[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Kontaktiervorrichtung, insbesondere zur Übertragung
von mittleren bis hohen Strömen, mit einer Anzahl parallel zueinander angeordneter
Kontaktfedern zum Anschluss wenigstens eines komplementären Flachmesserkontakts, wobei
die Kontaktiervorrichtung in einstückig-stoffschlüssiger Zuordnung Anschlusspins zur
elektrischen und/oder mechanischen Verbindung mit einer Leiterplatte aufweist.
[0002] Eine derartige Kontaktiervorrichtung, von der die vorliegende Erfindung ausgeht,
ist in Verbindung mit einem Steckverbinder beispielsweise aus US 6 210 240 B1 bekannt.
Dabei ist in einem Isolierstoffgehäuse eine Mehrzahl von untereinander gleichgestalteten
Kontaktiervorrichtungen vorgesehen. Jede Kontaktiervorrichtung besteht aus einem einstückigen,
durch Stanzen und Biegen erzeugten Kontaktkörper mit einzelnen, jeweils paarweise
angeordneten federnden Kontaktschenkeln. Die Kontaktschenkel bilden einen Einsteckspalt
für einen Gegenkontakt aus, z.B. einen Flachmesserkontakt eines Gegensteckers oder
eines elektrischen Gerätes. Bestimmt und geeignet sind solche Kontaktiervorrichtungen
z.B. im Automobilbau im Zusammenhang mit in Fahrzeugen untergebrachten Sicherungskästen.
Dann dienen derartige Kontaktiervorrichtungen zum Einstecken der Messerkontakte von
Sicherungen, Relais od.dgl.
[0003] Aufgabe solcher Kontaktiervorrichtungen ist die Übertragung mittlerer Ströme (oberhalb
von 16 Ampere) und hoher Ströme (oberhalb von 50 Ampere). Wichtig bei diesen Kontaktiervorrichtungen
sind hohe Kontaktkräfte, die die Kontaktfedern auf die Gegenkontakte ausüben und auch
eine möglichst hohe Anzahl von Kontaktpunkten. Ein wesentliches Merkmal dies zu erreichen,
besteht beim Gegenstand der US 6 210 240 B1 darin, den Kontaktfedern einen stabilen
Halt zu geben, was durch eine käfigartige Ausgestaltung der Basis der Kontaktiervorrichtung
und deren feste Einbettung und Verrastung in Aufnahmekammern des Isolierstoffkörpers
erzielt.
[0004] Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Kontaktiervorrichtung besteht darin, dass
sämtliche Kontakte des Steckverbinders untereinander identisch sind; das bedeutet
also, dass für jeden Anwendungsfall ein spezifischer Steckverbinder konstruiert und
gefertigt werden muss. Andererseits werden aber bei vielen Anwendungen verschieden
gestaltete Kontaktiervorrichtungen benötigt, da beispielsweise Relais unterschiedlich
große Flachmesserkontakte aufweisen und auch davon abweichende Sicherungen nicht grundsätzlich
untereinander identische Anschlussmesser aufweisen.
[0005] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es im wesentlichen, eine Kontaktiervorrichtung
der als bekannt vorausgesetzten Art zu schaffen, die bedeutend einfacher herzustellen
und auch universeller einsetzbar ist.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ist dem entsprechend
dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktiervorrichtung aus wenigstens zwei Kontaktstreifen
zusammengefügt ist, wobei jeder Kontaktstreifen einen Zentralstreifen aufweist, an
den - sich quer zu diesem ausgerichtete - Gabelfedern angebunden sind, und dass die
wenigstens zwei Kontaktstreifen in gegenseitiger flächiger Anlage ihrer Zentralstreifen
derart zusammengefügt sind, dass die Gabelfedern der Kontaktstreifen unter Berücksichtigung
ihrer deckungsgleich fluchtenden Anordnung im wesentlichen kammartig ineinander greifen.
[0007] Im Unterschied zum Stand der Technik sieht die Erfindung vor, eine Kontaktiervorrichtung
den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend auszugestalten. Dies geschieht prinzipiell
dadurch, dass die Erfindung ein modulares Gabelfederkontaktsystem in Vorschlag bringt.
