[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Montieren eines an einen Zylinder einer
Druckmaschine herangeführten Aufzugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Durch die DE 100 24 329 A1 ist eine Vorrichtung zur Montage und Demontage mindestens
eines Aufzugs auf einen bzw. von einem Zylinder einer Druckmaschine mit Hilfe von
mehreren, längs des Zylinders angeordneten Rollen bekannt, wobei ein zum Zylinder
ortsfest und beabstandet angeordneter Anschlag mit einer dem Zylinder zugewandten
Schräge das exakte Anlegen eines in Montagerichtung vorlaufenden Endes des Aufzugs
unterstützt. Ferner sind eine oder mehrere Rollen in Montagerichtung vor den Anschlag
schwenkbar und an den Zylinder anstellbar. Gemäß einem Ausführungsbeispiel liegt ein
abgekantetes Ende einer Druckform in Produktionsrichtung des Zylinders vor einer Kanalöffnung
auf dem Zylinder auf, während dieses Ende an den Anschlag anschlägt. Durch diese Anordnung
kann das Einführen eines am vorlaufenden Ende des Aufzugs angeformten Einhängeschenkels
in eine Öffnung im Zylinder nicht wirkungsvoll unterstützt werden.
[0003] Aus der EP 0 678 383 A1 ist eine Vorrichtung zum Wechsel von Druckformen an Rotationsdruckmaschinen
bekannt, bei der eine von einem Formzylinder abgenommene Druckform nach ihrem vollständigen
Entfernen von dem Formzylinder mit ihrem abgekanteten vorderen Ende an einer an dem
Formzylinder angestellten Anpresswalze vorübergehend ruht, bis im weiteren Verlauf
des Abnehmens der Druckform diese entgegen der Schwerkraft entlang einer Ausschubschrägen
solange aufwärts befördert wird, bis das vordere Ende der Druckform an einem im vorderen
Bereich der Ausschubschrägen angeordneten abgewinkelten Haltebügel endgültig abgelegt
wird. Für eine neue auf dem Formzylinder zu montierende Druckform weist die Vorrichtung
zwei eine Einführschräge im vorderen Bereich begrenzende und in axialer Richtung des
Formzylinders gegensinnig linear bewegbare Halteelemente auf, auf denen das vordere
Ende der neu zu montierenden Druckform bis zum Zeitpunkt der Montage der neuen Druckform
ruht. Zur Montage der neuen Druckform werden die Halteelemente seitlich weggefahren,
sodass sie für die neue Druckform den Weg zum Formzylinder freigeben.
[0004] Aus der EP 1 084 838 A1 ist eine Rotationsdruckmaschine mit einer Vorrichtung bekannt,
wobei eine auf einem Formzylinder neu zu montierende Druckform aus der Vorrichtung
herausgeschoben wird, bis sie mit ihrem in Montagerichtung vorderen Ende eine an den
Formzylinder angestellte Anpressrolle berührt. Danach wird die neue Druckform auf
die Mantelfläche des Formzylinders aufgezogen. Ein Hinweis auf ein Ausrichten der
Druckform mittels der Anpressrolle ist nicht gegeben.
[0005] Durch die DE 197 19 559 A1 ist eine Vorrichtung zur Montage eines Aufzugs auf einem
Zylinder einer Druckmaschine bekannt, wobei die Vorrichtung zwei in Umfangsrichtung
des Zylinders hintereinander angeordnete, zueinander parallel ausgerichtete Schieber
aufweist, wobei eine spitzwinklige Abkantung am vorlaufenden Ende des zu montierenden
Aufzugs, die Schieber und eine an der Mantelfläche des Zylinders ausgebildete schlitzförmige
Öffnung bezogen auf eine auf der Öffnung aufliegend gedachten Tangente einen im Betrag
gleichen spitzen Öffnungswinkel aufweisen, wobei der Aufzug mit seiner Abkantung an
seinem vorlaufenden Ende gegen den in Umfangsrichtung des Zylinders hinteren, an der
Mantelfläche des Zylinders angestellten Schieber geführt wird und dort anschlägt,
während der in Umfangsrichtung des Zylinders vordere Schieber von der Mantelfläche
des Zylinders abgestellt ist, wobei der vordere Schieber zur Montage eines Aufzugs
dessen Abkantung mit einer der Mantelfläche zugewandten Fläche in die Öffnung schiebt,
wobei ein in Montagerichtung des Aufzugs hinter dem hinteren Schieber angeordnetes,
mit diesem Schieber verbundenes Wälzelement vorgesehen ist.
