[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Oxidationssystems enthaltend
einen makrocyclischen Metallkomplex und ein Oxidationsmittel zur Entfernung überschüssigen,
nichtgebundenen Farbstoffs von gefärbten textilen Materialien.
[0002] Aus US-A-6,099,586 und WO-A-02/16330 sind spezielle makrocyclische Metallkomplexe
bekannt, die als Bleichaktivatoren Verwendung finden können. In Kombination mit einer
Peroxidquelle, bevorzugt Wasserstoffperoxid, ist mit diesen Bleichaktivatoren die
Durchführung von Oxidationsreaktionen möglich. Derartige Oxidationsreaktionen werden
zum Beispiel in der Papierbleiche, zur Entfärbung von gefärbten Abwässern oder in
der Entschwefelung von Kraftstoffen durchgeführt. Auch der Einsatz in Haushaltswaschmitteln
zur Entfernung bzw. Entfärbung von Verschmutzungen auf der Wäsche und in der Waschflotte
wird beschrieben. Bei all diesen Anwendungen führt der Einsatz der speziellen makrocyclischen
Metallkomplexe zu einer Verbesserung der Ergebnisse im Vergleich zur alleinigen Behandlung
nur mit einer Peroxidquelle.
[0003] In der Textilindustrie ist es grundsätzlich ein Problem, nach dem Färben oder Bedrucken
von Textilien den überschüssigen, nicht mit der Ware verbundenen Farbstoff zu entfernen.
Die Farbgebung des textilen Materials, also das Bedrucken oder die Färbung, wird im
Folgenden mit dem Begriff "Färben" oder "Färbung" umschrieben.
[0004] Zur Entfernung des nichtgebundenen Farbstoffs muss der Färber im Anschluss an die
eigentliche ' Färbung einen sehr zeit- und kostenintensiven Waschprozess durchführen.
Nur so ist es möglich, die vom Verbraucher geforderte Warenqualität bezüglich Wasch-,
Reib- und Ausblutechtheit zu erreichen. Einen Ansatz zur Verkürzung des Waschprozesses
nach dem Färben von textilem Material wurde in WO-A 92/18687 und EP-A-01 045 934 anhand
der Verwendung von Additivsystemen auf enzymatischer Basis aufgezeigt.
[0005] Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, dass bei Einsatz eines Oxidationssystems
enthaltend einen makrocyclischen Metallkomplex und ein Oxidationsmittel die Entfärbung
des überschüssigen, nicht gebundenen Farbstoffs von gefärbten textilen Materialien
ganz hervorragend möglich ist.
[0006] Vorteilhafterweise gelingt es bei diesem Verfahren, sehr selektiv den überschüssigen,
nichtgebundenen Farbstoff von dem gefärbten Textil zu entfernen, ohne dass jedoch
eine Entfärbung des gefärbten Textils selber eintritt.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines Oxidationssystems enthaltend die
beiden Komponenten
1) einen makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1)

worin
- Y1, Y3 und Y4
- unabhängig voneinander eine Einfachbindung oder ein Brückenglied darstellen, welches
1, 2 oder 3 Kohlenstoffatome in der Brücke enthält,
- Y2
- ein Brückenglied mit mindestens 1 Kohlenstoffatom in der Brücke darstellt,
- R
- unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Alkenyl, Aryl,
Alkinyl, Alkylaryl, Halogen, Alkoxy, Phenoxy, CH2CF3 oder CF3 bedeuten oder zwei Reste R, die an dasselbe Kohlenstoff-Atom gebunden sind, zusammen
einen substituierten oder unsubstituierten Benzol-, Cycloalkyl- oder Cycloalkenylring
bilden, wobei das Kohlenstoff-Atom, an das die beiden Reste R gebunden sind, jeweils
Teil des Benzol-, Cycloalkyl- bzw. Cycloalkenylrings ist,
- M
- ein Übergangsmetall in den Oxidationsstufen I, II, III, IV, V oder VI ist oder ausgewählt
ist aus den Gruppen 6, 7, 8, 9, 10 und 11 des Periodensystems der Elemente,
- Q
- ein Gegenion ist, das die Ladung des makrocyclischen Metallkomplexes auf einer stöchiometrischen
Basis ausgleicht und
- L
- ein weiterer Ligand ist
und
2) ein Oxidationsmittel
zur Entfernung überschüssigen, nicht gebundenen Farbstoffs von gefärbten textilen
Materialien. Bevorzugt stehen im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel
(1)
- Y1, Y3 und Y4
- unabhängig voneinander für eine (-CH2-)x Gruppe, wobei x gleich 1, 2 oder 3 ist und ein oder mehrere H Atome in der (-CH2-)x Gruppe durch einen Rest Ri substituiert sein können, wobei Ri für Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Alkenyl, Aryl, Alkinyl, Alkylaryl, Halogen,
Alkoxy oder Phenoxy steht, oder zwei Reste Ri, die an zwei benachbarte C-Atome der (-CH2-)x Gruppe gebunden sind, zusammen einen Benzol-, Cycloalkyl- oder Cycloalkenylring bilden,
der ein oder mehrere Heteroatome, bevorzugt N, O oder S enthalten kann.
