[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung von Dachrinnen,
wie sie üblicherweise bei Gebäuden eingesetzt werden.
[0002] Es ist ein altbekanntes Problem, dass sich im Laufe der Zeit Schmutz, beispielsweise
Laub, herabgespültes Moos oder andere Materialien in der Dachrinne ablagern und sogar
eine Verstopfung herbeiführen können. Des Weiteren stellen diese Ablagerungen durch
ihre Feuchtigkeitsaufnahme und lang anhaltende Feuchtigkeit eine Korrosionsgefahr
der Dachrinnen, abhängig von deren Material dar. Insbesondere bei höheren Häusern
ist es ohne größeren Aufwand, beispielsweise durch Stellen eines Gerüsts, nicht möglich,
die Dachrinnen von dem Schmutz zu befreien.
[0003] Zwar sind diverse Einrichtungen zum Reinigen von Dachrinnen bereits vorgeschlagen
worden, jedoch haben sich diese in der Praxis nicht durchgesetzt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung vorzuschlagen,
die ein sicheres und schnelles sowie preisgünstiges Reinigen von Dachrinnen vom Boden
aus ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zur Reinigung von Dachrinnen
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Aufgabe wird außerdem durch eine Dachrinne
mit einer derartigen Vorrichtung gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind
den jeweiligen rückbezogenen Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Gemäß der Erfindung wird eine elastischer an der Innenwand der Dachrinne anliegender
und in Längsrichtung sich erstreckender aufblasbarer Schlauch mit einem Anschluss
zum Einblasen eines Gases vorgesehen. Ein derartiger in der Dachrinne einliegender
Schlauch kann dann mit einfachen Mitteln, beispielsweise einer Luftpumpe, aufgeblasen
werden. Beim Aufblasen wird durch das Aufwölben der in der Rinne einliegende Schlauchwand
der darauf befindliche Schmutz ausgeworfen und kann dann am Boden aufgelesen und entfernt
werden. Eine mit dem Anschluss verbundene Schlauchleitung kann an dem Fallrohr der
Dachrinne heruntergeführt werden, so dass das Aufpumpen vom Boden aus erfolgen kann.
[0007] Um ein kontrolliertes Aufblasen des Schlauches und damit Aufwölben der mit Schmutz
belegten Schlauchwand, zu gewährleisten, ist der Schlauch mit der der Innenwand der
Dachrinne zugewandten Schlauchwand, vorzugsweise zumindest abschnittsweise entlang
dem gesamten Dachrinnenumfang, befestigt. Die Befestigung kann durch verschiedene
Maßnahmen erfolgen, wobei vorzugsweise die Schlauchwand in die Dachrinne eingeklebt
ist. Als Material eignet sich hier besonders ein frostbeständiges und auch bei geringen
Temperaturen über den Gefrierpunkt elastisches Kunststoffmaterial oder ein anderes
geeignetes gummielastisches Material.
[0008] Mit dem Befestigen des Schlauches an der Innenwand der Dachrinne wird außerdem erreicht,
dass möglichst wenig Wasser und auch Schmutz zwischen dem Schlauch und die Innenwand
der Dachrinne gelangen kann.
[0009] Um die Funktionsweise dieser Reinigungsvorrichtung noch weiter zu verbessern, ist
vorteilhafterweise die Dachrinne auf der dem Dach zugewandten Seite am Rand höher
ausgebildet als auf der gegenüberliegenden Seite, so dass in diesem Bereich der einliegende
Schlauch ebenfalls befestigt werden kann. Dies geschieht durch ein Halteblech, das
am Dach befestigt wird und in die Dachrinne hineinragt. Das Halteblech weist eine
senkrechte, vorzugsweise in die Dachrinne hineinragende, Wand auf. Aus dieser Wand
kann der einliegende Schlauch befestigt werden. Damit überragt auf einer Seite, nämlich
auf der dem Dach zugewandten Seite, auch der Schlauch den gegenüberliegenden, dachfernen
Rand der Dachrinne. Dadurch wird beim Aufblasen gewährleistet, dass sich der Schlauch
ungleichmäßig auffüllt, und zwar derart, dass die Aufwölbung der mit Schmutz belegten
Schlauchwand zuerst am dachseitigen Rand beginnt und sich dann zu dem gegenüberliegenden
Rand der Dachrinne bewegt. Auf diese Art und Weise wird der Schmutz sicher aus der
Dachrinne beseitigt und darüber hinaus verhindert, dass er möglicherweise in den Zwischenraum
zwischen Dachziegel und einliegendem Schlauch fällt. Umgekehrt wird die Luft aus dem
Schlauch gesaugt und der Schlauch legt sich zurück in die Rinne.
[0010] Mit einer derartigen einfach zu handhabenden Vorrichtung, die bei Neuinstallationen
von Dachrinnen leicht realisiert werden kann, ist ein sicheres Reinigen der Dachrinnen
gewährleistet. Es ist auch möglich, bestehende Dachrinnen mit diesem System auszurüsten.
[0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit
den begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Es stellen dar:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung durch eine Dachrinne mit dem einliegenden Schlauch;
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung der Dachrinne gemäß Figur 1 mit verschiedenen Zuständen des
aufblasbaren Schlauches;
- Figur 3
- eine Detailzeichnung mit einer Schnittdarstellung eines Anschlusses für die Zuführung
eines Gases.