[0006] Durch die EP 1 101 612 A2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen
Aufbringen einer Druckplatte auf einen Plattenzylinder in einer Rotationsdruckmaschine
bekannt, wobei die von einem Greifer ergriffene Druckplatte mit ihrem abgekanteten,
vorlaufenden Ende im Wesentlichen radial gegen einen parallel zum Plattenzylinder
angeordneten und mit diesem zusammenwirkenden Übertragungszylinder geführt und durch
Aufstellen dieses Endes auf der Mantelfläche des Übertragungszylinders parallel zum
Plattenzylinder ausgerichtet wird, wobei das Aufstellen des Endes der Druckplatte
an einem dem Plattenzylinder zugewandten Bogenstück auf der Mantelfläche des Übertragungszylinders
erfolgt.
[0007] Durch die US 5,671,674 A ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Montage einer
an einen Formzylinder herangeführten Druckform bekannt, wobei die Druckform an ihrem
vorlaufenden Ende eine spitzwinklige Abkantung aufweist, wobei ein Wälzelement vorgesehen
ist, wobei das an den Formzylinder angestellte Wälzelement auf dem vorlaufenden Ende
der Druckform abrollt und dabei die Abkantung der Druckform in eine an der Mantelfläche
des Formzylinders ausgebildete Öffnung drückt.
[0008] Durch die EP 1 155 840 A ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Montage einer
an einen Formzylinder herangeführten Druckform bekannt, wobei die Druckform an ihrem
vorlaufenden Ende eine spitzwinklige Abkantung aufweist, wobei ein an den Formzylinder
angestelltes und auf dessen Mantelfläche abrollendes Wälzelement vorgesehen ist, wobei
das vorlaufende Ende der Druckform gegen das Wälzelement geführt wird, wobei das Wälzelement
während einer Rotation des Formzylinders die Abkantung am vorlaufenden Ende der Druckform
in eine an der Mantelfläche des Formzylinders ausgebildete Öffnung drückt, sobald
sich die Öffnung und die Abkantung gegenüber stehen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Montieren eines an
einen Zylinder einer Druckmaschine herangeführten Aufzugs zu schaffen.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mit
der vorgeschlagenen Anordnung ein auf einem Zylinder aufzuspannender Aufzug mittels
eines Anschlags derart einer Öffnung im Zylinder zugeführt wird, dass dieser während
einer Drehung des Zylinders weitgehend selbsttätig zu seiner Befestigung in der Öffnung
eingezogen wird. Zudem wird insbesondere bei einer Vorrichtung mit einem vor einem
Wälzelement angeordneten Anschlag für eine Bedienperson die Gefahr einer Verletzung
verringert, weil die vorgeschlagene Anordnung von Anschlag und Wälzelement einen Zugriff
zu gefährlichen Stellen der rotierenden Teile verhindert.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0013] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zum Ausrichten eines an einen Zylinder einer Druckmaschine herangeführten
Aufzugs mit einem Anschlag und einem vom Zylinder abgestellten Wälzelement;
- Fig. 2
- eine Vorrichtung zum Ausrichten eines an einen Zylinder einer Druckmaschine herangeführten
Aufzugs mit einem Anschlag und einem vom Zylinder angestellten Wälzelement;
- Fig. 3
- eine Vorrichtung zum Ausrichten eines an einen Zylinder einer Druckmaschine herangeführten
Aufzugs mit einem Wälzelement als Anschlag.
[0014] In einer Druckmaschine, z. B. einer Rollenrotationsoffsetdruckmaschine, rollt ein
mit mindestens einem Aufzug 01, z. B. einer vorzugsweise biegsamen Druckform 01 belegbarer
Zylinder 02, insbesondere Formzylinder 02 auf einem Gegendruckzylinder 03, z. B. einem
Übertragungszylinder 03 ab. Der Formzylinder 02 weist an seiner Mantelfläche 04 mindestens
eine vorzugsweise längs zum Formzylinder 02 verlaufende schlitzförmige Öffnung 06
auf, in die eine an einem Ende des Aufzugs 01 angebrachte Abkantung 07 vorzugsweise
formschlüssig einhängbar ist.
