[0001] Die Erfindung betrifft einen Geruchsverschluss für ein wasserloses oder wasserarmes
Urinal, mit einem becherförmigen Gehäuse, das an einem oberen Ende an einen Einlass
anzuschliessen ist und an einem unteren Ende einen in eine Ablaufleitung führenden
Auslass aufweist, mit einem Siphon, der einen Durchtritt von Gas vom Auslass zum Einlass
verhindert und mit einem Duftmitteleinsatz.
[0002] Ein Geruchsverschluss der genannten Art ist im Stand der Technik aus der GB 2 356
565 A bekannt geworden. Der Duftmitteleinsatz ist hier ein sogenannter Duftstein,
der unter einer Haube über dem Einlass angeordnet ist. Die Haube dient hier als Spritzschutz
und diese ist unten offen. Bildet sich über dem Einlass ein Urinsee, so wird der Duftstein
von Urin umspült und dieser wird vom Duftstein aromatisiert. Nachteilig ist bei diesem
Geruchsverschluss, dass der Duftstein vergleichsweise schnell abgebaut wird und dass
trotz des Duftsteines eine Wasserspülung erforderlich ist, wenn ein im Wesentlichen
geruchsfreier Raum gefordert ist.
[0003] Durch die EP 1 247 910 A des Anmelders ist ein Geruchsverschluss bekannt geworden,
der für ein wasserloses oder wasserarmes Urinal an sich geeignet ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Geruchsverschluss der genannten Gattung
zu schaffen, bei dem die Geruchsausbreitung noch weitergehend verhindert ist.
[0005] Die Erfindung ist bei einem gattungsgemässen Geruchsverschluss dadurch gelöst, dass
der Duftmitteleinsatz unterhalb des Einlasses in einem im Wesentlichen trockenen Bereich
angeordnet ist.
[0006] Beim erfindungsgemässen Geruchsverschluss befindet sich der Duftmitteleinsatz somit
nicht über dem Einlass, sondern unter diesem in einem im Wesentlichen trocknen Bereich.
Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass der Duftmitteleinsatz nicht von Flüssigkeit
umspült ist und damit wesentlich länger haltbar ist. Der erfindungsgemässe Geruchsverschluss
eignet sich deshalb besonders für einen solchen, bei dem ein Siphoneinsatz vorgesehen
ist, der nach einer vorbestimmten zeit ausgewechselt wird. Da beim erfindungsgemässen
Geruchsverschluss der Duftmitteleinsatz vergleichsweise lange haltbar ist, kann dieser
gleichzeitig mit dem Siphoneinsatz ausgewechselt werden.
[0007] Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemässen Geruchsverschlusses besteht
darin, dass die im Siphon anstehende Flüssigkeit beim Aufsteigen im trocknen Bereich
vom Duftmitteleinsatz aromatisiert wird. Eventuelle aus dem Einlass austretende Luft
ist damit aromatisiert und damit eine unerwünschte Geruchsausbreitung weitgehend verhindert.
Der erfindungsgemässe Geruchsverschluss eignet sich deshalb insbesondere für ein wasserloses
Urinal.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Duftmitteleinsatz
in einem auswechselbaren Siphoneinsatz angeordnet ist. Beim Auswechseln des Siphoneinsatzes
kann damit in einfacher Weise gleichzeitig der Duftmitteleinsatz ausgewechselt werden.
Grundsätzlich ist es aber auch möglich, dass der Duftmitteleinsatz allein ausgewechselt
wird. Der Siphoneinsatz muss hierbei nicht aus dem Gehäuse herausgenommen werden.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Duftmitteleinsatz
auf einem Sieb aufliegt. Der Duftmitteleinsatz kann hierbei besonders wirksam durch
aufströmende Luft umströmt und damit aromatisiert werden.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Duftmitteleinsatz
unterhalb eines Deckels angeordnet und von diesem Deckel seitlich gehalten ist. Dies
ergibt eine besonders einfache Montage. Der Duftmitteleinsatz, der hier vorzugsweise
ein Duftstein ist, wird durch Aufsetzen des Deckels gehalten. Weitere Befestigungsmittel
für den Duftmitteleinsatz sind nicht erforderlich.
[0011] Ist gemäss einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass zwischen dem Duftmitteleinsatz
und dem Deckel ein Zwischenraum für den Durchtritt angereicherter Luft vorgesehen
ist, so ist eine besonders intensive Luftzirkulation möglich, bei welcher der Duftmitteleinsatz,
der auch hier vorzugsweise ein Duftstein ist, intensiv von der angereicherten Luft
umspült wird. Die Luft wird hierbei vom Duftmitteleinsatz aromatisiert.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass unterhalb des Einlasses
ein sich nach unten erstreckendes Einlaufrohr angeordnet ist. Dieses Einlaufrohr mündet
vorzugsweise unterhalb eines Siebes und leitet den Urin in den Siphon.
