[0001] Die Erfindung betrifft einen Stangenverschluss zum Verriegeln von vorzugsweise Schaltschranktüren
oder ähnlichen Türen oder Klappen, bestehend aus einer parallel zur Türkante vorzugsweise
im Verkantungsraum des Schrankes angeordneten Verriegelungsstange mit wenigstens einem
daran angeordneten und von der Verriegelungsstange getragenen Verriegelungsteil und
aus wenigstens einem am Türrahmen befestigten Verschlusshalter zur verriegelnden Aufnahme
des an der Verriegelungsstange befindlichen Verriegelungsteils und mit einer Betätigungseinrichtung
für die Längsverschiebung der Verriegelungsstange zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Verriegelungsstellung.
[0002] Ein gattungsgemäßer Stangenverschluss ist in der EP 0261268 B1 im einzelnen beschrieben.
Die aus Metall, vorzugsweise aus Stahl bestehende Verriegelungsstange ist als Flachbandstange
ausgebildet und trägt an ihren beiden Längsseiten vom Stangenprofil abstehende Verriegelungszapfen,
die bei der Längsverschiebung der Verriegelungsstange in an dem Rahmenprofil des Schrankes
befestigte, U-förmig ausgebildete Verschlusshalter einfahren. Zu diesem Zweck weisen
die U-Schenkel der Verschlusshalter sich in einer der Axialrichtungen der Verriegelungsstange
öffnende Einschnitte auf, in welche die von der Verriegelungsstange getragenen Verriegelungszapfen
eingreifen, so dass die Verriegelungsstange in dem Verschlusshalter entsprechend verriegelt
ist.
[0003] Mit der bekannten Anordnung ist der Nachteil verbunden, dass die Verriegelungsstange
in ihrer Länge auf die Abmessungen des Schrankes ausgelegt sein muss und daher nicht
vielseitig verwendbar ist; die Fertigung der Flachbandstange aus Stahl ist zudem aufwendig.
Als weiterer Nachteil kommt hinzu, dass die von der Stange getragenen, ebenfalls aus
Metall bestehenden Verriegelungsteile gesondert herzustellen und anschließend in einem
gesonderten und aufwendigen Fertigungsschritt mit der Verriegelungsstange zu verbinden
sind. Schließlich ergibt sich für die Verriegelungsstange einschließlich der daran
befindlichen Verschlusshalter ein vergleichsweise hohes Gewicht, welches bei der Verschiebung
der Verriegelungsstange von der entsprechend vorgesehenen Betätigungseinrichtung bewegt
werden muss, so dass die Betätigungseinrichtung ebenfalls einer entsprechenden Beanspruchung
unterliegt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für einen Stangenverschluss mit den
eingangs genannten Merkmalen eine einfacher zu fertigende Verriegelungsstange mit
Verriegelungsteilen vorzusehen.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Schutzansprüche, welche dieser
Beschreibung nachgestellt sind.
[0005] Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass die Verriegelungsstange aus
Kunststoff besteht und eine Anzahl von Verriegelungsteilen in einem vorgegebenen festen
Raster angeordnet und einstückig mit dem Stangenprofil ausgebildet sind.
[0006] Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass die Fertigung der aus Kunststoff
bestehenden Verriegelungsstange vorzugsweise im Spritzguss durchgeführt werden kann
und somit stark vereinfacht ist; dieser Fertigungsvorteil gilt umso mehr, als auch
die von der Verriegelungsstange getragenen Verriegelungsteile in den Fertigungsprozess
einbezogen sind, weil die Verriegelungsteile einstückig mit dem Stangenprofil verbunden
sind. Die Verriegelungsstange ist nun in vorteilhafter Weise an die Abmessungen eines
Schrankes anzupassen, weil die standardisiert mit einem festen Raster der Anordnung
von Verriegelungsteilen an der Stange gefertigte Verriegelungsstange leicht ablängbar
und damit an unterschiedliche Abmessungen eines Schrankes anpassbar ist. Die Verriegelungsstange
einschließlich Verriegelungsteilen zeichnet sich ferner aufgrund der Materialwahl
in vorteilhafter Weise durch ein geringes Gewicht aus, und aus diesem Grunde ist es
auch nicht störend, wenn auf Grund der standardisierten Fertigung an der Verriegelungsstange
mehr Verriegelungsteile angeordnet sind, als diese im Einzelfall für einen bestimmten
Schrank benötigt werden. Damit kann ein vergleichsweise enges Raster der Anordnung
von Verriegelungsteilen mit entsprechend geringen Abständen zueinander an der Verriegelungsstange
vorgesehen sein.
