[0001] Die Erfindung betrifft eine Lager- und Kupplungseinrichtung für einen einsetzbaren
beziehungsweise entnehmbaren Zylinder einer Lackier- oder Druckmaschine, mit zwei,
den beiden Endbereichen des Zylinders zuordenbaren Drehlagern.
[0002] Eine derartige Lager- und Kupplungseinrichtung ist bekannt. Sie wird als sogenannte
Hirth-Kupplung bezeichnet. Der Zylinder der Lackier- oder Druckmaschine kann bei gelöster
Kupplung der Maschine entnommen und beispielsweise gegen einen anderen Zylinder ausgetauscht
werden. Die Hirth-Kupplung weist eine zentrale Schraube auf, die mit der Drehachse
des Zylinders zusammenfällt. Wird die Schraube gelöst, so kann der Zylinder aus der
Lackier- oder Druckmaschine entnommen werden. Bei der bekannten Einrichtung erfordert
ein Zylinderwechsel umfangreiche Montagearbeiten
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lager- und Kupplungseinrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, mittels der auf einfache Art und Weise ein Zylinderwechsel
an einer Lackier- oder Druckmaschine durchgeführt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mindestens ein Drehlager
für das Einsetzen beziehungsweise Entnehmen des Zylinders axial verlagerbar angeordnet
ist. Wird für einen Wechselvorgang das Drehlager axial vom Zylinder wegverlagert,
so wird der Zylinder freigegeben und kann aus der Maschine entnommen werden. Ein neuer
Zylinder wird radial in die Maschine eingeführt und anschließend durch axiale Verlagerung
des Drehlagers gekuppelt. Dieses Vorgehen ist sehr einfach und setzt lediglich voraus,
dass durch die Axialverlagerung der Zylinder an seinen beiden Stirnseiten gekuppelt
und damit drehbar in Arbeitsposition gehalten ist
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens eines der
Drehlager in einer Halteeinrichtung angeordnet ist. Insoweit erfolgt für das Entnehmen
beziehungsweise Einsetzen eines Zylinders eine Axialverlagerung der Halteeinrichtung,
wodurch auch das zugehörige Drehlager axial verlagert wird.
[0006] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das axial verlagerbare Drehlager für eine durch Drehung
erfolgende axiale Verlagerung koaxial an einer die Halteeinrichtung bildenden Schraub-Halteeinrichtung
angeordnet ist. Unter Schraub-Halteeinrichtung ist eine Anordnung zu verstehen, die
bei einer Drehverlagerung gleichzeitig eine Axialverlagerung durchführt, d.h., die
Drehverlagerung ist ausschlaggebend dafur, dass die Axialverlagerung einsetzt. Da
sich das Drehlager koaxial an der Halteeinrichtung befindet und diese Achse der Achse
der Schraubbewegung entspricht, wird durch die Drehbewegung der Halteeinrichtung das
Drehlager axial verlagert. Auf diese Art und Weise lässt sich ein Zylinder kuppeln
beziehungsweise entkuppeln. Bei der Drehbewegung muss es sich nicht um eine ganze
Umdrehung handeln, sondern es ist -je nach Steilheit der Schraubenausbildungzumeist
ausreichend, wenn eine Drehbewegung um einen Winkel von zum Beispiel ≤ 120° durchgeführt
wird.
[0007] Vorzugsweise ist eines der Drehlager axial verlagerbar und das andere der Drehlager
axial fest angeordnet. Diese Ausgestaltung erfordert nur einen geringen Bauaufwand,
da dass eine Drehlager als axiales Festlager ausgebildet werden kann. Dies bedeutet,
dass bei einem Zylindereinsetzvorgang das eine Stirnende des Zylinders gegen ein entsprechendes
Element des Drehlagers geführt und dabei eine Kupplung realisiert wird. Das andere
Drehlager - beziehungsweise ein entsprechendes, diesem Drehlager zugeordnetes Element-
wird dann axial verlagert und kuppelt hierdurch den Zylinder auf seiner zugehörigen
anderen Stirnseite.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das axial verlagerbare
Drehlager in einer die Schraub-Halteeinrichtung bildenden Schraub-Haltehülse aufgenommen
ist. Durch Drehung der Hülse um die für den Zylinder in der Lackier- oder Druckmaschine
vorgesehene Drehachse verlagert sich die Haltehülse axial, so dass auch das in ihr
aufgenommene Drehlager axial verlagert wird, um ein Einkuppeln beziehungsweise Auskuppeln
eines Zylinders zu ermöglichen.