[0012] Figur 1 zeigt eine Dachrinne 1 mit einem umgebördelten dachfernen Rand 2 und einem
diesen leicht überragenden, nach innen abgewinkelten dachnahen Rand 3. Die Dachrinne
1 wird über eine üblich Dachrinnenhalterung 13, die nur teilweise dargestellt ist,
gehalten. In die Dachrinne 1 ragt ein Halteblech 4 hinein, das an dem Dach befestigt
wird. Das Halteblech 4 ist abgewinkelt und weist eine im wesentlichen senkrechte Fläche
5 und eine schräg dazustehende Fläche 6 auf. Die Fläche 6 kann entsprechende Bohrungen
aufweisen, um damit die Dachrinne an dafür vorgesehene Latten auf dem Dach zu befestigen.
Die nicht dargestellte letzte Ziegelreihe auf dem Dach wird dann auf die schräge Fläche
6 aufgelegt und verdeckt diese. Die senkrechte Fläche 5 ist in dem Ausführungsbeispiel
an dem unteren Ende abgewinkelt und stützt sich so unten an der Innenwand und oberhalb
an dem abgewinkelten Ende der Dachrinne 1 ab. An die senkrechte Fläche 5 wird die
der Dachrinne 1 zugewandte Schlauchwand 7 eines in Längsrichtung in der Dachrinne
1 einliegenden elastischen Schlauches 9 befestigt. Dadurch, wie aus der Figur 1 ersichtlich,
überragt die Kante 10 die gegenüberliegende Kante 11 des in diesem Zustand zusammengefalteten
Schlauches 9. In den übrigen Bereichen ist die Schlauchwand 7 ebenfalls an der Innenwand
der Dachrinne 1 befestigt. Die Befestigung kann mittels eines Klebers oder auch beispielsweise
mittels Silikonmasse erfolgen.
[0013] In der Figur 2 ist die Schlauchwand 8 durch das Einbringen eines Gases, beispielsweise
Luft von der unteren Schlauchwand 7 mehr oder weniger abgehoben. Durch die in der
Figur 1 gezeigte höhere Kante 10 und das Einbringen des Gases in diesen Bereich wölbt
sich die Schlauchwand 7 von dem Rand 3 zu dem Rand 2 der Dachrinne 1, wie in der Figur
gezeigt. Dadurch erfolgt ein regelrechter Auswurf des auf der Schlauchwand 8 aufliegenden
Schmutzes.
[0014] In der vergrößerten Darstellung in Figur 3 ist ein Anschlussstück gezeigt, das durch
die Dachrinne 1 hindurch zwischen die beiden Schlauchwände 7 und 8 mündet. Daran wird
ein in der Figur nicht dargestellter Schlauch angeschlossen, der an einem Regenfallrohr
heruntergeführt wird. Sobald die Gaszufuhr beendet wird, fällt der Schlauch 9 wieder
in sich zusammen, wobei das Zusammenfallen noch durch kurzzeitigen Unterdruck bei
der Anwendung einer üblichen Luftpumpe leicht beschleunigt werden kann.
[0015] Die senkrechte Fläche 5 dient, soweit die Schlauchwand 8 nicht daran fixiert ist
als Führung für die Schlauchwand 7 beim Aufblasen. Geringfügige Schmutzreste, die
sich möglicherweise nicht gelöst haben und auf der dem Dach zugewandten Seite der
Schlauchwand 8 verbleiben, beziehungsweise auf der Dachseite hinunterfallen, fallen
nach dem Luftablassen wieder in die Dachrinne 1 auf die Schlauchwand 8. Durch mehrmaliges
Betätigen hintereinander wird auf jeden Falle eine gründliche Reinigung sicher gestellt.
Durch das Aufblasen und die Aufwölbung der Schlauchwand 8 wird diese auch gedehnt,
so dass daran anhaftende Schmutzteile sich durch diese Dehnung lösen können.
1. Vorrichtung zur Reinigung von Dachrinnen, gekennzeichnet durch einen elastischen an der Innenwand der Dachrinne (1) anliegenden und in Längsrichtung
sich erstreckenden aufblasbaren Schlauch (9) mit einem Anschluss (12) zum Einblasen
eines Gases.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (9) im nicht aufgeblasenen Zustand zweilagig in der Dachrinne (1) einliegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (9) mit der der Innenwand der Dachrinne (1) zugewandten Schlauchwand
(7) zumindest teilweise an der Dachrinne (1) befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchwand (7) zumindest abschnittsweise entlang dem gesamten inneren Dachrinnenumfang
befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchwand (7) in die Dachrinne (1) eingeklebt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, eine Schlauchleitung für den Anschluss einer Pumpe mit dem Anschluss (12) verbunden
ist.
7. Dachrinne mit einer Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (3, 4) im Bereich des Dachanschlusses höher ausgebildet ist, als der dachferne
Rand (2).
8. Dachrinne nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in die Dachrinne (1) ein Halteblech (4) hineinragt, das den dachnahen Rand (3) erhöht
und an dem die Schlauchwand (7) befestigt ist..