[0007] Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verriegelungsstange
an einem Ende mit einer Anschlussöffnung für ein weiteres Bauteil des Verschlusssystems
versehen ist; in der Regel handelt es sich hierbei um eine von der vorgesehenen Betätigungseinrichtung
angetriebene Kurzstange, an welcher die Verriegelungsstange einschließlich der von
ihr getragenen Verriegelungsteile anhängbar ist.
[0008] Es ist zweckmäßig, wenn die Verriegelungsteile auf beiden Seiten des Stangenprofils
in einer symmetrischen Anordnung ausgebildet sind. Hierbei kann vorgesehen sein, dass
jedes Verriegelungsteil pastillenförmig mit einer sowohl zur Längsrichtung als auch
zur Querrichtung der Verriegelungsstange symmetrischen Form ausgebildet ist. Dabei
kann das Verriegelungsteil jeweils im Vollquerschnitt bei der Herstellung der Verriegelungsstange
mit angespritzt werden, oder es ist alternativ aus Gründen einer weiteren Gewichtseinsparung
vorgesehen, dass das Verriegelungsteil durch eine einen inneren Hohlraum umschließende,
pastillenförmig ausgestaltete Wandung gebildet ist. Die Pastillenform vermittelt dabei
dem sozusagen als Hohlkörper ausgebildeten Verriegelungsteil eine ausreichende Stabilität.
[0009] Zweckmäßig besteht die Verriegelungsstange einschließlich der einstückig an ihr ausgebildeten
Verriegelungsteile aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff.
[0010] Nach Ausführungsbeispielen der Erfindung kann das Stangenprofil der Verriegelungsstange
wahlweise rechteckig, rund oder elliptisch sein; weitere Profilformen sind möglich.
[0011] Hinsichtlich der Ausbildung eines Verschlusshalters bzw. bei einem Stangenverschlusssystem
erforderlicher mehrerer Verschlusshalter kann vorgesehen sein, dass der jeweilige
Verschlusshalter U-förmig mit an den freien Enden seiner U-Schenkel angeordneten und
das an der Verriegelungsstange befindliche Verriegelungsteil übergreifenden Vorsprüngen
ausgebildet ist, wobei die einwärts aufeinander zu gerichteten Vorsprünge zwischen
sich einen Schlitz zum Durchtritt des Stangenprofils der Verriegelungsstange ausbilden.
Dabei kann im einzelnen vorgesehen sein, dass der Verschlusshalter an einer seiner
Querseiten durch eine einen Anschlag für das Verriegelungsteil bei Längsverschiebung
der Verriegelungsstange bildende Wand verschlossen ist, wobei sich der Schlitz zwischen
den Vorsprüngen zum Durchtritt des Stangenprofils in die Wand fortsetzt.
[0012] Schließlich kann zur Befestigung des Verschlusshalters an einem Rahmenprofil eines
Schrankes vorgesehen sein, dass der Verschlusshalter an einem Ende mit einem Haken
zum Hintergreifen des Randes einer zugeordneten, in dem Rahmenprofil ausgebildeten
Befestigungsöffnung versehen ist und an seinem anderen Ende eine Befestigungsöffnung
zur Aufnahme eines Befestigungsmittels aufweist. Ein derartiges Befestigungsmittel
kann beispielsweise aus einem durch die Befestigungsöffnung hindurch schlagbaren Spreizniet
oder einer in die Befestigungsöffnung einschraubbaren Schraube bestehen.
