[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wechseln mindestens eines Zylinders an einer
Druck- oder Lackiermaschine.
[0002] Das Lackieren von Bogen aus Papier, Pappe, Blech und so weiter erfolgt vorzugsweise
mittels einer Lackiermaschine. Bei einem Lackierloswechsel ist häufig der Lackierzylinder
auszutauschen, um einen der neuen, speziellen Lackieraufgabe angepassten Zylinder
verwenden zu können. Auch an Druckmaschinen ist für den Beginn eines neuen Druckauftrages
oftmals ein Zylinderwechsel notwendig. Bei einem bekannten Verfahren zum Wechseln
eines Zylinders an einer Druck- oder Lackiermaschine ist es erforderlich, den entkuppelten
Altzylinder mittels eines Hebezeugs zu entnehmen und mit einem Lastkarren in ein Lager
zu bringen. Dort lagert auch der Neuzylinder, der mit dem Lastkarren in die Nähe der
Druck- oder Lackiermaschine verbracht und mittels des Hebezeugs in die Druck- oder
Lackiermaschine abgelegt, mittels Schienen in die Maschine eingerollt und anschließend
gekuppelt wird. Das bekannte Verfahren erfordert Zeit, ist aufwendig und kann nur
von geübten Kräften durchgeführt werden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Wechseln mindestens
eines Zylinders an einer Druck- oder Lackiermaschine zu schaffen, das schnell und
einfach durchführbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird mit folgenden Verfahrensschritten gelöst: Eine mindestens einen
freien Altzylinder-Aufnahmeplatz und mindestens einen bestückten Neuzylinder-Aufnahmeplatz
aufweisende, der Druck- oder Lackiermaschine zugeordnete Wechselvorrichtung fährt
aus ihrer Produktionsposition in eine Altzylinder-Übernahmeposition, der Altzylinder
wird aus seiner Arbeitsposition entnommen und im Altzylinder-Aufnahmeplatz abgelegt,
die Wechselvorrichtung fährt in ihre Neuzylinder-Abgabeposition, der Neuzylinder wird
aus dem Neuzylinder-Aufnahmeplatz entnommen und in seine Arbeitsposition gebracht,
die Wechselvorrichtung fährt wieder in ihre (oder eine andere) Produktionsposition.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht sehr kurze Verlagerungswege für den Altzylinder
und den Neuzylinder vor, da aufgrund der der Druck- oder Lackiermaschine zugeordneten
Wechselvorrichtung, also eine an der der Druck- oder Lackiermaschine vorgesehene,
dort verlagerbare Einrichtung, der Altzylinder lediglich nach seiner Entnahme aus
der Maschine in den Altzylinder-Aufnahmeplatz eingelegt und der Neuzylinder dem Neuzylinder-Aufnahmeplatz
entnommen und in die Maschine eingebracht werden müssen. Das Zuordnen der Wechselvorrichtung
zur Druck- oder Lackiermaschine bedeutet insbesondere eine Integration in die Druck-
oder Lackiermaschine. Aufwendige Abtransportverfahren oder Antransporte sind während
des Wechselvorgangs nicht erforderlich. Vielmehr stehen aufgrund der mindestens einen
freien Altzylinder-Aufnahmeplatz und mindestens einen bestückten Neuzylinder-Aufnahmeplatz
aufweisenden Wechselvorrichtung die notwendige Ressourcen unmittelbar an der Druck-
oder Lackiermaschine zur Verfügung, so dass innerhalb kürzester Zeit der Zylinderwechsel
erfolgen kann. Hierzu ist es lediglich erforderlich, den Altzylinder aus seiner Arbeitsposition
zu entnehmen und im unmittelbar benachbarten Altzylinder-Aufnahmeplatz abzulegen.
Die Wechselvorrichtung verfährt dann an der Druck- oder Lackiermaschine in ihre Neuzylinder-Abgabeposition,
so dass der dem Neuzylinder-Aufnahmeplatz zu entnehmende Neuzylinder unmittelbar benachbart
zu seiner in der Maschine befindlichen Montageposition liegt, so dass er auf direktem,
kurzem Wege in die Arbeitsposition gebracht werden kann. Zur Betriebsaufnahme der
Druck- oder Lackiermaschine befindet sich die Wechselvorrichtung wieder in ihrer Produktionsposition,
die den Druck- oder Lackiervorgang nicht behindert.
[0005] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass sich die Wechselvorrichtung horizontal
oder im Wesentlichen horizontal bewegt. Sie wird demzufolge für die Aufnahme des Altzylinders
und die Abgabe des Neuzylinders in entsprechende Positionen horizontal verfahren,
wobei sie sich insbesondere oberhalb der Bewegungsebene der zu bedruckenden Substrate
befindet und daher beim Betrieb der Druckoder Lackiermaschine nicht störend in Erscheinung
tritt.