[0013] Eine Geruchsausbreitung kann dann besonders wirksam verhindert werden, wenn gemäss
einer Weiterbildung der Erfindung im Gehäuse Rückstaumittel vorgesehen sind, die so
angeordnet sind, dass sie angereicherte Luft zum Duftmitteleinsatz leiten. Diese Rückstaumittel
sind dann besonders wirksam, wenn sie gemäss einer Weiterbildung der Erfindung blendenförmig
ausgebildet und am unteren Ende des Einlaufrohres angeordnet sind. Eine besonders
einfache Realisierung dieser Rückstaumittel ergibt sich dann, wenn gemäss einer Weiterbildung
der Erfindung diese an einem Sieb angeordnet sind. Dieses Sieb dient dann gleichzeitig
als Träger für den Duftmitteleinsatz.
[0014] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemässen Geruchsverschluss und durch einen
Abschnitt eines Urinalbeckens und
- Figur 2
- ein Geruchsverschluss gemäss Figur 1, jedoch in einem Betriebszustand.
[0016] Die Figur 1 zeigt einen unteren Abschnitt eines an sich üblichen Urinalbeckens 2,
das mit einem nach unten gerichteten Stutzen 4 einen Auslass bildet. In das Urinalbecken
2 ist von oben ein Sammelbecken 3 eingesetzt, das in einem unteren Bereich einen Einlass
6 aufweist, der durch wenigstens eine Durchgangsöffnung gebildet ist. Unterhalb des
Einlasses 6 ist am Sammelbecken 3 eine zylindrische Blende 36 angeformt. Konzentrisch
zu dieser Blende 36 ist zudem an der Unterseite des Sammelbeckens 3 ein Haltemittel
45 angeformt, das durch mehrere Rastzungen gebildet wird. An diesen Haltemitteln 45
ist ein Deckel 10 befestigt, beispielsweise eingerastet.
[0017] Am Stutzen 4 ist ein Geruchsverschluss 1 befestigt, beispielsweise aufgerastet, der
ein Gehäuse 37 besitzt, das einen Siphoneinsatz 17 aufnimmt. Am Boden des Gehäuses
37 ist ein Auslassstutzen 21 angeformt, der mit einer Entsorgungsleitung 22 verbunden
ist. Das Gehäuse 37 ist insbesondere ein Kunststoffgehäuse und becherförmig ausgebildet.
[0018] Der Siphoneinsatz 17 weist einen Becher 18 auf, an dem ein Überlaufrohr 38 angeformt
ist, das an einem oberen Ende eine Überlaufkante 20 besitzt. Auf einen Rand 39 des
Bechers 18 ist ein Tauchrohr 19 aufgesetzt, das in einem oberen umlaufenden Kragen
14 mehrere Durchtrittsöffnungen 15 besitzt. Eine gewölbte Wandung 40 ist im Abstand
über der Überlaufkante 20 angeordnet und geschlossen, sowie nach oben konvex gewölbt.
Auf den genannten Rand 39 ist zudem der oben erwähnte Deckel 10 aufgerastet. Über
diesen Deckel 10 ist der Becher 18 am Sammelbecken 3 befestigt und somit an diesem
aufgehängt.
[0019] Ein Dichtungsring 45 dichtet den oberen Rand des Bechers 18 gegen das Tauchrohr 19
und gegen den Deckel 10 ab. Ein Sieb 16 ist oben auf den Kragen 14 aufgelegt. Mittig
besitzt das Sieb 16 eine Durchgangsöffnung 41 (Figur 2), in welche das Einlaufrohr
7 mit seiner Mündung 9 eingreift. Oben auf das Sieb 16 ist der Duftmitteleinsatz 11
aufgelegt. Dieser ist ringförmig ausgebildet und besitzt einen mittigen Durchgang
13, in welchen das Einlaufrohr 7 eingreift. Am Deckel 10 sind nach innen gerichtete
Rippen 10a angeformt, welche den Duftmitteleinsatz 11 halten.
[0020] Der Siphoneinsatz 17 bildet mit dem Becher 18, dem Tauchrohr 19, dem Sieb 16, dem
Duftmitteleinsatz 11 und mit dem Deckel 10 sowie dem Sammelbecken 3 eine Einheit.
Diese ist von oben in das Urinalbecken 2 eingelegt. Eine Lippendichtung 42 dichtet
den Siphoneinsatz 17 gegenüber dem Urinalbecken 2 ab. Der Siphoneinsatz 17 kann in
vorbestimmten Zeitabständen in einfacher Weise ausgewechselt werden. Hierzu muss lediglich
der verbrauchte Siphoneinsatz 17 aus dem Urinalbecken 2 herausgenommen und die neue
Einheit von oben eingelegt werden. Ein solcher Austausch kann sehr einfach und schnell
erfolgen.
[0021] Die Wirkungsweise des erfindungsgemässen Geruchsverschlusses 1 wird nachfolgend anhand
der Figur 2 näher erläutert.