- Y2
- steht im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1) bevorzugt
für ein Brückenglied mit 1,2 oder 3 Kohlenstoffatomen in der Brücke, bevorzugt für
eine (-CH2-)y Gruppe, wobei y gleich 1 oder 2 ist und ein oder mehrere H Atome in der (-CH2-)y Gruppe durch einen Rest Rii substituiert sein können, wobei Rii für Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Alkenyl, Aryl, Alkinyl, Alkylaryl, Halogen,
Alkoxy oder Phenoxy steht, oder zwei Reste Rii, die an zwei benachbarte C-Atome der (-CH2-)y Gruppe gebunden sind, zusammen einen gegebenenfalls substituierten Benzol-, Cycloalkyl-
oder Cycloalkenylring bilden, der ein oder mehrere Heteroatome, bevorzugt N, O oder
S enthalten kann, bevorzugt einen Benzolring, welcher durch elektronenabgebende oder
elektronenziehende Reste substituiert sein kann.
- Die Reste R
- stehen im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1) unabhängig voneinander
bevorzugt für Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, C3-C8-Cycloalkyl, C4-C12-Cycloalkenyl, C2 -C8-Alkenyl, C6-C14-Aryl, C2-C12-Alkinyl, C1-C12-Alkylaryl, Halogen, Alkoxy, Phenoxy, CH2CF3 oder CF3 oder zwei Reste R, die an dasselbe Kohlenstoff-Atom gebunden sind, stehen zusammen
für einen substituierten oder unsubstituierten Benzol-, C3-C8-Cycloalkyl- oder C4-C12-Cycloalkenylring, wobei das Kohlenstoff-Atom, an das die beiden Reste R gebunden
sind, jeweils Teil des Benzol-, Cycloalkyl- bzw. Cycloalkenylrings ist.
[0008] Im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1) steht das Metall M für
ein Übergangsmetall mit den Oxidationsstufen I, II, III, IV, V oder VI oder aus den
Gruppen 6,7,8,9,10 oder 11 des Periodensystems der Elemente. Bevorzugt steht das Metall
M für Cr, Mo, W, Mn, Fe, Ru, Os, Co, Rh, Ir, Ni, Pd und/oder Pt. Mischungen von Metallen
der vorgenannten Oxidationsstufen bzw. aus den genannten Gruppen des Periodensystems
der Elemente sind ebenfalls möglich.
[0009] Im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1) steht Q für ein Gegenion,
das die Ladung des makrocyclischen Metallkomplexes auf einer stöchiometrischen Basis
ausgleicht. Der Metallligand-Komplex ist üblicherweise negativ, bevorzugt -1. Demzufolge
ist das Gegenion in der Regel positiv geladen, bei einer bevorzugten negativen Ladung
von -1 entsprechend +1.
[0010] Geeigneterweise steht Q für ein Alkalimetall-Gegenion, bevorzugt Kalium, Lithium
oder Natrium, NR
iii4+ und PR
iii4+, wobei R
iii unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkylaryl, Alkenyl darstellen können
oder zusammen einen Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- oder einen Aryl-Ring bilden, der gegebenenfalls
ein oder mehrere Heteroatome, bevorzugt Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff enthält.
[0011] L ist jeder weitere Ligand, der an M koordiniert sein kann. Bevorzugt handelt es
sich um einen labilen Liganden, insbesondere um H
2O, Cl oder CN.