[0009] Insbesondere ist vorgesehen, dass in den Drehlagern Wellenstummel oder entsprechend
andere Elemente lagern, mit denen der Zylinder axial kuppelbar ist. Die Wellenstummel
sind den Drehlagern stets zugeordnet, d.h., sie verbleiben in den Drehlagern, auch
wenn der Zylinder entnommen wird. Der Zylinder hat entsprechende Wellenenden, die
axial mit den Wellenstummeln kuppelbar sind. Insbesondere ist vorgesehen, dass der
Wellenstummel eines der Drehlager axial unverschiebbar angeordnet ist und der Wellenstummel
des anderen Drehlagers relativ zu diesem eine gewisse Axialverlagerung ermöglicht,
die jedoch nicht dem Kupplungsvorgang des Zylinders dient, sondern der Lagervorspannung.
Hierauf wird nachstehend noch näher eingegangen.
[0010] Die Kupplung zwischen Wellenstummel und Zylinder erfolgt vorzugsweise mittels Stirnverzahnung.
Diese sorgt dafür, dass jeder der beiden Wellenstummel achszentriert mit der Drehachse
des Zylinders in Eingriff gelangt. Grundsätzlich ist es ausreichend, wenn die Stirnverzahnung
nur einen Zahn an dem einen Element und eine Nut in dem anderen Element aufweist und
dass bei der Kupplung der Zahn in die Nut einfährt Vorzugsweise sind jedoch mehrere
Zähne mit entsprechenden Zahnaufnahmenuten vorgesehen, die über den Umfang verteilt
angeordnet sind, so dass eine automatische Zentrierung der zu kuppelnden Teile beim
Kupplungsvorgang erfolgt
[0011] Die Schraub-Halteeinrichtung ist insbesondere mittels einer Kurvenführung am Maschinengestell
der Lackier- oder Druckmaschine gehalten. Diese Kurvenführung realisiert die Schraub-Kupplung
des Zylinders, d.h., durch Drehbewegung wird eine Axialbewegung herbeigeführt, um
die Kupplung beziehungsweise Endkupplung des Zylinders vornehmen zu können. Die Kurvenführung
ist vorzugsweise als Schlitz-Zapfenführung oder als Schlitz-Rollenführung ausgebildet.
Insbesondere können mehrere Kurvenführungen winkelversetzt zueinander vorgesehen sein,
so dass eine Krafteinleitung der Schraubbewegung an mehreren Punkten des Umfangs bewirkt
wird Eine "Kippbewegung" oder ein "Verkanten" der Schraub-Halteeinrichtung während
des Kuppelns ist dadurch verhindert.
[0012] Eines der Drehlager ist vorzugsweise axial vorgespannt. Dies führt zum Eliminieren
des Lagerspiels und daher zu einer hohen Laufpräzision.
[0013] Insbesondere ist die Halteeinrichtung des axial verlagerbaren Drehlagers durch Radialklemmmittel
spielfrei gehalten. Mithin wird auch in radialer Richtung zur Drehbewegung eine Spielfreiheit
durch die genannte Maßnahme erreicht, um ein ruhiges und präzises Laufverhalten zu
erzeugen.