[0015] Der Aufzug 01, der z. B. als eine plattenförmige Druckform 01 oder als eine ein Drucktuch
tragende Trägerplatte ausgestaltet ist, weist eine im Wesentlichen rechteckige Fläche
mit der Länge L und der Breite auf. Die Fläche besitzt eine Auflageseite, mit der
der Aufzug 01 im montierten Zustand auf einer Mantelfläche 04 eines Zylinders 02 aufliegt.
Die der Auflageseite gegenüberliegende Seite ist eine Arbeitsfläche, die in dem Fall,
dass der Aufzug 01 als eine Druckform 01 ausgebildet ist, mit einem Druckbild versehen
oder zumindest mit einem Druckbild versehbar ist. Der Aufzug 01 besitzt zwei sich
gegenüberliegende Enden, wobei an mindestens einem Ende die Abkantung 07 als ein abgewinkelter
Einhängeschenkel angebracht ist, wobei sich der Einhängeschenkel über die Breite des
Aufzugs 01 erstreckt. Die Fläche des Aufzugs 01 ist zumindest entlang der Länge L
biegsam und bei einer Aufbringung des Aufzugs 01 auf der Mantelfläche 04 des Zylinders
02 der Krümmung der Mantelfläche 04 anpassbar. Im montierten Zustand der Druckform
01 verläuft die Länge L der Fläche somit in Richtung des Umfangs des Zylinders 02,
wohingegen sich die Breite der Fläche in axialer Richtung des Zylinders 02 erstreckt.
[0016] Der mindestens eine Einhängeschenkel des Aufzugs 01 wird mittels einer Haltevorrichtung
befestigt, wobei die Haltevorrichtung in einem Kanal angeordnet ist, wobei sich der
Kanal i. d. R. in axialer Richtung zum Zylinder 02 erstreckt. Ein mit der Produktionsrichtung
P des Zylinders 02 gleichgerichtetes Ende des Aufzugs 01 wird als dessen vorlaufendes
Ende bezeichnet, wohingegen das gegenüberliegende Ende das nachlaufende Ende des Aufzugs
01 ist. Dabei ist die Produktionsrichtung P des Zylinders 02 die Drehrichtung des
Zylinders 02 während des Druckvorgangs. Zumindest die Enden des Aufzug 01 mit den
daran angeformten Einhängeschenkeln bestehen aus einem starren, z. B. metallischen
Werkstoff, z. B. aus einer Aluminiumlegierung. Üblicherweise beträgt die Materialdicke
des Aufzugs 01 bzw. die Materialdicke zumindest von den Einhängeschenkeln wenige zehntel
Millimeter, z. B. 0,2 mm bis 0,4 mm, vorzugsweise 0,3 mm. Somit besteht der Aufzug
01 im Ganzen oder zumindest an seinen Enden aus einem formstabilen Material, so dass
die Enden durch eine Biegung gegen einen materialspezifischen Widerstand bleibend
verformbar sind.
[0017] In einer bevorzugten Ausführung sind an beiden Enden des Aufzugs 01 entlang einer
Biegekante abgekantete Einhängeschenkel ausgebildet, wobei die Einhängeschenkel in
eine schmale, insbesondere schlitzförmig ausgebildete Öffnung 06 des Zylinders 02
einführbar und dort mittels der Haltevorrichtung befestigbar sind. Bezogen auf die
Länge L der ungewölbten, ebenen Fläche bzw. Auflageseite des nicht montierten Aufzugs
01 ist an dessen einem Ende ein Einhängeschenkel an einer Biegekante mit einem Öffnungswinkel
α1 bzw. an dessen anderem Ende ein Einhängeschenkel an einer Biegekante mit einem
Öffnungswinkel β1 abgekantet, wobei die Öffnungswinkel α1; β1 i. d. R. zwischen 30°
und 140° liegen. Wenn der Öffnungswinkelα1 dem vorlaufenden Ende des Aufzugs 01 zugeordnet
ist, ist er vorzugsweise spitzwinklig ausgeführt, insbesondere beträgt er 45°. Der
Öffnungswinkel β1 am nachlaufenden Ende des Aufzugs 01 wird häufig vorzugsweise größer
als 80° oder stumpfwinklig ausgebildet, insbesondere beträgt er 85° oder 135°. Der
abgekantete Einhängeschenkel am vorlaufenden Ende weist eine Länge l1 auf, welche
z. B. im Bereich von 4 mm bis 11 mm liegt, insbesondere zwischen 4 mm und 8 mm, wobei
6 mm das bevorzugte Maß ist. Der abgekantete Einhängeschenkel am nachlaufenden Ende
hat eine Länge l2, die z. B. 6 mm bis 15 mm beträgt, insbesondere 8 mm und 12 mm,
wobei eher das kürzere Längenmaß bevorzugt wird, um ein möglichst einfaches Herausnehmen
der Einhängeschenkel aus der Öffnung 06 des Zylinders 02 zu gewährleisten.
