[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsanordnung zur Halterung von Containern auf
einem Fahrgestell sowie ein Fahrgestell mit solchen Verriegelungsanordnungen.
[0002] Die DE 101 48 728 A1 beschreibt Verriegelungsanordnungen zur Halterung von Containern
auf einem Fahrgestell, wobei die Verriegelungsanordnung aus einer Trägeranordnung
und einer in dieser verschiebbaren und abstützbaren Verriegelungseinheit. In bevorzugter
Ausführungsform ist dort eine Verriegelungseinheit über eine Kulissenanordnung mit
Kulissenbahnen in horizontal beabstandeten vertikalen Trägerplatten der Trägeranordnung
mit dieser verbunden.
[0003] Da auf einem Fahrgestell Container unterschiedlicher Länge in verriegelter Stellung
transportierbar sein sollen, sind in Längsrichtung des Fahrgestells eine Mehrzahl
von Verriegelungsanordnungen paarweise vorgehalten, von welchen aber nur ein Teil
für die jeweils aktuelle Transportaufgabe eingesetzt ist. aus der DE 19 66 501 A ist
eine Verriegelungsanordnung mit einem Drehzapfen bekannt, bei welcher der Drehzapfen
nach unten aus einem Verriegelungsgehäuse entnehmbar ist. Das Verriegelungsgehäuse,
auf welchem der Beschlag eines Containers aufliegt, ist fest mit dem Fahrgestell verbunden.
Die EP 0 337 011 A1 zeigt eine Tragvorrichtung mit mehreren an einem gemeinsamen Träger
befestigten Verriegelungseinheiten, wobei der Träger in unterschiedlichen Winkellagen
in einen Querholm eines Fahrgestells einsetzbar ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine für solche Einsatzfälle
vorteilhafte Verriegelungsanordnung sowie ein Fahrgestell mit derartigen Verriegelungsanordnungen
anzugeben.
[0005] Erfindungsgemäße Lösungen sind in den unabhängigen Ansprüchen beschrieben. Die abhängigen
Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
[0006] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Verriegelungsanordnung ermöglicht vorteilhafterweise
ein Fahrgestell variabel für Transportaufgaben aller gängiger Containertypen vorzubereiten,
hierfür aber mit einer gegenüber den möglichen Verriegelungspositionen in Längsrichtung
geringeren Anzahl von Verriegelungseinheiten auszukommen und diese je nach Transportaufgabe
manuell in den passenden Verriegelungspositionen in die Trägeranordnungen einzusetzen.
Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung ist dabei, dass die Trägeranordnungen gegenüber
den Verriegelungseinheiten, welche typischerweise ein Verriegelungsgehäuse als Auflage
für de Containerbeschlag und eine als twist-lock bekannte Drehzapfenverriegelung enthalten,
wesentlich billiger sind die Verriegelungseinheiten. Durch den werkzeuglosen Wechsel
ist ein schneller und unkomplizierter Austausch möglich.
[0007] Die Trägeranordnung ist vorzugsweise fest mit einem Ende eines Querträgers verbunden,
insbesondere verschweißt. Die Trägeranordnung enthält vorteilhafterweise zwei horizontal,
insbesondere in Längsrichtung des Fahrgestells beabstandete vertikale Trägerplatten,
welche eine Verriegelungseinheit zwischen sich aufnehmen können. Bevorzugt sind die
beiden Trägerplatten Teil eines einteiligen U-förmigen Trägerkörpers, der durch Abkanten
aus einem ebenen Zuschnitt besonders kostengünstig herstellbar, einfach und präzise
zu befestigen und hoch belastbar ist.
[0008] Vorteilhafterweise ist wie im Hauptpatent zwischen Trägeranordnung und Verriegelungseinheit
eine Kulissenanordnung mit wenigstens einer Kulissenbahn und wenigstens einem in dieser
geführten Führungselement ausgebildet, wobei die Kulissenbahn vorzugsweise in den
Trägerplatten der Trägeranordnung vorgesehen ist und das Führungselement Teil der
Verriegelungseinheit ist. Im Unterschied zu den bevorzugten Ausführungen des Hauptpatents
ist die Kulissenbahn nicht geschlossen, sondern an wenigstens einer Öffnungsposition
nach außen offen. Über diese Öffnungsposition ist das Führungselement der Verriegelungseinheit
einsetzbar bzw. entnehmbar ist.