Eine Kontaktiervorrichtung entsprechend der Erfindung besteht im einfachsten Fall
aus zwei aneinander gefügten Kontaktstreifen auswählbarer Breite, wobei jeder der
beiden Kontaktstreifen eine Anzahl von Gabelfedern aufweist, die mit einer Anzahl
von Gabelfedern des zweiten Kontaktstreifens zusammenwirken. Alle Gabelfedern liegen
dabei fluchtend in einer Reihe, so dass sich ein durchgehender Kontaktspalt für einen
Flachmesserkontakt ergibt.
[0008] Bildet man nach diesem Prinzip eine Kontaktiervorrichtung durch Zusammenfügen dreier
Kontaktstreifen aus, kann sich - gleiche Breite unterstellt - eine Kontaktiervorrichtung
mit einer gegenüber der ersten Variante mit zwei Kontaktstreifen um 50% höheren Anzahl
von Kontaktzonen ergeben. Die Anzahl der Kontaktzonen lässt sich verdoppeln, wenn
vier Kontaktstreifen entsprechend zusammengefügt werden, wobei immer das Prinzip herrscht,
dass die an den Kontaktstreifen ausgebildeten Gabelfedern kammartig ineinander greifen,
um einen einheitlichen, durchgehenden Einsteck- und Kontaktkanal für den Kontaktabschnitt
der Gegen-Kontaktiervorrichtung beizubehalten.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann mindestens einer der wenigstens zwei
Kontaktstreifen mit an den Zentralstreifen angebundenen Anschlusspins versehen sein.
Bei Verwendung zweier Kontaktstreifen zur Bildung einer Kontaktiervorrichtung wird
man zweckmäßig an beiden Kontaktstreifen Anschlusspins vorsehen. Dadurch gelangt man
zu einer weiteren Vereinfachung, die erfindungsgemäß dadurch erzielt wird, dass je
wenigstens zwei der Kontaktstreifen untereinander identisch ausgebildet, jedoch spiegelbildlich
zueinander zusammengefügt sind.
[0010] Bei einer aus drei Kontaktstreifen zusammengefügten Kontaktiervorrichtung ist es
vorteilhaft, wenn der mittlere Kontaktstreifen mit Anschlusspins versehen ist oder
wenn die beiden äußeren Kontaktstreifen mit Anschlusspins versehen sind.
[0011] Bei einer aus vier Kontaktstreifen zusammengefügten Kontaktiervorrichtung sind bevorzugt
die beiden äußeren oder aber die beiden inneren Kontaktstreifen mit Anschlusspins
versehen.
[0012] Ein besonders vorteilhaftes weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die
Kontaktstreifen von Kürzungsabschnitten endlos erzeugter Kontaktstreifen gebildet
sind. Dabei ist insbesondere daran gedacht, die Kürzungsabschnitte erst nach dem Zusammenfügen
der einzelnen Endlos-Kontaktstreifen aneinander mittels Durchtrennen des Kontaktstreifen-Pakets
zu erzeugen.
[0013] Durch schlichtes Abtrennen von Kontaktstreifen-Abschnitten frei ausgewählter Länge
lassen sich dadurch individuell dimensionierte Kontaktiervorrichtungen auf aller einfachste
Weise erzeugen. Gleichgültig, wie breit die gewünschte Kontaktiervorrichtung sein
soll, wird sie stets aus demselben Ausgangsmaterial, nämlich den endlos erzeugten
Kontaktstreifen, durch Ausstanzen und Biegen sowie anschließendes Paketieren und Ablängen
gewonnen. Auch die Anzahl der zusammen zu fügenden Kürzungsabschnitte ist in weiten
Grenzen wählbar, wobei bevorzugt zwei bis fünf Streifen in Frage kommen dürften.
[0014] Gemäß weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die aus einem flachen Kontaktblechstreifen
ausgeschnittenen Gabelfedern aus der mit der Ebene des Kontaktblechstreifens übereinstimmenden
Ebene des Zentralstreifens heraus verschränkt.