[0012] Die vorstehend genannten bevorzugten und insbesonders bevorzugten Bedeutungen für
die Reste Y
1-Y
4, R, R
i, R
ii, R
iii, Q und L können beliebig miteinander kombiniert werden.
[0013] Bevorzugt wird bei der erfindungsgemäßen Verwendung ein Oxidationssystem eingesetzt,
welches einen makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1A) enthält

worin
- X und Z
- unabhängig voneinander Wasserstoff, elektronenabgebende oder elektronenziehende Gruppen
bedeuten,
- Riv und Rv
- unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-, Alkenyl-,
Aryl-, Alkinyl-, Alkylaryl-, Halogen-, Alkoxy- oder Phenoxy-Reste darstellen können
oder Riv und Rv zusammen einen Cycloalkyl- oder Cycloalkenylring bilden, der ein oder mehrere Heteroatome,
bevorzugt Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff, enthalten kann,
- M
- ein Übergangsmetall der Oxidationsstufen I, II, III, IV, V oder VI darstellt oder
ausgewählt ist aus den Gruppen 6,7,8,9,10 oder 11 des Periodensystems der Elemente,
- Q
- ein Gegenion ist, welches die Ladung des makrocyclischen Metallkomplexes auf einer
stöchiometrischen Basis ausgleicht und
- L
- ein weiterer Ligand ist.
[0014] Im makrocyclischen Metallkomplex der Formel (1A) können X und Z unabhängig voneinander
Wasserstoff oder elektronenabgebende oder elektronenziehende Reste darstellen. Die
elektronenabgebenden oder elektronenziehenden Reste verändern die Elektronendichte
des Metallligand-Komplexes und beeinflussen somit seine Reaktivität.
[0015] Geeignete elektronenziehende Reste sind beispielsweise Halogene, bevorzugt Chlor,
Brom oder Iod, besonders bevorzugt Chlor, SO
3-, OSO
3-, OSO
3R
vi, wobei R
vi Wasserstoff, Alkyl, Aryl oder Alkylaryl darstellt, oder NO
2-.
[0016] Geeignete elektronenabgebende Reste sind beispielsweise C
1-C
8-Alkoxy, bevorzugt Methoxy, Ethoxy, Propoxy und Butoxy, C
1-C
8-Alkyl, bevorzugt Methyl, Ethyl, Propyl, n-Butyl und tert.-Butyl, und Wasserstoff.
[0017] Im makrocyclischen Metallkomplex der Formel (1A) bedeuten R
iv und R
v unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-, Alkenyl-,
Aryl-, Alkinyl-, Halogen-, Alkoxyoder Phenoxy-Reste. Bevorzugt stehen R
iv und R
v unabhängig voneinander für Alkyl, besonders bevorzugt für C
1-C
5-Alkyl. Insbesondere bevorzugt sind R
iv und R
v identisch und bedeuten Methyl oder Ethyl. Ferner bevorzugt bilden R
iv und R
v zusammen einen Cycloalkyl-, insbesondere einen Cyclopentyl- oder Cyclohexylring,
oder einen Cycloalkenyl-Ring. Dieser Cycloalkylring oder Cycloalkenyl-Ring kann ein
oder mehrere Heteroatome einschließen, bevorzugt Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff.
[0018] Im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1a) steht das Metall M für
ein Übergangsmetall mit den Oxidationsstufen I, II, III, IV, V oder VI oder wird ausgewählt
aus den Gruppen 6,7,8,9,10 oder 11 des Periodensystems der Elemente. Bevorzugt steht
das Metall M für Cr, Mo, W, Mn, Fe, Ru, Os, Co, Rh, Ir, Ni, Pd und/oder Pt. Mischungen
von Metallen der vorgenannten Oxidationsstufen bzw. aus den genannten Gruppen des
Periodensystems der Elemente sind ebenfalls möglich.
[0019] Im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1a) steht Q für ein Gegenion,
das die Ladung des makrocyclischen Metallkomplexes auf einer stöchiometrischen Basis
ausgleicht. Der Metallligand-Komplex ist üblicherweise negativ, bevorzugt -1. Demzufolge
ist das Gegenion in der Regel positiv geladen, bei einer bevorzugten negativen Ladung
von -1 entsprechend +1.