[0014] Die Radialklemmmittel sind bevorzugt von einer Radialklemmhülse gebildet. Diese Klemmhülse
fluchtet koaxial zur Drehachse der Drehlager. Sie ist bevorzugt radial elastisch verformbar,
um auf diese Art und Weise die Spielfreiheit zu erzeugen. Die Verformbarkeit wird
insbesondere mittels einem Druckmedium erzeugt, d.h., wird das Druckmedium mit entsprechend
hohem Druck eingebracht, so verformt sich das Radialklemmmittel aufgrund seiner Elastizität
in radialer Richtung und beseitigt eventuell vorhandenes Spiel, d.h., das entsprechende
Drehlager ist in radialer Richtung spielfrei mit dem Maschinengestell der Lackier-
oder Druckmaschine verbunden. Als Druckmedium kann insbesondere ein Druckgas oder
eine Druckflüssigkeit eingesetzt werden.
[0015] Bevorzugt handelt es sich bei dem erwähnten Zylinder um einen Lackierzylinder einer
Lackiermaschine.
[0016] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0017] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
und zwar zeigt:
- Figur 1
- eine Schnittansicht durch eine Lager- und Kupplungseinrichtung einer Lackiermaschine
mit eingesetztem Lackierzylinder,
- Figur 2
- die einem Ende des Lackierzylinders zugeordnete Lager- und Kupplungseinrichtung in
Arbeitsposition des Lackierzylinders,
- Figur 3
- eine der Figur 2 entsprechende Darstellung, jedoch in beginnender Entkupplungsstellung
des Lackierzylinders,
- Figur 4
- eine der Figur 3 entsprechende Darstellung, jedoch bei entkuppeltem Lackierzylinder,
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht auf die Einrichtung gemaß Figur 2 und
- Figur 6
- eine der Figur 5 entsprechende Ansicht, jedoch aus einem anderen Blickwinkel.
[0018] Die Figur 1 zeigt zwei Seitenwände 1 und 2 einer nicht näher dargestellten Lackiermaschine
3. Der Seitenwand 1 ist ein Drehlager 4 und der Seitenwand 2 ein Drehlager 5 für einen
auswechselbaren Zylinder 6 der Lackiermaschine 3 zugeordnet. Der Zylinder 6 ist als
Lackierzylinder 7 ausgebildet und in Figur 1 nur verkürzt dargestellt (Bruchlinien
8). Er besitzt eine Drehachse 9 und an seinen beiden Endbereichen 10, 11 Wellenenden
12 und 13, die durchmesserkleiner als der übrige Körper des Zylinders 6 ausgebildet
sind. Die Wellenenden 12 und 13 sind jeweils mit einer Stirnverzahnung 14, 15 versehen,
die jeweils koaxial zur Drehachse 9 ausgestaltet ist.
[0019] Das Drehlager 5 ist als vorzugsweise von sich aus axial vorgespanntes Schräg-Rollenlager
mit zwei Lagerringen 16 und 17 derart ausgestaltet, dass ein Wellenstummel 18 um eine
Drehachse 19 drehbar gelagert ist. In axialer Richtung (x beziehungsweise -x) ist
das Drehlager 5 fest ausgebildet, d.h., der drehbare Wellenstummel 18 ist in axialer
Richtung (x-Richtung) nicht verlagerbar Der Wellenstummel 18 ist mit einer Stirnverzahnung
20 ausgestattet, die mit der Stirnverzahnung 15 des Lackierzylinders 7 korrespondiert.
In Arbeitsstellung des Lackierzylinders 7 fluchten Drehachse 9 und Drehachse 19 zueinander,
d h., bei der in Figur 1 gezeichneten Kupplungsstellung von Stirnverzahnung 15 und
Stirnverzahnung 20 ist der Lackierzylinder 7 drehbar und axial im Wesentlichen unverschieblich
(ohne Berücksichtigung einer später noch erläuterten Lagervorspannung) mittels des
Drehlagers 5 an der Seitenwand 2 der Lackiermaschine 3 gelagert.