[0006] Insbesondere ist vorgesehen, dass der Neuzylinder-Aufnahmeplatz der Wechselvorrichtung
in der Produktionsposition der Wechselvorrichtung und/oder in der Altzylinder-Übernahmeposition
der Wechselvorrichtung eine durch die Druck- oder Lackiermaschine nicht behinderte
Zylinderaufnahmeposition einnimmt. Hierdurch ist es auf einfache Weise möglich, in
Zeiten, in denen die Wechselvorrichtung nicht benötigt wird, also während des Drucks
beziehungsweise Lackierens einen Neuzylinder dem Neuzylinder-Aufnahmeplatz der Wechselvorrichtung
zuzuordnen. Dieser Vorgang stört nicht den Produktionsprozess und führt daher nicht
zu Stillstandszeiten, wenn die Bestückung in der Produktionsposition der Wechselvorrichtung
erfolgt. Wird ein Neuzylinder dem Neuzylinder-Aufnahmeplatz der Wechselvorrichtung
zugeordnet, wenn sich die Wechselvorrichtung in der Altzylinder-Übernahmeposition
befindet, so erfolgt dies zwar in einer Stillstandsphase der Druck- oder Lackiermaschine,
jedoch liegen die beiden Orte, an denen Aktivitäten entfaltet werden weit genug auseinander,
so dass die Vorgänge sogar parallel und damit in kurzer Zeit ablaufen können. Da in
jedem Falle, also unabhängig davon, ob sich die Wechselvorrichtung in der Produktionsposition
oder in der Altzylinder-Übernahmeposition befindet, der Neuzylinder-Aufnahmeplatz
frei zugänglich ist, ohne dass er durch Teile der Druck- oder Lackiermaschine abgedeckt
wird, ist eine Zylinderbestückung problemlos möglich. Es liegt eine einfache Handhabbarkeit
vor.
[0007] Für eine unbehinderte Zylinderentnahme des Altzylinders aus der Wechselvorrichtung
ist -nach einer Weiterbildung der Erfindungvorgesehen, dass in der Neuzylinder-Abgabeposition
der Wechselvorrichtung der Altzylinder-Aufnahmeplatz eine durch die Druck- oder Lackiermaschine
nicht behinderte Zylinderentnahmeposition einnimmt. Ein zur Verfügung stehendes Hebezeug
oder dergleichen kann somit in der Neuzylinder-Abgabeposition der Wechselvorrichtung
verwendet werden, um den Altzylinder aus dem Altzylinder-Aufnahmeplatz zu entnehmen.
[0008] Die Produktionsposition der verfahrbaren Wechselvorrichtung liegt bevorzugt unmittelbar
benachbart neben der Altzylinder-Übernahmeposition der Wechselvorrichtung. Dies hat
zur Folge, dass die Wechselvorrichtung aus ihrer Produktionsposition nur einen sehr
kurzen Weg verfahren werden muss, um in eine Position zu gelangen (Altzylinder-Übernahmeposition),
in der der Altzylinder der Druck- oder Lackiermaschine auf einfache Art entnommen
und in den Altzylinder-Aufnahmeplatz eingebracht werden kann.
[0009] Bevorzugt ist vorgesehen, dass beim Entnahmevorgang der Altzylinder aus seiner Arbeitsposition
angehoben und der Altzylinder-Aufnahmeplatz durch Verfahren der Wechselvorrichtung
unter den Altzylinder positioniert und dann der Altzylinder in den Altzylinder-Aufnahmeplatz
abgesenkt wird. Für das Anheben des Altzylinders sind entsprechende Hebezeuge oder
auch Druck- oder Lackiermaschinen interne, vorzugsweise selbsttätig arbeitende Anhebemittel
vorgesehen. Der Altzylinder wird über das Niveau des Altzylinder-Aufnahmeplatzes der
Wechselvorrichtung angehoben und dann der Altzylinder-Aufnahmeplatz unter dem Altzylinder
positioniert. Anschließend wird der Altzylinder abgesenkt, so dass er in den Aufnahmeplatz
gelangt. Dann wird die Wechselvorrichtung in die Neuzylinder-Abgabeposition verfahren.
Für das Einsetzen des sich in der Wechselvorrichtung befindlichen Neuzylinders in
die Druck- oder Lackiermaschine ist insbesondere vorgesehen, dass der Neuzylinder
aus seinem Neuzylinder-Aufnahmeplatz angehoben, dann die Wechselvorrichtung in Produktionsposition
verfahren und dann schließlich der Neuzylinder in die Druck- oder Lackiermaschine
durch Absenken eingebracht wird. Bevor das Verfahren der Wechselvorrichtung in die
Arbeitsposition erfolgt, kann bevorzugt vorgesehen sein, dass in der Neuzylinder-Abgabeposition
der Wechselvorrichtung der Altzylinder aus dem Altzylinder-Aufnahmeplatz entnommen
und zum Beispiel einem Magazin zugeführt wird.
[0010] In der Produktionsposition der Wechselvorrichtung ist vorzugsweise vorgesehen, dass
der auszuwechselnde, in Arbeitsposition befindliche Zylinder, also ein sich in der
Druck- oder Lackiermaschine angeordneter Zylinder, in einer Horizontalposition zwischen
Altzylinder-Aufnahmeplatz und Neuzylinder-Aufnahmeplatz liegt. Dies führt zu kurzen
Verfahrwegen der Wechselvorrichtung und integriert die Wechselvorrichtung weitestgehend
in die Baugruppen der Druckoder Lackiermaschine.
[0011] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass sich die Wechselvorrichtung zumindest in
bestimmten Horizontalstellungen vertikal bewegt. Diese vertikale Bewegung wird unter
anderem genutzt, um bei einem Zylinderwechsel den Altzylinder aus seiner Arbeitsposition
anzuheben. Hierzu muss die Wechselvorrichtung derart unter dem sich in Arbeitsposition
befindlichen Altzylinder positioniert werden, dass ein Anheben möglich ist. Insbesondere
ist dabei vorgesehen, dass sich die Wechselvorrichtung im Zuge mindestens einer horizontal
und mindestens einer Vertikalbewegung derart -aus ihrer Produktionsposition kommend-
bewegt, dass der sich in Arbeitsposition befindliche Altzylinder von unten her abgestützt
wird. Es kann dann eine Entkupplung des Altzylinders erfolgen. Die Abstützung sorgt
dafür, dass - trotz der Entkupplung- der Altzylinder in seiner Position verbleibt.