[0020] Geeigneterweise steht Q für ein Alkalimetall-Gegenion, bevorzugt Kalium, Lithium
oder Natrium, NR
iii4+ und PR
iii4+, wobei R
iii unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkylaryl, Alkenyl darstellen können
oder zusammen einen Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- oder einen Aryl-Ring bilden, der gegebenenfalls
mindestens ein anderes Atom als Kohlenstoff enthält.
[0021] Im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1a) ist L jeder weitere
Ligand, der an M koordiniert sein kann. Bevorzugt handelt es sich um einen labilen
Liganden, insbesondere um H
2O, Cl oder CN.
[0022] Die Herstellung der bei der erfindungsgemäßen Verwendung eingesetzten makrocyclischen
Metallkomplexe ist in EP-A-918 840, US-A-6,099,586 und WO-A-02/16330 beschrieben,
auf die hiermit explizit Bezug genommen wird.
[0023] Bei dem Oxidationsmittel kann es sich um ein organisches oder anorganisches Oxidationsmittel
handeln. Üblicherweise wird eine Peroxyverbindung eingesetzt. Geeignet sind Wasserstoffperoxid,
Wasserstoffperoxid-Addukte, Verbindungen, die in der Lage sind, Wasserstoffperoxid
in wässriger Lösung zu freizusetzen oder zu erzeugen, organische Peroxide, Persulfate,
Perphosphate und Persilikate.
[0024] Die Wasserstoffperoxid-Addukte schließen Alkalimetall-, bevorzugt Natrium-, Lithium-
oder Kalium-, -carbonatperoxyhydrat sowie Harnstoff-Peroxid ein.
[0025] Verbindungen, die in der Lage sind, Wasserstoffperoxid in wässriger Lösung zu erzeugen,
umfassen Alkalimetall-, bevorzugt Natrium-, Kalium- oder Lithium- perborat (als mono-
oder tetrahydrat) ein. Derartige Perborate sind kommerziell erhältlich.
[0026] Alternativ kann auch die Kombination aus einer Alkohol-Oxidase und dem entsprechenden
Alkohol als Peroxid-Quelle eingesetzt werden.
[0027] Organische Peroxide umfassen Benzoyl- und Cumolhydroperoxide.
[0028] Persulfate umfassen Peroxymonosulfat und Carotsche Säure.
[0029] Besonders bevorzugte Oxidationsmittel sind Wasserstoffperoxid und Natriumperborat.
[0030] Der makrocyclische Metallkomplex wird im erfindungsgemäß verwendeten Oxidationssystem
mit einer Menge im Bereich von 0,01 µM bis1000 µM eingesetzt. Bevorzugt ist eine Menge
im Bereich von 0,1 µM bis 100 µM.
[0031] Das Oxidationsmittel wird im erfindungsgemäß verwendeten Oxidationssystem mit einer
Menge im Bereich von 0,01 - 1000 mM eingesetzt. Bevorzugt ist eine Menge im Bereich
von 0,1 - 100 ppm.
[0032] Bevorzugterweise wird die erfindungsgemäße Verwendung so durchgeführt, dass das gefärbte
textile Material in mindestens einem der sich an die Färbung anschließenden Spülschritte
mit dem Oxidationssystem in Kontakt gebracht wird.
[0033] Bei der Färbung kann es sich um eine Färbung mit allen marktüblichen Farbstoffen
handeln. Zu nennen sind hier Reaktivfarbstoffe, Direktfarbstoffe, Substantivfarbstoffe,
Säurefarbstoffe, Metallkomplexfarbstoffe, Dispersfarbstoffe, Küpenfarbstoffe und Schwefelfarbstoffe.
[0034] Bevorzugt handelt es sich um Färbungen mit wasserlöslichen Farbstoffen, besonders
bevorzugt um Färbungen mit Reaktivfarbstoffen.
[0035] Bevorzugt wird das gefärbte textile Material in mindestens einem der sich an die
Färbung anschließenden Spülschritte mit dem Oxidationssystem in Kontakt gebracht,
indem man mindestens einer der Spülflotten entweder die beiden Komponenten des Oxidationssystems
einzeln in beliebiger Reihenfolge oder aber einzeln und gleichzeitig zusetzt.