[0018] Der Zylinder 02 weist an seiner Mantelfläche 04 mindestens eine schmale, schlitzförmige
Öffnung 06 mit der Schlitzweite S auf, wobei die Schlitzweite S weniger als 5 mm beträgt
und vorzugsweise im Bereich von 1 mm bis 3 mm liegt. Die Öffnung 06 weist in Produktionsrichtung
P des Zylinders 02 eine vordere Kante 26 und eine hintere Kante 27 auf. Zwischen der
sich von der vorderen Kante 26 zum Kanal hin erstreckenden Wandung und einer gedachten,
auf der Mantelfläche 04 des Zylinders 02 auf der Öffnung 06 aufliegenden ersten Tangente
T1 ist ein spitzer Öffnungswinkel α2 ausgebildet, der zwischen 30° und 50°, vorzugsweise
45° beträgt. Der abgekantete Einhängeschenkel am vorlaufenden Ende des Aufzugs 01
ist somit an dieser vorderen Kante 26 der Öffnung 06 vorzugsweise formschlüssig einhängbar,
weil der Einhängeschenkel am vorlaufenden Ende des Aufzugs 01 in seinem Öffnungswinkel
α1 vorzugsweise dem Öffnungswinkel α2 angepaßt ist. In gleicher Weise verhält es sich
am nachlaufenden Ende des Aufzugs 01. Zwischen der sich von der hinteren Kante 27
zum Kanal hin erstreckenden Wandung und einer gedachten, auf der Mantelfläche 04 des
Zylinders 02 auf der Öffnung 06 aufliegenden ersten Tangente T1 ist ein Öffnungswinkel
β2 ausgebildet, der zwischen 80° und 95°, vorzugsweise 90°, oder aber zwischen 120°
und 150°, vorzugsweise 135° beträgt. Der abgekantete Einhängeschenkel am nachlaufenden
Ende des Aufzugs 01 ist somit an dieser hinteren Kante 27 der Öffnung 06 vorzugsweise
formschlüssig einhängbar, weil der abgekantete Einhängeschenkel am nachlaufenden Ende
des Aufzugs 01 in seinem Öffnungswinkel β1 dem Öffnungswinkel β2 zumindest annähernd
angepaßt ist.
[0019] Im Kanal (nicht dargestellt) sind z. B. zumindest ein vorzugsweise schwenkbar gelagertes
Haltemittel und ein vorzugsweise vorgespanntes Federelement angeordnet, wobei das
Federelement das Haltemittel z. B. gegen den abgekanteten Einhängeschenkel am nachlaufenden
Ende drückt, der an der Öffnung 06 an ihrer hinteren Kante 27 eingehängt ist, wodurch
der Einhängeschenkel am nachlaufende Ende an der sich von der hinteren Kante 27 zum
Kanal hin erstreckenden Wandung gehalten wird. Zum Lösen der vom Haltemittel ausgeübten
Pressung ist im Kanal ein Stellmittel vorgesehen, welches bei seiner Betätigung das
Haltemittel gegen die Kraft des Federelements schwenkt. Die Haltevorrichtung besteht
demnach im Wesentlichen aus dem Haltemittel, dem Federelement und dem Stellmittel.