[0020] Das Drehlager 4 ist als doppelreihiges Zylinderrollenlager 21 ausgebildet, das einen
Wellenstummel 22 um eine Drehachse 23 an der ersten Seitenwand 1 der Lackiermaschine
3 lagert. Das Zylinderrollenlager 21 ist in einer Halteeinrichtung 24 aufgenommen,
die als Schraub-Halteeinrichtung 25 ausgeführt ist. Dies bedeutet, dass ein Verdrehen
der Schraub-Halteeinrichtung 25 um die Drehachse 23 zu einer Verlagerung in x-Richtung
führt, d.h., die Schraub-Halteeinrichtung 25 ist drehbeweglich um eine Drehachse 26
an der Seitenwand 1 gelagert, wobei die Drehachse 26 mit der Drehachse 23 zusammenfällt.
Je nach Drehbewegung der Schraub-Halteeinrichtung 25 erfolgt eine Axialverlagerung
in x-Richtung beziehungsweise -x-Richtung.
[0021] Die Schraub-Halteeinrichtung 25 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel der Figuren
1 bis 6 als Schraub-Haltehülse 27 ausgestaltet, wobei die Hülse endseitig einen Deckel
28 besitzt. Insgesamt ist daher eine Topf-Form realisiert. Erfolgt aufgrund einer
Drehbewegung der Schraub-Haltehülse 27 eine entsprechende Axialverlagerung, so wird
das Zylinderrollenlager 21 und damit auch der Wellenstummel 22 axial mitgenommen werden.
[0022] Die Schraub-Haltehülse 27 lagert in einem Radialklemmmittel 29, das hülsenartig gestaltet
ist und sich in einem Rohrflansch 30 befindet, der an der Seitenwand 1 befestigt ist.
Zwischen aus elastischem Material bestehendem Radialklemmmittel 29 und Rohrflansch
30 ist ein abgedichteter Ringhohlraum 31 ausgebildet, der mit einem Druckmedium über
einen Anschluss 32 beaufschlagbar ist. Erfolgt diese Beaufschlagung, so wird das elastische
Radialklemmmittel 29 in seinem mittleren Bereich in Richtung auf die Schraub-Haltehülse
27 aufgeweitet, wobei sich die Endzonen des Radialklemmmittels 29 an dem Rohrflansch
30 abstützen. Auf diese Art und Weise wird die Halteeinrichtung 24 spielfrei an der
Seitenwand 1 der Lackiermaschine 3 gehalten.
[0023] Vom Rohrflansch 30 gehen drei, um 120° zueinander winkelversetzt liegende Haltearme
33 aus, die an ihren freien Enden radial einwärts gerichtete Rollen 34 tragen. Die
Drehachsen der Rollen 34 stehen orthogonal auf der Drehachse 26, d.h., sie verlaufen
radial zu dieser Drehachse 26. Die Haltearme 33 sind fest mit dem Rohrflansch 30 verbunden.
Die Rollen 34 greifen in Schlitze 35 der Schraub-Haltehülse 27 ein. Jeder einer jeden
Rolle 34 zugeordnete Schlitz 35 ist -wie insbesondere den Figuren 5 und 6 zu entnehmen
ist- mit einer Steigung versehen, so dass insgesamt eine Kurvenführung 36 gebildet
wird, d.h., durch eine Verdrehung der Schraub-Haltehülse 27 um die Drehachse 26 wird
aufgrund der Kurvenführung 36 eine Axialverlagerung der Schraub-Haltehülse 27 initiiert.
Jeder Schlitz 35 kann mindestens ein Schlitzende 37 aufweisen, das steigungsfrei ausgestaltet
ist, d.h., es verläuft orthogonal zur Drehachse 26. Der Deckel 28 ist einstückig mit
einem Hebelfortsatz 37 versehen, an dem drehbeweglich eine Stellstange 38 angreift,
die zu einem nicht dargestellten Stellantrieb führt.