[0015] In diesem Zusammenhang ist des weiteren vorgesehen, dass die Gabelfendern über mit
ihrem Gabelsteg verbundene Verbindungsabschnitte an den Zentralstreifen angebunden
sind und die Verbindungsabschnitte asymmetrisch bzw. außermittig an den Gabelsteg
angebunden sind. Dadurch können auf einfache Weise die aneinander anliegenden und
somit unvermeidbar in verschiedenen Ebenen nebeneinander befindlichen Kontaktstreifen
dennoch identisch sein und ihre - kammartig ineinander greifenden - Gabelfedern gleichwohl
in einer einzigen fluchtenden Reihe ausgerichtet sein.
[0016] Die Gestaltung der Anschlusspins ist prinzipiell frei wählbar. Es kommen Lötanschlussstifte
ebenso in Frage wie beispielsweise steckerartige Anschlussstifte mit elastischen Einpresszonen
oder auch SMD-Lötbeinchen. Vorteilhaft ist es, wenn die aus einem flachen Kontaktblechstreifen
ausgeschnittenen Anschlusspins aus der mit der Ebene des Kontaktblechstreifens übereinstimmenden
Ebene des Zentralstreifens heraus verkröpft sind. Sie können somit seitlich neben
den Zentralstreifen platziert werden. Somit können auf einfachste Weise auch die gewünschten
Kontaktrasterabstände eingerichtet werden.
[0017] Insbesondere im Zusammenhang mit Anschlusspins nach der SMT-Technik (Anschlüsse mit
SMD-Lötbeinchen) kann es vorteilhaft sein, diese derart zu verkröpfen bzw. umzubiegen,
dass sie zwischen sich eine Leiterplatte beidseitig kontaktieren können.
[0018] Was die Verbindung mehrerer Kontaktstreifen aneinander betrifft, wird vorgeschlagen,
die Zentralstreifen stoffschlüssig, z.B. durch Schweißen, Löten u.dgl., und/oder kraftschlüssig,
etwa durch gegenseitigen Eingriff von Noppen, Butzen, Zungen od. dgl., zusammenzufügen.
[0019] Schließlich können die Zentralstreifen mit Durchbrüchen versehen sein, die sog. Entlastungsdurchbrüche
darstellen zur Gewichtsreduktion wie auch zur Erleichterung des Abtrennens der Kürzungsabschnitte
vom Endlosmaterial.
[0020] Im übrigen wird die Erfindung durch die nachfolgende Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele
anhand der beiliegenden Zeichnungen noch verdeutlicht. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Kontaktiervorrichtung, die aus drei Kontaktreifen
zusammengefügt ist und fünf Gabelfederkontakte aufweist,
- Fig. 2
- eine Darstellung zur Erläuterung der Verfahrensschritte zur Erzeugung der in Fig.
1 gezeigten Kontaktiervorrichtung,
- Fig. 3
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2 zur Erläuterung der Verfahrensschritte zur Erzeugung
einer aus vier Kontaktstreifen zusammengesetzten Kontaktiervorrichtung, die in Fig.
6a bis 6c auch in betriebsbereitem Zustand gezeigt ist,
- Fig. 4
- eine Darstellung entsprechend Fig. 3, jedoch in einem darauf folgenden Herstellungsstadium,
- Fig. 5
- eine Darstellung entsprechend Fig. 3 und 4, jedoch in einem noch späteren Herstellungsstadium,
- Fig. 6a-6c
- eine mit den in Fig. 3 und 5 skizzierten Verfahrensschritten erzeugte Kontaktiervorrichtung,
- Fig. 7-9
- verschiedene weitere Ausführungsformen von Kontaktiervorrichtungen, jeweils in perspektivischer
Absicht, und
- Fig. 10
- und 11 Darstellungen zur Erläuterung der Anwendung der erfindungsgemäßen Kontaktiervorrichtung
am Beispiel eines Kfz-Sicherungskastens.