[0036] Besonders bevorzugt wird das gefärbte textile Material in einem der sich an die Färbung
anschließenden Spülschritte mit dem Oxidationssystem in Kontakt gebracht.
[0037] Der makrocyclische Metallkomplex wird üblicherweise in Form einer wässrigen Lösung
zugesetzt, der gegebenenfalls 0.5-40 Gew. %, bezogen auf die gesamte Lösung, eines
pH-Stabilisators und eines wasserlöslichen oder zumindest teilweise wasserlöslichen
Lösungsmittels zugesetzt werden können. Als geeignete wasserlösliche Lösungsmittel
sind Ethanol, Methanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Diethylenglykol, Polyethylenglykole,
Ethylenglykolmonoethylether, Ethylenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonobutylether,
Aceton, Acetonitril, Acetamid, Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid,
Sulfolan oder Mischungen dieser Lösungsmittel zu nennen. Geeignete pH-Stabilisatoren
sind Phosphat, Citrat-, Carbonat- oder Boratpuffer, bzw. deren Mischungen.
[0038] Wird als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid benutzt, so wird dieses in Form von
z.B. handelsüblichen wässrigen Lösungen mit einem Gehalt von 3 - 50 % eingesetzt.
[0039] Es kann vorteilhaft sein, bei der erfindungsgemäßen Verwendung neben dem Oxidationssystem
noch weitere Additive einzusetzen, wie waschaktive Substanzen, bevorzugt Tenside,
Sequestriermittel, Entschäumer, Enzyme, wie Amylasen, Pektinasen, Proteasen, Peroxydase,
Laccasen oder Lipasen, Wasserkonditionierungsmittel, wie Wasserenthärter, pH-Stabilisatoren,
wie Phosphat, Citrat-, Carbonat- oder Boratpuffer, bzw. deren Mischungen oder Lösungmittel,
die wasserlöslich oder zumindest teilweise wasserlöslich sind. Geeignete wasserlösliche
Lösungsmittel sind Ethanol, Methanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Diethylenglykol,
Polyethylenglykole, Ethylenglykolmonoethylether, Ethylenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonobutylether,
Aceton, Acetonitril, Acetamid, Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid,
Sulfolan oder Mischungen dieser Lösungsmittel.
[0040] Solche Additive werden mit 0-50 Gew.-%, bevorzugt 0.01-30 Gew.-%, bezogen auf die
Spülflotte eingesetzt.
[0041] Die Behandlungszeit des gefärbten textilen Materials in einem Spülschritt richtet
sich nach Art und Menge des zu entfärbenden, überschüssigen Farbstoffes. In der Regel
sind 2-60 min ausreichend. Gegebenenfalls kann während der Behandlung ein weiterer
Zusatz entweder einzelner oder beider Komponenten des Oxidationssystems vorteilhaft
sein.
[0042] Bei den gefärbten textilen Materialien kann es sich um Baumwolle, Viskose, Zellwolle,
Lyocell, Wolle, Seide, Polyester, Polyamid, Polyacrylnitril und Elasthan, oder um
deren Mischungen handeln. Besonders bevorzugt handelt es sich um Baumwolle, Viskose
und Lyocell öder deren Mischungen mit Polyester, Polyamid oder Elasthan.
[0043] Das Verfahren zur Entfernung des überschüssigen, nichtgebundenen Farbstoffs wird
üblicherweise bei einer Temperatur von 25-95°C, bevorzugt 40-80°C durchgeführt. Der
pH-Wert in der Spülflotte liegt im Bereich von 4-13, bevorzugt 5-12 und besonders
bevorzugt 7-11.
Beispiel
[0044] Der im nachfolgenden Beispiel eingesetzte makrocyclischen Metallkomplex

wird nach der in den Beispielen 1-6 der WO-A-02/16330 beschriebenen Methode hergestellt.
Diese Verbindung wird im Folgenden als
1b bezeichnet.