[0024] Der Wellenstummel 22 ist mit einer Stirnverzahnung 39 versehen, die in Arbeitsstellung
des Lackierzylinders 7 mit der Stirnverzahnung 14 des Wellenendes 12 kämmt. In dieser
Stellung fluchtet die Drehachse 9 des Zylinders 6 mit der Drehachse 23 des Wellenstummels
22.
[0025] Der Wellenstummel 22 weist einen durchmesserkleineren Abschnitt 41 und einen sich
daran anschließenden weiteren, im Durchmesser noch weiter verkleinerten Abschnitt
42 auf, der den Deckel 28 drehbar durchsetzt. Eine Stirnringfläche 43 eines Abschnitts
44 des Wellenstummels 22 ist mit einem Lager 45 versehen, an dem sich ein Ring 46
axial abstützt. Auf der dem Lager 45 gegenüberliegenden Seite des Ringes 45 greift
eine Schraubendruckfeder 47 mit einem Ende an, die sich mit ihrem anderen Ende an
der Innenseite des Deckels 28 abstützt. Die Schraubendruckfeder 47 umwendelt den Abschnitt
41 des Wellenstummels 22. Der Wellenstummel 22 ist um seine Drehachse 23 drehbar,
ohne dass der Ring 46 mitgenommen wird. Im Bereich der Außenseite 48 des Deckels 28
befindet sich am Abschnitt 42 des Wellenstummels 22 eine Axialsicherung 49, gegen
die mittels einer Schraubendruckfeder 50 (Figur 2) ein Topf 51 gedrängt wird. Die
Schraubendruckfeder 50 umwendelt den Abschnitt 42 des Wellenstummels 22. Der Topf
51 ist derart orientiert, dass seine Bodenwand 52 vom Abschnitt 42 des Wellenstummels
22 durchgriffen wird und gegen die Axialsicherung 49 anliegt. Die Topfwand 53 verläuft
koaxial zur Drehachse 23 und hält einen radialen Abstand zum Abschnitt 42 ein, wobei
in dem so gebildeten Zwischenraum die Schraubendruckfeder 50 einliegt, die sich mit
einem Ende an der Innenseite der Bodenwand 52 und mit dem anderen Ende an einem Ringflansch
54 abstützt, der mittels eines Lagers 55 gegenüber dem Deckel 28 um die Drehachse
23 verdrehbar ist. Die Stirnfläche 56 der Topfwand 53 des Topfes 51 weist in der aus
der Figur 1 beziehungsweise 2 hervorgehenden Stellung der Gesamteinrichtung einen
Abstand gegenüber dem Ringflansch 54 auf. Dies entspricht der Arbeitsposition des
Lackierzylinders 7.
Es ergibt sich folgende Funktion:
[0026] Gemäß Figur 1 befindet sich der Lackierzylinder 7 in Arbeitsstellung, d.h., er befindet
sich in eingekuppelter Position in der Lackiermaschine 3, wobei er axial unverschieblich,
jedoch drehbar um die Drehachse 9 lagert. Die axiale Unverschieblichkeit ergibt sich
daraus, dass -wie erwähnt- das Drehlager 5 in x-Richtung axial unverschieblich ausgebildet
ist. Der Wellenstummel 22 wird in x-Richtung mittels der Schraubendruckfeder 47 gedrängt,
wobei das Zylinderrollenlager 21 eine Axialbewegung des Wellenstummels 22 zulässt.
Mittels der Schraubendruckfeder 47 wird somit der Lackierzylinder 7 - unter Eliminierung
des Lagerspiels der Drehlager 4 und 5- zwischen den Stirnseiten der Wellenstummel
18 und 22 eingeklemmt, wodurch die Stirnverzahnungen 15 und 20 sowie 14 und 39 in
Eingriff stehen. Die Längenverhältnisse sind derart getroffen, dass in dieser Position
-wie vorstehend bereits erwähnt- die Stirnfläche 56 des Topfes 51 einen Abstand zum
Ringflansch 54 hält. An der Drehbewegung des Lackierzylinders 7 nimmt die Schraubendruckfeder
47 nebst Ring 46 nicht teil. Dies gilt ebenfalls für die Schraub-Haltehülse 27, das
Radialklemmmittel 29 und den Rohrflansch 30. Axialsicherung 49, Topf 51, Schraubendruckfeder
50 und Ringflansch 54 hingegen nehmen an der Drehbewegung des Wellenstummels 22 und
damit des Lackierzylinders 7 teil. Eine Entkopplung erfolgt durch das Lager 55 von
der fest stehenden Halteeinrichtung 24.
