevorzugt ein mit einem scheibenartigen Schnappelement
31 versehener Signalgeber 28b verwendet. Das Schnappelement 31 ist dabei mit Abstand
zum Bodenträger 22 etwa parallel zu diesem angeordnet und liegt bevorzugt direkt an
der Innenfläche 26 der Frontfolie 23 an. Das Schnappelement 31 ist in seiner Ruhelage
bezüglich des Bodenträgers 22 konvex gewölbt, so dass die Frontfolie 23 im Bereich
des Tastenfeldes 20b erhaben aus der Ebene der Folientastatur 19 herausgewölbt ist.
Das Schnappelement 31 trägt eine dem Bodenträger 22 zugewandte Kontaktfläche 29, welche
in Ruhelage wiederum einem am Bodenträger 22 angeordneten einem Paar von Festkontakten
30 mit Abstand gegenübersteht. Unter Druck auf die Tastenfläche 31b ändert das Schnappelement
31 sprunghaft seine Form von der konvexen Ruhelage in eine bezüglich des Bodenträgers
22 plane oder konkave Betätigungslage. Dabei wird wiederum die Kontaktfläche 29 gegen
die Festkontakte 30 gedrückt und der dem Tastenfeld 20b zugehörige Schaltkontakt geschlossen.
Bei nachlassendem Betätigungsdruck springt das Schnappelement 31 in die Ausgangslage
zurück, worauf der elektrische Kontakt unterbrochen wird.
[0046] Bei der in FIG 6 dargestellten Folientastatur 19 sind der Bodenträger 22 und die
Frontfolie 23 im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet, so dass die Folientastatur
eine im Wesentlichen plane Bedienoberfläche aufweist. Eine solche wird vor allem aus
optischen Gründen bevorzugt. Insbesondere wenn die Einbauhöhe des Signalgebers 2 und
die erforderliche Aufbauhöhe der Signalgeber 28a,28b, die jeweils den minimalen Abstand
zwischen dem Bodenträger 22 und der Frontfolie 23 definieren, deutlich differiert,
wird eine alternative Ausführung der Folientastatur 19 gemäß FIG 7 bevorzugt. Bei
dieser Ausführung ist die Stärke der Abstandsschicht 24 im Bereich der Tastenfelder
21 größer als im Bereich der Tastenfelder 20. In einem Übergangsbereich 32 nimmt die
Stärke der Abstandsschicht 24 dabei zwischen den Tastenfeldern 20 und den Tastenfeldern
21 kontinuierlich zu. Zumal die Folientastatur 19 in dieser Ausführung weiterhin auf
einem gemeinsamen, ebenen Bodenträger 22 aufgebaut ist, sind die Tastenfelder 21 dadurch
gegenüber den Tastenfeldern 20 an der Bedienoberfläche hervorgehoben. Die derart erhabene
Ausführung der sicherheitsrelevanten Tastenfelder 21 unterstützt auf vorteilhafte
Weise die taktile Orientierung eines Benutzers auf der Bedienoberfläche der Folientastatur
19, und reduziert somit die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbedienung. Durch den kontinuierlichen
Übergangsbereich 32 sind insbesondere scharfe Kanten an der Bedienoberfläche vermieden,
entlang derer die Frontfolie einer erhöhten Materialbelastung durch Knickung ausgesetzt
wäre.