[0009] Die Verriegelungseinheit, welche insbesondere ein Verriegelungsgehäuse als Auflage
für einen Containerbeschlag und in dem Verriegelungsgehäuse eine Verriegelung, insbesondere
eine twist-lock Drehzapfenverriegelung enthält, ist innerhalb der Trägeranordnung
in einer Halteposition, in welcher ein Containerbeschlag verriegelt und so der Container
gehalten werden kann, vorteilhafterweise durch eine Sicherungseinrichtung festlegbar.
Die Halteposition ist vorteilhafterweise durch einen Endpunkt der Kulissenbahn definiert,
wobei die Kulissenbahn bei mehreren, insbesondere vertikal gegeneinander versetzt
angeordneten Haltepositionen entsprechend mehrere Endpunkte aufweist. Die Kulissenbahn
ist dabei vorzugsweise als zwischen den mehreren Endpunkten zusammenhängend ausgebildet
mit einer gemeinsamen Öffnungsposition. Die Kulissenanordnung kann aber auch mehrere
separate Kulissenbahnen zu verschiedenen Endpunkten aufweisen.
[0010] Um ein unbefugtes Entnehmen einer Verriegelungseinheit aus einer Trägereinheit zu
verhindern, kann an der Trägeranordnung oder der Verriegelungseinheit ein Schloss
vorgesehen sein, wobei vorteilhafterweise alle Schlösser an einem Fahrgestell mit
demselben Schlüssel bedienbar sind.
[0011] Die Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer Verriegelung in Seitenansicht,
- Fig. 2
- die Anordnung der Fig. 1 in Draufsicht,
- Fig. 3
- eine weitere vorteilhafte Ausführungsform in Seitenansicht,
- Fig. 4
- ein Fahrgestell in Seitenansicht mit typischen Verriegelungspositionen.
- Fig. 1 bis Fig. 3
- sind transparent gezeichnet, um alle beschriebenen Elemente deutlich zu zeigen.
[0012] Die in Fig. 1 in Seitenansicht mit Blickrichtung parallel zur Längsachse eines Fahrgestells
skizzierte Verriegelungsanordnung besteht im wesentlichen aus einer Trägeranordnung
und einer Verriegelungseinheit. Die Trägeranordnung ist im skizzierten Beispiel durch
einen einteiligen, vorzugsweise aus einem ebenen Zuschnitt durch zweifache Abkantung
zu einer seitlich von einem Querträger QT eines Fahrgestells weg weisend offenen U-Form
geformten Trägerkörper, welcher mit dem mittleren Plattenabschnitt MP der U-Form am
Ende eines Querträgers QT des Fahrgestells verschweißt ist, gebildet. Die beiden Seitenschenkel
der U-Form bilden in horizontaler Richtung beabstandete vertikale Trägerplatten TP1,
welche eine Verriegelungseinheit zwischen sich einschließen. Der Trägerkörper ist
vorzugsweise auch nach oben und unten offen.
[0013] Die Verriegelungseinheit umfasst im skizzierten Beispiel einen Grundkörper mit zwei
vertikalen Seitenplatten SP und einer diese verbindenden Stützplatte STP, welche eine
seitlich offene U-Form bilden, die nach oben durch eine horizontale Deckplatte DP
abgeschlossen ist. In der Deckplatte ist eine Zapfenaufnahme ZA zur Aufnahme eines
Drehzapfens einer gebräuchlichen twist-lock-Verriegelung befestigt. Der Drehzapfen
sowie Bedienelemente zu dessen Handhabung sind in verschiedener Form bekannt und der
Übersichtlichkeit halber nicht mit eingezeichnet. Seitenplatten SP, Stützplatte STP
sowie Deckplatte DP können wiederum vorteilhafterweise durch Abkanten aus einem einteiligen
ebenen Zuschnitt hergestellt werden, wobei vorzugsweise die Deckplatte DP in Fortsetzung
der Stützplatte STP an deren oberer Kante horizontal umgebogen und günstigerweise
entlang paralleler Kanten von Seitenplatten SP und Deckplatte DP Schweißnähte gebildet
sind An der Stützplatte sind dem mittleren Plattenabschnitt MP des Trägerkörpers zugewandt
Stützelemente STE an der Stützplatte vorgesehen, welche sich in der skizzierten Position
der Verriegelungseinheit auf der Oberkante des Plattenabschnitts MP des Trägerkörpers
abstützen.