[0027] Das in Arbeitsstellung des Lackierzylinders 7 radial vorgespannte Radialklemmmittel
29 sorgt dafür, dass die Halteeinrichtung 24 spielfrei am Maschinengestell der Lackiermaschine
3 gehalten ist. Das Radialklemmmittel 29 kann sicherstellen, dass nicht nur das notwendige
Spiel zwischen Schraub-Haltehülse 27 und Lageraufnahme (Rohrflansch 30) kompensiert
wird (das erwähnte Spiel ist wegen der Axialverlagerung notwendig), sondern darüber
hinaus auch noch Lagerspiel im Zylinderrollenlager 21 eliminiert, indem der Außennng
des Zylinderrollenlagers 21 durch die von dem Radialklemmmittel 29 beaufschlagte Schraub-Haltehülse
27 zusammengedrückt wird. Das Zylinderrollenlager 21 ist nicht von sich aus vorgespannt,
so dass auf die vorstehend beschriebene Art und Weise ein mögliches Spiel beseitigt
wird. Zusätzlich oder alternativ ist es jedoch auch möglich, das Zylinderrollenlager
21 in spielfreier Ausführung auszubilden, das heißt, es ist von sich aus vorgespannt.
Soll nun eine Entnahme des Lackierzylinders 7 erfolgen, so wird das Druckmedium abgestellt,
d.h., der Ringhohlraum 31 wird nicht mehr mit Druckmedium beaufschlagt, wodurch das
Radialklemmmittel 29 radial nach außen zurückweicht und die Schraub-Haltehülse 27
derart freigibt, dass diese axial sowie um die Drehachse 32 bewegt werden kann. Mittels
des nicht dargestellten Stellantriebs wird die Stellstange 38 unter Mitnahme des Hebelfortsatzes
37 bewegt, derart, dass sich die Schraub-Haltehülse 27 um die Drehachse 26 um einen
gewissen Winkel, der kleiner als 120° ist, dreht. Dies hat aufgrund der kurvenförmigen
Schlitze 35 zur Folge, dass sich die Schraub-Haltehülse 27 axial in -x-Richtung verlagert,
mit der Folge, dass die Stirnverzahnungen 15 und 20 sowie 14 und 39 außer Eingriff
gelangen, da durch die Axialbewegung der Schraub-Halteeinrichtung 25 der Wellenstummel
22 entsprechend mitbewegt wird Da nunmehr der Wellenstummel 22 nicht mehr von dem
Lackierzylinder 7 axial beaufschlagt wird, führt die Kraft der Schraubendruckfeder
47 dazu, dass sich die Stirnfläche 56 des Topfes 51 auf den Ringflansch 54 absenkt
und hierdurch eine axialfeste, begrenzte Stellung des Wellenstummels 22 relativ zur
Halteeinrichtung 24 erzielt wird. Aus der Figur 4 ist die Endkupplungsstellung erkennbar,
d.h., das Drehlager 4 ist zusammen mit dem Wellenstummel 22 und den weiteren zugehorigen
Einrichtungen derart weit axial vom Lackierzylinder 7 weg verlagert worden, so dass
dieser der Lackiermaschine 3 radial entnommen werden kann.
[0028] Soll ein neuer Lackierzylinder in die Lackiermaschine 3 eingesetzt werden, so wird
in umgekehrter Weise vorgegangen, d.h., dieser wird zwischen die Wellenstummel 18
und 22 eingebracht, so dass die Drehachsen 19, 9, 23 und 32 miteinander fluchten.