[0020] Der Zylinder 02 kann derart beschaffen sein, dass auf seiner Mantelfläche 04 mehrere,
vorzugsweise gleichartige Aufzüge 01 anordenbar sind. Wenn der Zylinder 02 als ein
Formzylinder 02 ausgestaltet ist, kann er in seiner axialen Richtung nebeneinander
z. B. mit sechs plattenförmigen Druckformen 01 belegbar sein. Auch kann vorgesehen
sein, dass auf dem Zylinder 02 in Richtung seines Umfangs mehr als ein Aufzug 01 anbringbar
ist. So können z. B. zwei axial zum Zylinder 02 verlaufende Kanäle mit zugeordneten
Öffnungen 06 vorgesehen sein, die am Umfang des Zylinders 02 um 180° zueinander versetzt
angeordnet sind. Bei dieser Belegung des Zylinders 02 mit zwei entlang seines Umfangs
hintereinander angeordneten Aufzügen 01 ist das vorlaufende Ende des einen Aufzugs
01 in dem einen Kanal befestigt, wohingegen das nachlaufende Ende desselben Aufzugs
01 in dem anderen Kanal befestigt ist. Für den oder die übrigen auf diesem Zylinder
02 angeordneten Aufzüge 01 gilt entsprechendes. Auch können die in axialer Richtung
des Zylinders 02 nebeneinander angeordneten Aufzüge 01 zueinander versetzt angeordnet
sein, z. B. einzeln oder paarweise jeweils um eine halbe Länge L des Aufzugs 01, was
jedoch bedingt, dass weitere Kanäle mit zugeordneten Öffnungen 06 oder zumindest Teilstücke
derselben in den Zylinder 02 eingebracht sind, die entlang des Umfangs des Zylinders
02 zu den beiden vorgenannten Kanälen und Öffnungen 06 z. B. um 90° versetzt angeordnet
sind.
[0021] Vorzugsweise im Bereich vor und zwischen dem Formzylinder 02 und dem Gegendruckzylinder
03, d. h. im Spalt bzw. in dem von den Mantelflächen 04 der Zylinder 02; 03 begrenzten
Raum befindet sich eine längs zu diesen Zylindern 02; 03 erstreckende Traverse 08,
die z. B. ein biegesteifes Hohlprofil mit einem quadratischen Querschnitt sein kann
und die z. B. ortsfest zum Formzylinder 02 angeordnet ist. An dieser Traverse 08 ist
entweder direkt oder mittels eines Verbindungsstückes 09, das z. B. eine L-förmige
Leiste sein kann, ein Träger 11 angebracht, der ein erstes Ende 12 aufweist, mit dem
der Träger 11 an der Traverse 08 oder am Verbindungsstück 09 befestigt ist. Die Befestigung
des ersten Endes 12 des Trägers 11 erfolgt vorzugsweise mit einem Verbindungselement
13, das eine Schraube 13 oder ein Niet 13 sein kann. Das erste Ende 12 des Trägers
11 ist damit nicht gelenkig, sondern insbesondere starr eingespannt.
[0022] In dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist am ersten Ende 12 des
Trägers 11 bzw. am Verbindungsstück 09 mindestens ein zum Formzylinder 02 hin abgewinkelter
Anschlag 14 angebracht. Der Anschlag 14 weist z. B. zumindest an der dem zugeführten
Aufzug 01 zugewandten Seite eine zur Mantelfläche 04 des Zylinders 02 gerichtete Schräge
23 auf, wobei eine gedachte geradlinige Verlängerung dieser Schrägen 23 die Mantelfläche
04 des Zylinders 02 in einem Punkt C schneidet. Zwischen einer an diesen Schnittpunkt
C an die Mantelfläche 04 des Zylinders 02 angelegten zweiten Tangente T2 und der Schrägen
23 bzw. deren Verlängerung besteht vorzugsweise ein spitzer Öffnungswinkel γ. Der
dem Aufzug 01 zugewandte Winkel γ (in der Fig. 2 als Scheitelwinkel dargestellt) beträgt
maximal 90°, vorzugsweise 40° bis 60°, insbesondere 45°. Der Anschlag 14 ist derart
nahe an der Mantelfäche 04 des Zylinders 02 angeordnet, dass ein vorzugsweise tangential
an den Formzylinder 02 herangeführter, zu montierender Aufzug 01 gleichzeitig sowohl
am Anschlag 14 anschlägt als auch mit seiner an seinem vorlaufenden Ende angebrachten
Abkantung 07 auf der Mantelfläche 04 des Zylinders 02 aufliegt.
[0023] Durch die am Anschlag 14 angeformte, dem Formzylinder 02 zugewandte Schräge 23 wird
eine Ausrichtung der Abkantung 07 eines auf dem Formzylinder 02 zu montierenden Aufzug
01 unterstützt und diese Abkantung 07 der in die Mantelfläche 04 des Formzylinders
02 eingebrachten Öffnung 06 zugeführt, während sich der Formzylinder 02 in seiner
Produktionsrichtung P dreht. Dabei kann der Anschlag 14 als eine Leiste 14 ausgebildet
sein, die sich vorzugsweise längs zum Formzylinder 02 erstreckt und entweder einteilig
oder aus mehreren, gegebenenfalls beabstandet voneinander angeordneten Stücken besteht.