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches
nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Verriegelungsstange mit Verriegelungssteilen in einer Vorderansicht,
- Fig. 2
- die Verriegelungsstange gemäß Figur 1 in einer Seitenansicht,
- Fig. 3
- ein Verriegelungsteil in einer Einzeldarstellung in einer Draufsicht,
- Fig. 4
- die Verriegelungsstange mit Verriegelungsteil in einer geschnittenen Seitenansicht,
- Fig. 5
- einen Verschlusshalter in einer Gesamtansicht,
- Fig. 6
- den Verschlusshalter gemäß Figur 5 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht.
[0014] Die aus den Figuren 1 und 2 ersichtliche Verriegelungsstange 10 besteht bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel aus einem rechteckigen Stangenprofil, welches insoweit dem im
Stand der Technik bekannten Flachbandprofil gleichzusetzen ist. Während das eine Ende
der Stange abgerundet gefertigt ist, befindet sich an dem anderen Ende der Verriegelungsstange
10 eine Anschlussöffnung 11 zum Anschluss der Verriegelungsstange an ein weiteres
Bauteil des Verschlusssystems, insbesondere an eine von einer Betätigungseinrichtung
angetriebene Kurzstange. Über die Längserstreckung der Verriegelungsstange 10 sind
mit einem festen Raster, d. h. vorgegebenen Abständen auf beiden Seiten des Stangenprofils
Verriegelungsteile 12 angeordnet, die einstückig mit dem Stangenprofil verbunden sind
und daher bei der Herstellung der Verriegelungsstange 10 vorzugsweise im Spritzguss
in einem Arbeitsgang mit hergestellt sind.
[0015] Wie sich hierzu im einzelnen aus den Figuren 3 und 4 ergibt, ist jedes Verriegelungsteil
12 pastillenförmig ausgebildet und besteht aus einer mit dem Stangenprofil gespritzten,
einen inneren Hohlraum 14 umschließenden, pastillenförmig ausgestalteten Wandung 13.
Die Pastillenform vermittelt dem jeweiligen Verriegelungsteil 12 die nötige Stabilität.
[0016] Der in den Figuren 5 und 6 dargestellte zugehörige Verschlusshalter 15 ist U-förmig
ausgestaltet mit einer Bodenplatte 16 und davon hochragenden U-Schenkeln 17, an deren
freien Enden einwärts aufeinander zugerichtete Vorsprünge 18 ausgebildet sind, die
zwischen sich einen Schlitz 19 zum Durchtritt des Stangenprofils der Verriegelungsstange
10 ausbilden. An einem Ende ist der Verschlusshalter an seiner Querseite durch eine
Wand 20 verschlossen, wobei sich der zwischen den Vorsprüngen 18 bestehende Schlitz
19 in die Wand 20 fortsetzt, so dass das Stangenprofil der Verriegelungsstange 10
in dem Verschlusshalter 15 durchgängig beweglich ist. Soweit in der Verriegelungsstellung
der Stange ein Verriegelungsteil 12 in der in der gattungsbildenden EP 0261268 B1
im einzelnen beschriebenen Funktionsweise in den Verschlusshalter 15 eingefahren ist,
bildet die Wand 20 einen Anschlag für das Verriegelungsteil 12 bei der Längsverschiebung
der Verriegelungsstange 10.
[0017] Zur Befestigung des Verschlusshalters 15 an einem nicht dargestellten Rahmenteil
eines Schrankes, ist der Verschlusshalter 15 an seinem einen Ende mit einem Haken
21 versehen, der zum Hintergreifen des Randes der zugeordneten, in dem Rahmenprofil
des Schrankes ausgebildeten Befestigungsöffnung vorgesehen und entsprechend ausgelegt
ist. An dem gegenüberliegenden Ende befindet sich eine Befestigungsöffnung 22, in
die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Spreizniet 23 als Befestigungsmittel
eingesteckt ist. Für die Endmontage des Verschlusshalters 15 wird der Verschlusshalter
15 mit seinem Haken 21 in die entsprechende Öffnung des Rahmenprofils eingesetzt,
und alsdann wird der Spreizniet 23 in eine in dem Rahmenteil zusätzlich vorzusehende
Öffnung eingeschlagen. Wie nicht weiter dargestellt kann der Spreizniet 23 aber auch
durch eine einzuschraubende Schraube ersetzt sein.