[0022] In der Figur 2 befindet sich nach einer Benutzung des Urinals im Sammelbecken 3 ein
Urinsee 23, der in Richtung der Pfeile 25 abläuft. An der Mündung 9 des Einlaufrohres
7 gelangt der Urin auf die nach oben gewölbte Wandung 40 und läuft an dieser in Richtung
der Pfeil 26 zu den Durchgängen 15 und durch diese hindurch in den Becher 18. In Richtung
der Pfeile 28 gelangt der Urin unter dem Tauchrohr 19 hindurch bis zur Überlaufkante
20. Bei einem weiteren Anstieg fliesst der Urin über die Überlaufkante 20 hinaus und
gelangt in Richtung der Pfeile 30 und 31 in den Auslass 21 und schliesslich in die
Entsorgungsleitung 22.
[0023] Der im Becher 18 vorhandene Urinsee 43 weist ausserhalb des Tauchrohres 19 eine ringförmige
Oberfläche 44 auf, an der sich Geruch entwickeln kann. Dieser Geruch gelangt wenigstens
teilweise durch die Durchgänge 15 hindurch nach oben. Die blendenförmig ausgebildeten
Rückhaltemittel 24 bewirken, dass dieser aufsteigende Geruch weitgehend in Richtung
der Pfeile 33 in die Durchgänge 12 gelangt, die zwischen dem Duftmitteleinsatz 11
und dem Deckel 10 angeordnet sind. Der Geruch wird somit in den Deckel 10 geleitet,
in welchem der Duftmitteleinsatz 11 angeordnet ist. Durch die im oberen Bereich des
Deckels 10 angeordneten Zirkulationsbohrungen 8 gelangt der Duft teilweise wieder
durch das Einlaufrohr 7 nach unten und schliesslich wieder in Richtung der Pfeile
33 zum Duftmitteleinsatz 11. Bei dieser Zirkulation wird der Geruch aromatisiert.
Durch die genannte Zirkulation im Deckel 10 ist somit die Aromatisierung des Geruches
sicher gestellt und damit ist gewährleistet, dass im Wesentlichen keine nicht aromatisierte
Luft in die Umgebung gelangen kann. Da der Duftmitteleinsatz 11 im Geruchsverschluss
1 im Wesentlichen trocken gelagert ist, ist er lange haltbar. Der Duftmitteleinsatz
11 ist insbesondere ein Festkörper, beispielsweise ein sogenannter Duftstein. Grundsätzlich
sind hier aber auch andere Duftmitteleinsätze möglich, die weiche oder flüssige Duftmittel
enthalten können.
1. Geruchsverschluss für ein wasserloses oder wasserarmes Urinal, mit einem becherförmigen
Gehäuse (37), das an einem oberen Ende an einen Einlass (6) anzuschliessen ist und
an einem unteren Ende einen in eine Ablaufleitung (22) führenden Auslass (21) aufweist,
mit einem Siphon (17) der einen Durchtritt von Gas vom Auslass (21) zum Einlass (6)
verhindert, und mit einem Duftmitteleinsatz (11), dadurch gekennzeichnet, dass der Duftmitteleinsatz (11) unterhalb des Einlasses (6) in einem im Wesentlichen trocknen
Bereich angeordnet ist.
2. Geruchsverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Duftmitteleinsatz (11) unter einem Deckel (10) angeordnet ist.
3. Geruchsverschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Duftmitteleinsatz (11) ein Festkörper, insbesondere ein Duftstein ist.
4. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Duftmitteleinsatz (11) auf einem Sieb (16) aufliegt.
5. Geruchsverschluss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb (16) an seiner Unterseite Rückstaumittel (24) aufweist, durch welche aufsteigender
Geruch nach aussen gelenkt wird.
6. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Duftmitteleinsatz (11) an seiner Aussenseite mit dem Deckel (10) einen Zirkulationsraum
für belastete Luft bildet.
7. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Duftmitteleinsatz (11) durch Rippen (10a) des Deckels (10) gehalten ist.
8. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Einlasses (6) ein sich nach unten erstreckendes Einlaufrohr (7) angeordnet
ist.
9. Geruchsverschluss nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlaufrohr (7) an einem unteren Ende eine Mündung (16) aufweist, unter der eine
nach oben gewölbte Wandung (40) eines Tauchrohres (19) angeordnet ist.
10. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Einlasses (6) Zirkulationsöffnungen (8) angeordnet sind, durch welche
aufsteigende Luft zirkulieren kann.
11. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Duftmitteleinsatz (11) in einem auswechselbaren Siphoneinsatz (17) angeordnet
ist.
12. Geruchsverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass (6) in einem Sammelbecken (3) angeordnet ist, das in ein Urinalbecken
(2) einzusetzen ist.
13. Geruchsverschluss nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite des Sammelbeckens (3) ein Siphoneinsatz (17) angeordnet ist, der
mit dem Sammelbecken (3) eine auswechselbare Einheit bildet.
14. Siphoneinsatz für einen Geruchsverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er in einem oberen und im Wesentlichen trockenen Bereich einen Duftmitteleinsatz
(11) aufweist.
15. Siphoneinsatz nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Duftmitteleinsatz (11) unterhalb eines Deckels (10) angeordnet ist.
16. Siphoneinsatz nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Duftmitteleinsatz (11) auf einem Sieb (16) aufliegt.