Eine derartige Leiste 14 kann gleichzeitig z. B. die Funktion einer Fingerschutzleiste
zwischen dem Formzylinder 02 und dem Gegendruckzylinder 03 übernehmen. Der Anschlag
14 kann z. B. mittels des zuvor beschriebenen Verbindungselements 13 am Träger 11
bzw. am Verbindungsstück 09 befestigt sein.
[0024] An einem dem ersten Ende 12 des Trägers 11 gegenüberliegenden zweiten Ende 16 ist
mindestens ein drehbar gelagertes Wälzelement 17 derart angeordnet, dass das Wälzelement
17 bei einer Anstellung an den Formzylinder 02 auf dessen Mantelfläche 04 bzw. auf
einem auf der Mantelfläche 04 aufliegenden Aufzug 01 abrollen kann (Fig. 2), wodurch
die an einem Ende des Aufzugs 01 angebrachte Abkantung 07 in die Öffnung 06 in der
Mantelfläche 04 des Zylinders 02 eingedrückt und ein Aufzug 01 an die Mantelfläche
04 des Formzylinders 02 angedrückt wird. Die Drehachse 18 des Wälzelements 17 verläuft
mithin längs zum Formzylinder 02. Das Wälzelement 17 ist vorzugsweise als mindestens
eine oder mehrere Rollen 17 oder als eine Walze 17 ausgebildet.
[0025] In dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Wälzelement 17 in
Montagerichtung M des Aufzugs 01 hinter dem Anschlag 14 angeordnet, sodass der Anschlag
14 zunächst die Abkantung 07 des auf dem Formzylinder 02 zu montierenden Aufzugs 01
der in die Mantelfläche 04 des Formzylinders 02 eingebrachten Öffnung 06 zuführt.
Dabei steht die Abkantung 07 des Aufzugs 01 in Produktionsrichtung P des Formzylinders
02 hinter der Öffnung 06 auf der Mantelfläche 04 des Formzylinders 02 auf. Während
einer Relativbewegung zwischen dem Anschlag 14 und der Mantelfläche 04 des Formzylinders
02, die eine entgegen der Montagerichtung M des Aufzugs 01 gerichtete Linearbewegung
des Anschlags 14 sein kann, die aber vorzugsweise eine Drehung des Formzylinders 02
in dessen Produktionsrichtung P ist, wird die Abkantung 07 in Richtung der Öffnung
06 geschoben und hakt in die Öffnung 06 dadurch ein, dass die Abkantung 07 durch das
Eigengewicht des Aufzugs 01 in die Öffnung 06 fällt. Während der bevorzugten weiteren
Drehung des Formzylinders 02 in dessen Produktionsrichtung P wird der Aufzug 01 unter
dem Anschlag 14 hindurchgezogen, d. h. zwischen einem in geringem lotrechtem Abstand
a14 von der Mantelfläche 04 des Formzylinders 02 befindlichen, vorzugsweise dem Formzylinder
02 zugewandten Ende 22 des Anschlags 14 und dieser Mantelfläche 04 des Formzylinders
02. Dabei beträgt der Abstand a14 nur wenige Millimeter, z. B. 1 bis 3 mm. Dieser
Abstand a14 ist damit geringer als ein Abstand a07, der sich als Höhe der Abkantung
07 ergibt, wenn diese Abkantung 07 auf der Mantelfläche 04 des Formzylinders 02 aufsteht
und noch nicht in die Öffnung 06 eingeführt ist. Zur Gewährleistung eines korrekten
Sitzes der Abkantung 07 des Aufzugs 01 an einer Wandung der Öffnung 06, wobei sich
dieser korrekte Sitz durch ein formschlüssiges Anliegen an der Wandung auszeichnet,
überrollt das an den Formzylinder 02 angestellte Wälzelement 17 den Aufzug 01, wodurch
der Aufzug 01 an die Mantelfläche 04 des Formzylinders 02 fest angedrückt wird.