[0045] Ausgangspunkt ist eine abgekochte und gebleichte Baumwollwirkware, die in einem Laborfärbeapparat
(z.B. Mathis Spectradye) bei einem Flottenverhältnis von 1:10 nach folgender Rezeptur
gefärbt wird:
10 g Baumwolle werden in einer Flotte bestehend aus
0.4 g/l |
RESPUMIT® NF |
0.5 g/l |
PERSOFTAL® L und |
80 g/l |
Natriumchlorid |
10 Minuten bei 25°C vorbehandelt. Nach Erwärmen auf 50°C folgt die Zugabe von
8 Gew.% Remazol® Tiefschwarz N, bezogen auf das zu färbende Material,
in 3 Portionen im Abstand von jeweils 10 Minuten. Nach weiteren 10 Minuten erfolgt
die Zugabe von
2.0 g/l Natriumcarbonat
in drei Portionen im Abstand von jeweils 10 Minuten. Nach weiteren 10 Minuten erfolgt
die Zugabe von
3.0 g/l Natronlauge 50 %ig
in drei Portionen im Abstand von jeweils 10 Minuten. Abschließend wird mit 1°C/min
auf 60°C aufgeheizt und dann 60 Minuten bei 60°C behandelt.
[0046] Direkt im Anschluss an die Färbung wird das gefärbte Muster in einem Flottenverhältnis
von 1:10 auf folgende Weise gespült:
- Ablassen der Färbeflotte
- (1. Spülschritt) Zugabe von Frischwasser, 10 Minuten bei 60°C spülen, Ablassen der
Flotte
- (2. Spülschritt) Zugabe von Frischwasser, 10 Minuten bei 95°C spülen, Ablassen der
Flotte
- (3.Spülschritt) Zugabe von Frischwasser zusammen mit 1 µM Verbindung 1b, 5 Minuten bei 60°C behandeln, Zugabe von 4.4 mM Wasserstoff-peroxid , 10 Minuten
bei 60°C behandeln, Ablassen der Flotte
- (4.Spülschritt) Zugabe von Frischwasser, 10 Minuten bei 40°C spülen und Ablassen der
Flotte
[0047] Abschließend wird das Muster geschleudert und getrocknet.
[0048] In einem Vergleichsversuch wird der 3.Spülschritt ohne Zusatz von Verbindung
1b und ohne Wasserstoffperoxid durchgeführt. Ansonsten erfolgen alle Schritte in gleicher
Weise.
[0049] Die folgende Tabelle zeigt die Farbigkeit der einzelnen Spülflotten (bestimmt als
Extinktion bei 598 nm; je geringer die Extinktion ist, desto geringer ist die Farbigkeit):
|
Erfindungsgemäßes
Verfahren |
Vergleichsversuch |
Nach dem: |
E bei 598 nm |
E bei 598 nm |
2. Spülschritt |
Ca. 7.6 |
Ca. 7.6 |
3. Spülschritt |
0.5 |
Ca. 3.2 |
4. Spülschritt |
0.3 |
1.2 |
[0050] Man erkennt deutlich die wesentlich bessere Entfärbung der Spülflotte in Bad 3 in
Gegenwart von Verbindung
1b und Wasserstoffperoxid und die damit einhergehende geringere Farbigkeit der letzten
Spülflotte für das erfindungsgemäße Verfahren.
[0051] Zur Beurteilung des Auswascheffektes wird die Wasserechtheit der Färbung nach DIN
54006 (Wasserechtheit von Färbungen, schwere Beanspruchung) bestimmt. Als Begleitgewebe
dient Baumwolle. Die Beurteilung läuft von Note 1 bis 5, wobei 5 die beste Echtheit
bedeutet.
|
Erfindungsgemäßes
Verfahren |
Vergleichsversuch |
Note |
2 |
2-3 |
[0052] Das erfindungsgemäße Verfahren liefert demnach eine deutlich, um eine halbe Note
verbesserte Wasserechtheit.
[0053] Die Färbung der Baumwolle ist durch die Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Oxidationssystem
nicht beeinflusst worden.