Anschließend fährt die Wechselvorrichtung nach oben und nimmt dabei den Altzylinder
mit; hebt ihn also aus dem Kuppelbereich heraus. Anschließend kann dann eine Vertikalbewegung
der Wechselvorrichtung für das Entsorgen des Altzylinders und gleichzeitige Zuführen
des Neuzylinders erfolgen. Die vertikale Verfahrbarkeit der Wechselvorrichtung kann
nicht nur für die Handhabung des Altzylinder, sondern natürlich auch für die Handhabung
des Neuzylinders verwendet werden, um diesen in die Druck- oder Lackiermaschine einzubringen.
[0012] Insbesondere kann der Wechsel eines Zylinders manuell, teilautomatisch oder auch
vollautomatisch erfolgen. Bei einer teilautomatischen oder vollautomatischen Funktion
ist eine entsprechende vorzugsweise programmierbare Steuereinrichtung vorgesehen,
die alle notwendigen Verfahrensschritte selbsttätig nacheinander durch Ansteuern der
entsprechenden Maschinenkomponenten abarbeitet. Besonders bevorzugt sind dabei in
die Druck- oder Lackiermaschine integrierte Hebemittel vorgesehen, um den Altzylinder
aus der Maschine in den Altzylinder-Aufnahmeplatz zu verbringen und um den Neuzylinder
aus dem Neuzylinder-Aufnahmeplatz in die Produktionsposition innerhalb der Druck-
oder Lackiermaschine zu verlagern. Das Verfahren der Wechselvorrichtung erfolgt mittels
eines Antriebs und unter Kontrolle der Steuereinrichtung ebenfalls selbsttätig. Damit
die Wechselvorrichtung positionsgenau bestimmte Stellungen anfahren kann, sind insbesondere
Positionssensoren vorgesehen, die in bestimmten Stellungen der Wechselvorrichtung
ansprechen und demzufolge eine exakte Positionierung ermöglichen. Die Positionssensoren
arbeiten bevorzugt mit der Steuereinrichtung zusammen, die programmierbar oder nichtprogrammierbar
ausgebildet sein kann.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Altzylinder und/oder
der Neuzylinder durch vertikales Verfahren seiner Zylinderlager oder seiner Lagerschilder
angehoben oder abgesenkt wird. Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Altzylinder und/oder
der Neuzylinder axial kuppelbar sind. Diese vertikale Verfahrbarkeit der Zylinderlager
oder Lagerschilde ermöglicht das Anheben des entsprechenden Zylinders aus seiner Arbeitsposition
auf ein höheres Niveau beziehungsweise ein Absenken aus einem höheren Niveau bis in
die Arbeitsposition. Der gekuppelte, sich in Arbeitsposition befindliche Altzylinder
kann zu seiner Entnahme mittels des vertikalen Verfahrens der Zylinderlager beziehungsweise
der Lagerschilde soweit angehoben werden, dass die Wechselvorrichtung unter die angehobene
Position fahren kann. Anschließend erfolgt -durch Herunterfahren der Zylinderlager
beziehungsweise Lagerschilde- ein Absetzen des Altzylinders auf der Wechselvorrichtung,
d.h., diese stützt den Altzylinder in der vorliegenden Position ab. Nunmehr erfolgt
die Entkopplung des Altzylinders, insbesondere dadurch, dass entsprechende Kupplungselemente
axial verfahren und auf diese Art und Weise den Altzylinder freigeben. Dieser ist
durch die Wechselvorrichtung von unten her abgestützt und kann daher problemlos axial
entkoppelt werden. Anschließend wird der Altzylinder mittels der Wechselvorrichtung
horizontal abtransportiert und der Neuzylinder zugeführt. Beim Einbringen des Neuzylinders
in die Druck- oder Lackiermaschine wird aufgrund der vertikalen Verfahrbarkeit der
Zylinderlager beziehungsweise der Lagerschilde in entsprechender Art und Weise vorgegangen,
d.h., die Wechselvorrichtung wird derart weit horizontal verfahren, dass der Neuzylinder
vertikal oberhalb seiner späteren Arbeitsposition eine Kopplungsposition einnimmt.
Die Zylinderlager beziehungsweise Lagerschilde werden durch ihre vertikale Verfahrbarkeit
in eine fluchtende Position zum Neuzylinder gebracht oder sie weisen diese Vertikalposition
durch das Entkuppeln des Altzylinders noch auf. Anschließend erfolgt die axiale Kupplung
durch entsprechende axiale Verlagerung von Kupplungselementen. Der so gekuppelte und
gehaltene Neuzylinder wird dann zunächst nach oben gefahren, um die Wechselvorrichtung
horizontal entfernen zu können. Durch vertikales Absenken der Zylinderlager beziehungsweise
Lagerschilde nach unten wird der Neuzylinder dann in seine Arbeitsposition gefahren.
Aus alledem ergibt sich, dass die vertikale Verfahrbarkeit der Zylinderlager beziehungsweise
der Lagerschilde eine zusätzliche oder alternative Möglichkeit zur vertikalen Verfahrbarkeit
der Wechselvorrichtung darstellt. Die vorstehenden, den Altzylinder betreffenden Ausführungen,
sind selbstverständlich in entsprechender Weise für das Einbringen eines Neuzylinders
gültig. Als dritte Möglichkeit, einen Zylinder anzuheben beziehungsweise abzusenken
kann zusätzlich oder alternativ vorgesehen sein, dass nicht interne Anhebemittel vorgesehen
sind, also nicht in die Druck- oder Lackiermaschine integrierte Anhebemittel, sondern
externe Hebezeuge, um einen Zylinder abzustützen und dann entkoppeln zu können und
schließlich anzuheben beziehungsweise einen Zylinder zunächst horizontal mittels der
Wechselvorrichtung zu verfahren, dann anzuheben, um die Wechselvorrichtung zu entfernen
und schließlich abzusenken, um ihn in seine Arbeitsposition zu bringen und dort zu
kuppeln. Es ist auch möglich, verschiedene Arbeitsschritte aus mehreren der genannten
Möglichkeiten auszuwählen und zu kombinieren.