[0026] Der Träger 11 selbst kann vorteilhafterweise als ein elastisch biegbarer, d. h. reversibel
verformbarer Körper sein, der vorzugsweise blattförmig ausgebildet ist. So kann der
Träger 11 z. B. als ein an seinem ersten Ende 12 fest eingespanntes Federblech 11
ausgebildet sein.
[0027] Überdies kann ein Stellmittel 19 vorgesehen sein, wobei das Stellmittel 19 vorzugsweise
als ein mit einem Druckmittel beaufschlagbarer, reversibel verformbarer Hohlkörper
19, z. B. als ein Schlauch 19 ausgeführt ist. Das Stellmittel 19 wirkt bei seiner
Betätigung, d. h. z. B. bei seiner Beaufschlagung mit dem Druckmittel zum einen auf
den Träger 11 und stützt sich andererseits an der Traverse 08 ab (Fig. 1). Durch die
Betätigung des Stellmittels 19 ist das zweite Ende 12 des Trägers 11 in Richtung des
Formzylinders 02 durch eine elastische Biegung des Trägers 11 auslenkbar und das Wälzelement
17 an den Formzylinder 02 anstellbar (Fig. 2). Mit Beendigung der Betätigung des Stellmittels
19 kehrt der Träger 11 aufgrund seiner Elastizität, d. h. seiner rückfedernden Eigenschaft
in seine ursprüngliche Position zurück. In der Folge ist das Wälzelement 17 von der
Mantelfläche 04 des Formzylinders 02 bzw. von einem auf der Mantelfläche 04 des Formzylinders
02 aufliegenden Aufzug 01 wieder abgestellt, d. h. außer Kontakt.
[0028] Die Fig. 1 und 2 zeigen somit dieselbe beispielhafte Anordnung einer Vorrichtung
zum Führen, Ausrichten und Andrücken eines Aufzugs 01 an einen Zylinder 02 einer Druckmaschine
in zwei unterschiedlichen Betriebszuständen, nämlich in der Fig. 1 im Betriebszustand
mit einem abgestellten Wälzelement 17 und in der Fig. 2 im Betriebszustand mit einem
angestellten Wälzelement 17. In beiden Ausführungsbeispielen wird durch die vorgeschlagene
Vorrichtung ein an den Zylinder 02 herangeführter Aufzug 01 auf eine in den Zylinder
02 eingebrachte vorzugsweise schlitzförmig ausgebildete Öffnung 06 ausgerichtet, sodass
eine in Produktionsrichtung P des Zylinders 02 am vorlaufenden Ende des Aufzugs 01
angebrachte Abkantung 07 in der Öffnung 06 befestigt werden kann.
[0029] Wenn das Stellmittel 19 zwischen dem Träger 11 und der Traverse 08 verbaut ist, ist
es vorteilhaft, z. B. am Träger 11 eine Leiste 21 anzuformen oder anzubringen, die
das Stellmittel 19 vor einem unbeabsichtigten Herausrutschen oder Entfernen von seinem
Anbringungsort schützt.
[0030] Für einige Anwendungen, z. B. bei einer Anordnung von mehreren Druckformen 01 in
axialer Richtung nebeneinander auf der Mantelfläche 04 des Formzylinders 02, ist es
vorteilhaft, an der Traverse 08 in axialer Richtung nebeneinander mehrere Träger 11
mit jeweils mindestens einem Wälzelement 17 anzuordnen, wobei die Träger 11 unabhängig
voneinander einzeln oder in Gruppen durch ihnen zugeordnete Stellmittel 19 an den
Zylinder 02 an- bzw. abstellbar sind. So kann jeweils ein einzelnes Wälzelement 17
oder eine Gruppe von Wälzelementen 17 selektiv zum Andrücken einer bestimmten Druckform
01 verwendet werden.