[0021] Eine insgesamt mit 10 bezeichnete Kontaktiervorrichtung umfasst eine Anzahl von Kontaktfedern
11, die bei sämtlichen Ausführungsformen als Gabelfedern ausgebildet sind und nachfolgend
auch als solche bezeichnet werden. Die Gabelfedern 11 sind so angeordnet, dass sie
alle in einer Flucht liegen und einen durchgehenden Kontaktkanal 12 für einen Gegenkontakt,
z.B. einen Messerkontakt einer Sicherung oder eines Relais, ausbilden.
[0022] Die Ausgestaltung der Kontaktfedern 11 als Gabelfedern ist insoweit von Bedeutung,
als solche Federn (im Unterschied zu den in US 6 210 240 B1 verwendeten) wesentlich
höhere Kontaktkräfte ausüben können, da die Federschenkel gegen ihre hohe Kante beansprucht
werden.
[0023] Jede Gabelfeder 11 besitzt also in an sich bekannter Ausgestaltung zwei Gabelschenkel
13 und einen diese an den unteren Enden miteinander verbindenden Gabelsteg 14. Die
Gabelfedern 12 stehen über Verbindungsstege 15 mit einem sogenannten Zentralstreifen
16 in stoffschlüssiger Verbindung. Die Verbindungsstege 15 sind mittig oder derart
asymmetrisch bzw. außermittig an den Gabelstegen 14 angeordnet, dass immer gewährleistet
ist, dass sämtliche Gabelfederkotakte jedes 'Gabelfederkontaktpakets' deckungsgleich
in einer Flucht liegen, wie dies die Zeichnungen veranschaulichen.
[0024] An den unteren Längsseiten der Zentralstreifen 16 sind Anschlusspins 17 ausgeschnitten
und ggf. ausgebogen. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, greifen diese beim dargestellten
Ausführungsbeispiel in Bohrungen 18 einer Leiterplatte 29 zur mechanischen Befestigung
und elektrischen Verbindung mit dieser. Mit 19 sind in Fig. 1 noch sog. Entlastungsdurchbrüche
bezeichnet, die in den jeweiligen Zentralstreifen 16 vorgesehen sind. Sie haben den
Zweck der Gewichtsreduzierung und der Erleichterung des Durchtrennens der Zentralstreifen
16, wenn - wie weiter unten beschrieben - aus Endlostreifen Kürzungsabschnitte abgetrennt
werden.
[0025] Die Kontaktiervorrichtung 10 in Fig. 1 ist aus drei Kontaktstreifen 20, 21 und 22
zusammengefügt und zwar derart, dass die Zentralstreifen 16 jeweils flächig aneinander
liegen, was die Zeichnung gut veranschaulicht.
[0026] Mit 23 sind Stellen oder Bereiche angegeben, die Verbindungen oder Befestigungsmittel
andeuten sollen, mit denen die Kontaktstreifen 20, 21 und 22 im Bereich ihrer Zentralstreifen
16 aneinander befestigt sind. Diese Befestigung kann stoffschlüssig erfolgen, zum
z.B. durch Schweißen, Löten, Kleben od.dgl. und/oder auch kraftschlüssig durch Ineinandergreifen
von Zapfen, Zungen, Lappen und Öffnungen bzw. Noppen und Butzen.
[0027] Der Aufbau der Kontaktiervorrichtung 10 wird des weiteren noch anhand der Fig. 2
bis 5 beschrieben, die zugleich den Herstellungsprozess erläutern sollen.
[0028] Fig. 2 zeigt das Entstehen der drei Kontaktstreifen 20, 21 und 22 zum Aufbau der
Kontaktiervorrichtung nach Fig. 1. (Entsprechend dem geschichteten Aufbau der Kontaktiervorrichtung
nach Fig. 1 hat man sich den Kontaktstreifen 21 allerdings zwischen den Kontaktstreifen
20 und 22 vorzustellen).