[0014] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Wechseln mindestens eines Zylinders
an einer Druck- oder Lackiermaschine, insbesondere zur Durchführung des vorstehend
geschilderten Verfahrens, mit einer verfahrbaren Wechselvorrichtung, die mindestens
einen Altzylinder-Aufnahmeplatz und mindestens einen Neuzylinder-Aufnahmeplatz aufweist.
Die Wechselvorrichtung ist oberhalb, insbesondere wenig oberhalb, der Druckebene der
Druck- oder Lackiermaschine verfahrbar, insbesondere horizontal verfahrbar, angeordnet.
Sie ist bevorzugt schlittenartig aufgebaut. Die Anordnung ist derart getroffen, dass
der Altzylinder-Aufnahmeplatz und der Neuzylinder-Aufnahmeplatz der Wechselvorrichtung
mit in Bewegungsrichtung der Wechselvorrichtung liegendem Abstand zueinander an der
Wechselvorrichtung ausgebildet sind. Die Wechselvorrichtung verlagert sich bevorzugt
entlang einer Gleit- oder Rollenführung. Die Achsen von sich in Altzylinder-Aufnahmeplatz
und Neuzylinder-Aufnahmeplatz liegenden Zylindern erstrecken sich quer, insbesondere
rechtwinklig, zur Bewegungsrichtung der Wechselvorrichtung. Die Bewegungsrichtung
der Wechselvorrichtung verläuft parallel zur Bewegungsrichtung der zu bedruckenden
Substrate. Die Bewegungsbahn verläuft somit parallel und in gleicher Richtung wie
die Druckebene, wobei bei einer Verlagerung der Wechselvorrichtung die Bewegung in
oder entgegen der Druckrichtung erfolgt.
[0015] Durch eine neben der Horizontallagerung der Wechselvorrichtung ausgebildete Vertikallagerung
ist es möglich, die Wechselvorrichtung für einen Zylinderwechsel sowohl horizontal
als auch vertikal zu verfahren.
[0016] Insbesondere ist vorgesehen, dass der Altzylinder und/oder der Neuzylinder Wellenstummel
aufweist, die über Axialkupplungsmittel mit in der Druck- oder der Lackiermaschine
angeordneten Wellenstutzen kuppelbar sind. Die den Wellenstutzen zugeordneten Lager
oder Lagerschilde sind insbesondere vertikal verlagerbar geführt. Diese Führung besteht
insbesondere in den Seitenwänden der Druck- oder Lackiermaschine. Das vertikale Verfahren
der Wellenstutzen zusammen mit den Zylinderlagern beziehungsweise Lagerschilden erfolgt
bevorzugt mittels eines Antriebs. Hierdurch kann eine halbautomatische oder auch vollautomatische
Handhabung durchgeführt werden, so dass ein schneller Zylinderwechsel mit reproduzierbaren
Wechselzeiten erreicht wird.
[0017] Mindestens einer der beiden Wellenstutzen ist für ein Kuppeln oder Entkuppeln axial
verlagerbar geführt. Hierzu ist insbesondere vorgesehen, dass das Kuppeln der Wellenstutzen
mit den Wellenstummeln über Axialkupplungsmittel, insbesondere Stirnverzahnungen,
erfolgt. Mithin reicht es für eine Entkupplung mindestens einen der beiden Wellenstutzen,
insbesondere mit entsprechendem Antrieb, zu verfahren, um die Axialkupplung zu trennen.
Damit ist der entsprechende Zylinder an seinen Wellenstummeln entkuppelt. Er kann
dann -gegebenenfalls nach geringfügigerer Axialverlagerung- radial entnommen werden.
Entsprechend umgekehrt wird bei einem Kupplungsvorgang der Zylinder in die gewünschte
Position gebracht. Anschließend wird mindestens einer der beiden Wellenstutzen axial
verfahren, um die Wellenstutzen und die Wellenstummel zu kuppeln. Der gekuppelte Zylinder
lässt sich dann durch die vertikale Verfahrbarkeit der Wellenstutzen in Arbeitsposition
verbringen oder die Axialkupplung erfolgt bereits in der Arbeitsposition des Zylinders.
[0018] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Funktionsablaufs und
zwar zeigt:
- Figur 1
- eine Lackiermaschine, dessen Lackierwerk sich im Betrieb befindet mit einer Wechselvorrichtung
versehen ist, die eine Produktionsposition einnimmt,
- Figur 2
- die Stellung der Wechselvorrichtung in Altzylinder-Übernahmeposition bei stillstehendem
Lackierprozess,
- Figur 3
- die Position der Wechselvorrichtung in Neuzylinder-Abgabeposition, in der auch eine
Entnahme des Altzylinders aus dem Altzylinder-Aufnahmeplatz der Wechselvorrichtung
erfolgt,
- Figur 4
- das Zurückführen der Wechselvorrichtung in Produktionsposition, in der der Neuzylinder
in die Lackiermaschine eingebracht und der Neuzylinder-Aufnahmeplatz der Wechselvorrichtung
mit einem Neuzylinder bestückt werden,
- Figur 5
- eine Ansicht auf einen von Lagerböcken der Wechselvorrichtung aufgenommenen Zylinder,
- Figur 6
- eine Stirnansicht der aus der Figur 5 hervorgehenden rechten Seite der Anordnung,
- Figur 7
- eine Stirnansicht auf die aus der Figur 5 hervorgehende linke Seite der Anordnung,
- Figur 8
- eine vergrößerte Darstellung der linken Seite der Figur 5 und
- Figur 9
- eine vergrößerte Darstellung der rechten Seite der Figur 5.