[0031] In einem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist auf eine nahe am Zylinder
02 angeordnete Leiste mit der Funktion eines Anschlags verzichtet worden. Mindestens
ein vorzugsweise an den Zylinder 02 an- bzw. abstellbares Wälzelement 17, z. B. eine
sich längs zum Zylinder 02 erstreckende Walze oder eine oder mehrere Rollen, übernimmt
hier die Funktion des Anschlags, indem ein vorzugsweise tangential an den Zylinder
02 herangeführter Aufzug 01 am Umfang U des Wälzelements 17 innerhalb eines dem Zylinder
02 zugewandten Bogenstücks b17 anschlägt, wobei ein Anschlagpunkt A des Aufzugs 01
am Wälzelement 17 von der Mantelfläche 04 des Zylinders 02 geringer beabstandet ist
als der Abstand a18 der Drehachse 18 des Wälzelements 17 von der Mantelfläche 04 des
Zylinders 02. Das Bogenstück b17 liegt zwischen zwei Schenkeln 28; 29 eines Öffnungswinkels
δ, wobei ein Scheitelpunkt des Öffnungswinkels δ mit der Drehachse 18 des Wälzelements
17 zusammenfällt, ein Schenkel 28 des Öffnungswinkels δ ein vom Scheitelpunkt ausgehendes
Abstandslot zur Mantelfläche 04 des Zylinders 02 bildet und der Öffnungswinkel δ höchstens
60°, insbesondere höchstens 45 ° beträgt.
[0032] Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, steht die Abkantung 07 am vorderen Ende der Druckform
01 gleichzeitig sowohl mit dem Wälzelement 17 als auch mit der Mantelfläche 04 des
Zylinders 02 in Kontakt. Dadurch richtet das Wälzelement 17 den Aufzug 01 längs zum
Zylinder 02 aus. Während einer Relativbewegung zwischen dem Wälzelement 17 und der
Mantelfläche 04 des Zylinders 02, bei der sich vorzugsweise der Zylinder 02 in Produktionsrichtung
P dreht, rollt das an den Zylinder 02 angestellte Wälzelement 17 derart auf der Mantelfläche
04 des Zylinders 02 ab, dass das Wälzelement 17 den Aufzug 01, der mit seiner Abkantung
07 am Wälzelement 17 anschlägt, in eine in die Mantelfläche 04 des Zylinders 02 eingebrachte,
vorzugsweise schlitzförmig ausgebildete Öffnung 06 führt und dort zum Zwecke seiner
Halterung eindrückt. Während der Montage des Aufzugs 01 entsteht auch ein Betriebszustand,
bei dem der an den Zylinder 02 herangeführte Aufzug 01 mit der Abkantung 07 an seinem
vorlaufenden Ende an dem Bogenstück b17 anschlägt und gleichzeitig zumindest teilweise
in die in die Mantelfläche 04 des Zylinders 02 eingebrachte Öffnung 06 ragt. Die Ausrichtung
des an den Zylinder 02 herangeführten Aufzugs 01 erfolgt demnach vorzugsweise auch
hinsichtlich der Öffnung 06 im Zylinder 02, in welcher die Abkantung 07 des Aufzugs
01 gehaltert wird. Das auf der Mantelfläche 04 des Zylinders 02 aufliegende auszurichtende
Ende des Aufzugs 01 ist vorzugsweise dasjenige Ende des Aufzugs 01, das auch in Produktionsrichtung
P des Zylinders 02 vorläuft.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 01
- Aufzug, Druckform
- 02
- Zylinder, Formzylinder
- 03
- Zylinder, Gegendruckzylinder, Übertragungszylinder
- 04
- Mantelfläche
- 05
- -
- 06
- Öffnung
- 07
- Abkantung
- 08
- Traverse
- 09
- Verbindungsstück
- 10
- -
- 11
- Träger, Federblech
- 12
- Ende, erstes
- 13
- Verbindungselement, Schraube, Niet
- 14
- Anschlag, Leiste
- 15
- -
- 16
- Ende, zweites
- 17
- Wälzelement, Rolle, Walze
- 18
- Drehachse
- 19
- Stellmittel, Hohlkörper, Schlauch
- 20
- -
- 21
- Leiste
- 22
- Ende
- 23
- Schräge
- 24
- -
- 25
- -
- 26
- Kante, vordere
- 27
- Kante, hintere
- 28
- Schenkel; Abstandslot
- 29
- Schenkel
- A
- Anschlagpunkt
- C
- Punkt, Schnittpunkt
- L
- Länge
- M
- Montagerichtung
- P
- Produktionsrichtung
- S
- Schlitzweite
- T1
- Tangente, erste
- T2
- Tangente, zweite
- U
- Umfang
- l1
- Länge
- l2
- Länge
- a07
- Abstand
- a14
- Abstand
- a18
- Abstand
- b17
- Bogenstück
- α1
- Öffnungswinkel
- α2
- Öffnungswinkel
- β1
- Öffnungswinkel
- β2
- Öffnungswinkel
- γ
- Winkel, Öffnungswinkel
- δ
- Öffnungswinkel