[0014] Die Verriegelungseinheit enthält ferner in definierter Position einen horizontalen
Führungsbolzen FB, welcher sich beidseitig über die Seitenplatten SP hinaus erstreckt.
Der Führungsbolzen ist im skizzierten Beispiel als Schraubbolzen ausgeführt und zwischen
den Seitenplatten SP durchgehend und von einem Rohr RO umgeben.
[0015] Die Trägerplatten TP1 weisen übereinstimmende Führungsstrukturen in Form jeweils
einer Kulissenbahn KB1 auf, welche zwischen einem oberen Endpunkt KBO und einem unteren
Endpunkt KBU zusammenhängend verläuft. Die Kulissenbahn verläuft von beiden Endpunkten
aus ansteigend und in ihrem Verlauf zwischen den Endpunkten gegenüber diesen von dem
Querträger abgewandt.
[0016] Die über die Seitenplatten SP der Verriegelungseinheit hinausragenden Abschnitte
des Führungsbolzens FB sind in den Kulissenbahnen KB1 geführt und liegen in einer
unteren bzw. einer oberen Halteposition der Verriegelungseinheit stabil in den Endpunkten
KBU bzw. KBO ein. Mittels eines Federriegels FR, welcher an einer der Trägerplatten
TP1 angeordnet ist, kann ein Sicherungsbolzen SB aus dem Eingriff in eine Sicherungsöffnung
der Verriegelungseinheit gelöst und die Verriegelungseinheit um den Führungsbolzen
geschwenkt und/oder mit dem Führungsbolzen entlang der Kulissenbahn verschoben werden.
Die der Trägerplatte TP1 zugewandte Seitenplatte der Verriegelungseinheit weist eine
Sicherungsöffnung SOO zur Festlegung der Verriegelungseinheit in der skizzierten oberen
Halteposition mit im oberen Endpunkt KBO der Kulissenbahn abgestützten Führungsbolzen
und eine Sicherungsöffnung SOU zur Festlegung der Verriegelungseinheit in einer unteren
Halteposition mit im unteren Endpunkt KBU der Kulissenbahn abgestützten Führungsbolzen
und bei Auflage der Stützelemente STE in Aussparungen AU des Plattenabschnitts MP
auf. Zusätzlich kann eine weitere Sicherungsöffnung SOP zur Festlegung der Verriegelungseinheit
in einer aus der skizzierten Position um den Führungsbolzen nach unten geschwenkten
Parkposition vorgesehen sein.
[0017] Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist in der skizzierten Anordnung,
dass die zwischen den Endpunkten zusammenhängende Kulissenbahn KB1 eine Öffnung KO1
aufweist, durch welche der Führungsbolzen nach außen verschoben und auf diese Weise
die gesamte Verriegelungseinheit aus der Trägeranordnung entnommen werden kann. Die
vom Querträger weg gerichtete Krümmung des Verlaufs der Kulissenbahn ist hierfür besonders
günstig. Die Öffnung KO1 kann an sich an beliebiger Stelle der Kulissenbahn liegen,
sollte aber einen Mindestabstand zu den Endpunkten KBO, KBU aufweisen. In anderer
Ausführung kann die im skizzierten Beispiel zwischen zwei Endpunkten KBO, KBU zusammenhängende
Kulissenbahn KB1 auch ersetzt sein durch zwei separat nach außen mündende Kulissenbahnen
oder vergleichbar wirkende Führungen zu den beiden Endpunkten.