[0029] Aus einem Blech rechteckigen Querschnitts, insbesondere aus Kontaktfederbronze, werden
zunächst ein Zentralstreifen 16 sowie Gabelkontaktfedern 11 ausgestanzt. Im Falle
der Kontaktstreifen 20 und 22 werden an den den Kontaktfedern 11 gegenüberliegenden
Längsrändern noch die Anschlusspins 17 mit ausgestanzt. Dieses Stadium zeigen die
Abbildungen in Fig. 2 in ihren Bereichen, die jeweils mit A bezeichnet sind.
[0030] Im weiteren Verlauf des Herstellungsprozesses werden die Gabelfedern 11 gegenüber
dem Zentralstreifen 16 um ihre jeweilige Längsachse verschränkt. Dies äußert sich
in einer Verdrillung der Verbindungsstege 15. Im Falle der Kontaktstreifen 20 und
22 werden außerdem die Anschlusspins 17 verkröpft, so dass sie aus der Flächenebene
des Kontaktstreifens seitlich heraustreten, wie dies in Fig. 2 erkennbar ist. Dieses
Stadium ist im jeweiligen Abschnittsbereich B der Streifen in Fig. 2 gezeigt.
[0031] Endlosbänder der jeweiligen im Abschnitt B gezeigten Konfiguration dienen sodann
als Ausgangsprodukte für die Paketierung einer Kontaktiervorrichtung 10. Diese Streifen
werden - in flächiger Anlage ihrer Zentralstreifen 16 aneinander - derart zusammengefügt,
dass sämtliche Gabelkontaktfedern 11 - einen einzigen, durchgehend verlaufenden Einsteckspalt
bildend - flächenparallel nebeneinander liegen, wie Fig. 1 dies bereits veranschaulichte.
Nun wird das streifenförmige Paket entlang von in Fig. 2 willkürlich eingetragenen
Linien 24 durchtrennt, so dass die einzelnen Paketstreifen als Kürzungsabschnitte
25 vorliegen.
[0032] Unter Bezugnahme auf Fig. 2 ist noch zu erwähnen, dass die Kontaktstreifen 20 und
22 identisch ausgebildet sein können und lediglich spiegelbildlich zueinander orientiert
angeordnet werden, wobei der dritte Kontaktstreifen 21 als Mittelstreifen zwischen
den beiden Kontaktstreifen 20 und 22 eingefügt wird.
[0033] Fig. 3 veranschaulicht in analoger Weise zu Fig. 2 die Erzeugung und Anordnung der
Einzelelemente einer Kontaktiervorrichtung mit vier Kontaktstreifen 20, 21, 21' und
22. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine Kontaktiervorrichtung 10 also aus vier
Kontaktstreifen zusammenzusetzen. Dabei können die beiden äußeren Kontaktstreifen
20 und 22 untereinander identisch sein wie auch die beiden mittig anzuordnenden Kontaktstreifen
21 und 21' identisch sein können. Wie schon beim vorhergehenden Ausführungsbeispiel
werden die Anschlusspins aufweisenden äußeren Kontaktstreifen 20 und 22 dann spiegelbildlich
gegeneinander gesetzt. Dies trifft nunmehr auch für die beiden mittleren Kontaktstreifen
21 und 21' zu.
[0034] Während Fig. 3 im jeweils linken Abschnitt der vier Kontaktstreifen noch den Rohzustand
zeigt mit in der Ursprungsebene ausgestanzten Gabelkontaktfedern, zeigt Fig. 4 die
Bereiche der späteren Kürzungsabschnitte, die bereits vollständig ausgearbeitet sind
und nur noch an- bzw. ineinandergefügt zu werden brauchen. Fig. 5 zeigt dieselbe Anordnung
in einander näher gerücktem Zustand der vier Kontaktstreifen 20, 21, 21' und 22. Insbesondere
aus dieser Fig. ist das bereits hervorgehobene kammartige Ineinandergreifen der einzelnen
Gabelkontaktfedern 11 gut zu erkennen.