Anschließend wird dann über den Stellantrieb 38 die Schraub-Halteeinrichtung 25 derart
um einen Winkel verschwenkt, dass eine Axialverlagerung des Drehlagers 4 und des Wellenstummels
22 erfolgt, so dass es zum Kuppeln der Stirnverzahnungen 15 und 20 sowie 14 und 39
kommt.
[0029] Durch die erfindungsgemäß durchzuführende Schraubbewegung bei der Schraub-Halteeinrichtung
25 wird zu der axialen Zustellbewegung des Wellenstummels 22 zum Einkuppeln des Lackierzylinders
7 eine Drehbewegung überlagert. Dadurch ist sichergestellt, dass sich die gegenüberliegenden
Verzahnungen der Stirnverzahnungen 15, 20 sowie 14, 39 (Hirth-Verzahnungen) der Wellenstummel
18, 22 und der Wellenenden 12, 13 finden. Dadurch ist ausgeschlossen, dass die Zahnspitzen
der Verzahnungen exakt aufeinandertreffen und in dieser Position bleiben und dadurch
nicht richtig einkuppeln Korrekt ist es, wenn jeweils eine Zahnspitze auf der einen
Seite auf einen Zahngrund auf der anderen Seite trifft. Durch die erwähnte Drehbewegung
finden daher die Verzahnungen besser zusammen und erlauben (in dem vorstehend beschriebenen,
sehr seltenen Fall des Aufeinandertreffens von Zahnspitzen) ein Ineinanderrutschen
Ferner ist es so, dass beim Einkuppeln (Axialverlagerung des Lagers 4) zunächst der
Wellenstummel 22 verlagert wird, bis die Stirnverzahnung 39 auf die Stirnverzahnung
14 des Wellenendes 12 trifft. Anschließend wird der komplette Lackierzylinder 7 mitgenommen,
das heißt, axial verschoben, bis das gegenüberliegende Wellenende 13 auf den stehenden
Wellenstummel 18 des Lagers 5 trifft Nun bleibt der Wellenstummel 22 und der Lackierzylinder
7 axial stehen, während sich die Schraub-Halteeinrichtung 25 noch weiter dreht und
dabei axial verlagert. Hieraus ergibt sich ab diesem Moment ein "Überhub" und eine
Relativbewegung innerhalb des doppelreihigen Zylinderrollenlagers 21, indem der Außenring
dieses Zylinderrollenlagers 21 weiter die Schraubbewegung ausführt, während der Innenring
sich nicht dreht. Die Zylinderwälzkörper führen nun gleichzeitig eine Rotationsbewegung
(ausgelöst durch die Rotationsbewegung des Außenrings) und eine Verschiebebewegung
in axialer Richtung durch. Nur eine solche Verschiebebewegung ohne gleichzeitige,
durch die Erfindung bewirkte Rotation, würde auf Dauer die Laufflächen von Außen-
und Innenring beschädigen. Erst aufgrund des erfindungsgemäßen Vorgehens durch die
gleichzeitige Rotationsbewegung ist eine solche Verschiebebewegung ohne Lagerbeschädigungen
möglich.