[0019] Die Figur 1 zeigt eine Lackiermaschine 1 mit einem in Arbeitsposition befindlichen
Zylinder 2, insbesondere Lackierzylinder 3. Der Lackierzylinder 3 befindet sich in
einem Lackierwerk 4, in dem eine Rake/Walzenanordnung 5 höhenverfahrbar (Doppelpfeil
6) angeordnet ist. Unterhalb des Lackierzylinders 3 befindet sich ein Gegendruckzylinder
7. Der Druckebene 8, die mit der Transportebene 9 für zu lackierende Güter zusammenfällt,
ist ein Transportzylinder 10 sowie ein Transporttrum 12 zugeordnet. Ferner befindet
sich dort ein Anlagezylinder 11, der dem ausgerichteten Zuführen der zu lackierenden
Güter, insbesondere Blechtafeln, dient.
[0020] Die Druckrichtung und somit die Transportrichtung von zu bedruckenden Gütern ist
in der Figur 1 mit dem Pfeil 13 gekennzeichnet. Auf ihrer Vorder- und Rückseite weist
das Lackierwerk 4 niederfahrbare Schutzgitter 14 auf.
[0021] Oberhalb der Transportebene befindet sich eine schlittenartige Wechselvorrichtung
15, die entlang einer parallel zur Transportebene 9 beziehungsweise Druckebene 8 verlaufende
maschinengestellfeste Führung 16 aufweist, derart, dass sie mit relativ geringem Abstand
zur Druckebene 8 beziehungsweise Transportebene 9 in Richtung des Pfeils 13 beziehungsweise
entgegengerichtet zum Pfeil 13 verlagert werden kann. Die Wechselvorrichtung 15 weist
in einem Endbereich 17 einen Neuzylinder-Aufnahmeplatz 18 und im anderen Endbereich
19 einen Altzylinder-Aufnahmeplatz 20 auf.
[0022] Der Lackierzylinder 3 besitzt einen durchmessergrößeren Zylinderkörper 21, von dessen
Stirnseiten beidseitig Wellenstutzen 22 ausgehen. Die Wechselvorrichtung 15 weist
zur Ausbildung des Neuzylinder-Aufnahmeplatzes 18 beziehungsweise Altzylinder-Aufnahmeplatzes
20 Lagerböcke 23, 24 auf, die an ihrer Oberseite konvex gestaltet sind, um jeweils
die beiden Wellenstummel 22 des entsprechenden Zylinders 2 aufnehmen zu können.
[0023] Die Figur 5 zeigt einen Zylinder 2, der als Lackierzylinder 3 ausgebildet ist. Der
Übersichtlichkeit halber, ist er gebrochen, also verkürzt, dargestellt. Fluchtend
mit seiner Drehachse 35 sind an beiden Enden des Zylinderkörpers 36 Wellenstummel
37, 38 vorgesehen, die jeweils stirnseitig mit einer Stirnverzahnung 39, 40 versehen
sind. Der Wellenstummel 37 weist einen zur Drehachse 35 koaxialen zylindrischen Abschnitt
41 auf, der breiter ist als der dazugehörige Lagerbock 24. Aus der Figur 5 ist ersichtlich,
dass die den beiden Endbereichen des Lackierzylinders 3 zugeordneten Lagerböcke 24
der in der Figur 5 nicht weiter dargestellten Wechselvorrichtung 15 unterschiedlich
ausgestaltet sind. Der dem zylindrischen Abschnitt 41 zugeordnete Lagerbock 24' ist
wesentlich schmaler als die Länge des zylindrischen Abschnittes 41 ausgestaltet. Mithin
lässt sich der Lackierzylinder 3 in axialer Richtung, also in Richtung der Drehachse
35, auf dem Lagerbock 24' mittels einer geeigneten Einrichtung oder manuell verschieben.
Dieses Verschieben erfolgt jedoch nicht soweit, dass der Zylinder 2 vom Lagerbock
24' rutscht, sondern nur soweit, bis eine Axialkupplung oder Axialentkupplung mit
entsprechenden, nicht dargestellten, der Druck- oder Lackiermaschine 1 zugeordneten,
in deren Seitenwänden gelagerten, ebenfalls mit entsprechenden Stirnverzahnungen versehenen
Wellenstutzen erfolgt. Um diese Axialverschiebung des Zylinders 2 zu ermöglichen,
weist der dem Wellenstummel 38 zugeordnete Lagerbock 24" eine Axialverschiebemöglichkeit
auf. Ein feststehender Sockel 42, der fest mit den übrigen Teilen der Wechselvorrichtung
15 verbunden ist, trägt zwei beabstandet zueinander liegende Axialzapfen 43 (Figuren
6 und 9), auf denen axial verschieblich der Lagerbock 24" lagert. Mittels zweier,
den jeweiligen Axialzapfen 43 umwendelnden Schraubendruckfedern 44 wird der Lagerbock
24" in Richtung auf den axial feststehenden Lagerbock 24' gedrängt. Die Breite des
Lagerbocks 24' ist derart gewählt, dass sie passgenau in eine Umfangsnut 45 am Wellenstummel
38 des Zylinders 2 eingreift. Hierdurch wird der auf den Lagerböcken 24' und 24" aufgelegte
Zylinder 2 in einer axial bestimmten Position gehalten, die die Ausgangsposition für
eine Kupplung mit Wellenstutzen schafft, die sich in der Lackiermaschine 1 befinden.