[0018] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Schutzansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen
Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.
1. Stangenverschluss zum Verriegeln von vorzugsweise Schaltschranktüren oder ähnlichen
Türen oder Klappen, bestehend aus einer parallel zur Türkante vorzugsweise im Verkantungsraum
des Schrankes angeordneten Verriegelungsstange mit wenigstens einem daran angeordneten
und von der Verriegelungsstange getragenen Verriegelungsteil und aus wenigstens einem
am Türrahmen befestigten Verschlusshalter zur verriegelnden Aufnahme des an der Verriegelungsstange
befindlichen Verriegelungsteils und mit einer Betätigungseinrichtung für die Längsverschiebung
der Verriegelungsstange zwischen einer Öffnungsstellung und einer Verriegelungsstellung,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsstange (10) aus Kunststoff besteht und eine Anzahl von Verriegelungsteilen
(12) in einem vorgegebenen festen Raster angeordnet und einstückig mit dem Stangenprofil
ausgebildet sind.
2. Stangenverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsstange (10) an einem Ende mit einer Anschlussöffnung (11) für ein
weiteres Bauteil des Stangenverschlusses versehen ist.
3. Stangenverschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Verriegelungsstange (10) getragenen Verriegelungssteile (12) auf beiden
Seiten des Stangenprofils in einer symmetrischen Anordnung ausgebildet sind.
4. Stangenverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Verriegelungsteil (12) pastillenförmig mit einer sowohl zur Längsrichtung als
auch zur Querrichtung der Verriegelungsstange (10) symmetrischen Form ausgebildet
ist.
5. Stangenverschluss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsteil (12) durch eine einen inneren Hohlraum (14) umschließende pastillenförmig
ausgebildete Wandung (13) gebildet ist.
6. Stangenverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsstange (10) einschließlich der von ihr getragenen Verriegelungsteile
(12) aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff besteht.
7. Stangenverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stangenprofil der Verriegelungsstange (10) rechteckig ist.
8. Stangenverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stangenprofil der Verriegelungsstange (10) rund ist.
9. Stangenverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stangenprofil der Verriegelungsstange (10) elliptisch ist.
10. Stangenverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusshalter (15) U-förmig mit an den freien Enden seiner U-Schenkel (17)
angeordneten und dass an der Verriegelungsstange (10) befindliche Verriegelungsteil
(12) übergreifenden Vorsprüngen (18) ausgebildet ist, wobei die einwärts aufeinander
zu einspringenden Vorsprünge (18) zwischen sich einen Schlitz (19) zum Durchtritt
des Stangenprofils der Verriegelungsstange (10) ausbilden.
11. Stangenverschluss nach Anspruch (10), dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusshalter (15) an einer seiner Querseiten durch eine einen Anschlag für
das Verriegelungsteil (12) bei Längsverschiebung der Verriegelungsstange (10) bildende
Wand (20) verschlossen ist, wobei sich der Schlitz (19) zum Durchtritt des Stangenprofils
zwischen den Vorsprüngen (18) in die Wand (20) fortsetzt.
12. Stangenverschluss nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusshalter (15) zu seiner Befestigung an dem Rahmenprofil an seinem einen
Ende mit einem Haken (21) zum Hintergreifen des Randes einer in dem Rahmenprofil ausgebildeten
Befestigungsöffnung versehen ist und an seinem anderen Ende eine Befestigungsöffnung
(22) zur Aufnahme eines Befestigungsmittels (23) aufweist.