[0035] Aus Vorstehendem wird deutlich, dass man, je nach Anzahl und Breite der zur Gestaltung
einer Kontaktiervorrichtung 10 vorzusehenden Kontaktstreifen 20, 21, ggf. 21', 22
zahlreiche verschiedenartige Kontaktiervorrichtungen auf einfache Art und Weise erzeugen
kann. Unterschiede bestehen - gleiche Ausgangsmaterialien vorausgesetzt - einerseits
in der variablen Breitenabmessung als auch andererseits in Anzahl und Abstand der
einzelnen Gabelkontaktfedern 11 zueinander. Im Extremfall kann die Schichtung dergestalt
sein, dass alle Kontaktfedern 11 einander gegenseitig berühren. In diesem Falle ergibt
sich eine größtmögliche Kontaktzonendichte.
[0036] Die Fig. 6a bis 6c veranschaulichen eine Kontaktiervorrichtung 10, die aus den vier
anhand der Fig. 3 bis 5 erläuterten Kontaktstreifen 20, 21, 21' und 22 zusammengefügt
ist.
[0037] Die Fig. 7 bis 9 veranschaulichen Kontaktiervorrichtungen 10 mit unterschiedlich
gestalteten Anschlusspins 17. Die Kontaktiervorrichtung 10 der Fig. 7 weist geradlinig
gestaltete Lötkontaktstifte als Anschlusspins 17 auf. Bei der in Fig. 8 gezeigten
Kontaktiervorrichtung 10 sind die Anschlusspins 17 ebenfalls im wesentlichen stiftförmig
ausgebildet, weisen hier jedoch sogenannte Einpresszonen 26 auf mit eine elastische
Verformung dieser Zonen ermöglichenden Schlitzungen 27. Derartige Kontaktierungen
sind an sich bekannt.
[0038] Bei der Kontaktiervorrichtung 10 der Fig. 9 sind die Anschlusspins 17 als SMD-Lötbeinchen
ausgebildet und im wesentlichen lotrecht aus der Mittelebene der Zentralstege 16 herausgebogen
bzw. verkröpft. Die Formgebung könnte auch so ausgeführt sein, dass die Lötbeinchen
17 des Kontaktstreifens 20 eine Seite einer Leiterplatte und die Lötbeinchen 17 des
Kontaktstreifens 22 die andere Seite der selben Leiterplatte kontaktieren könnten.
[0039] Die Fig. 10 und 11 zeigen die erfindungsgemäße Kontaktiervorrichtung in einer praxisnahen
Anwendung. Mit 28 ist hier eine Box bezeichnet als Bestandteil des Sicherungskastens
eines Kfz. In dieser Box 28 ist eine Leiterplatte 29 angeordnet, auf der mehrere erfindungsgemäße
Kontaktiervorrichtungen 10 montiert sind. Die Leiterplatte 29, aber auch die einzelnen
Kontaktiervorrichtungen 10 sind von einer oberen Deckwand 30 der Box 26 dem Zugriff
entzogen. Die Deckwand 30 weist jedoch Durchbrüche 31 auf zum Eingriff und Durchtritt
von Flachmesserkontakten 32 elektrischer Bauelemente wie beim dargestellten Beispiel
einer Sicherung 33 und eines Relais 34.
[0040] Die Fig. 10 und 11 veranschaulichen auch, dass eine Sicherung 33 mit zwei Flachmesserkontakten
30 zwei angepasste Kontaktiervorrichtungen 10 zugeordnet sind. Das Relais 34 weist
drei Flachmesserkontakte 32 auf, die zudem noch unterschiedlich orientiert sind. Entsprechend
finden sich drei Kontaktiervorrichtungen 10 für das Relais 34, die auf die Lage und
Größe der entsprechenden Relais-Flachmesserkontakte 32 abgestimmt sind.
[0041] Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Erfindung ein mit geringem Aufwand zu
fertigendes neuartiges modulares System zur variantenreichen Gestaltung kompakter
Kontaktiervorrichtungen vorstellt. Dabei ist es nicht unwesentlich, dass in erster
Linie daran gedacht ist, die Kontaktiervorrichtungen ohne eigene angepasste Isoliergehäuse
zu verwenden.