[0047] Die mit der in den FIG 5 bis 7 beschriebenen Folientastatur 19 verknüpften Vorteile
bestehen insbesondere darin, dass die Folientastatur 19 durch Verwendung der vergleichsweise
einfach aufgebauten Signalgeber 28a,28b preisgünstig herstellbar ist. Da für alle
sicherheitsrelevanten Schaltprozesse die in den FIG 1 bis 4 beschriebene Vorrichtung
1 verwendet wird, kann die Folientastatur 19 auch für solche Zwecke verwendet werden,
für welche der Einsatz herkömmlicher Folientastaturen aufgrund hoher Sicherheitsanforderungen
bisher nicht oder nur bedingt möglich war. Dies ist insbesondere von Vorteil, weil
die Folientastatur 19 im Vergleich zu herkömmlichen sicherheitsgerichteten Befehlsgebern
äußerst flach und kompakt aufgebaut ist. Ein großer Vorteil besteht auch darin, dass
alle Tastenfelder 20a,20b,21 über den als Leiterplatte ausgeführten Bodenträger 22
kontaktiert sind und somit eine schwer automatisierbare Verdrahtung der Signalgeber
entfällt. Von großem Vorteil ist weiterhin, dass alle Tastenfelder 20a,20b,21 von
einer gemeinsamen Frontfolie 23 bedeckt sind. Die Folientastatur 19 wird als einstückig
zusammenhängendes, bevorzugt sogar hermetisch gekapseltes Teil hergestellt. Damit
wird neben einer einfachen Montage und der Möglichkeit einer einheitlichen Designgebung
vor allem eine hohe Schmutzunempfindlichkeit der Folientastatur 19 erreicht, was sich
wiederum positiv auf deren Betriebssicherheit auswirkt.
1. Tastatur (19) zur Auslösung von Steuervorgängen mit mindestens einem ersten Tastenfeld
(21), dem ein zwischen einem Ruhezustand und einem Betätigungszustand schaltbarer
erster Signalgeber (2) zugeordnet ist, welcher ausgangsseitig über einen ersten Signalpfad
(8) und einen zweiten Signalpfad (10) mit einer Auswerteeinheit (9) verbunden ist,
wobei die Auswerteeinheit (9) derart ausgelegt ist, dass sie
(a) in einem ersten Betriebszustand ein erstes Ausgabesignal (S3) erzeugt, wenn der
erste Signalpfad (8) und der zweite Signalpfad (10) einen dem Ruhezustand entsprechenden
Signalzustand (S1,S2) aufweisen,
(b) in einem zweiten Betriebszustand einen zweites Ausgabesignal (S3') erzeugt, wenn
der erste Signalpfad (8) und der zweite Signalpfad (10) einen dem Betätigungszustand
entsprechenden Signalzustand (S1',S2') aufweisen,
(c) einen Wechsel zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebszustand nur dann vollzieht,
wenn innerhalb einer vorgegebenen Soll-Schaltzeit (ts) ein Wechsel des Signalzustands
(S1,S1';S2,S2') in beiden Signalpfaden (8,10) erfolgt, und
(d) ansonsten eine Fehlermeldung (F) ausgibt,
sowie mit mindestens einem zweiten Tastenfeld (20a,20b), dem ein zweiter Signalgeber
(28a,28b) zugeordnet ist, welcher schaltblasenartig ausgeführt ist oder ein durch
Vermittlung eines Schnappelements (31) vermitteltes Sprungschaltverhalten aufweist.
2. Tastatur (19) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Soll-Schaltzeit (ts) etwa 20ms beträgt.
3. Tastatur (19) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Signalgeber (2) ein Sprungschaltverhalten aufweist.
4. Tastatur (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Signalpfad (8) und der zweite Signalpfad (10) zueinander sowohl im ersten
als auch im zweiten Betriebszustand einen inversen Signalzustand (S1,S2;S1',S2') aufweisen.
5. Tastatur (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Signalgeber (2) nach Art eines Wechselschalters zwischen dem ersten Signalpfad
(8) und dem zweiten Signalpfad (10) schaltet.
6. Tastatur (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Signalgeber (2) als Kurzhubtastschalter ausgebildet ist.
7. Tastatur (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlermeldung (F) eine Fehlerartangabe enthält.
8. Tastatur (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit der Fehlermeldung (F) ein Not-Aus-Signal (S3") als Ausgabesignal
erzeugt wird.
9. Tastatur (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine alle Tastenfelder (20a,20b,21) gemeinsam bedeckende Frontfolie (23).
10. Tastatur (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine gemeinsame Leiterplatte (22), auf der sowohl der dem oder jedem ersten Tastenfeld
(21) zugeordnete Signalgeber (2), als auch der dem oder jedem zweiten Tastenfeld (20a,20b)
zugeordnete Signalgeber (28a,28b) kontaktiert sind.