[0030] Die vorstehend beschriebene Verschiebebewegung innerhalb des Zylinderrollenlagers
21 ist noch aus nachstehenden Gründen vorteilhaft Der Toleranzbereich der Lackierzylinderbreite
und der Lagerungen muss durch den genannten "Überhub" abgedeckt werden. Ansonsten
wäre nicht in allen möglichen Maßfällen eine sichere Verbindung zwischen den Wellenstummeln
18, 22 und den Wellenenden 12, 13 gegeben. Für eine sichere Kupplungsverbindung wird
über den reinen Formschluss der Verzahnungen hinaus ein Kraftschluss aufgebaut, um
auftretende Stöße, insbesondere in radialer Richtung, aufnehmen zu können. Dies erreicht
man durch die axiale Vorspannung gegen den Lackierzylinder 7. Der Lackierzylinder
7 wird -wie beschrieben- zwischen den Lagerungen eingespannt. Dies wird durch den
erwähnten "Überhub" erreicht, der dann beginnt, sobald die Schraubendruckfeder 47
axiale Kraft auf den Lackierzylinder 7 ausübt. Während sich die Schraub-Halteeinrichtung
25 noch weiter axial bewegt, wird der Wellenstummel 22 gegen die vorgespannte Schraubendruckfeder
47 gedrückt. Durch die Spannkraft der Schraubendruckfeder 47 und die zusätzliche Kraft
aufgrund der Federkompression wird eine axiale Spannkraft auf das System Wellenstummel-Lackierzylinder
aufgebracht. Die Stirnfläche 56 des Topfes 51 hebt mit Beginn des Überhubs vom Ringflansch
54 ab, so dass der in Figur 2 dargestellte Spalt entsteht.
1. Lager- und Kupplungseinrichtung für einen einsetzbaren beziehungsweise entnehmbaren
Zylinder (6) einer Lackier- oder Druckmaschine, mit zwei, den beiden Endbereichen
(10,11) des Zylinders (6) zuordenbaren Drehlagern (4,5), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Drehlager (4,5) für das Einsetzen beziehungsweise Entnehmen des Zylinders
(6) axial verlagerbar angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Drehlager (4,5) an einer Halteeinrichtung (24) angeordnet ist.
3. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das axial verlagerbare Drehlager (4) für eine durch Drehung erfolgende axiale Verlagerung
koaxial an einer die Halteeinrichtung (24) bildenden Schraub-Halteeinrichtung (25)
angeordnet ist.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Drehlager (4,5) axial verlagerbar und das andere der Drehlager (5,4) axial
fest angeordnet sind.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das axial verlagerbare Drehlager (4) in einer die Schraub-Halteeinrichtung (25) bildenden
Schraub-Haltehülse (27) aufgenommen ist.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Drehlagern (4,5) Wellenstummel (18,22) gelagert sind, mit denen der Zylinder
(6) axial kuppelbar ist.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dem axial verlagerbaren Drehlager (4) zugeordnete Wellenstummel (22) durch Axialverlagerung
des Drehlagers (4) axial verlagert wird
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung zwischen Wellenstummel (18,22) und Zylinder (6) mittels einer Stirnverzahnung
(14,39; 15,20) erfolgt.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraub-Halteeinrichtung (25) mittels einer Kurvenführung (36) am Maschinengestell
der Lackier- oder Druckmaschine gehalten ist.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenführung (36) eine Schlitz-Zapfenführung oder eine Schlitz-Rollenführung
ist.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kurvenführungen (36) winkelversetzt zueinander angeordnet vorgesehen sind.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der beiden Drehlager (4,5) axial vorgespannt ist.
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (24) des axial verlagerbaren Drehlagers (4) durch Radialklemmmittel
(29) spielfrei gehalten ist.
14. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Radialklemmmittel (29) von einer Radialklemmhülse gebildet sind.
15. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für eine radiale, elastische Verformbarkeit der Radialklemmmittel (29) diese mit
einem Druckmedium beaufschlagbar sind.
16. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckmedium ein Druckgas oder eine Druckflüssigkeit ist
17. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Radialklemmmittel (29) im Klemmzustand derart auf das Drehlager (4) wirken, dass
ein mögliches Lagerspiel beseitigt ist.
18. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Radialklemmmittel (29) sofort im Anschluss an die Schraubbewegung der Schraub-Halteeinrichtung
(25) automatisch aktiviert werden.
19. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei angezogener Halteeinrichtung (24) der eingesetzte Zylinder (6) zwischen den Wellenstummeln
(18,22) durch die Wirkung einer Schraubendruckfeder (47) axial eingespannt ist.
20. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (6) ein Lackierzylinder (7) einer Lackiermaschine ist.