1. Elektrische Kontaktiervorrichtung (10), insbesondere zur Übertragung von mittleren
bis hohen Strömen, mit einer Anzahl parallel zueinander angeordneter Kontaktfedern
(11) zum Anschluss wenigstens eines komplementären Flachmesserkontakts, wobei die
Kontaktiervorrichtung (10) in einstückig-stoffschlüssiger Zuordnung Anschlusspins
(17) zur elektrischen und/oder mechanischen Verbindung mit einer Leiterplatte (29)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktiervorrichtung (10) aus wenigstens zwei Kontaktstreifen (20, 21, 22) zusammengefügt
ist, wobei jeder Kontaktstreifen (20, 21, 22) einen Zentralstreifen (16) aufweist,
an den sich quer zu diesem ausgerichtete Gabelfedern (11) angebunden sind, und dass
die wenigstens zwei Kontaktstreifen (20, 21, 22) in gegenseitiger flächiger Anlage
ihrer Zentralstreifen (16) derart zusammengefügt sind, dass die Gabelfedern (11) der
Kontaktstreifen (20, 21, 22) unter Berücksichtigung ihrer deckungsgleich fluchtenden
Anordnung im wesentlichen kammartig ineinander greifen.
2. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der wenigstens zwei Kontaktstreifen (20, 22) mit an den Zentralstreifen
(16) angebundenen Anschlusspins (17) versehen ist.
3. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass je wenigstens zwei der Kontaktstreifen (20, 22; 21, 21') untereinander identisch
ausgebildet, jedoch spiegelbildlich zueinander zusammengefügt sind.
4. Kontaktiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer aus drei Kontaktstreifen (20, 21, 22) zusammengefügten Kontaktiervorrichtung
(10) der mittlere Kontaktstreifen (21) mit Anschlusspins (17) versehen ist.
5. Kontaktiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer aus drei Kontaktstreifen (20, 21, 22) zusammengefügten Kontaktiervorrichtung
(10) die beiden äußeren Kontaktstreifen (20, 22) mit Anschlusspins (17) versehen sind.
6. Kontaktiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer aus vier Kontaktstreifen (20, 21, 21', 22) zusammengefügten Kontaktiervorrichtung
(10) die beiden äußeren Kontaktstreifen (20, 22) oder die beiden inneren Kontaktstreifen
(21, 21') mit Anschlusspins (17) versehen sind.
7. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktstreifen (20, 21, 21', 22) von Kürzungsabschnitten (25) endlos erzeugter
Kontaktstreifen gebildet sind.
8. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kürzungsabschnitte (25) nach dem Zusammenfügen der einzelnen Endlos-Kontaktstreifen
aneinander mittels Durchtrennen des Kontaktstreifen-Pakets erzeugt werden.
9. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die aus einem flächigen Kontaktblechstreifen ausgeschnittenen Gabelfedern (11) aus
der mit der Ebene des Kontaktblechstreifens übereinstimmenden Ebene des Zentralstreifens
(16) heraus verschränkt sind.
10. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gabelfendern (11) über mit ihrem Gabelsteg (14) verbundene Verbindungsabschnitte
(15) an den Zentralstreifen (16) angebunden sind und die Verbindungsabschnitte (15)
asymmetrisch bzw. außermittig an den Gabelsteg (14) angebunden sind.
11. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aus einem flächigen Kontaktblechstreifen ausgeschnittenen Anschlusspins (17)
aus der mit der Ebene des Kontaktblechstreifens übereinstimmenden Ebene des Zentralstreifens
(16) heraus verkröpft sind.
12. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlusspins (17) zweier Kontaktstreifen der Kontaktiervorrichtung (10) derart
verkröpft bzw. umgebogen sind, dass sie zwischen sich eine Leiterplatte beidseitig
kontaktieren können.
13. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralstreifen (16) stoffschlüssig, z.B. durch Schweißen, Löten u.dgl., und/oder
kraftschlüssig, z.B. durch gegenseitigen Eingriff von Noppen, Butzen od. dgl., zusammengefügt
sind.
14. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralstreifen (16) mit Entlastungsdurchbrüchen (19) versehen sind.