[0018] Die Fig. 3 zeigt eine Ausführung einer Verriegelungsanordnung mit nur einer Halteposition
entsprechend der in Fig. 1 skizzierten oberen Halteposition. Im Beispiel der Fig.
3 führt eine Kulissenbahn KB3 als Führungsstruktur in Trägerplatten TP3 für den Führungsbozen
FB mit von einem Endpunkt schräg nach oben gerichtetem Verlauf über eine Öffnung KO3
nach außen. In Fig. 3 ist dieselbe Verriegelungseinheit vorgesehen wie in Fig. 1,
wobei die Sicherungsöffnung SOU hier ohne Sicherungsfunktion bleibt.
[0019] Fig. 4 zeigt in Seitenansicht ein Gooseneck-Fahrgestell GC mit in Längsrichtung LR
beabstandet sieben Verriegelungspositionen P1 bis P7 für unterschiedliche Containerbeladungen,
von denen bei der skizzierten Beladungssituation mit zwei 20'-ISO-Containern IC die
hierbei benötigten drei Positionen P1, P3 und P4 mit Kreuzen als mit Verriegelungseinheiten
VE bestückte Trägeranordnungen TA markiert sind, wogegen an den übrigen Verriegelungspositionen
lediglich unbestückte Trägeranordnungen TA vorliegen.
[0020] Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren
Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar. Insbesondere ist
für die Form der Kulissenbahnen und die Lage der Öffnungen eine große Zahl von Variationen
denkbar. Kulissenbahnen und Führungsbolzen können zwischen Trägeranordnung und Verriegelungseinheit
auch vertauscht sein. Die Festlegung der Verriegelungseinheit in der Trägeranordnung
kann auch auf andere Weise erfolgen.
1. Verriegelungsanordnung zur Halterung von Containern auf einem Fahrgestell mit einer
in einer Trägeranordnung abstützbaren und verschiebbaren Verriegelungseinheit, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinheit werkzeuglos aus der Trägeranordnung entnehmbar bzw. in diese
einsetzbar und in wenigstens einer Halteposition in der Trägeranordnung festlegbar
ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägeranordnung mit einem Ende eines Querträgers des Fahrgestells fest verbunden,
insbesondere verschweißt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägeranordnung zwei horizontal beabstandete vertikale Trägerplatten enthält.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Trägeranordnung und Verriegelungseinheit eine Kulissenanordnung mit wenigstens
einer Kulissenbahn ausgebildet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenbahn in der Trägeranordnung insbesondere in vertikalen Trägerplatten
ausgebildet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenbahn eine Öffnung aufweist, über welche ein Führungselement der Kulissenanordnung
entnehmbar bzw. einführbar ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägeranordnung seitlich nach außen weisend offen ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Halteposition durch einen Endpunkt der Kulissenbahn gegeben ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei vertikal versetzte Haltepositionen vorhanden sind.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedenen Haltepositionen als unterschiedliche Endpunkte einer zusammenhängenden
Kulissenbahn ausgebildet sind.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherheitsschloss gegen unbefugte Entnahme der Verriegelungseinheit aus der
Trägeranordnung vorgesehen ist.
12. Fahrgestell mit einer Mehrzahl von Verriegelungspositionen für Verriegelungsanordnungen
nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Halterung von Containern, wobei eine Verriegelungsanordnung
aus einer Verriegelungseinheit und einer diese tragenden Trägeranordnung besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Verriegelungsposition eine Trägeranordnung fest mit dem Fahrgestell verbunden
ist und dass nur ein Teil der Trägeranordnungen mit Verriegelungseinheiten bestückt
ist.
13. Fahrgestell nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägeranordnungen mit den Enden von Querträgern des Fahrgestells fest verbunden
sind und von diesen nach außen ragen.
14. Fahrgestell nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägeranordnungen als zur Seite offene U-förmige Trägerkörper ausgeführt sind.