1. Verwendung eines Oxidationssystems enthaltend die beiden Komponenten
1) einen makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1)

worin
Y1, Y3 und Y4 unabhängig voneinander eine Einfachbindung oder ein Brückenglied darstellen, welches
1, 2 oder 3 Kohlenstoffatome in der Brücke enthält,
Y2 ein Brückenglied mit mindestens 1 Kohlenstoffatom in der Brücke darstellt,
R unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Alkenyl,
Aryl, Alkinyl, Alkylaryl, Halogen, Alkoxy, Phenoxy, CH2CF3 oder CF3 bedeuten oder zwei Reste R, die an dasselbe Kohlenstoff-Atom gebunden sind, zusammen
einen substituierten oder unsubstituierten Benzol-, Cycloalkyl- oder Cycloalkenylring
bilden, wobei das Kohlenstoff-Atom, an das die beiden Reste R gebunden sind, jeweils
Teil des Benzol-, Cycloalkyl- bzw. Cycloalkenylrings ist,
M ein Übergangsmetall in den Oxidationsstufen I, II, III, IV, V oder VI ist oder
ausgewählt ist aus den Gruppen 6, 7, 8, 9, 10 und 11 des Periodensystems der Elemente,
Q ein Gegenion ist, das die Ladung des makrocyclischen Metallkomplexes auf einer
stöchiometrischen Basis ausgleicht und
L ein weiterer Ligand ist
und
2) ein Oxidationsmittel
zur Entfernung überschüssigen, nicht gebundenen Farbstoffs von gefärbten textilen
Materialien.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ist, dass das gefärbte textile Material in mindestens einem der sich an die Färbung anschließenden
Spülschritte mit dem Oxidationssystem in Kontakt gebracht wird.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1)
Y1, Y3 und Y4 unabhängig voneinander für eine (-CH2-)x Gruppe stehen, wobei x gleich 1, 2 oder 3 ist und ein oder mehrere H Atome in der
(-CH2-)x Gruppe durch einen Rest Ri substituiert sein können, wobei Ri für Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Alkenyl, Aryl, Alkinyl, Alkylaryl, Halogen,
Alkoxy oder Phenoxy steht, oder zwei Reste Ri, die an zwei benachbarte C-Atome der (-CH2-)x Gruppe gebunden sind, zusammen einen Benzol-, Cycloalkyl- oder Cycloalkenylring bilden,
der ein oder mehrere Heteroatome, bevorzugt N, O oder S enthalten kann.
4. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, dass im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1)
Y2 für ein Brückenglied mit 1,2 oder 3 Kohlenstoffatomen in der Brücke steht, bevorzugt
für eine (-CH2-)y Gruppe, wobei y gleich 1 oder 2 ist und ein oder mehrere H Atome in der (-CH2-)y Gruppe durch einen Rest Rii substituiert sein können, wobei Rii für Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Alkenyl, Aryl, Alkinyl, Alkylaryl, Halogen,
Alkoxy oder Phenoxy steht, oder zwei Reste Rii, die an zwei benachbarte C-Atome der (-CH2-)y Gruppe gebunden sind, zusammen einen gegebenenfalls substituierten Benzol-, Cycloalkyl-
oder Cycloalkenylring bilden, der ein oder mehrere Heteroatome, bevorzugt N, O oder
S enthalten kann, bevorzugt einen Benzolring, welcher durch elektronenabgebende oder
elektronenziehende Reste substituiert sein kann.
5. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1)
die Reste R unabhängig voneinander für Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, C3-C8-Cycloalkyl, C4-C12-Cycloalkenyl, C2-C8-Alkenyl, C6-C14-Aryl, C2-C12-Alkinyl, C1-C12-Alkylaryl, Halogen, Alkoxy, Phenoxy, CH2CF3 oder CF3 stehen oder zwei Reste R, die an dasselbe Kohlenstoff-Atom gebunden sind, zusammen
einen substituierten oder unsubstituierten Benzol-, C3-C8-Cycloalkyl- oder C4-C12-Cycloalkenylring bilden, wobei das Kohlenstoff-Atom, an das die beiden Reste R gebunden
sind, jeweils Teil des Benzol-, Cycloalkyl- bzw. Cycloalkenylrings ist.
6. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1) M für Cr, Mo, W, Mn,
Fe, Ru, Os, Co, Rh, Ir, Ni, Pd und/oder Pt oder Mischungen von Metallen der vorgenannten
Oxidationsstufen bzw. aus den genannten Gruppen des Periodensystems der Elemente steht.
7. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1) Q für ein Alkalimetall-Gegenion
steht, bevorzugt für Kalium, Lithium oder Natrium, NRiii4+ und PRiii4+, wobei Riii unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkylaryl, Alkenyl darstellen oder
zusammen einen Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- oder einen Aryl-Ring bilden, der gegebenenfalls
ein oder mehrere Heteroatome, bevorzugt Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff enthält.
8. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass im makrocyclischen Metallkomplex der allgemeinen Formel (1) L ein labiler Ligand
ist, bevorzugt H2O, Cl oder CN.
9. Verwendung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein makrocyclischer Metallkomplex der allgemeinen Formel (1A) eingesetzt wird

worin
X und Z unabhängig voneinander Wasserstoff, elektronenabgebende oder elektronenziehende
Gruppen bedeuten,
Riv und Rv unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-, Alkenyl-,
Aryl-, Alkinyl-, Alkylaryl-, Halogen-, Alkoxy- oder Phenoxy-Reste darstellen oder
Riv und Rv zusammen einen Cycloalkyl- oder Cycloalkenylring bilden, der ein oder mehrere Heteroatome
enthalten kann,
M ein Übergangsmetall der Oxidationsstufen I, II, III, IV, V oder VI darstellt oder
ausgewählt ist aus den Gruppen 6,7,8,9,10 oder 11 des Periodensystems der Elemente,
Q ein Gegenion ist, welches die Ladung des makrocyclischen Metallkomplexes auf einer
stöchiometrischen Basis ausgleicht und
L ein weiterer Ligand ist.
10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass X und Z in der allgemeinen Formel (1A) unabhängig voneinander Halogen, bevorzugt
Chlor, Brom oder Iod, SO3-, OSO3- , OSO3Rvi, wobei Rvi Wasserstoff, Alkyl, Aryl oder Alkylaryl darstellt, NO2-, C1-C8-Alkoxy, bevorzugt Methoxy, Ethoxy, Propoxy und Butoxy, C1-C8-Alkyl, bevorzugt Methyl, Ethyl, Propyl, n-Butyl und tert.-Butyl, oder Wasserstoff
bedeuten.
11. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass im makrocyclischen Metallkomplex der Formel (IA) Riv und Rv unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl-, bevorzugt C1-C5-Alkyl, insbesondere bevorzugt beide identisch Methyl oder Ethyl, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-,
Alkenyl-, Aryl-, Alkinyl-, Halogen-, Alkoxy- oder Phenoxy-Reste bedeuten oder zusammen
einen Cycloalkyl-, insbesondere einen Cyclopentyl oder Cyclohexylring, oder einen
Cycloalkenyl-Ring bilden, wobei der Cycloalkyl- oder Cycloalkenyl-Rest gegebenenfalls
ein oder mehrere Heteroatome enthält, bevorzugt Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff.
12. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Oxidationsmittel um Wasserstoffperoxid, Wasserstoffperoxid-Addukte,
bevorzugt Alkalimetall-, insbesondere Natrium-, Lithium- oder Kaliumcarbonatperoxyhydrat,
Harnstoff-Peroxid oder Verbindungen handelt, die in der Lage sind, Wasserstoffperoxid
in wässriger Lösung zu freizusetzen oder zu erzeugen, bevorzugt Alkalimetall-, insbesondere
Natrium-, Kalium- oder Lithiumperborat (als mono- oder tetrahydrat), organische Peroxide,
bevorzugt Benzoyl- oder Cumolhydroperoxide, Persulfate, bevorzugt Peroxymonosulfat
und Carotsche Säure, Perphosphate oder Persilikate.
13. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, dass das gefärbte textile Material in mindestens einem der sich an die Färbung anschließenden
Spülschritte mit dem Oxidationssystem in Kontakt gebracht, indem man mindestens einer
der Spülflotten entweder die zwei Komponenten des Oxidationssystems einzeln in beliebiger
Reihenfolge oder aber einzeln und gleichzeitig zusetzt.
14. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, dass das gefärbte textile Material in einem der sich an die Färbung anschließenden Spülschritte
mit dem Oxidationssystem in Kontakt gebracht wird.
15. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein mit wasserlöslichen Farbstoffen, bevorzugt Reaktivfarbstoffen gefärbtes
textiles Material handelt.
16. Gefärbtes, textiles Material erhältlich durch die Verwendung eines Oxidationssystems
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-15.