Die Kupplung erfolgt durch entsprechendes axiales Verfahren mindestens eines Wellenstutzens,
wobei der Lackierzylinder 3 mitverschoben wird, was aufgrund der axialen Verlagerbarkeit
des Lagerbocks 24' möglich ist. Diese Verlagerbarkeit ergibt sich unter Spannen der
Schraubendruckfedern 44 aufgrund der Axialzapfen 43, auf denen der Lagerbock 24" verschoben
werden kann.
[0024] Es ergibt sich folgende Funktion:
[0025] Es wird unterstellt, dass mittels der Lackiermaschine 1 nicht dargestellte Blechtafeln
lackiert werden. Die Blechtafeln werden gemäß Pfeil 13 zur Transportebene 9 transportiert
und gelangen liegend in die Druckebene 8, wo sie im Bereich zwischen Lackierzylinder
3 und Gegendruckzylinder 7 lackiert und anschließend nach links aus der Lackiermaschine
1 mittels des Transporttrums 12 heraustransportiert werden. In dieser Betriebsphase
des Lackierwerks 4 befindet sich die Wechselvorrichtung 15 in der aus der Figur 1
hervorgehenden Produktionsposition, d.h., der Altzylinder-Aufnahmeplatz 20 liegt linksseitig
von der Drehachse des sich in Arbeitsposition befindlichen Lackierzylinders 3 im Bereich
des Lackierwerks 4. Der Neuzylinder-Aufnahmeplatz 18 liegt außerhalb des Lackierwerks
4, jedoch oberhalb des Maschinengrundgestells 25, d.h., die Wechselvorrichtung 15
ragt -gegen die Druckrichtung (Pfeil 13) betrachtet- nach vorne aus dem Lackierwerk
4 der Lackiermaschine 1 heraus (aus der Vorderseite des Lackierwerks 4 heraus).
[0026] In der aus der Figur 1 hervorgehenden Anordnung befindet sich im Neuzylinder-Aufnahmeplatz
18 ein Neuzylinder 25. Hierunter ist ein Zylinder 2 zu verstehen, der nach Entnahme
des Lackierzylinders 3 an dessen Stelle eingesetzt werden soll. Der Lackierzylinder
3 stellt insofern für den vorgesehenen Wechselvorgang einen Altzylinder 26 dar.
[0027] Für einen Wechselvorgang des Zylinders 2, beispielsweise bei einem Druckloswechsel
beziehungsweise Lackierloswechsel, wird der Lackierprozess beendet. Anschließend wird
die Rakel/Walzenanordnung 5 zusammen mit den beiden Schutzgittern 14 gemäß Doppelpfeil
6 nach oben verfahren. Die nach oben gefahrene Stellung geht aus der Figur 2 hervor.
Für den Wechselvorgang wird der Altzylinder 26 gemäß Pfeil 27 derart weit mittels
einer nicht dargestellten maschinenseitigen Hebeeinrichtung nach oben gefahren, dass
seine Wellenstummel 22 auf einer Höhe liegen, die oberhalb des Altzylinder-Aufnahmeplatzes
20 angeordnet ist. Das Hochfahren des Altzylinders 26 erfolgt durch Hochfahren der
in den Seitenwänden der Lackiermaschine befindlichen Lagerschilde. Hierdurch werden
die die Wellenstutzen lagernden Zylinderlager unter Mitnahme des Altzylinders 26 nach
oben gefahren. Ist dieser Vorgang erfolgt, so wird -gemäß Pfeil 28- die Wechselvorrichtung
15 entgegen der Druckrichtung (Pfeil 13) entlang der Führung 16 verfahren. Dies erfolgt
derart weit, dass sich der Altzylinder-Aufnahmeplatz 20 direkt unterhalb der beiden
Wellenstummel 22 des Altzylinders 26 befindet. Um nun den Altzylinder 26 auf die Lagerböcke
24 des Altzylinder-Aufnahmeplatzes 20 ablegen zu können, wird der Altzylinder 26 mittels
eines Herunterfahrens der nicht dargestellten Lagerschilde abgesenkt, so dass sich
die aus der Figur 2 hervorgehende Stellung ergibt. Der Altzylinder 26 ist demgemäß
in der aus der Figur 2 hervorgehenden Altzylinder-Übernahmeposition der Wechselvorrichtung
15 im Altzylinder-Aufnahmeplatz 20 aufgenommen. Nunmehr wird einer der beiden Wellenstutzen
der Lackiermaschine 1 derart weit axial verfahren, dass die zugeordneten Stirnverzahnungen
entkuppeln und ferner ein axialer Freiraum entsteht. Dieser ermöglicht es, den Altzylinder
26 mittels einer vorzugsweise maschinellen Stößeleinrichtung derart weit axial zu
verschieben, dass auch auf der anderen Seite die Stirnverzahnungen von Wellenstutzen
und Wellenstummel öffnen. Der Altzylinder 26 ist damit freigegeben. Jetzt wird die
Wechselvorrichtung 15 gemäß Pfeil 29 in Druckrichtung oberhalb der Druckebene 8 entlang
der Führung 16 derart weit verfahren, dass die Neuzylinder-Abgabeposition von der
Wechselvorrichtung 15 gemäß Figur 3 erreicht wird. In dieser Position befindet sich
die Drehachse des im Neuzylinder-Aufnahmeplatz 18 befindlichen Neuzylinders 25 fluchtend
oberhalb der Drehachse des Gegendruckzylinders 7. Dies hat zur Folge, dass der Neuzylinder
25 fluchtend zu den Wellenstutzen der Lackiermaschine liegt. Nunmehr wird durch axiales
Verfahren eines Wellenstutzens ein Kuppeln des Neuzylinders 25 bewirkt. Der andere
Wellenstutzen ist axial fest gelagert. Alternativ ist es jedoch auch möglich, beide
Wellenstutzen axial zu verlagern. Da die Lagerböcke 23 entsprechend wie die Lagerböcke
24 ausgebildet sind, lässt sich der in den Lagerböcken 23 befindliche Neuzylinder
25 entsprechend axial verlagern und der Kupplungsvorgang durchführen. Um den Neuzylinder
25 in seine Arbeitsposition abzusenken, werden -nach dem Kupplungsvorgang- die Wellenstutzen
durch vertikales Herunterfahren der entsprechenden Lagerschilde nach unten unter Mitnahme
des Neuzylinders 25 verfahren. Da für dieses Nachuntenfahren jedoch derzeit noch die
Wechselvorrichtung 15 im Verlagerungsweg liegt, ist zunächst vorgesehen, dass der
Neuzylinder 25 in der beschriebenen Position gemäß Pfeil 30 durch Hochfahren der entsprechenden
Lagerschilde angehoben wird, so dass er sich senkrecht oberhalb der Lagerböcke 23
befindet. Gleichzeitig oder bereits vorher wird der nunmehr aus dem Lackierwerk 4
in Druckrichtung (Pfeil 13) herausgefahrene Altzylinder 26 (auf der Rückseite des
Lackierwerks) gemäß der beiden Pfeile 31 mit einem nicht näher dargestellten Hebegerät
nach oben herausgehoben. Zur Verdeutlichung ist der nach oben gefahrene Altzylinder
in der Figur 3 mit 26' gekennzeichnet. Er kann von hier in ein Depot oder dergleichen
abtransportiert werden. Nunmehr wird die Wechselvorrichtung 15 gemäß Pfeil 32 entgegen
der Druckrichtung (Pfeil 13) entlang der Führung 16 bis in die Produktionsposition
gemäß Figur 4 horizontal verlagert. In der Produktionsposition befindet sich der Altzylinder-Aufnahmeplatz
20 linksseitig von dem Wellenstummel 22 des noch angehobenen Neuzylinders 25. Der
Neuzylinder-Aufnahmeplatz 18 liegt auf der Druckeingangsseite außerhalb des Lackierwerks
4. In dieser Position der Wechselvorrichtung 15 wird nunmehr der Neuzylinder 25 gemäß
Pfeil 33 mittels des bereits erwähnten Herunterfahrens der Zylinderlager oder Lagerschilde
abgesenkt, so dass er bis in die Arbeitsposition gemäß des in der Figur 1 gezeigten
Altzylinder 26 gelangt (wobei sich jedoch hier nunmehr der Neuzylinder 25 befindet).
Auf den freien Neuzylinder-Aufnahmeplatz 18 kann mittels des zuvor schon erwähnten
Hebegeräts ein nunmehr neuer Neuzylinder 25' gemäß der Pfeile 34 abgesenkt werden.
Der neue Neuzylinder 25' steht dann als Neuzylinder für einen weiteren Wechselvorgang
zur Verfügung.
[0028] Zur Aufnahme des Lackiervorganges ist es jetzt nur noch erforderlich, die Rakel/Walzenanordnung
5 und die Schutzgitter 14 wieder abzusenken (Doppelpfeil 6 beziehungsweise Pfeil 35)
und den Betrieb der Lackiermaschine 1 wieder aufzunehmen.
[0029] Der vorstehend beschriebene Wechsel kann manuell, teilautomatisch oder vollautomatisch
durchgeführt werden.
[0030] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist ein einfacher und sicherer Zylinderwechsel
möglich. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Zylinderaufnahmen der Wechselvorrichtung,
also die Lagerböcke, sich nur oder etwa nur zwischen den Seitenwänden der Druck- oder
Lackiermaschine bewegen. Von ganz besonderer Bedeutung ist, dass sich zeitgleich bei
einem Wechselvorgang Altund Neuzylinder bewegen. Ferner ist darauf hinzuweisen, dassanders
als beim Stand der Technik- der Zylinder bei einem Wechselvorgang nicht gerollt, sondern
horizontal und gegebenenfalls vertikal verfahren und gegebenenfalls axial verschoben
wird. Die schlittenförmige Wechselvorrichtung erlaubt es, hochgenau Positionen anzufahren.
[0031] Vorstehend wurde erläutert, dass sich der Neuzylinder-Aufnahmeplatz in der Produktionsposition
der Wechselvorrichtung an der Eingangsseite des Lackierwerks beziehungsweise Druckwerks
befindet. Selbstverständlich ist auch eine Ausgestaltung denkbar, bei der sich der
Neuzylinder-Aufnahmeplatz auf der Ausgangsseite des Druck- oder Lackierwerks befindet,
während sich der Altzylinder-Aufnahmeplatz im Druck- oder Lackierwerk befindet. Bei
einem Zylinderwechsel verfährt der Neuzylinder-Aufnahmeplatz nicht von der Eingangsseite
herkommend in das Druck- oder Lackierwerk hinein, sondern (in entsprechend entgegengesetzter
Richtung) von einer Position auf der Ausgangsseite des Lackier- oder Druckwerks in
das Lackier- oder Druckwerk hinein. Nach dem Hineinfahren liegt dann der Altzylinder-Aufnahmeplatz
nicht -wie beim beschriebenen Ausführungsbeispiel- auf der Ausgangsseite des Druck-
oder Lackierwerks, sondern auf der Eingangsseite des Druck- oder Lackierwerks. Die
entsprechenden Maßnahmen des Zylinderwechsels werden dann in entsprechender Art und
Weise abgewickelt.
[0032] Insbesondere kann ferner vorgesehen sein, dass der Altzylinder mittels einer automatischen
Abtransportvorrichtung abtransportiert wird. Entsprechend kann auch der Neuzylinder
automatisch angeliefert werden.
[0033] Von Bedeutung ist ferner, dass beim Entkuppeln oder Kuppeln der entsprechende Zylinder
axial verschoben wird. Dies kann manuell erfolgen oder durch eine entsprechende vollautomatisch
arbeitende Einrichtung.
1. Verfahren zum Wechsel mindestens eines Zylinders an einer Druck- oder Lackiermaschine,
mit folgenden Schritten:
- eine mindestens einen freien Altzylinder-Aufnahmeplatz und mindestens einen bestückten
Neuzylinder-Aufnahmeplatz aufweisende, der Druck- oder Lackiermaschine zugeordnete
Wechselvorrichtung fährt aus ihrer Produktionsposition in eine Altzylinder-Übernahmeposition,
- der Altzylinder wird aus seiner Arbeitsposition entnommen und im Altzylinder-Aufnahmeplatz
abgelegt,
- die Wechselvorrichtung fährt in ihre Neuzylinder-Abgabeposition,
- der Neuzylinder wird aus dem Neuzylinder-Aufnahmeplatz entnommen und in seine Arbeitsposition
gebracht,
- die Wechselvorrichtung fährt in ihre Produktionsposition.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Wechselvorrichtung horizontal oder im Wesentlichen horizontal bewegt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Produktionsposition der Wechselvorrichtung die Druck- oder Lackiermaschine
uneingeschränkt betrieben werden kann.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Neuzylinder-Aufnahmeplatz der Wechselvorrichtung in der Produktionsposition der
Wechselvorrichtung und/oder in der Altzylinder-Übernahmeposition der Wechselvorrichtung
eine durch die Druck- oder Lackiermaschine nicht behinderte Zylinderaufnahmeposition
einnimmt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Neuzylinder-Abgabeposition der Wechselvorrichtung der Altzylinder-Aufnahmeplatz
eine durch die Druck- oder Lackiermaschine nicht behinderte Zylinderentnahmeposition
einnimmt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktionsposition der Wechselvorrichtung unmittelbar benachbart neben der Altzylinder-Übernahmeposition
der Wechselvorrichtung liegt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Entnahmevorgang der Altzylinder aus seiner Arbeitsposition angehoben und der
Altzylinder-Aufnahmeplatz durch Verfahren der Wechselvorrichtung unter den Altzylinder
positioniert und dann der Altzylinder in den Altzylinder-Aufnahmeplatz abgesenkt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einsetzvorgang der Neuzylinder aus seinem Neuzylinder-Aufnahmeplatz angehoben,
dass dann die Wechselvorrichtung in die Produktionsposition verfahren und dass dann
schließlich der Neuzylinder in seine Arbeitsposition abgesenkt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Produktionsposition der Wechselvorrichtung der auswechselbare, in Arbeitsposition
befindliche Zylinder zwischen Altzylinder-Aufnahmeplatz und Neuzylinder-Aufnahmeplatz
liegt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass sich die Wechselvorrichtung zumindest in bestimmten Horizontalstellungen vertikal
bewegt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel manuell, teilautomatisch oder vollautomatisch erfolgt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass Altzylinder und/oder der Neuzylinder durch vertikales Verfahren seiner Zylinderlager
oder seiner Lagerschilde angehoben oder abgesenkt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass Altzylinder und/oder Neuzylinder axial kuppelbar sind.
14. Vorrichtung zum Wechseln mindestens eines Zylinders (2) an einer Druck- oder Lackiermaschine
(1), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, mit einer verfahrbaren Wechselvorrichtung (15), die mindestens einen Altzylinder-Aufnahmeplatz
(20) und mindestens einen Neuzylinder-Aufnahmeplatz (18) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselvorrichtung (15) oberhalb, insbesondere wenig oberhalb, der Druckebene
(8) der Druck- oder Lackiermaschine (1) verfahrbar, insbesondere horizontal verfahrbar,
gelagert ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselvorrichtung (15) schlittenartig aufgebaut ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Altzylinder-Aufnahmeplatz (20) und Neuzylinder-Aufnahmeplatz (18) der Wechselvorrichtung
(15) mit in Bewegungsrichtung der Wechselvorrichtung (15) liegendem Abstand zueinander
liegen.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Wechselvorrichtung (15) entlang einer Gleit- oder Rollenführung (16) bewegt.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen von sich in Altzylinder-Aufnahmeplatz (20) und Neuzylinder-Aufnahmeplatz
(18) liegenden Zylindern (2) quer, insbesondere rechtwinklig, zur Bewegungsrichtung
der Wechselvorrichtung (15) erstrecken.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselvorrichtung (15) zumindest in bestimmten Horizontalstellungen vertikal
verfahrbar gelagert ist
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Altzylinder (26) und/oder der Neuzylinder (25) Wellenstummel (37,38) aufweist,
die über Axialkupplungsmittel mit in der Druck- oder Lackiermaschine (1) gelagerten
Wellenstutzen kuppelbar sind.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die den Wellenstutzen zugeordneten Lager oder Lagerschilde vertikal verlagerbar geführt
sind.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der beiden Wellenstutzen für ein Kuppeln oder Entkuppeln axial verlagerbar
geführt ist.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kuppeln der Wellenstutzen mit den Wellenstummeln (37,38) über Stirnverzahnungen
(39,40) erfolgt.